alten Heers als Erziehungssaktor. Zur Berleidigu>lg eines großen Landes sei nur ein Heer der allgemeinen Wehrpflicht geeignet. Abg. Loibl (B. Vp.): Was der Wehretat enthalte, sei gerade nur ausreichend. Im Volk merke man nichts von einem Mißtrauen gegen die Reichs­wehr. Dieses werde künstlich geschürt. Abg. H e n n l n g lVölk) ist damit einverstanden, daß Deutschland sich wenig­stens in dem in Versailles gezogenen Rahmen eine kleine Wehrmacht schafft. Auch Graf zu Reuen tl o w (N. S,) stimmt dem Wehretat zu. Abg. Dr. Leber (Soz.) meint, daß bei gutem Willen sich Ersparnisse erzielen ließen.

Reichswshrminister Dr. Geßler weist auf die großen Wnnitionsbestände der anderen Staaten hin, während wir unsere Bestände haben zerstören müssen. Sogar Halbfabrikate im Wert van einer halben Milliarde haben wir vernichten müssen, so daß keine Reserven vorhanden seien. Bis 1926 baden wir auch keine Munition anfertigen dürfen. Während die Kriegsindustrie der anderen Länder auch für das Aus­land arbeite und ihre Fabrikationsmöglichkeit voll ausnütze, dürfe unsere Industrie nicht exportieren. Die Gewehrpreise seien bereits herabgedrückt worden. Die Verwendung billiger Uebungsmunition sei uns verboten. Sein Ministerium habe sich bemüht, der Landwirtschaft anständige Preise für Pferde zu zahlen, um die sehr herabgekommene Zucht wieder in die Höhe zu bringen. 10 v. H. könne man an dem Wehretat nicht streichen. Wenn es nicht mehr möglich sei, die Mittel aufzubringen, möge der Reichstag statt 100 000 nur 80 000 Mann genehmiegn. ,

Der Reichstag wird spätestens am 8. April in die Oster­ferien gehen, die bis 10. Mai dauern. Vom 22. Mai bis 13. Juni werden die Pfingstferien dauern und Ende Juni soll der Reichstag in die großen Ferien gehen.

Württemberg

Wahl des Bischofs von RotLenburg

vom bischöflichen Ordinariat wird mitgeteiltr Das Dom­kapitel hat den hochwürdigsten Herrn kapitularvikar Dr. Sproll, Titularbifchof von Almira, zum Bischof von Rottenburg gewählt. Seine Exzellenz der Apostolische Nun­tius Pacelli in Berlin hat dem Erwählten und allen Rottenburger Diözesane N telegraphisch seine herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen. Die Bestätigung durch den Heiligen Vater wird in Bälde zu erwarten sein.

Stuttgart, 29. März. Aus dem Gemeinderat. Der Gemeinderat bewilligte 85 000 -,4t für den Einbau von Krankenzimmern in den Dachstock des Bürgerhospitals. Fer­ner wurde beschlossen, eine Vereinfachung der Polizeivor­schriften für die Beherbergung von Fremden durch Verzicht auf polizeiliche Abmeldung der Gäste. Den Hauptgegenstand der Beratung bildete die Frage des Polizeikostenbeitrags. Die Regierung hat den Rückzahlungsbetrag i«r ganzen aus 1,4 Millionen, für Stuttgart auf 794 503 -4t festgesetzt. Bei den Verhandlungen hatte die Stadt den Rückzahlungsbetcag in Höhe von 1,7 Millionen Mark und eine Senkung des Kopfsatzes des Polizeikostenbeitrags von «4t 7.45 um 10 Prozent gewünscht. Die Regierung ist darauf jedoch nicht eingegangen. Der Gemeinderat beschloß nun, das Stadt- schultheißsnamt zu beauftragen, bei der württ. Regierung und dem Landtag in der Richtung vorstellig zu werden: Der Landtag möge zu dem Zweck, der Stadtgemeinde die Er­füllung ihrer kulturellen, sozialen und sonstigen Aufgaben ohne Ueberspannung der Steuerlasten zu ermöglichen, als­bald nach Verabschiedung des Reichsgesetzes zur Ueber- gangsregelung des Finanzausgleichs eine Regelung treffen mit dein Ziel, vom 1. April 1927 an 1. den Anteil der Stadt an den überwiesenen Reichssteuern zu erhöhen; 2. ihre Schul- und Polizeilasten entsprechend der Regelung in ande­ren deutschen Ländern zu vermindern. Zur Begründung dieses Antrags wurde noch angeführt, daß der Polizeikosten­beitrag auf den Kopf der Bevölkerung, der in Stuttgart auf 7.45 -4t angesetzt ist, in Frankfurt 2,1, in Köln 2,89, in Nürnberg 3,64, in München und Leipzig 4,26 und in Dres­den 4.36 -4t beträgt.

Amerikareise deutscher Regierungsvertreter. Ministerial­rat Kälin vom württ. Wirtschaftsministerium ist gestern mit einer deutschen Studienkommission über Bremen nach Amerika abgereist. Die Studienkommission, die vor allem das amerikanische Wirtschaftsleben aus eigener Anschauung kennen lernen soll, setzt sich zusammen aus Vertretern der Reichsministerien, der größeren Länder und der Verkehrs­verbände.

Vermessungstechniker. Vom Landesamt für Arbeit?- Vermittlung wird mitgeteilt, daß infolge der neuen Aus­bildungsbestimmungen im letzten Jahr «in starker Zugang zum Beruf der Vermessungstechniker einsetzte. An Lehr­lingen ist z. B. etwa die doppelte Zahl der künftig in Württemberg benötigten Vermessungstechniker vorhanden. Es wird daher vor einem weiteren außergewöhnlichen Zu­gang zur Laufbahn der Vermessungstechniker gewarnt.

Aus dem Parkeileben. Die Deutsche Volkspartei Würt­temberg hält am 23. und 24. April hier ihre Vertreter« Versammlung und ihren Landesparteitag ab.

Vom Tage. Am Samstag abend zechten einige junge Leute in einer Wirtschaft des westlichen Stadtteils und zum Schluß entstanden Raufhändel, zu deren Schlichtung poli­zeiliche Hilfe gerufen wurde. Inzwischen war einer der Be­ichten nach der Straße gegangen, hatte dort mit einem 13iährigen Mädchen einen Wortwechsel angesangen und ihr schließlich — die Haare abgeschnitten. Der Haarabschnrld« wurde »on de« Polizei verhaftet.

Stuttgart, 29. März. K r a n k h e i t s st a t i st i k. In ^"hreswoche vom 13. bis 19. März wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diph- hene 16 (tödlich Genickstarre 1 (—), Kindbettfieber 3 (—), Kornerkrankheit 1 (—), Lungen- und Kehlkovituber- kulose 11 (32), Scharlach 20 (-), Paratyphus i

In einem Haus der Senefelderstraße sprang eine 52 I. a. Frau in selbstmörderischer Absicht aus einem Zimmer des 1. Stockwerks in den Hof. Sie trug hiebei erhebliche Ver­letzungen davon und wurde nach,dem Katharinenhospital verbracht.

Nus dem Lande

Altbach OA. Eßlingen, 28. März. Leichenländung. Gestern nachmittag entdeckten Spaziergänger im Neckar eine Leiche. Den Feststellungen nach handelt es sich um eine etwa 70 Jahre alte Person aus Plochingen, die seit 8 Tagen vermißt wird.

Ludwigsburg. 29. Mürz. Schul fragen. Der Ge­meinderat beschloß, angesichts der allgemeinen Finanznot dem Antrag auf Berwilliguna der Mittel einer weiteren akademisch 'gebildeten Hilfskraft an der Mädchenrealschule nicht zu entsprechen, ferner die Mittel zur Anstellung einer außerplanmäßigen Lehrerin für das Schuljahr 1927/28 zu genehmigen und die Heranziehung der Lehrerin zum Unter­richt an anderen Schulen ausdrücklich vorzubehalten.

hejlbronn. 29. März. Ein ministerieller Ent­scheid. In verschiedenen Gemeinden, die die Firma Lichdi mit ihren Verkaufsautos besucht, wurden ortspolizeiliche Vor­schriften erlassen, worin dieser Firma die Aufstellung der Autos auf öffentlichen Straßen aus polizeilichen Gründen verboten wurde. Gegen die Vorschriften hat die Firma Lichdi Beschwerde beim Ministerium des Innern erhoben. Diese Beschwerde wurde vom Ministerium abgewiesen.

Leonberg. 29. März. Glücklicher Gewinner. Der Haupkpreis der Pferdemarktlotterie, bestehend in einem vom Pferdezuchtverein Leonberg angekaufken Pferd, wurde ge­stern von dem Gewinner, einem Sigmaringer, hier in Empfang genommen und sofort an einen hiesigen Landwirt verkauft.

Lorch. OA. Welzheim, 29. März. Tödlicher Sturz. Sonntag nacht 441 Uhr stürzte der 22 Jahre alte ledig« Arbeit Oskar Singer, hier wohnhaft, auf dem Heimweg auf bis jetzt unaufgeklärte Weise von der über die Eisen­bahn führenden Brücke. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Großsachfenhflm. 29. März. Von der Wirts ch. Frauen schule. Vom 17.—19. März fand in der Wirt­schaftlichen Frauenschule hier die Abschlußprüfung der Schü­lerinnen des Maidenlehrgangs statt. Gleichzeitig zeigten die Schülerinnen des praktischen Lehrgangs, die Lehrlinge ^er ländlichen Hauswirtschaft, ibr Können im Kochen, in Haus­und ländischen Bekriebsarbeiken. Wenn nun die Lehrlinge noch ein Jahr in einem ländlichen Haushalt arbeiten, können sie die Lehrlingsprüfung der Württ. Landwirtschaftskammer oblegen. Das Maidenjahr gibt die hauswirtschaftliche Schu­lung für den eigenen Haushalt und führt in die sonstigen Wissensgebiete der Frau als Mutter und Staatsbürgerin ein, während das Lehrlingsjahr die Grundlage für praktische Berufsausbildung vermittelt. Die Iahreskurse zur Aus­bildung für ländliche Haushaltpflegerinnen beginnen jedes Jahr im Oktober.

Freudenstadk, 29. März. VomAusbauderMurg- t a I b a h n. Dieser Lage wurde das leiste Los 5 auf würt- tembergischen Gebiet bis zur Landesgrenz» vergeben. Ein weiteres Los 7 — das letzte badische bis zur Landesgrenze — ist zur Zeit zur Abgabe von Angeboten ausgeschrieben. In der Nacht auf 26. März erfolgte der Durchstoß des 200 Meter langen Mäderbuckeltunnels. Die Murgverlegung bei Schönmünzach wird zur Zeit aufgefüllt. Die Bauarbeiten auf württ. Gebiet leiden unter Arbeitermangel.

Ebingen, 29. März. Gerichtliches Verfahren. Gegen die Leitung des Konsumvereins Ebingen sind lt. „Volksfreund" seit längerer Zeit schwere Anklagen im Um­lauf, die sich auf Aussagen eines früheren, jetzt entlassenen Angestellten des Konsumoer"ins gründen. Gegen Direktor Burg old ist ein gerichtliches Verfahren »nbängig. ^

Schramberg, 28. März, Fubilare der Arbeit. Die Stadtverwaltung hat für 98 Arbeitnehmer der hiesigen Fndu- sirie, die in ihren Betrieben 40 imd (bis zu 60) Fahre un­unterbrochen kälig waren, je ein Glückwunsch- und Aner­kennungsschreiben des Reichspräsidenten und des Würlt. Staatspräsidenten vermittelt und diese Fubilare auf Sams­tag abend zu einer von Vorträgen der Stadtmusik begleite- ten Feier mit gemeinschaftlichem Abendessen in den Gasthof zum Bären eingeladen, wobei Stadtschulkheiß Ritter die Ehrenurkunden überreichte, indem er zugleich den damit Be­dachten und ihren Arbeitgebern die Glückwünsche und den Dank der Skadtgemeinde aussprach.

Alm, 28. März. Ausstellung des schwäbischen Kunst Handwerks. Am Samstag wurde die vom Mu­seum der Stadt Ulm, von der Kunsthandwerkergilde Ulm und vom Verein für Fremdenverkehr gemeinsam ins Leben gerufene Ausstellung von vorbildlichen Erzeugnissen des schwäbischen Kunsthandwerks eröffnet. Als Raum zur Dar­bietung der Gegenstände war die ehemalige Hauptwache zur Verfügung gestellt worden.

Vom Ries. 29. März. F e st s p i e l e i n N ö r d l i n g e n. Der Verein Ait-Nördiingen hat beschlossen, auch in diesem Jahr und evtl, auch in den kommenden Jahren die bekannten Fest- und Tanzspiele, die das Wirtschaftsleben der Stadt zu fördern geeignet sind, aufzuführen.

Orfenhaufen, OA. Laupheim, 29. März. Vom Baum erschlagen. Bei Waldarbeiten wurde der 57 I. alte Martin W a ib e l, Vater von vier Kindern, von einer stür­zenden Tanne erschlagen.

heufeiden OA. Ehingen, 29. März. Kleine Ursache. Mathias Sommer hier Halle sich an der Hand verletzt, ohne jedoch auf die kleine Verwundung acht zu geben. Nach einigen Tagen schwoll die Hand an, es trat Blutvergiftung ein, an deren Folgen der erst 48 Jahre alte fleißige Land­mann verschied.

Ochssnhausen OA. Viberach, 29. März. Eine Diebes­bande an der Arbeit. Eine ganze Diebesbande treibt sich in letzter Zeit in den umliegenden Orten herum. In Bellamont stahl sie Ellenwaren, in Füramoos Durststillendes, in Mittelbuch 70 Pfund Schmalz und Rauchfleisch. Die Bande nächtigt scheinbar in Ken Wäldern. Wenn die Einbrüche nicht aufhören, dürfte man zur Bildung von Bürger­patrouillen schreiten. — Die neu ins Leben getretene Orts­gruppe des Bezirksreitervereins zählt bereits 16 Mitglieder,

Leutkirch, 29. März. Vom Zug erfaßt. Der von Aulendorf eintresfende Frühzug erfaßte auf dem hiesigen Bahnhof einen Postwagen, der zu nahe an das Gleis ge­stellt worden war. Die Kolben der Lokomotive warfen den Wagen an einen Lichtmast, der umgeknickt wurde. Der Postwagen wurde zertrümmert und die beiden Postschaff­ner Winneberger und Maischberger auf die Seite geschleu­dert, wobei ersterer Verletzungen am Kops erlitt, während der letztere mit dem Schrecken davonkam.

Tübingen, 29. Mürz. Flüchtig gegangen. Seik Samstag mittag ist Leichenschauer Karl Pietsch von hier ver­schwunden. Pietsch hat sich Unregelmäßigkeiten in der Ver- Dienstes zuschulden kommen lassen und ist fluchtig gegangen, wahrscheinlich weil er wußte daß er zur Verantwortung gezogen und seines Amtes enthoben werden sollte. Sein Aufenthalt konnte bis jetzt nicht' ermittelt werden.

Tannhausen OA. Ellwangen, 29. März Krastsahr- linie. Poktkalker Gerner in Forstweiler bat die Geneh­

migung des Württ. Fnnenministeriüms zum Betrieb der Kraftfahrlinie Tannhausen—Pfahlheim—Röhlingen auf die Dauer von zwei Fahren erhalten. Der Betrieb der Linie darf aber erst eröffnet werden, wenn einige Sicherheits- Mittel bei Erpfental und in Psahlheim angebracht und die Chaussierungsarbeiten auf dieser Straße durchgesührt sind.

Von der Bayrischen Grenze. 29. März. KleineChro- n i k. In Oberwaldbach hat sich der dortige Votksschullehrer erschossen. Der Verstorbene, der kurz vor seiner Verheira­tung stand, hat im Krieg eine schwere Kopfverletzung er­litten, durch die wahrscheinlich die Tat veranlaßt wurde. — In Lauchdorf geriet der 4 Jahre alte Knabe des Mühle­besitzers Fröhlich in die Transmission eines Mahlgangs, wodurch dem Kind beide Beine und Arm gebrochen wur­den. Es ist gestorben. — Fn dem Anwesen des Landwirts Hofmann in Linden bei Stöttwang entstand aus unbekann­ter Ursache in der Nacht ein Brand, dem auch die beiden Anwesen der Landwirte Kunz und Neichart zum Opfer fie­len. — Vergangene Woche brannte das Wohnhaus mit dem Oekonomiegebäude der bejahrten Eheleute Schmid in Hor- gauergreuth mitsamt den Futtervorräten und dem Mobiliar vollständig nieder. Die alten Leute, die im ersten tiefen Schlaf lagen, konnten gerade noch ihr Leben retten.

Turnen und Sport

Württ. Handbcllmeisler wurde im Entkrampf der Turn- und Sportverein Eblinoen gegen Turngeselljchask Stuttgart 9:2.

3m Endspiel um den Hc-ndboll-Poka! der Deutschen Sportbehörde in Halle unterlag Süd-deutschtand 7:l0.

Die Finnländer gehen nicht nach Amsterdam. Der Finnische Leicktalhletikverband hat beschlossen, an den Olympischen Schelen in Amsterdem sich nicht zu beteiligen. Das Amsterdamer Pro­gramm lasse einiac Wettbewerbs vermissen. !ür die die Finnländer ein besonderes Interesse baden sie wollen lick mehr der heimi­schen Arbeit widmen, überhaupt stehen die hohen Reisekosten und sonstigen Auslagen in keiner» Verhältnis zum Nutzen.

Pforzheim, 29. März. Der Arbeiksmarkt hak erstmals Im Laus des Winters an Hand von Fragekarten die Berufs­wünsche der an Ostern zur Schulentlassung kommenden Schü­ler und Schülerinnen im Amtsbezirk Pforzheim ermittelt. Dabei wurde die interessante Feststellung gemacht, daß in der Schmuckwarenindustrie 736 Lehrstellen frei sind, für die sich bis jetzt nur 77 Lehrlinge entschieden haben.

Nach einem unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Schick gefällten Schiedsspruch soll der Urlaub für die gewerblichen Arbeitnehmer in der Schmuckwarenindustrie in diesem Fahre der gleiche sein wie im Vorjahre. Die bei­derseitigen Verbände haben sich im Laufe dieser Woche über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruches zu ent­scheiden.

Heute vormittag gegen 8 Uhr entgleiste an diesseitigen Ausgang des Fspringer Tunnels ein Wagen eines Güter­zugs. Der hinter dem entgleisten Wagen befindliche Teil des Zugs sieht noch im Tunnel. Das Gleis Karlsruhe—Pforz­heim war vormittags 10 Uhr noch gesperrt; der Verkehr wird einstweilen eingleisig geführt, doch traten nur geringe Verspätungen der übrigen Züge ein. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

Am Montag kam unter Hausbewohnern in der Damm­straße ein schon seit Fahren bestehender Streit zum Aus­trag. Hierbei griff ein Zurichter nach einem Beil und ver­letzte drei andere Männer derart, daß zwei von diesen in das Krankenhaus eingsliefert werden mußten. Der Täter wurde festgenommen und in das Gefängnis eingelieferk.

Sinsheim, 29. März. Am Sonntag nachmittag brannte der alte Fabrikbau der Reinhold Stilz AG., Stanz- und Emaillierwerke, durch eine Feuersbrunst, deren Ursachen noch unbekannt ist, vollständig ab.

Heidelberg. 29. März. Am Samstag abend fuhr an der Stelle, wo Frau Dr. Vogel und der Chauffeur Laier ver­unglückt waren, wiederum ein Personenauto von Beer­felden in den Neckar. Das Auto hatte einen Kranken in die Klinik gebracht und war auf der Rückfahrt nach Beer­felden. Unterhalb Stift Neuburg stieß es an einen Prell­stein und fuhr die Böschung hinab in den Neckar, wo es zum guten Glück stehen blieb. Die drei Insassen, darunter eine Krankenschwester, kamen mit dem Schrecken davon. Laienbrüder vom Stift schafften den Wagen mit zwei Pfer­den heraus, so daß er nach Mitternacht die Weitersahrt antreten konnte.

Schwetzingen, 29. März. Am Sonntag früh hat sich der 66 I. a. Säger Peter Alvera in seiner Wohnung erhängt.

Weinheim, 29. März. Der 65jährige Schuhmacher Franz Fritz von hier, der in diesen Tagen -inen Selbstmordversuch durch Gasvergiftung machte, ist nun im städtischen Kranken­haus an den Folgen dieser Vergiftung gestorben.

Schliengen, 29. März. Der Postschaffner Schauenburg aus Schlierigen ließ sich am Samstag kurz hinter der Sta­tion Schliengen von dem Personenzug Basel—Freiburg überfahren und wurde sofort getötet.

Sulzburg» 29. März. Hier fand letzten Sonntag nach jahrelanger Pause wieder der althergebrachte Wecken- Sonntag statt, wo jedes Kind auf dem Marktplatz einige Wecken erhielt, die aus Anlaß einer Stiftung einer früheren Edeldame verteilt werden.

Oelfingen, 29. März. Das Auto des Emanuel Trefzger von Wehr kam am Ausgang des Ortes ins Schleudern und stürzte eine Böschung hinab. Das Auto verbrannte voll­ständig. Die Insassen trugen nur leichtere Verletzungen davon.

Sk. Blasien. 29. Mürz. Kraftpost verkehr. Der Kraftpostwagen zwischen Schönau und St. Blasien fährt zum ersten Mal wieder am Mittwoch, den 30. März.

Laus bei Bühl, 29. März. Dieser Tage konnte Oberlehrer a. D. Eduard Fettig seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß wurde der Altersjubilar zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. 50 Jahre wirkte er hier als Lehrer und 30 Jahre als Organist.

Offenbnrg, 29. Mürz. Das Schwurgericht verurteilte wegen Meineid den Angeklagten Albert Gempler aus Ulm bei Oberkirch zu einem Jahr Zuchthaus.

Wittenweier bei Lahr, 29. März. Das neuerbaute, noch nicht ganz fertige Anwesen, Scheuer, StalluNg und Schopi. des Maurers Karl Ottmann fiel dem orkanartigen Sturm zum Opfer. Das ganze Pochwerk nebst Gebälk wurde vom Mauerwerk abgehoben und bietet nun ein trostloses Bild der Zerstörung.