hielt vom Schwurgericht wegen einer satjchen eidesstattlichen Versicherung in Tateinhalt mit Betrug und wegen Meineids eine Gesamtgefängnisstrafe von 10 Monaten abzüglich zwei Monate der Untersuchungshaft.

Mühlhausen in Baden, 30. Jan. Im nahen Dörnach war die Ehefrau Anna Mistler mit Feueranmachen beschaf. tigt. Der Ofen wollte nicht recht brennen und die Frau han­tierte mit dem Feuerhaken darin herum. Auf einmal schlug eine Stichflammer heraus und entzündete die Schürze der Frau Bevor es der Unglücklichen gelang, die brennende Schürze abzulegen, gerieten ihre Kleider ebenfalls in Brand, und im Augenblick glich die Frau einer Feuersaule. Sie kef noch in den Flur und brach dort bewußtlos zusammen. Haus­bewohner löschten die Flammen, aber die Frau hatte bereits so starke Brandwunden erlitten, daß sie bald nachher starb.

Pforzheim. 28. Jan. Einer der ältesten Pforzheimer ist der Tapezierer Franz Josef Wolf. Er kann am Samstag seinen 90. Geburtstag begehen. Dieses Jahr feiert er außer­dem das 60. Dienstjubilöum als aktiver Feuerwehrmann. Woil ist noch immer rüstig und ein eifriger Feuerwehrmann.

An der engsten Stelle der Westlichen Karl-Friedrichstraße im Vorort Brötzingen sprang abends aus dem Hause Nr. 332 der 8jährige Schüler Wilhelm Lechler direkt vor ein Last­auto des Städtischen Wasserwerks. Er geriet unter dieses und wurde so schwer verletzt, daß er gleich darauf starb.

Bretter,. 28. Jan. In Gochsheim ist der 58jährige Land- wirt Karl Korn in der Scheune auf die Tenne gestürzt und nach wenigem Stunden an den erlittenen schweren inneren Verletzungen gestorben.

Ettlingen. 28. Jan. In einer hier abgehaltenen Sitzung des Gemeinderates wurde behauptet, daß nach einer maß­gebenden Mitteilung aus Karlsruhe eine Durchführung der Karlsruher Straßenbahn über das Weiheräckergebiet und Rüppurr bis Ettlingen geplant und in Bälde mit der-Durch- führung des Projektes zu rechnen sei.

Weinheim. 28. Jan. Hier stürzte in der Nähe des Haupt- babnhofs die led. 26 I. a. Eva Rehberger aus Dossenheim von ihrem Fahrrad und zog sich innere Verletzungen zu. Sie mußte bewußtlos in das hiesige Krankenhaus verbracht werden.

Wertheim, 28. Jan. Kommerzienrat L a n g g u t h, der große Wohltäter der Stadt und Stifter des Volksbads, feierte in völliger Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag.

Hofweiler (bei Baden-B'den), 28. Jan. Der kürzlich verstorbene Deutschamerikaner Georg Ehret, Besitzer meh­rerer Brauereien, hinterließ ein Vermögen von 25 Mil­lionen Dollars, von dem er 10 000 Dollars dem Kinderheim seines Geburtsortes Hofweiler vermachte.

St. Blasien. 28. Jan. Eine Anzahl Maler haben sich unter dem Namen i,Die Schwarzwälder" unter dem Vorsitz von Prof. Dischler zu einer Ausstellungsgemeinschaft zu­sammengeschlossen. Die Vereinigung will hauptsächlich heimische Kunst pflegen.

Freiburg. 28. Jan. Seinen 90. Geburtstag begeht am 2. Februar der Kasernenivärter Josef D e u f e l. Er war Kriegsteilnehmer der Feldzüge 1859 (Oesterreich gegen Italien) 1864/66 und 1870/71. Seit 1871 war er Kasernen­wärter des Infanterieregiments 113. Diesen Posten be­kleidete er bis zum Jahre 1910. In Kleinkems starb im Alter von 85 Jahren der frühere Stationsvorsteher Flurg, der seit 1913 im Ruhestand lebte. Der Verstorbene war Mitkämpser von 1870/71. Der Gründer der in ganz Baden bekanten Weingroßhandlung Germann, Hermann Germann, ist in Müllheim im Alter von 80 Jahren an Grippe gestorben. Der Stadtrat in Freiburg hat erneut gegen die Einbeziebung des Titisees zum Schluchseewerk energischen Einspruch erhoben.

Lokales.

Wildbad, 31. Januar 1927.

Vom Musikverein Wildbad. Bei der gestern stattge­habten Generalversammlung des Musikvereins wurde als Zeitpunkt des hier stattfindenden Musikfestes der 29. Mai (Sonntag vor Pfingsten) festgesetzt. FUr den eine Wiederwahl ablehnenden verdienten Vorstand Kallfaß wurde Karl Rometsch jr. gewählt. Zweiter Vorstand wurde Gustav Luz, Malermeister, Schriftführer G. Eisele, Kassier K. Gugenhan. Weitere Ausschußmitglieder: Willi Kull, K. Kallfaß und Ehr. Gall. Möge dieser Wahlaus­fall den Idealen des Vereins fördernd sich erweisen, wie es auch unter der alten Vorstandschaft zu konstatieren war!

Nach beendigter Generalversammlung fand noch im Schwarzwaldhof" eine genußreiche musikalische Unterhal­tung statt, die sehr gut besucht war.

Ausbildungslehrgänge für Fachlehrerinnen. Gemäß Ziffer 2 der Verfügung vom 18. Juni 1923 Uber die Aus­bildung der Fachlehrerinnen werden im Frühjahr 1927 Bewerberinnen, welche sich zu Fachlehrerinnen ausbilden wollen, sowohl in das Hauswirtschaftliche Seminar in Kirchheim u. T., wie in die Frauenarbeitsschulen in Reutlingen und Ulm ausgenommen. Die in diese zwei Frauenarbeitsschulen aufgenommenen Schülerinnen müssen zum Zweck einer Abschlußausbildung in Hauswirtschaft im Frühjahr 1929 in das Hauswirtschaftliche Seminar übertreten. Für alle drei Ausbildungslehrgänge gelten die gleichen Aufnahmebedingungen (s. Ziffer 3 der Ver­fügung vom 18. Juni 1923). Bei allzu starkem Andrang bleibt Vorbehalten, von allen für die Aufnahme in Be­tracht kommenden Bewerberinnen eine Aufnahmeprüfung zu verlangen. Die Meldungen zur Aufnahme sind unter genauer Angabe der Anschrift bis spätestens 15. Februar bei derjenigen Anstalt, in die man einzutreten wünscht, vorzulegen. Beizufügen sind: 1. der Geburts­und der Taufschein, 2. eine selbstverfaßte Darstellung der persönlichen Verhältnisse, 3. sämtliche Schulzeugnisse und sonstigen Nachweise über die Ausbildung, 4. das Zeugnis eines beamteten Arztes (Oberamtsarztes) über den Ge­sundheitszustand der Bewerberin in verschlossenem Um­schlag, 5. ein Leumundszeugnis, 6. ein Staatsangehörig- keitsäusweis. Die Aufnahmeprüfung für alle drei Ausbildungslehrgänge findet Ende März in Kirch- htiin statt. Ueber die Aufnahme entscheidet das Mini­sterium im Benehmen mit den Oberschulräten. Die zuge­lassenen Schülerinnen werden nähere Mitteilung erhalten.

In der wissenschaftlichen Prüfung wird ein Aufsatz, eine Niederschrift und die Lösung von Aufgaben aus dem

bürgerlichen Rechnen, ferner die Beantwortung von Fragen aus der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, sowie aus den naturkundlichen Fächern (einschließlich Chemie, Physik und Gesundheitslehre) und aus der Erdkunde Deutschlands und seiner wichtigsten Ein- und Ausfuhr­länder verlangt. In der praktischen Prüfung sind einige einfache Speisen, sowie Arbeiten aus dem Gebiet des Nähens, Flickens, Strickens und Häkelns herzustellen.

Landesausstellung für Lehrlingsarbeiten. Wie uns von der Handwerkskammer Reutlingen mitgeteilt wird, haben nachstehende Lehrlinge, deren Arbeiten in Stutt­gart ausgestellt waren, eine Auszeichnung erhalten und zwar: 2. Preis: Kau pp, Hermann, bei Malermeister Bott, Calmbach. Anerkennungen: Eitel, Wilhelm, bei Schuhmachermeister Wilh. Rentschler sen., Calmbach; Mayer, Fritz, bei Zimmermeister F. Mayer, Wildbad.

Aus derNachbarschaft.

Rotenbach, 29. Jan. Der 37 Jahre alte Säger Fried- rich Härter von Dennach war Freitag vormittag mit dem Verladen von Sägmehl in einem Eisenbahnwagen beschäftigt. In überraschender Weise würde er von stürzen- den Sägmehlmassen zugedeckt und erlitt dabei den Erstickungs­tod, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Der so jäh ums Leben Gekommene versah die Nebenstelle des Schul­dieners in Dennach und war ob seiner Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit überall sehr beliebt. Eine Witwe mit drei unversorgten Kindern, denen sich allgemeine Teilnahme zuwendet, betrauern den Tod ihres Ernährers.

Kleine Nachrichten aus aller We^L

Der älteste deutsche Glockengießer. Rudolf I a u ck, In­haber der Glockengießereifirma G. A. Jauck in Leipzig, feierte am 28. Januar den 80. Geburtstag. Aus seinem Betrieb gingen nahezu 400 Kirchenglocken hervor; Jauck hat auch die erste Dampffpritze gebaut-

Wagner-Festspiele in Paris. Generalmusikdirektor Fritz Busch in Dresden ist aufgefordert worden, eine Anzahl deutsche Aufführungen von Wagner-Opern in Paris in, März zu leiten.

AmsterdamBremen in 81 Minuten. Der Hamburger Flieger Gerstenkorn legte am 28. Januar mit einer drei­motorigen Junkers-Maschine D 950 die 300 Kilometer lange Strecke AmsterdamBremen in 81 Minuten zurück und schlug so den bisherigen Rekord um eine Minute.

ep Deutsche Junglehrer in Brasilien. Die Not der Jung­lehrer ist ein besonders trauriges Kapitel unserer Tage. Junge Menschen, die mit Mühe und Fleiß und unter oft erheblichen Aufwendungen der Eltern sich eine sorgfältige Bildung verschafft haben, können diese nicht verwerten, sondern müssen oft in ganz untergeordneten Stellungen sich einen kärglichen Lebensunterhalt verdienen. Durch die Aus­wandererhilfe der bekannten Bodelfchwinghfchen Anstalt Bethel bei Bielefeld sind nun 10 in Deutschland unbeschäftigte Junglehrer nach Sübrasilien in den Dienst der dortigen deutsch-evang. Gemeinden ausgesandt worden. Die Anstalt plant die Aussendung von weiteren Junglehrern, die dort bei unseren Volksgenossen eine befriedigende Tätigkeit im Dienst des Deutschtums und des Christentums finden werden.

Die evang. Kirche in Posen und Pommerellen. Nach dem Bericht des Generalsuperintendenken v. Blau (Posen) auf der Dritten Landessynode der uniierken evang. Kirche in Polen, die in Posen stattfand, werden die 350 000 Glie­der der Kirche mit 400 Kirchengemeinden nur noch von 280 Geistlichen versorgt. Der Mangel an geistiger Versorgung ist vor allem durch die Ausweisung zahlreicher Geist­licher hervorgerufen. Von den 39 000 evangelischen Schul­kindern besuchen rund 31 000 deutsche evangelische Volks­schulen und 4000 höhere deutsche Privatschulen: 4000 deutsche evangelische Kinder müssen polnische katholische Schulen be­suchen: davon bleiben 1000 ohne jeden Religionsunterricht. Di« mannigfachen Auflösungen kirchlicher Anstalten haben den Besitzstand der Kirche sehr geschmälert und manches Merk der innerst Mission ganz zerstört.

Der Kölner Rofenmontag, der seit über 14 Zähren nicht mehr öffentlich abgehalten wurde, wird dieses Jahr am Karneval mit großem Umzug gefeiert werden. Es soll unter dem LeitgedankenDie neue Zeit" stehen.

3V Jahre Schnitzarbeit. Ein Einwohner in Annaberg (Sachsen) hat in 30jähriger Arbeit eine Schaukrippe ge­schnitzt, die die Geburt und die Leidensgeschichte Christi dar­stellt und mit einem wundervollen Mechanismus aus­gestattet ist.

Riesenkarpfen. Der Fischermeister Beyer in Weißensels (Prov. Sachsen) fing in der Saale eisten Karpfen von 16 Pfd.

Aus dem Varmatprozeß. In der Verhandlung am 28. Januar wurden an Hand der Sachverständigen-Befunde fest- gestellt, in welchem Verhältnis die an Barmat gegebenen Darlehen zu den bei ihm vorhandenen Deckungen standen. An dem Stichtag vom 31. Dez. 1923 standen die Darlehen der Preußischen Staatsbank in Höhe von 1,5 Millionen Mk, und 1,6 Millionen als Deckung durch Wertpapiere verschie­dener Art gegenüber. Am 24. Jan. 1924 6 Millionen Dar- lehen OB Millionen Deckung, am 31. Juli 1924 10,5 Mil­lionen Darlehen 2 Millionen Deckung.

ver Ausläufer als Krösus. Der Ausläufer Adolf Kr chelmann, der trotz feister Vorstrafen bei einer Brauerei Frredrichshagen (Berlin) Anstellung als Kassenbote gesund hatte, benützte die erste Gelegenheit, um mit einem Kasse äuftrag in Höhe von 28 000 Mark durchzubrennen. - wollte als reicher Mann einmal eine Vergnügung»« größeren Stils machen. Also auf nach der Schweiz! ! Zürich verlor er sein Herz zunächst an eine Schauspieler! der er einen Brillantschmuck um 4200 Mark verehrte. Dö­gings nach Venedig, wo er sich eine Gondel um 800 Ma kaufte, um sie nach ein paar Tagen an den Torwart sein Gasthofs zu verschenken. Weiter gings nach Genua, Pij Rom und Neapel. Den Rest seines Reichtums wollte er Deutschland genießen, und er wählte dazu verschiedene O seebader. Nachdem die ganze Vergnügungsreise fünf Wvch gedauert hatte, besaß Knöchelmann noch 60 Mark. Rst vertrank er davon 55 Mark, mit den letzten 5 Mark fuhr nach Berlin und stellte sich der Polikei. Das Gericht ve urteilte ihn nur zu 2 Jahren Gefängnis und ließ als M derungsgrund gelten, daß es von der Polizei unoerantwoi sich gewesen sei, einem vorbestraften Menschen eine so grol Geldsumme anzuvertrauen.

Afpirin-Diebsiaht. In den Neuyorker Lagerräumen der deutschen chemischen Werke Bayer u. Co. in Leverkusen wurden drei Eisenbahnwagenladungen Aspirin (di, hek«,«»

Arznei gegen Fieber, Erklältungen usw.) im Wert von 630 000 Mark gestohlen. Die Diebe müssen die ganze Nacht gearbeitet haben und Helfershelfer haben. Das Gebäude ist gewöhnlich stark bemacht.

Die Stadt Prag hat nach neueren Erhebungen 737 000 Einwohner.

Stürme in England. In der Nacht zum 28. Januar wüteten in ganz England fürchterliche Stürme, die vielfach großen Schäden anrichteten. Ein Schnellzug wurde durch den Sturm 40 Minuten aufgehalten und konnte nicht vor­wärts kommen. In Glasgow (Schottland) sind bei Ge­witterstürmen einige Häuser eingestürzt, wobei 11 Menschen getötet und 50 verletzt wurden.

Flugzeugabsturz. In Norburg (England) stürzte bei starken Sturm ein Einsitzer-Bombenflugzeug ab ^r Flieger war sofort tot.

Wölfe bei Neapel. In dem Dorf Fijcinne bei Salerno wurde ein Bauer in der Nähe seines Hauses von mehreren Wölfen angefallen und durch Bisse schwer verletzt. Herbei­geeilte Nachbarn vertrieben die Wölfe durch Schüsse. Die Raubtiere waren, vom Hunger getrieben, aus den Bergen heruntergekommen. Cs ist aber sehr selten, daß so weit im Süden Wölfe auftreten.

Brand >n einer amerikanischen Kirche. In der Stabt Turner im Staat Idaho ereignete sich in der Mormonen­kirche eine schwere Explosion. Die Gasbeleuchtung hatte plötzlich ausgesetzt und als ein Streichholz angezündet würbe, entwickelte sich eine riesige Stichflamme, die die Kirche in Brand setzte. Bevor alle Besucher die Kirche verlassen kann- ten, wurde der Ausgang verschüttet. Acht Tote und zwölf Schwerverletzte fielen dem Unglück zurr Opfer.

Die Dürre in Südafrika. Die westlichen Gebiete des Karoo-Bezirks im Kapland ist durch lange Trockenzeit in eine Wüste verwandelt worden. In 18 Monaten ist nur eine Regenmenge von eineinhalb Zoll festgestellt, einzelne Ort­schaften sollen sogar feit zwei Jahren keine Niederschläge mehr gehabt haben. Viele Farmer sind vollständig verarmt. Unter den Koffern droht eine Hungersnot auszubrechen, da es keine Ernte gab und das Vieh massenweise üngegangen ist. Die Regierung läßt in den betroffenen Bezirken Lebens­mittel verteilen. Der Schaden wird im Karoo-Bezirk auf über 10 Millionen Mark geschätzt.

Juwelenraub. Aus dem Palast des indischen Maharad­scha von Bharatpur wurden Juwelen im Wert von 1,6 Millionen Mark gestohlen. Einige der Edelsteine wurden von Geheimpolizisten gefunden. Zwei Verdächtige wurden verhaftet.

84 Elefanten in einem Festzug. Bei dem Besuch des Königs und der Königin von Siam in der Stadt Chieng- Mai ritten das Königspaar und alle Häuptlinge auf riesigen Elefanten, von denen 84 im Zug waren. Die Borneo-Hanoels- gesellschaft machte dem König einen weißen Elefanten als glückbringend zum Geschenk. Weiße Elefanten werden für heilig gehalten.

600 Häuser abgebrannt. In Kobayafhi bei Miyazaki (Japan) wurden 600 Häuser, darunter der Bahnhof, mehrere Banken und eine Polizeiwache durch eine Feuersbrunst ein­geäschert. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen.

Riesenhechi. Bei Fliegenberg (bei Hamburg) wurde mii der Angel in der Elbe ein Hecht von 1,10 Meter Länge und 18,5 Pfund Gewicht gefangen.

12. Millionen beschlagnahmt. Den Behörden ist es ge­lungen, Vermögenswerte der Brüder Schwartz in Köln, die vor einiger Zeit wegen großer Spritschiebungen verhaftet worden waren, in Höhe van etwa 12 Millionen Mark zu beschlagnahme!'. Die Schwartz hatten diesen Teil ihres Ver­mögens nicht mehr ins Ausland verschieben können. In die Schiebungen ist noch eine Reihe anderer Firmen in Köln verwickelt. Immer noch werden auch weitere Angestellte der Firmen verhaftet.

Schwindler. DerSchriftsteller" Kontz aus Quierschied bei Saarbrücken trat in verschiedenen westdeutschen Städten als Regierungsrat auf und suchte und fand bei angesehenen Familien Geldunierstützung für ein angeblich von ihm her­auszugebendes Sammelwerk über das deutsche Siedlungs­wesen. In kurzer Zeit hatte Kontz über 16 000 Mark zu­sammengebracht, aber ebenso schnell verjubelt. In Mainz wurde der Schwindler nun verhaftet.

Dynamit aus dem Straßenbahngleis. Auf dem Straßen­bahngleis in der Kämmergasse in Köln wurde ein Sack mit 10 Paketen mit je 11 Dynamitpatronen gefunden. Ein Paket war ausgebrochen und die Patronen lagen auf den Schienen. Der gefährliche Fund konnte beseitigt werden, ehe der Straßenbahnzug ericknen. Der Sack war in einer anderen Straße aus einem Sprengstoffwagen gestohlen worden, während der Führer dieses Kraftwagens wegen eines Mo­torschadens halten mußte.

Iugzusammenstoß. Bei Alt-Radzionkau (Ost-Oberschlesten) stießen zwei polnische Güterzüge zusammen. 13 Wagen wurden zertrümmert, beide Lokomotiven schwer beschädigt.

Beamtete Menschenhändler. Der Vorstand des amt­lichen Stellenvermittlungsbüros in Mischolcz (Ungarn) und sein Stellvertreter wurden plötzlich verhaftet. Es wurde ent­deckt, daß sie ihre Amtsgeschäfte dazu benutzt hatten, zahl­reiche Mädchen unter dem Versprechen, ihnen gute Dienst­stellen zu verschaffen, an öffentliche Häuser zu verkaufen.

Vermißtes Schiff. Ein englischer Dampfer von 360 To., der vor 10 Tagen mit einer Kohlenladung von Blyth nach London abgegangen war, wird vermißt. Er dürfte in den Stürmen untergegangen sein.

Neue Tierseuchen. Im ehemals österreichisch-ungarischen Grenzgebiet des unteren Murlals, durch das sich nun die neue österreichisch-jugoslavische Grenze zieht, macht sich eine Hasenseuche bemerkbar. Bei der Oeffnung verendeter Tiere sah man die Leber krankhaft arg verändert. Sie war doppelt so groß wie im gesunden Zustand, stark ver­härtet und die Farbe graublau, von weißen Fäden wie marmoriert. Die Oberfläche zeigt an vielen Stellen steck­nadelkopfgroße Erhebungen von gleicher Farbe, die sich be­sonders hart anfühlen. Ein Schnitt durch die Leber ließ diese als versteinert erkennen. Ungefähr bei der Hälfte der Hasen war die Lunge tuberkulös. Die Hasen haben strup­pige Felle und erscheinen in der freien Wildbahn auffallend matt. Von dieser Seuche werden auch Rehe befallen. Auch bei Rindern, besonders bei Jungvieh, tritt sie auf. In einzelnen Gemeinden hat die Seuche die Hälfte des Vieh­stands dahingerafft. Schon werden Klagen laut, daß auch Schafe, Schweine und das Hausgeflügel von dc Seuche ergriffen werden. Die Behörden haben Maßnahmen getroffen, um eine weitere verheerende Verbreitung der Seuche zu verhindern.