Hegen einen Benzinbehälter geschleudert, was seinen so­fortigen Tod zur Folge hatte. Das zweijährige Kind de» Landwirts Georg Goldfchmid in Leipheim lehnte sich in einem unbewachten Augenblick zum Fenster hinaus und siel vom ersten Stock auf die Straße, wo es tot liegen blieb.

Vom bayrischen Allgäu. 25. Jan. Vor Gericht. Die Gauner, die in letzter Zeit in Kempten verschiedene Ein» bruchsdiebstähle verübten, wurden in Hof verhaftet; es sind die Brüder Josef und Karl Fischer von Kempten.

hezlbronn. 26. Jan. Wildsaujagd- Eine Wildsau wurde von.Herrn Geisinger >m W"ld bei Etzlenswenden auf Beilsteiner Markung geschossen. Das Tier, das sich in Be­gleitung von drei anderen Wildschweinen befand, wurde aus dem Nudel herausgeschossen. Den ganzen Nachmittag machten eine Anzahl Hellbrauner Herren auf die Tiere Jagd. Es gelang aber nur, das eine zu erlegen. Das Gewicht wird auf 150 Pfund geschätzt.

weilderstadt, 25. Jan. Triebwagen. Auf der Strecke StuttgartLeonberg sollen demnächst Triebwagen verkehren. Die Führung der T uebwagen bis Weilderstadt soll beantragt werden.

kleinholzleuke OA. Wangen, 25. Jan. Brandfall. In der Nacht auf Montag ist hier das Stöcklesche Anwesen vollitändia niederaebrannt.

Baden

Pforzheim. 25. Jan. Zwei bekannte Raufbolde, die Brüder Schleich, versuchten in den Maskenball im Saalbau einzudringen. Sie wurden ooni städt. Personal zurück­gewissen und, da sie sich widersetzten, nach der Polizeiwache gebracht. Dort spielten sie die wilden Männer, schlugen ver­schiedenes zusammen und verletzten drei Schutzleute, von denen einer das Krankenhaus aufsuchen mußte. Einer der Schleich entsprang wieder.

Bqden-Va-en, 25. Jan. Die Einrichtung der Städtischen Kurdirektion trat mit dem gestrigen Tag in Kraft. Ihr Arbeitsfeld umfaßt die sämtlichen Angelegenheiten der Städt. Kurverwaltung, des Kurhauses und des bisherigen Verkehrs­amts. Als Leiter der Kurdirektion ist bekanntlich Major a. D- y- Hoch Wächter berufen worden. Sein Stellver­treter ist Direktor Heinrich Wolfs.

Essenz, 25. Jan. Im Jagdrevier des Düsseldorfer Fa­brikanten K. Benz entlud sich bei einer Rast mit den Jagd- Hütern auf bisher unaufgeklärte Weise das Gewehr de» Bruders des Benz, des Gemeinderats Venz von Elsenz, und traf den Jagdhüter Wegner tödlich. Der Getötete war ein"50 I. a. pensionierter Eisenbahnbeamter; er hinter­läßt Frau und Kinder.

Mannheim, 25. Jan, Nach Mitteilung des Statistischen Landesamts hatte Mannheim am 1. Januar 1927 250 230 Einwohner.

Donaueschingen, 25. Jan. Der Gendarmerie gelang ss, eine Frankenfälscherbande zu entdecken, die sich auf die Stationen Basel und Donaueschingen erstreckt. Di« Bande stellte falsche Schweizer Franken aus. Es sind in Donau­eschingen und Basel schon einige Festnahmen erfolgt.

Ohlsbach bei Offenburg, 25. Jan. Sonntag morgen stürzte der verh. Joseph Benz von dem oberen Hausstock in die Scheune auf einen aufgerichteten Leiterwagen. Er erlitt schwere innere Verletzungen, so daß man um das Leben fürchtet.

SSckingen, 25. Jan. Das Fridolinsfest wird am Sonn­tag, den 6. März, in althergebrachter Weise hier gefeiert.

Füßen bei Waldshut, 25. Jan. Hier herrscht die Grippe so stark, daß bereits sieben Personen von 700 Einwohnern der Krankheit erlegen sind. In Zell i. W. hat die Grippe bereits drei Todesopfer gefordert.

Lokales.

Wildbad, 26. Januar 1927.

Sitzung des Gemeinderats am 25. Jan. 1927.

Anwesend: Stadtschultheiß Bätzner als Vorsitzender und 12 Gemeinderäte, sowie Stadtbaumeister Winkler wegen der zu behandelnden technischen Fragen.

Da bei Beginn der Sitzung noch einige Herren fehlen, wurden zunächst kleinere Gegenstände behandelt, u. a. die Demontage der Akkumulatorenbatterie, sowie die Vergebung der Lieferung von 15000 Treiböl. 9 Firmen hatten hiefür Musterproben eingesandt. Der Zuschlag wurde der Vacuumgesellschaft zu 2000 ^ erteilt.

" Zu Punkt 1 der Tagesordnung, Wehrbau und An­bringung einer Schalldämpfung, teilt der Vorsitzende mit, daß das automatische Wehr sich gut bewährt habe und daß keine erheblichen Mängel nachzuweisen wären. Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg hat sich bereit er­klärt, trotzdem das Wehr infolge widriger geologischer Verhältnisse nicht planmäßig ausgeführt werden konnte (es hätten noch größere Steinsprengungen vorgenommen werden müssen), 50"/« der entstehenden Kosten zu tragen.

Um das durch die niederfallenden Wassermassen ent­stehende Geräusch abzuschwächen, soll auf der Wehrkrone ein Aufsatz angebracht werden. Durch angeflößtes Geröll und Sand wurde das Schließen des Wehre» beim letzten Hochwasser unmöglich gemacht, weshalb der Ingenieur der Firma M.A.-N. den Vorschlag machte, an der Unterwasser­seite eine Bohlenwand zu errichten. Ferner soll einer Ver­sandung des Schwimmers dadurch vorgebeugt werden, daß auf der Inselseite am Wehr ein Mannloch angebracht wird, wodurch eine Durchspülung des Schwimmschachtes möglich wird. Die Arbeiten sollen durch die Firma M.A.-N. ausgeführt werden unter Heranziehung hiesiger Gewerbe- treibender. Herr Stadtbaumeister Winkler erteilte die nötigen technischen Aufschlüsse.

G.-R. Schanz befürchtet durch die Anbringung der Bohlen eine Verschandelung des Stadtbildes, der Stadt­baumeister ist jedoch der Ansicht, die Hauptsache sei, daß das Wehr funktioniere.

Punkt 2, Vergebung der Arbeiten zur Korrektion der Laienbergstraße, wird in nichtöffentlicher Sitzung be­handelt.

Zu Punkt 3, Bezirksmusikfest, teilt der Vorsitzende mit, daß ein Antrag des Musikvereins vorliege, das Fest in hiesiger Stadt abhalten zu dürfen. Der Vorsitzende ist der Ansicht, daß es besser wäre, wenn das Mustkfest statt

an Pfingsten am letzten Sonntag im Mai abgehalten würde, und beantragt Genehmigung durch den Gemeinde­rat, daß die Turn- und Festhalle, sowie der Sport- und Festplatz dem Musikverein zur Abhaltung des Festes un­entgeltlich überlassen wird. Die Kosten der Ausschmückung der Festhalle und das Anbringen von Ehrenpforten über­nimmt ebenfalls die Stadtgemeinde. Ebenso wird der An­trag, das Kinderfest im Verein mit dem Musikfest am Montag darauf abzuhalten, genehmigt.

G.-R. Brach hold bemerkt hiezu, daß das Lehrer­kollegium für die Abhaltung des Kinderfestes im Spät- jahr wäre, aber aus finanziellen Gründen stimme er für den Antrag, das Kinderfest mit dem Mustkfest zu verbin­den. Die Stadtgemeinde stellt dem Musikverein noch einen Festbeitrag von 200 ^ und 100 für einen Ehrenpokal in Aussicht. Die Ausgaben für das Kinderfest werden ebenfalls genehmigt. G.-R. Stephan befürwortet den Antrag ausnahmsweise, wünscht aber, daß das nächste Mal der Wunsch der Lehrerschaft, das Kinderfest im Spät­jahr abzuhalten, berücksichtigt wird.

Der Brennholzverkauf am Dienstag vormittag brachte einen Erlös von 3339 gegenüber dem Ausge­bot von 3766 Es wurden somit nur 88°,« erzielt.

Der große, 375 P.-S.-Motor des Elektrizitätswerks ist reparaturbedürftig. Der aus Kriegsmaterial hergestellte Kolben ist neu herzustellen. Die Arbeiten wurden der Motorenfabrik Mannheim zum Stückpreis übertragen. Der Gesamtaufwand wird sich auf ca. 7000 belaufen.

Das Stadtbauamt beantragt, daß die Stadtgemeinde dem Gemeinde-Arbeitgeberverband bestrick, was einen Auf­wand von ca. 100 verursache.

Ferner bittet die Badvecwaltung, bei den im Früh­jahr beabsichtigten Schürfbohrungen, welche an mehreren Stellen der Stadt vorgenommen werden sollen, um Ueber- lassung des elektr. Stromes zum Kraftstrompreis.

Beide Gesuche wurden genehmigt.

Schluß der öffentlichen Sitzung Vs 5 Uhr.

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Der Vortrag überLandwirtschaft und Industrie- Arbeiter" am Dienstag abend im Saale des Gasthoses Alte Linde" war den Verhältnissen enlsprechend, nament­lich von Calmbach, gut besucht. Herr Oberforstmeisier Dr. Ramm begrüßte die Anwesenden und erteilte dem Re­ferenten des Abends, Herrn Landrat a D. v. Hertzberg, das Wort. In etwa l V, ständigem sachlichen Vortrag zeigte der Redner an Hand von Statistiken und Ziffern unseren wirtschaftlichen Zusammenbruch infolge der Dawes-Lasten, die unsere Industrie und Landwirtschaft dem Abgrund nahe gebracht hat. Der Referent führte u. a. aus, daß es ein unverantwortlicher Optimismus wäre, heute von einem Silberstreifen am Horizont" zu sprechen. Die Gefahr muß endlich von allen Teilen der Bevölkerung erkannt werden, daß wir Sklaven der Großfinanz an derWallstreet" ge­worden sind. Der Redner als Kenner aller deutschen Wirtschaftszweige zeigte den Weg zur Besserung. Die Wirtschaft muß zur Selbsthilfe greifen, zur Einheitsfront der schaffenden Kräfte. Fort mit dem Klassenkampf. Sie müssen sich wieder achten und schätzen lernen, der Arbeiter der Faust und der Arbeiter des Kopses, dann führt der Weg zum Sieg und zur Befreiung von Knechtschaft und Sklaverei. Langanhaltender Beifall zeigte dem Referenten, daß er allen Anwesenden aus dem Herzen gesprochen hatte. Herr Oberforstmeister Dr. Ramm dankte dem Referenten für seinen sachlichen, leichtverständlichen Vortrag und er­mahnte alle, mitzuhelfen an der Einigkeit des Volkes.

Linden-Lichtspiele. Die Urteile über den am letzten Samstag und Sonntag in den Linden-Lichtspielen zur Darstellung gelangten PrachtstimDer Rosenkavalier" sind durchweg sehr anerkennend.Wenn dieses Stück noch­mals gegeben wird, gehe ich unbedingt wieder hinein, schon allein wegen der Musik, die einen ganz eigenartigen, überwältigenden Eindruck machte". So äußerte sich auf Befragen ein Besucher desRosenkavalier". Bald nah, bald weiter entfernt schien derElektrola"-Apparat dem Besucher seine wunderbare Musik erklingen zu lassen, und zwar gleich wirkungsvoll in seiner Kraft beim Forte, wie in der Feinheit beim zartesten Pianissimo. Man muß das gehört haben; es läßt sich nicht ohne weiteres näher be­schreiben, welche Wirkung dieser kleine Apparat auszuüben vermag. Das Stück selbst ist von einer Zartheit in Hand­lung und Ausdruck, wie man es selten dargestellt sieht. Wenn die Linden-Lichtspiele noch mehr solcher prächtigen Stücke zur Darstellung bringen, so ist auch an einem guten klingenden" Erfolg des Unternehmens nicht zu zweifeln, besonders nachdem jetzt hier eine längere Pause in den gesellschaftlichen Darbietungen eingetreten ist.

Aus der Nachbarschaft.

Talmbach, 24. Jan. Am Samstag und Sonntag fand Hierim Anker-Saal die 9. Bezirksverbands-Aus- stellung der Geflügel- und Kaninchenzüchterver­eine des Unt. Schwarzwalds statt. Dieselbe war zahlreich beschickt, und die Tiere waren übersichtlich geordnet zur Schau gestellt. An Hühnern aller Sorten, Tauben und Kanincheu waren 183 Nummern zu sehen und größten­teils schöne, für den Laien durchaus preiswerte Tiere. Aber die Preisrichter (Kail-Stuttgart, Kindler-Sindelfingen und Wassener-Bruchsal sahen die Sachen mit schärferen Augen an. Trotzdem konnten eine Menge Auszeichnungen verliehen werden: 26 Ehrenpreise: Faas-Wildbad, Burk­hardt-Schömberg, Bauer Schömberg, Weller-Schömberg, Sprenger-Höfen, K. Eitel-Calmbach, Binder-Höfen, Hart­man n-Wildbad, Fritz Wurster-Calmbach, Klotz-Engelsbrand (zweimal), Heydt-Calmbach, Fritz Barth-Calmbach. Wacker Wildbad (zweimal),Mutterer-Wildbad (dreimal), Mayer- Neuenbürg, Geigle-Wildbad, Servay-Wildbad, König- Neuenbürg, Blaich-Neuenbürg, Friedrich-Calmbach zweimal, Stoll-Schömberg. Hiezu kommen noch 31 erste und 19 zweite Preise. Den Hauptanteil stellten die Italiener aller Farbenschläge, dann englische Rassen, Rheinländer und andere aus etwa 20 verschiedenen Raffen. Auch deutsche Zwerghühner waren gut vertreten. Kaninchen waren weniger vertreten, aber die zwölf Rassen boten nur Gutes. Den

Schluß bildeten 82 Tauben, welche hauptsächlich von Schömberg ausgestellt waren. So war es für die Preis­richter nicht ganz leicht. Mit der Schau war eine Ver­losung verbunden. Da lebendige Preise dem Gewinner winkten, fanden die Lose guten Absatz wenn auch manche enttäuschte Gesichter machten. Je zwei Ehrenpreise hatten die Vereine Calinach, Dennach, Höfen, Neuenbürg, Salm­bach, Schömberg, Waldrennach, Wildbad gestiftet. (Lnzt).

Vom Rauhrsif geadelt. Wie wenige wissen zu schätzen, weiche Schönheiten uns die winteriiche Natur vermitteln kann. Im Sommer mag mancher einer ein guter Natur­freund sein, im Winter bleibt er lieber im warmen Zimmer und achtet gar nicht, weiche zartesten und tiefsten Eindrücke die Winternatur hervorzaubern kann. Man entschließe sich, selbst wenn der Wind etwas kalt weht, an einem Rauhreif­tag in die Natur hinauszugehen. Die kahlen winterlichen Aeste sind mit einer dichten Schicht des weißen Reifs be­zogen, die dunklen Nadelhölzer biegen sich unter ihrer weißen Last. Selbst Gartenzäune, Holzstäbe u. a. sind im weißen Kleid des Rauhreifes zu einem merkwürdigen und reizvollen Anblick geworden. Man sehe sich an einem solchen Tag in der Natur um und man wird manches kleine Wunder kennen lernen, für das man sonst nie einen Blick gehabt hat.

Wie schnell spricht der Mensch? Der Franzose spricht schneller als der Deutsche. Der Deutsche, der nach England kommt und-einen Volksredner auf einem öffentlichen Platz hört, wundert sich über dessen langsames Zeitmaß. Bel polt- tischen Reden ist die Geschwindigkeit in Deutschland seit der Staatsumwälzung bedeutend gestiegen. So versichern wenig­stens die Stenographen. Man pflegt jetzt die Schnelligkeit nach Silben zu bemessen. Genaue Beobachtungen haben er­geben, daß das Durchschnittsmaß der Reden in unseren Par­lamenten etwa 250 Silben in der Minute beträgt. Dabet sind aber alle Pausen usw. eingerechnet und das Mittel aus schnellen und langsameren Rednern genommen. Bei man­chen Rednern steiat die Geschwindigkeit minutenlang auf weit über 300 Silben. Darüber hinaus wird der Redner schon schwer verständlich. Bei stenographischem Wettschreiben wird manchmal noch mehr erreicht, aber auch nur aus kurze Zeit. Der freie Wettbewerb der Systeme hat Leistungen bis zu 400 Silben und darüber hervorgerufen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Küchensorgen im Reichstag. Die Reichstagsabgeordneten haben Klage geführt über das wenig abwechslungsreiche Essen in der Reichstagswirtschaft und gewünscht, daß an Fett, Obst und Gemüse nicht weiter so gespart werde als bisher. Die Küchenverwaltung erklärt, bei 450 Herren aus allen Gauen Deutschlands lasse sich nur eine neutrale Küche führen, obwohl man den Geschmäckern der einzelnen Län­der ab und zu entgegenkomme und einmal Haxe, dann schle­sische Knödel oder Fische für die Herren von der Wasserkante bereite; es sei aber schwer, Heimatgerichte zu führen und frisches Gemüse bereitzuhalten, wenn einmal 150, ein ander­mal 400 Gäste essen wollen, ohne daß man am Vortag weiß, wie viele kommen werden. In Zukunft will man gern allen Wünschen Nachkommen, wenn es die Herren nicht immer so eilig hätten und die Saalglocke bei Abstimmungen alle Pläne über den Haufen werfen würde und kaltes Essen niemand anrühren will. Manchem schmeckt es auch ganz gut, aber man schimpft aus alter parlamentarischer Ge­pflogenheit. Uebrigens ist der Weinkeller der Reichs- tagswirtschafi der vielseitigste Berlins, denn er enthält Weine sämtlicher deutschen Weinbaugebiete, selbst Gebiete, die sonst in Norddeutschiand gar nicht oder ganz selten vertreten sind. Auch ganz ausgezeichnete deutsche Rotweine, sonst in Berlin selten, sind hier vorhanden. An Vieren werden im Reichs­tag Berliner und süddeutsche geführt, aber Bier wird weniger verlangt. Neuerdings ist die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken und Milch stärker. Man will einen klaren Kopf behalten.

Die Königin als Modereformalor. Die Hofdamen der Königin von Spanien werden in Zukunft, wenn sie an kirchlichen Feiern im Palast teilnehmen, eine besondere Uniform" anzulegen haben. Das von der Königin vor­geschriebene Kleid ist bis zum Hals geschlossen und hat Aermel, die bis auf die Hand herabfallen. Auch der Rock ist, entgegen der herrschenden Mode, lang. Der Stoff für diese Robe besteht aus einem Goldgewebe und ist mit Löwen­zeichnungen bestickt. Dazu soll die spanische Mantille ge­tragen werden. Die neue Kleiderordnung wird am letzten Sonntag der Fastenzeit, dem 10. April, in Kraft treten.

Planetarium. Die Stadt Wiesbaden wird ein Zeiß- Planetarium aufstellen und hiefür ein besonderes Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs errichten.

Ein Hamburger Segler in Paris. Aus Paris wird be­richtet: Botschafter v. H o e s ch hat am Montag mittag dem bei der Aleranderbrücke auf der Seine ankernden Ham­burger SeglerBlankenese II" einen Besuch abgestattet und dem Kapitän und seiner Mannschaft seine Anerkennung für ihre sportliche Leistung zum Ausdruck gebracht. Der Segler hatte am 23. Oktober 1926 Blansenese verlaßen und über Hoek van Holland, Vlissingen, Zeebrügge, die Schelde und die französischen Nonkanäle vor kurzem Paris erreicht. Von hier aus wird er auf der Seine, Bonne und Rhone nach dem Mittelmeer fahren.

Schweres Unglück ans der Iachk Lhamberlains. Nack- Meldungen aus Genua sind an Bord der im dortigen Hafen liegenden Jacht des englischen Außenministers zahlreiche Personen durch Ausströmen von Gas vergiftet worden. Ihr Zustand soll sehr ernst sein.

Die Garibaldis geben die Ehrenlegionsorden zurück. Die­jenigen Mitglieder der Familie Garibaldi, die im Besitz der französischen Ehrenlegion sind, haben wegen der Verurtei- lung des Ricciott! Garibaldi durch das Pariser Gericht dem französischen Staatspräsidenten ihre Ordenszeichen zurück- zesandt.

Eisenbahnunglück in den karpaihen. Am Gymes-Paß fuhr ein Personenzug gegen einen aus entgegengesetzter Richtung komnienden Güterzug. Mehrere Wagen und die Lokomotive des anderen Zugs wurden zertrümmert. 4 Cisen- bahnbedienstete und 1 Passagier wurden getötet, 10 Per­sonen schwer und zahlreiche leicht verletzt. Die Schuld an dem Zusammenstoß tragen Lokomotivführer und Heizer des Personenzugs, die betrunken waren und die Signale nicht beachtet hatten. Beide befinden sich unter den Token.

Schiffsunkergang. Infolge des an der Küste herrschenden Sturms ist der spanische DampferRetuerto" auf der Höhe des Orts San Estebon de Pravia (span. Nordmostnrovinz Galicia) untergegaupen. 14 Mann der Besatzung sind er­trunken. ^