in der Kuranstalt herrschen solle. Abgeordneter Roßmann, der Direktor des Hauptversorgungsamtes Stuttgart, gab noch interessante Einzelheiten über Baukosten und über Aufwendungen seines Amtes für die Wildbader Anstalt. Dann ging es hinunter zu den staatlichen Bädern, die unter Führung von H. Medizinalrat vr. Schober und Bauinspektoc Vogt eingehend besichtigt «urden. In ent- gegenkommender Weise hatte die Stadt Wildbad den Abgeordneten eine Fahrt mit der Bergbahn zur Verfügung gestellt. Im Sommerberghotel wurde gemeinsam der Kaffee eingenommen, dann marschierte man über den schönen Rodelweg mit seinen herrlichen Ausblicken ins Rennbachtal zur Stadt zurück. Nur zu rasch schlug die Abschiedsstunde. Der Ausschuß fuhr noch abends nach Stuttgart zurück, um am 22. von dort nach Weingarten zu reisen zur Besichtigung des Lungenkrankenhauses.

Der Besuch unserer Abgeordneten war ein Ehrentag nicht nur für die Versorgungskuranstalt, sondern auch für ganz Wildbad. Er hat unserer, alten Badestadt viele neue Freunde gewonnen. _

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Aendern-rg des medizinischen Studiums. Dem Reichsrak liegt ein Antrag des Reichsministeriums des Innern vor, den ersten Teil des Medizinstudiums von vier auf fünf Semester zu verlängern. Der Verlängerung des Studiums sollen später Aenderungen der Prüfungsordnung folgen. Gedacht ist an Festlegung von Zwangsvorlesungen und an eine Zwei­teilung der ärztlichen Prüfung, in einen naturwissenschaft­lichen und einen anatomisch-physiologischen Abschnitt, sowie an eine Beschleunigung der Hauptprüfung. Das praktische Jahr soll beibehalten werden, es soll aber eine Sichtung der Anstalten erfolgen, denen die Berechtigung zur Ausbildung von Medizinalprakkikanten erteilt wird. Auch schon vor dem praktischen Jahr sollen die klinischen Studierenden, was seit langem häufig freiwillig geschah, verpflichtet sein, während der Ferien in Kliniken oder Krankenhäusern zu arbeiten.

Der Tod in den Bergen, stn der Nähe von Tiers, in den Südtiroler Dolomiten, wurde der seit 10. September ver­mißte Geheimrat Gießet vom Obersten Landesgericht in München tot ausgefunden. Bei einem Bergausflug hakte ihn ein Herzschlag betroffen.

Lchweizerfesk. Anfangs September wurde in Bern das Bärenfest" (d. h. das Berner Kantonsfest, Bern hat einen Bären im Wappen) besonders groß gefeiert. Es war ein schweizerisches F e st d e r H e i m a t. Im Trachtenfestzug zählte man 2500 Teilnehmer in den malerischen Schweizer Trachten. Vierzig Gruppen stellte der Kanton Bern, ferner waren vertreten die Kantone Freiburg, Wallis, Neuenburg, Luzern, Solothurn, Uri, Unterwalden, Graubünden, Tessin und Thurgau.

Polnischer Floktenverem. In Polen wurde ein Flotten­verein gegründet, der die Aufgabe hat, den Ausbau der pol­nischen Flotte, die Erziehung und Begeisterung der Jugend für den Marinedienst und die Errichtung entsprechender An­lagen zu fördern. Das Ziel ist nach der Erklärung des Vor­stands, Pomerellen dem polnischen Reich dauernd einzuver­leiben.

Erdrutsch be! Kempten. An dem erhöbt liegenden links­seitigen Jllerufer senkte sich gestern ein großes Stück der Stützmauer zunächst senkrecht gegen die Iller herab. Die nachrutfchenden Erdmassen sprengten dann die Betonmauer auseinander und legten sie vollständig um. Der Erdrutsch ist auf Unterspülung der Stützmauer durch Grundwasser zu­rückzuführen.

Einsturz eines Funkkurms. Auf dem Telkower Funk­gelände werden seit Anfang August fünf neue Türme für drahtlose Fernphokographie von einer Berliner Firma er­richtet. Drei dieser Türme sind bereits ferkiggestellk' in der Nacht zum 21. September ist jedoch der zuerst erbaute- trotz starker Absteifung, z u s a m m e n g e st ü rz k. Da der zweite Turm in der Höhe ebenfalls starke Schwankungen zeigte, wurden die umliegenden Gerätehäuser geräumt. Der Einsturz des Turms wird auf starken Sturm zurückgeführk,

Unterschlagung. Der Kassierer und der Buchhalter der Kreissparkasse in Saarlouis sind nach Unterschlagung von 33 000 Mark flüchtig gegangen.

Bei dem Postamt in der Wiesenskraße in Nürnberg wurde durch eine unvermutete Kassennachprüfung ein erheblicher Abmangel entdeckt. Der Borstand, Oberpostmeister Christ, hak sich erschossen.

Bei der Hafendampfschiffahrtsgesellschaft in Hamburg sind 10 Kontrolleure und Kassierer verhaftet worden, die bereits entwertete Fahrscheine nochmals verkauften und da­durch die Gesellschaft um hohe Beträge schädigten.

Ein Fassadenkletterer vor Gericht. Der Fassadenkletterer Fritz Wald aus Berlin ist den Verbrecherkreisen eine Be­rühmtheit. Durch seine Einbrüche, die er in der Weise aus­führte, daß er an der Außenseite der Häuser hinaufkletterte, um in die Wohnungen zu gelangen, hat er Wertgegenstände im Wert von etwa 2 Millionen Mark gestohlen, soweit ihm diese Einbrüche nachgewiesen werden konnten. Es sind deren in Berlin 4, in Hamburg 14. Unter seinesgleichen heißt Wald derKönig der Fassadenkletterer". Mit ihm haben sich ein Kaufmann Lohrer, eine Frau Strunck und eine Frau Albrecht wegen Beihilfe und Hehlerei vor dem Großen Schöf­fengericht in Charlottenburg zu verantworten. Der Haupt­hehler, ein Iuwelierhändler, wurde bereits vor einiger Zeit zu einer längeren Zuchthausstrafe verurteilt. Um eine Ge­legenheit für seine Einbrüche zu erspähen, pflegte Wald in den ersten Hotels und Kabaretts zu verkehren. Von dem recht hübschen Ergebnis seiner Einbrüche will er von der Gesellschaft" nur 45 000 Mark erhalten haben.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 21. Sept. 4,195 G.. 4,203 B.

6 o. H, Dt. Reichsanleihe 1927 87.25.

Abl.-Rente l 54.75.

Ml.-Rente mit A.-R. 15.45.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Pf. St., 25.48 zu 1 Dollar.

Fruchtpreis«. Aalen: Weizen 1416, Roggen 1316.80, Dinkel 13.5015, Gerste 11.8013, Haber 914. Heidenheim: Weizen 13.50, Gerste 12,20. Haber neu 9.70, Haber alt 11.50. Nördlingen: Weizen 1313.40, Roggen 14, Gerste 1212,80, Haber 911, Dinkel 12,2013.50. Leutkirch: Korn 14.30, Roggen 13.3014.60, Haber alt 13.50, Haber neu 12, Dinkel 13.50 bis 14.50. Riedlin gen: Weizen 13.5016, Roggen 1214, Gerste 12.3013, Haber 12.50, Wesen 10.2012. Urach: Dinkel 11.6012, neu« 14. W e i l de r st a d t: Weizen 1415, Dinkel 1314, Roggen 1314 Mk. der Zentner.

Heidenheim. 21. Sept- Schasmarkt. Dem Schafmarkt wur­den etwa 2500 Stück zugetrieben, die Hälfte wurde verkauft. Der Handel war äußerst lebhaft bei steigenden Preisen. 1 Paar Hüm­mel kosteten 95115, Schafe 70100, Lämmer 6572 ^4. Die oerkauften Schafe kamen zum größten Teil nach Sachsen?

Nürnberger Hopsenbericht, 20. Sept. Zufuhr 150 Ballen. Um­satz 200 Ballen. Preise: mittlere gute Markthopfen 140190, prima mittlere Hallertauer 190260, prima Wiirttemberger 280 Hal­tung: Gute Qualitäten werden bis 30 besser bezahlt.

Starker Preisrückgang an der Garn- und Gewebebörse Stuttgart 21. September-

Saumwollgarne (beste slldd Qual.>;

Nr. engl. Trosse!-, War«- n. Pine. Nr. dto,

Nr. 36 dto.

Nr. 42 engl. Pincops.

Sauniw.-Lewebe (beste slldd Qual.I; 83 e-m Tretonnes w/16 pr. (4 »rz.

Zoll aus 20/Mer.

SS am Rkinforcks 18/18 pr. ZL frz.

Zoll aus 3v/36er.

92 am glatte Lattune oder Lroisüs 19/18 pr. (rz. Zoll aus 38/42er

"1. Sept. Doll -Lt. kz

7. Sept. RMk. k«

> 71.Sept.

« RMk. Ls

76-78

89-91

91-93

94-96

S.49-8,49 3,95-4,63 4,03-«,17 «,'6-4.24

3,19-3,78 8.74-3,82 3,37-3,93 3 95-4.93

das Meter

NPtg, w

RPf«. m

14 V. 14-/.

61,9-64,9

59.8-61,9

17-/.-ISK.

55,6-57,7

53,5 - 55,6

11K-I1'/.

«8,3-69,4

«7,2-49,3

»

Hopfenernte. In Tettnang ist stark« Nachfrage für prima far­bige Hopsen; mittet und geringe Hopfen sind vernachlässigt. Di« Preise behaupten sich. In Wurmlingen, OA. Rottenburg, wur­den für prima Ware 200, für geringe Qualität 170 -t( bezahlt. Trockene Ware vorhanden: Käufer erwünscht. In Unterjesingen, OA. Herrenberg, wurde eine Partie scheckige Hopfen zu 160 a<( verkauft.

Besigheim, 21. Sepb Schlechte Kartoffelernte. Die im Bezirk allgemein im Gang befindliche Kartoffelernte enttäuscht insofern, als der Prozentsatz der fauligen Karkoffeln, auch bei den späteren Sorten, sehr stark ist: ie nach Bodenart und Sorte ein Viertel bis zur Hälfte. Als Seltenheit muk vermerkt werden, daß Heuer die Kartoffeln teurer sind als bas Mostobst, Von zahlreichen Bezirksorten wird gemeldet, daß sich zum Dienst des Wengerl­schützen niemand meldet, wohl eine Folge der Hochkonjunktur bei oep 5 ..dustrie.

Eingetroffen:

Frische

Schellfische

Pfd. ^8 Pfg. Feiu sie

Süßbücklinge

Pfd. 80 Pfg- Prima

MWMW

Ica.1Pfd.-Dose80 Pfg-I

Zum Einlagern

trifft Anfangs nächster Woche ein Waggon

Wne gelbe Kartoffeln ««MM»

ein und nehme hiefür Bestellungen an. Aufträge auf erstklassiges

saUVSs MostOvft

(wie im vorigen Jahr) nehme ebenfalls entgegen.

Fritz Lutz Telephon 154.

Einladung?

Am kommenden Samstag den 24. September 1927, abends ab V-8 Uhr findet im Kühlen Brunnen unsere

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statt, wozu alle Angehörige des Jahrgangs 1897 mit Familien-Angehörigen, sowie die Angehörigen unserer gefallenen Kameraden herzlichst eingeladen werden.

Jahrgang 1807

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England.

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für Haus und Küche.

Vorzustellen zwischen 4 und hr: Badhotel.

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