kapelle in der Uniform des Füsilierregiments Nr. 40 Äff- gebahrk und wird am Donnerstag in der Fürstengruft in der Erlöserkirche beigesetzt werden.
Fürst Wilhelm, geboren 1864, war ein Sohn des Fürsten Leopold von Hohenzollern und der Jnfantm Antonia von Portugal, und ein Bruder des vor Einigen Wo«hen ver- storbenen Königs Ferdinand von Rumänien. Er selbst hatte Thronfolger in Rumänien werden sollen, zu dem er 1880 gewählt wurde, er verzichtete jedoch zugunsten seines ^Bruders. Der Fürst war in erster Ehe vermählt mit der Prinzessin Maria Theresia von Bourbon-Sizilien, aus welcher Ehe Erbprinz Friedrich und Prinz Franz Joseph stammen, in zweiter Ehe (feit 1915) mit Prinzessin Adelgunde von Bayern, einer Tochter des Königs Ludwig III.
Württemberg
Berufung. Die Stadtverordnetenversammlung in Gießen wählte den derzeitigen Spielleiter des Stuttgarter Schauspielhauses, Dr. Wolf Prasch, zum Intendanten des Gieße- ner Stadttheaters.
Todesfall. Der frühere Kanzleidirektor der ersten Kammer, Oberregierungsrat Eduard Schmidt, ist hier im Alter von 77 Jahren gestorben. Von 1905 bis zur Aufhebung der ersten Kammer 'im November 1918 war er hier Kanzleidirektor.
Neubau der Ortskrankenkasse. Der hiesigen Ortskrankenkasse ist ihr Verwaltungsbau in der Sophienstraße schon seit Jahren zu klein. Sie hat sich deshalb beizeiten das große Anwesen der ehemaligen Tivoli-Brauerei in der Forststraße gesichert, um dort einen Neubau zu errichten. Mit dem Neubau wird im nächsten Frühjahr begonnen werden.
Verein würkt. Verwaltungsbeamker. Der Verein württ. Verwaltungsbeamter hält am 29. und 30. Oktober hier seine Landesversammlung ab. Die Tagung beginnt am 29. Okt. mit einer Sitzung des Landesausschussss im Rathaus. Abends findet ein Vegrüßungsabend im Konzertsaal der Liederhälle statt. Am 30. Oktober ist dann im Konzertsaal der Liederhalle die Landesversammlung.
Patentierung von Privatzuchthsngsten für 1928. Die Patentierung von Privatzuchthengsten für das Jahr 1928 wird im Januar 1928 stattfinden. Die Orte, an denen die Patentierung vorgenommen wird, werden später bekanntgegeben werden.
Reichsparteitag. Die Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung hielt am Samstag und Sonntag ihren ersten Reichsparteitag ab. In der ersten Versammlung sprachen Justizminister Fumetti-Dresden, Min.-Rat Spindler-Stutt- gart, Professor Bauser-Ncgold, Oberreg.-Rat Krauß-Stuttgart u. a. über Aufwertung und verwandte Fragen. Unter dem Vorsitz von Prof. Daufer fand dis zweite Versammlung im Siegle-Saal statt, in der der greise Staatssekretär Gras v. P o s a d o w s k i - Naumburg sprach. Er bezeichnete die Aufwertungsgesetze als grausam, ungerecht und verfehlt. In einer Entschließung wurde von Regierung und Parlamenten die Wiedergutmachung des dem deutschen Volk zugefügten Unrechts der Jnflationspolitik und eine Neuregelung der Aufwertung verlangt.
Neue Partei bei den nächsten Landkagswahlen. Bei den nächsten württ. Landtagswahlen wird, wie wir erfahren, auch die neugearündete Bolksrechtsparkei (Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung) besondere Wahlvorschläge einreichen.
Die rote Fahne auf dem Kirchturm. Zum zweitenmal in diesem Jahr wurde auf der Matthäuskirche in Heslach eine rote Fahne aufgezogen. Der vermutliche Täter soll von der Polizei bereits ermittelt sein.
Bom Tage. Ecke Seiden- und Aofenbergstraße stießen heute vormittag Züge der Merer- und der Sechserlinie zusammen. Ein Wagen wurde aus dem Gleis gehoben, zwei Fahrgäste erlitten Verletzungen durch Glassplikter. Bei dem feuchtem Herbstwetter sind die Schienen oft glatt wie Eis, namentlich wenn noch Herbsilaub auf sie geweht wird. — Im Hauptbahnhof erregte nachts ein sinnlos betrunkener Mensch Aergernis, der sich vollständig entkleidete und die Kleidungsstücke in der Halle umherwarf. Die Polizei gab ihm Gelegenheit, seinen Rausch in sicherem Gewahrsam auszuschlafen.
Nus dem Lande
Leonberg, 24. Okt. Eröffnung der Autolinie Stuttgart — Leonberg. Die neue Autolinie Stuttgart—Solitude—Leonberg ist am Sonntag dem Verkehr
tkoecgeVen woroen. Samstag nachmittag fand Sie Eröffnung mit drei geschmückten Wagen statt.
Heilbronn, 24. Okt. Ein gefährlicher Vauern- hauseinbrecher fe st ge nommen. Seit Mitte Juni ds. Is. wurden in verschiedenen Ortschaften der Oberämter Heilbronn, Besigheim und Brackenheim während der Nachmittagsstunden Einbruchsdiebstähle verübt, wobei es der Täter in der Hauptsache auf Bargeld abgesehen hatte. Der Heilbronner Kriminalpolizei ist es gelungen, den Täter in der Person des 19 I. a. Arbeiters Gustav Löhrer von Böckingen zu ermitteln und festzunehmen. Bis jetzt sind lhm 20 derartige Einbruchsdiebstähle nachgewiesen.
Stuttgart, 24. Okk. Aas Württ. Wirtschafts- hak sich gegen die Zusammenlegung der suddeutschen Landesarbeitsämker ausgesprochen und die Beibehaltung des gegenwärtigen Zustands beim Reichsarbeits- Ministerium beantragt.
m sorgende württember-
^§ ^IpEnzuchter wurden bei den Prüfungen im Neckar- und Jagstkreis von der Württ. Landwirtschaftskammer mit Preisen bedacht: 1. Preis dem Pfarrer M. Gentner in Oefs-ngen OA. Waiblingen: ein 2. Preis dem Schlosser- msistcr G. K, nzy in Bartenstein, dem Obersteuersekretär L M G- Sieger in Kleinaltdorf OA. Gaildorf, dem G. M a a Hs zum „Wachthaus" in Lorch und dem Privat-
^ 3. Preis dem Sattler- warenhandler S ch m o l l in Stuttgarts Eine lobende An- erkennung erhielt Kaufmann Gammel in Schorndorf.
Ludwmsburg. 24. Oktober. Einweihung des Krematoriums. Am Samstag wurde die neuerbaute Feuerbestattungsanlage eingeweiht. Dekan Gauger hielt die Weihrede.
Rlarbach a. A-, 24. Okt. Vermißt. Seit Samstag nachmittag wird der geistesschwache 61jährige Weingärtner Friedrich Haußer von Marb -ch vermißt.
Ilsfcld. OA. Besigheim, 24. Okt. Schultheißen, wähl. Bei der Ortsoorsteherwahl haben 716 Wähler ab- gestimmt. Schultheiß Heinrich, der sich nach lOjähnger erfolgreicher A>-b;it für die Gemeinde zur Wiederwahl gestellt hatte, erhielt 597 Stimmen.
Winnenden, 24. Okt. Forstamtsverlegung. D'm Sitz des Herzoglichen Forstamts Waiblingen ist vom 17. Okt. 1927 ab nach Stuttgart, Jägerstr. 18, verlegt worden.
Gmünd» 24. Okt. Verbandstag. Unter dem Vorsitz von Baurat Daser fand hier im Stadtgartensaal der Verbandstag der württ. Bauvereine statt. Ministerialrat Dr. Aichele teilte mit, daß von den rund 74 Mill. Mark Baudarlehen der Jahre 1924—1926 für insgesamt 20130 Wohnungen die württ. gemeinnützigen Vauvereine rund 12 Millionen Mark für 2530 Wohnungen erhalten haben. Die Zahlen für 1927 seien nicht weniger günstig, dagegen seien die Aussichten für 1928 wegen der Regelung der Gebäudeentschuldungssteuer und der gespannten Geldmarktslage noch ganz unsicher. In Württemberg fehlen zurzeit noch etwa 14 000 Wohnungen, für deren Erstellung ein Zeitraum von 7 Jahren in Betracht komme, wenn man daneben den jährlichen Neubedarf auf 5000 festsetze. Die Landesversicherungsanstalt Württemberg hat seit 1924 rund 10 Millionen Mark für Darlehen zur Verfügung gestellt. Dem württ. Verband gehören zurzeit 88 Baugenossenschaften, 4 eingetragene Vereine und 27 Gemeinden an. Die Baukosten, die sich im Lauf des letzten Jahrs um etwa 10 v. H. erhöht haben, betragen für drei- und vierzimmerige Wohnungen 10—20 000 bezw. 16—18 000 pro Wohnung.
Waldstetten OA. Gmünd, 24. Okt. Ein Auge aus- gestochen. Vielfach werden in den Kleinkinderschulen sog. Ausstecharbeiten vorgenommen. Bei solchen wurde hier einem Mädchen ein Auge ausgestochen. Sofort wurde die Kirchengemeinde, die der Kleinkinderschule das Lokal unenr- geltlich zur Verfügung stellt, zu einem Schadenersatz von mindestens 4000 bei der Landeszivilkammer Ellwangen eingeklagk. Zum Glück war die Kleinkinderschule gegen Unfall in Versicherung. Der Fall wurde dann von der Versicherungsanstalt durch eine einmalige Entschädigung im Betrag von 650 RM. geregelt. Die fraglichen Arbeiten dürfen aber in der Kleinkinderschule nicht mehr vorgenommen werden.
Ellwangen, 24. Okt. Jäher Tod. Der in weiten Kreisen bekannte Fahrradhändler Adolf Pfeifer erlitt abends nach der Rückkehr von einem Spaziergang einen tödlichen Schlaganfall.
Tübingen. 24. Okt. Beerdigung des Oberbür o e r m e i st e r s Dr. k. c. Haußer. Am Samstag
De* Fluch eines Dorfes
Roman von L. Hanson.
19, Fortsetzung Nachdruck verboten
„Gut, gehe heim!" sagte der Vater meinselig. Es schien, als habe er alle sonst zur Schau getragene Bildung und Einbildung abgeworfen und sei ein etwas besserer Bruder Indes. Er wandte sich an Renner:
„Renner, — Herr Renner, bitte begleiten Sie meine Tochter nach Hause! Ich mag noch nicht gehen."
Der Tumult tobte weiter. Nenner und Theodora gingen, begleitet von Sen Klängen eines sinnigen Walzers und gefolgt von den dämonischen Blicken Magdalenas, die ihnen nachsah soweit sie konnte.
Renner und Theodora gingen auf dem nächsten NasenpfaLe dem Iagdhanse zu. Er bot ihr den Arm. wagte aber den ihren kaum zu berühren, so hoch kam sie ihm vor, so unerreichbar. Theodora berührte sofort das Treiben des Abends:
„Ich kann nicht begreifen, wie mein Vater in dieser Gesellschaft aushalten kann! O, mir graut noch jetzt! Sie dürfen nicht denken, es sei mir unangenehm, weil diese Leute weniger begütert sind — nein — nur weil sie so niederträchtig, so gemein sind! Dieser Jude! Und mein Vater verkehrt schließlich noch mit ihm. Von dieser Fremden, der schönen Magdalena hätte ich auch tzicht erwartet, daß sie ihre Kunst so preisgäbe, daß sie Mre Perlen vor die Säue werfen würde. Doch mein llrterl trügt mich nicht: Die hat schon mehr gesehen!
- / wohl Jugend geben, die froher ist als ich, und » ^ Vergnügen nicht mißgönnen. Aber
alles nnt Man und Grenze'."
„O, Magdalena Maurer ist wohl doch nicht so gemein, so übel, Fräulein Theodora!" sagte Renner mit unsicherer Stimme kleinlaut.
„Sie hat diese feurige Natur. Man hört doch nichts Nachteiliges über sie und ihre Mutter!"
Er sah nicht die Schöne der Mondnacht, die den Eichwald dort oben samt dem altdeutsch anmutenden Iagdhanse mit Ihrem Märschenfrieden, übergoß. Der Zweifel begann in ihm zu wühlen. Wie dies ernste Mädchen, die Theodora in ihrer oft so knappen Art urteilte, das war selten anders.
Doch er konnte garnicht glauben, daß Magdalena seine urnwert sei. Sie hatten sich doch versprochen, einander anzugehören. Sehr in Eile — mußte er wieder denken. Durch das Gewirr, und weil er in Begleitung der Herrschaft gewesen, hatte er am Abend nicht mit ihr allein zu sein vermocht. Doch er mußte heute Abend noch einmal zu ihr, sogleich, wenn Theodora in Sicherheit war.
„Sie sind heute so einsilbig, Herr Nenner!" weckte ihn Theodora aus seinen Träumen. „Sie sprechen fast kein Wort. Ist Ihnen etwas Unangenehmes passiert — vielleicht gar mit meinem Vater?"
„Nein, nein, Fräulein Theodora!"
„Ich dachte nur. Er ist jetzt ganz unberechenbar. Wenn ich nur an den heutigen Abend denke! Wäre er nur mit hcimgegangcn!"
„Ach, cs ist doch nicht viel dabei, Fräulein Theodora. Es ist ja recht gut, wenn er nicht abstoßend gegen die Dorfbewohner ist. Auch der Geringste kann einem nützlich sein zu gegebener Stunde. Die Zeit der Iagd- verpachtnng kommt bald — die Jagd wird er doch ans keinen Fall einem anderen lassen, dazu wo Sie ihr Anwesen hier haben."
„Die Jagd, ach die Jagd!" seufzte Theodora. „Ich wollte er ließe sie sein! Ich weiß nicht, wie man der Jagd nur mit dieser Leidenschaft nachgchen kann! Die Jagd mit all ihren im Gefolge gehenden Gelegenheiten bringt nicht viel Gnies!"
„Ihr Vater betrachtet sie doch als einzige Erholung, wenn er, ja manchmal nur auf Tage, von den Geschäf- ^r Großstadt frei sein kann. Ich meines teils wurde ja auch lebenslang auf die Jagd verzich-
nachmikkag wurde der so jäh dahingeschiedene Oberbürgermeister Dr. h. c. Haußer zur letzten Ruhe bestattet. Der Trauerzug führte unter Borantritk des Stadkreikerkorvs und der Bataillonskapelle vom Marktplatz zum Friedhof. Die Grabrede hielt Stadkpfarrer H a u g. Prof. Dr. He gl er, der Rektor der Universität, brachte die Trauer von seiten de: Universität zum Ausdruck. U. a. sprachen am Grab ein Vertreter der Landsmannschaft Ulmia, der der Verstorbene angehörk hatte, und Oberbürgermeister Dr. Lautenschlage r-Slukkgart, Kaufmann Sontheim er.
Tübingen. 24. Okt. Geflüchtet. Der wegen erneuter Wcchselfülschungen und sonstiger Betrügereien gesuchte Holzhändler Maurer ist von seiner Reise nach der Schweiz i nicht mehr zurückgekehrt. Die Kriminalpolizei hat die Sache aufgegriffen.
Nagold, 24. Okt. Ertrunken. Am Freitag nachmittag fiel der 5 I. a. Werner Monauni beim Spielen in den Kanal hinter der Rauserschen Mühle und ertrank.
Oberndorf a. N.. 24. Okt. 100. Geburtstag. Gestern ? führte sich der 100. Geburtstag des Geheimrats Prof. Dr.
Karl August Barack, eines Oberndorfers, der Oberbibliothekar und Professor an der Universität Straßburg von 1872—1900 war. Zu Ehren des hervorragenden Gelehrten hat die Stadtverwaltung eine kleine Denkschrift herausgegeben und das Grabmal seiner Mutter auf dem hiesigen Friedhof geschmückt.
Schwenningen, 24. Okk. Schadens eu er. Vermutlich infolge Selbstentzündung von Hölzern ' entstand in einer Trockenkammer der Kienzle Uhrenfabriken A.-G. ein Brand, der auf einen mit Holz und Feuervorräten gefüllten Raum Übergriff. Es gelang, eine weitere Ausdehnung des Brands rechtzeitig zu verhüten, so daß der Betrieb keine Unterbrechung erleidet. Bei den Löscharbeiker. sind drei Rauchvergiftungen und auch einige weitere leichte Unfalls vorgekommen.
Alm. 24. Oktober. Gut abgelaufen. An der Bahnüberfahrt in Neu-Ulm fuhr ein mit leeren Bierfässern beladenes Lastauto durch die geschlossene Schranke auf einen eben vorbeifahrenden Schnellzug auf. Der Kühler des Autos wurde schwer beschädigt und von den Wagen des « Schnellzuges einige Trittbretter losgerissen. Der Wagenführer kam mit heiler Haut davon.
Schnaitheim a. Brz., 24. Oktober. Tödlicher Zusammenstoß. Der 24 I. a. led. Schneider Kurt Feustel von Heidenheim fuhr nachts mit seinem neuen Motorrad in das Mühlfuhrwerk des Müllers Brenz in Aufhausen und i
war sofort tot. Der Mitfahrer, ein 26 I. a. Schuhmacher von Heidenhsiw. erlitt schwere Verletzungen.
Mochenwangen. OA. Ravensburg, 24. Okt. En iglest . sung einer Lokomotive. Äm Samstag entgleiste j auf dem hiesigen Bahnhof die Maschine eines von Friedrichshasen nach Aulendorf fahrenden Güterzugs. Die Ursache scheint eine vorzeitige Zurückstellung der Weiche gewesen zu sein. Personen kamen nicht zu Schaden.
Schmalegg OA. Ravensburg, 24. Okt. Brand. Am Samstag abend brannten ein Wohnhaus, Scheuer und Schweinestall vermutlich infolge Brandstiftung oder Fahrlässigkeit von Zigeunern vollständig ab. Der Schaden ist trotz Versicherung sehr beträchtlich.
Vom bayerischen Allgäu, 24. Okt. Die Lanbwirtsehefrau Moser von Bedernau wurde unter dem Verdacht, den Toi» . ihrer 6 I. a. Tochter aus erster Ehe infolge Unterernährung herbeigeführt zu haben, in das Untersuchungsgefängnis Memmingen eingeliefert.
Vom bayerischen Allgäu, 24 Oktober. Die Nebelhorn i ahn. Dieser Tage erfolgte in München die Gründung der Nebelhornbahn AG.; sie setzt sich zusammen aus der Oberstdorfer Jnteressentengrupps, der Lokalbahn AG., der Firma Fühles und Schulze und einem Stuttgarter Bankhaus. Als Sitz der Gesellschaft wurde Oberstdorf bestimmt. Damit ist der Weg für den Beginn der Bauarbeiten nunmehr frei.
Ans Bayern, 24. Okt. Grausiger Fund. Dillinger Fischer fanden auf dem Grund der Donau die Leiche eines jungen Manns, die einen halben Tag im Wasser gelegen haben dürste. Die Leiche wies Male auf, die auf eins Erdrosselung schließen lassen.
Lpfingen in Hohenzollern, 24. Oktober. Selbstmord. De- 23jährige Metzger Wilhelm Deuringer hat sich mit einem Viehschuß-Apparat erschossen. Der Grund soll ein unglückliches Liebesverhältnis sein.
ten. Erst bei meinem Herkommen, glaubte ich Lust dazu zu haben, doch es ist Täuschung, ich tauge nichts für sie. Das beschauliche Genießen der Natur ist mir viel größere, reinere Befriedigung als ein harmlos Wild zu belauern oder zu jagen. — Doch lassen Sie ihm dies einzige Vergnügen! Nur zu dem Peter müßte er, ich sage es offen, freundlicher sein, gegen diesen einzig treuen Mann!"
Wieder seufzte Theodora schwer: „Ich habe mein Möglichstes getan und Sie sehen ja selbst wie er es treibt. Heute lobt er ihn, morgen läßt er kein gutes Haar an ihm. Ich sage ja, ich begreife ihn nicht mehr!"
Unterdessen waren Theodora und Renner in den Hof des Jagdhauses gekommen. Der alte Kutscher saß noch wach in seinem Stübchen bei einer Pfeife Tabak und einem Buche seelcnzufrieden. Verwundert sah er auf, als die Beiden allein kamen.
„Nun," sagte Renner als Theodora sich auf ihr Zimmer begeben hatte, zu Peter, „wollen wir nicht noch einmal hinunter ins Dorf gehen? Es ist noch früh, schlafen werden wir doch noch nicht, und Sie haben den Verkehr dort unten noch nicht gesehen!"
..„Ja ja, Herr Renner, ganz schön! Doch was dort drauf geht, geht der Familie am Nötigsten ab. Sie kennen ja meinen Riesenlohn!"
„Kommen Sie nur, Peter! Was es kostet heute Abend, geht nicht an Ihrem Verdienst ab. Voran, aufgerafft!"
Renner hatte sich mit Energie bemüht, in bessere Laune zu kommen und packte Peter am Arm. Der lächelte und stand kopfschüttelnd auf, dem jungen Lehrer den Willen zu tun. Bald waren sie wieder auf dem Pfade zum Dorf, Nenner heute zum dritten Male. Es mußte ordentlich ausfallen, dieses Hin- und herlaufen, doch der Liebe Drang war in ihm, Magdalena noch einmal heute zu sehen.
lFortjetzung jolgt.) j
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