Mannheim, 5. Mai. In der Drahtseilfabrik Wolfs brachte gestern eine 21 I. a. Arbeiterin beim Abnehmen eines Hand­wickels aus einer Hechelmaschine den linken Arm zwischen zwei Walzen, so daß er dreimal gebrochen wurde. Es be­steht Lebensgefahr.

Der 18 3. a. Matrose Franz Norr aus Neckarsteinach wurde auf dem Meßplah von einer Schiffschaukel so schwer verletzt, daß er tags darauf starb.

Weinheim, 5. Mai. Am Montag nachmittag ist nach längerem Leiden Regierungsrat Peter Ehmann, der Vor­stand des Finanzamts Weinheim, im 59. Lebensjahr im akademischen Krankenhaus in Heidelberg gestorben. Der Ver­storbene, der seit sechs Jahren in Weinheim amtierte, er­freute sich allgemeiner Wertschätzung.

Kregelsbach bei Neckarbischofsheim, 5. Mai. Ihren 70. Geburtstag konnte hier die Postagentin Gunkel feiern, die nunmehr seit 50 Jahren die Geschäfte der Postagentur besorgt.

Neckarelz, 5. Mai. Ein eigenartiges Trio wurde auf dem hiesigen Bahnhof festgenommen. Das Zugpersonal ent­deckte in einem Güterwagen drei junge Leute, eng um­schlungen. Bei deren Vernehmung wurde festgestellt, daß es sich um drei aus einer Zwangserziehungsanstalt bei Han­nover entsprungene Zöglinge handelt, die den weiten Weg auf diese Art unbehelligt zurücklegten. Die Ausreißer werden per Schub in die Anstalt zurückgebracht.

Buchen, 5. Mai. Die Eheleute Steudle wurden am Mon­tag unter dem dringenden Verdacht, den Brand in der oberen Mühle gelegt und die Drohbriefe geschrieben zu haben, verhaftet.

Mudau. 5. Mai. Anläßlich seines 500jährigen Kirchen­jubiläums rüstet Mudau zu einem großen Heimattag, der an Pfingsten abgehalten wird. Für den Festzug sind 34 Gruppen vorgesehen, die die Geschichten der ehemaligen mainzischen Amtsvogtei zur Darstellung bringen werden. Ein Festspiel, verfaßt von Rosa Breunig, das den Sieg des Christentums über das altgermanische Heidentum im Oden­wald darstellt, wird von einheimischen Spielern zur Auf­führung kommen.

Istein, 5. Mai. Der neunjährige Sohn der Witwe Flury wollte einen Spirituskocher anstecken, als der Kocher plötz­lich explodierte und dem Knaben der Spiritus ms Gesicht spritzte- Er erlitt schwere Brandwunden im Gesicht. Man hofft, ihm das Augenlicht erhallen zu können.

Konstanz. 5. Mai. - Wegen Münzverbrechens wurden der 25 Jahre alte Franz Mutter sowie der 27 Jahre alte Otto Bühler zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der dritte Angeklagte, der 44 Jahre alte Kunstmaler und Photograph August Simon erhielt drei Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust zudiktiert. Die Angeklagten hatten Schweizer Fünfzig-Frank-Noten angesertigt.

Lokales.

Wildbad, 6. Mai 1927.

Schweres Gewitter. Heute nacht hatten wir ein hef­tiges, langanhaltendes Gewitter über unserem Tal. Blitz und Donner lösten sich in ganz kurzen Pausen ab und ge­waltiges Rollen'und auch starke Donnerschläge ließen die Häuser erzittern. Wie wir hören, wurde viel Erde und Sand von den Bergen ins Tal geschwemmt und mancher Schaden dadurch angerichtet.

Vom Radfahrerverein. Der Nadfahrrverein Wildbad wird am kommenden Sonntag mit seinem Prüfungsfahren sowie Fuchsjagd großes Interesse bei Radfahrern und Radfahrerinnen, sowie beim Publikum finden; hat doch der Verein mit feinen schönen Preisen sehr Wesentliches geboten. Die Preise selbst werden im Lause des Freitag im Schau­fenster der Frau Viernow (Graf Eberhardsbau) ausgestellt. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Vereinsleitung mit ihren Veranstaltungen dafür bekannt ist, nur Gutes zu leisten, und kann die Teilnahme allen Kreisen nur empfoh­len werden. Der Tag selbst wird mit einer Preisverteilung und Tanz, ausgeführt von der Stadtkapelle, in der Fest­halle beschlossen werden und steht somit für jeden Teilnehmer ein genußreicher Tag bevor.

Vom Arbeitersportverein. Die großen Auslagen, die das bevorstehende Arbeitersportfest dem Verein verursacht, veranlaßte denselben, für die einzelnen Veranstaltungen festzusetzen: Zum Ball wird eine Tanzgebühr erhoben. Sonst detaillierte Eintrittspreise, wie zum Festbankett

1 . am Sonntag vormittag 30 eZ, nachmittags 50^.

Aus derNachbarschaft.

Pforzheim, 6. Mai. (40jähriges Geschäfts­jubiläum.) Eine in Pforzheim, sowie in weiter Um­gebung bestens bekannte Firma, das Spezialhaus für DamenkonfektionKrüger L Wolfs" konnte am 5. Mai aus ihr 40jcihriges Bestehen zurückblicken. Das Geschäft, ^ Krüger und Rosa Wolfs gegründet worden rst, hat sich von jeher durch reelles Geschäftsgebahren aus- gezerchnet und hat aus diesem Grunde auch Kriegszeit, Nachkriegszeit und die darauffolgenden wirt­schaftlichen Note gut uberstanden. Der Tag des 40jäh- rigen Bestehens erhält eine besondere Note dadurch daß augenblicklich an einem Neubau für die Firma gearbeitet wird, der uns den Aufstieg der Firma dokumentiert. Die Räume am Schloßberg werden zu klein die stetige Weiterentwicklung unter der rührigen Geschäftsführung des heutigen Inhabers, Otto Günzburger, verlangt nach Vergrößerung. Schon bis Ende dieses Jahres sollen die neuen Geschäftsräume am Marktplatz auf dem Gelände des ehemaligen Schenk'schen Hauses bezogen werden. Aus Anlaß des 40jährigeu Bestehens hat die Firma Krüger k Wolfs einen Iubiläums-Verkans veranstaltet, bei dem die Firma erneut ihre Leistungsfähigkeit beweisen wird.

Wir wünschen der Firma ein weiteres Blühen und Gedeihen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Darmakprozeß. Aus der weiteren Verlesung der An­klageschrift gegen den früheren Reichspostminister Höfle wurde weiter festgestellt, daß Höfle sich im Januar 1924 in Berlin-Lichterfelde West eine Villa bauen wollte, zunächst gemeinsam mit dem früheren Reichsminister Dr. Bell. Dieser Plan zerschlug sich, dg Dr. Bell sein Hguq ipEssßrl

nicht verkaufen konnte.' Die Baukosten waren zu 130 000 veranschlagt. Das Haus wurde auch von dem Architekten Bürgelder Aristos-Baugessllschaft gebaut, der vorher m n Höfle die Aufstockung des Fernsprechamts in der Franzö­sischen Straße in Berlin übertragen worden war. Vor Be­ginn des Baus hatte Höfle keine erheblichen Mittel. Höfle gab bei seiner Vernehmung an, er habe Anfang Januar von dem Direktor einer Handelsgesellschaft Hermkes für den Bau 50 000 ttt geliehen bekommen. Hermkes gab aber unter Eid an, daß er Höfle nur 30 000 ttt gegeben Habe, allerdings habe Hösle von ihm eine Bescheinigung verlangt, als ob er ihm 50 000 ttt gegeben hätte. Hermkes war Mit­inhaber der Chiffriermaschinen A.-G-, in deren Aufstchtsrat u. a. Lange-Hegermann und der Abg. Dr. Flaischer eintraten. Im Februar 1924 hatte Hermkes ein Geschäft über 15 Millionen Chisfriermaschinen-Aktien mit der Depositen- und Handelsbank abgeschlossen, der Hosls zuvor einen Postkredit von 5 Millionen gegeben hatte Mi dem Hausbau begann Höfle erst, als er von dem Konsul Sigmund Lewin 60 000 ttt erhalten hatte. Um den Empfang dieses Geldes nachzuweisen, hatte Hofle dem Un­tersuchungsrichter 1925 ein Schreiben übergeben, aionn Lewin dem Minister für verschiedentlich ihm geleistete Hilfe und Rat als Entgelt die 60 000 ttt überwies. Lewm war im Besitz eines sog. Osmose-Verfahrens zur Konservierung von Tierhäuten und eines Torfveredelungs-Versahrens, das er in den Hochmooren in Bayern auszubeuten beabsichtigte. Er hatte sich deshalb an den damaligen Staatssekretär Dr. Schätz'el bei der Oberpostdirektion in München wegen eines Postdarlehens von 15 Millionen gewandt, wobei er sich auf die Empfehlungen Höfles stützte. Nach der An­klageschrift hat Höfle ferner durch Lange-Hegermann am 27 Mai 1924 10 000 Goldmark, am 16. Juli 6000 Gold­mark, am 31. Juli 14 000 Goldmark, am 20. September 3036 Goldmark, am 16. Sept. 10 000 tschechische Kronen (1200 Goldmark) und am 25. September 2000 Goldmark in österreichischen Kronen erhalten. Diese Geldüberträge stammten von B a r m a t.

Eine Erklärung der Zentrumspartei in derGermania besagt: Im Barmatprozeß wurde von einer Einzahlung von 60 000 durch den Abg. Lange-Hegermann auf Veranlas­sung Höfles aus das Konto der Zentrumspartei berichtet. Dem Vorstand und dem Generalsekretär der Partei ist ein solches Konto nicht bekannt gewesen, es ist davon auch kein Pfennig an die Partei überwiesen worden. Das Konto kann also nur rein vrivat gewesen sein.

Klara Zetkin ist in Moskau an einer schweren Lungen­entzündung erkrankt, die bei ihrem hohen Alter um so be­denklicher ist.

Der Reichstag, der am 10. Mai wieder Zusammentritt, wird u. a. zunächst den Bericht des handelspolitischen Aus­schusses über die Anträge, Gefrierfleisch für Wurstfabrikation zu verbieten, beraten.

Die preußische Generaisynode zumWochenende". In

der preußischen Generalsynode berichtete Pfarrer Dr. Luther über die Verhandlungen im Ausschuß für innere kirchliche Angelegenheiten, der sich mit dem Wochenende be­faßt hatte. Er führte u. a. aus: Die Kirche müsse dem Ge- oanken des Wochenendes die größte Aufmerksamkeit wid­men. Zwar sei nicht zu verkennen, daß schrankenloser Sport­betrieb und maßlose Vergnügungssucht weite Kreise des Volks davon abgebracht haben, daß der Sonntag ein Tag der Ruhe und Besinnlichkeit sein soll. Aber es wäre dennoch falsch, wenn die Kirche nur schelten würde, denn der Gedanke, am Wochenende das Volk, zumal der großen Städte, aus der Straßenenge und der Alltagsarbeit hinauszuführen in die Natur, sei ja geboren aus der schmerzlichen Erkenntnis, daß die Großstädte so oft das Grab der Menschen und ihrer Seele sind. Die Kirche würde damit vor neue Aufgaben ge­stellt, die sie mit Entschlossenheit und Tatkraft ausnehmen müsse. Stadtgemeinde und Land sollten bestrebt sein, Wochen­schlußfeiern mit liturgischer Ausgestaltung und Wochenschluß­gottesdienste einzuführen. Zugleich müsse die Kirche moder­nere Formen der Werbung einführen.

Holzschnitte Lranachs. In der Kunstoersteigerung von C. G. Börner-Leipzig gingen zwei vollkommen erhaltene Holzschnitte von Lukas Cranach, Kreuzigung und Christus am Oelberg, um den Preis von 20 000 bzw. 27 000 Mark in den Besitz des Kunsthändlers Conaghi in London über.

General von Gayl st- Am 3. Mai starb in Stolp nach kurzem Krankenlager General der Inf. a. D. Georg Frhr. von Gayl, Ritter des Pour le merite, im Alter von 78 Jahren.

Die größte Meerestiese von der ..Emden" entdeckt. Die deutsche Marineleltung teilt mit: Aus dem Weg von Ma- cassar (Zelebes) nach Nagasaki (Japan) hat Kreuzer Emden", wie er soeben funkentelegraphisch meldet, bei Nachprüfung des Planettless eine Tiese von 10 430 Metern gelotet. Er hat damit die größte bisher bekannte Meeres­tiefe entdeckt. Bisher galt als größte Tiefe der Meere eine Stelle im Planettief von 9788 Metern.

« Veröffentlichung der Namen der Nichkwählec ist nicht

fmkkyafk. Die immer schlechter werdende Beteiligung an den öffentlichen Wahlen ist fast allgemein. Die Gemeindevertre­tungen des Orts Wilthenbei Bautzen (Sachsen) beschlossen, eine Liste der Nichtwähler in den Wahllokalen und im Ge­rne,nderat auszulegen. Der Bürgermeister erhob dagegen Einspruch, als aber die Gemeindeverwaltung trotzdem an jMEin Beschluß festhielt, reichte er bei der Kreishauptmann­schaft (Kreisregierung) Bautzen Klage ein. Diese erklärte die Veröffentlichung der Namen der Nichtwähler für ungesetz­lich- Artikel 125 der Reichsverfassung gewährleiste Wahl­freiheit und Wahlgeheimnis. Die Ausübung des Wahlrechts beruhe auf dem freien Willen des Wählers. Eine Wahl­pflicht besteht im Deutschen Reich nicht. Die Veröffent- "ck.ung der Namen der Nichtwähler bedeute also einen un­zulässigen Versuch, die Wähler zur Stimmabgabe zu zwingen.

Ein Planetarium in Rom. Mussolini ließ sich von einem -Vertreter der Firma Zeiß in Jena einen Bericht über das Planetarium erstatten, demnächst in Rom errichtet werden soll.

Verurteilung. Der Hauslehrer Lechel in Königsberg, der an Ostern den Moskauer Konsul wegen beschimpfender Musterungen gegen das Christentum verprügelt hatte, ist zu 3 Monaten 1 Woche Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt worden.

«in ^aMvennenerer. der fahrige Paul Kaßner, w m Berlin verhaftet. Er hat in Berlin. Frankfurt a. Wiesbaden und Düsseldorf schwere Einbrüche begangen stt ein Bruder des im Zuchthaus sitzenden Fassadenklette -stahner, der u. a. den bekannten Einbruch im Hotel Kaise m Berlin verübt hat.

Explosion in der Pulverfabrik Las B (Kuba) wurden 14 Arbeiter getötet und etwa 100 schwer

Die Ueiberschwemmung im Mississippigebiek. 13 Kreise in Nord- und Mittel-Louisiana, die mehr als 100 große Städte, kleine Städte und Dörfer umfassen, sind über­schwemmt und von den Einwohnern verlassen. Die ange­schwollenen Gewässer des Mississippi bewegen sich aus die fruchtbarsten Baumwolle, Zucker und Reis erzeugenden Ge­biete des Staats und auf die Hauptstadt zu. Das nordöst­liche Louisiana ist in einer Ausdehnung von annähernd 6400 Eeviertkilometer nahezu zerstört. Der Strom hat die Dämme an zwei weiteren Stellen durchbrochen. Ein neues Heer von Flüchtlingen hat sich in Bewegung gesetzt, wodurch die Zahl der Heimatlosen auf 250 000 steigt. Die schlam­migen Gewässer bedecken nahezu schon 24 000 Geoiertkilo- meter in Louisiana, Arkansas und Mississippi.

Der Sternenhimmel im Mai. Die Sonne steigt im Lauf des Monats um knapp 7 Grad weiter nördlich, wodurch sie Ende Mai bereits den 22. Deklinationsgrad erreicht und erst um 8 Uhr untergeht. Am 1. Mai ging die Sonne 4.44 Uhr auf und 7.31 Uhr unter, am 31. Mai wird sie 4.01 auf- und 8.14 Uhr untergehen, die Tageslänge nimmt also von 14 Std. 47 Min. auf 16 Std. 13 Min. zu. Im letzten Drittel des Monats setzt auch die mitternächtliche Dämmerung ein, es wird überhaupt nicht mehr völlig nacht, sondern die Abend­dämmerung im Nordwesten geht ohne zu schwinden über Norden in die Morgendämmerung über. Die Dämmerung verschwindet nur, wenn die Sonne mehr als 18 Grad unter dem Horizont steht-

Der Mond durchläuft im Mai 5 Phasen, am 1. Mai ist Neumond, am 8. erstes Viertel, am 16. Vollmond, am 24. letztes Viertel und am 30. wieder Neumond. In Erdferne befindet er sich am 12., in Erdnähe am 28., den aufsteigenden Knoten seiner Bahn durchläuft er am 4., den absteigenden am 19.

Merkur bleibt unsichtbar; am 20. kommt er in obere Konjunktion zur Sonne. Venus leuchtet als Abendstern, ihre Sichtbarkeitsdauer erreicht mit reichlich 3 Stunden ihre Höchstdauer. Mars ist von Einbruch der Dunkelheit an im Sternbild der Zwillinge zu suchen, geht aber bald schon vor Mitternacht unter. Jupiter nimmt an Sichtbarkeitsdauer am Morgenhimmel bis auf eine Stunde zu. Der Wandel­stern Saturn, im Sternenbild des Skorpions, wo er sich durch sein ruhiges Licht leicht von den funkelnden Fix­sternen unterscheidet, kann während der ganzen, allerdings nur kurzen Nacht beobachtet werden. Seinen höchsten Stand im Süden (Kulmination) erreicht er anfänglich um 1.45, schließlich schon vor Mitternacht. Am 26. Mai befindet sich Saturn in Opposition oder Gegensechin zur Sonne, d. h. dieser gerade gegenüber und in günstigster Stellung für die Beobachtung. Bei der ungeheuren Entfernung dieses Pla­neten sie beträgt zur Zeit der Erdnähe und Opposition 1340 Millionen Kilometer spielen aber einige Millionen keine Rolle für die Sichtbarkeit der Einzelheiten dieses groß­artigen Weltsystems. In einem guten Fernrohr sieht man jetzt die den Saturnkö'-ner umkreisenden Ringe bereits weit geöffnet. Am Abend des 17. Mai erblickt man den noch fast vollen Mond, der nachmittags Konjunktion mit dem Planeten hatte, nahe östlich (links) von diesem.

Unter den Fixsternen ist hervorzuheben der Haupt­stern des Sternbilds des Boots, der Arkturus. Dieser rote Riese nähert sich schon seiner höchsten Stellung am Himmel. Der Bootes enthält mehrere schöne Doppelsterne. Neben dem Bootes prangt das schöne Bild der nördlichen Krone mit der oben leuchtenden Gemma, dem Edelstein. In alten Zeiten galt sie als die Krone der kertischen Prinzessin Ariadne, deren Faden es Theseus verdankte, daß er den Ausweg aus dem Labyrinth fand. Auch die Krone hat mehrere Doppel­sterne, von denen aber nur das Paar N, zwei Sterne fünfter Größe von rotgelber Farbe, von guten Augen getrennt er­kannt werden kann. Zwischen dem großen Bär und der Jung­frau finden wir die kleinen Sternbilder Haar der Berenike und Jagdhunde, beide an Hellen Sternen arm, desto reicher an Nebelflecken, denn hier liegt der Nordpol der Milchstraße. Die Milchstraße kommt, zumal in der zweiten Hälfte des Monats, wegen der mitternächtlichen Dämmerung wenig zur Geltung: sie zieht von Osten durch Lever und Schwan nahe am Horizont nach Norden hin. Zur Betrachtung der Ge­stirne eignet sich diesmal am besten der Beginn und das Ende des Monats, denn in der Mitte löscht das Helle Mond­licht die meisten Sterne aus. -

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkl, 8. Mai. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthos waren zugetrieben: 4 Ochsen, 3 Bullen, 66 Jungbullen, 60 Jungrinder, 16 Kühe, 237 Kälber, 393 Schweine. Davon blieben unverkauft: 15 Jungbullen. Verlaus des Marktes: bei Großvieh langsam, bei Kälbern belebt, bei Schweinen mäßig. Preise für 1 Pfd. Lebendgewicht:

Ochsen:

ausgemästet

vollsleischig

fleischig

Bullen:

ausgemästet

vollfleischig

fleischig

Jungrinder:

ausgemästet

vollsleischig

fleischig

gering genährte Kühe: ausgemüstet vollsleischig

5. 5.

3. 5.

Kühe:

5. 5.

3. 5.

59-62

fleischig

26-36

26-36

4756

gering genährte

14-19

1419

Kälber:

feinste Mast- und

50-52

51-53

beste Saugkälber

82-87

8185

46-49

47-50

mittl. Mast- und

43-46

gute Saugkälber

?4-86

71-86

geringe Kälber

626S

6163

6164

Schweine:

5658

5459

über 366 Psd.

5758

57-L8

4550

4556

246-366 Psd.

5758

5758

266246 Psd.

58-59

5859

166266 Pfd.

56-57

5657

126160 Psd.

53-55

5355

4i-eo

4256

unter 126 Psd.

53-55

5355

30-40

31-46

Sauen

45-52

4552

. hopfen, 3. Mai. 10 Ballen Zufuhr. K«n Umsatz

bis 11.30 Uhr. Tendenz unverändert. Gelchästslos. Am 2. Mai wunden 40 Ballen umgesetzt.

Büchertisch.

Sprechen und schreiben Sie immer richtig? Nur die aller­wenigsten Menschen werden diese Frage unbedingt mit einem Ja beantworten können. Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, aber eine Schande, nichts zulernen zu wollen: das sollten sich alle diejenigen sagen, in deren Geschäftsbriefen man so falsche Satzver- bindungen findet wieIch nehme an, daß Sie für mein Angebot

Interesse haben und werde ich Ihnen-". Auch Verwechselungen

vonwie" undals" sind an der Tagesordnung. Wie oft hört oder liest manbesser wie nichts",tiefer wie die Nordsee". Von den- jenigen, die mit nur und mich. Ihnen oder Sie auf dem Kriegsfuße stehen oder die bei der Komma-, Punkt-, Semikolonsetzung in Be­drängnis kommen, gar nicht zu reden I Jeder Privat- oder Geschäfts­mann, Beamte, Landwirt sowie Stellungsuchende, jede Dame, gleich­viel ob im Hause oder im Geschäftsleben tätig ,wird es daher begrüßen, ein Nachschlagebuch zur Hand zu haben, das nicht nur ein ausführ­liches orthographisches Wörterverzeichnis enthält, sondern auch auf Hunderte von Fragen auf dem Gebiet der Grammatik Antwort gibt. Ein solches bestens empfohlenes Werk ist das soeben in zweiter neu- bearbeiteter Auflage erschienene Nachschlage- und Selbstunterrichtsbuch Richtig Deutsch I Sprechen und Schreiben" von Studienassessor Dr. Wilhelm Schräder (Preis 2.^., gebunden 3.Porto 30 Ps.) Verlag von Wilhelm Möller, Oranienburg bei Berlin.