zur'Anschaffung des Bildwerks überwiesen. Der Entwurf stammt von Prof. Zeitler in Stuttgart, ausgeführt wurde es von Bildhauer Schäfer hier. Ursprünglich befand sich auf dem Brunnen das Denkmal Herzog Ulrichs, nach dessen Zer­fall wurde Eberhard III. aufgestellt, während dessen Regie­rung Sindelfingen zu Württemberg kam. Die auf dem Sockel eingehauenen Wappen verkündeten die wechselvolle Geschichte der Stadt, die anfängliche Zugehörigkeit zu den Grafen von Calw und zu den Pfalzgrafen von Tübingen, eine Zeitlang auch zu den Welsen, und das spätere Hinzukommen zu Würt­temberg.

Vom Gau. 21. Sept. D ! e Ernte. Die hohen Hopfen­preise der letzten Jahre veranlaßten viele Besitzer zur An­legung von neuen Drahtanlagen. Die heurige mittelmäßige Glücksernte und die niederen Hopfenpreise haben die geheg­ten Erwartungen ziemlich enttäuscht. Heu und Oehmd gab es Heuer in Masse, die eingeführten Oehmdwagen waren meist so hoch beladen wie bei der Heuernte. Die Kartoffel­ernte, die im allgemeinen reichlich ausfällt, wird durch einen großen Prozentsatz von kranken Kartoffeln beinträchtigt. Die Obstbäume, besonders bei Aepfeln, versprechen einen guten Ertrag, auch Zwetschgen gibt es Heuer ziemlich viel. Infolge der lange anhaltenden nassen Witterung haben Weizen und Hafer oftmals über die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

Lustnau OA. Tübingen, 21. Sept. Einbruch im Stationsgebäude. In der vergangenen Nacht wurde im Stationsgebäude eingebrochen und die Stationskasse ge­raubt. Dem Täter fielen etwa 15 Mark in die Hände. Das Nähere wird die eingeleitete Untersuchung ergeben. Es wird vermutet, daß der Einbruch mit den andern in den letzten Wochen verübten Einbrüchen im Zusammenhang steht.

Rottweik, 21. Sept. Ein Rabiater. Montag abend kam ein Fremder in betrunkenem Zustand in eine hiesige Wirtschaft und verlangte noch etwas zu trinken. Als ihm der Wirt nichts mehr verabreichte, schlug der Fremde auf den nichtsahnenden Gastgeber ein, sodaß sich dieser sofort zum Arzt begeben mußte. Auch Gläser und dergleichen fielen der Raserei zum Opser. Der Polizei gelang es, den Rohling zu fassen und hinter Schloß und Riegel zu setzen. Wie es sich herausstellte, handelt es sich um einegesuchte" Persönlichkeit.

Göppingen, 21. Sept. Vom Vezirkskranken- haus. Die Umbauten bzw. Wiederherstellungsbauten der inneren Abteilung des hiesigcn Bezirkskrankenhauses sind nunmehr fertiggestellt. Die Abteilung macht einen sehr freundlichen Eindruck. Leider ist mit diesem Umbau der Raumnot der Augen- und Ohrenabteilung noch nicht ge­steuert. 3n absehbarer Zeit muß mit einem größeren An- und Neubau gerechnet werden. Auch eine Erweiterung der Wöch­nerinnenstation ist in Aussicht genommen.

Heidenheim. 21. Sept. Arbeitsjubiläum. Neue Brücke. Der Vorwerkmeister Friedrich Oechsle bei der Firma C. F. Ploucquet konnte sein 40jähriges Meisterjubi­läum, 3 Arbeiterinnen derselben Firma von Schnaitheim ihr 25jähriges Geschäftsjubilüum begehen. An die Stelle der Holzbalkenbrücke über die Brenz bei der Pumpstation in Itzelberg kommt nun eine Eisenbetonbrücke mit einer Trag­kraft von 250 Zentnern. Mit der Ausführung wurde die Firma Gebrüder Vollmer in Königsbronn beauftragt. Bei der Arbeit muß der Itzelberger See abgelassen werden.

Nißkrssen, OA. Ehingen, 21. Sept. Diebstahl. Einem hiesigen Bürger wurden, während er mit seiner Familie aus dem Felde beschäftigt war, ein erheblicher Geldbetrag ge­stohlen. Nach dem Diebstahl begab sich der Dieb in eine hiesige Wirtschaft und bestellte von da aus einen 6-Sitzer- wagen aus Ulm.

Vom Bodensee, 21. Sept. Tokgedrückk. Bei Aus- besserungsarbeiken an der Eisenbahnbrücke bei Rodelz (Strecke LindauMünchen) wurde der 25 5. a. ledige Ar­beiter Zosef Hohenleikner der Bahnmeisterei Schlachters durch plötzlich herabstürzende schwere Brüstungssteine zu Tode ge­drückt. Ein zweiter Arbeiter wurde mit schweren Ver­letzungen an Kopf und Fuß in das Krankenhaus Hoyren verbracht.

Die Entwicklung des württ. Arbeitsmarktes

Die Entwicklung, die die Arbeitsmarkklage in Württem­berg in den letzten 2 Monaten genommen hat, wird durch folgende Zahlen gekennzeichnet:

Zahl der Zahl der A.beits- offenen

gcsuche Stellen

aus 100 off. Vermitt. Stellen ent- lungen allen Arb, Gesuche

im August 1927 -16 IM

im 3uli 1927 S» 103

im August 1926 88 345

30 662

20 702

150

30 732

21 303

163

19089

14 853

462

Nach der Skichkagzählung vom 15. September ist die Zahl der Hauptunkerstühungsempfänger in der Er­werbslosen- und Krisenfürsorge weiter zurückgegangen auf 5078, die der Zuschlagsempfänger auf 4839. Bei Notskands- arbeiken waren beschäftigt 1658. Von den Haupkunter- skützungk'mpfängrrn in der Erwerbslosenfürsorge standen 1344 bis zu 13 Wochen, 657 über 1326 Wochen, 530 über 2639 Wochen und 474 über 3952 Wochen in Unterstützung. Von den Hauvkunkerstützungsenmfängern in der Krisenfürsorae standen 639 bis zu 13 Wochen, 782 über 13-23 Wochen, 560 über 26-39 Wochen und 92 über 3952 Wochen in Unterstützung.

Am größten war die Zahl der Hauptunkerskühungsempfan- ger am 21. August bei der Lohnarbeit wechselnder Art 1734- Metall- und Maschinenindustrie 1195- und bei den kaufmän­nischen und Büroangestellten 964. 3n der Landwirtschaft gab es nur 54 Hauptunkerstühungsempfänger.

Die Fabriispimiage

Berlin, daß sich die Stuttgarter Staatsanwaltschaft sofort zu den bekannten Maßnahmen entschloß. Bei der Haussuchung wurden Original-Norma-Pausen sowie Zeichnungen und Tabellen gefunden, die von Karrer und seinen Helfershel­fern aus dem Cannstatter Normawerk gestohlen worden waren. Unter der Korrespondenz des technischen Direktors des Riebewerkes, Uhlig, mit dem Betriebsleiter des Ar- bon-Werkes, Karrer, befindet sich ein Schreiben Karrers an Uhlig, in dem Karrer dem letzteren ausführlich über die in Stuttgart in Gang befindlichen Untersuchungen und über die Verhaftungen verständigte und Uhlig zur größten Vorsichtermahnte.

Am Dienstag nachmittag ist der im Bad Elster weilende Direktor U h l i'ch der Deutschen Riebe-Werke in seinem Hotel im Auftrag der Stuttgarter Staatsanwaltschaft ver­haftet worden. Wie verlautet, wird Direktor Uhlich, der nach seiner Festnahme erkrankt ist, in den nächsten Tagen nach Berlin überführt werden. Als besonders belastend wurde die Tatsache angesehen, daß bei Riebe im Schreibtisch Uhlichs die Korrespondenz mit Karrer gefunden wurde. Die drei in Berlin Verhafteten sollen bereits ein Geständnis abgelegt und behauptet haben, daß sie mit Uhlich eingehend über Fabrikationsmethoden und Maschinenverbesserung gesprochen haben.

Baden

Mannheim, 21. Sept. Montag nachm, hat sich im Neckar bei Seckenheim der 28jährige Karl Seitz aus Seckenheim ertränkt. Seitz, der verheiratet war, soll in schnellem Lauf zum Ufer geeilt sein und sich sofort in den Fluß geworfen haben. Seine Schwester, die ihm auf dem Fuß folgte, konnte die unglückselige Tat nicht mehr verhindern. Die Leiche wurde bisher noch nicht geborgen.

Buchheim, 21. Sept. Der 64jährige Landwirt Kiene von hier wurde von einem Radler, der mit einem unbeleuchteten Rad fuhr, angefahren und erlitt außer einem Schädelbruch schwere innere Verletzungen, so daß er in Lebensgefahr schwebt.

Singen a. H., 21. Sept. Nach der Jahreshauptversamm­lung der Taubstummen, die am Sonntag hier stattfand, kam es auf dem Bahnhof zwischen den Taubstummen wegen der vorgenommenen Vorstandswahl zu erregten Auseinander­setzungen, in deren Verlauf einer der Taubstummen mit einer Scheintodpistole sechs Schüsse abgab. Die Verwirrung wurde dadurch noch gesteigert, sodaß die Gendarmerie eingreifen und einige Verhaftungen vornehmen mußte.

Aurkwangen, 21. Sept. Abends wurde in der Wilhelm­straße der 71 Jahre alte Berthold Kaltenbach von einem Auto aus Dürrheim angefahren und umgeworfen. Der Chauffeur brachte den Wagen sofort zum Stehen,'doch konnte man den Verunglückten nur als Leiche unter dem Auto her­vorziehen. Nach den Feststellungen trifft den Chauffeur an dem Unfall keine Schuld.

Prinzbach, bei Lahr, 21. Sept. Anläßlich einer Hochzeit ereignete sich hier beim Völlerschießen ein schwerer Unglücks­fall. Als ein Schuß nicht losging, wollten die Dienstknechte Josef Schöner und Josef Kranz nach dem Rechten sehen; plötzlich entzündete sich aber die Ladung. Dem Schöner wurde die rechte Hand abgerissen und Kranz so schwer im Gesicht verletzt, daß er das Augenlicht verlieren dürfte. Beide wurden dem Krankenhaus in Offenburg zugeführt.

Lsksles.

Wildbad, den 22. Sept. 1927. v. Ergebnis der Reichswohnungszählung in Wild­bad vom 16. Mai 1927. Seit 1918 hatte keine Wohnungs­zählung mehr stattgefunden. Die Ergebnisse der Zählung vom 16. Mai 1927 liegen für die Gemeinden mit über 5000 Einwohnern jetzt vor. Von besonderem Interesse sind die nachstehenden Resultate. In den 55 Erhebungs­gemeinden gab es 11008 Haushaltungen ( 4,1 ",<> aller) mit keiner eigenen Wohnung, aber mit selbständiger Haus­wirtschaft (z. B. Familien in Untermiete), ferner 5681 Familien, die keine eigene Wohnung haben und keine eigene Hauswirtschaft führen (z. B. Eltern, die mit ihren verheirateten Kindern Zusammenleben). Im Durchschnitt der 55 Gemeinden entfallen auf 100 Wohnungen 6,5 solche zweite und weitere Haushaltungen und weitere Fa­milien. Nach diesem Maßstab gemessen liegen die Woh­nungsverhältnisse in Stuttgart am ungünstigsten. Die Ge­samtzahl der Wohnungen überhaupt beträgt in diesen 55 Gemeinden 255761; nur 1362 oder 0,53 °/o von ihnen stehen leer. Hier in Wildbad selbst betrug bei einer Wohnbevölkerung von 5307 Menschen am 16. Juni 1925 die Zahl der bei der Wohnungszählung vom 16. Mai 1927 ermittelten Wohnungen 1183. Davon waren 1172 bewohnt und 11 ( 0,93 o/y) leerstehend. Haushaltungen waren es 1198, von denen 26 2,2 v. H. keine eigene Wohnung hatten. Daneben gab es in Wildbad noch 22 weitere Familien, die weder eine eigene Wohnung hatten, noch einen eigenen Hausstand führten, auf je 100 Haus­haltungen also 1,8 solcher Familien. Zusammen betrug demnach die Zahl derzweiten und weiteren Haushal­tungen" und derweiteren Familien", die sämtlich keine eigene Wohnung haben, 48, was auf je 100 Wohnungen 4,1 (Landesdurchschnitt 6,5 °,o) ausmacht.

Zer KriegsvesWigteilMssW des Zeutschen Reichstages besichtigt -ie Versorgung-Kuranstalt Mdbab.

Die S.K.F.-Norma-Werke veröffentlichen eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Nachdem Mitte Juli in Erfahrung ge­bracht worden war, daß Fabrikationsgeheimnisse der S.KA- Werke in die Hände von Konkurrenzfirmen gelangten, beauf­tragte das Stuttgarter Norma-Werk ein Detektivinstitut mit der Aufklärung dieser Angelegenheit. Anfangs September war das Material in einem derartigen Umfang vorhanden, daß es der Kriminalpolizei unterbreitet werden konnte, die ein Einschreiten beschloß. Der Ingenieur Kohl, der einrge Jahre Angestellter der Norma-Werke war, und ein Licht- pauser wurden bereits nach einigen Tagen wegen Diebstahls bzw. Hehlerei verhaftet. Bei Fortsetzung der Ermittelun­gen stieß man auf neue Spuren, die teils nach der Schweiz, teils nach Berlin führten. Es ergab sich, daß der ebenfalls bei den Normawerken beschäftigt gewesene In­genieur Karrer. Betriebsleiter der Kugellagerfabrik Ar- bon in Arbon (Schweiz) mit Angestellten und Arbeitern der Normawerke einen regelrechten Spionageverkehr unterhielt. Karrer wurde verhaftet. Das bei ihm gefundene Mate­rial war derartig belastend für De Rieb e z r.k. A.-G.

Wildbad, 21. Sept. Auf seiner Reise durch Würt­temberg kam der 17. Ausschuß des Deutschen Reichstages am 20. September von Nagold her, wo die Versorgungs- kuranstalt besichtigt wurde, nachmittags auf die Lungen­heilstätte Charlottenhöhe. Die Abgeordneten besich­tigten eingehend unter Führung von Oberregierungsrat Hausmann und Chefarzt Dr. Dorn die schöne Heilstätte; vor allem der neue Kinderbau, in dem Zweckmäßigkeit und künstlerische Gestaltung sich vereinen, erregte freudige Be­wunderung. Dr. Dorn entwickelte vor den Abgeordneten die Pläne für seine Tuberkulösen-Siedelung. Er fand reichliche Zustimmung und man gab allseits der Hoffnung s Ausdruck, daß dieser neue und gute Gedanke zweckmäßiger Fürsorge trotz mancherlei Anfeindungen bald in die Tat umgesetzt werde. Nach einer Kaffeetafel in der Lharlotten- höhe fuhr man weiter nach Wildbad, wo im Hotel zur Post Quartier genommen wurde. Einer kurzen Besichtigung der Stadt und der Kuranlagen folgte das gemeinsame

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Abendessen im Hotel Post und dann der Besuch des Kur­saalkonzerts. Hier begrüßten Badekommissar Oberstleut­nant v. Breuning und Medizinalrat Dr. Schober die Damen und Herren des 17. Ausschusses. Der Mitt­woch-Morgen war der Besichtigung der Versorgungs- Kuranstalt gewidmet. Zunächst brachte eine Abord­nung der in der Anstalt befindlichen Kriegsbeschädigten in kurzer Ansprache zum Ausdruck, wie wohl sie sich in der Anstalt fühlen und wie sehr sie alle wünschen, daß gerade die schöne Kuranstalt Wildbad den Kriegsbeschä­digten erhalten bleibe. Herr Ministerialrat Dr. Bauer konnte in dieser Hinsicht beruhigende Zusicherungen geben. Es wurden noch verschiedene Wünsche der Kriegsbeschä­digten, insbesondere hinsichtlich der bevorstehenden Neu­regelung der Gebühren im Anschluß an die neue Besol- dungsreform, zum Ausdruck gebracht. Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Kröger-Rostock, versicherte Berücksich­tigung dieser Wünsche. Hierauf sprach der Chefarzt der Versorgungskuranstalt, Reg.-Med.-Rat Dr. Fritz, über Indikationen der Wildbader Kur und Behandlungsmög­lichkeiten in der Versorgungskuranstalt. Er besprach zu­nächst die verschiedenen Erklärungen der Thermalbäder- Wirkung und wies darauf hin, daß diese Wirkung auch an Kranken nachzuweisen sei. Anschließend folgte eine kurze Besprechung der Leiden, die in Wildbad mit Erfolg behandelt werden können, sowie eine Erklärung der reichen physikalischen Heilmittel, die in der Kuranstalt den Kranken zur Verfügung stehen. Bäder, Wasser- u. Dampfduschen, kohlensaure Bäder und Wechselbäder, die reiche Apparatur für elektrische Behandlung, Hsißluftkästen, Glühlichtbäder, Fango, künstliche Höhensonne, medicomechanische Uebungen und Massage wurden kurz besprochen und ihre Anwen­dungsweise an einzelnen Beispielen erklärt. Auch die mo­derne Psychotherapie wird in der Kuranstalt häufig an­gewendet. Zu dieser seelischen Krankenbehandlung gehören anch die reichlich vorhandenen Mittel zur Unterhaltung, Anregung und Belehrung der Kriegsbeschädigten. Der Vortragende ging etwas näher auf die soziale Schichtung und auch auf die Krankheitsverteilung unter den bis jetzt 4700 Versorgungskranken ein und dankte insbesondere dem Reichsarbeitsministerium und dem Hauptversorgungs- amt Stuttgart für die reichen Mittel, die in den letzten Jahren für bauliche Instandsetzung, für Verbesserung der Ausstattung der Zimmer wie der Speisesäle und der ärzt­lichen Ausrüstung der Kuranstalt überwiesen wurden. Er gab noch einen kurzen Ueberblick über das Personal, wo­bei er besonders die guten Erfahrungen mit den von der Karlshöhe Ludwigsburg gestellten Diakonen, Schwestern und sonstigen Hilfskräften hervorhob.

Es folgte eine eingehende Besichtigung der schmucken Anstalt, bei welcher immer wieder die Ileberraschung der Studienkommisston zum Ausdruck kam über die künstlerische Ausstattung und die reiche Fülle der physikalischen Vs- handlungsmittel, die das ganze Untergeschoß der Kuranstalt anfüllen. Zn der Küche sprach die Abgeordnete Frau Reitze den Hauseltern, insbesondere der Hausmutter den Dank und die Anerkennung für ihre nie rastende, uner­müdliche Tätigkeit aus. Bei Besichtigung des Festsaales der Kuranstalt wurden die Abgeordneten überrascht durch musikalische Darbietungen mehrererPatienten. Insbesondere fand ein von H. Musikdirektor Hauske und Lehrer Weller gespieltes Violinkonzert von Tartini allgemeinen Beifall. Durch das prächtige Ulmer-Zimmer gings hinaus auf die Liegeterasse mit dem herrlichen Blick ins Enztal. Die zum großen Teil neugerichteten Krankenzimmer mit ihrem Hellen Oelfarbanstrich, dem fließenden Wasser, den großen Fenstern nach dem Kurgarten fanden allgemeine freudige Anerkennung. Um auch praktisch die Beköstigung unserer Kriegsbeschädig­ten zu erproben, nahmen die Abgeordneten an dem Essen in der Kuranstalt teil. Hier dankte der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Kröger, den Aerzten wie dem ganzen Personal und brachte die Anerkennung der Kommission zum Ausdruck über all das, was sie auf ihrer Besichtigungs­reise und vor allem, was sie in Wildbad zu sehen bekamen. In seiner Erwiderung sprach Herr Medizinalrat vr. Fritz zunächst in launiger Form über die Stellung des Chef­arztes in der Versorgungskuranstalt, um dann, ernster fort­fahrend, für alle Angestellten der Anstalt die Versicherung .^izugeben, daß auch fernerhin der Geist sozialen Ver­ständnisses und tätiger Fürsorge für die Kriegsbeschädigten