stelle elngetroffen, dem alsbald ein zweiter Zug mit der Aufräumungsmannschaft folgte.
Ein -12 Jahre altes Fräulein versuchte sich in der Küche ihrer Wohnung durch Einatmen von Gas zu vergiften. Auf die von Hausbewohnern gemachte Anzeige hin drangen zwei Polizeibeamte in die Wohnung ein nahmen Wiederbelebungsversuche vor, die von Erfolg waren. Die lebensmüde wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Kirrlach bei Bruchsal, 4. Mai. Beim Holzholen ist das 7 Jahre alte Töchterchen des Landwirts Heiler von hier abgestürzt. Dabei zog sich das Kind eine schwere Verstauchung der Wirbelsäule zu.
Singen a. H.. 4. Mai. In der Seilfabrik Bek u. Eis. Singen stürzte Ende letzter Woche beim Reinigen einer Hanfbrechmäschine eine Arbeiterin unglücklicherweise in diese: wobei ihr ein Eisenzahn mehrere Zentimeter tief m den Kopf drang-
Villingen, 4. Mai. Ein Ingenieur, der in der Radioabteilung einer hiesigen Fabrik angestellt war, hatte nach und nach Radiobestandteile im Wert von über 900 Mk. entwendet die bei einer bei ihm vorgenommenen Haussuchung zutage gefördert wurden.
Zell i. W.. 4. Mai. Am Montag sprang dem 21 Jahre alten Weber Hermann Sutter in der Fabrik ein Schiffchen seines Webstuhls so heftig an den Kopf, daß er bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden muhte.
Konstanz. 4. Mai. Ein tödlicher Unfall ereignete sich in der elektrischen Uebergabestelle beim Tägerwilerzoll. Der 25jährige Sohn des Chefmonteurs Meyer, der vor kurzem seine Prüfung sowie den Doktortitel gemacht hatte, und zur Zeit freiwillig bei seinem Vater praktisch tätig war, kam mit der linken Hand dem Starkstrom (8000 Volt) zu nahe, wobei er starke Brandwunden erlitt und bewußtlos zusammenbrach. Trotz rascher Hilfe war es leider nicht mehr möglich, den jungen Mann ins Leben zurückzurufen.
Lokales.
Wildbad, den 5. Mai 1927.
Mahnwort zur Schonung der Natur und der Kunstwerke. Dazu diene noch der folgende Beitrag. Kürzlich erschien in dieser Zeitung eine Mahnung an die Wildbader, sie möchten dazu mithelfen, daß die Umgebung von Wildbad schön erhalten bleibe. Daß dieser Mahnruf notwendig ist, beweisen einige Beispiele von Rohheiten. Im Karlsberg steht beim Denkmal eine Bank aus einem besonderen Stein. Eine Ecke ist bereits schon weggeschlagen. Kann man -so etwas nicht verhüten? Oder wer kennt im Kurgarten nicht jene liebliche Marmorfigur „Mutter mit Kind?" Was für ein Rohling brachte es fertig, den Zeigefinger dieses Kindes abzuschlagen?! Jeder, der so etwas sieht, muß sich darüber empören. Darum muß jeder Einzelne das Interesse daran haben, daß solche böse Buben sofort an Ort und Stelle ergriffen und angezeigt werden. Ebenso ist es mit den Beeten und Blumen. Sorgt, daß sie geschont werden! Ist schon das gedankenlose Abreißen der Blumen verwerflich, so ist es noch mehr eine Unart, dies auf öffentlichen Beeten zu tun. Es ist aber nicht bloß immer die Jugend, die da sündigt, oft und viel auch find es Alte, die kein Verständnis für öffentliche Anlagen und Kunstwerke haben. Helfen wir da mit, daß in diesem Teil alle besser erzogen werden!
Abendkonzert des Kurorchesters in Verbindung mit dem Wildbader „Liederkranz". Es hat immer einen besonderen Reiz, wenn Männerchöre auf einem Konzertprogramm erscheinen. Durch den „Liederkranz" haben wir ja schon oft das Vergnügen gehabt. Das Programm war sehr reichhaltig. Der „Liederkranz" hat auch, wie fast alle Männerchorvereinigungen, das Bedürfnis gefühlt, Beethovens zu gedenken, dessen 100jährigen Todestag wir im März feierten, und zwar mit dem gewaltigen und majestätischen „Gott ist mein Lied" und dem herrlichen Tongemälde „Die Vesper". — Vom Orchester hörten wir die Ouvertüre zu „Egmont", das Adagio aus der Pathätique- Sonate und ein Gratulations-Menuett. Auf letzteres hätte ich der Stimmung wegen nach dem wundervollen Adagio gerne verzichtet. Der übrige Teil des Programms bot einen bunten Wechsel von Männerchören und Occhester- stücken. Am besten gefielen wohl an Männerchören „Vi- neta" von Abt und „Durch den Wald" von Schäffer. Der Gesamteindruck der Chöre war gut. Sie waren unter der strammen Leitung des Herrn Musikdirektors Obergfell wie aus einem Guß. — Das Orchester zeigte sich auf seiner bekannten Höhe, besonders glänzend aber in den beiden Ouvertüren zu „Egmont" und „Figaros Hochzeit". Besondere Anziehungskraft übt immer Frau Ny- pinsky mit ihrer Harfe aus, auf der sie ja Meisterin ist. So war das erste Konzert ein guter Anfang. Das über- aus zahlreiche Publikum spendete allen Mitwirkenden sturnnschen Beifall. — Aus den Kreisen der Zuhörerschaft wurde der Wunsch laut, es möchten im Laufe des Sommers noch mehr solche Konzerte in Verbindung mit dem „Liederkranz" gegeben werden. Aber dann wünschte ich ein einheitliches Programm mit einem Leitgedanken. X.
N'
Sonntagsrückfahrkarten- Die Reichsbahndirekkion Stuttgart hat für die Benützung von Schnellzügen mit Sonntagsrückfahrkarten wieder neue Bestimmungen getroffen, die vom 15. Mai bis 1. Okk. gültig und an den Bahnstationen zu erfahren sind. Von Samstag, dem 4. Juni, bis Dienstag, dem 7. Juni, ist die Schnellzügsbenützung sowie sämtliche Züge über die Pfingsiseierkage ohne Ausnahme für Gesell- fchaftsfahrkarten verboten. Der beschleunigte Personenzug Stuttgart ab 11.48 Ahr, Alm an 14.15 Ahr, wird schon ab Stuttgart Hauptbahnhof für Reisende mit Sonntagsfahrkarten nach Stationen über Alm hinaus Richtung Augsburg auch fernerhin freiaeaeben.
Muttertag. Am 8. Mai soll wie in früheren Jahren
wieder ein Muttertag stattfinden.
ein Ständchen, von der Firma durch ein ansehnliches Geschenk geehrt. Am Sonntag abend fanden sich Angestellte und Arbeiter der Firma Notfueß k Co. im Gasthaus zur Sonne zu einer schlichten Feier zusammen, um ihren Arbeitsgenossen Wilhelm Großm-a-un zu ehren, welcher ebenfalls sein ganzes Leben in demselben Betrieb zugebracht hat, zuerst als Säger, vom 18. Lebensjahre an als Feiler. Die Firma ließ ihm als Anerkennung für langjährige Dienste ein Geschenk überreichen. Vom Kirchenchor, „Sängerbund" und Musikverein wurden ihm Ständchen gebracht. Ein Zusammenarbeiten von solcher Dauer ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen anerkennenswert. Es erinnert noch an die Gepflogenheiten früherer Zeiten, wo Unternehmer und Arbeiter sich im Enztal zusammengehörig fühlten gleich den Gliedern einer Familie. Möge den beiden Iubilaren noch manches Jahr auf der ihnen liebgewordenen Arbeitsstätte vergönnt sein!
Die Bekämpfung des Hederichs. Das Sprichwort: „Das Unkraut speist mit dem Landwirt aus einer Schüssel" ist leider nur zu wahr. Was nützt es, wenn der Landwirt kostbare Nährstoffs im Stall- und Kunstdünger aufs Feld wirft, die zum großen Teil den Unkräutern zugute kommen. Eines der Unkräuter, das dem Landwirt am meisten Schaden zuzufügen vermag, ist der Hederich. Obgleich eine entsprechende Bodenbearbeitung und eine gute Düngung die Grundlagen jeglicher Unkrautbekämpfung, so auch der Hede- richbekäm"kung, sind, hat der Landwirt, falls er hier einen Fehler begangen hat, beim Hederich auch jetzt noch erfolgreiche Bekämpfungsmöglichkeiten zur Hand, die jedoch zur Sicherung einer vollsten Ernte schon in nächster Zeit ein- setzen müssen. Eines der Mittel, das sich in den letzten Jahren für die Unkrautbekämpfung am besten bewährt hat und sich zugleich durch Billigkeit lUPzeicknet, ist der Hede- r i ch k a i n i t. Der Hederichkainit muß morgens im Tau möglichst früh ausgestreut werden, und zwar in einer Menge von etwa vier bis sechs Zentnern pro Morgen, wenn jede Pflanze getroffen werden soll. Der Kainit löst sich auf und entzieht den Pslanzenzellen Feuchtigkeit, wodurch eine Verweisung eintritt. Je größer die Hederichpflanze ist, desto widerstandsfähiger ist sie, desto mehr Kainit müßte man verwenden. Es kommt also darauf an, mit dem Verfahren einzusetzen, wenn die Hederichpslanze noch klein ist, etwa bei Ausbildung des vierten bis fünften Blattes. Man wählt den Kainit in feingemahlener Form wegen der besseren Verteilungsmöglichkeit. Er soll möglichst trocken sein, also beim Ausstreuen stauben, damit alle Unkräuter getroffen werden. Auch gegen andere Unkräuter, wie Nesseln aller Art, Knöterich, Kornblume, Kamille, hat man mit dem Hederichkainit gute Erfolge erzielt.
Aus derNachbarschaft.
Höfen a/E., 3. Mai. In den letzten Tagen konnten zwei hiesige Sägewerksarbeiter ihr 50jähriges Arbeitsjubiläum begehen. Der Säger Adolf Gäckle arbeitet seit seinem 14. Lebensjahre bei der Firma Krauth L Co. in Rothenbach. Er wurde vom hiesigen Musikverein durch
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Kirchenbrand. An der alten Kirche in Wichtinghausen bei Barmen wurden Dach und Kirchturm durch eine Feuersbrunst zerstört.
Flugzeugunfälle. Bei Hagendingen (Elsaß) barst ein französisches Miülür-Flugzeug auseinander. Der Führer konnte sich mit dem Fallschirm retten, der Beobachter kam ums Leben, weil sich sein Fallschirm beim Abspringen nicht öffnete.
Bei Norfolk (Virginia) geriet ein amerikanisches Marineflugzeug aus d.c Fahrt in Brand. Zwei Offiziere sanden den Tod.
Schnapsschmuggel. Im Hafen von Neuyork wurde ein englischer Fifchdampfer beschlagnahmt, der für 1,2 Millionen Dollar Alkohol an Bord hatte.
Die Fürsorge Minderjähriger in Württemberg im Rechnungsjahr 1825. Die Gesamtzahl der im Jahr 1925 in Fürsorgeerziehung gestandener Zöglinge betrug 3731, das find 457 mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme ist weit größer als diejenige von 1925 (2979) auf 1924 (3274). Prozentual betrug die eine nämlich 14 v. H., die andere 9,9 o. H. Die Zahl der im Laus des Rechnungsjahres abgegangenen Zöglinge war 382 (i. V. 316), sodaß am Ende des Jahres noch 3349 in Fürsorgeerziehung verblieben gegen 2958 am 31. März 1925. Von dem gesamten Zöglingsbestand mit 3731 entfielen aus Knaben 2200, aus Mädchen 1531. Ehelich geboren waren 2799 Zöglinge, unehelich 550. 2168
standen in einem Aller unter 14 Jahren. Evangelischer Konfession waren 2301, katholischer 1037, sonstiger oder konfessionslos 11.
Die Bewegung der Bevölkerung in Württemberg im Jahr
1926. Ein Vergleich der Bevölkerungsbewegung im Kalenderjahr 1926 mit jener von 1925 läßt erkennen, daß die Zahlen gegen 1925 durchweg gesunken sind. Es hat abgenommen die Zahl der Eheschließungen um 231 auf 18 350, der Lebendgeborenen um 1589 auf 49 079, und zwar bei den Knaben um 1024 auf 25 197, bei den Mädchen um 565 auf 23 882, der Gestorbenen um 857 auf 30 038, der Säuglinge um 216 aus 4119, des Geborenen-Ueberschusses um 732 aus 19041.
Endgültiges Ergebnis der Viehzählung in Württemberg.
Die Viehzählung in Württemberg am 1. Dezember 1926 hatte folgendes endgültiges Ergebnis: Pferde 111 302 gegen 110 335 am 1. Dezember 1925 und 79 285 am 1. Dezember 1914. Esel, Maultiere und Maulesel 355 (262 bzw. 231), Rindvieh 1 026378 (1 024 753 bzw. 1 158 897), Schafe 181 725 (199 975 bzw. 236 177, Schweine 538 845 (441342 bzw. 547 697), Ziegen 118 015 (129 637 bzw. 116 647, Geflügel 8 398 074 (3 322 981 bzw. 3 247 134), Bienenstöcke 97166 (90 473 bzw. 166 319).
Reichslagsabgeordneler Drewitz, der Vorsitzende der Reichsparkei des deutschen Mittelstandes (Mirtschaftspar- tei) hak einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten-
Me Prinzessin Julian«, Thronfolgerin in Holland, wurde anläßlich ihrer Eroßjährigkeitserklärung in einer außerordentlichen Sitzung des Staatsrats unter dem Vorsitz der Königin Wilhelmine in den Staatsrat ausgenommen. Die Südafrikanische Union hat der Prinzessin zum 18. Geburts- lag einen Mantel und einen Fächer, beide aus südafrikanischen Straußenfedern hergestellt, als Geschenk übersandt.
Kein Reichsehrenmal? Der Reichsdienst der Deutschen Presse weiß zu melden, die Errichtung eines Reichsehrenmats für die Gefallenen sei aufgegeben worden, da keine Einigung über Art und Ort habe erzielt werden können. Geldmittel werden jedenfalls nicht mehr bewilligt und die eingegangenen Entwürfe nicht weiter geprüft. — Von zuständiger Stelle wird den Blättern mitgeteilt, diese Meldung entbehre jeder Begründung.
Gegen das Konkordat. Der Landtag von Anhalt er-
Jnternationaler Missionsrat. Der ari
mann Dr. John Mott, Präsident des internationalen Missionsrats und des Weltbunds christlicher Jungmännerbünde, weilte in den letzten Tagen in Berlin, um mit den führenden deutschen Mifsionskreisen Fühlung zu nehmen. Im Mittelpunkt der Besprechungen, an denen u. a. der Vorsitzende des deutsch-evangelischen Missionsausschusses, O. Schlunk (Hamburg), die Unioersitätsprosessoren O. R i ch- t e r (Berlin), v. H e i m (Tübingen), l). F r i ck (Gießen) und Direktoren mehrerer deutschen Missionsgesellschaften teilnah- men, stand die Sitzung des Missionsrats, die im Februar 1928 in Jerusalem stattsinden soll. Zu dieser Sitzung des obersten Vertretungsorgans der christlichen Weltmission sind außer den 80 ordentlichen Mitgliedern aus den Missionsgesellschaften usw. die gleiche Zahl von Vertretern der Missionsfelder eingeladen worden, davon zwei Drittel Angehörige der eingeborenen Kirchen selbst, die diese entsenden.
Falscher Verbrauch. In einer Versammlung in Krefeld wandte sich Reichstagsabgeordneter Stegerwald gegen den „falschen Verbrauch" des deutschen Volks. Die deutschen Verbraucher seien größtenteils unerzogen. Wenn die 40 Millionen Deutschen, die über 18 Jahre alt seien, bei ihren Ausgaben den Grundsatz beobachteten: Erst Lebensnotwendiges und Nützliches, dann Ueberslüssiges und Schädliches, dann könnten an dem Ueberflüssigen und Schädlichen jährlich viele Milliarden Mark gespart und für kulturelle und ander« gute Zwecke verwendet werden. Wenn wir fünf Jahre lang jedes Jahr 2lL Milliarden Mark für den Wohnungsbau verwendeten, wären wir über das Wohnungselend hinaus. Aber dafür fehle das Geld. In Automobile seien in den letzten Jahren an Unterhaltungs- und Anschaffungskosten vier Milliarden Mark gesteckt worden. Kein vernünftiger Mensch verlange die Beseitigung der Kraftwagen, aber im Vergleich zu andern lebensnotwendigen Bedürfnissen komme es auf das Tempo und das Ausmaß der Anforderungen an. Daß Alkohol und Tabak notwendiger als gute Wohnungen seien, werde auch kein Mensch behaupten wollen. Trotzdem gebe das deutsche Volk für Alkohol und Tabak jährlich mehr als fünf Milliarden aus. Die Erzeugung könne nur in bestimmte Bahnen gedrängt werden durch den Verbrauch und durch die staatlich^ Wirtschafts- und Steuerpolitik.
Bekrugsversuch im Reichswehrminiflerium. 3m Reichswehrministerium erschien ein Mensch und ersuchte um die Ausfolgung von 75 000 Mark, die ihm von der Reichsregie, rung zugesprochen seien dafür, daß er wichtige Geheimschriftstücke habe liefern können. Dabei legte er eine mit dem Reichsstempel versehene Anweisung des Reichspräsidenten und verschiedener Ministerien vor. 3m Reichswehrministerium erkannte man sofort, daß man es mit einem Verbrecher zu tun habe. Man eröffneke dem Mann, er möge in einem in der Nähe gelegenen Kaffeehaus warten, ein Offizier werde ihm die 75 000 Mark bringen. Der Offizier erschien dann auch in dem Kaffeehaus, aber in Begleitung eines Kriminalbeamten, der den Betrüger sofort verhaftete. Es ist ein Kaufmann aus Polen namens Max Lefkowskr, der seit längerer Zeit in Berlin wohnt. 3n seiner Wohnung wurden viele falsche Stempel der höchsten Aeichsbehörden gefunken. Ohne Zweifel stammen von Lefkowski auch die zahlreichen gefälschten Postanweisungen mit Stempeln der Reichsbehörden, die in letzter Zeit bei verschiedenen Postämtern aufgekauchk waren. Er hak wegen ähnlicher Verbrechen bereits 13'Jahre im Zuchthaus gesessen.
Ein Thüringer in Argentinien ermordet. Ein junger Saatfelder namens Winkler ist auf seiner Farm bei Bahia Bianca in Argentinien, wo er zu Erntearbeiten verpflichtet mar, mit dem Farmer, dessen ganzer Familie und dem Dienstmädchen (im ganzen 6 Personen) von zwei Arbeitern und der Frau des einen Arbeiters durch Axkhiebe ermordet worden. Die Täter raubten Wertsachen und flüchteten.
Das Autounglück an der Burgberuheimer Steige. Das Erweiterte Schöffengericht in Fürth verurteilte 3ecm Stierhofer aus Windheim, den Führer des Kraftwagens, der am 2. August 1926 an der Burgbernheimer Steige in einen Abgrund stürzte, wobei sieben Personen, die von einem Tanzvergnügen heimkehrken, getötet und drei andere verletzt wurden, wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu 9 Monaten Gefängnis.
Die Diebesbeuke verschluckt. Der 24jährige Kaufmann Kurt Riegert in Berlin hatte bei einem Juwelier angeblich zwei Uhren gestohlen, man konnte aber die Uhren nicht bei ihm finden, obgleich er auf frischer Tat verhaftet wurde. In der Untersuchmrgrhaft klagte er über starke Leibschmerzen und gestand ein, daß er die Uhren verschluckt habe. Er mußte ins Krankenhaus verbracht werden.
Das Sumpsfteber ist die schlimmste Volksseuche in Italien. Von 62 Provinzen sind 52 malariagefährlich und unmittelbar heimgesucht sind 84 000 Geviertkilometer, d. h- 29 v. H. des Staatsgebiets. Nicht weniger als 15 Millionen Menschen oder etwa 40 v. H. der Gesamtbevölkerung leiden an der Malaria oder haben daran gelitten. Der Malariaforscher Celli schreibt, die Malaria zerstöre das Blut, schwäche die Kräfte, verderbe den Charakter, da sie besonders das flache Land verseuche und unbewohnbar mache, die besten menschlichen Hilfsquellen und Kräfte. Wie die Syphilis ist die eigentliche Malaria erst im Zeitalter der Weltentdek» kungen, und zwar wahrscheinlich ebenfalls aus Amerika, nach Europa gekommen. Viele Orte, Städte und Landstriche, die bis in die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts stark bevölkert waren, sind seit dieser Zeit mehr und mehr an Volkszahl zurückgegangen und sind heute vielfach ganz unbewohnt, wie z. B. das einst blühende Städtchen Galeria in der nördlichen Campagna, oder die Städte Ardna, Ostia u- a.
Rennkierzuchl auf Island. Der Landwirk Kristofer Olafs- son auf Kalmannstunge (Island) hak den isländischen Landtag um einen mäßigen Beitrag für seinen Plan gebeten 50 Renntiere aus Norwegen in Island einzuführen. Zwischen den Felsen und Gletschern Norwegens gibt es reich- lich Gras, Heidekraut und Moos, das ungenutzt ist. Es iss, zwar noch ein Bestand von wilden Renntieren vorhanden die von zahmen Tieren abstammen, die vor etwa 150 Iah ren von einem dänisch-englischen Kaufmann aus Norwegen eingeführt wurden. Seit 15 Jahren werden sie qe- schonk, vorher wurden sie Jahr für Jahr gejagt. Die Tiere sind scheu und wegen des wilden Geländes schwer zu jagen, ^iurm. -. ^ und Hunger treiben sie oft aus den Felsen und Gletschern zu den menschlichen Wohnungen hinab, wo sie dann meist erlegt werden.
Zur Sicherheit. „Nachdem Sie den Kläger mit allen möglichen Ausdrücken, wie: Rindvieh, Esel, Idiot und dergleichen beleidigt batte», hauten Sie ihm auch noch eine Obr- feige herunter. Wie kamen Sie denn dazu?" „Er hört nicht gut, Herr Gerichtsratl"