dem die Ausstellung gilt, bevMfe M Deutschland noch M ^vielfacher Hinsicht des Ausbaus. Die württ. Regierung fei sich dessen stets bewußt gewesen, daß die Voraussetzung für diesen Ausbau die Rentabilität der Landwirtschaft sei. Hiervon müßten aber alle Schichten des Volks überzeugt werden, wenn ein dauernder Erfolg möglich sein soll. Be­sonders erfreulich sei die Zusammenarbeit von Ständen an der Ausstellung, die sich sonst nicht immer freundlich gegenüberstehen.

Prof. Dr. Walther führte aus: Im Vergleich zur Vorkriegszeit sind die Preise für gutes Fleisch gestiegen, für schlechte Ware gesunken. Die Verbraucherschaft ver­langt einheitlich beste Qualitätsware. Unter diesem Gesichts­punkt muß die Entwicklung der Schlacht- und Mastvieh­zucht angestrebt werden. Entgegen der Zucht auf Größe und dicke Knochen muß beim Vieh auf leichtere Schläge und starke Entwicklung der Nutzteile des Rumpfes, wie in England, hingearbeitet werden. Futter- und Geldmangel innerhalb der Landwirtschaft zwingen vielfach zum vor­zeitigen Abstoß. So kommt ein Teil der Tiere in unrich­tigem, teils zu schwachem, teils auch zu starkem Mastzustand auf den Markt. Dem Landwirt muß deshalb mit Kredit­gewährung und entsprechender Futterversorgung geholfen werden. Bei den Schweinen zeigt sich was die Aus­stellung bestätigt. eine starke Uebermästung. Die Schweine­haltung in der ganzen Welt entwickelt sich immer mehr vom Fett- und Speckschwein hinweg zur Erzielung von Laden­oder Fleischschweinen.

Oberlandwirtschastsrat Bazlen teilte mit, daß die Ausstellungsleitung den Gedanken erwäge, die Ausstellung regelmäßig zu veranstalten. Veterinärdirektor Dr. Käs- l e r gab dann das Preisergebnis bekannt.

Zur Pferdeprämiierung wurden 66 Kalt- und 18 Warm- und Halbblutpferde zugesührt. Ferner wurden Preise zuerkannt an 1 Farren. 5 Ochsen, 9 Rinder und Kühe, 7 Kälber, 5 Schweine, 3 Schafe. Für geschlachtetes Geflügel erhielten die Landesgeflügelzuchtanstalt Hohen­heim 5 erste Preise und einen Ehrenpreis, Frau Steiner- Laupheim zwei erste Preise und einen Ehrenpreis.

Stuttgart, 26. April. Staatsbeiträge zur Vich- i m p s u n g. Die kleine Anfrage der Abg. Dr. Schermann und Gen., betreffend Staatsbeiträge an die Viehbesitzer zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche hat das Innen­ministerium wie folgt beantwortet: Die Staatsregierung ist grundsätzlich bereit, die Anwendung der bewährten Maul­und Klauenseucheimpfung dadurch zu fördern, daß sie bis auf weiteres in geeignet erscheinenden Fällen zur Beschaf­fung des Impfstoffes auf Antrag Staatsmittel zur Ver­fügung stellt. Die Entscheidung hierüber soll dem Innen­ministerium obliegen und so erfolgen, daß der Staat sich an den Kosten des Impfstoffs zu einem Teilsatz beteiligt, wenn die Gemeinden und Amtskörperschaften den gleichen Teilsatz, je ein Drittel, übernehmen.

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Baden

Karlsruhe, 26. April. Das Staatsministerium hat dem Maschinenarbeiter Leopold Braun und dem Kaufmann Otto Wiedmann, beide in Karlsruhe, die eine Frau unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens gerettet haben, die Rettungsmedaille verliehen.

Letzten Sonntag vollendete der älteste aktive Sänger Badens, Leonhard Klein, sein 90. Lebensjahr. Gleich­zeitig kann er sein 70. Sängerjubiläum feiern. Klein ist Mitbegründer der HeidelbergerConcordia" und ihr Ehren­mitglied.

Pforzheim, 26. April. Privatmann Rudolf Wittum, der Bruder des früheren Landtags- und Reichstagsabgeord­neten Albert Wittum, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Seit Ostern wird die 22 Jahre alte Sophie Ernst ver­mißt, die in der Metzgerstraße in Stellung war. Das Mäd­chen hatte sich am Tag vor Ostern wegen eines Geschwüres am Fuß operieren lassen.

Schwetzingen, 26. April. In angeheitertem Zustand fuhr in der vergangenen Nacht ein verh. junger Mann aus Ofters­heim durch die Zähringerstraße. Hier übersah er die Sperr­vorrichtung, stürzte so unglücklich vom Rad, daß er schwere Gesichtsverletzungen davontrug.

Beim Spielen mit einer kleinen Tscheng-Pistole verletzte sich auf der Bahnüberführung ein IS I. a. Bursche aus Plankstadt. Er hatte die geladene Waffe in die Rocktasche gesteckt und aus Versehen den Spannhahnen abgedrückt. Die Pistole entlud sich und die Kugel drang dem Jungen in den rechten Oberschenkel. Die Verletzung ist nicht allzu schwer, da es sich um eine kleinkalibrige Waffe handelte.

Mannheim, 26. April. In der vergangenen Nacht wurde am Neckarvorland bei der Neckarvorlandstraße ein 33 I. a. Kaufmann tot aufgefunden, der sich erschossen hatte. Der Grund zur Tat soll Liebeskummer sein.

Baden-Baden, 26. April. An der Tagung der Vereini­gung Südwestdeutscher Hals-, Nasen- und Ohrenärzte nah­men ISO Spezialisten aus ganz Südwestdeutschland, dem Saargebiet und der Schweiz teil. Als Vertreter der Re­gierung und des Innenministeriums war Ministerialrat Dr. Arnsperge r, als Vertreter der Stadt Bürgermeister Elfner anwesend. Im Lauf der Tagung wurden eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge gehalten.

Höpfingen, 26. April. Im hohen Alter von 89 Jahren starb nach schwerem Leiden Altbürgermeister Johann Lud­wig Eiermann, der auch viele Jahre als Bezirksrat segensreich tätig war.

hasbach, 26. April. Der historische Verein für Mittel­baden hält am 22. Mai hier seine Hauptversammlung ab.

Billingen i. V., 26. April. Am Sonntag vormittag wurde bei dem Bahnhof Kirnach auf einem von St. Georgen nach Villingen fahrenden Personenzug ein Stein geworfen, der eine Fensterscheibe zertrümmerte. Passagiere wurden nicht verletzt. Auf sofortige Anzeige konnte die Gendarmerie Villingen den Täter, einen 21jährigen Schwenninger Fri- seurgehilsen mit seinen Begleitern, die eine Radtour mach­ten, alsbald dingfest machen. Der Täter will den Stein aus reinem Uebermut geworfen haben, was ihn teuer zu stehen kommen dürfte.

Todtnau. 26. April. In die Postagentur Aftersteg wurde kürzlich eingebrochen und Postgelder in Höhe von etwa 300 Mark gestohlen, wobei der Dieb nur das Papiergeld mit­nahm, das Silbergeld aber liegen ließ.

Waübach Amt Säckingen, 26. April. Die Wirtin zum Engel, Frau Müller, wurde beim Ueberschreiten der Straße von einem Motorradfahrer aus Wehr angefah-en» Au Boden geworfen und eine Strecke mitgeschleift. Sie zog sich eine Gehirnerschütterung zu, die zu Besorgnissen An­laß gibt.

Lokales.

Wildbad, 27. April 1927.

Fernsprech-, und Telegraphendienst. Für die Zeit vom 15. Mai bis 15. September jedes Jahres wird die tägliche Fernsprech- und Telegraphendienstzeit beim Post­amt auf 723 Uhr festgesetzt.

Gemeinderatssitzung am 26. April 1927.

Anwesend: Herr Stadtschultheiß Baetzner als Vor­sitzender und 13 Gemeinderäte.

Zu Beginn der Sitzung besichtigte der Gemeinderat die überaus kunstvoll von unserem Wildbader Künstler, Herrn Karl Spingler, entworfenen Gemälde, welche in 10 Bildern denUeberfall in Wildbad" darstellen. Dieselben wurden von einem Wildbader Geschäftsmann bestellt, von Herrn Karl Spingler entworfen, in Hochrelief von Herrn K. Dorer in Hornberg geschnitzt und die Malerei ebenfalls wieder von Herrn Spingler ausgeführt. Infolge unvorhergesehener Ereignisse war der Besteller nicht mehr in der Lage, diese Werke abzunehmen. Aus diesem Grunde trat Herr Spingler an die Stadtgemeinde zwecks Abnahme heran. Die Verhandlungen Uber diesen Punkt wurden in nichtöffentlicher Sitzung geführt. Nach deren Beendigung teilte der Vorsitzende mit, daß die Bilder 14 Tage lang im Sitzungssaal für die Oeffentlichkeit ausgestellt würden, worauf der Gemeinderat nochmals Stellung nehmen würde. fIn Anbetracht der wirklich künstlerischen Ausführung wird es für jedermann von größtem Interesse sein, sich hier auf den 10 Bildern den von unserem großen Dichter Uhland geschilderten Ueberfall in Wildbad anzusehen. Es wäre wirklich für unsere Stadt zu begrüßen, wenn der' Ge- meinderat sich entschließen würde, dieses von einem ein­heimischen Künstler entworfene Werk für die Stadt anzu­schaffen und vielleicht im Rathaus oder in der Wartehalle der Bergbahn aufhängen zu lassen. Denn wir Wildbader dürfen stolz darauf sein, daß dieser großartige Entwurf von einem einheimischen Künstler geschaffen wurde. D. Ber.j

Das Stadtbauamt hat vorgesehen, das Geländer am oberen Teil der König-Karlstraße neu anstreichen zu lassen. In der anschließenden Aussprache bittet G.-R. Kieser um Entfernung der Rabatten, welche längs der Enz von der Postbrücke abwärts angebracht sind. Der Vorsitzende, die G.-R. Schanz und Stephan, sowie Stadt­baumeister Winkler sprechen gegen die Entfernung der Rabatten und für den Neuanstrich des Geländers. Nach­dem sich auch der Vorsitzende in letzterem Sinne geäußert hatte, wird auch einstimmig demgemäß beschlossen und zwar wird das Geländer von der Wilhelm- bis zur Wil- den-Mann-Brücke neu angestrichen werden.

Als Dien st Männer wurden die zwei gleichen wie im Vorjahr und zu denselben Bedingungen aufgestellt.

Die Angebote zu den Iahresbauarbeiten sind eingegangen. Das Stadtbauamt bittet, den Zuschlag folgen­den Geschäftsleuten mit dem günstigsten Angebot zu erteilen: Maurerarbeit: N. Horkheimer (Angebot 70»; Zimmerar­beit: F. Maier (Angebot 95»; Gipserarbeit: K Kern (Angebot 100"/»); Glaserarbeit: H. Eisele (Angebot 100»; Schlosserarbeit H. Riexinger (Angebot 100°»); Schmied- arbeit: Frank (Angebot 100»; Flaschnerarbeit: Müller (Angebot 95»; Installationarbeit: H. Großmann (Angebot 90°!,); Malerarbeit: H. Gutbub (Angebot 100°/»); Tapszier­arbeit: Lipps (Angebot 98»; Hafnerarbeit: R. Horkheimer (Angebot 66»; Waguerarbeit: Wildbrett (Angebot 100°«); Für Pflasterarbeit liegen 2 in Betracht kommende Angebote vor, und zwar von K. Bott zu 95°/« und von K. Etzel zu 85°/o. Fuhren: W. Pfeiffer 80» Schreinerarbeit: Brachhold 100°/«; Gärtnerarbeit: Wacker 90°«; G.-R. Rath und Huzel beantragen, öffentlich abzustimmen, was jedoch mit 11:2 abgelehnt wurde. In der Abstimmung über den Zuschlag der Pflasterarbeiten wurde der Zuschlag K. Bott mit 8 gegen 6 St. erteilt. Da der Vorsitzende mit abge­stimmt hatte, beantragte G.-R. Huzel eine nochmalige Abstimmung. Das Ergebnis der zweiten Abstimmung war wiederum zugunsten des K. Bott mit 8 gegen 5 Stimmen. Allen anderen obengenannten Angeboten wurde einstimmig der Zuschlag erteilt. G.-R Schill äußerte sich gegen das Geschäftsgebahren verschiedener Handwerker und führte an Hand einige Beispiele an, daß es unmöglich ist, über Materialienlieferung ein niedereres Angebot einzureichen, als in Wirklichkeit die Materialien im Einkaufspreis sind, und bittet das Stadtbauamt, aus diesen Punkt ein Augen­merk zu richten.

Ein Gesuch des Arbeitersportvereins um lieber- lassung der oberen Räume des neuen Schulhauses anläß­lich des am 14./15. Mai stattfindenden Sportfestes wird mit 8 gegen 5 Stimmen abgelehnt und zwar mit der Be­gründung, daß die Räume des neuen Schulhauses für Massenquartiere nicht geeignet wären.

Das vor einiger Zeit von den hiesigen Ladende- sitzern an das Oberamt gerichtete Gesuch zwecks Offen­haltung der öffentlichen Verkaufsstellen an Sonntagen während der Saison wurde für 16 Sonntage genehmigt.

Der Verkehrsverein Calmbach bittet in einein Schreiben die Stadtgemeinde um Verlegung des Schuttab­ladeplatzes, was abgelehnt wurde; jedoch wurde be­schlossen, den Schuttabladeplatz des öfteren mit Kalk zu überdecken und den Zwischenraum vom Platz zum Spa­zierweg mit dichter Tannenpflanzung zu versehen, sodaß wenigstens eine kleine Abhilfe gegen den üblen Geruch ( dortselbst geschaffen wird.

Die Landesuniversität Tübingen feiert in diesem Jahr ihr 450jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß be­willigt der Gemeinderat, außer dem von der Amtskörper­schaft genehmigten Betrag, noch 300

Das Landesamt für Denkmalspflege hat in ihre Liste folgende hiesige Gebäude und Sehenswürdigkeiten ausgenommen: die ev. Kirche, das Badgebäude, Obelisk, Brunnen am Karlsbad und nach dem nun erfolgten Ge­meinderatsbeschluß auch das Standbild des Peter Liebia- Brunnens.

Der Stadtgemeinde ist das Anwesen der früheren Zi- gnrrenfabrik zum Preis von 28000 angeboten (Anzahlung 18000 ^). Da nach dem Gutachten des Stadtbauamts beim Kauf dieses Gebäudes die Möglich­

keit vorhanden ist, zu den bereits bestehenden vier Woh­nungen noch sechs Kleinwohnungen zu schaffen, wird der Kauf der früheren Zigarrenfabrik einstimmig beschlossen. Damit war der öffentliche Teil der Sitzung beendet.

Kleine Nachrichten aus aller Wett

Frauen als Flugzeugsührerinnen. Die internationale Kommission für Luftfahrt hatMorning Post" zufolge be­schlossen, daß von heute ab Frauen das Recht haben, Reise­flugzeuge zu führen.

Der Feldherrnstab im Tornister. Zum Oberbefehls­haber der schottischen Regimenter wurde General Sir Wil­liam Peyton ernannt, der vor 42 Jahren als gemeiner Soldat eingetreten ist und sich durch seine Tapferkeit in den drei Khartumfeldzügen Kitcheners, im Burenkrieg, in Gallipoli und Aegypten so ausgezeichnet hat, daß er bereits im Jahr 1914 zum Generalleutnant befördert wurde. Zahl­lose Auszeichnungen schmücken seine Brust.

Neue Wanderungen dsx Mennoniken. Die Sekte der Mennoniten, eine Art der Wiedertäufer, die seit vierhundert Jahren über den Erdboden dahinwandert, um in abgelege­nen Gebieten die Freiheit zur ungehinderten Befolgung ihrer religiösen Grundsätze zu suchen, ist auf einem neuen Wanderzug begriffen, wie der Berichterstatter des «Observer" in Toronto zu melden weiß. Ein Vortrupp von 300 Mennoniten hat Kanada bereits vor einigen Wochen ver­lassen, und noch in diesem Monat soll ihm die Hauptschar von rund 2000 Gläubigen folgen. Das neue Reiseziel aber ist Paraguay in Südamerika. Da der Sekte, die über ganz Kanada verbreitet ist, die Verhältnisse im Westen des Landes, der von einem starken Einwanderungsstrom aus den Vereinigten Staaten überflutet wird, nicht mehr gefie­len, sandte sie schon vor längerer Zeit Vertreter nach Para­guay, die dort völlig von den Weißen unberührte Gegen­den erforschten und kürzlich mit der Regierung einen Ver­trag abschlossen. Sie wurden hierdurch von jeder Art Waffendienst befreit und erhielten ein Gebiet von drei Millionen Acres (1,2 Millionen Hektar) guten Bodens, auf dem sie ihre eigene Verwaltung ausüben dürfen. In ihren Schulen dürfen sie die deutsche Sprache die kanadischen Mennoniten sind zumeist aus Deutschland ein­gewandert pflegen, ohne irgendwie zum Gebrauch des Spanischen gezwungen zu sein. Für zehn Jahre sind sie von allen Z ö.l l en und sonstigen Abgaben befreit. Diese kanadischen Mennoniten hegen die Hoffnung, daß ihre neue Ansiedluna ibre Glaubensbrüder in der ganzen Welt anziehen und Hunderttausende von ihnen nach Paraguay führen wird.

Hochwasser der Elbe. Der Wasserstand der Elbe bei Brizenburg nähert sich dem von der Elbestrombauverwal- tung in Magdeburg angekündigten Hochstand, der am 28. April 4,40 Meter betragen soll. Die Sommerdeiche der vom Hochwasser zunächst bedrohten umliegenden Ortschaften sind teilweise überflutet. Das Dorf Gothmann ist abgeschnitten und gleicht einer Insel. Die Sommerdeiche der Sude wer­den mit aller Kraft erhöht, um hier ein Ueberfluten nach Möglichkeit zu verhindern.

Die Mississippi-Ileberschwemmung. Infolge neuer Damm­brüche wurden weitere 6 Städte in Arkansas und Mississippi überflutet. Die Zahl der Obdachlosen beträgt gegen 200 000, die der Toten wird auf 500 geschätzt. Die Ueberschwemmung hat sich jetzt auf über 15 000 Geviertkilometer ausgedehnt.

Booksunglück auf der Donau. Ein Boot mit 4 jungen Leuten kenterte bei Donauwörth dadurch, daß es an einen Pfeiler der Donaubrücke stieß. Zwei der Insassen ertran­ken in der reißenden Strömung.

Falsche Monte Carlo-Spielmarken. In Wien sind zwei Mitglieder einer Fälscherbande verhaftet worden, die falsche Spielmarken herstellte, um sie in Monte Carlo im Kasino in Verkehr zu setzen. Eine zu der Bande gehörende Wiene­rin, Julie Olbrich, war vor einigen Tagen in Ventimiglia verhaftet worden.

Explosion. In Bailleul bei Lille (Nordfrankreich) ist ein Munitionslager infolge eines Brands in die Luft ge­flogen. Acht Menschen wurden schwer verletzt und zwanzig Häuser vollkommen zerstört.

In dem chemischen Laboratorium einer Automobilfabrik in Detroit (St. Michigan) entstand eine Explosion, die den Brand der Lackierhalle zur Folge hatte. Das ganze große Gebäude brannte nieder. 25 Menschen kamen ums Leben, über 100 wurden verletzt.

In der japanischen Stadt Kanagawa wurden bei der Kesselexplosion in einer chemischen Fabrik 46 Arbeiter ge­tötet, 153 verletzt.

Der vorsichtige Mokorrckdler. Englische Zeitungen er­zählen eine heitere Geschichte, deren Held ein Motorradfahrer ist. Der Mann ließ sein Rad vor dem Bahnhof einer kleinen Stadt stehen und erkundigte sich im Bahnhof nach irgend­welchen Zugverbindungen. Als er wieder herauskam, sah er einen Polizisten neben dem Rad stehen. Sämtliche denk­baren Verstöße gegen die verschiedensten Polizeiverordnungen fielen ihm ein. Getrieben von seinem schlechten Gewissen machte er kehrt, setzte sich auf den nächsten Zug und fuhr eine Station weiter. Von dort aus rief er dann die Polizei der soeben verlassenen Stadt an, erklärte, sein Rad sei gestohlen worden und bat um Nachforschung. Nach einer Viertelstunde schon klingelte das Telephon und die Polizei meldete, man habe das Rad herrenlos vor dem Bahnhof gefunden, und er möge es nur ruhig abholen.

Selbstmord wegen Nichtanstellung. Im Bürohaus einer Firma in Duisburg war einem jungen Mädchen mitgeteilt worden, daß es die zur Ausfüllung seines Postens notwen­digen Fähigkeiten noch nicht besitze und deshalb nicht fest angestellt werden könne. Diese Mitteilung veranlaßte das Mädchen, aus dem Fenster des 3. Stocks in den Hof hinab- zuspringen. Das Mädchen wurde sterbend ins Krankenhaus gebracht.

Die sächsischeMillionenerbin". Die Hausangestellte Marie Draxdorf vor dem Amtsgericht Meerane hat vor kurzem die Erklärung abgegeben, daß sie keinerlei Papiere über eine aus Amerika zu erwartende Millionenerbschnft besitze. Sie habe überhaupt keine Erbschaft zu erwarten und sei an der Entstehung der damaligen Gerüchte unbe­teiligt. Es hieß bekanntlich vor einigen Monaten, dem Mädchen sei von einem Onkel in Amerika eine Millionen­erbschaft zugefallen.

Hochwasser in der Provinz Sachsen. Nach den Schät­zungen des Provinziallandbunds stehen in der Provinz Sachsen rund 150 000 Morgen Wiesen und 150 000 Mor­gen Ackerland, zusammen 300 000 Morgen unter Wasser. Annähernd 60 000 Stück Vieh sind auf das schwerste ge­fährdet.