Mark) und Glogau verzichte, dagegen Me fürKönigs- berg (Ostpr.) ein Befestigungsgebiet erlaubt sein, das aber das Gebiet, wie es o o r dem Krieg bestand, nicht über­schreiten dürfe. Es ist kaum anzunehmen, daß die Reichs- regierung dieseVerständigung" annehmen wird. Denn einerseits ist die mit nur wenigen und zum Teil veralteten schweren Geschützen, versehene Festung Königsberg den Polen ziemlich nebensächlich, anderseits würde durch Aufgabe der Befestigungen von Küstrin und Glogau ein Verbot der Modernisierung käme der Entfestigung gleich den Polen der Weg zu einem Ausfall nach Schlesien und Berlin ge­radezu geöffnet, während die Polen die früheren deutschen jetzt polnischen Festungen wie Posen usw. immer mehr aus­bauen und die Truppenstandorte an der deutschen Grenze verstärken.

Britische Vorschläge in Peking Peking, 30. Jan. Der britische Gesandte überreichte dem chinesischen Erstminister und Minister des Aeußeren weit­reichende Vorschläge ähnlicher Art, wie die von dem britischen Vertreter in Hankau dem kantonesischen Außenminister über­reichten. Die Vorschläge sollen die Umwandlung der britischen Niederlassungen in Hankau und Tientsin in internationale vorsehen, in denen die Chinesen einen erheblichen mitbestim­menden Anteil in der Gemeindeverwaltung, Polizei usw. haben würden.

Württemberg

Stuttgart, 30. Jan. Vom Landtag. Der Finanz­ausschuß des Landtags setzte am Freitag die Beratungen über die Forstwirtschastsfragen fort. Der Berichterstatter über Waldbau in der Forstdirektion, Oberforstrat Dr. W ö r r n l e, erstattete einen eingehenden Bericht. Die Waldbauregeln" seien nicht eine starre Vorschrift, sondern Entwürfe zu Regeln, Anhalt zur Erprobung und Erfahrung. Die Regeln sollen dem Oberförstersystem erst seinen richtigen Charakter geben. Sodann geht Obersorstrat Dr. Dietrich ans die eigentliche Frage des Systems des Blendersaums ein. Er warnt wiederholt vor Systemhuberei und verteidigt die möglichste Freiheit der Tätigkeit der Wirtschafter. Eine einseitige Direktive ist hier so wenig möglich, wie in der Kunstpflege oder im Heilverfahren. Er verweist besonders aus das Bedenkliche, auch den Gemeinden ein bestimmtes System aufzuzwingen. Oberforstrat Dr. Köhler hält be­triebstechnische Vorschriften für nötig und unterscheidet hier­von verwaltungstechnische Vorschriften. Die Einführung des Blendersaums bedeute keine wörtliche Uebernahme, son­dern eine Anpassung. Auch der Präsident der Forstdirektion und andere Mitglieder kommen wiederholt zum Wort.

Aus dem Geschäftsbericht der Landesversicherungsanstalt Württemberg. Nach dem Geschäftsbericht des Vorstands der Landesversicherungsanstalt Württemberg für das Ka­lenderjahr 1925 verfügte die Anstalt am Ende des genannten Jahres über ein Vermögen von 18 857 -132 -4t 70 I gegen 14 075 055 -4t 49 I am Ende des Jahres 1924. Der Erlös aus Marken stellte sich auf 22 939 399 -4t 18 I. Bei der Beitragsüberwachung ergaben sich über 70 000 Anstände mit Beitragsnachholungen von 616 746 -4t gegen 350 577 -4t im Jahre 1924. Rentenanträge wurden gestellt 15 880 und hievon anerkannt 12 598. Am Schluß des Berichtsjahres be­standen 57 412 Invalidenrenten, 1052 Krankenrenten, 6099 Witwen- und Wiwenrenten, 40 Witwen-Krankenrenten und 19 405 Waisenrenten, zusammen 84 008. Der Kostenauf­wand aus Tuberkuloseheilverfahren für Erwachsene betrug 1 143 529 -4t gegen 768 063 -4t im Jahr 1913. Von den 2766 Tuberkulosekranken standen im 20. bis 29. Lebensjahr 1420 (442 Männer und 978 Frauen, also mehr als die Hälfte), und im Alter vom 30. bis 39. Lebensjahr 174 Männer und 422 Frauen. Von den 2766 Tuberkulose­kranken entfielen 69,12 v. H. auf Industrie und Baugewerbe, 12,97 v. H. auf die Dienstboten, 2,88 v. H. auf Land- und Forstwirtschaft. Für die Bekämpfung der Geschlechtskrank­heiten mußten erhebliche Aufwendungen gemacht werden. Von den 1750 ermittelten Geschlechtskranken waren 967 Männer, 718 Frauen, 65 Kinder unter 14 Jahren. Auch im Geschäftsjahr 1925 hat die Anstalt ihre verfügbaren Mittel fast ausschließlich der Förderung des Kleinwohnungsbaus für ihre Versicherten dienstbar gemacht und zu diesem Zweck insgesamt 4 175 090 -4t ausgeliehen.

Zur Exerzierplahfrage. Zn der langwierigen und viel- umstrittenen Angelegenheit der Verlegung des Exerzier­platzes vom Cannstatter Wasen auf das Gelände des Vurg- holzhofs steh! nun eine Einigung zwischen der Stadt Stutt­gart und den Gemeinden Zuffenhausen und Münster in Aus­

sicht. Der Stuttgarter Gemeinderat ist bereit, den Wünschen dieser Gemeinden weit entgegenzukommen und hak ihnen neue Vorschläge gemacht.

Aus dem Lande

Heilbronn. 29. Jan. Mietwucher. Das Schöffen­gericht hat die Metzgerswitwe Berta Rank wegen Miet­wuchers zu 2000 Mark verurteilt. Sie hatte für einen von ihr vermieteten Laden übertriebene Mietforderungen gestellt.

Strümpfelbach. 30. Jan. Ehrenbürger. Der Ge­meinderat von Strümpfelbach hak aus Anlaß des 60. Ge­burtstags dem aus Strümpfelbach stammenden Präsidenten der Oberpostdirektion Stuttgart, v. Metzger, in Anerken­nung seiner treuen Anhän'glichkeit an Heimat und Bezirk und in Würdigung seiner großen Verdienste um das württ. Post- und Telegraphenwesen das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Reutlingen. 29. Jan. S ch u l f r a g e n. Der Evangel. Oberschulrat hat sich mit der Durchführung des achten Schul­jahrs an der Volksscbule in Reutlingen und Betzingen ein­verstanden erklärt. Der Kath. Ortsschulrat hat ebenfalls um Einführung des 8. Schuljahrs nachgefucht. Diesem Ersuchen wird entsprochen werden. An der Mädchen-Realschule wird eine Frauenschulklasse Angeführt-

Böhringen OA. Urach, 30. Jan. Aufwertung. Der Gemeinderat hat die 20 o. H. Aufwertung der Papiermark­darlehen der Gemeinde bei der Oberamtssparkasse beschlossen.

Riedlingen, 29. Jan. Württ. Künstler auswärts. Wie uns mitgeteilt wird, ist Res Fischer-Prag-Riedlingen als 1. Altistin unter sehr günstigen Bedingungen für das Stadttheater Basel verpflichtet worden. Res Fischer ist in ihrer engeren Heimat durch ihre frühere Tätigkeit an der Kunstgewerbeschule Stuttgart und durch das Weihnachts- konzert von Pros. Dr. Keller in der Markuskirche am Ste­phanstag in Stuttgart weiteren Kreisen bekannt geworden

Heilbronn, 28. Jan. DieMilchzentrale, nun schon seit einem Jahr in Betrieb, hat die Stadt ein erhebliches Stück Geld gekostet. Das Hvchbauamt berichtete dem Ee- meinderat von insgesamt 550 000 -41 (einschl. 100 000 -4t für die Maschinen), gegen 278 000 -4t im Voranschlag, in dem die Maschinen mit nur 64 000 -4t angenommen waren. Also rund 100 v. H. Ueberschreitung. Der Stadtsaal kostet nach den Mitteilungen des Stadtvorstandes auf Grund der Be­rechnungen des Hochbauamtx 218 000 -4t.

Reutlingen, 28. Jan. Jahrhundertfeier. In den Tagen vom 18. bis 20. Juni d. I. begeht der Reutlingec Liederkranz die Feier seines 100jährigen Bestehens.

Rnterjettingen OA. Herrenberg, 28. Jan. Der letzte Veteran von 1866 gestorben. Unter überaus zahl­reicher Beteiligung wurde am Dienstag der 1844 geborene Altveteran Jakob Seeger, gewesener Schreiner, zur letzten Ruhe bestattet. Als Grenadier machte der Verstorbene den Feldzug 1866 mit und wurde bei Tauberbischofsheim ver­wundet. Im Jahr 1920 konnte er das goldene Ehejubiläum feiern.

Vsdelshaulen OA. Rottenburg, 28. Jan. Wieder ver­haftet- Kronenwirt Fausel wurde gestern, nachdem er am Samstag aus der Hast, in der er sich seit kurz vor Weih­nachten befand, entlassen worden war, wieder verhaftet- Dem Vernehmen nach soll einer seiner Söhne, der sich eben­falls in Hast befindet, die Brandstiftung eingestanden haben, der seinerzeit dieKrone" und dasWaldhorn" zum Opfer gefallen sind.

Arevdsnstadt, 28. Jan. Hohes Alter. In Tonbach starb im hoben Alter von 95 Jahren Anna Marie Finkbeiner (AltsranzelbäckeV Sie war die älteste Person der Gesamt- oemeinds Dcnersbrvnn und hat es zur Würde nicht nur der Ür-, sondern der Ururgroßmutter gebracht.

Geislingen a. LI-, 28. Jan. In zwei Fallen ge- fangen. Ein Jäger war dieser Tage nicht wenig erstaunt, als er auf einen Fuchsbau kam, wo er eine Falle gestellt hatte, einen noch lebenden Fuchs in ihr vorzufinden, der eine zweite Falle (Tellereisen) an einem seiner Läuse hän­gen hatte. Die Verfolgung der Schneespur ergab, daß der Fuchs ans irgend einem benachbarten, fremden Jagdgebiet in diese Falle kam, die jedenfalls nicht genügend verankert war, und daß er sich mit ihr zu dem Bau schleppte, wo da» wohl einzig dastehende Mißgeschick zum Anschluß kam.

Ulm. 28. Jan. Der Staatspräsident in Ulm. Wie das Ulmer Tagblatt erfährt, wird b'oatsprSsid.mt Bazille im Laufe des kommenden Frühjahr» auch d»r Stadt Ulm und dem Oberland einen Besuch abstatt»»

Die Spinne.

Roman von Sven Elvestad.

Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen von I u li a K o p p e l.

Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 30.

(Nachdruck verboten.)

61. Fortsetzung.

Tie Verzweiflung darüber, daß ihr letzter Versuch, rhr Mordanschlag, auf solch beschämende Weise vereitelt worden war, hatte sie offenbar ganz gebrochen. Jetzt war sie in einem solchen Zustand von Aufregung und Angst, daß sie imstande gewesen wäre, alles zu erzählen, sogar ihre Freunde auszuliefern und alle Geheimnisse.zu verraten.

Das sah Asbjörn Krag ein. Er kannte diesen Zustand aus den Gerichtssälen, wenn die Verbrecher, denen alle Wege versperrt sino, sich einem rückhaltlosen Geständnis wie einer Befreiung in die Arme werfen.

Und jetzt brauchte er nicht mehr zu fragen.

Ada wird als geistesgestört hier in Oslo gefangen gehalten," sagte sie.Sie wohnt bei einer alten freund­lichen Frau, die keinen Anteil an der Schuld hat."

T4 Adresse?"

Valentine gab die Adresse auf, eine Wohnung mitten in der Stadt, und den Namen der Wirtin. Sie zprach sehr schnell, fast atemlos, und zwischendurch stammelte sie, daß sie gezwungen worden sei, so zu handeln, und daß sie sich auf Asbjörn Krags Versprechen, ungehindert abreisen zu dürfen, verließe. Asbjörn Krags Sieg über sie war voll- ständig. . , .

Asbjörn Krag notierte ihre Mittellungen auf einem Stück Papier, das er in sein Taschentuch wickelte.

Valentine betrachtete seine Vorbereitungen mit In­teresse und beruhigte sich nach und nach.

Kra- ging zu dem offenstehenden Fenster, doch ließ er Valentine keinen Augenblick dabei aus dem Auge.

Er ließ einen Pfiff ertönen, und gleich darauf wurde von unte c geantwortet. Es war Jens, sein energischer Ge­

hilfe, der unten auf der Straße stand und auf Bescheid

wartete. !

Krag warf das Taschentuch zu ihm hinunter. Daraus schloß er das Fenster und wandte sich wieder an Valentine.

Ja, habe mcine Leute jetzt nach der ausgeschriebenen Adresse geschickt, vor einer halben Stunde aber kann ich kaum erwarten, etwas Näheres von ihnen zu hören. Ich hoffe, daß Sie mir nicht von neuem einen Streich ge­spielt haben."

Nein, diesmal können Sie ganz ruhig sein," ant­wortete Valentine^ich habe alles verloren!"

Gut. In der Zeit, die wir noch miteinander zu verbringen haben, möchte ich Sie gern etwas fragen. Warum wurde der arme Mann in Kammerherrn Tötens Villa erschossen?"

Ich habe von dem Auftritt erst später erfahren," j antwortete Valentine.Er war ein Schurke, der uns ^ verraten wollte. Ich hatte allerdings schon lange Verdacht gegen ihn gehabt und meine Leute gebeten, auf der Hut zu sein, aber an seiner Bestrafung habe ich keinen direkten Anteil gehabt. Sie müssen wissen, Herr Krag, daß unsere ungeschriebenen Gesetze viel strenger sind, als die geschriebenen des Staates. Im übrigen ist er als Ovfer seiner eigenen Tat gefallen. Was geht es mich an, daß er Gewissensbisse bekam und ein besserer Mensch werden wollte. Schließlich hatte er uns geradezu gedroht, daß er uns verraten wollte, und darum mußte er aus dem Wege geräumt werden."

Ich sah," antwortete Krag, der noch immer mit dem Revolver in der Hand saß,ich sah ein Merkmal auf seiner Schulter."

Es war ein Merkmal von der Teportierteninsel/' murmelte Valentine.Er wurde einer der Unseren, als Vir ihm zur Flucht verhalsen. Es war der schwärzeste Undank von ihm, daß er uns verraten wollte. Ich habe ihn aus meiner Erinnerung gestrichen."

Ter Detektiv sah auf seine Uhr.

In der Zeit, die wir noch vor uns haben, bis meine Leute melden, daß Ada gefunden ist," begann er abermals, könnten wir uns passend damit unterhalten, unsere übrige Rechnung zu begleichen."

Valentine betrachtete ihn verständnislos.

Lodelshausen OA. Rottenburg, 30. Jan. Achtfach« Brandstifter. Kronenwirt Fausel und seine beiden verhafteten Söhne haben nunmehr ein Geständnis abgelegt, die Brände im eigenen Haus und im Gasthaus z. Waldhorn gelegt zu haben. Es ist aber sehr wahrscheinlich, daß sie auch die weiteren sechs Brandfülle, die im vorigen Jahr in Bo- delshausen zu verzeichnen sind, auf dem Gewissen haben.

Kappel OA. Riedlingen, 30. Jan. Einbruch. Der bei Josef Pfeiffer bedienstete Knecht Alois Zoll machte abends in seinem elterlichen Haus Besuch. Unterdessen stieg ein Dieb durchs Fenster in sein Schlafzimmer und ent­wendete ihm seine Ersparnisse im Betrag von 95.80 -4t. Vom Täter hat man keine Spur.

Tettnang, 29. Jan. Der Kampf um die landw. Winterschule. Im landw. Bezirks- und im Hopfenbau­verein wurde mitgeteilt, daß in diesem Jahr mit der Er- Achtung einer landwirtschaftlichen Winterschule in Tettnang nicht zu rechnen ist, da die Zentralstelle für die Landwirt­schaft die von der Stadt angebotenen Räume im alten Schul­haus als nicht genügend erachtet. Die Schule dürfte in Laupheim oder Rottenburg errichtet werden. Die Ver­sammlung erhob Einspruch gegen diesen Bescheid und der Vorsitzende, Landwirtschaftskammerpräsident und Abgeordn. Adorno-Kaltenbera teilte mit, daß er einen Antrag auf Er­richtung einer Winterschule in Tettnang im Landtag ein- bringen wolle.

- öigmaringen, 29. Jan. Der Landespatron von H o h e n z o l l e r n. Nach einem Hirtenschreiben des Erz­bischofs Karl von Freiburg hat der Papst am 11. August 1926 den hl. Fidelis von Sigmaringen zum Landespatron von Hohenzollern erhoben. Am zweiten Sonntag nach Ostern wird das Fest des Landespatrons zum erstenmal begangen werden.

Aus Bayern. 30. Jan. Vierstreik in Memmin - g e n. Die Landwirte, Beamten und Arbeiter von Mem­mingen haben mit Wirkung vom 29. Januar ab den Bier, streik erklärt, der auch auf die benachbarten Bezirke aus- gedehnt werden soll.

Von der bayrischen Grsnze, 28. Jan. Kleine Chro- n i k. Das Gerücht, daß nach dem Pferdehändler Gräßls in Dillingen wegen Mordverdachts gefahndet würde, hat sich nicht bestätigt. In dem Doppelhaus des Karl Geb­hard Lang in Lochau brach Feuer aus, dem Haupt- Und Nebengelände zum Opfer fielen. Drei Familien wurden wohnungslos. Die Brandursache ist unbekannt. Der ver­heiratete Kaufmann Ludwig Selbig von Kempten hat in vielen Fällen in Kempten und in der Umgebung Bestellun­gen von Leintüchern und Hemdenstoffen entgegengenommen und sich größere Anzahlungen machen lassen. Die Waren wurden nicht geliefert. Vor dem Schwindler sei gewarnt.

Aus Bayern. 28. Januar. Großfeuer in e i n e r Brauerei. In einem etwa 50 Meter langen Oekönömie- gebaude des Märkischen Brauereianwesens in Freudenberg brach an mehreren Stellen Feuer aus. Durch den Ärand wurden sämtliche Maschinen, der gesamte Fuhrpark, hie Ge- treide-, Heu- und Strohvorräte und zahlreiches Kleinvieh vernichtet. Man vermutet Brandstiftung. Der Schaden wird auf 80 000 Mark geschätzt.

Baden

Narlsrnhr, "T J"n. Der Karlsruher Skudeniendisnst beabsichtigt, im Einvernehmen mit Rektor und Senat der Technischen Hochschule ein Studentenhaus zu erbauen. Zweck des Studentenhauses ist zunächst die ausreichende Unter­bringung des gesamten sozialen Fürsorgedienstes, weiter soll das Studentenhaus den Studierenden, die nicht die Mittel haben, sich wohnliche Räume zu mieten, Tagesausenthalts- räume für Arbeitszwecke und gesellige Unterhaltung dienen und schließlich soll es für die Gesamtstudentenschaft einen Mittelpunkt geselliger Erholung bilden.

Rastatt. 30. Jan. Eine alte Goldmünze, eine spanische Quadrupelmünze von vier- Pistolen aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, wurde von dem städtischen Arbeiter Orth bei Arbeiten im Volkspark gefunden. Der Stadtrat beschloß, sie den städtischen Sammlungen einzuverleiben und dem Finder 20 -4t Mnderlohn zu geben. Die Münze hat nach dem Urteil von Kennern einen Wert von 80 -4t.

Adelsheim, 30. Jan. Vor dem Schwurgericht Mosbach wurde der Angeklagte Keller, der seinerzeit den Walter hier erstochen hatte, zu 17 Monaten Gefängnis verurteilt.

Mannheim, 30. Jan. Die 18jährige Anna Allgeier von Dühren, ein aufgewecktes, doch leichtsinniges Mädchen, er-

'Ich will baß Sie morgen ganz ohne Geld ins

Ausland reisen sollen. Aber Sie dürfen nicht vergessen, daß ich in dieser Angelegenheit sozusagen Konsul Kallenbergs Anwalt bin. Er hat mich engagiert, um das Mysterium mit dem Buchstabenschloß und den 25 000 Kronen anszuklären. Sie boten seinerzeit Einar Falkenberg als Beitrag zur Abbezahlung der Schuld seines Bruders 20 000 Kronen. Falkenberg faßte dieses Angebot als Hohn auf. Ich da- gegen sehe nichts Herabwürdigendcs darin, ihm daS Geld wieder zu verschaffen, das Sie ihm gestohlen haben. ES ist mein Ehrgeiz, eine Aufgabe so vollkommen wie möglich zu lösen, und ohne die 25 000 Kronen würde eine kleine Lücke bleiben. Mit anderen Worten, würden Sie so freund­lich sein, das gestohlene Geld hier ans den Tisch zu legen?"

Asbjörn Krag, der von der Geldgier derSpinne" wußte, hatte einen Wutausbruch erwartet.

Valentine runzelte auch die Stirn, aber die Runzeln glätteten sich bald wieder, und sie fragte erstaunt:Ver­langen Sie das wirklich?"

Unbedingt!"

Ich habe mein Geld und meine Wertsachen nicht in diesem Zimmer," antwortete sie.Sie müssen mir also erlauben, das Geld zu holen."

Sie war bereits aus dem Wege zum Nebenzimmer, als eine drohende Bewegung von Krags Revolver sie zu­rückhielt.

Hallo," rief er,keinen Schritt weiter!"

Sie drehte sich zu ihm um, und der Detektiv bemerkte einen gespannten Ausdruck in ihrem Gesicht. Ueberhaupt bekam er den Eindruck, daß sie jetzt wieder auf einen Aus­weg sann, und das machte ihn etwas nervös.

Ich bin nicht so einfältig," sagte er,daß ich Ihnen erlaube, das Zimmer zu verlassen."

Ich wollte nur die 25 000 Kronen holen . . ."

Ich verstehe. Und gleichzeitig wollten Sie Ihre Freunde benachrichtigen."

Meine Freunde sind nicht hier."

Das glaube ich Ihnen nicht. Und außerdem habe ich bereits entdeckt, wo Sie Ihr Geld versteckt haben."

Wirklich?"

(Fortsetzung folgt.)