den Präsident Roosevelt schuf,' als er die Streitfrage über den Kirchenbesitz in Kalifornien dem Haager Schiedsgericht unterbreitete.
Die Lage in China
Paris. 25. Jan. Nach Blättermeldungen aus Hongkong ist der französische Konsul in Hongkong non chinesischen Soldaten gefangen genommen, aber wieder freigelassen worden gegen die Versicherung, daß er nicht die Niederlassung verlassen werde.
Infolge der Niederlage Suntschunfangs in der Provinz Tschekiang haben die britischen Behörden den Missionsstellen Weisung erteilt, diesen Bezirk zu räumen. In Amoy und Swatau entwickelt sich eine englandfeindliche Bewegung. Alle amerikanischen Missionen sind aus dem Innern des Landes vorübergehend nach Swatau übergesiedelt.
Der australische Arbeiterbund nahm einstimmig eine Entschließung an, unverzüglich einen Feldzug gegen bewaffnete Maßnahmen in China zu eröffnen, um zu verhindern, daß australische Truppen oder australische Kriegs- ststsse nach China gesandt werden.
Lin diplomatischer Schritt in Warschau
Berlin, 25. Januar. Die Abendblätter melden: Das Auswärtige Amt hat den deutschen Gesandten in Warschau angewiesen, wegen der Deutschenausweisungen in Oberschlesien (vier Beamte) bei der polnischen Regierung diplomatische Schritte zu unternehmen und darauf hinzuweilen, daß die in Gang befindlichen Verhandlungen über den Handelsvertrag und über das Niederlassungsrecht durch das Vorgehen des Woswoden in Ost-Oberschlesien außerordentlich gesährdet seien.
Württemberg
Stuttgart, 25. Jan. Vom Landtag. Vom Abg. Dr. Hölscher (BP.) ist an das Staatsministerium folgende Kleine Anfrage geil' tet worden: Nach Zeitungsmeldungen soll die Reichsbahngesellschaft beabsichtigen, in nächster Zeit noch weitere Arbeiter, insbesondere gelernte Handwerker, zu entlassen und Betriebe zu schließen. Sind derartige Maßnahmen auch für Württemberg beabsichtigt? Bejahendenfalls, ist das Staatsministerium bereit, gegen derartige Einschränkungen des Betriebs, die nur die Arbeitslosigkeit vermehren, Einspruch zu erheben? Schriftliche Antwort genügt.
Zirkus Sarrasani. Die Vorstellungen des Zirkus Sarra- sani erfreuen sich fortdauernd des größten Zuspruchs von seiten der Bevölkerung, namentlich auch aus dem Lande. Es kann mit Recht behauptet werden, daß die Vorführungen, jede in ihrer Art, ganz außerordentliche und hervorragende sind, ob es sich nun um die Dressur von Pferden,
in entzückend schönen Exemplaren im Zirkus vertreten sind, oder von Elefanten, Bären, darunter die ja für besonders wild geltenden Grislybären, und Kamelen handelt. Selbst ein dressiertes afrikanisches Flußpferd wird vorge- führt, und es ist possierlich anzusehen, wie dieses ungefüge Ungetüm seinem Meister aufs Wort gehorcht. Erstaunlich sind die Leistungen der Akrobatenkünstler, und man hat wirklich bisweilen den Eindruck, wie es in den Ankündigungen des Zirkus scherzhaft heißt, als ob für diese Künstler das Gesetz des Schwergewichts nicht bestehe. Einen glanzvollen Abschluß der Vorstellungen bilden die Pantomimen, bei denen verschiedene Völkerschaften der Erde in glanzvollen Kostümen auftreten. Besondere Erwähnung verdient auch die Schulreikerin, die zeigt, bis zu welchem Grad der Vollkom- „renheit die Dressur eines edlen Pferdes gebracht werden kann.
In den Ruhestand. Der Staatspräsident hat den Veterinärrat Dr. Bub beim Polizeipräsidium Stuttgart seinem Ansuchen entsprechend in den bleibenden Ruhestand versetzt.
Reichsgründungsfeier. Die schwäbischen Wingolfs-Verbindungen Tübingen, .Stuttgart und Hohenheim hielten am LJ. Januar ihre Reichsgründungsfeier in Waldenbuch.
Krankheitsstatistik. In der 2. Jahreswoche vom 9. bis 15. Januar wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 26 (tödlich —), Kindbettfieber 3 (2). Lungen- und Kehlkopftuberkulose 6 (47), Ruhr — (1), Scharlach 24 (—), Typhus 3 (1), Spinale Kinderlähmung
s Die Spinne.
Roman von Sven Elvestad Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen ' von Julia Koppel,
s Copyright by Grein er L Comp., Berlin W 3V.
(Nachdruck verboten.)
47 . Fortsetzung.
Darauf wandte er sich an die Spinne.
„Ich bewundere Sie", sagte er. „Ihre Ruhe und Ihr Schwägen imponieren mir wirklich."
„Und ich bin ganz sprachlos über Ihre Frechheit", antwortete sie.
„Bereuen Sie, daß Sie mich zu sich hereinließen?"
„Nein", antwortete die Spinne, und aus lhren Augen leuchtete Triumph. Sie fügte hinzu: „Ich habe das Gefühl, als ob Sie in eine Falle gegangen sind, Herr Detektiv."
Asbjörn Krag zuckte die Achseln. „Lassen Sie un- ernsthaft miteinander reden", antwortete er. „Das Fahrwasser ist klar."
17. Kapitel.
Valentim war sehr blaß geworden.
Ms sie Asbjörn Krags drohende Haltung sah. ging sie zur elektrischen Glocke, lim Hilfe herbeizurusen.
Der Detektiv hatte in einer Sekunde ihre Bewegung durchschaut. Mit einem Ruck riß er die elektrische Lei- tung durch.
„Versuchen Sie nicht zu schreien," jagte er, „das würde Sie teuer zu stehen kommen!"
Valentine blieb stehen und stützte sich gegen einen Stuhlrücken. Sie war offenbar in heftigster Erregung. Ihre Brust wogte auf und nieder, und ihre großen, dunklen Augen sprühten vor Wut förmlich Funken.
„Haben Sie die Absicht, mich zu ermorden?" kragte ste.
„Vielleicht", antwortete Krag.
Er zeigte aus einen Sessel.
„Nehmen Sie Platz," sagte er, „vorher habe ich
s«denfalls noch etwas mit Ihnen zu besprechen."
Die Grippe. Nvh Nach ichksn aus dem Lande isi die Kupp» noch nicht im A'mehmen. In Waldenbuch sind ihr s Personen erler n. Im allgenieinen verläuft die Krank-, Heu aber gutartig.
Außgängerfurken am Kmwkbahnhof. Vom Polizeipräsidium wird uns m:!getei t: Am H-ndenburgplatz werden, wie dies am Wilhelmsbau bereits geschehen ist, zur Bezeichnung der Fußgängerfurten weiß-rot gestrichene Ständer mit runden Tafeln verwendet, die die Aufschrift „Fußgänger" und einen entsprechenden Pfeil tragen. Derjer'ge Teil des Bürgersteigs, von dem aus die Fahrbahn nicht betreten werden soll, ist durch Geländer abgeschrankt.
Recht zur Zmangrcnleignung. Von zuständiger Seite wird mitasteilt: Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 22. Januar d. I. isi der Württ. Landes-Elektrizitäts- Aktiengesellschast zur Herstellung einer elektrischen Hochspannungsleitung von Herbrechtingen nach Cllwcmgen die Genehmigung zur Zwangsenteignung erteilt worden.
Unschuldig. Der Kraftfahrer Kilian Schwarz von Tristholz war wegen zahlreicher Einbrüche in Bauernhäuser zu 314 Jahren Zuchthaus verurteilt worden und legte gegen dieses Urteil Berufung mit dem Erfolg ein, daß er wegen eines Einbruchsversuchs in Holzgerlingen statt der 3l4 Jcchre Zuchthaus 10 Monate Gefängnis erhielt. Durch das Geständnis eines Einbrechers hat sich nun herausgestellt, daß Schwarz auch d'e Tat in Holzgerlingen nicht begangen hat Er wurde freiaespr^' sn und ans der Haft entlassen, in der er 9 Monate saß. Man wird ihm dafür einen Schadenersatz geben müssen.
Vom Tage. In einer Fabrik in der Pragstraße in Cannstatt fiel ein mehrere Zeniner schweres Vorgelege einem 49 I. a. Arbeiter auf den Kopf. Cr war sofort tot- — In einem Haus in der Neckarstraße entstand durch das unvorsichtige Zigarektenrauchen eines Zimmerbewokmers im Bett ein Zimmerbrand. D-r betr. Mann erlitt eine Rauchvergiftung und mußte ins Krankenhaus verbracht werden.
Nus lein panhe
Hohenheim, 25. Jan. Von der Landwirtschaftlichen Hochschule. Der Staatspräsident hat den ordentlichen Professor für organische Chemie und landwirtschaftliche Technologie und Vorstand der Landesanstalt für land- wirtschasiliche Gewerbe an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim, Dr. Windisch, seinem Ansuchen entsprechend von seinen Amtspflichten enthoben.
Eßlingen, 25. Jan. Lohnkampf. Die Belegschaft der Maschinenfabrik Eßlingen hat das bestehende Lohnabkommen gekündigt. Die Arbeiter fordern in Anbetracht der steigenden Teuerung eine lüprozentige Erhöhung der bisherigen Lohnsätze. Zurzeit finden zwischen den Parteien Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß statt.
Malmsheim OA. Leonberg, 25. Jan. Wer zuletzt lacht... Zu einigen in einer hiesigen Wirtschaft sitzenden Bürgern gesellie sich ein vom Markt in Weilderstadt kommender Viehhändler des Bezirks. Im Verlauf der Unterhaltung wurde eine Wette abgeschlossen. Ein angeblich schwächlicher Gast sollte ein lebendes Rindle auf den Schultern zum Berghäusle hinauftragen. Wenn es ihm gelinge, gehöre das Rindle ihm. Mutig machte er sich an das Werk und gewann zum großen Erstaunen des Viehhändlers die Wette.
Oehringen, 25. Jgn. Stimmengleichheit. Bei der Ortsvorsteherwahl in Orendelsall erhielt Gemeindepfleger Friedrich Bauer 52, Landwirt Friedrich Hammel (bisheriger Amtsverweser) ebenfalls 52 Stimmen. Somit ist eine Neuwahl nötig. Von 113 Wahlberechtigten haben 104 abgestimmt.
Tübingen, 25. Januar. Körperverletzung mit Todessolge. Das Schwurgericht hat den 21 I. a. led Gipser August Schick von Hagelloch, der im September v. I. nach reichlichem Alkoholgenuß im Verlauf eines Streits, bei dem er selbst einen Hieb erhalten hatte, dem 26 I. a. Ziegeleiarbeiter Emil Reichert von Unterjesingen eine schwere, zum Tod führende Messerstichwunde beigebracht hatte, wegen schwerer Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt.
Frommer» OA. Balingen, 25. Jan. Eine Unsitte. Die böse Unsitte, Nägel in den Mund zu nehmen, bevor solche verarbeitet werden, hätte hier fast ein Opfer gekostet. Der 12 I. a. Schüler Wilhelm Koch verschluckte einen 4 Zentimeter langen Nagel. Er verspürte Schmerzen in den Ein- j «eweiden. lodak sofort ärrtlicke Hilfe in Ansvruch genom.
men werden mußte. Jedenfalls wird Behandlung in der Chirurgischen Klinik in Tübingen notwendig sein.
Schramberg. 23. Jan. Verkehrseinstellung. Infolge großer Schneemengen mußte der Kraftverkehr auf der Linie St. Georgen—Schramberg erneut eingestellt werden.
Delkhosen OA. Spaichingen, 25. Jan. Ertappter Dieb. Vor kurzem wurde im Gasthos zum „Anker" eine Summe Geld entwendet. Der Täter wurde ertappt. Ihm wird auch ein Einbruch in der Kapelle zur Last gelegt, bei dem es allerdings wenig zu erbeuten gab.
Tuninoen OA. Tuttlingen, 25. Jan. Bierstreik. In einer Versammlung wurde zum Bieraufschlag Stellung genommen und beschlossen, vorläufig drei Monate keine Wirtschaft hier mehr zu besuchen, bis der Bierpreis in entsprechenden Einklang zu der erhöhten Biersteuer gebracht wird.
Göppingen, 25. Jan. Gut abgelaufen. Auf der Heimfahrt von Göppingen geriet ein Eßlinger Autobesitzer mit seinem Kraftwagen auf der Landstraße zwischen Faurndau und Uhingen gegen eine Böschung, sodaß der Wagen umstürzte und ihn und seine Frau unter sich begrub. Der Fahrer blieb unverletzt, seine Frau erlitt Brustquetschungen und eine Verletzung des Schlüsselbeins.
Ulm, 25. Jan. Rodelunfall. Auf der städtischen Rodelbahn wurde Dr. Maye r,-der dem Nodein zusah. von einem in rascher Fahrt daherkommenden Schlitten angefahren. Mayer war sofort bewußtlos und hat einige Rippen gebrochen, sodaß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte.
Wilflingen OA. Riedlingen, 25. Jan. Gefaßte Einbrecher. Im Lauf der letzten Zeit wurden hier eine ganze Reihe Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Kellern verübt. Den Dieben gelang es, Geld, Wäsche, Wein und Sekt zu erbeuten. Die Landjägermannschaft konnte nun die Einbrecher in dem ledigen Schuhmacher Franz Blumenschein und dem Dienstknecht Josef Blatter in Wilflingen ermitteln.
Saulgau, 25. Jan. Auch ein Vergnügen. Hier konnte ein junger Mann beobachtet werden, der barfuß und nacktbeinig in der Hauptstraße umherlief. Dieser hat eine Wette eingegangen, barfuß in fünf Jahren um die Erde zu gehen. Bis jetzt hat er 27 000 Kilometer zurückgelegt. In drei Jahren gedenkt er sein Ziel erreicht und die noch restlichen 53 000 Km. zurückgelegt zu haben, ohne an seiner Gesundheit Schaden zu nehmen. Allerdings ist ein.Genosse von ihm bereits gestorben, während ein anderer Gefährte seit einem halben Jahr in einem Krankenhaus darnieoer- liegt. Die Wette gilt 18 000 -U.
Zwiefalten, 25. Jan. Geschichtsmaler Karl Baumeister 87 Jahre alt. Am 24. Jan. feidrie Geschichtsmaler Karl B a u m e i st e r, der Nestor der deutschen Künstlerschaft, in Zwiefalten seinen 87. Geburtstag. Baumeister gehörte in den Kreis von Cornelius. Der Greis steht noch heute Tag für Tag arbeitend an seiner Stasselei in seltener Frische des Geistes und des Körpers. Vom 14. Lebensjahr bis zum Greissnalter hat Baumeister in München gelebt und von dort aus viele Kirchen der Heimat und des Auslands mit seinen Altarbildern geschmückt. Zither lebt er in stiller Zurückgezogenheit in seiner Heimat Zwiefalten, die ihn zum Ehrenbürger ernannt hat.
Steinhausen bei Ochsenhausen OA. Biberach, 25. Jan. Einbruch im Pfarrhaus. Während des Vormittags, gdttesdienstes am Sonntag wurde im hiesigen Pfarrhaus eingebrochen und ca. 500 und andere Gelder für den Völksverein gestohlen. »
tzeimenkirch bei Wangen i. A., 25. Jan. Ermittel. ter O p f e r st o ck d i e b. In der Zeit vom 13. bis 18. August wurde der Opferstock der Lourdesgrotte in Heimenkirch gewaltsam erbrochen und seines Inhalts beraubt. Nun konnte der Täter in der Person des Händlersohns Karl Knerzer aus Riedlingen ermittelt werden. Der erst 14jahr. Bursche zog mit seinen Eltern in einem Wohnwagen im Land umher und verübte mehr als 30 Einbrüche und Opferstockdiebstähle.
Ariedrichshafen, 25. Jan. Ein Findelkind. Im Schnellzug wurde ein ca. acht Monate altes Kind aufgefunden. Das Bübiein wurde vorläufig im Hallberger-Kinder- heim ausgenommen. Die Mutter ist anscheinend ins Aus- land gereist.
Von der bayerischen Grenze. 26. Jan. Tödliche Un - fälle. Der 13jährige Sohn des Mühlenbesitzers Friedrich Rau in Möllingen wurde von der Transmission erfaßt und
„Vorher?"
Der Detektiv sah sie fest an.
„Sie sind ja ganz bleich," fuhr er jort. „Sie enttäuschen mich, gnädige Frau."
„Warum?"
„Weil ich glaubte, daß man Ihnen keine Furcht ein- flößen könne. Aber jetzt haben Sie Angst."
Valentine, machte eine abwehrende Bewegung mit oec Hand und wollte etwas erwidern, er aber ließ sie nicht zu Worte kommen.
,Zck» kann Ihnen übrigens auch die Versicherung geben," sagte Asbjörn Krag ernst und mit erhobener Stimme, „daß Sie sich niemals in einer gefährlicheren Lage befunden haben."
„Wirklich? Hier in meiner eigenen Wohnung, meinem privaten Salon?"
kommen Sie darauf, daß ich Angst habe?" ^DaS ist ja deutlich zu sehen. Ihr ganzes Benehmen erzählt es mir Sehen Sie, wie Ihre Hand zittert!"
Sie zog unwillkürlich ihre Hand zurück.
„Sch kennen mich also," fuhr Asbjörn Krag fort. ,Zch bin nicht der Grubeningenieur Kvam."
„Den Verdacht habe ich gleich gehabt."
„Jc bin der T-etektiv Asbjörn Krag."
„Das bezweifle ich."
„Fü wen halten Sie mich sonst?"
„Für irgendeinen Verbrecher. Vielleicht für einen Dieb, vielleicht für einen Mörder. Ein Polizeibeamter dringt "icht aus solche Weise in ein Privathaus ein."
„Das sind nur Redensarten," sagte Krag. „Ste wissen 9 ^^-wbr ich bin. und Sie wissen auch, um was eS sich handelt." ^
Valentine antwortete nicht.
„Wollen wir uns nicht setzen?" fragte Krag. ..Ich habe Verschiedenes mit Ihnen zu bereden." ^
„Bevor Ste mich ermorden?"
Krag zuckte die Achseln.
„Das kommt darauf an," sagte er, „welchen Verlaus unsere Unterredung nimmt."
„Wenn ich aber nicht mit Ihnen sprechen will?"
„T-azu werde ich Sie im Notfall zwingen."
„Ich rufe Hilfe herbei, öffne ein Fenster und schreie um Hilfe!"
Si näherte sich dem Fenster.
Da zog Asbjörn Krag seinen Revolver aus der Tasche.
„Dann werde ich Sie sofort erschießen," jagte er eindringlich.
Valentine betrachtete Krags drohendes Gesicht und blieb stehen.
„Ich verstehe, daß Sie zögern, "sagte der Detektiv. „Sie haben vermutlich schon früher vor einem Revolverlauf gestanden. Sie werden Ernst von Scherz unter- s scheiden können. Seien Sie überzeugt, gnädige Frau, daß ich nie ernster war als ln diesem Augenblicke."
Valentine machte noch einen Schritt auf die Fenster , zu, blicb aber von neuem stehen, als Krag seinen Revolver erhoben hatte.
Da wurde sie plötzlich ganz ruhig. Sie trat dicht vor Asbjöri Krag und sagte mit einer Stimme, in der nicht die geringste Bewegung zitterte:
„Herr T-etettiv, ich will Sie anhören. Nehmen Sie Platz."
Sie setzte sich an den Tisch und blickte Asbjörn Krag, der sich ihr gegenüber setzte, fragend an.
Ter Detektiv legte den Revolver vor sich auf den Tisch.
„Ich bin müde," sagte Valentine. „Sie werden mir wohl nicht jo viel zu sagen haben, ich gebe Ihnen zwanzig Minuten."
Asbjöri Krag sah auf seine Uhr.
„Das ist mehr als genug," sagte er, „tn 10 Minuten müssen wir fertig sein, um halb 12 Uhr erwartet mich Falkenberg mit dem Wagen. Um also gleich zur Sache zu komme:.: Wo ist Ada?"
Valentine zuckte unwillkürlich zusammen, eine Bewegung, die Krags aufmerksamen Augen nicht entging.
„Ada?" fragte Valentine. „Woher soll ich das wissen? Ich kenne keine Dame dieses Namens."
„Ei- haben sich bereits verraten," sagte Krag. „Sie vergeuden nur Zeit mit solchen Ausflüchten."
„Wo: Sie sich nicht näher erklären?" «ragte Va
lentine, indem sie überlegen und ironisch lächelte:
(Fortsetzung iolgt.)