SkuktMrk als Großstadt. Dieser Tage wurde die erste Fern- Stuttgart nach dem SystemZwietusch" dem BetrieHWftgeben. Die Anlage dient zur Beförderung von MMMunen zwischen der Reichsbahndirektion Stutt­gart enttMtgelegensten Zimmer im Stations-

gebätW des--HcMMähnhofs Stuttgart, dem Telegraphen- zimlftxr. DuÄMese Anlage ist eine wesentliche Beschleu- niguSL der Verbindung erreicht und eine große Sicherheit für M richtig« Zustellung der wichtigen Telegramme an die' Reichsbahndirektion und dessen Wagenbüro, in welch leiderem die Anforderung der Güterwagen erfolgt, ge- nMrleistet.

Aus dem Lande

Feuerbach, 2b Okt. Kein tödlicher Betriebs­unfall. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ist der 28 I. a. leb. Ernst Bächler von Münklingen, der bei der Fa. Robert Bosch hier beschäftigt war, nicht in­folge eines Betriebsunfalls, sondern infolge einer Krank­heit gestorben. Er hatte sich kurze Zeit vor dem Tode bei der Firma noch einen Krankenschein geholt.

Schwaigern, 25. Okt. Selbstmord. Der 50 3. a. Mau­rer Christian Schäfer wurde morgens in seiner Scheuer er­hängt anfgefunden. Die Tat dürfte auf Nervenzerrüktung zurückzuführen sein.

hall. 25. Oktober. Gemeindeoertreter auf der Com bürg. Gegen 40 Vertreter württembergischer Industriestädte und -Gemeinden haben am letzten Sams­tag einer Einladung des Vereins zur Förderung der Volksbildung Folge geleistet und dessen Volkshochschulheim auf der Comburg besichtigt. Die Tagung begann mit einem Rundgang durch die Gebäude und Räume, die dem Volks­hochschulheim zur Verfügung stehen; es zeigte sich, daß hier mit verhältnismäßig geringen Mitteln Vorbildliches ge­schaffen wurde: die Räume sind alle nicht nur praktisch ge­staltet, sondern auch geschmackvoll eingerichtet. Anschließend daran sprach Direktor Bäuerle über Wesen und Auf­gaben der Arbeiterbildung und über die bisher auf der Comburg geleistete Arbeit. Eine Besichtigung der Com­burg unter der sachverständigen Leitung von Prof. W. Pfleiderer schloß sich an. Mit einer Fahrt nach dem nahen hall, zu der Stadtschultheiß Dr. Prinzing einge­laden hatte und einer Besichtigung des Neuen Baus und des Bürgerheims fand die Veranstaltung ihren Abschluß.

Jungholzhausen OA. Künzelsau, 25. Okt. Gestän­diger Mörder. Der am 4. Okt. d. I. unter dem Ver­dacht des Mords an dem Fürstl. hohenloheschen Förster hauck in Tierberg verhaftete Wirt und Maurer Ott von Jungholzhausen hat auf dem Landespolizeiamt in Stuttgart die Tat eingestanden. Am Sonntag fand im Tierberger Park ein gerichtlicher Augenschein statt, bei welchem Ott an Ort und Stelle sein Geständnis wiederholte. Mit der Auf­klärung dieses schon 7 Jahre zurückliegenden Falls atmet die ganze Ortschaft und Gegend wieder auf, denn das Ge­heimnis dieses schrecklichen Mords lag wie ein Alpdruck auf den Gemütern.

Reuklingen, 25. Okt. Keine Zinserhöhung bei derOberamtssparkasse. Trotz der Diskonterhöhung der Reichsbank hat am Samstag die Verwaltungskommission der Oberamtssparkasse hier beschlossen, die Zinssteigerung im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse nicht mitzumachen, sondern die bisherigen Zinssätze sowohl im Soll wie im haben bis auf weiteres beizubehalten.

Reuklingen, 25. Okt. Polizeihundevorführun- gen. Der Deutsche Schäferhund-Verband, Landesgruppe Württemberg, veranstaltete am Samstag und Sonntag im Zusammenwirken mit der hiesigen Ortsgruppe große Poli­zeihund-Vorführungen, die erkennen ließen, welchen Mög­lichkeiten sich der Hund als Wächter und Beschützer, als Spurenverfolger erschließen läßt. Die unter Leitung des Polizeioberkommissars Fauser - Stuttgart stattgefundenen Schulübungen lösten lebhaften Beifall aus.

Nehren OA. Tübingen, 25. Okt. Scheue Kühe. Am Samstag scheuten die Kühe des Bauern Johannes Rilling in der Kirchenfeldstraße und sprangen über die ungeschützte Brücke in den Vach hinunter. Der Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon. Eine Kuh aber trug außer Rippen­brüchen so schwere innere Verletzungen davon, daß sie ge­schlachtet werden mußte.

Schömberg OA. Neuenbürg, 25. Okt. Gründung eines Waldbauvereins. Am Samstag wurde hier im Gasthaus «zum Löwen" zum Zweck der Förderung der Privakwaldwirtschaft derBezirkswaldbauverein Neuen­bürg" gegründet und als dessen Vorstand Schultheiß Ku­gele in Unterlengenhardt gewählt. Ger Gründung gingen

Vorträge von Oberamtmann Lempp, Forstmeister Dan­necker und eine Begehung von Privatwaldungen voran.

Rotkenburg, 25. Okt. Unfall eines französi­sch e n A u t o s. Am Sonntag vormittag kam auf der Straße nach Seebronn ein mit zwei Franzosen besetztes Auto, das von Oesterreich auf der Fahrt nach Straßburg begriffen war, ins Schleudern und kam in den Straßengraben zu liegen. Das Auto wurde beschädigt. Einer der Insassen zog sich gefährliche Verletzungen am Hals zu, was seine Ueberführung nach Rotkenburg notwendig machte.

Rokkweil, 25. Okt. Tagung der Narrenzünfte. Am Sonntag hielt die Vereinigung württ. und bad. alt- historischer Narrenzünfte in Donaueschingen ihre Tagung ab, an der mehr als 100 Personen von 21 Vereinen teil- nahmen. An Stelle des verstorbenen bisherigen Vorsitzenden wurde Lokomotivführer Albert Fische r-Villingen gewählt. In die Vereinigung werden nur Narrenzünfte mit histori­scher Bedeutung ausgenommen. Die Donaueschinger Narren- zunfk-Gesellschaft Frohsinn begeht im kommenden Jahr ihr 75jähriges Bestehen.

Schramberg, 25. Okt. Das Großfeuer bei den Kienzle-Uhrenfabriken AG. Bei dem Großfeuer hakte nach dem Bericht des Feuerwehrkommandos die in der Karlsschule eingerichtete Sanitätsstation 26 Verletzungen, darunter 6 schwere Fälle, ärztlich zu behandeln.

Ulm, 25. Okt. Unlauterer Wettbewerb. Im Jahr 1925/26 war hier die SchuhvertriebsgefellschaftBo- tina"-Berlin durch eine Filiale vertreten, die ein Flugblatt mit einem Sonderangebot von Schuhen zu sehr billigen Preisen mit dem Vermerkaus bestem Material" ver­breitete. Diese Bezeichnung war Gegenstand der Klage gegen die Leiter der Gesellschaft, die Kaufleute P. Bader und Ludwig Klausner-Berlin wegen unlauteren Wett­bewerbs. Der Verband Württ; Schuhhändler und der De­taillistenverein Ulm waren Nebenkläger. Bader wurde wegen unlauteren Wettbewerbs zu 100 «4t Geldstrafe ver­urteilt, Klausner wurde freigesprochen.

Stuttgart, 25. Okt. 100 Jahre Diözese Rotten­burg. Am 25. Oktober 1927 veröffentlichte der Staatsrat Johann Baptist von Keller, Generalvikar von Rottenburg, Titularbischof von Evara, als päpstlicher Kommissar ein Rundschreiben, in dem erdie wirkliche Errichtung" des Metropolitansitzes Freiburg und der ihm unterstellten vier Sufragenbistümer Rottenburg, Mainz, Fulda und Limburg verkündete. Am Tage zuvor hatte König Wilhelm in Aus­übung des königlichen Placets die päpstlichen Bullen an­genommen und genehmigt. Damit war nach langen Ver­handlungen die Diözese Rottenburg ins Leben getreten. Erster Bischof wurde der bisherige Generalvikar, der am 20. Mai 1828 die Leitung der Diözese übernahm.

Vom Landtag. Der Landtag, der am Donnerstag seine Vollsitzungen wieder aufnimmt, wird sofort nach Erledi­gung der zunächst vorgesehenen Tagesordnung mit der ersten Lesung des Staatshaushaltsplans für das Rech­nungsjahr 1928 beginnen. Die große Etatsrede des Fi­nanzministers ist schon am nächsten Samstag zu erwarten. Für die Generaldebatte zum Etat ist die ganze nächste Woche bis Samstag den 5. November nur mit einer Un­terbrechung an Allerheiligen, vorgesehen. Nach Erledi­gung der ersten Lesung wird der Etat dem Finanzaus­schuß überwiesen, der sich voraussichtlich während der nächsten 68 Wochen mit der sachlichen Einzelberatung des Etats beschäftigen wird. Die Ausschußberatungen ziehen sich in diesem Jahr aus dem Grunde in die Länge, da die Deckungsfrage noch nicht entschieden und auch die Besol­dungsfrage noch nicht gelöst ist. Mit der zweiten Lesung des Etats im Plenum des Landtags ist daher erst nach Neujahr zu rechnen.

Zum Gräberbesuch in größeren Entfernungen wird ausnahmsweise in diesem Jahr die Gültigkeitsdauer der Sonntagsrückfahrkarten vom Samstag, 29. Oktober mittags 12 Uhr bis Mittwoch, 2. November (9 Uhr vorm.) ver­längert.

Musberg OA. Stuttgart, 25. Oktober. Eine raffi­nierte Diebin. Eine Musberger Frau hatte ein Kalb verkauft und das erlöste Geld einstweilen im Weißzeug­kasten aufbewahrt. Sie entfernte sich dann auf kurze Zeit, um einige Einkäufe zu besorgen. Während dieser Zeit kam eine fremde Frau an das Haus und fragte die Nachbarin, ob Frau W. nicht da sei, worauf diese erwiderte, daß sie fort sei. Die Fremde sagte daraus, daß sie für Frau W. etwas zu nähen habe und diese ihr gesagt haben soll, falls sie nicht anwesend wäre, sie einstweilen ins Haus hinein­gehen möchte, der Schlüssel hänge hinter dem Fensterladen. Hierauf entfernte sich die Frau, holte den Schlüssel und be­trat das Haus. Mit einer Findigkeit, die nur ganz raffi­nierten Dieben eigen ist, hatte sie auch bald das Geld auf­gespürt, dieses an sich genommen und das Weite gesucht.

Heilbronn, 25. Okt. Pflege des Schießsports. Die Feuerwache Heilbronn, die sich im letzten Jahre auf­löste, hat sich unter dem NamenBürgerliche Schühenwache ehemalige Feuerwache Heilbronn" neu gebildet. Sie will ins­besondere den Schießsport mit Kleinkalibern pflegen. Zu diesem Zweck hat die neue Vereinigung das AnwesenZur schönen Aussicht" in der Neckarsulmer Straße erworben, das demnächst nach Renovierung der Wirtschafksräume und des Schießstandes mit seinen vier Bahnen wieder erötlnet wird.

Der 19jährige Schreiner Hohnecker von Schlüchtern, der in Eppingen in Arbeit stand und dort vor einigen Wochen von einem Lehrling mit einer Krücke einen Schlag auf den Kopf erhielt, ist am Sonntag mittag seinen Verletzungen erlegen. Streitereien gaben den Anlaß zu der Tat. Der Lehrling namens Betz stammt aus Gemmingen.

Heilbronn, 25. Okt. Stahlhelm-Gründung. Auch in Heilbronn haben sich im Sinne des Einigungsgedankens der vaterländischen Wehrverbände, wie er von Kapitän Ehr­hardt angestrebt wird, der Bund Wiking und die Bismarck- Jugend zu einer gemeinsamen Organisation, dem Stahlhelm, zusammengeschlossen.

Ein dreister Diebstahl wurde gestern abend im Stadt­theater verübt. Einer Theaterbesucherin wurde an der Kasse im Gedränge eine wertvolle Handtasche mit einem darin befindlichen Geldbetrag gestohlen.

Donaurieden OA. Ehingen, 25. Okt. Rathausetn- weihung. Am letzten Donnerstag wurde das neue Rat­haus hier feierlich eingsweiht. Nachmittags wurde unter Vorsitz von Schultheiß Ströbele eine Festsitzung gehalten.

Allheim OA. Riedlingen, 25. Oktober. Von einer Kuh getreten. Am letzten Samstag wurde das Töch- terchen des Landwirts Hermann Münch beim Viehhüten von einer Kuh getreten. Es erlitt dabei einen Oberschenkel­bruch, sodaß es nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.

Betzenweiler OA. Riedlingen, 25. Okk. Schwerer Unglücksfall. Der 20 I. a. Sohn Paul des Gemeinde­pflegers Josef Münst hier fiel beim Obstpflücken vom Baum und mußte mit gebrochener Wirbelsäule ins Bezirkskranken­haus eingeliefert werden. Sein Zustand ist hoffnungslos.

Ravensburg. 25. Oktober. Fe st genommener Zuchthäusler. Am Sonntag vormittag wurde am Gespinnstmarkt der im März dieses Jahres aus dem Zucht­haus in Kaisheim entsprungene Karl Vogelfang in einer , hiesigen Wirtschaft festgenommen.

Wangen i. A., 25. Oktober. Der neue Landes- sckretär der katholischen Arbeitervereine. Unter 12 Bewerbern wurde August Reß, Sohn des im Weltkrieg gefallenen Schuhmachermeisters Reß von hier, zum Landessekretär der katholischen Arbeitervereine Würt­tembergs gewählt. Der seitherige Landessekretär Stehle wird künftig im Landessekretariat der Württ. Zentrums­partei tätig sein.

Kreßbronn OA. Tekknang, 25. Okk. Schiffbau. Auf der Vodanwerft geht ein neues eisernes Lastschiff für die Gebrüder Hund in Immenstaad seiner Vollendung entgegen. Auch hat die Stadt Konstanz ihr Fährschiff der Kreßbronner Werft in Auftrag gegeben. Ebenso wird die Reichsbahn­direktion Karlsruhe ein weiteres Motorboot, TypHörl", für den Ileberlinger See bestellen.

Vom Bodensee, 25. Okk. Anschlag auf einen Eisenbahnzug. Zwischen Rheineck und Bauriet wurde von unbekannter Hand ein Skraßenbahnschachtdeckel auf das Bahngleis gelegt und beschwert. Offenbar war geplant, den Nachtschnellzug ZürichMünchen zur Entgleisung zu brin­gen. Zum Glück wurde die verbrecherische Tat noch recht­zeitig verhindert.

,.. der bayerischen Grenze. 25. Okt. Tödliche Un - falle. In der Nähe des Bahnhofs Nordendorf wurde am Samstag der 19 I. a^ Schneidergehilfs Josef Stangl von

Aytyegnenverg tot ausgesunden. Stangl dürste aus dem fahrenden Zug gestürzt sein, wodurch er eine tödliche Kopf­verletzung erlitten hat. Dem 30 I. a., im Kreidewerk Straß in Neuburg a. D. beschäftigten verh. Josef Schweiger von Burgheim wurde durch einen Lastkraftwagen der Brust­korb eingedrückt: der Tod trat sofort ein.

Gmünd, 25. Okt. Besuch des Staatspräsiden: t e n. Der schon für den Monat Juli d. I. angekündigts Besuch des Staatspräsidenten Bazille ist nun für Anfanz November in Aussicht geno: nen. Der Besuch gilt der Gmünder Industrie, von der die Einladung ausgegangen ist.

Ellrvangen, 25. Okt. 7 0. Geburtstag. Ein Sohn unserer Stadt, Exzellenz Generalleutnant v. Schabel, vollendet heute sein 70. Lebensjahr in voller körperlicher und geistiger Frische.

Holzheim OA. Göppingen, 25. Okt. In die Falle gegangen. Ein hiesiger Metzger und Wirt merkte seit einiger Zeit, daß seine Wurst- und Fleischkammer von einem Unberufenen heimgesucht wird. Letzten Samstag früh stellte er sich auf die Lauer, und siehe, gegen 4 Uhr kam der Fleisch­marder daher, öffnete den Raum, um sein unsauberes Hand­werk auszuführen. Doch diesmal saß er in der Falle. Es ist ein bei der Firma Weber (Sperrholzfabrik) beschäftigter Arbeiter namens Moser von Lonsee OA. Ulm, der hier schon in ähnlicher Weise von sich hören ließ. Der Landjäger nahm sich gestern seiner an.

Groß-EisUngen OA. Göppingen, 25. Okk. Zurgroßen Armee. Der älteste Bürger, Landwirt Fr. Anton S ch m i d, ist im Alker von über 88 Jahren gestorben, nachdem er abends zuvor noch sein Pfeifchen geraucht hakte. Er war der älteste der noch lebenden fünf Altveteranen des hiesigen Veteranen- und Kriegervereins und machte die Feldzüge 66, 70/71 beim zweiten Reiterregiment mit.

Ulm, 25. Okt. Betriebsunfall. In der Schleiferei bei Gebr. Eberhard wurde dem Polierer Angele durch Zer­reißen einer Polierscheibe ein Fuß abgeschlagen.

Gestern abend hat sich eine in den 4Öer Jahren stehende Lhefrau in der Vasteistraße durch Einatmen von Gas das Leben genommen. Die sofort eingeleiteten Wiederbelebungs­versuche blieben erfolglos. Von dem beigezogenen Arzt konnte nur der Tod festgestellt werden.

Karlsruhe, 25. Oktober. Am Sonntagabend sprang in der Karl-Friedrichstraße der 40 I. a. verh. Wagenmeister Karl Mäusert von hier einem fahrenden Straßenbahn­wagen-^nach, den er an der Haltestelle Rondellplatz be­steigen wollte. Er rannte dabei an ein in südlicher Rich­tung fahrendes Personenauto. Mäusert wurde zu Boden geschleudert und erlitt einen Schädelbruch, der seinen als­baldigen Tod zur Folge hatte. Am Samstag vormittag wollte ein 18 I. a. Mädchen von hier, als sie ihre Woh­nung verließ, vor einem dort stehenden Lastkraftwagen die Straße überqueren. Sie wurde dabei von einem vorbei­fahrenden Transportdreirad angefahren und zu Boden ge­worfen. Außer anderen Verletzungen, trug das Mädchen einen Schädelbruch davon. Es besteht Lebensgefahr.

Biberach i. k., 25. Okt. Schwer heimgesucht wurde die Arbeiterfamilie Hartmann. Vor 14 Tagen wurde dem ältesten Sohn in der Papierfabrik der eine Arm über dem Ellenbogen abgerissen, nun fiel der Vater beim Aepfel- brechen vom Baume und erlitt eine starke Lungenquetschung, die ihn längere Zeit arbeitsunfähig machen wird.

Singen a. H., 25. Okt. Zwei bedauernswerte Anfälle ereigneten sich am Sonntag nachmittag auf dem hiesigen Fußballplatz. Bei dem Spiel der zweiten Mannschaft des FC. Singen gegen Tuttlingen erlitt der 22jährige Spieler Ernst Steinert bei einem Zusammenprall mit einem Gegen­spieler einen Ankerschenkelbruch: bei dem Spiel der dritten Mannschaft erlitt ein anderer Spieler einen so heftigen Nie­derschlag, daß er mit inneren Verletzungen nach Haus ge­fahren werden mußte.

Meersburg, 25. Okt. In der Zeit vom 1. April bis 30. September dieses Jahres hat Meersburg etwa 30 000 Uebernachtungen aehabt, die sich auf 7600 Personen ver­teilten, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von etwa einem Drittel bedeutet. Das neue Schloß in Meersburg wird auf der Südseite einer gründlichen Er­neuerung unterzogen. Zur Zeit werden die Sandstein­pfeiler erneuert. Noch dem Vorbild des Bruchsaler Schlostes wirk auch die Meersburger bischöfliche Residenz genau nach Zustand und Vorbild der Bauzeit vor 200 Jahren wiederhergestellt. Es wird ein farbenprächtiges prunkvolles Schloß sein, das weithin über den See grüßt. Bis Pfingsten nächsten Jahres soll die Vorderseite des Schlosses erneuert sein, worauf dann die Wiederherstellung der Rückseite und der West- und Ostfronten folgen dürfte.

Meine MchrWen ans aller Well

Todesfall. In Leipzig ist der bekannte Maler und Gra­phiker Franz Hein, Professor an der Akademie für gra- phische Künste und Buchgewerbe, im Alter von 63 Jahren gestorben. Er hat sich durch starken Verstand, der mit hohen künstlerischer Begabung gepaart war, mit unbeugsamer Wil­lenskraft in hartem Lebenskampf emporgearbeitet und auf den Gebieten der Malerei, der Lithographie, des Holzschnitts, der Radierung, ja sogar der Dichtkunst Hervorragendes ge­schaffen.

Ein 104-Jähriger will fliegen. Aus Wunsiedel (Ober­franken) wird berichtet: Schon wiederholt äußerte sich der 104)4 Jahre alte Nagelschmied Johann Ruckdäschel, daß er, bevor er die Schwelle der Ewigkeit betritt, auch einmal fliegen möchte, indem er bemerkte:Jetzt Hab i die Welt von unten lang genug g'sehn, jetzt möcht i sie amal von oben a sehen, wie's da ausschautl", Vielleicht geht sein Wunsch noch in Erfüllung.

Verhaftung des Prinzen Schwarzenberg. In Prag wurde der 30jährige Prinz Edmund Schwarzenberg, der mit einer Choristin verheiratet ist und auf großem Fuß lebte, wegen Wechselschwindeleien verhaftet worden. Er befand sich in Geldschwierigkeiten. Mit dem Prinzen wurden mehrere Hel­fershelfer festgenommen. Sein Bruder, der Erbprinz Schwar­zenberg, bemüht sich, die Schädigungen wiedergutzumachen und die Anklage rückgängig zu machen.

Starker Schneefall im Riesengebirge. In der Nacht zum Dienstag hat es im Riesengebirge stark geschneit. Der Schnee ist bei 3 Grad Kälte bis zu einer Höhe von 800 Metern herab liegen geblieben. Auf dem Kamm beträgt die Schneehöhe etwa 7 Zentimeter.