Uniform eines Leutnants der Reichswehr, noch Reichs- wehrabzeichen getragen. Bei dieser Sachlage kommt eine strafbare Handlung anderer Personen nicht in Frag«, gez. Pfaffe. Dieser Bescheid beweist aufs neue, daß di« An­gelegenheit seinerzeit aufgebauscht und falsch dargestellt wor­den ist. Eine so kleine Ursache hätte nicht die Wirkung des Sturzes des Generals v. Seeckt zu haben brauchen.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Köln, 24. Januar. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Schulte, hat an die Geistlichkeit der Erzdiözese Köln einen Erlaß gerichtet, in dem sie aufgefordert wird, auf eine Ver­söhnung der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber hinzuarbei- ten: Das gegenwärtige Wirtschaftsleben weise zahlreiche Mängel auf, deren Auswirkung die gesamte Gesellschafts­ordnung unseres Volks erschüttere. In Richtlinien weist der Erzbischof eindringlich auf die Gefahren hin, die dadurch entstehen, daß die Menschen, je mehr sie in das wirtschaft­liche Leben hineingeraten, umso mehr ihr Herz an das Kapital Höngen. Dadurch seien wirtschaftliche und sozial« Verhältnisse geschaffen worden, die nicht nur den Unter­nehmer in schwere Gefahr bringen, sondern für Millionen von Menschen eine schwere Gefährdung der wertvollsten Lebensgüter, insbesondere von Religion, Sittlichkeit und Familienleben bewirken, die immer drückender empfunden werde.

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Auseinandersetzung der englischen Gewerkschaften mit den Bergarbeitern

London, 24. Jan. In einer Versammlung des Gewerk­schaftsrats und der Vertreter der Bergleute wurden die Be­richte über den Abbruch des Generalstreiks :m Mai v. I. vorgelegt. In dem Bericht des Gewerkschasts- rats, der von dem Abg. C l y n e s verlesen wurde, wurde die Auffassung vertreten, daß der Generalstreik ein Fehl­schlag war und daß seine Fortsetzung die Niederlage nur vergrößert hätte. Der kommunistische Bergarbeiterführer behauptete dagegen, die Gewerkschaften seien fahnenflüchtig geworden. Die teilweise sehr scharf geführte Auseinander­setzung dauerte zwei Tage. Der Bericht des Gewerkschafts­rats wurde von den Vertretern von 2 840 000 gegen 1095 000 Stimmen angenommen.

Begnadigung in Spanien

Madrid, 24. Jan. Der König hat an seinem Namenstag zahlreiche Begnadigungen erlassen, besonders für alle die­jenigen, die sich ihrer militärischen Dienstpflicht entzogen haben. Einzige Bedingung wird sein, daß sie ebenso lange dienen wie die Rekruten ihres Truppenteils. Mehrere tau­send im Ausland, namentlich in Südfrankreich, lebende Spa­nier werden nunmehr nach Spanien zurückkehren können.

Gegen die südafrikanische Eingeborenenpolilik

London, 23. 3an. Englische Schriftsteller und Journa­listen, darunter H. G. Wells, Ierome und 5. A. Spender, der Herausgeber der Westminfter Gazette, richtete an deu südafrikanischen Ersten Minister Hertzog einen Offenen Brief, in dem sie erklärten, daß dieBeunruhigung" in England über die südafrikanische Eingeborenenpolilik im Wachsen sei. In dem Schreiben wird darauf gedrängt, daß die südafrikanische Regierung den Eingeborenen eine bessere Behandlung als bisher angedeihen lasse und das bisherige Bestreben der Freiheitsbeschränkung sowie der Borent­haltung der meisten Beruse aufhören solle. Die Be­schwerde nimmt sich eigentümlich aus gegenüber der amtlichen Kartätschenpolitik Englands z. B. in Indien, Aschanti, im Sudan usw. und gegenüber der Methode der berüchtigten «Konzentrationslager" Lord Kitcheners !m Burenkrieg, der über 24 000 Burenfrauen und Kinder zum Opfer fielen, endlich gegenüber der nicht weniger berüchtigten Hunger­blockade in und nach dem Weltkrieg die 500 000 Deutsche dahinraffke. Die Buren machen aus wohlverstandenen Aassegründen einen scharfen Unterschied zwischen Weißen und Koffern, aber sie behandeln die Schwarzen gerecht um' niemals roh.

Regierung ein Gesuch der britischen Regierung, sie bei der Wiedergewinnung der britischen Stellung am Jangtse zu unterstützen, höflich a b g e i e h n t.

Der Verteidiger van Schanghai, General Tun­is ch u a n fa n g. ist nach demSunday Erpreß" bei Tsche- nang von den Kantonesen geschlagen worden und hat sich nach Tunglu zurückgezogen.

Aus Siangtan sProv. Honan) werden große Volks­kundgebungen gegen England gemeldet. Die Gebäude der Asiatischen Crdölgesellschaft sind niedergebrannt.

Württemberg

Stuttgart, 24. Januar

Kinderbeihilfe an Kinder von Geistlichen. Der Ev. Ober­kirchenrat hat eine Verordnung über die Gewährung von Kinderbeihilfen in gesetzlich nicht geregelten Fällen erlassen. Demnach kann den Geistlichen für unterhaltsberechtigte Kin­der vom vollendeten 21. bis 24. Lebensjahr unter bestimm­ten Voraussetzungen eine widerrufliche Beihilfe bewilligt werden.

Vom Tage. Polizeiwachtmeister Kilgus von Stuttgart erlitt nach einem Dienstgang auf der Polizeiwache in Wan­gen einen Schlaganfall und war sofort tot.

Stuttgart, 24. Jan- Aenderungsgesetz zum Ge- m e i n d e st e u e r g e s e tz. Das Staatsministerium hat dem Landtag den Entwurf eines Aenderungsgesetzes zum Ge­meindesteuergesetz übersandt. Die mit Rücksicht auf die Staatssteuerfreiheit der Versorgungsbetriebe öffentlicher Kör­perschaften neugeschaffene Ermäßigung des steuc.- oaren Gewerbeertrags für gemischtwirt­schaftliche Gas- und Elektrizitätswerke kann für die Gemeinde- und Amiskörperschaftsumlage nicht mit­berücksichtigt werden, da solche Betriebe sonst günstiger ge­stellt wären als die eigentlichen Versorgungsbetrjebe. Die Neuordnung soll zusammen mit den neuen Gewerbesteuer­vorschriften mit Wirkung vom 1. April 1926 ab in Kraft treten. Der Entwurf versucht, einen Weg zu finden, um die Gemeinden gegen einen durch Umwandlung Privatwirtschaft- llchen Unternehmungen in gemeinnützige Unternehmungen emtretenden zu großen Verlust an Steuerkraft zu schützen. Wenn man nicht soweit gehen will, die Steuerfreiheit ge­meinnütziger Unternehmungen für die Gemeindesteuern über­haupt nicht oder nur in besonders abzugrenzenden Sonder- fällen zuzulasssn, so bleibt nur der Weg von Sonder­maßnahmen übrig für den Fall, daß die Steuerkraft einer Gemeinde gerade durch die Umwandlung einer steuer- pflichtigen in eine grundsätzliche steuerfreie Unternehmung wesentlich beeinträchtigt wird.

Als eine solche wesentliche Beeinträchtigung kann jeden- falls ein Verlust von 5, v. H. der gemeindeumlagepflichtigen Gefamtkatastersumme anerkannt werden. Zu tunlichster Ver­meidung von Härten ist ein Aufhören der Steuerpflicht vor­gesehen, wenn ihre finanzielle Bedeutung für die Gemeinde nachhaltig abgenommen hat. Auch soll der Gemeinderat in allen Fällen ganz oder teilweise auf die Heranziehung zur Gemeindeumlage (und damit auch zur Amtskörperschafts- umlage) verzichten können. Die neue Regelung soll mit Rückwirkung auf den 1. April 1925 eintreten, um Unbillig­keiten für solche Gemeinden zu vermeiden, die in der nächst- zurückliegenden Zeit unter den Folgen solcher Umwandlun­gen zu leiden hatten.

Was die Hundesteuer anlangt, so soll diese 20 Mark betragen, aber vom Gemeinderat in Gemeinden von 300 Einwohnern bis auf 5 Mark, in Gemeinden von 101 bis 1000 Einwohnern aus 10 Mark und in Gemeinden von 1001 bis 2000 Einwohnern bis auf 15 Mark ermäßigt wer­den können. Andererseits soll sie der Gemeinderat auch e r- höhen können bis auf 40 Mark, für den zweiten Hund auf das doppelte, für den dritten und die weiteren Hunde auf das dreifache der ordentlichen Jahressteuer. Vorgesehen ist eine Begünstigung der Rassehundezucht und di« Einführung einer Zwinger st euer für solche Rasse­hunde.

Zusammenstoß in Schanghai London. 24. Jan. Bei dem Umzug von 5000 streikenden chinesischen Straßenbahnarbeitern in Schanghai kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, wobei 50 Chinelen schwer und viele leichter verletzt wurden. Man befürchtet, daß der Ausstand auf das Fernsprechamt und die Wasser- und Elektrizitätswerke übergreife.

JndischeTruppen sollen nach Tokio befördert wer­den. M Nach einer Meldung aus Tokio bat di? ianonilcke I

Die Spinne.

Roman von Sven Elvestad.

Berechtigt« Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel.

Copyright by Giei er L Comp., Berlin W 30.

(Nachdruck verboten.)

16. Fortsetzung.

ist also eine feste Verabredung?"'

Valentine überlegte.

Ihr energisches Gesicht imponiert mir", jagte sie. vGut, es mag also gelten. Im übrigen glaube ich, daß ich mich auf Sie verlassen kann."

Krag und Valentine kehrten fetzt zu dem Architek­ten und dem Rittmeister zurück, die schon ungeduldig warteten.

Asbjörn Krag bewunderte im stillen Balentines Ger. stesgegenwart. Obgleich sie sich fetzt wahrscheinlich dar­über tm reinen war, daß der Grubeningenieur ein an- derer war als der, für den er sich ausgab, und daß ibr eine ernste Unterredung bevorstand, verbarg sie ihre Span- nungnnd Erregung vollständig.

Man hatte sich inzwischen fast der Mitternacht ge­nähert, und Valentine äußerte den Wunsch, aufzubrechen.

Der Rittmeister und der Architekt boten ihr >osvrt ihre Wagen an. Valentine aber wehrte ab.

.Herr Kvam ist so freundlich gewesen, mir einen Platz in seinem Wagen anzubieten", sagte sie.Er wohnt in derselben Gegend der Stadt wie ich."

Bald daraus verließ die Gesellschaft den prachtvollen Saal.

MS Valentine und Krag fortgefahren waren, blieben die beiden Kavaliere etwas verdutzt zurück.

T-er Architekt bemerkte:Ter Wagen des Ingenieurs, agte sie. Kannst du das verstehen, Rittmeister? Tort ährt sie doch weiß Gott in ihrem eigenen Automobil!"

Tor Mttmeister versuchte vergeblich, sein Monokel ein- zu klemmen.

Nein, das konnte er nicht verstehen; er war ganz

verwirrt.

Aus rem Lande

Ludwigsburg. 24. Jan. Oberbürgermeister­wahl. Bei der gestrigen Oberbürgermeisterwahl wurde Rechtsrat Dr. Schmid mit 5254 von 9931 abgegebenen Stimmen (stimmberechtigt waren 17 999) zum Oberbürger­meister gewählt. Amtmann Geißler hat 3366 und Stadt­schultheiß Funk-Leonberg 127? Stimmen erhalten.

Bor einigen Tagen schoß ein schulpflichtiger Knabe un­bemerkt mit einem Luiknewedr auf drei Mädchen. Eines

Schließlich begaben sie sich in den Spiegelsaai, um sich bei einer letzten Flasche zu trösten.

Inzwischen fuhren die Spinne und Asbjörn Krag nach Valentins Wohnung in der Oskarstraße.

Valentin^ schickte den Chauffeur fort und schloß selbst die Haustür aus.

Krag blickte sich um.

Es war ganz dunkel auf der Straße.

Als sie in die Wohnung gekommen waren, ürehte Valentin das elektrische Licht auf. Sie bat Krag, im Salon Platz zu nehmen, sie würde gleich wieder da sein.

Kaum war sie verschwunden, als Krag das Zimmer hastig untersuchte. Es war ein sehr eleganter Salon, angeliillt mit kostbaren Fellen und seidenbezogenen Möbeln.

-Besonders fiel ihm an der Wand ein prachtvoller venezianischer Spiegel ans, der von Draperien umgeben war. Auf oem Spiegeltisch davor stand eine antike Urne.

Vor den Fenstern hingen dicke Vorhänge, "re: ging hin, zog den einen Vorhang beiseite und blickte hinaus. Er öffnete oas Fenster. Unten war ein Garten mit wei­cher Erde.

Im Notfall, oachte er, kann ich aus dem Fenster springen, wenn ich gegen alle Erwartungen überrumpelt werden sollte.

Er ließ das Fenster offen stehen, zog aber den Vor- Hang wieder vor.

Ta das Wetter stiN »nd warm war, würde man tm Zimmer nicht bemerken, daß eines der Fenster offen stand.

Kann! hatte Asbjörn Krag seine Untersuchungen be­endet, als Valentine schnell ins Zimmer trat.

Sie trug noch immer ihr rotes Seidenkleid, das schw^ze Tiamantenhalsband aber hatte sie abgelegt.

Krag sah gleich, daß sie viel ernster war als vor­hin in dem erleuchteten Festsaal des Hotels. Es war etwas Nervöses und Unruhiges über sie gekommen.

Ich bin sehr müde," begann sie.und möchte Sie bitten, sich so kurz wie möglich zu fassen. Es ist ,pät"

Ich habe auch wenig Zeit", antwortete Asbjörn Krag. Bevor die Uhr halb zwei ist, muß ich ein Menschen­leben gerettet haben. Sind wir hier ungestört?"

Valentine nickte.

«Lauscht niemand im Zimmer nebenan?"

von den Mädchen wurde unterm linken Auge so schwer verletzt, daß es in eine Sinkkgarker Klinik verbracht wer­den mußte. Das Auge dürfte verloren sein. Die Polizei ermittelte den unglücklichen Schützen, dessen Eltern für den Schaden haften.

Heilbronn, 24. Jan. Ein würktemberqischer Graf als Konzertmeister. Alfred Graf v. Neip- perg veranstaltet Donnerstag, 3. Februar, im Harmonie­saalbau mit dem verstärkten Orchester des Skadttheaters ein Svmphoniekonzert. bei dem seine Frau, Marie Gräfin von Neipperg, als Gesangssolistin mikwirkt. Der Graf wird das Konzert selbst dirigieren und auch die Klavier­begleitung der Gesänge übernehmen.

Hegnach OA. Waiblingen, 24. Jan. Wasserver­sorgung. Der Gemeinderat beschloß die Erbauung einer zentralen Wasserversorgungsanlage, deren Kosten auf 56 000 Mark veranschlagt sind.

Gaildorf, 24. Jan. Diebstahl. Ein etwa 40 I. a. Handwerksbursche hat beim Vetteln in Abwesenheit der Wohnungsinhaberin einen Geldbeutel mit etwa 130 Mark Inhalt entwendet. Man ist dem Dieb auf der Spur.

Hall, 24. Jan. Jäher Tod. Essigfabrikant Stolz ist infolge eines Schlagansalls plötzlich gestorben.

Aalen, 24. Jan. Aufwertung. Der Gemeinderat beschloß, den Altbesitz städtischer Anleihen (1 821197 TM.) mit 15 v. H. aufzuwerten.

Heidenheim, 24. Jan. Aufwertung. Der Aufwer- tungsbekrag der städtischen Borkriegsschulden beläuft sich auf 403 590 Goldmark. Die Ablösung soll erfolgen durch Ausgabe neuer Schuldscheine in Höhe von 144 710 Mk., der Rest mit 258 880 Mk. soll bar zur Ausbezochlung kommen.

Reusten OA. Herrenberg, 24. Jan. Hügelgrab. Hier wurde beim Umpflügen eines Grundstücks ein Hügel­grab gesunden, in dem sich ein gut erhaltenes Skelett mit Scherben aus der Hollstattzeit des 8. Jahrhunderts oor Christus befand.

Aichhalden OA. Oberndorf, 24. Jan. Brandstis» tung. Die Gustav Klingschen Eheleute von der Riesen wurden unter der Anschuldigung verhaftet, Ende Februar 1925 ihr Anwesen vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben.

Spaichingen, 24. Jan. B i e r st r e i k. Untreue im Amt. Ein großer Teil der Bevölkerung in Stadt und Land ist wegen des Bierausschlags von 15 auf 17 Pfennig in den Streik getreten. Wegen Untreue im Amt wurde der 30 Jahre alte Postsekretär B. in Haft genommen. Er ist geständig.

Von der Alb, 24. Jan. UebergangzumBrikett- brasid. Auch hier auf der Alb gehen die meisten Haus­haltungen zum Vrikettbrand über und lassen ihre Kachel­öfen unter geringen Reparaturkosten dazu umändern. Unter diesen Umständen dürften dieses Frühjahr die Brennholz- Preise nicht zu hoch ersteigert werden.

Dornstadk OA. Blaubeuren, 24. Jan. Einbruch. Im Chausseehaus Dornstadt wurde vor einigen Tagen ein­gebrochen und neben verschiedenen Nahrungs- und Genuh- mitteln zwei wertvolle Mäntel und ein Paar Schnürstiefel gestohlen. Die Täter sollen einer Bärentreibergesellschaft angehören.

Laupheim, 24. Jan. Rohling. Am Donnerstag be­gegnete einem Schäfer mit über 300 Stück Schafeil auf der Balkringer Straße ein Auto von Ulm. Da es einige Zeit dauerte, bis die Straße frei wurde, gab es einen Wortwechsel, der in Tätlichkeiten ausartele. Zwei Be- gleiker des Lieferwagens schlugen, anscheinend mit Schlag­ringen, auf den Schäfer ein und brachten ihm schwere Kopf­verletzungen bei. In seinem Blut liegend wurde er bewußt­los von einer Frau aujgefunden.

Biberach, 24. Jan. Festnahme. Seit etwa vier Wochen versuchte im hiesigen Oberamt eine Bande Feuer­löschapparate zu verkaufen. Sie verlangte Anzahlungen in Höhe von 1520 Mark, die Bestellung wurde jedoch nicht ausgeführt. Die Landjäger haben die Gesellschaft verhaftet.

Ravensburg, 24. Januar. Störungen im Fern- sprechnetz. 120 Telegraphenarbeiter aus Württemberg sind für den Bezirk Ravensburg zusammengezogen worden, damit die ungeheuren Störungen im Fernsprechnetz durch den Schnee beseitigt werden können. Bis die Fernsprech- leitungen nur allein in Ravensburg instandgesetzt sind, dürs­ten noch mehrere Tage vergehen.

Nein."

Asbjörn Krag ging schnell auf den großen Spiegel zu und hob die antike Urne.

Ei i schöner Gegenstand," sagte er bewundernd,ei« sehr schöner Gegenstand und wahrscheinlich sehr tastbar/

Hat diese Urne etwas mit unserer Unterredung zr tun?" fragte Valentine überrascht.

Und dieser Spiegel," fuhr Krag unangefochten fort, das ist ein sehr schönes Stück."

Als er die Urne wieder auf ihren Platz setzen wollte, machte er eine ungeschickte Bewegung, so daß er mit der Urne in den Spiegel stieß.

Ter Spiegel ging in Scherben, die klirrend aus du Erde sielen.

Ich bitte um Entschuldigung," sagte Krag und machtt ein unglückliches Glicht,ich bitte tausendmal um Ent­schuldigung. Ich werde mit Vergnügen den Spiegel er­setzen."

Valentine stand sprachlos vor Entsetzen über sein« Verheerung.

Krag aber griff ruhig in das große Loch, das er in den Spiegel geschlagen hatte. Seine Hand stieß gegen eine wollene Decke, die bei seinem Druck nachgab.

Dochte ich mir's doch", murmelte er und schob de« ganzen Spiegel zur Seite.Ich Hab' es mir ja gedacht daß dieser schöne Spiegel eine Oeffnung verbirgt."

Hinter dem Spiegel war nur eine dunkle Portiere. Indem Krag die Portiere beiseite riß, hörte er, wie eim Tür im Nebenzimmer zugeschlagen wurde. Er spranx ins Zimmer, tastete nach dem elektrischen Knopf und drehte das Licht an.

Er befand sich in einer Art Eßzimmer. Ein schnell prüfender Blick überzeugte ihn davon, daß kein Mensch im Zimmer war: aber er war sicher, daß jemand es so- eben verlassen hatte. Ein Spion, der hinter dem Spiegel ihrer Unterredung hatte zuhören wollen.

Krag ging hin und schloß die Tür ab.

Tonn kehrte ec wieder, an dem zerschlagenen Spiegel vorbei, in den eleganten Salon zurück, wo Valentin« ruhig auf ihn wartete.

Er schloß auch die Tür des Salons ab.

Fortsetzung folgt.) j.