Besprechung, an der das Innenministerium, das Wirtschaft»« Ministerium, die Reichsbahndirektion, die Oberpostdirektion und die Vertreter der in Frage kommenden Gemeinden teil­nehmen werden, geregelt werden. So ist zu hoffen, daß der Betrieb, der einem tatsächlichen Bedürfnis entspricht, ge­nehmigt wird.

Reutlingen. 27. Jan. Schwerer Unfall. Der Ober- Zugschaffner Joseph Nieder von Tübingen kam gestern früh auf dem hiesigen Güterbahnhof beim Verkuppeln der Wagen eines Güterzuges zu Fall und brachte den linken Arm unter das Rad. Er wurde in das Bezirkskrankenhaus verbracht, wo ihm der Arm abgenommen werden muhte.

Tübingen, 27. Jan. Mordversuch an der Mut­ter. Meineid. Das Schwurgericht hat den 30 I. a. H-lssarbeiter Hermann Keller von Nufringen wegen eines Mordsversuchs an der eigenen Mutter zu 3 Jahren Zucht­haus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hatte der Mutter Salzsäure und Tinte in den Wein gegossen, um sie umzubringen. Die Mutter hatte aber von dem Wein nicht getrunken. Der Schuhmacher Theodor Schwaiger von Neckartenzlingen wurde wegen Meineids zu 6 Monaten Ge­fängnis verurteilt. Während der letzteren Verhandlung wurde ein Zeuge wegen Verdachts des Meineids in Haft genommen.

Die seinerzeit vom Gemeinderat bestellten Eisenbahn­wagen. die zu Notwohnungen eingerichtet werden sollen, sind eingetroffen und beim Schlachthaus aufgestellt worden.

Spielberg OA. Nagold, 27. Jan. Silberfuchsfa r m. Hier ist eine Silberfuchsfarm angelegt worden. Es sind schon einige Paar Silberfüchse aus Canada eingetroffen und in nächster Zeit sollen weitere Paare folgen.

' TNarschalkenzimmern OA. Sulz, 27. Jan. Miß­geburt. Eine Kuh des Landwirts Graf brachte ein Kalb mit zwei Köpfen und unnatürlichen Abweichungen am Körper und den Hinterfüßen zur Welt.

Geislingen OA. Balingen, 27. Jan. Kirchen-Neu- ba u. Der hiesige kath. Kirchenrat beschloß den Neubau einer Kirche mit 1000 Sitzplätzen nach den Plänen der Architekten Schilling und Lütkemeier in Rottenburg und übertrug diesen die Bauausführung.

Tailfingen. 27. Jan- Der älteste der im Beruf stehenden Apotheker Württembergs, Ludwig Eaenter hier, feiert heute in körperlicher und geistiger Frische den 80. Geburts­tag.

Rottweil. 27. Jan. Zigeunerplage. Vor dem Amtsgericht kam die am 23. November 1926 zwischen Zi-

a w->rn in Täv.OA. Ro"'-n»il twttgefundene Schieberei

zur Verhandlung. Damals hat der Zigeuner Heinrich Rein­hard den Zigeuner Joseph Georg Pfisterer, genannt Mutebitz, durch einen Brustdurchschuß nicht unerheblich verletzt. Bei der Hauptverhandlung machte Reinhard Notwehr geltend. Das Gericht billigte mildernde Umstände zu und verurteilte den Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung zu der Gefängnisstrafe von 12 Wochen. Zur Verhandlung waren etrw Anzahl Zigeuner erschienen, die sich bis spät abends auf den Straßen der Stadt unliebsam bemerkbar machten- Durch allzureichlichen Alkoholgenuß waren die Ge­müter der Zigeuner wieder in Aufregung gekommen, und sie mußten, um Tätlichkeiten zu verhindern, gewaltsamen weise von einander getrennt werden.

Zrittlingen OA. Spaichlngen, 27. Jan. Bierstreik. In einer Versammlung wurde beschlossen, so lange in keiner Wirtschaft Bier zu trinken, bis die Wirte auf den alten Bier­preis zurückgehön. Es wurden Unterschriften gesammelt und fast restlos haben sich die Biertrinker eingeschrieben.

Schramberg, 27. Jan. Ein mutiger Paddel- fuhrer. Der Dekorationsmaler Rebstock von hier landete als erster Faltbootfahrer bei Passau. Er benützte von Ulm aus sein Boot, wurde bei Regensburg auf eine Eisscholle getrieben, auf der er sich bis Passau, wo die Scholle zer- schellte, forttreiben ließ. Von da ab setzte wieder da, Paddeln ein.

Tuttlingen, 27. Jan.. Brandstiftung. Zu dem Brandfall in Talheim am 11. d. M. wird mitgeteilt, daß Ernst Kunz und Ernst Götz aus der Untersuchungshaft ent­lassen und an deren Stelle Johs. Jrion >g. von Talheim in Untersuchungshaft genomWen wurde.

Ulm, 27. Jan. Schwere Artillerie. Die Mit­glieder der Vereinigung der Schweren Artillerie, Ortsgruppe Ulm, hielten hier eine Versammlung ab, der auch der Vor­sitzende des Landesverbandes, Oberst G o e ck e, sowie der Vorsitzende der Offiziersvereinigung des Fußartillerieregi- ments 13'21, General E h r k e, sowie viele weitere Offiziere beiwohnten, die nach einer Begrüßungsansprache des Vor­sitzenden Niederer alle der Ortsgruppe beitraten. Der Ver­band hat es sich zur Ausgabe gemacht, notleidende Kame­raden zu unterstützen und hat dieses Unterstützungswerk bereit» begonnen.

Von der Rottum. 27. Jan. EineMardergeschichte. Auf dem Dachboden des Hiobsbauern, so wollen wir ihn nennen, rumpelte es nachts, als ob die Hölle losgelassen sei. Da der Hiobsbauer nicht an Hexen, Geister und dergl. glaubte, sagte er sich, daß das unheimliche Gepolter wohl von einem oder zwei Steinmardern herrühren müsse und stellte eine vom Urähne geerbte Kastenfalle auf. Am andern Morgen war die Fallegeschnappt" und der Marder war gefangen. Weib und Kind setzten nun mit allerlei Mord­gerät dem wertvollen Marder zu, bis er nach aufregender Jagd durchs Zimmer in die ewigen Jagdgründe hinüber­befördert war. Die Falle wurde ein zweites Mal gestellt, und als sie abermalsgeschnappt" war, steckte man, um die Stubenzagd zu vermeiden, die Falle in «inen Sack, band ihn zu und schlug nun den Sack ein Dutzendmal gegen die Wand, bis man die Gewißheit hatte, daß sich der Marder nicht mehr rühre. Aber als man den Inhalt auf den Tennen- boden schüttelte, kam die eigene Katze, die beste MSuft- fängerin weit und breit, tot heraus.

Waldsee, 27. Jan. Opfer st ockmarder. Der viel- fach vorbestrafte Opferstockdieb Lachenmaier von Buchau a. F., der vor etwa 6 Wochen in der hiesigen kath. Stadtpfarr­kirche zwei Opferstöcke mit Leimruten zum Teil entleerte, vom Mesner ertappt u. der Polizei überliefert wurde, ist vom Amtsgericht zu einer Gefängnisstrafe von 8 Monaten und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt worden.

Von der bayerischen Grenze, 27. Jan. Brand. Das schöne große Anwesen des Landwirts Valentin Kolb in Buxheim ist gestern früh abgebrannt. Die Frau und 6 Kin­der konnten nur mit Mühe, notdürftig gekleidet, gerettet werden. Das Vieh wurde noch herausgebracht. Die Brand­ursache steht noch nicht fest. Vom Mobiliar konnte fast nichts gerettet werden.

In Herisau stürzte der 37 I. a- Elektrotechniker Resele, als er von der Lettungsftange eines Schwachstromnetzes aus

die Brühte vom Schnee befreien wollte, av und war sofort tot; er hinterläßt eine Witwe und fünf Kinder.

Der Möbelhändler Max Wagner von Veringenstadt, der mehrfach vorbestraft ist, wurde vom erweiterten Schöffen­gericht wegen Betrugs in 6 Fällen an verschiedenen Ge­schäftsleuten und wegen Steuerhinterziehung zu einer Ge- i'manisstrass von i!4 Jahren und einer Geldstrafe von 2000 Mark verurteilt.

Singen a. 6-, 27. Jan. Der württ. Forstgehilfe Haller erschoß im Wald bei Sinnen den hier wohnhaften Bahn­angestellten iltz. Der Erschossene hinterläßt eine Frau und fünf Kinder.

Renningen OA. Leonlerg, 28- Jan. Tod zwischen den Puffern. D:r 10 I a. oerh. Eisenbahner Wilhelm Hagenlocher geriet nachmittags kurz vor 1 Uhr im Dienst auf dem hiesigen Bahnhr' zwischen dte Puffer, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

Ulm, 27. Jon. 5 5 0. Wiederkehr der Grund­steinlegung des Münsters. Am 30. Juni 1927 ist der 550. Jahrestag der Grundsteinlegung des Münsters. Es wird eine feierliche Begehung dieses Tages in einer der Zeit entsprechenden einfachen und würdigen Weise in Aussicht genommen. Geplant ist vorläufig am Vorabend, den 29. Juni, eine Feier im Saalbau mit geschichtlichen und künst­lerischen Vorträgen unter Vorführung von Lichtbildern des Münsters, sowie am 30. eine Gedächtnisfeier im Münster durch einen Gottesdienst mit Gesangsaufführung. Die Schwörglocke soll den Erinnerungstag einläuten. Etwaige weitere Veranstaltungen bleiben Vorbehalten.

Die Beleuchtung des Münsters soll künftig nur an be­sonders wichtigen Tagen und bei großen geschicht ichen Er­innerungen erfolgen. Das Münstergeläute soll, damit seine besondere Weihe bewahrt bleibe, möglichst auf kirchliche Zwecke beschränkt werden. Eine Einräumung des Geläutes anläßlich der Beleuchtung der Stadt muß künftig unter­bleiben.

Lokales.

Wiidbad, 28. Januar 1927.

Schneebericht (B iidbad-Sommerberg) vom 28. Jan., früh 8 Uhr: 15 cm Schneehöhe bei der Bergbahn; Grün- hütte-Hohloh 3050 Lm; Schnee etwas verharscht. Tem­peratur: 0 Grad. Schibahn gut; Rodelbahn sehr gut.

Linden Lichtspiele. Samstag und Sonntag stehen die Linden-Lichtspiele im Zeichen eines prächtigen Humors. Ein Volltreffer ins Publikumsherz ist diesegänzlich unkriegerische Angelegenheit". Ein Zivilschweinchen kommt unter die Soldaten, wird eingekleidet, wird gebimst, Affen mit Mantel auf dem Buckel, derSpieß" ist sein Feind, aber der Leutnant macht ihn zum Burschen. Die Lach­muskeln werden durch Neinhold Schünzel und seine Kom­pagnie ihrer wahren Bestimmung übergeben, fortgesetzt in Tätigkeit zu sein. Man sah Schünzel selten so jung, so gedrillt, wohlgelaunt und beweglich. Er ist und bleibt der Charakterkomiker starken Gepräges, der jeder Situation ihren besonderen malitiösen Zug versetzt. Und nun die Kompagnie; der Stolz des Regisseurs. Der lange Arno, der rundliche Plagge, der kesse Morgan, der schüchterne Rex und der wie immer amüsante Vespermann, sie knie- beugen, sie armstrecken unter des fabelhaft martialischen Fritz Kampers Fuchtel, den wieder Henry Bender anschnauzt, über dem Herr Leutnant Pittschau und der ungemein echte Julius Falkenstein das Regiment führen.

Heeresbericht: Das Publikum rückt in breiter Front an. Jede Kritik vernichtend geschlagen.

Vom Fußballverein. Bei der am letzten Samstag stattgefundenen Generalversammlung des Fußballvereins Wildbad ergab der Jahresbericht des Vorstands Kloß, daß im abgelaufenen Jahr intensiv gearbeitet worden ist. Besonders erwähnenswert ist die Sportplatz-Einweihung. Für das dem Verein dabei erwiesene große Entgegen­kommen seitens der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und des Stadtbauamts sprach der Vorstand ganz beson­ders den Dank des Vereins aus. Es fanden 11 Aus­schußsitzungen und 4 Monatsversammlungen 1926 statt. Der Kassenbericht klagt Uber unpünktliche Beitragszahlung vieler Mitglieder. Stark belastet wurde die Vereinskaffe durch Anschaffung von Gerät und-Sportkleidung, sowie durch Umstellen der Sporthütte. Spielleitungsvorsitzender Wildbrett verzeichnet in seinem Jahresbericht 25 statt­gehabte Wettspiele der 1. Mannschaft, 5 Spielleitungssitz­ungen und 16 Spielersitzungen. In der Abteilung Leicht­athletik wurden schöne Erfolge erzielt. Die Wahlen er­gaben ein verändertes Bild: Als 1. Vorsitzender wurde für den eine Wiederwahl ablehnenden, verdienten Vorstand Fritz Kloß Malermeister Wilhelm Schill gewählt; 2. Vor­sitzender wurde Kurt Kemps; Kassier: G. Eisele; Platz­kassier: Christian Gall; Uebungswart der Leichtathletik: E. Schmollinger (dessen Stellvertreter: E. Kuch). Spiel­leitungsvorsitzender: Erwin Pfau; Schriftführer der Spiel­leitung: Albert Wildbrett; Zeugwart: Albert Schmid. Beisitzer im Ausschuß: Iugendleiter Robert Riexinger, Wilh. Krauß, Fritz Kloß, Willi Kull und Robert Reule. Spielführer für die 1. Mannschaft: Wilh. Schrafst, für die 2. Mannschaft: Fritz Kurz.

Gesetzliche Miete in Württemberg. Die gesetzliche Miete bleibt in Württemberg bis auf weiteres unverändert. Die seit dem Juli 1926 in Kraft getretene Regelung gilt auch weiterhin. _

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Aale unter Aelsblöcken. Beim Abräumen eines breit an­gelegten, mit großen Felsblöcken ausgelegten Verbindungs­weg» über einen Wassergraben auf der Insel Fehmarn (an der Nordostküste von Schleswig-Holstein) fanden Erdarbeiter unter den schweren Steinen, zwischen denen teilweise Erde lagerte, eine große Zahl von Aalen, täglich mehrere Pfund, von 35 bis 70 Zentimeter Länge. Es waren größtenteils pitzköpfige Blankaale, der Rest bestand aus dickköpfigen ogenannten Schwarzaalen. Die Aale waren beim Heraus- -olen ans Tageslicht anfangs wie leblos, sie erholten sich aber nach einer halben Stunde aus dem Starrzustand. Im Geschmack sollen sie etwas moorig gewesen sein. Es ist bis jetzt noch ganz unaufgeklärt, wie Aaale unter Felsblöcke, die etwa einen Meter unter dem durchschnittlichen Wasser­stand gelagert sind, gelangen konnten. Die Erdmasse unter den Steinen ist etwas feucht.

Der Bubikopf war schuld daran. In Haarlem, wo die

vielen Tulpen wachsen, wo aber der Bubikopf bis jetzt noch kaum vorkommt, ließ sich ein junges Mädchen gegen den Willen ihres Vaters die Haare kurz schneiden. Der Vater setzte es kurzerhand vor die Türe. Das Mädchen wandte sich nach dem nahen Amsterdam, wo der Bubikopfdie Mode" ist und wo das modern werden wollende junge Ding eine Stellung und einen Bräutigam fand und bald auf Ab­wege geriet. Das Gericht verurteilte das Mädchen wegen Diebstahls zu 5 Monaten Gefängnis mit Strafaufschub unter der Bedingung, daß sie zwei Jahre unter die Obhut des Vereins zum Schutz junger Mädchen gestellt werde. Inzwischen werden die Haare wahrscheinlich wieder wachsen und sie wird ins Vaterhaus zurückkehren können.

Durch Regierungsverordnung werden in Ungarn alle öffentlichen Häuser stufenweise bis 1. Mai 1928 aufgehoben.

Die Grippe in England. Aus 905 Städten in England und Wales sind in der vergangenen Woche infolge Grippe­erkrankungen 667 Todesfälle zu verzeichnen. In der Vor­woche war die Zahl der Todesfälle 32r.

Aus dem Varmatprozeß. In der Verhandlung vom 25. Januar wurde Obr> finanzrat a. D. Dr. R ü h e als Zeuge vernommen, der früher bei der preußischen Staatsbank war. Rühe gibt zu, daß er von Barmat verschiedene Male zu Essen mit anderen Personen geladen war und daß er einige Geschenke bekommen habe. Aus den Büchern Barmats wird festgestellt, daß darin u. a. ein, Posten von 150 Mark für Zigarren an Rühe sich befindet. Weitere Posten betreffen Wertpapiere für den damaligen Reichskanzler Bauer, den Polizeipräsidenten Richter und l Reichstagsabgeordnetsn Wels und Heilmann. Barmai behauptet, er habe schon damals nach Amerika exportiert. Bors.: Was haben Sie denn nach Amerika e-portiert? Barmat: Das weih ich nicht. Vors, (sehr scharf): Sie müssen doch wissen, was Sie nach Amerika exportiert haben? Barmat (erregt): Nein, das interessierte mich nicht, das hat mein Büro ge­macht. Die Sachverständigen erklären, daß ausweislich der Bücher Barmat in jener Zeit überhaupt keine Lebens­mittellieserungen getätigt habe.

Bestrafte Aukoschmuggler. Wegen verbotswidriger Ein­fuhr von 15 Kraftwagen aus Frankreich und Zollhinter­ziehung wurden vom Gericht in Kehl ein Autohändler aus Offenburg und ein Mechaniker zu je 180 000 Mark Geld­strafe bezw. einem Jahr Gefängnis und ein Berliner Ingenieur wegen Anstiftung zu 90 000 Mark Geldstrafe ver­urteilt. Außerdem wurde die Beschlagnahme von sechs sicher- gestellten Autos verfügt. Für neun nicht ermittelte Wagen wurden die Angeklagten zum Wertersatz von 51000 Mark verurteilt.

Diebesbande. In Hamburg begann ein Prozeß gegen 32 Schmuggler und Freihafendiebe, hauptsächlich Kahnführer und Fuhrleute und einige Händler. Die Bande hat in großen Mengen wertvolle Metalle, Schmalz, Büchsenfleisch, Wein, Koffer von Auswanderern usw. gestohlen und sie an Händ­ler abgesetzt.

Aushebung einer Aalschmünzerwerkstatt. In Floris- dorf bei Wien wurde von der Polizei eine Falschmünzer­werkstatt ausgehoben. Die Falschmünzer, die drei Brüder Weist, wurden verhaftet. Die Verhafteten gestanden, auch inBerlin Falschmünzerei betrieben und falsche Dreimark­stücke hergestellt zu haben.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs, 27. Jan. 1.2l5 G., 1.225 B.

Kriegsanleihe V.915.

100 franz. Franken gleich 16.81 M. G.. 16.68 Mk. B.

Berliner Geldmarkt, 27. Jan. Tagt. Geld 21,5 v. H. Mo­natsgeld 5,56,5 v. H.. Geld auf einige Tage über den Ultimo 5,57 v. H., Neporkgeld 6.757.25 v. H., Privatdiskont 4 v. tz, Warenwechsel 1,25 v. H.

Die in staatlicher Selbstbewirkschaftnng stehenden preußischen Bäder Ems, Langenschwalbach, Schlangenbad (Nassau) und Reh- Lorf (Neg.-Bez. Hannover) haben nach dem amtlichen Bericht am Schluß des Rechnungsjahrs 1925/26 (1. April) einen Fehl­betrag von zusammen 112 830 Mark ergeben, wovon 74 770 Mk. auf Ems fallen (hauptsächlich wegen der feindlichen Besatzung). Nur das Bad Nenndorf (Neg.-Bez. Kassel) hat einen Brutto­gewinn von 32 924 Mk.

Bau von Weinbergswegen. Das preußische LandwirlfchafiL- ministerium - hat dein. Reich die Aufnahme von acht Millionen Mark in das ArbeitsbeschoffungSprogramm beantragt, die für den Bau von Wcinbergswegen verwendet werden sollen, um die Anbaukosten des Weins herabzusetzen und den Winzern in den Winlermonalen Beschäftigung zu verschaffen. Da die Mit­tel voni Reich gegeben werden, hatten selbstverständlich auch nichkpreußische Weinbaugemeinden Anspruch auf die Beihilfe.

Stillegung In Ostoberschlesien. Nachdem die Kohlenlieferungen an England nunmehr aufgehört haben, sind di« KSnigsgrube in Nowy Najduki und die Gruben Plast 1 und 2 in Äarboferm, früher preußisches Staatseigentum, stillgelegt worden. Etwa 6000 Arbeiter in Neupolen werden brotlos.

Flugverkehr BerlinMen. 3m Frühjahr wird ein unmittel­barer Flugdienst BerlinPragWien eingerichtet werden.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkk, 27. Jan. Dem Markt waren zugekrieben: 8 Ochsen, 3 Bullen, 10 Jungbullen, 27 Jungrinder, 13 Kühe, 306 Kälber, 513 Schweine und L Schafe, dir sämtlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes: langsam.

Ochsen: ausgsmäsl Tieie vollfleiichige Tier« fleischige Tiere gering genährte Tiere Bullen: ausgemäst Tier« vollsleischige Tiere fleischige Tiere gering genähtte Tiere Jungrinder: ausgem. Rind, vollfleischig« Rinder fleischige Rinder gering genährte Rinder Kühe: ausgemäst Kühe oollfieischige Kühe fleischige Kühe gering genährte Kühe

52-58 ss-49 37-42

50 52 46-49

5459

46-52

42-46

30-40

19-28

Kälber: feinst». Mast- u. beste Saugkälber mittlere Mast- und gute Saugkälber geringe Kälber Schafe: Mastlämmer ». länge.« Hämmel Weidmastschafe gesHl. mit Kops

vollflelschlge» Schafoleh Schweine: über 340 Pfd.: bto. von 200240 Psd. dto. von 180200 Pfd. dto. fl v. 120-100 Pfd. dto. unter ILO Pfd. Sauen

78-80

68-75

56-66

7274

,0-71

87-69

65-67

50-59

Heilbronn, 27. Aon. Schlachtviehmarkk. Anfuhr: 68 Jungrmder, 5 Kühe, 85 Kälber, 200 Sckweine. Preise: Jung- riuder 1. 53-56, 2. 47-50, Kühe 1. 2634. 2. IS24. Kälber l. 7476, 2. 68-71, Schweine 1. 7173, 2. 0o-70 Mk. Markl- oerlauf: mäßig belebt.

Viehpreise. Dinkelsbühl: Ochsen 450650, Stiere 300 dis 450. Kühe 350-650, Jungvieh 150- 400. Mnrrhardl: Ochsen und Stiere 360-630, Kühe 280-570, Kalbinnen und Rin­der 275685. Rosen selb: Kühe 380-590. Kalbinnen 'V bis 650, Jungvieh 160380. Welzheim: Fairen 350500 Ochsen 450-800, Siiere 300400. Rinder 360620, Kalbeln 480 biS 600 Kühe 250600. Biberach: Kalbinnen 4S0560. Kühe 380-520. Vellberg: Kühe 300560, Rinder 240-420, Jungvieh 150230. Willsbach: Ochsen und Stiere 80« bis 1M>, «Sh« 100-700, Jungrinder 200400 Mk. je d. Ht.