auch die Anerkennung des Abkommens von Nettun o verlangen, wodurch Italien freie Bahn auch in Dalmat.en erhielte.
Die innern Kämpfe in SL-china Moskau, 5. Mai. Der Berichterstatter der „Prawda" meldet aus Kanton, daß Sunjatsens Sohn Sunso au^> der Regierung der Provinz Kwantung entfernt worden sei und 10 000 Bauern im Aufstand stehen und selbst die Stadt bedrohen General Tschutschindan, der Befehlshaber der sud- lichen Provinzteile, erklärte den Belagerungszustand bis 80 Kilometer südlich Kanton. Die Reinigung der Gewerkschaften von kommunistischen Elementen wird rücksichtslos fortgesetzt.
Württemberg
Stuttgart. 5. M .i
Verbot der kommunistischen Gegenkundgebung am 8. Mai. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Die von der Kommunistischen Partei und ihren Hilfsorganisationen am 8. Mai mittags 12 Uhr auf dem Wilhelmsplatz geplante öffentliche Versammlung mit daran anschließendem Umzug nach dem Gewerbehalleplatz ist wegen unmittelbarer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit auf Grund des Artikels 123 Abs. 2 der Aeichsverfassung verboten worden. Die kommunistische Veranstaltung sollte eine Gegenkundgebung gegen einen am gleichen Tage in Stuttgart stattfindenden nationalsozialistischen Umzug bilden. Wie aus der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" zu entnehmen war, sollte die nationalsozialistische Kundgebung von den kommunistischen Demonstranten nach Möglichkeit verhindert werden. Cs war daher mit Ausschreitungen und Gewalttätigkeiten seitens der Kommunisten zu rechnen, die sich nicht öloß gegen die Nationalsozialisten, sondern wegen des räumlichen und zeitlichen Zusammentreffens auch gegen die Teilnehmer an dem Feskzug der Angehörigen des ehemaligen 7- Württ. Infanterie-Regiments gerichtet hätten. Die von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ursprünglich vorgesehene öffentliche Versammlung auf dem Marktplatz ist aus verkehrspolizeilichen Gründen nicht gestattet worden, weil sie mit einer Kundgebung der Angehörigen des 7. Württ. Infanterie-Regiments zusammengefallen wäre. Der Umzug der NSDAP, wird hauptsächlich die äußeren Stadtteile berühren.
Landesversammlung der württ. Zugführer. Am 1. Mai fand hier eine gut besuchte Landesversammlung der Reichs- bahnzugsührer und deren Anwärter in der Gewerkschaft deutscher Eisenbahner statt. Die Einführung des Befehlsstabs hak für den Zugführer keinerlei Diensterleichkerung gebracht, es wurden ihm vielmehr erhebliche Mehrleistungen auferlegk. In sozialer und rechtlicher Hinsicht haben dis württ. Eisenbahnbeamten, insbesondere das Fahrpersonal, seit der Verrelchlichung andauernd verloren, während auf der anderen Seite vielfach eine dienstliche Ueberlastung Platz gegriffen hak. Zum Landesfachgruppenvorstand wurde Zugführer K u k t e r - Kornwestheim gewählt.
Zugsunfall. Heute, Donnerstag, vormittag 10 Uhr sind zwischen Stuttgart-Hauptbahnhof und Abstellbahnhof beim Rangieren drei beladene Güterwagen abgelaufen. Sie stießen beim Abstellbahnhof auf eine haltende leere Personenwagengruppe auf. Verletzt wurde niemand, Betriebs- siv-ungen sind nicht eingekreten, der Materialschaden ist nicht unbedeutend. n -
Vom Tage. Ein Mitglied der Heilsarmee wurde in Cannstatt beim Ueberguereu der Straße überfahren. Schwer verletzt wurde er vom Führer des Autos sofort in das Cann- stakter Krankenhaus gebracht. Dort ist er seinen Verletzungen erlegen.
Ein Zeppelinflug um die Welt. Wie der „Schwäbische Merkur" berichtet, will Dr. Eckener mit dem zurzeit auf der Werst in Friedrichshafen im Bau befindlichen Zeppelin- Luftschiss, das bestimmt ist, einen ständigen Luftverkehr zwischen Spanien und Südamerika zu vermitteln und das nach vollständig freiem Ermessen der Werft gebaut wird, die bisher noch gar nicht bekannte Ueberlegenheit der Zsppe- linluftschisfe durch einen Probsflug rund um die Welt be-- weisen. Das Schiff ist imstande, 40 Fahrgäste und 10 Tonnen Fracht bequem zu befördern. Der spanische Luftschiffer Major Herrera plant etwas Aehnliches. Er berechnet die Dauer einer Luftschifsreise um die Erde auf 23 Tage, Dr. Eckener glaubt, daß er mit der Hälfte der Zeit auskommen wird. Er wird ein neues Gas anstelle des bisher üblichen
Benzins als Brennstoff benutzen und damit' eine größere Geschwindigkeit erreichen. Der Probeflug soll in drei „Sprüngen" zurückgelegt werden. Unter Sprung versteht Dr. Eckener einen ununterbrochenen Flug von etwa vier Tagen. Der erste Sprung soll ihn von Friedrichshofen über Deutschland und das europäische und asiatische Rußland hinweg bis nach Wladiwostok führen, der zweite Sprung von Wladiwostok über den Stillen Ozean hinweg nach Vancou- ver an der kanadischen Westküste, der dritte Sprung von Vancouver über den amerikanischen Kontinent hinweg nach Friedrichshofen. Nach jedem dieser Sprünge soll gelandet werden, um neuen Betriebsstoff aufzunehmen. Die Fahrtunterbrechung soll jedesmal nicht länger als sechs Stunden dauern, sodaß Dr. Eckener die ganze Strecke in rund 12 Tagen zurückzulegen hofft.
Zusammenstoß- Ecke Seiden- und Lerchenstraße stieß ein Lastkraftwagen aus Leonberg gegen einen Skraßenbahnzug der Linie 4, wobei zwei Skraßcmbahnwagen stark beschädigt wurden, während der Kraftwagen nur wenig beschädigt ist. Der als Fahrgast auf dem Führerstand des Motorwagens stehende verh. Zollassistenk Aist aus Langenargen erlitt erhebliche Verletzungen und mußte ins Kakharinenhospitai überführt werden.
llnkerkürkheim, 5. Mai. Lebensmüde. Gestern abend gegen 6 Uhr sprang zwischen hier und Obertürkheim ein den besseren Ständen angehörigss junges Mädchen, das in Begleitung eines Knaben spazieren ging, vermutlich in einem Anfall von Schwermut in den Neckar. Der sofort in Kenntnis gesetzten Polizei gelang es, die Leiche zu bergen.
Beim Baden im Neckar am Gaisburger Wehr ist ein 14 I. a. Lehrling aus Stammheim ertrunken. Der Leichnam ist noch nicht, gelandet.
Ankerkü'rkheim, 5. Mai. Leichenfund. Zwei Paddler entdeckten im Neckar eine schwimmende Leiche ws'd- licken Geschlechts. Die Polizei wurde benachrichtigt und ch» Leiche geborgen- Die Personalien sind noch nicht festgesiellt.
Aus dem Lande
korntal. 5. Mai. Dienstjubiläum. Schultheiß Georg W ü r t h konnte am Montag auf eine 25jährige Dienstzeit in der hiesigen Gemeinde zurückblicken.
Neckarsulm, 5. Mai. Verhängnisvoller Irrtum. In der Meinung, Bier zu trinken, trank eine Frau von hier aus einer Flasche Lauge. Sie wurde, innerlich erheblich verletzt, ins Krankenhaus eingeliefert.
Lorch, 5. Mai. FreiwilligindenTod. Auf der Bühne seiner Wohnung erhängte sich der verh. 22 I. a. Arbeiter W. Familienzwistigkeiten sollen der Grund zur Tat sein.
Oehringen, ist Mai. Leberegelseucheunter dem Rehwild- Waldenburg hak durch die Leberegelseuche den Verlust von gegen 70 Stück Rehwild zu beklagen. Trockene Witterung soll der Krankheit am besten entgeoenwirken.
Elpersheim, OA. Mergentheim, 5. Mai. Abgestürzt. In der Scheune des Leonhard Busch stürzten zwei Knaben im Alter von 6 und 7 Jahren, der eine ein Sohn des Leonhard Busch, der andere des Georg Bach, Landwirts hier, vom Gebälk und erlitten beide Schädelbrüche.
Schwenningen. 5. Mai. Eröffnung der Auko- kinie Tuttlingen — Schwenningen. Die Auto- linis Tustlingen—Schwenningen wurde vom Ministerium nun genehmigt und wird am 6. Mai dem allgemeinen Verkehr übergeben.
Dienstag nachmittag wurde auf der Straße nach Vil- lingen ein junges Mädchen von hier von einem jungen Burschen angefallen. Aus die Hilferufe eilten Feldarbeiter herbei, worauf der Unhold von seinem Opfer abließ und in der Richtung nach Kappel entfloh.
Ulm, 5. Mai. Totschlag. Das Schwurgericht verurteilte gestern nach dreitägiger Verhandlung den Lehrer Alois M ärz von Wefterheim OA. Geislingen wegen Totschlags zu drei Jahren Gefängnis. Der Angeklagte, oer ein starker Alkoholiker ist, saß am Abend des 24. Februar 1026 m einer Wirtschaft in Laichingen und trank 11 Viertel Wem. Ohne Streit gingen die Gäste nach 11 Uhr auseinander. Kurz darauf schoß März ohne Veranlassung auf den verh. I. Wagner von Laichingen auf der Straße und verletzte ihn so schwer, d> ß er am 2 März starb. Da auf ärztliches Gutachten der Lehrer für nicht zurechnungsfähig gehalten wurde, war das Verfahren gegen ihn seinerzeit eingestellt
Borrr Leven gehetzt
68 Roman von I. S. Schneidev-Foerstl.
Urheberrechtsschutz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau.
„Ich komme so rasch als möglich wieder", versicherte er „Sie können sich verlassen, daß ich Ihnen eine Fahrgelegenheit besorge!"
„Bitte!" sagte sie herzlich.
Er wandte sich der Stadt zu und blickte nach ein paar Schritten hinter sich, wie sie den Weg zurücklief und dann wieder in den Park einbog.
Sein ganzes Gesicht war in ein einziges vergnügtes Leuchten getaucht.
„Hab' ich dich endlich!" lachte er vor sich hin. „Mäus- lein, nun hast du dich die längste Zeit versteckt gehalten. Jetzt mußt du raus! Nun hilft dir alles nichts mehr! Du kannst mir nimmer entwischen!"
Er schlug eine rasche Gangart ein und kam in etwa fünf Minuten mit einem Krafiwagen wieder zurück, den er vor dem Tore halten ließen. Um ein weniges später gelangte Trude mit ihrer Kinderfrau nach dort und streckte ihm die freie Hand entgegen.
„Ich danke Ihnen recht — recht herzlich! Herr . .
„Hellmuth!" stellte er sich vor.
„Herr Hellmuth!" sagte sie lächelnd.
Er hatte bereits den Schlag geöffnet und half erst der alten Lene und dann Trude beim Einsteigen.
„Gehen Sie nach dem Park?" srug Trude, ehe sie den Wagen schloß.
„Nein, ich muß in die Stadt zurück," gab er Auskunft.
„Aber dann können Sie doch mit uns fahren!" rief sie. „Da brauchen Sie doch nicht den Weg zu laufen, Herr Hellmuth!"
„Ich wäre Ihnen sehr dankbar dafür, gnädiges Fräulein," sagte er und setzte bereits den Fuß auf das Trittbrett, „Wenn Sie mir gestatten, werde ich mitkommen. Nur Ihre Straße und Hausnummer möchte ich bitten, dem Chauffeur anzugeben. Ich steige dann ebenfalls dort aus." ^ ^
„Bothmerstraße 4." sagte Trude zu dem Chauffeur gewandt.
„Ich wollte Rotkreuz Platz," sprach Hellmuth vergnügt. „Da haben wir sowieso ein und denselben Weg!"
Er klappte den Schlag zu, und das Auto glitt im nächsten Augenblick lautlos dahin.
„Geht es nun wieder besser, Lene?" srug Trude besorgt.
„Ach ja, ganz gut schon wieder, Trudelchen. Du hättest dich nicht so kümmern sollen," sagte diese lächelnd und musterte den eleganten Herrn, der auf dem Rücksitz saß.
„Das gnädige Fräulein sieht jemand so sehr ähnlich," sagte Hellmuth. „Ich habe Bekannte in der Gegend von Falkenberg im Wald."
Ein brennendes Rot schlug Trude ins Gesicht.
„Sind Sie von dar!?" hastete sie heraus.
„Nein, nein! Das nicht! Ich komme nur ab und zu einmal auf meinen Geickäsisreisen in diese Gegend. Sie ist ein bißchen abgelegen," meinte er gleichgültig.
„Dann kennen Sie wohl auch die Umgebung?" sondierte sie.
„Nein! — Wie gesagt, ich komme lehr selten dorthin!"
„Ist Ihnen Schloß Eck bekannt?" Sie forschte mißtrauisch in seinen Augen.
Er merkte, daß er sehr vorsichtig sein mußte, um keinen Verdacht bei ihr zu erregen.
„Schloß Eck?" Er schien in seinem Gedächtnis zu suchen. „Es ist ja möglich, daß ich schon einmal dort war," sagte er nachdenklich. „Weshalb? — Lassen Sie mich nachstudieren!
-Gehört das nicht irgendeinem Baron oder so? Ich
reise nämlich für ein Antiquitätengeschäft, da kommt man natürlich aus alle möglichen Schlösser und Güter, weil das doch die Hauptabnehmer sinkt*
„Es ist im Besitz von Baron Guben," sagte Trude schon wieder beruhigt. „Er hat einen Nefsen, der ist Arzt und heißt Dr. Sanders."
„Sooo —" machte Hellmuth gleichgültig.
Man sprach gleich darauf von anderem Und wenige Minuten später hielt der Wagen vor Lenes Wohnung.
worden. Erst setzt 'Kurve es wieder ausgenommen; das Schwurgericht schloß sich dabei einem Gutachten von Prof. Gaupp.Tübingen und Dr. Lippmann an und kam unter Zuerkennung milderner Umstände zu oben erwähnter Strafe. . ,
Eßlingen, 5. Mai. Wohnungsbau- Der Gemeinderat genehmigle die Erstellung eines Wohnblocks bei der Kaserne und zwar mit 20 Zweizimmerwohnungen. Die Kosten von 100 000 Mk. werden aus Restmitteln bestritten.
Schwaigern, 5. Mai. Gasfernversorgung. Der Gemeindera! behandelte m seiner letzten Sitzung die Versorgung der Stadt mit Gas durch das Gaswerk Heilbronn. Es ergaben sich bei Durchfprechung des Vertrags verschiedene Bedenken, weshalb die Angelegenheit noch nicht endgültig beschlossen werden konnte. Es wurde eine Kommission bestimmt, die die neu zu Tage getretenen Wünsche in Heilbronn zu vertreten hak. Am Entgegenkommen Heilbronns liegt nun die endgültige Lösung.
Klingenstein. OA Blaubeuren. 5. Mai. NeueKirchs Nach langen Bemühungen ist es der hiesigen evang. Kirchen- gemeinde endlich gelungen, einen Bauplatz für eine dringend nötige Kirche zu gewinnen. In der Mitte der drei zur Kirchengemeinde gehörenden Ortschaften Ehrenstei», Klingenstein, Herrlingen, am Waldweg, der von Ehrenstein nach Klingenstein führt, hat Fabrikant Otto der jetzt auf 850 Seelen angewachsenen evang. Kirchengemeinde einen Bauplatz zur Verfügung gestellt. Außer der Kirche soll gleich auch eine Pfarrwohnung erstellt werden. Die zu erbauende Kirche soll 400 Sitzplätze bekommen.
Ochssnhausen. 5. Mai. Sturmschaden. Die heftigen Weststürme der letzten Woche haben dem Fürstenwald übel mitgespielt- Am Krummbachweg liegt eine schöne Fichte entwurzelt. Einige Fickten sind abgedrehk oder mitten aus dem Bestand gerissen. Der Windwurf wird im hiesigen Forstbezirk aus etwa 200 Festmeter geschätzt.
Halstsrkrrch, OA. Waldsee, 5. Mai. Eine zärtliche Gattin. Der Kreuzwirt Hepp, der am Dienstag den Markt in Waldsee besuchte, wurde bei seiner Rückkehr von seiner «schwächeren" Hälfte und seiner Tochter dermaßen mit dem Stuhlbein geschlagen, daß er blutüberströmt zusammenbrach. Nach Anlegung von Nokverbänden wurde der ar- beitssame Mann dem Krankenhaus in Waldsee zugeführk. In Erinnerung ist noch das traurige Kapitel vor fast zwei Jahren, wo dem Mann auf Anstifter! der Frau das Bein von Knechten zerschlagen worden ist.
Eggmannsried, OA. Waldsee, 5. Mai. Brand. Gestern brannte im nabe gelegenen Söldenhovn das Schenergebäude des Landwirts Reinhard Ernte nieder. Die Pferde und das Vieh konnten mit Ausnahme einiger Schweine und Ferkel gerettet werden. Jedoch ist fast die gesamte Fahrnis verbrannt. Als Brandursache dürfte Kurzschluß anzunehmen sein.
Wangen i, A., 5. Mai. Autolinie. Die Post- und Telegraphendirektion Innsbruck hak die Wetterführung der Postkrafkwagenlinie Bregenz — Hohenweiler — Hergatz bis Wangen seitens cker Rechisbahndirektion Stuttgart genehmigt.
Vom bayrischen Allgäu» 5. Mai. Wieder hinter Schloß und Riegel- Der Einbrecher Eitelhuber, der seinerzeit mit seinem Gefährten Greulich aus dem Ge, fängnis in Kaufbeuren ausgebrochen ist, ist auf dem Jahrmarkt in Immenstadt erkannt und verhaftet worden. Greulich soll sich bei Schongau aufhalten. Die beiden haben in letzter Zeit viele Einbrüche im Allgäu verübt.
Waden
Karlsruhe, 5. Mai. In der Nacht auf Dienstag ist der 30 I. a. Philipp Zimmermann von Eberbach im Nordbecken des hiesigen Rheinhafens auf dem Heimweg nach seiner Schiffswohnung ertrunken. Seine Leiche würde geländet.
Pforzheim, 5. Mai. In der Schulze-Delitzsch-Straße wurde der 4)4 I. a. Knabe eines in der Nähe wohnenden städt. Beamten von einem städt. Lastauto überfahren. Das Kind war sofort tot.
Adelsheim, 5. Mai. Im benachbarten Eindringen bestieg Monteur Knödler vom Kraftwerk Jagsthausen einen bereits losgelassenen Mast, stürzte mit demselben zu Boden, was den sofortigen Tod herbeiführte.
„Also hier!" sagte Hellmuth und hob die alte Frau aus den Kissen und half dann Trude über das Trittbrett. „Gestatten Sie, gnädiges Fräulein, daß ich den Chauffeur begleiche? — Ich möchte nämlich noch gern bis zu meiner Wohnung fahren! Bitte, erlauben Sie mir das!" sagte er höflich. „Ich werde ja wohl nie mehr die Ehre haben, mit den Damen zusammenzutrefsen, denn ich verreise für mehrere Monate. Vielleicht habe ich später wieder einmal das Vergnügen!"
„Verreisen Sie — geschäftlich?" srug Trude, da er immer noch ihre Hand in der seinen hielt.
„Ja! — Ich bin überhaupt höchst selten zu Hause. Immer auswärts. — Man bekommt es satt mit der Zeit. Aber ich habe bis jetzt noch keine Frau gefunden, die mich gewollt hätte!"
Er machte das verliebteste Gesicht, dessen er fähig war.
Ein tiefes Rot brannte Trude bis in die Haarlöckchen. Sie entzog ihm ihre Finger und neigte leicht den Kopf.
„Seien Sie bestens bedankt! Herr Hellmuth!"
„Es ist von Herzen gerne geschehen." Er beugte sich auf ihre Finger, dann zog er mit einer tiefen Verneigung den Hut vor Lene und sprang in den Wagen-
Trude sah ihm noch nach, bis er um die Ecke bog.
Dann ging sie mit ihrer Kinderfrau langsam die Stufen zu deren Wohnung hinauf.
Eine Viertelstunde später kam Hellmuth von der anderen Seite wieder in die Bothmerstraße und besah sich die Hausnummer noch einmal. „Es stimmte schon, 4 hatte sie gesagt!"
Er blickte in den kleinen Vorgarten und lächelte zufrieden wie ein Börsianer, dem eine Riesenspekulation geglückt ist. Die Hand in den Taschen des Mantels vergraben, schleuderte er ein paarmal am Haus vorüber. Dann holte er sich eine Zigarette aus seinem Silbereiui, um sie in Brand zu stecken. Aber es glückte nicht. Immer blies der Wind das Streichholz schon im ersten Ausflammen wieder aus.
(Fortsetzung folgt)