Heilbronn. 24. Oktober. Schwer verunglückt Gestern ist ein Motorradfahrer, der in Löwenstein mit seinem Rad gegen ein Haus fuhr, schwer verunglückt. Das Heilbronner Krankenauto war nach Anruf bald zur Stelle und verbrachte den Verletzten in das hiesige Krankenhaus. Es handelt sich um Max Will aus Stuttgart.
Maulbronn, 24. Okt. Bei der gestrigen Stadtschultheißenwahl haben von 858 Wahlberechtigten 675 82 v. H. ab
gestimmt, die bis auf 5 ungültige Stimmen sämtliche Stadtschultheiß Kienzle wiederwählten, ein glänzendes Zeugnis seiner Beliebtheit. Abends fanden bei Musik und Gesang lebhafte Freudenkundgebungen vor der Wohnung des Wiedergewählten statt.
Reutlingen, 24. Okt. Vermißt. Kaufmann Heinrich Schaufler in Pfullingen ist seit einer Woche mit unbekanntem Aufenthalt abwesend.
Mägerkingen OA. Reutlingen, 24. Okt. Schulkheißen- wahl. Bei der gestrigen Neuwahl des Ortsvorstehers wurde Amtsverweser Mader hier mit 191 Stimmen gewählt. Ver- waltungspraktikant Haag von Reutlingen erhielt 126 Stimmen. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 374, wovon 318 abgestimmt haben. Eine Stimme war ungültig.
Ulm, 24. Okt. Barmherzige Brüder in Ulm. Die Genossenschaft der Barmherzigen Brüder von Trier hat am 15. Oktober d. I. in Ulm eine Niederlassung eröffnet zur Ausübung der Stadtpflege sin den Familien) männlicher Kranken. Sie erwarb zu dem Zweck das bisherige Pfarrhaus von St. Elisabeth, Bsyerstr. 36.
Ulm, 24. Oktober. 70 Jahre Sängerklub. Der Männergesangverein Sängerklub Ulm begeht in diesem Jahr die Feier seines 70jährigen Bestehens. Am 26. November findet der Festakt im Saalbau statt. Dem Sängerklub wird die Freude beschieden sein, sein in Bietigheim lebendes Gründungsmitglied, den 94jährigen Schneidermeister Pfeiffer, beim Stiftungsfest in seiner Mitte zu sehen.
Karlsruhe, 24. Oktober. Am Samstag starb unerwartet Direktor Albert Büttner. Die Firma Sinner hat in ihm einen tüchtigen, umsichtigen Beamten und Führer verloren.
Pforzheim» 24. Okt. Am gestrigen Sonntag fand auf dem Dobel die feierliche Einweihung der neuerbauten Hütte der Ortsgruppe Pforzheim des Bad. Schwarzwaldveretns statt. Die Hütte liegt am Höhenweg oberhalb der Ortschaft, Dobel. Sie bietet Uebernachtungsgelegenheit für etwa 20 Personen, elektr. Licht, Wasserleitung usw.
Reulutzheim bei Schwetzingen, 24. Okt. Das 4 I. a. Söhnchen des Rangierers Ludwig Fuchs wurde im Hof des elterlichen Hauses von einem Schäferhund angefallen und durch sieben Bisse in die Beine schwer verletzt.
Maulburg, 24. Okt. Seit Donnerstag abend wird hier ein Schulmädchen vermißt. Während es am Abend noch in Maulburg beobachtet werden konnte, wurde es um Mitternacht auf der Hauingerstraße zum letztenmal gesehen. Die Nachforschungen nach dem Verbleib des Mädchens waren bisher erfolglos.
Schopfheim, 24. Okt. Samstag früh wurde der 26 I. a. Fabrikarbeiter Otto Greiner von Eichen auf der Wehres- ftraße tot aufgefunden. Er hatte seinem Leben durch Erschießen ein Ende gemacht.
Singen, 24. Okt. Beim Randenbahnübergang wurde ein Lastkraftwagen der Kolonialwarengroßhandlung Weltin von einer Lokomotive erfaßt und stürzte den Abhang hinunter. Personen kamen nicht zu Schaden. Das Fahr- . zeug ist jedoch schwer beschädigt.
Rosenberg bei Stockach, 24. Okt. Landwirt und Frachtfuhrmann Gottlieb Schweizer wurde auf der Straße Ober- wittstadt Rosenberg tot aufgefunden. Schweizer, der schon seit langer Zeit den Frachtverkehr zwischen Oberwittstadt und Rosenberg vermittelt, fuhr am Donnerstag gegen 10 Uhr nachts von Oberwittstadt mit seinem Fuhrwerk nach Hause. Unterwegs muß er vom Wagen gefallen sein, wobei ihm die Räder über den Kopf fuhren. Die Pferde mit dem schwerbeladenen Wagen gingen des Weges weiter und wurden auf der Straße nach Osterburken an einem Baume aufgefahren, gefunden. Der Verunglückte, der im 45. Lebensjahr stand, hinterläßt eine Frau und drei kleine Kinder.
Offenburg. 24. Oktober. Bei Ausbesserungsarbeiten an der Zauberflöte-Brücke war ein Arbeiter von Neustadt unter der Brücke auf einem schwebenden Gerüst mit Entrosten beschäftigt, die Arbeiten werden von einer Firma Schmidt in Neustadt ausgeführt. Bei der Durchfahrt zweier von beiden Richtungen kommenden Züge wurde der Arbeiter von dem einen Zuge heruntergerissen und schwer verletzt.
Lokales.
Wildbad, den 25. Oktober 1924.
Ungenügende Fahrgelegenheit auf der Enztalbahn. Nachdem bereits seit dem 1. Oktober der neue Winterfahrplan in Kraft getreten ist, wird es für die Bewohner des Bezirks Neuenbürg wieder deutlich klar, daß die Reichsbahndirektion Stuttgart für den Winterverkehr auf der Strecke Wildbäd keine ausreichende Rücksicht genommen hat, trotz aller Anregungen, die gemacht wurden. Soviel mir bekannt ist, hat bereits schon im vorigen Jahre der Bezirksrat sich in dieser Sache an die Reichsbahndirektion gewandt, aber leider auch ergebnislos. Die großen Zwischenpausen des Tagesverkehrs könnte man um Einiges beschneiden. Auf Drängeu der beteiligten Organisationen wurde auf Grund der zurzeit guten Konjunktur in der Schmuckwarenindustrie ein Bedarfszug eingesetzt, welcher 8.25 Uhr in Pforzheim abfährt und kurz vor 9 Uhr in Neueubürg ankommt, aber nicht weiterfährt, sondern als Leerzug wieder nach Pforzheim geführt wird. Würde dieser Zug nach Wildbad durchgeführt, dann wäre die große Pause von dem Zug 6.35 Uhr ab Pforzheim bis zum nächsten 10.19 ab Pforzheim ausgeglichen und wäre allen hierbei interessierten Kreisen Rechnung getragen. Von der gesamten Geschäftswelt und den außerhalb des Bezirks wohnenden Reisenden wird es nicht verstanden, daß es möglich ist, daß der letzte Zug 7.10 Uhr ab Wildbad fährt; es müßte eigentlich, so schreibt der „Enztäler", von allen Rathäusern demonstrativ gegen die Reichsbahndirektion vorgegangen werden, um das berechtigte Verlangen des Bezirks bei der Reichsbahttdirektion durchzusetzen. Aus den angeführten Gründen heraus ist es erklärlich, fährt der ^Enztäler fort, warum jso viel seit der Einführung des
Winterfahrplans in der Oeffentlichkeit geschimpft wird, aber das ist nicht Sache eines einzelnen Vertreters oder Organisation, sondern in der Hauptsache der Gemeindevertreter aller Bezirksgemeinden und der Ortsvorsteher, diese Uebelstände zu beseitigen. Bedenkt man, daß z. B. der Bedarfszug nur bis Neuenbürg fährt, kurz nach 9 Uhr leer und beleuchtet nach Pforzheim fährt, ohne daß Reisende mitfahren dürfen, so wird man verstehen, warum an die Oeffentlichkeit diese Zeilen gerichtet werden mußten.
Vierzigerfest. Vorweg sei es gesagt: So schön und gemütlich, wie das heurige, am letzten Samstag im „Schwarzwaldhof" hier stattgehabte Vierzigerfest ist selten ein solches verlaufen. Schon die von dem Altersgenossen Treiber sehr geschmackvoll arrangierte und fertiggestellte Dekoration schuf eine launige Stimmung, hauptsächlich veranlaßt durch den kernigen Orakelspruch:
„Der Schwabe wird mit 40 Jahren g'scheidt,
Die Andern nicht in Ewigkeit I"
Altersgenossenvorstand Gustav Schmid hielt in bekannter Gewandtheit und Schneid eine herzliche Begrüßungsansprache, in der er u. a. seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß auch Herr Stadtschultheiß Bätzner mit Frau Gemahlin (ebenfalls Vierzigerin) zum Fest erschienen sei. Allen den von auswärts erschienenen Schulkameraden, sowie den hier ansässigen Altersgenossen für ihr Erscheinen dankend, wünschte er allen recht frohe und gemütliche Stunden, die dann auch nichts zu wünschen übrig ließen. Viel trugen zur Gemütlichkeit die launigen Darbietungen des Herrn Scheurenstuhl aus Pforzheim bei. Nur zu schnell verflossen den Altersgenossen die schönen Stunden dieser Feier, die allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Am Sonntag wurde dann eine gemeinsame Autofahrt nach Hirsau (Klosterhotel) unternommen, die ebenfalls bestens verlief und einen schönen Schluß bildete.
Im Heilbronner General-Anzeiger vom 15. Okt. d. I. findet sich folgender
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Von Sofie Sp oel-Fritsch, Großh. Bad. Kammersängerin a. D.
Wenn ich die Konzertaufsührungen des vergangenen Sommers nochmals an meinem inneren Ohr vorüberziehen lasse, so kann ich nicht umhin, unserer prächtigen Kurkapelle — unter Leitung des staatlichen Musikdirektors Hermann Eschrich — ein unumwundenes, herzliches „Bravo" zu spenden! Was ich an diesem hervorragenden Dirigenten immer wieder aufs neue bewundere, ist seine echte, tiefinnerste Musikalität' und — die vornehme Ueber- legenheit, mit der er seine erlesene Künstlerschar stets zum Siege führt! — Und neben dem ungetrübten musikalischen Hochgenuß, den er uns bereitet, ist es auch eine Freude, ihn dirigieren zu sehen — was man nicht von jedem Dirigenten sagen kann!
Welche Vielseitigkeit, welche Fülle edelster Musik wurde uns wieder geboten. Er versteht es, seine Programme so zusammenzustellen, daß er die berühmtesten klassischen Meister der Tonkunst ebenso zu Worte kommen läßt, wie die der Romantik und die Modernen. So hörten wir von ihm die wegen ihrer großen technischen Schwierigkeiten selten gespielte 1. Sinfonie in C-moll von Anton Bruckner in einer Interpretation, die auf alle Zuhörer einen tiefgehenden Eindruck ausübte; ebenso die Sinfonie für Streichinstrumente in D-moll von August Halm und die von Richard Strauß „in seiner Art" bearbeitete Couperin- Suite waren meisterhafte Darbietungen, die man so vollendet vorgetragen gerne mehrmals auf seinen Programmen gesehen hätte. Wenn aber „Meister Eschrich" einen echten Strauß-Walzer „losläßt", — dann fasziniert er Alt und Jung, nicht zuletzt die in dieser Hinsicht verwöhnten Wiener Kurgäste, wie ich mich des öfteren überzeugen konnte.
Zudem hat das Wildbader Badekommissariat auch diesen Sommer wieder auf erfreulichste Weise besonderen Wert darauf gelegt, Vokal- und Instrumentalkünstler von hervorragendem Ruf, wie: Schlußnus, Wilhelm Kempff, Olga Blome, Robert Butz, Anita Oberländer, Windgassen und Andere zu verpflichten, die teilweise mit ihren Vorträgen ganze Abende allein ausfüllten, oder bei Sinfoniekonzerten vom Orchester begleitet wurden, und darf sich somit unser Wildbad auch hinsichtlich künstlerischer Darbietungen getrost in die Reihe der ersten Kurorte Deutschlands stellen.
Wir geben vorstehendem Artikel umso bereitwilliger Raum, als wir überzeugt sind, daß alles darin Gesagte zutrifft und das Renommäe unserer Badestadt dadurch sicher noch gewinnt.
Klei« Mchkichlen aus aller well
Das Hindenburgbuch, das von der Hindenburgspende herausgegebene Gedenkbuch zum 80. Geburtstag des Reichspräsidenten, ist bereits in mehr als 140 000 Exemplaren abgesetzt worden. Die Sammlungen für die Spende werden am 31. Oktober geschlossen, der Verkauf der Hindenburg- Marken geht aber weiter.
Der Wagen von Lompiegne. Der Eisenbahnsalonwagen, in dem zwischen Marschall Foch und Erzberger am 11. November 1918 im Wald non Eamvieane der unselige Waffenstillstand abgeschlossen wurde, prangte lange Zeit als Siegeszeichen im Hof des Invalidendoms in Paris. Jetzt ist er wieder nach dem Wald von Compiegne verbracht worden an die Stelle, wo bereits ein Denkmal mit der unverschämten Inschrift steht: „Hier unterlag der verbrecherische Hochmut des Deutschen Reichs, niedergerungen durch die freien Länder, die es hatte knechten wollen." Am 11. November soll unter dem Vorsitz des Kriegsministers Painleve und im Beisein aller französischen Marschälle, j owie des englischen Admirals Wemiß die Zurückführung des Waffenstillstandswagens festlich gefeiert werden.
Ein achtzigjähriger Staatsmann als Boxer. Der bekannte frühere Staatsmann und Schiffsreeder, Sir Malter Runciman, wurde vor einigen Tagen achtzig Jahre alt. Am Geburtstag befand er sich gerade auf dem Weg nach Hause, als er plötzlich den Griff einer fremden Hand in seine Tasche spürte. Er faßte den Dieb an der Hand, drehte sich um und sah einen kräftigen jungen Burschen vor sich stehen. Der Räuber nahm eine drohende Haltung an und wollte den alten Herrn überfallen. Runciman setzte sich aber kräftig zur Wehr und focht einen richtigen Boxkampf Mitteln Angreifer aus. der zur Folg« hatte, daß der Acht
zigjährige den jungen Gegner zu Boden schlug. Der alte Herr findet dabei nichts Angewöhnliches. „Als ehemaliger Seemann", so erklärte er, „werde ick doch boxen können. Ich muß aber den armen Teufel sehr stark geschlagen haben, denn meine Hände taten mir sehr weh. Immerhin ist es besser, dem Manne einen guten Schlag verseht zu haben, als ihn der Polizei auszuliesern."
Schnee im Schwarzwald. Die Schwarzmaldberge haben in der Nacht zum Sonntag durch reichlichen Schneefall bis auf 1100 Meter herab eine winterliche Hülle erhalten.
Das Räuberrresen in Berlin. In letzter Zeit sind in Berlin am lichten Tag Raubüberfälle auf Kassen in Kaffeehäusern, Theater oder auf der offenen Straße gemacht worden. Vier der Räuber sind nun in Berlin, ein weiterer in Leipzig verhaftet worden.
Schlampiges Bauen in Wien. Die Stadtgemeinde Wien hatte zwei große städtische Wohnungsbauten beim Heiligen- stadter Bahnhof erstellt, bei denen sich jetzt schon schwere Vauschäden herausgestellt habey. Bei dem einen der Riesenhäuser, das einen Kilometer lang ist, haben sich infolge Senkung der Grundmauern die Haupt- und Mittelmauern nach der Straßenseite auf eine Länge von 100 Meter bis zu 14 Zentimeter gesenkt. Bei beiden Häusern ist Einsturzgefahr vorhanden. Die Stadtgemeinde hat für die Mietskasernen 20 Millionen Schilling (12 Millionen Mark) .aufgewendet.
Wer krinkk am meisten Wein? Wie aus Paris gemeldet wird, ergab eine statistische Feststellung, daß jeder Franzose im Durchschnitt 144 Liter Wein im Jahr trinkt. An zweiter Stelle steht Italien mit 128; dann folgen Oesterreich, Ungarn, Rumänien, und Bulgarien mit je 20—25 Liter; Deutschland init 7, England mit 4 und an letzter Stelle Skandinavien mit Liter Wein.
Am Grab -er Kaiserin Auguste Viktoria im Antiken Tempel in Potsdam wurden an ihrem 69. Geburtstag (22. Oktober) zahlreiche Blumenspenden niedergelegt. Der Kronprinz mit Familie und die übrigen preußischen Prinzen fanden sich im Tempel ein. Der Kaiser ließ durch Prinz Oskar einen Kranz niederlegen. Ueber tausend sonstige Besucher haben sich im Park von Sanssouci und an der Ruhestätte eingefunden. . E—.„
Die Schwarzwaldkunnels erhalten Beleuchtung. Gelegentlich der Umbauarbeiten und Nachprüfungen der Tunnels auf der Schwarzwaldbahn zwischen Osfenburg-Triberg und Konstanz, einem Teil der großen internationalen Strecken Holland-Schwarzwald-Schweiz, sollen die größeren Tunnels eine ständige Beleuchtung erhalten- Zunächst werden drei Tunnels oberhalb Tribergs damit ausgerüstet und zwar der Scheiteltunnel von Sommerau, der Gremmelsbachtunnel zwischen Nußbach und Triberg und der große Triberger Kehrtunnel. Während die letzteren rund 900 Meter lang sind, ist der Scheiteltunnel mit einer Länge von 1696 Metern der größte Tunnel der Schwarzwaldbahn. r.
Vildkelegraphie zwischen Berlin und Wien. In aller Stille hat die Firma Siemens mit Unterstützung des telegraphentechnischen Reichsamts und unter Verwendung des Karolusschen Bildtelegraphen Uebertragungsversuche über Freileitungen und über Kabel angestellt, die jetzt zu einem gewissen Abschluß geführt haben. Die Ergebnisse über je eine auf den Telegraphenämtern in Berlin und in Wien aufgestellte Sende- und Empfangseinrichtung sind so gut gewesen, daß sich die Post mit dem Gedanken trägt, Bilder oder Schriftsätze gegen eine erschwingliche Gebühr zur Beförderung anzunehmen. Jede Schrift oder Sprache, die bisher mit dem gewöhnlichen Telegraphen zu geben nicht möglich war, selbst Stenogramme, können also bildtelegraphisch versandt werden. Die Sendung wird nicht drahtlos, wie zuerst beabsichtigt war, sondern auf der ganzen Strecke von Berlin bis Wien und umgekehrt über die Fernkabel gehen.
Pilzvergiftung. In Petranti (Bukowina) sind 12 Angehörige einer Kaufmannsfamilie an Pilzvergiftung gestorben.
Kinobrand. Am Samstag abend brach in einem Lichtspielhaus in Tammerfors (Finnland) ein Brand aus, bei dem 21 Zuschauer den Tod fanden.
Verunglücktes japanisches Marineflugzeug. 3n der Nähe der Halbinsel Jzu mußte am 23. Oktober das japanische Marineluftschiff M 3, das an den Marinemanövern teilnahm, bei einem Sturm auf eine kleine Insel niedergehen. Kaum hatte die Besatzung das Luftschfif verlassen, als ein Windstoß es auf das Meer Hinaustrieb. Es entstand eine Explosion und der ganze Tragkörper bildete im Augenblick eine mächtige Flamme. Ein Mann wurde schwer verletzt. Das Luftschiff war vor kurzem von Italien um 500 000 Mk. gekauft worden: es war nach dem „System Nobile" gebaut in der Bauart wie das Luftschiff, mit dem Admundsen und Nobile nach dem Nordpol flogen.
Vermischtes
Die Millionäre der deutschen Großstädte. Das Statistische Reichsamt hat eine Statistik der Millionäre der deutschen Großstädte veröffentlicht. Die Aufstellung bezieht sich auf die Vermögenssteuerleistung der 45 deutschen Großstädte. Darnach gibt es in Berlin 225 Millionäre, in Hamburg 155, in Leipzig 98, in Frankfurt a. M. 88, in München 79, in Köln 75, in Düsseldorf 63 und in Dresden 51. Die Millionärsziffcrn sind jedoch nicht entscheidend für den Wohlstand der Stadt. Das größte Durchschnittsvermögen weisen die Steuerpflichtig: n Wiesbadens auf, das mit dem Durchschnitt von 70 070 Mark auf einen (steuerpflichtigen selbst die Reichshauptstadt mit 68 497 Mark und Hamburg mit 68 395 Mark Durchschnittsvermögenssteuer auf jeden Steuerpflichtigen überragt. Verteilt man das steuerbare Vermögen der einzelnen Personen in den deutschen Städten auf den Kopf der Bevölkerung, dann zeigt sich, daß Wiesbaden mit einem Durchschnittsvermögen von 3768 Mark allen anderen Städten Deutschlands weit überlegen ist. In Berlin entfällt auf den Kopf der Bevölkerung ein Vermögen von 1581 Mark; der Reichsdurchschnitt des Pro-Kopf-Ver- mögens beläuft sich auf 1273 Mark.
Absturz des Altelsglekschers? 3m Berner Oberland sieht -nan einem gewaltigen Naturereignis entgegen. Der 3626 Meter hoch gelegene Altelsgletscher ist seit einigen Wochen sturzreif geworden. Zahlreiche Riffe und Spalten in dem riesigen blaugrüne > Eispanzer zeigen das Ereignis an. Schon Anfang September hat man die Gefahr erkannt und ist von der schwerbcdrohten Spittelmatkalp mit allem Vieh und aller Habe abgefahren. Wie aus Kandcrsteg berichtet wird, rutscht der Gletscher bereits auf seiner steilen, glattigen Unterlage