Osten, dieDereitstellung von Mitteln für die Jungleyrer und gab der Befürchtung Ausdruck, daß die Relchsuoii ebenso wie die Reichsbahn privatisiert werde. Die Vereinbarung der württ. Regierung mit der Kurie uoer die Bischofswahl habe den Charakter eines Staats» er- t r.a a s und hätte deshalb dem Landtag zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. Die Völkischen vertreten ziv des deutschen Nationalstaats auch mit Einheitlichkeit der Religion. Schließlich erging sich der Redner noch in beleidigenden Steuerungen gegen einen De rt re rer der Presse. Präsident Körner widerspricht d esen Angriffen. Die Vertreter der Presse beschlossen, über die weiteren Ausführungen des Abgeordneten nicht mehr zii berichten.

Abg. Dingler (BB.) erinnerte daran, daß heute vor

3 Jahren die Wahl des Staatspräsidenten stattfand: Staats­präsident Bazille habe das Staatsschifs glücklich ge­führt. Auch die anderen Minister seien auf ihrem Platz und haben ihre Pflicht erfüllt. Den Wahlkampf sollte man unter Ausscheidung alles Persönlichen in anständiger Weise führen. Die Sozialdemokratie möchte nur billig essen, gleichgültig, ob dabei die Landwirtschaft zugrunde- gehe. Man sollte die Bauern schaffen lassen und anständige Handelsverträge machen, dann komme alles andere von selber.

Abg. Becker (Komm.) nannte die Steuersenkung einer ausgesprochenen Wahlspeck.

Evangelischer Landeskirchenlag

ep. Stuttgart, 29. April. Am Donnerstag nahm der Landeskirchentag das Gesetz über die dienstrechtlichen Ver­hältnisse der landeskirckstichen Beamten einstimmig an. Zu den Fragen des Religionsunterrichts teilte Prälat v. Dr. Schöll mit, daß die evang. Geistlichen in Württem­berg rund 7000 Wochenstunden Religionsunterricht erteilen; ein Drittel derselben sei dadurch überlastet. Abhilfe könne durch Festsetzung einer Höchststundenzahl nicht, durch Anstellung von Religionslehrern nur in einzelnen Fällen, gründlich aber nur durch Errichtung neuer kirchlicher Stellen erreicht werden. Kirchenpräsident O. Dr. non Merz erklärte, daß die Kirchenleitungen ebenso wie der Landeskirchentag die Frage der Ueberlastung der Geistlichen sorgsam beachte, und daß er den Theologinnen zur Stärkung ihrer Berusssreudigkeit das Erreichbare habe klar umschrei­ben wollen.

Zur Konkordatsfrage führte unter lebhaftem Beifall der Abg. Mayer 1 aus, daß Vereinbarungen zwischen dem Staat und den Kirchen sich auf die dafür geeigneten Punkte beschränken und nicht mit Gegenleistungen anderer Art ver­knüpft werden dürfen; Konkordate wie das bayerische kön­nen wir nicht brauchen. Hierauf faßte der Landsskirchen- tag einstimmig die bereits mitgeteilte Entschließung.

Württemberg

Stuttgart, 28. April. Auswertung von Spar­guthaben. In Nr. 13 des Regierungsblatts ist die von dem Innenministerium erlassene Ausführungsverordnung über die Aufwertung der Sparguthaben bei den Württ. öffentlichen Sparkassen vom 21. April 1927 veröffentlicht morden. Während die meisten andern Länder die Aus­wertung der Sparguthaben auf den Einheitssatz von 12^ Prozent vorschreiben, hat Württemberg im Interesse diesen Hundertsatz nur als M i n d e st j a tz übernommen und solche Sparkassen, die ohne Beitrag ihres Gewähroerbands (Amts­körperschaft, Gemeinde) zu größeren Leistungen fähig sind, verpflichtet, ihre Teilungsmasse zu entsprechen­der Besserstellung ihrer Spargläubiger zu verwen­den. Allerdings sind die leistungsfähigeren Sparkassen wenig zahlreich. Die meisten sind genötigt, um den Mindest­aufwertungssatz zu erreichen, einen Beitrag ihres Gewähr­trägers in Anspruch zu nehmen, der bei einzelnen Spar­kassen geringfügig ist, bei anderen dagegen erheblich ins Gewicht fällt. Jede Sparkasse hat einen Teilungsplan zu entwerfen und den Entwurf eine Woche lang in ihren Räumen zur Einsichtnahme aufzulegen, worauf er von dem Treuhänder (Oberregierungsrat Lemppenau in Stuttgart, Theaterstr. 7, II. Stock) ausgestellt und dem Innenmini­sterium vorgelegt wird. Mit der Genehmigung ist der Teilungsplan verbindlich und der Rechtsweg zur Ver­folgung der Gläubigeransprüche ausgeschlossen.

Eingabe an den Landlag. Der Landesausschuß der Werktägigen hat in einer Sitzung vom 24. April zu der Notlage der kleinbäuerlichen Bevölkerung Stellung genom­men und an den Landtag eine Eingabe mit Forderungen gerichtet, die die Lage der kleinbäuerlichen Betriebe bessern sollen.

Vom Neckarkanal. Die in der Inflationszeit 1923 ein­gestellten Arbeiten an den Staustufen Obereßlingen und Horkheim können nun zur Vergebung ausgeschrieben wer­den, nachdem das Reich dasür erhebliche Mittel aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung gestellt und die württ. Regierung den auf Württemberg entfallen­den Anteil an den Kosten im Nachtrag zum Staalshaus- halt, der gegenwärtig vom Landtag behandelt wird, an­gefordert hat.

Stuttgart, 29- April. Kündigung des Landes- tarifs der Industrieangestellten. Nach Mit­teilung des Gaues Schwaben des Deutsch-nationalen Aand- lungsgehilfenverbands kündigte die Vereinigung württ. Ar­beitgeberverbände den Landestarif der Industrieangestellken zum 30. Juni. Eine stark besuchte Industriebetriebsver­trauensmännerversammlung des D.H.V. von Groß-Stutk- gark und Umgebung verlangte von der GauleFung die Ab­lehnung des Schiedsspruchs vom 28. d. M.

Todesfall. Kommerzienrat Alfred Beckh, der frühere Seniorchef der Papierfabrik Faurndau, Ehrenbürger der Gemeinde Faurndau, ist hier im Alter von 87 Jahren ge­storben.

Landesindustrietaris für Angestellte. Der Schlichtungs­ausschuß Stuttgart verhandelte aus Anruf des Deursch- nationalen Handlungsgehilfenoerbands und seiner techni­schen Kartellverbände über deren Tarifforderungen. Der Mehrheitsschiedspruch ging dahin, daß für die Angehörigen des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbands, des deut­schen Werkmeisterbunds und des Verbands deutscher Tech­niker das Gehaltsabkommen, das am 23. April mit den übrigen Angestelltenoerbänden vereinbart worden sei, ein­schließlich des Abkommens über die Kurzarbeit vom 25. Fe­bruar 1927 gelten soll. Den Parteien ist eine Erklärungs­frist bis 5. Mai gestellt.

Der Süddeutsche Rundfunk veranstaltet gemeinsam mit dem Funkoerein Stuttgart e. V. am 8. Mai ein Frühlings- Md Kinderfest mit Tour aut der Lßlinasr Bura. Lin- und

Rückfahrt erfolgt mit Sonderzug. Dem Kinderfest ist der Nachmittag gewidmet.

Erfolg eines Polizeihunds- Am Freitag, den 22. d. M., hak ein Diensthund des Polizeipräsidiums seinem Führer, der nachts die Gegend am Neckar wegen verschiedener dort in letzter Zeit verübter Einbrüche abstreifte, angezeigk, daß sich bei dem Klubhaus des Turnerbunds Gaisburg jemand aufhalten müsse. Der Beamte bemerkte auch sofort einen Mann, der gerade im Begriff war, einen Fensterladen des Hauses auszuhängen, um dort einzusteigen. Beim Nahm des Beamten flüchtete der Dieb, wurde aber bald von d < Polizeihund gestellt und nach Einlieferu-ng an die Kriminw- polizei als ein schon lang gesuchter, gefährlicher Einbrecher erkannt.

Das erste Gewitter. Heute nachmittag nach 5 Uhr zog über dem Stuttgarter Tal das erste Gewitter mit einigen starken elektrischen Entladungen, reichlichem Regen und mit Graupelfall aus-

Aus dem Lande

Marbach a. R.. 29. April. Unglücksfall. Auf der Straße von Marbach nach Murr wurde der als Begleiter eiuf einem Marbacher Lastkraftwagen fahrende 26jährige Hilfsarbeiter Jakob Friedrich Bauer aus Feuerbach, als er sich über den Wagen hinausbeugte, von einem entgegen­kommenden Kraftwagen aus Höfingen erfaßt und zu Boden geschleudert. Ein Rad des Wagens ging ihm über den Kopf, so daß der Tod sofort eintrat-

Besigheim, 29. April. Schließung der Volks­schule. Die hiesige Volksschule mußte wegen Erkrankung einiger Kinder des Schuldieners an Scharlach geschlossen werden.

Pfinzweiler OA. Neuenbürg, 29. April. Brand. Nachts ist das Wohnhaus samt Scheuer des Bäckermeisters Bachteler abgebrannt. Man vermutet Brandstiftung.

Afselfingen OA. Ulm, 29. April. Tödlicher Un­glücksfall. Am Mittwoch verlor im hiesigen Ort der noch nicht ganz 16 I. a. Sobn des Paulesbauer Häußler infolge Scheuens der Pferde über diese die Herrschaft und geriet so unglücklich unter die Näder des Wagens, daß er eine Stunde später infolge schwerer innerer Berletzungen verschied.

Altheim OA. Ulm, 29. April. Zwischen den Puf­fern. Der im Schotterwerk Lonsee beschäftigte 20jährigk Georg Heinzmann von hier geriet zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen. Eine Verletzung war zunächst nicht zu bemerken: nach einer Stunde trat aber plötzlich der Tod ein.

Miekingen OA. Laupheim, 29. April. Holzhauer­los. Der 48 I. a. verh. Söldner und Holzhauer Johann Ruf wurde beim Holzfällen von einem stürzenden Stamm getroffen und tödlich verletzt

Buchau, 29. April. Ehrlicher Finder. Ein Eilen­bahnangestellter fand beim hiesigen Bahnhof 390 -4t. Der ehrliche Finder hatte sie sofort dem Eigentümer, einem Herrn aus Dürnau, zugestellt.

Ehingen a. D.. 29. April. Genehmigte Autolinie. Jetzt ist die ministerielle Genehmigung der Autolinie Franken­hofenEhingenBiberach auf 2 Jahre eingetroffen. Es sollen 3 Wagen verkehren.

Der Hagelschaden im Jahr 1926. Nach dem Bericht der Norddeutschen Hagelversicherungsgesellschaft betrug die Zahl der Versicherungsscheine in Württemberg und Hohsnzollern im Jahr 1926 73 515 (gegenüber dem Vorjahr weniger 2576), die Versicherungssumme 93 022 403 (mehr 5 824 974) Mark. Sie umfaßte 179 275 Ha. (mehr 5 606). Die Zahl der Gemeindeversicherungen hat sich von 692 auf 731 er­höht, während der Mitgliederstand bei dieser Versicherungs­form sich von 11218 aus 11748 steigerte. Die durchschnitt­liche Versicherungssumme pro Hektar ist 518 -4( (in Würt­temberg 522, in Hohenzollern 441). Die Zahl der Schä­den und die Höhe der Entschädigungssumme stand über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre- In Württemberg kamen an 40 Schadenkagen 7290 Schäden mit einer Ent­schädigungssumme von 1 526 315 °4l zur Anmeldung. Der schwerste Schadenkag war der 19. Juli. Insbesondere der Schwarzwaldkreis wurde von Ihm heimgesucht. Die schwerst- heschädigken Oberämter sind Neckarsulm mit einer Entschä­digungssumme von 145 840 -4t bei einem Mikgliederbsikrag von 21 923 -4t, Crailsheim mit 119 847 bezw. 10 263 -4t, Balingen mit 115 678 bezw. 11 493 -4t, Spaichmgen mit 109 402 bezw. 18 202 -4t, Tuttlingen mit 103 584 bezw. 14 496 -4t. .,,

Baden

Karlsruhe, 29. April. Kommenden Dienstag wird Reichs- innenminister von Keudel! von Stuttgart kommend Karlsruhe einen Besuch abstatten.

Pforzheim. 29. April. Am nördlichen Ausgang des hie-- sigen Eisenbahntunnels wurde abends ein den bessern Stän­den ungehöriger Ende der 50er Jahre stehender Herr von hier tot aufgefunden. Er hatte sich mit Lyankali vergiftet. Einem bei Grabarbeiken in einem Neubau hier beschäf­tigten 19jährigen ju-ngen Mann wurde durch plötzlich nach­rutschende Erdmassen der linke Fuß abgequekscht.

Heikersheim, 29. April. Hier wurde das Ehepaar Karl Friedrich Brendle verhaftet, weil es verdächtigt ist, die El­tern Karl Joseph Brendle vergiftet zu haben- Sie hakten in das Essen der alten Leute Quecksilber hineingekan. Zwi­schen den Eltern und der Familie des Sohnes herrschte schon seit einiger Zeit starker Unfrieden, den die Eltern zum Anlaß nehmen wollten, von der jungen Familie wegzu­ziehen. Auch trugen sie sich mit der Absicht, den Sohn zu enterben.

Liedolsheim bei Graben, 29. April. Vergangenen Sonn­tag nachmittag fanden Jäger im Wald einen schwer ver­letzten Burschen und sorgten für Hilfe. Dieser war morgens um 8 Uhr von einem Baum abgestürzt bei dem Versuch, Vogelnester auszunehmen.

Ehrstädk bei Tauberbischofsheim, 29. April. Der seit einigen Tagen vermißte 45jährige led. Makler Karl Weber wurde gestern im Wald erhängt aufgefunden. Finanziell« Sorgen sollen die Ursache gewesen sein.

Kehl, 29. April. Betrunkene Schiffer verübten in einer der letzten Nächte in der Hauptstraße Ruhestörung. Die sie zur Nuhe mahnende Polizeipatrouille wurde tätlich ange­griffen, so daß dieselbe vom Gummiknüppel und von der blanken Waffe Gebrauch machen mußte. Nach hartem Kampf konnten die Schiffer überwältigt und festgenommen werden. _

Baden-Baden. 29. April. Heute nacht 12 Uhr ist Im Mer von 74 Jahren der Kreisvorsitzende des Kreises Baden, Franz Geppert (Bühl) verschieden. Geppert gehörte dem Aufsichtsrat der Landwirtschaftlichen Kreiswinterschule und Kreishaushaltungsschule Bühl an. Ferner war er Mitglied des Landwirtschaftsrats und der Landwirtschaftsberufs­genossenschaft. Politisch gehörte der Verstorbene der Badi­schen Zentrumspartei an, die er im Badischen Landtag von 1899 bis 1912 vertrat.

Offenburg. 29 April. Letzten Samstag nacht ist der aus Wanderschaft befindliche Arbeiter Johann Sporer aus Morchemez (Oberpfalz) auf dem Weg zwischen Biberach Schönbergnahe bei Biberach mit zwei Messerstichen im Un­terleib und auf der Brust schwer verletzt vorgefunden wor­den. Er wurde ins Krankenhaus nach Zell a. H. verbracht, wo er Sonntag früh starb, ohne das Bewußtsein wieder er­langt zu habezr. Der Gendarmerie ist es gelungen, als Täter die Händler Heinrich Ohl und Karl Hof aus Kehl zu ermitteln.

Villingen, 29, April. Als Leiter des hiesigen Flugplatzes für diesen Sommer von der Lufthansa Berlin wurde Hans von Lieben bestimmt. Auch soll ein Monteur aus Berlin hier stationiert werden.

Singen a. H-, 29. April. Forstwart a. D. Jakob Kolb, Veteran von 1870/71, feierte am 27 d. M. femen 80. Ge­burtstag. Nach 3Whriger Dienstzeit in erprobter Treue in Ruhestand verseht, stellte er während des Weltkrieges dem Staat trotz seiner angegriffenen Gesundheit seine Dienste erneut zur Verfügung. Insgesamt hak der Jubilar 40 Jahre dem Staat gedient.

Donauefchingen. 29, April, Die älteste Frau im ganzen Amtsbezirk Donaueschingen dürfte wohl die alte Löwen­wirtin Frau Sulzmann in Hausen vor Wald sein, die gestern in voller Rüstigkeit ihren 99. Geburtstag feiern konnte.

Freiburg, 29. April. Die Volkshochschule Freiburg be­schloß das Wintersemester 1926/27 mit der beträchtlichen Zahl von 1010 Hörern. Zum erstenmal seit Bestehen der Anstalt wurde die Zahl 1000 erreicht. Unter den Besuchern bilden die Angestellten die größte Berufsgruppe, es folgen dann Arbeiter und Beamte.

Lokales.

Wildbad, 30. April 1927.

Zum 1. Mai. Mit Blitz und Donner hat das erste, stärkere Frühjahrsgewitter gestern nachmittag sozusagen dem launischen Monat April Gelegenheit gegeben, seine Laune nochmals so recht zu zeigen. Leider fielen dabei auch Schloffen, die hoffentlich nicht viel Schaden ange­richtet haben, denn das Wachstum der Pflanzen ist noch ziemlich zurück, was wir dem Wettersturz in letzter Woche zu verdanken höben. Von morgen ab tritt der Wonne­monat in sein Recht ein und Philomene wird den wilden, ungeberdigen Burschen Aprilus wohl baldigst verscheuchen und dafür Blumen streuen und Wohlgerüche bringen. In unserer Badestadt ist der 1. Mai ein doppelter Freuden­tag : das Fest des Frühlings und das Fest der Hoffnung. Vorbei ist die trübe, oft recht langweilige Winterzeit, die für manchen fast verdienstlosen, unendlich lange sich hin­ziehenden sieben Monate der Badeorte mit all ihrer düsteren Sorge. Siegesfroh erklingen morgen wieder die herrlichen Weisen unserer Kurkapelle, deren Mitglieder wir herzlich willkommen heißen und denen wir recht gute Unterkunft hier wünschen, siegesfroh werden auch morgen abend die Sänger unseres MännergesangvereinsLieder­kranz", mit dem Kurorckester vereint, uns zu Gehör bringen, was sie unter der vorzüglichen, zielbewußten Lei­tung ihres Herrn Dirigenten wieder gelernt und geschafft haben. Es wird das ohne Zweifel eine schöne, feierliche Saisoneröffnungsfeier werden am heurigen 1. Mai und wer es irgend richten kann, wird sich dabei einfinden, um den Künstlern der Musik und des Gesangs gleichsam seine Sympathie und Wiedersehensfreude darzutun. Die Hoff­nung auf eine recht gute Saison ist es nun, die uns alle am Beginn der Saison beseelt; möge sie voll und ganz in Erfüllung gehen! Mögen auch alle unsere Kurgäste, die Wildbad in der nun angebrochenen Kurzeit 1927 auf­suchen werden, Heilung oder Linderung ihrer Leiden hier finden, um die Heilkraft unserer Thermen wieder draußen verkünden zu können. Bäder, Häuser, Gärten und Kur- anlaqen, Brücken lind Wege sind mit teilweise großen Kosten zum Empfang der Gäste renoviert oder neu her­gerichtet worden; die Hausfrauen und ihr Personal haben noch ein klebriges dazu getan, damit jeder Wohnraum und Speisesaal sich würdig und freundlich einladend den lieben Gästen präsentiere. Mögen alle diese Kosten und Mühen sich reichlich lohnen und die Bilanz dieser Saison eine allgemein bessere werden, als man es nun seit man­chem Jahr gewöhnt war! Möge auch das Renommöe unserer Badestadt weiter blühen und wachsen und unsere Thermen ihre nun allgemein anerkannte große Heilkraft auch weiterhin bewahren zum Segen der Menschen und zun: Segen für unsere liebe Stadt und deren Bewohner, die fast alle hart um ihre Existenz zu kämpfen hatten im letzten Jahrzehnt! -m

Motorradunfall. Der ledige Arbeiter Fritz Groß- mann setzte sich gestern nachmittag auf das Motorrad eines Calmbacher Herrn und fuhr davon. In der Nähe des HotelsKühler Brunnen" verlor er die Herrschaft über das Rad und stürzte, sich im Sturze mehrmals über­schlagend. Er erlitt an Gesicht und Händen bedeutende Verletzungen. Das Motorrad selbst wurde merkwürdiger­weise nur leicht beschädigt, sonst hätte die im Leichtsinn unternommene Fahrt den Fahrer teuer zu stehen kommen können.

Vom Arbeitersportvreeiu. Bei dem am letzten Sonn­tag in Brötzingen stattgehabten 3. Verbandsspiel, wobei Wildbad gegen die Spielvereinigung Pforzheim antrat, war das Resultat der 1. Mannschaft 3:3, der 2. Mann­schaft 0:1.

Der Steuerkurszektel für 1927 wird im Reichsanzeiger (Nr. 99) veröffentlicht. Gegen die festgesetzten Steuerkurse kann binnen einer Ausschlußfrist von einem Monat, also bis spätestens 30. Mai, Einspruch eingelegt werden. Der Ein­spruch ist an den Reich S M4 Li lt,e r, d§ r F i n ag zur