Bad Durrheim, 1- Mai. Hier konnte in der Person des 26jährigen Eugen Reichmann aus Weigheim ein von der Staatsanwaltschaft Rottweil und dem Amtsgericht Tuttlingen schon lange gesuchter Gauner festgenommen werden, der des Raubs und Diebstahls beschuldigt ist.
Villingen i. B.. 1. Mai. Die hiesige Gendarmerie nahm die beiden Reisenden Artur -Pfau aus Weitenau (Sachsen) und Josef Meyer aus Düsseldorf fest, die in letzter Zeit im Auto im badischen und württembergifchen Oberland herumfuhren, um ihre sog. Einheitsfederhalter zu verkaufen. Bekanntlich suchten sie Lehrern und Kaufleuten oorzumachen, datz ihr Federhalter mit eigenartiger Feder nun überall in den Schulen zur Einführung komme, und verkauften diesen zu 45 bei einem Wert von etwa 10 Geschäftsleuten suchten sie gleich größere Posten aufzuhängen bei sofortiger Bezahlung.
Jnimendingen, 1. Mai. Durch die hiesige Gendarmerie wurde ein langgesuchter Hochstapler namens Maringer aus Bafel verhaftet, der sich unter dem falschen Namen eines Ingenieurs aus Sigmaringen hier aufhielt. Ein bei der Personenkontrolle unternommener Fluchtversuch mißglückte.
Maulburg, 1. Mai. Der 70 Jahre alte Landwirt Jakob Glatt fiel, anscheinend im Traumzustand, in der vergangenen Nacht aus dem Fenster des zweiten Stocks auf eine steinerne Treppe und zog sich ernste innere Verletzungen zu.
Bernau, 1. Mai. Ein junger Mann namens Ruch von Menzenschwand hatte auf der Sparkasse in St. Blasien einen größeren Geldbetrag abgehoben. In einer Wirtschaft traf er mit einem jungen Mann zusammen, der sich schon längere Zeit in Menzenschwand aufhielt. Dieser hatte auf dem Heimweg von Ruch herausgebracht, was er in St. Blasien wollte. In einer Wirtschaft tat dieser dem Ruch ein Betäubungsmittel in den Wein. Kurz nach dem Verlassen des Lokales fiel Ruch bewußtlos vom Rad, wodurch 4>n der andere ausrauben konnte. Als Ruch wieder zu sich kam, wurde sofort die Verfolgung nach dem Gauner ausgenommen, der auch bald erwischt und verhaftet werden konnte.
Anteralpfen bei Waldshut, 1- Mai. Lausbuben streuten in einer der vergangenen Nächte Gift aus, wodurch mehrere Hunde, darunter sehr wertvolle, verendeten. Die Untersuchung ist ein geleitet.
Rheinfelden, 1. Mai. Im Ortsteil Nolling wurde der 76 Jahre alte Bernhard Krebs erhängt aufgefunden. Krebs litt seit dem Kriege an religiösem Wahnsinn und hatte schon einige Male versucht, sich das Leben zu nehmen.
Lokales,
Wildbad, 2. Mai 1927.
Zurzeit 1927?
Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich' Sommerzeit,
All mein Gebliit erneuen, der Mai mir Wollust beut.
Die Lerch' tut sich erschwingen mit ihrem Helle» Schall, Lieblich die Vöglein singen, voraus die Nachtigall.
Es grünet in den Wäldern, die Bliimlcin blühen frei.
Die Röslein ans den Feldern von Farben mancherlei.
Ein Blllmlein steht im Garten, das heißt Vergißnichtmein, Das edle Kraut Wegwarten macht guten Augenschein.
So ist auch im schönen Enztal der Frühling wieder mit Macht eingezogen. Und wenn es wahr ist, daß „auf Regen folgt Sonnenschein", so dürfen wir glauben, daß nach so niederschlagsreichen Monaten auch einmal die Sonne in eben so reichem Maße zur Geltung kommt. Denn die Urkraft der Sonne ist's, von der alles Lebendige auf Erden zehrt. Für den kranken und erholungsbedürftigen Menschen ist sie aber neben der heilenden Wirkung unserer Badewasser wohl der wichtigste Heilfaktor. Mögen doch all die Kurgäste, die zur Heilung ihrer Krankheiten hierher kommen, recht viele Sonnentage haben.
Aber zum Gesundwerden gehört auch, daß man sich wohl und angenehm fühlt. Dafür hat unsere Badestadt in reichem Maße gesorgt. Voran unsere Badeverwaltung. Wer unsere Trinkhalle betritt, steht, daß sie in ganz neuem Kleide grüßt. Ein angenehmer Farbton hat sie ihrer Umgebung angepaßt, und bald werden die leuchtenden Kuppeln wetteifern mit dem Grün der sprossenden Bäume. Jetzt erst offenbaren sich dem Kennerauge die Rätsel der Ornamente, durch die der Schöpfer das tote Eisen lebendig machte. Und wenn erst alles im Sonnenstrahl erglänzt, macht unsere Trinkhalle in ihrem vornehmen Eindruck der Bauinspektioy, die mit sachgemäßem Verständnis und künstlerischen Geschmack die Seele des Ganzen ist, alle Ehre. — Große Opfer erforderte auch der neue Tennisplatz. Jetzt erst mag es eine Lust sein, diesem Sport zu huldigen. So sehen wir überall alles in neuem Gewände. Sauber, gepflegte Wege laden ein zum Lustwandeln und lauschige Plätzchen zu geheimer Zwiesprache. Und zur Romantik der ewig schönen Promenaden murmelt und rauscht die alte Enz ihr geheimnisvolles Lied.
Mit dem Staate wetteifern aber auch unsere Wildbader um die Verschönerung unseres Stadtbildes. Manches Hotel und Privathaus erscheint in neuem Gewände und farbenfreudig winkt mancher Giebel zur geruhsamen Einkehr. Schade, daß die Not der Zeit dem Maler wie dem Hausbesitzer in die Zügel greift, noch manches müßte und würde auch geschehen. Hoffen wir, daß die großen Opfer und Aufwendungen durch einen guten Sommer belohnt werden.
So ist man allerseits gerüstet, um die Kurgäste zu empfangen. Bald wird es in den Hallen und auf den Plätzen wieder lebhafter werden, wenn unsere Kurkapelle unter der bewährten Leitung ihres Musikdirektors ihre Weisen erklingen läßt. Mögen es wieder viele Tausende werden, die in unseren Thermen Heilung ihrer Leiden suchen. Möge das alte Wildbad mit seinen Wäldern es wieder vielen antun, daß sie hier Ruhe und Erholung von den Lasten des Alltags finden. Ihnen allen rufen wir ein „Herzlich willkommen" zu. Der Stadt Wildbad und ihren Einwohnern aber wünschen wir, daß der Sommer 1927 ein guter und segensreicher werden möge. X.
Der 1. Mai, der Tag unserer Saisoneröffnung, hatte sehr unter der Ungunst des Wetters zu leiden. Hauptsächlich während des Vormittags war es empfindlich naßkalt; trotzdem war das Konzert gut besucht und man freute sich, als unser Kurorchester zur Einleitung der heurigen Saison den schönen Ehoral „Lobe den Herren" intonierte und man sang unwillkürlich im Herzen mit. Fünf erlesene Musikstücke folgten und man gab sich dem langentbehrten Genuß mit Wonne hin, in den Pausen die Reihen der
Orchestermitglieder nach lieben, altbekannten Gesichtern mit den Blicken durchgehend, und war sehr befriedigt von dieser Musterung. — Die Nachmittagskonzerte mußten im Kursaal abgehalten werden und waren ebenfalls gut besucht, desgleichen das Abendkonzert in Verbindung mit dem Männergesangverein Liederkranz, auf das wir noch zurllckkommen werden. — Die hiesige freiorganisierte Arbeiterschaft feierte den 1. Mai auf ihre Weise mit kleinerem Ausflug und nachfolgendem Tanzvergnügen im Bahnhofhotel. — Alles in allem ging man über die Ungunst der Witterung hinweg in froher Hoffnung auf sonnigere Tage.
Trommler- und Pfeifer-Korps. Gelegentlich der gestrigen Feuerwehrübung, die den Palmengarten als Brandobjekt hatte und wiederum die Schlagfertigkeit und Tüchtigkeit unserer Freiw. Feuerwehr samt Weckerlinie bewies, konnte man auch unser vom Musikverein neugegründetes, nunmehr 22 Köpfe starkes Trommler- und Pfeifer-Korps in strammer Aktion bewundern. Der Musikverein kann tatsächlich stolz sein auf das in so kurzer Uebungszeit Erreichte und die Einllbenden verdienen für ihre Hingabe seitens der Bürgerschaft Dank und Anerkennung. — Auch das flotte, präzise Spiel der Musikkapelle fiel angenehm auf. Die zielbewußte Tätigkeit des Musikvereinsvorstands, Herrn Earl Rometsch jr., bringt erfreuliche Früchte, die hauptsächlich am heurigen Musikfest voll in Erscheinung treten werden.
Definitive Anstellung. Das Finanzministerium hat die Maschinistenstelle bei der Badeanstalt Wildbad dem Versorgungsanwärter Wildbrett daselbst übertragen.
Aus derNachbarschaft.
Unfall mit Todesfolge. Am letzten Samstag nachmittag ereignete sich in Höfen a/E. vor dem Gasthaus zur Sonne ein schwerer Unglücksfall. Ein Kolonialwaren- händler aus Pforzheim, der das Bier-Auto der dortigen Sinner-Filiale begleitete, wollte dem Chauffeur beim Anfahren behilflich sein. Beim Aufspringen auf den in Bewegung gekommenen Lastwagen glitt er aus und geriet so unglücklich unter das Hinterrad, daß ihm dieses über den Unterleib, ein Bein und einen Arm hinwegging. Der Bedauernswerte, der erst 47 Jahre zählte, war sofort tot.
— Heute erfreute der hiesige Gesangverein „Liederkranz" die Einwohnerschaft wieder durch das seit einigen Jahren hier eingeführte Maisingen, das nach dem Vormittagsgottesdienst auf dem Platz vor der Kirche stattfand. — Am 15. April wurde die Lehrstelle, die vor 3 Jahren dem Abbau zum Opfer fiel, wieder besetzt, zunächst durch eine unständige Lehrkraft. Unsere Schule ist nunmehr wieder vierklassig.
Aus der Bezirksratssitzung vom 21. April. Gegen die geplante Zuteilung des Amtsgerichtsbezirks Neuenbürg an ein in Calw zu bildendes Arbeitsgericht wurde Einspruch erhoben und die zuständigen Ministerien gebeten, das Arbeitsgericht für den Oberamtsbezirk Neuenbürg beim hiesigen Amtsgericht zu bilden, falls der Bezirk nicht dem badischen Arbeitsgericht Pforzheim zugeteilt werden will.
— Als Maschinenmeister fürs Bezirkskrankenhaus wurde Wilhelm Kainer, Mechanikermeister hier, gewählt. Die Verpflegungs- und Gebührensätze in» Krankenhaus mußten auf 1. Mai 1927 neu festgesetzt werden. Die Satzung über den Betrieb und die Verwaltung sowie die Hausordnung für das Krankenhaus mußten den durch die Erweiterung bedingten neuen Verhältnissen angepaßt werden. — Die Rechnungen der Oberamtspflege von 1917 bis 1924 wurden gemäß Art. 77 Bez -Ordn. geprüft. — In einer Regie- tiesbauunfallsache wurde die Entschädigungspflicht anerkannt und in einem weiteren Falle die Rente neu festgesetzt.
— Verschiedenen Straßenprojekten (Kleinenztalstr., Schwann
— Feldrennach—Ittersbach) wurde vorbehältlich der Genehmigung durch die Amtsversammlung zugestimmt.
— Außerdem wurde noch eine Reihe kleinerer und Verwaltungsgegenstände behandelt. (Enztäler)
Was der Wai bringt? Das neue Arbeitszeitnotgesetz tritt am 1. Mai in Kraft. — Am gleichen Tage erlangt die Fernsprechordnung, die die Grundgebühr wieder einführt und das Ortsgespräch auf 10 Pfg. sestsetzt, Gültigkeit. — Mit dem 3nkrasktkreten des neuen Sommerfahrplans am 15. Mai wird bei der Reichsbahn, der Reichspost und den Groß-Berliner-Verkehrsmitteln die 24-Stunden-Zählung eingeführt, die auch bei der Deutschen Wehrmacht amtlich gebraucht werden wird. — Auf der Reichsbahn werden mit dem 1. Mai die Frachtstundungsgebühren herabgesetzt. — Gewöhnliche Postpakete nach Belgien brauchen vom 1- Mai ab nicht mehr versiegelt werden. — Die Reichswohnungszählung ist auf den 16. Mai festgesetzt worden. — Im ganzen Reich findet am 8. Mai ein Muttertag statt. — Zur Erinnerung an die vor 75 Jahren erfolgte Gründung der Marine-Infanterie werden vom 14. bis 16. Mai in Kiel eine Gedenkfeier und ein Generalappell der Seesoldaten abgehalten. — Die Mai-Mieke beträgt wie im Vormonat wieder 110 bzw. 106 v. H. der gesetzlichen Friedensmiete. — In Gegenwart des Reichspräsidenten o. Hindenburg erfolgt am 21. Mai die Grundsteinlegung der Berliner Turnschule der deutschen Turnerschast. — Der Reichsfrontsoldatentag des Stahlhelm findet am 7. und 8. Mai in Berlin statt, die Reichstagung des Deutschen Offiziersbunds vom 18. bis 20. Mai (Dresden); die Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft vom 24. bis 29. Mai (Dortmund).
Die Reichsmeßzahl für die Lebenshaltungskosten beläuft sich für den Durchschnitt des Aprils auf 146,4 gegen 144,9 im Vormonat. Sie ist sonach um 1,0 v. H. gestiegen.
Auftreten der Weißlannenlaus. In verschiedenen Tannengebieten des Lands haben die Weißtannenläuse eine starke Vermehrung genommen und zum Teil nicht unerhebliche Schäden, insbesondere an Jungwüchsen, angerichtet. Die gefährlichste Art ist die Tannentrieblaus, die durch Saugen an den Nadeln und Trieben die Schwächung, und nicht selten sogar das Eingehen von jungen Pflanzen und selbst von Stämmen verursacht. Weniger schädlich ist die auf der Rinde von älteren Bäumen lebende Stammrinden- laus. Die Bekämpfung dieser Schädlinge ist nicht gerade aussichtsreich und muß auf die Vernichtung der einzelnen Herde beschränkt bleiben. Zur Abtötuna der Tannentrieblaus empfiehlt sich Bespritzen mittels insektentötenden Flüssigkeiten. Dasselbe hak zu erfolgen möglichst beim ersten
Auftreten der Schädlinge in der Zeit Mi März bis Mar, spätestens nach dem Erscheinen des Maitriebs. Das wirksamste und billigste Mittel dürfte sein, die jetzt im Frühjahr befallenen jungen Tannenpflanzen, solange die Läuse dicht beisammen sitzen, herauszunehmen und an Ort und Stelle zu verbrennen. Die entstandenen Lücken werden je nach deren Größe im Spätjahr mit Buchen oder Forchen oder Fichten wieder ausgepflanzt.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Ehrung. Dem Begründer des Deutschen Museums in München, Oskar von Miller, wurden in Stockholm, wo er auf Einladung zu Besuch weilt, große Ehrungen zuteil. Die Akademie der schwedischen Jngenieurwissenschast überreichte ihm die silberne Nobelmedaille.
Eine hundertjährige. Die Schreinermeisterswitwe Therese Schmid von Neustadt o. D. vollendete kürzlich ihr 100. Lebensjahr. Die Greisin erfreut sich trotz ihres Alters noch voller Rüstigkeit.
Die Industrialisierung Deutschlands. Während die Ge- samkbevölkerung kes Deutschen Reichs in seinen jetzigen Grenzen von 1907 bis 1925 sich um 13,5 Proz. und der im erwerbsfähigen Alter stehende Bevölkerungsteil sich um 26,4 Proz. (der männliche um 22,1, der weibliche um 30,5 Proz,) erhöht hat. nahm die Zahl der gewerblich tätigen Personen im gleichen Zeitraum um 28,5 Proz. (Männer um 25 Proz., Frauen um 39,1 Proz.), also rascher als die Gesamtbevölkerung, zu.
Die Sicherungsarbeiteri am Mainzer Dom. Die hesssiche Regierung beantragt beim Landtag Zustimmung zur Aufnahme eines Darlehens beim Reich von 1659118 Mark zur Deckung der weitern Sicherungsarbeiten am Mainzer Dom. Der Reichsfinanzminister verlangt die Rückzahlung des Darlehens in jährlichen Raten von 200 000 Mark und eine Verzinsung von 3 v. H. Voraussetzung für das Darlehen ist, daß das Land Hessen als Darlehensnehmer auf- krikk. Das Land wird das Darlehen unter dem gleichen Bedingungen an die Kirche weitergeben, die die Rückzahlung aus den Einnahmen der Dombaulotterie und andern Mitteln vorzunehmen hat.
Ein kunstmäßiges Anding. Die Blätter rühmen, daß das letzte Winterkonzert des Dirigenten Mengelberg in Amsterdam, der demnächst eine Konzertreise durch Deutschland und die Schweiz antreten wird, Beethovens neunte Symphonie durch den Rundfunk als erste Symphonie über die ganze Erde erbreitet worden sei. Amerika, Afrika und Indien haben also den Jubelgesang des in deutscher Sprache singenden Chors miterleben können. — Der Rundfunk in allen Ehren; aber wer die Neunte kennt und einigermaßen etwas von ihr versteht, wird doch sagen müssen, daß sie für Rundfunkverbreitung nicht paßt. Dem Kenner wird es schon schwer, das Wunderwerk mit seinen sublimen Motiven, der wunderbaren Klangwirkung der Instrumente, der Gewalt des Orchesters und der Doppelchöre in den unsagbar feinen Einzelheiten zu verfolgen und aufzufassen. 3m Rundfunk geben aber gerade diese Feinheiten verloren. Die Neunte läßt sich nun einmal nicht industrialisieren, so wenig wie etwa Bachs H-Moll-Messe, die Missa Solemnis und andere derartige Werke.
Schuh dem Elchwild. 3n den östlichen Wäldern und Sümpfen Ostpreußens kommt noch, In stetig abnehmender Zahl, der Riese der europäischen Tierwelt vor, der Elch. Er überragt mit seinen zweieinhalb Meter Schnlterhöhe und seinem dreiviertel Meter langen Kopf alle Tiere Europas an Mächtigkeit der Körperausmaße. 3m 3ahr 1925 wurde der Elch, wie der W i e s e n t, in die Liste der zu schützenden Tiere ausgenommen- Das ganze Revier wurde in drei Zonen eingekeilt. 3n der ersten ist völlige Schonung angeordnek, in der zweiten ist gelegentlicher Abschuß eines Stücks mit besonderer Erlaubnis der Forskverwaltung gestaltet, in der dritten ist eine kurze 3agdzeit vorgesehen. Dieser Schutz wäre an sich genügend gewesen, wenn nicht der gegenwärtige preußische Landwirkschafksminister ausgerechnet in der ersten Zone eine große Siedlung angeordnet hätte, obgleich das Gebiet hiefür nicht einmal besonders geeignet ist. Dieses Vorgehen wird denn auch in Ostpreußen aufs schärfste verurteilt und man verlangt, daß das Revier an die sachverständige sflorskverwalkung zurückgegeben, die abgeholzken Strecken wieder aufgeforstek und Hecken zum Schutz des Elchwildes gegen Hochwasser angelegt werden. Ein Provinzialausschuß soll darüber wachen, daß das Elchrevier bestehen bleibt.
Eisenbahndiebstahl. Einem aus Paris kommenden französischen Geschäftsmann wurde im D-Zug Köln—Berlin im Schlaf eine Brieftasche mit einem namhaften Geldbetrag in französischen und deutschen Noten und aus einem Handkoffer 21 goldene Herrenuhren, sowie ein Dutzend Brillantringr gestohlen.
Räuber in der Tschechoslowakei. Im sächsischen Erzgebirge wurde die Gemeindekasse der Ortschaft Rechmberg von einer Räuberbande aus der Tschechoslowakei um 35 000 Kronen beraubt. Bei der Verfolgung der Bande wurde einer durch einen Schuß schwer verletzt. Auch in der Gegend von Odenberg machen verschiedene Banden die Gegend unsicher. Ein Teil der dortigen Räuber konnte verhaftet werden.
Richter Lynch in Frankreich. 3n dem französischen Dorf Vigneaux wurde ein seit 20 3ahren dort ansässiger Mann, der aus Habsucht verschiedene Brände gelegt hatte, von der Einwohnerschaft aufgeknüpfk. Ein kirchliches Begräbnis wurde verhinderst Die Staatsanwaltschaft hak der Form wegen eine Untersuchung eingeleiket, es kam aber nichts heraus und man läßt die Sache ruhen.
Blitzschlag in ein Flugzeug. Bei Norfolk (Virginia) wurde ein amerikanisches Marineflugzeug vom Blitz getroffen. Die vier Mann der Besatzung fanden den Tod.
Der Alkoholismus in Amerika. Nach dem Bericht der Metropolitan-Versicherungsgesellschaft in Neuyork haben die Todesfälle durch Alkoholwirkung in Amerika utn 25 o. H. zugenommen. Im Staat Maryland kamen auf 100 000 Todesfälle 10,1 Todesfälle durch Alkoholismus. Die Todesfälle dürften größtenteils darauf zurückzuführen sein, daß der nach Amerika geschmuggelte und auch der dort „gebaute" Schnaps aus dem giftigen Methylalkohol und Cumarin hergestellt ist.
Der Eisenbahnüberfall in Mexiko. Der Pariser .Soir" verbreitet die Nachricht, der Ueberfall am 19. April sei nach einer Mitteilung der mexikanischen Gesandtschaft von zwei Priestern, Bega Pedroza und Angulo und dem Advokcuen Loza, einem Bevollmächtigten des Bunds, zur Verteidigung der Religion, befehligt worden. Der Angriff auf den Eisenbahnzug sei unter dem Ruf „Es lebe. Christus der König" ausgeführt worden. ^