gegenüber seien die großen Erdölbesitzer schuld. Die Erd- ölanteile des Lord Cowdray seien in letzter Zeit von Personen erworben worden, die dem Schatzsekretär Mel- l o n „außerordentlich nahestehen". (Große Bewegung.) Das Land werde keinen Krieg mit Mexiko dulden. Der Antrag Robinson, den Streit mit Calles einem Schiedsgericht zu unterbreiten, wurde sodann, wie bereits berichtet, vom Senat angenommen.
Die Erfolge Chinas
Räumung der Provinz Setschuan
Peking, 27. Jan. Nachdem nunmehr die in der Provinz Setschuan lebenden Europäer sämtlich abgeschoben sind, verlassen auch die Missionare, die sich bisher geweigert hatten, ihre Stationen, da die Lage immer bedrohlicher wird. Mehr als 500 Missionare sind bereits in Hankau eingetroffen, während 50 andere sich auf dem Weg nach Jtschang befinden. — Setschuan ist eine große Provinz im westlichen China. Sie grenzt westlich an Tibet.
Die Zollzuschläge
Hankau, 27. Jan. Die südchinesische Regierung läßt .erklären, daß sie die durch General Suntschuanfang in Schanghai einbezogenen Washingtoner Zollzuschläge nicht anerkenne. Waren, die für das Gebiet der Südregierung bestimmt seien, müssen entsprechend verzollt werden, auch wenn der Zollzuschlag bereits einmal in Schanghai erhoben worden sei.
Wie aus Fukschau gemeldet wird, gehen die südchtne- sischen Behörden mit unnachsichklicher Strenge gegen die Urheber der Plünderung des europäischen Viertels vor. Bisher sind über 200 Personen verhaftet. Zehn überführte Plünderer wurden hingerichket.
Kanada lehnt die Beteiligung ab
Montreal, 27. Jan. In Negierungskreisen wird betont, daß Großbritannien keinesfalls auf irgendwelche militärische oder andere Hilfe von Kanada rechnen dürfe, wenn in China ernstliche Verwicklungen entstehen. Kanada wisse wohl, daß England in China allein da st ehe und auch von den eigenen Dominien verlassen sei, aber Kanada könne e» mit seinen Grundsätzen nicht vereinbaren, sich in China einzumischen. — Dies dürfte auch die Meinung in der Süd- afrikanischen Union sein. England hätte sich eine solche Lage 1914 wohl nicht im Traum einfallen lassen.
Australiens Zurückhaltung
Melbourne. 27. Jan. Das Bundesminiskerium beschloß, vrn dem Angebot an die englische -Regierung, deren Borgehen in China zu unterstützen, abzusehen, da die Lage in China die Hilfe Australiens zurzeit nicht notwendig mache und England auch keine Aufforderung an das Dominium gerichtet habe.
Widerstand ln Indien
Delhi, 27. Jan. Die Nationalpartei erhob in der Gesetzgebenden Versammlung Einspruch dagegen, daß England ohne Befragung des indischen Parlaments indische Truppen nach China sende. Der englische Gouverneur verbot die Verhandlung über diesen Gegenstand, da die Besprechung dem „öffentlichen Interesse" zuwider sei.
Washington, 28. Jan. Der Auswärtige Ausschuß des Abgeordnetenhauses forderte in einer Entschließung die Regierung auf, selbständig mit China über die Abänderung der ungerechten Fremdenvorrechte zu verhandeln.
Die Regierung hat auf die Denkschrift der Kantonregierung geantwortet, daß die Vereinigten Staaten gewillt seien, in Verhandlungen über die Wiederherstellung der vollständigen Hoheit Chinas und die Aushebung der Fremdenvorrechte einzutreten.
In Beantwortung einer Entschließung der Fraktion der englischen Arbeiterpartei und der Gewerkschaften für Einstellung der Truppensendungen nach China und Anerkennung der kantonesischen Regierung hat das Auswärtige Amt in London erklärt, die Truppensendungen haben nur den Zweck, die englischen Interessen in China zu schützen. Die englische Regierung sei bereit, den Chinesen große Zugeständnisse zu machen, wenn die Verhandlungen in freundschaftlichem Geist geführt werden.
Nach dem Londoner „Evening Standard" sollen in 14 Tagen etwa 20 000 Mann britischer und indischer Truppen zum Schutz der britischen Interessen in China verfügbar sein.
Nach dem „Daily Telegraph" werden die Mächte, Japan ausgenommen, gemeinsam erklären, daß sie auf die s
! Die Spinne.
Roman von Sven Elveslad.
WarechÜgt« Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel.
Eqeyrlght by G>ei er L Comp., Berlin W rv>
(Nachd uck verboten.)
4S. Fortsetzung.
„Und haben Sie keine Erregung dabei gespürt, haben Sie sich nicht gefürchtet? Sind Sic nicht bleich geworden?"
„Niemals. Ich verlasse mich auf meine Kaltblütigkeit."
,Zetzc begreife ich, das; Sie es ernst meinen," flüsterte Valentine, „denn jetzt sind Li leichenblaß."
„Ich werde Ihnen die Lage erklären," sagte Krag, in- »em er sich erhob. „Sie haben ganz recht, vaß uns jeder Vetveis für Ihre Schuld fehlt. In dieser Beziehung haben Sie sich schlauer benommen als irgendein Verbrecher, der mir je begegnet ist. Selbst men» sie in diesem Augenblick alles zugestehen uno ich es dem Gericht mitteilen würde, ^ könnten Sie, wenn Sie es später leugneten, das Recht auf , Ihrer Seite behalten. Schlimmstenfalls würde man die! Anklage auf Eifersucht, verschmähte Liebe und vergleichen ' zurückführen Uno außerdem wissen Sie ganz genau, daß eine gerichtliche Verfolgung oer Sache Karl Falkenbergs Andenken beschmutzen und vielleicht mehrere lebende Personen, darunter den Kammerherrn Toten, kompromittieren würde. Ich muß Ihnen recht geben, daß Sie Grund haben, sich sicher zu fühlen. Parum handhabe ich vie Sache auch aus diese Weise. Also," fügte oer Detektiv ernst hinzu, indem er den Revolver abermals hob, „wollen Sie mir sagen, wo Ada ist oder nicht?"
„Wenn ich nun „nein" antworte?"
..Dann erschieße ich Sie."
Valentine betrachtete ihn forschend.
„Sie sind ein seltsamer Mann." sagte sie. „Sie scheuen nicht davor zurück, zum Mörder zu werden."
„Sie irren sich," antwortete Krag. „Keiner wird einen Verdacht gegen mich, den geschätzten Detektiv, hegen. Ge- jetzt den Fall, daß ich Sie jetzt erschieße, und das werde jch tun, wenn Sie mir nicht sagen, wo Ada versteckt gehalten
Einführung der seinerzeit auf der Washingtoner Konferenz beschlossenen Zuschlagszölle verzichten.
Deutscher Reichstag
Berlin, 27. Januar.
Der Reichstag hat das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten angenommen. Ein soz. Antrag, Minderbemittelte unentgeltlich zu behandeln, wurde mit 164 gegen 146 Stimmen angenommen. In einer Entschließung wird die Regierung aufgefordert, über die vorhandenen Einrichtungen für Mütter- und Kinderschutz eine Denkschrift und dann einen Gesetzentwurf vorzulegen, der auch weitere Einrichtungen enthalten soll.
Ein Antrag v. Guerard (Atr.) bildet einen Nachtrag zum Gesetz über Grundschulen und Aufhebung der Vorschulen. Nach dem Antrag solle die Auflösung oder der Abbau von privaten Vorschulen erst dann erfolgen, wenn die E n k s ch ä d i g u n g der Lehrkräfte und Unterhaltungsträger gesetzlich geregelt und durchgeführt ist. Der Bildungsausschuß beantragt, daß da, wo eine baldige Auflösung oder ein baldiger Abbau erhebliche wirtschaftliche Härten für die Lehrkräfte oder die Unterhaltungsträger mit sich bringen würde oder aus örtlichen Gründen untunlich ist. die völlige Auflösung auf- geschoben werden kann. Dann soll aber dafür gesorgt werden, daß die Schülerzahl den bisherigen Umfang nicht übersteigt. Wenn sich Härten ergeben, so soll aus öffentlichen Mitteln eine Entschädigung gewährt werden. Vorder darf der Abbau oder die Auflösung der privaten Vorschulen- nicht erfolgen. — Abg. Löwen st ein (Soz.) wendet sich scharf gegen den Antrag, dessen Zweck sei, die katholischen Gesinnungsschulen für die kath. Kirche und die monarchistischen Vorschulen der Schwarz-Weiß-Roten zu erhalten.
Württemberg
Stuttgart, 27. Jan. Erwerbslosigkeit in Württemberg. In der Erwerbslosenfürsorge wurden am 15. Januar gezählt (die eingeklammerten Zahlen geben den Stand am 1. Januar an): 53 157 (50 377) Hauptunterstützungsempfänger, darunter 44 910 (42 040) männliche und 8247 (8337) weibliche. Hiezu kommen 46 997 (43 959) Zu- schlagsempsänger. Die Hauptunterstützungsempfänger haben demnach gegenüber dem 1. Januar um 5,5 v. H. zugenommen. In der Zeit vom 15. 12. 26 bis 15. 1. 27 wurden in die Erwerbslosenfürsorge neu ausgenommen: 19 838 männliche und 1908 weibliche Hauptunterstützungsempfänger: ausgeschieden sind im gleichen Zeitraum 8439 männliche und 1638 weibliche. Dies ergibt einen Zugang für die männlichen von 11 399 und für die weiblichen von 270. Es waren unterstützt: 23 320 Personen bis zu 13 Wochen, 12 015 über 13^—26, 10 361 über 26—39 und 7461 Personen über 39 bis 52 Wochen. Die Zahl der Kurzarbeiter hat wieder zugenommen, sie beträgt 5790 (2919). Am 15. 1. 27 waren bei Notstandsarbeiten 4176 Personen beschäftigt gegenüber 5365 am 15. 12. 26. In der Krisenfürsorge wurden gezählt: (die eingeklammerten Zahlen geben den Stand am 15. 12. 26): 1138 (433) männliche und 338 (148) weibliche Personen: außerdem 1187 (531) Zuschlagsempfänger. Die Hauptunterstützungsempfänger haben demnach um 153,6 o. H., die Zuschlagsempfänger um 123,5 v. H. zugenommen.
80. Geburtstag. Am 28. Januar begeht der Präsident der Oberpostdirektion, Karl v o n M e tz g e r, die Feier seines 60. Geburtstags.
Mozart-Beekhoven Konzert. Der Dirigent des Deutschen Beethovenfesres in Bonn, Prof. Dr. Siegmund v o n H auseg g e r, ist vom Philharmonischen Orchester Stuttgart eingeladen worden, das nächste Symphoniekonzert des Orchesters am 3. Februar zu leiten. Herr von Hausegger wird ein Mozart-Beethoven-Programm zu Gehör bringen. Karten bei Auer. Sülze u. Galler und an der Abendkasse.
Der Krankenstand. Nach dem Wochenbericht der Stuttgarter Ortskrankenkasse hat sich der Krankenstand in der Zeit vom 15. bis zum 22. Januar von 9837 auf 12 639 erhöht, ein Beweis, daß die Grippe in Stuttgart immer noch außerordentlich stark verbreitet und auch nicht in der Abnahme begriffen ist.
Erfolglose Lierstreike. Zu dem Bierstreik wird mitgeteilt, daß diese völlig zwecklos seien, da die Brauereien ausnahmslos an dem Aufschlag festzuhalten genötigt sind und unter keinen Umständen ihre Abnehmer auch nur zu einem Teil dafür schadlos halten können, wenn diese den
Ausschlag nicht durchführen: als Verbrauchssteuer muß die Biersteuer, genau wie Tabak-, Zigaretten- und andere Verbrauchssteuer auf den Verbraucher abgewälzt werden.
Vom Tage. Zwischen 9 und 10 Uhr vormittags entriß der 32 J.-a. Hilfsarbeiter Wilhelm Kaiser von hier auf der Kreuzung der Kornberg- und Silberburgstraße einer Dame die Handtasche und flüchtete. Er wurde von einer Kraftradstreife der Verkehrspolizei, die den Vorfall beobachtet hatte, verfolgt und nach kurzer Zeit festgenommen. — Ein 16 I. a. Lehrling verübte in einem Haus der Forststraße durch Einatmen von Gas einen Selbstmordversuch. Der Lebensmüde wurde nach der Olgaheilanstalt verbracht.
Aus dem Lande
Neuhausen a. A., 27. Jan. Tödlich überfahren. Auf der Station Sielmingen der Filderbahn wollte der Landwirt und Wagner Theodor Maier, der mit mehreren Neuhauser Bürgern bei einer Beerdigung in Sielmingen war, in den Hinteren Wagen einsteigen. Aus Zuruf des Schaffners begaben sie sich jedoch nach vorn. Beim Einsteigen in den sich langsam in Bewegung setzenden Zug kam Maier zu Fall. Es wurden ihm beide Beine abgefahren, sodaß er bald daraus starb.
Benningen OA. Ludwigsburg, 27. Jan. Vermißt. Seit einigen Wochen wird Zimmermeister Schwemmer hier vermißt. Er hat sich von zu Hause entfernt, um Geschäftsangelegenheiten in Markgröningen zu regeln. Seither fehlt jeglicher Anhaltspunkt.
Marbach, 27. Jan. Ausgrabungen. Bei den Bahnerweiterungsarbeiten am hiesigen Bahnhof wurde in der Lösschicht ein Mammutzahn gefunden. — In Steinheim wurde ein tief in Geröll und Sand versteckter Schädel eines Auerochsen oder Urs (6os primiAenius) ausgegraben, der einen sehr wertvollen Fund darstellt.
hellbraun. 27. Jan. Die Aufwertung bei der Oberamtssparkasse. Die Oberamtssparkasse wertet die Spareinlagen aus der Papiermarkzeit mit etwa 15 v. H. aus und zahlt demnächst auf Wunsch an Bedürftig^ Vorschüsse aus bis zum Betrag von 50 RM. Zur Durchführung dieser Aufwertung sind über 2 Millionen Reichsmark erford«l'.-ich.
Gundelsheim OA. Neckarsulm, 27. Januar. Anschlag oder Büberei? Als der Zgg nach Neckarelz abends die hiesige Station verlassen hatte, explodierte mit lautem Knall vor dem Fenster des Bahnhofvorstands ein mit Pulver üüd Zündschnur versehenes Rohr. Die Fenster gingen in Trümmer: der Bahnhofvorstand war glücklicherweise nicht im seinem Platz: ein im Zimmer anwesender Beamter blieb Unverletzt. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Man vermutet einen Racheakt.
In einer hiesigen Wirtschaft schlossen ein Architekt von hier und ein Landwirt eine gelungene Wette ab. Für den Fall, daß der Landwirt sein Pferd in die Wirtschaft über den 4 Stufen hohen Eingang hineinführe, solle er 40 Mark bekommen. Die Wette gelang und das Pferd stand plötzlich unter den Gästen. Bescheiden wie der Landwirt war, nahm er indessen nur 20 Mark.
Vellbevg OA. Hall, 27. Jan. Lebensretter. Gemeinderat Jakob Leidig hat vor zwei Jahren einen Knaben von hier vom sickeren Tod des Ertrinkens gerettet. Dieser Tage zog er nun den 4jährigen Helmut Weller an einer ziemlich tiefen Stelle der Buhler aus dem eiskalten Wasser.
Ellwangen, 27. Jan. Neue Sanitätskolonne. Es war beabsichtigt, eine Sanitätskolonnenabteilung im An. schluß an die Samtätskolonne Aalen zu bilden. Die Anmeldungen waren aber so zahlreich, daß der Wunsch nach Gründung einer eigenen Kolonne laut wurde. Die Stadt hat 2000 Mark zur Verfügung gestellt, die noch notwendigen 400 Mark hat der Bezirksrat verwilligt.
Erkenbrechtsweiler OA. Nürtingen. 27. Jan. Tödlicher Huftritt. Abends verunglückte der Fuhrmann Karl Schempp von hier auf der glatten Steige von Beuren hierher. Er kam vermutlich infolge Ausrutschens zu Fall, geriet unter sein Pferd, wurde von diesem auf den Kopf getreten, so daß der Tod bald darauf eintrat.
Metzingen, 27. Jan. Im Tod vereint. Am Sonntag vormittag starb hier Wagnermeister Kittelberger. Am Tag seiner Berdigung folgte ihm seine Ehefrau im Tod nach.
Urach, 27. Jan. Die Kraftwagenlinie. Da» württ. Innenministerium hat vorläufig den Betrieb der privaten Kraftwagenlinie Urach—Metzingen—Mittelstadt- Neckartenzlingen untersagt. Dies bedeutet keine grundsätzliche Nichtaenebmiauna, vielmehr soll die Angelegenheit auf einer
wird, so werden Leute herbeigeeilt kommen, nicht wahr?"
„Das ist sehr wahrscheinlich. Jedenfalls würde meine eigene Tienerschast angelauien kommen, und sie würde hier sein, bevor Sie Zeit gefunden hätten, zu verschwinden."
„Sie mutmaßen falsch, "sagte der Detektiv. „Ich habe nicht die Absicht, zu verschwinden. Ich habe die Absicht, hier in d.r Wohnung zu bleiben und die Herbeieilenden zu empfangen. Ich kann von mir selbst behaupten, ohne zuviel zu sagen, daß ich der beste Revolverschütze der Welt bin. Ich kann Sie treffen, wo ich will, zum Beispiel in die ' rechte Schläfe, so daß der Schuß beim Ohr hinausgeht.
Sie werden sofort tot Umfallen, ich schließe Ihre Finger - um meinen Revolver, und das Ganze wird wie ein Selbstmord wirken."
i „Also so tritt die Polizei hierzulande auf?"
„In diesem Augenblick trete ich nicht als Polizist, ! sondern als Mensch ans. Ein junges unschuldiges Mädchen , wird irgendwo gefangen gehalten. Ich habe alle gesetzlichen j Mittel versucht, um sie zu retten, aber ich sehe ein, daß
es hoffnungslos ist. Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß Sie, wenn Sie dadurch Ihre Sache verbessern iönntcn, den Befeh! geben würden, sie töten zu lassen. Man findet ein junges Mädchen irgendwo in einem Gießbach ertrunken, ohne die geringsten Anzeichen äußerer Gewalt. Hierzulande, wo Mordtaten selten sind und wo man nicht die Fähigkeit besitzt, einen Mord von einem Unglücksfall zu unterscheiden, würde ein solcher Fall nicht das geringste Aufsehen erwecken. Ada ist also in Lebensgefahr, wenn sie nicht bereits tot ist. nur ich habe geschworen, sie heute noch zu retten."
„Ich kann Ihnen sehr gut in Ihrem Gedankengang sollen/- antwortete Valentine, die offenbar nur sprach, um ' Zen zu gewinnen. „Aber wenn ich mich nun weigere, Ihnen die gewünschte Auskunft zu geben, was dann? Wollen Sie mich dann erschießen?"
„Ja, das schwöre ich. „Dami
„Damit kommen Sie Ada aber nicht um einen Schritt näher."
„Sie irren sich. Wenn Sie aus dem Wege geräumt sind, haben Ihre Helfershelfer keinen Grund mehr, Ada gefangen zu halten. Außerdem wäre es eine Kleinigkeit für uns, das Versteck ausfindig zu machen, wenn Sie uns I keine Hindernisse mehr mit Ihrer Kühnheit und genialen !
Schlauheit in den Weg legen können. Sie sehen also, mir bleibt keine andere Wahl, wenn ich Ada noch heute nachts befreien will. Entweder erzählen Sie mir, wo sie ist, oder ich werde Sie unschädlich machen."
„Aber ich gehe noch weiter," sagte Valentine, die jetzt ganz ruhig sprach. „Ich setze den Fall, daß ich auf Ihren Vorschlag eingehe und Ihnen irgendeinen Ort nenne, wo Ado verborgen gehalten wird. Welche Garantie haben Sie, daß ich nicht lüge?"
„Ich warte, bis ich einen Bescheid von meinen Leuten bekommen habe," sagte Krag.
18. Kapitel.
Valentines leiser Ausschrei verriet, daß sie setzt davon überzeugt war, wie ernst Asbjörn Krag eS mit seiner Drohung meinte. Und er meinte es ernst, denn er war in diesem Augenblick entschlossen, eine Entscheidung zu erzwingen. Jin Notfall wollte er die gefährliche Frau niederschießen, und er wußte, daß er niemals GewijjenSbissc empfinden würde, weil er mit ihr ein boshaftes und verbrecherisches Wesen von der Erdoberfläche vertilgt haben würde.
Die Spinne war merkwürdig nervös geworden. Sie blickte nicht mehr so kaltblütig aus den Revolver. Ihre Augen flackerten hierhin und dorthin und sie tauschte angespannt, als ob sie hoffe, daß ihr Hilfe käme.
„Noch eine Minute," sagte Krag.
Der Detektiv mar wirklich furchtbar blaß. Seine schmalen Lippen waren fast weiß. Er sah Valentine mit seinem festen Blick an und zielte mir dem Revolver auf ihre recht- Schläfe. Uno gleichzeitig war seine Selbstbeherrschung so groß, daß die Waffe in seiner Hand nicht zitterte Er wußte, daß er sicher treffen würde.
„Eins halbe Minute."
Da erhob sich Valentine plötzlich, bebend oür Angs! und Erregung.
„Halten Sie ein!" ries sie.
„Sie ergeben sich also?"
„Ja, ich ergebe mich. Sie sollen erfahren, wo wir Ada versteckt halten."
Krag ließ die Waffe sinken.
(Fortsetzung folgt.)