Hkidenheim a. Dr., 25. Sept. H i n d e n b u r g e h r u n g. Der Gemeindernt hat auf Antrag des Oberbüraermeisters beschlossen (mit fast allen gegen IStimme), als Ehrung des Reichspräsident- n aus Anlaß seines 80. Geburtstages die bisherige Kaist straße bei der Ostschule in Hindenburg- plaß umzub^nennen. Ferner wurde beschlossen, dem­nächst den ersten Reichspräsidenten durch Benennung einer Straße nach ihm zu ehren. Er

Smmariugcn, 25. Senk. R e g i e r u n g s p r ä s i den t Scherer geht nach Berlin. Eine Akeldung aus Ver- lin besagt/ dal- als Nachfolger des Ministerialdirektors Fr ick im preußischen Handelsministerium der jetzige Regie­rungspräsident van Hohenzollern-Sigmaringen, Scherer» aus/sehen ist. Mit der stebernahme des Ministerialdirek- torposlms im preußisch- <>andelfministcr!um würde Scherer zugleich Bevollmächligler Preußens im Rcichsrak sein-

Karlsruhe, 25. Sevt. In der Karlsstraße zwischen Kriegstraße und Amalienstraße stieß ein Radfahrer mit einem Handwagen zusammen und wurde unter die gerade vorbeisahrende Elektrische geschleudert. Er erlitt einen Rip­penbruch. Das Rad wurde stark beschädigt.

Pforzheim, 25. Sepk. In das hiesige städtische Kranken­haus würde gestern abend die 39 Jahre alte Ehefrau Frida Fauth aus Ittersbach eingeliefert. Ihr Mann hatte ihr in einem Streit vier Stiche in die Brust und in den Rücken beigebracht. Der Täter ist flüchtig. Der Grund der Tat ist anscheinend Eifersucht.

Mannheim, 25. Sept. Im Alter von 46 Jahren ist Bank­direktor Karl Schüfe nacker, der 7 Jahre in der Darm­städter- und Nationalbank tätig war, aus dem Leben ge­schieden. Der Tod ereilte ihn in Kißbülil, wohin er von hier aus gesund in Urlaub gefahren war. Gründliche Sachkennt­nisse und vorbildliche Pflichttreue zeichneten den Verstor­benen aus.

Ladenburg, 25. Sept. Die Vorsteherin des Kreiskinder­heims, Frl. Martha Liese, tonnte ihr 40. Berufsjubiläum feiern.

Steinen, 25. Sepk. Ein Arbeiter des hiesigen Tele­graphenbauamts wollte auf einer Telephonstange einen Iso­lator nachseheni Da die Stange morsch war, stürzte sie um und riß den Arbeiter mit hinunter. Mit erheblichen Ver­letzungen mußte er ins Lörracher Krankenhaus eingeliefert werden.

Reckarelz, 25 Sepk. Vor einigen Tagen stürzte der Be­sitzer des LichtspieltheatersKlingenburg" von der Leiter und unglücklicherweise in ein Wirkschafksmesser, das ihm unter­halb des Herzbeutels eindrang, wobei das Heft abgebrochen ist. Das Messer wurde bisher auf operativem Wege nicht entfernt, weil man für das Leben des Patienten fürchtet- Man hofft, daß sich das Messer verkapselt.

Freiburg, 25. Sept. Der Vorsteher des hiesigen Tele- aroplonamtes, Telegraphendirektor Wenz, konnte hier sei-,' 40. Jubiläum feiern.

Lokales.

Wildbad» den 26. Sept. 1927.

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Gestern vormittag wurde die bereits für Sonntag, den 18. September, angesetzt gewesene, wegen des andauern­den Regens um 8 Tage verschobene Einweihung des Bis­marckgedenksteins auf der beim Elektrizitätswerk II gelegenen Insel vorgenommen. Fast wollte es scheinen, als ob auch diesmal wieder das Wetter einen Strich durch die Feier machen wolle. Doch ließ der Regen noch beizeiten etwas nach, sodaß mit der Feier begonnen werden konnte.

Den Eingang des nunmehrBismarckinsel" genannten Standorts des Bismarckgedenksteins flankierten Fahnen in den württembergischen und in den Stadtfarben. An dem sinnig mit Blumen umgebenen Gedenkstein, der tatsächlich keinen günstigeren Platz hätte bekommen können, war ein schöner Lorbeerkranz niedergelegt.

Vor einem engeren Kreis von Vismarckverehrern er­griff Herr Obersekretär Bo lsing er namens der Stadtver­waltung das Wort und führte etwa folgendes aus:

Hochgeehrte Versammlung I

Als am 18. August 1863 Ministerpräsident Bismarck in Begleitung seines Herrn, des Königs Wilhelm von Preußen, Wildbad verließ, um nach Baden-Baden meiter- zufahren, konnte er nur mit Mühe einen Wagen auftreiben. Denn die hiesigen Hotelbesitzer, Großdeutsche, wie damals fast alle Süddeutschen, scheuten sich, dem vermeintlichen Frinde der deutschen Einigung, dem nur die Ehre und die Vergrößerung Preußens auf Kosten des übrigen Deutsch- lands am Herzen liege, ein Fuhrwerk zur Verfügung zu stellen. Wahrlich, das hätte er sich trotz seines ange­borenen Optimismus nicht träumen lassen, daß schon nach sieben Jahren ein solcher Umschwung in der Stimmung der Bevölkerung eintreten werde. Aber nachdem er mit eiserner Hand das Deutsche Reich geschmiedet und alle deutschen Stämme vereinigt hatte, da waren auch in Süd­deutschland mit einem Schlag seine bisherigen Gegner seine Bewunderer und Verehrer. Diese Verehrung blieb ihm stets erhalten, solange er das Ruder des Staates mit sicherer Hand führte, und auch nachher, als er sich gekränkt und verdrossen in seine Einsamkeit zurllckzog.

Ihm zu Ehren hat unsere Stadt eine ihrer Straßen Bismarckstraße" getauft.

Und heute soll laut Beschluß des Gemeinderats zum dauernden ehrenden Gedächtnis san den großen Kanzler, den Gründer des Deutschen Reiches, diese Insel hier den Namen Bismarck-Insel führen und durch die Stiftung unseres Mitbürgers, des Herrn Dr. Weidner, dieser Bismarck­gedenkstein eingeweiht werden. Im Auftrag des Ge­meinderats und im Namen des am Erscheinen leider ver­hinderten Herrn Stadtschultheißen nehme ich diesen Gedenk­stein in den Schutz und Obhut der Stadtgemeinde und spreche Herrn Dr. Weidner für sein Geschenk unfern ver­bindlichsten Dank aus.

Möge der Geist Bismarcks, der für die Größe und Einigkeit Deutschlands sein Leben lang all seine Kräfte einsetzte, auch in uns, den Nochgeborenen, fortleben. Und wenn wir auch von der durch Bismarck geschaffenenen Höhe

herabgestiegen sind, infolge des unseligen Weltkrieges, so wollen wir doch nicht verzagen, sondern wieder groß werden dich umso innigeres Zusammenstehen, durch edlen Wett­eifer mit anderen Nationen in den Werken des Friedens, auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft, der Industrie und des Handels. Hier auf der Bismarck-Insel, am Bismarckstein wollen wir das Gelöbnis ablegen, daß wir stets in Bismarcks Fußstapfen wandeln wollen, als wahre, echte, vaterlandsliebende, opferwillige»Deutsche. Daher rufen wir freudig und begeistert: Unser heißgeliebtes, deutsches Vaterland, es lebe hoch, hoch, hoch l

Der Stifter der Bismarckplakette, Herr Zahnarzt Dr. Weidner, entwarf von Bismarck ein treffendes Bild als Privatmann wie als Staatsmann, dessen AusspruchWir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der Welt" im Bogen auch auf dieser Plackette verewigt sei. Er feierte seine gewaltigen Verdienste um das das deutsche Volk und Reich, dessen zielbewußter Gründer und Einiger er ge­wesen sei und dem man nicht genug danken könne. Mit der Aufforderung zum Absingen eines Verses'des Deutsch­landliedes schloß der Redner, und mit entblößten Häup­tern wurde diesem Wunsche willfahren und die eindrucks­volle Feier fand damit einen würdigen Abschluß.

Erdrutsch. Auf der Bergwiese vor der Marienruhe gab es einen Erdrutsch, der vom Wald bis herunter in das Enzbett reicht. Das ist sicher eine Folge der an­haltenden Nässe, so daß die Wurzelgeflechte nicht mehr im Stand waren, den nach abwärts drängenden Lehm­grund aufzuhalten. Wie gewaltig der Druck bezw, die Schwerkraft des Erdbodens gewesen sein muß, sieht man daran, daß die größten Stämme entwurzelt wurden, während andere aufrecht einzeln und gruppenweise talab­wärts wanderten. Der Talweg ist dort nicht mehr passierbar.

Gestorben im Bezirkskrankenhaus Neuenbürg: Martha Schober, 29 Jahre alt.

Fußball-Verbandswettspiel. Das am Sonntag in Ittersbach ausgetragene Z.Derbands-Wettspiel des Fußball- Vereins Wildbad gegen den Fußballverein Ittersbach endete unentschieden mit 5:5 Toren.

Autofalle in Neuenbürg. Unter dieser Spitzmarke schreibt derEnztäler" im Sprechsaal seiner Samstag- Ausgabe: Es dürfte nicht nur Automobilisten, sondern auch den Fremdenverkehrsoerein Neuenbürg und vor allem die Stadtgemeinde Wildbad mit ihren auf den Fremden­verkehr angewiesenen Berufszweigen interessieren, daß in Neuenbürg, am Ortsausgang Richtung Wildbad, Autos gestoppt werden. Anscheinend wird diese Sache sehr inten­siv gehandhabt, denn von den an einem Tage gestoppten Automobilisten haben, wenn wir richtig unterrichtet sind, 17 gerichtliche Entscheidung beantragt. Die über ganz Deutschland verbreiteten Automobil-Clubs werden durch diese Maßnahme selbstverständlich gezwungen, ihre Mit­glieder vor dem Besuch von Neuenbürg zu warnen und wird auch das auf den Fremdenverkehr direkt angewiesene Wildbad sehr darunter zu leiden haben, zumal ja die von Stuttgart, Pforzheim usw. kommenden Autos Neuenbürg passieren müssen. Während das Oberamt durch die Straf­befehle finanzielle Vorteile hat, dürften die am Fremden­verkehr interessierten Kreise den Schaden haben. M.S.H.

Der Verlauf der hmdeuburg Wohisahrksbriefmarken, die auf Beschluß der Reichsregierung anläßlich des 80. Ge­burtstags des Herrn Reichspräsidenten herausgegeben wer­den, beginnt am Montag, den 26. September, bei allen Postämtern sowie durch die Wohlfahrtsämter und die ver­schiedenen Wohlfahrtsverbände. Außer den einzelnen Hin- denburg-Wohlfahrtsbriesmarken zu 8, 15, 25 und 50 Pfen­nig gibt die Reichspost Markenheftchen, enthaltend vier 8- und drei 15-Psennig-Marken, sowie eine Hind.enburg- I u b i l ä u m s - P o st k a r t e mit eingedruckter 8-Pfennig- Hindenburgmarke heraus, die mit einem Geleitwort des Herrn Reichspräsidenten in Faksimiledruck und einer Um­randung aus Eichenlaub und Lorbeer ausgestattet ist. Die Hindenburg-Jubiläums-Postkarte der Reichspost wird öf­fentlich verkauft werden und kostet 15 Pfennig. Der Ertrag der Hindenburgbriesmarken und -Postkarten ist bekanntlich eine Geburtstagsgabe an den Herrn Reichspräsidenten und wird zur Linderung der Not des Mittelstandes, der Sozial­rentner und anderer notleidender Beoölkerungskreise ver­wendet werden.

Anmeldefrist für die württ. Staats- und Gemeindeanlei­hen neuen Besitzes. Rach einer Verordnung des Innen­ministeriums und des Finanzministeriums läuft die Frist für die Anmeldung (den Umtausch) der Markanleihen des Lands Württemberg, sowie der württ. Gemeinden, Amtskörper­schaften, Gemeinde- und Bezirksverbände, sofern nicht gleich­zeitig mit der Anmeldung die Gewährung von Auslosungs­rechten beantragt wird, vom 1. Oktober bis 14. Januar 1928. Das gleiche gilt für die Anmeldung solcher Markanleihen württ. öffentlicher Körperschaften, auf die die Vorschriften des Anleiheablösungsgesetzes für anwendbar erklärt worden sind, sonach insbesondere für die Markanleihen der Re- ligionsgesellschaften. der Gemeinden und Gemeindeverbände von Religionsgesellschaften, sowie der Kirchenstiftungen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Ivo. Geburkslag. Der Vorsitzende der Landschaft für das Fürstentum Oldenburg, Landschaftsrat Viktor v. Freese aus Hinte, Kreis Emden, feiert am 30. September den 100. Geburtstag.

Hans Vaihinger 75 Jahrs. Der Hallenser Professor der Philosophie öes Als-Ob", Hans Vaihinger, feierte den 75. Geburtstag. Er ist am 25. September 1852 in Nehren bei Tübingen als PfarrerSsahn geboren und studierte selbst Theologie im Stift in Tübingen, wandte sich aber bald der Philosophie zu und begründete die Philosophie des gedämpf­ten, verhaltenen Denkens", dasAls-Ob", wie er sie nannte. «Die Selbstquälereien der philosophischen Vernunft beruhen ans Einbildung", ist sein Grundsatz. Diese Philosophie hak mit Recht fast überall Widerspruch erfahren, aber unbestritten ist Vaihinger einer der größten Logiker der Gegenwart.

Reichsminisker a. D. koch hat eine Flugzeugreise nach Rußland angetreten.

Der deutsche Forscher Filchner ist mit den beiden anderen Herren der Forschsrgesellschast wohlbehalten in Nag-Tschu- Djong in Tibet, 10 Tagemärsche nördlich von Lhassa, ein­

getroffen. Sie beabsichtigen nach dem britischen Gebiet über Kaschmir weiterzureisen. Vor kurzem war gemeldet worden, die Gesellschaft sei von chinesischen Räubern ermordet worden.

Ein Opfer seines Berufs. Der bekannte britische For­scher Adrian S t o k e s, der sich seit sechs Monaten in Lagos in Westafrika aufhält, um Forschungen zur Bekämpfung des gelben Fiebers anzustellen, ist den Folgen des gelben Fiebers erlegen.

Die Beflaggung am 2. Oktober in Bayern. Die bayer. Regierung hat augeordnet, daß anläßlich des Geburtstags des Reichspräsidenten die staatlichen Gebäude, Hochschulen usw. in den bayerischen Landesfarben Weiß-Blau zu flag­gen haben. Den Gemeinden wurde die gleiche Beflaggung anempfohlen.

Der Berliner Magistrat hat den städtischen Beamten er­öffnet, daß sie ihre Privatwohnungen nur in den Farben Schwarz-Rot-Gold beflaggen dürfen.

Pfarrermangel. Nach amtlicher Feststellung sind zurzeit in der Provinz Sachsen aus Mangel an Pfarrern 248 Pfarr­stellen unbesetzt.

Schneefall. Auf dem Brocken im Harz (1143 Meter) hat es bei 0 Grad geschneit.

Verbotener Hehfilm. In dänischen Lichtspielhäusern wurde ein deutschfeindlicher Hetzfilm gemeinster Art einer englisch-amerikanischen Filmgesellschaft aufgeführt. Der deutsche Gesandte erhob bei der dänischen Regierung Be­schwerde und das elende Machwerk ist nun verschwunden.

Die Kinderlähmung breitet sich in Leipzig noch weiter aus. Auch in einigen andern sächsischen Städten ist die Krankheit neu aufgetreten. Sie ist nach dem Urteil der Aerzte auffallend bösartig.

Grotzfeuer. In Salzenforst bei Bautzen (Sachsen) ist eine große Stallung und eine Scheune durch eine Feuersbrunst eingeäschert worden. 15 Feuerwehren hatten schwere Ar­beit, daß der Brand nicht noch weitere Gebäude ergriff. Die ganze Ernte ist vernichtet. Man vermutet Brandstiftung. In Nadelwitz bei Bautzen fiel eine große Scheune eines Gutsbesitzers mit 1000 Zentner ungedroschenen Getreides einem Schadenfeuer zum Opfer.

Mil dem Faltboot verunglückt. Unterhalb Linz sind der Berliner Bankbeamte Kurt Thomann und sein Begleiter, vermutlich der Bankbeamte Walter Ansorge aus Berlin- Schöneberg, in der Donau verunglückt. Das Boot wurde bei Wesenburg angeschwemmt.

Flugzeugunfall. Als das Verkehrs-Walflugboot am 24. September vom Seeflughasen Stettin nach Stockholm ab­flog, wurde der Monteur Harder von einem laufenden Pro­peller des Boots erfaßt und ins Wasser geschleudert, yar- der ist ertrunken.

Fleischvergiftung. In einem Dorf bei Züllichau (Reg.- Vez. Frankfurt a. O.) sind 60 Einwohner nach dem Genuß von Wurst schwer erkrankt. Ein Todesfall ist zu verzeichnen.

Zwei inlernationale Taschendiebe wurden von der Ham­burger Polizei festgenommen. In dem Hotelzimmer, das sie gemietet hatten, wurde eine große Menge gestohlener Schmucksachen von hohem Wert gefunden.

Sich selbst gerMet hat sich der Arbeiter Vagosat, der anfangs dieses Monats in seiner Wohnung in Essen das Dienstmädchen Maria Koch ermordet, zerstückelt und die Teile im Keller versteckt hatte. Man fand den Mörder im Wald erhängt auf.

Einfuhr von Bären in Schweden. Ein Jagdverein in Orebro (Schweden) beabsichtigt, Bären aus Kamtschaka (Ost­sibirien) einzuführen und auf den Kilsbergen auszusetzen. Das Stück kommt auf 1520 Kronen (16.8022.40 Mark) zu stehen.

Falschmünzer. In mehreren Städten Schwedens und Norwegens ist eine Bande von Falschmünzern aufgetaucht, die falsche englische 50-Psund-Noten (1000 Mark) veraus­gaben. Ihr Anführer scheint ein kleiner dicker Mann zu sein, der sehr mangelhaft deutsch spricht.

Gefährlicher Brand. Auf der Verladerampe eines Mu­nitionslagers in Baltimore brach Feuer aus, wobei einige Granaten platzten. Glücklicherweise konnte der Brand unter­drückt werden, ehe er das Lager ergriff.

Sizilianische Räuberbanden. Im Stadtviertel Noce von Palermo wurde eine Räuberbande von 113 Mitgliedern ver­haftet, denen mehrere Hundert Raubüberfälle, Diebstähle und andere Verbrechen zur Last gelegt werden. Im Bezirk Birona wurde eine 148gliedrige Bande festaenommen, die 35 Morde, 21 Mordversuche, zahlreiche Raubüberfälle, Diebstähle, Er­pressungen usw. zu verantworten hat.

Zwei Gesandte von chinesischen Räubern ausgeplünderl.

Aus einer Landstraße bei Peking wurde der von einem Chinesen geführte Kraftwagen, in dem der belgische Ge­sandte d'Hermallo und der tschechoslowakische Gesandte Hallo einen Ausflug gemacht hatten, von einer Räuberbande air­gehalten. Die Gesandten mußten ihre Uhren, Ringe, Män­tel und das Bargeld ausliefern. Eine Menge anderer Chine­sen schaute, vielleicht mit stillem Neid, dem Vorgang zu. Im nächstgelegenen Ort verlangten die Gesandten militärische Begleitung, unter deren Schutz sie dann Peking erreichten.

3000 Heiraksankräge. Nach dem Bericht amerikanischer Blätter hak der Ozeanfüeger Lindbergh rund 100000 Telegramme und 3ls Millionen Briefe erhallen, darunter 3000 Heiraksankräge und 5000 Gedichte.

Großfeuer. In Saarbrücken ist eine große Karosserie­fabrik mit allen Borräten vollständig niedergebrannt. 19 Automobile sind vernichtet worden.

Bei einem Brand im katholischen Missionshaus in Beau- vol (Kanada) sind eine Schwester und 19 Kinder in den Flammen umgekommen.

Im Süden des australischen Staats Queensland ist ein großer Prärie brand ausgebrochen. Die Stadt Esk ist schwer bedroht- die ganze Einwohnerschaft ist zur Bekämp­fung des Feuers aufgeboten. Tausende von Hektar Weide­land sind vernichtet. Soviel bis jetzt bekannt wurde- ist ein Bürger in den Flammen umgekommen, viele haben Brand­wunden und Rauchvergiftungen erlitten.

Explosion. In der Erdölreinigungsanstalt Vege bei Ploesti (Rumänien) ist ein Oelbehälter mit etwa 2000 Eisen­bahnwagenladungen Erdöl explodiert.

Strandung. Der holländische Dampfer «Amorsfort' (7733 Tonnen) ist bei Antigua (Britisch-Westindien) gestran­det. Die Reisenden begaben sich in die Rettungsboote des Schiffes, die von den Wellen heftig hin- und hergeworfen

Eisenbahnunglück. Auf dem Tibur-Bahnhof in Rom stieß ein Sonderzug mit ehemaligen Kriegsteilnehmern aus Brescia auf einen Güterzug. Vom Sonderzug wurden zwei Wagen vollständig zertrümmert und 30 Reisende verletzt.