Falkbookrei'e. Der bekannte Faltboottourenfahrer Karl Schott von Neuburg a. D. ist nach einer abenteuerlichen Reise mit seinem Klepperboot, die ihn bis Basra am Persischen Golf und von dort zurück nach Syrien führte, soeben in die Heimat giirückgskchrt. Auf seiner an Abenteuern reichen Fahrt — er war 13 Monate unterwegs — berührte er Italien, Jugoslawien, Albanien, Griechenland, die gange Anatolische Küste, Syrien, Irak, Mesopotamien bis zum Persischen Golf, In Syrien unternahm Schott in Begleitung eines englischen Berichterstatters eine Expedition durch das Aufstandsgebiet der Drusen-
ep. Die Gegenrechnung. Wie bedenklich sich die Rassenfrage in Afrika durch die Verwendung farbiger Soldaten aus den europäischen Weltkriegsschauplätzen verschärft hat, wird für die französischen Kolonien durch einen so sorgfältigen und gewissenhaften Beobachter, wie es der Pariser Missionsdirekkor Allegret ist, bestätigt. Derselbe sagt nach der „Neuen Allgemeinen Missionszeitschrift" u. a.: „Das Denken der Massen wurde verwirrt, vergiftet, aus dem Gleichgewicht gebracht durch die Rückkehr von Tausenden von Soldaten, die zum größten Teil heimkehrken mit ganz andern Gefühlen als der Achtung vor dem Europäer und der weißen Frau; durch die allasrikanische Werbung, die von England und Amerika eingeführt wurde: durch kommunistische und bolschewistische Wellen, mit denen gewisse Küstenstriche überflutet wurden, ohne die nötige Gegenwirkung einer sittlichen Erziehung oder der Gewissensbil- dung: durch den Einfluß eines Geistes, der zeitweise demokratisch bis zum Aebcrmaß war. Freimaurerlogen wurden in Senegal, im Kongo, in Guinea, auch in einigen englischen Kolonien gegründet. Dazu kam der materielle Druck dauernder Hungersnot, die manchen Orts einheimisch wurde! And das Ganze führte zu dem Gefühl völliger Unzufriedenheit und tiefer Verstimmung!" — Das alles hak deshalb eine so starke Wirkung geübt, weil die Stimmung der Singe- borenen schon vorher durch allerhand Mißgriffe in der Landfraae, der Arbeiterfrage, der Steuer- und der Er- ziehungsfrage stark gereizt war. An warnenden Voraussagen hat es nicht gefehlt.
Handsl und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 22, Juli: 4.20
Kriegsanleihe 0,49
Franz, Franken 213—218 zu 1 Psd. St„ 44.41 zu 1 Dollar.
Beig. Franken 208-210 zu 1 Psd, St.
Berliner Geldmarkt, 22, Juli. Tägl Geld 4—5 v H. Monais- geld 5—6 v H„ Warenwechsel 5 v. H„ Prwaidiskom 4,5 o. H.
Der Zweck der neuen Renienmarkscheine. Die in letzter Zeit in Verkehr gebrachten Rentenmarksä^ine zu 5 Mark haben vielfach zu irrigen Auffassungen Anlaß gegeben, da man der Ansicht ist, daß nur noch Reichsmark-, nicht aber Rentenmarischeine aus- gegeben werden dürfen. Die Neuausgabe erfolgte deshalb, weil alt« und schadhafte Rentenmarkscheine höheren Nennwerts durch diese kleineren Scheine ersetzt werden, womit gleichzeitig die Reichsbank in der Ausgabe von Kleingeld unterstützt wird, da die Reichsbank nur Silbermiinzen und Papierscheine aufwärts ausgeben darf, aber keine kleineren Reichsmarkscheine, Durch di« Neuausgabe der 5 Mark-Rentenmarkscheine, gegen Li« beschädigte
Verloren
Rentenmarkscheine höheren Nennwerts emgezogen wergen, vergrößert sich also der Gesamtumsatz nicht, dieser wird vielmehr gemäß dem Gesetz über die Einziehung von Rentenbankscheinen ständig verkleinert.
Konkurse seit der INarkbcfesiigung. Seit dem Jahre 1924 bis April 1926 sind nach dem Statistischen Reichsamt 24 496 Konkurse zu verzeichnen gewesen. Davon entfallen über SO o. H. aus Handelsgeschäfte, 33 v. 5), auf Industrie, der Rest auf Landwirtschaft usw. Dazu kommen für 1924/25 noch rund 5300 Zahlungseinstellungen ohne Konkurs wegen Mangels an Masse. Insgesamt sind 107 300 Firmen aufgelöst worden, während in der Zeit vom 1. Januar 1924 bis Mai 1926 nur 82 IM Betriebe neu gegründet wurden. Die Verminderung beträgt somit 25160. Sie dürfte zum großen Teil sogenannt« Jnflationsgründungen betreffen.
Erschreckende Zahlen. Die Zwangsvollstreckungen sind am s Amtsgericht Berlin-Mitte von ungefähr 190 000 im Jahr 1912 auf 270 000 im Jahr 1925, ain Amtsgericht Chaclottenburg von 43 OM auf 120 MO, am Amtsgericht Berlin-Schöneberg von 56 000 auf 88 000 gestiegen. .
Jura-Oelschieserwerke AG. Das Geschäftsjahr 1925 der Jura- Oelfchicferwerke AG., an denen bekanntlich auch der Württ. Staat in starkem Maß beteiligt ist, schließt nach Abschreibungen von 228 915 -N mit einem Verlust von 243 918 ab, der größtenteils durch Reserven gedeckt werden soll, so daß der tatsächliche Verlust nur noch 62 295 -N beträgt, die auf neue Rechnung vor- getragen werden. Ein großer Teil des Betriebsjahrs war mit Bauarbeiten ausgefüllt. Erst das Betriebssahr 1927 wird als normales Betriebsjahr angesehen werden können. Der Umsatz wurde im Vergleich zum Vorjahr um 50 v. H. gesteigert.
Englischer Boykott gegen amerikanische Waren. Die scharfe amerikanische Verurteilug der allzu weitgehenden Vergünstigungen, die die englisch« Regierung Frankreich kürzlich in der Regelung der Kriegsschulden an, England gewährt hat, veranlaßt einen Teil der englischen Blätter unter Führung der (in französischem Sold stehenden) „Daily Mail", den Boykott amerikanischer Waren zu beireiben. Nachdem vollends das Washingtoner Schatzamt nachgewlesen hat, daß die angeblichen Kriegsdavlehen Englands bei den Vereinigten Staaten nicht für die Kriegführung, sondern für den englischen Handel und die Industrie verwendet worden sind, hat sich die Spannung verschärft. Der amerikanische Handelssekretär Hoover hat ^un allen amerikanischen Ausfuhrgeschäften geraten, in ihren Waren die Aufschrift „Made in U. S. A." (hergestellt in den Vereinigten Staaten Amerikas) wegzulassen,
- damit sie nicht als amerikanisch« kenntlich seien. Auch in Frankreich werde für einen Boykott des Publikums gegen amerikanische Waren gehetzt. Das Vorgehen Hoovers hat in englischen Geschäftskreisen einen peinlichen Eindruck gemacht. Die Amerikaner könnten ihrerseits mit einem Boykott gegen England und Frankreich antworten.
Stuttgarter Börse, 22. Juli. Infolge der französischen Kabinettskrise und der üamil enistandenen Gerüchte, daß Poincare mit der Neubildung beauftragt sei. eröffnet« die Börse in ab- geschwächier Haltung; bei kleineren Umsätzen bröckelten di« Kurse nieist ieichr ab. Der Schluß war weiterhin schwach. Aus dem Renten mar kt waren Württ. Vorkriegsanleihen bei etwas höheren Kursen gefragt; dagegen notierten Vorkriegs-Pfandbriefe eine Kleinigkeit schwächer Goldpfandbriefe blieben unverändert.
Württ. Veremsbank. Filiale der Deutschen Bank.
Mannheimer Produktenbörse, 22 Juli. An der heutigen Produktenbörse haben sich dis Forderungen im Einklog mit den rückgängigen amerikanischen Kursen leicht abgeschmackt. Das Geschäft
vermochte nur mäßigen UmMg änMMMM. MM KkltttlW mr die 100 Kg. babnfrei Mannheim (ohne Sack): Weizen, inl. gestr., ausl. 32—34, Roggen inl. ohne Angebot, aus!. 23.78—24, Hafer inl. ohne Angebot, ausl. 19.75—23. Braugerste ausl. 26.50—27.75, Fuitergerste 20.50—21, Mais (mit Sack) alter 18, neuer 19. Weizenmehl Spezial 0 (mit Sack) 43.25—43.50, Weizenbrotmehl 28 bis 31.75, Roggenmehl 31—33.50. Kleie 9.25—9.50
Berliner Gelreldepreise, 22 Juli. Weizen märk. 30.95. Roggen l9—19.30, Wintergerste 15.20—16.50, Sommergerste 19—20.50, Hafer 20—21, Weizenmehl 38—40, Roggenmehl 27.25—28.75,' Weizenklei« 10.50—10.75, Roggenkleie 11.40—11.50, Raps 355 bis 360.
Märkte
Skuklgarker Schlachtviehmarkt, 22. Juli. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 14 Ochsen, 7 Bullen, 40 Iungbullen, 35 Jungrinder, 37 Kühe, 382 Kälber, 239 Schweine, 4 Schafe und 1 Ziege, die sämtlich verkauft wurden. Verlaus des Marktes: langsam.
Ochlen: ou°gemäsicte Tiere -rr- vollfleischige Tiere O"
fleischige Tiere 4V—4?
gering genährte Tiers --
Pullen: ausgemästeie Tiere >47.5» volltieischige Tiere >
fleischige Tiere 42—48
gering genährte Tiere —
Züngelnder: arisgem, Rinder N. vollfleischige Rinder fleischige Rinder 45—50
gering genährle Rinder 40—43 Kühe: ausgemaste'e Kühe oollf>ei!chige Kühe 32—42
fleischige Kühe 18—30
gering genährte Kühe 13 — 18!
Käiber: feinste Mast- u. beste
Saugkälber 83-87
mittlere Mast- und gute Saugkälber t-5-81
geringe Kälber 48—54
Schafe: Maslläminer u. Illng. Hämmel
Weidrnostschafe geschlachtet mit Kops —
oollfieitch-ges Schafvieh ge. schlachtet mit Kops —
Schweine- über 240 Pfund: 75—76 von 200-240 Pfd. 77-78
dta. von 100—200 Psd. 74-75
dto. fleisch, v. t20-t.60Pfd.) _ dta. unter 120 Pfd Sauen 58—64
Württ. holzoerkaussergebMe aus letzter Zell. Aits Staats- Waldungen wurden erlöst: vom Forstamt Freuden st adt für Nutzholz (Beigholz), und zwar Fichten- und Tannenpapierholz (Roller) 2. und 3. Klasse 13.50 und II -4t und für Anbruchspälter 13.75 -R je Rm.. ferner für Brennholz, worunter Buchenklotzholz, 10 -4t, Nadelholzscheiter 11.25, Nadelholzprügel und -anbruch 9.20 und 8.60 -4t und für tonnene Brennrinde 5.70 -4t je Rm.; aus Gemelndewaldnngen: Stadlgemeinde Sulz a. N. für Nadel- stommholz 106.50 v. H., Stadtgemeind« Neuenbürg für 443 Fm. desgl. Fichten und Tannen durchschnittlich N6 o. H.; Gemeinde Baiersbronn für 1040 Fm. desgl. IlO v. H.; Ge- melnde Althengstett für 180 Fm. desgl. 118 v. H.; Ge- msinde Osfelsheim für 136 Fm. desgl/ 116 v. H.; Stadt- gememde Schömberg für 167 Fm. desgl. und für weitere 190 Fm. desgl. je 112 n H. der Landesgrundpreise.
Herrcnberg, 21. Juli. S,tand der Hopfenanlagen. Durch die warme Tages- und Nachltemperatur wachsen unsere guten Hopfenanlagen sehr gut und haben Gerüsthöhe erreicht, auch gut« Seitentriebe sind vorhanden. Die vernachlässigten.Anlagen sind noch schlecht, und auch das gute Weiter wird nicht mehr viel ousrichten können. Die zweijährigen Anlagen versprechen bei an- boltend gutem Wetter doch noch Ertrag. Von den annähernd 400 Hektar unseres Bezirk- stehen 50 o H. gut. 30 o. H. be- rriedm-md und 20 v H. schlecht. Größere Blattlausgefahr besteht vorerst nicht.
Das Welker
Die nördlichen Depressionen ziehen vorwiegend ostwärts. Für S a in s i a g und Sonntag ist mehrfach heiteres, aber zeit- veise bedecktes und auch regnerisches Wetter zu erwarten.
auf dem Wege vom Kurplatz über Uhlandstraße nach Ebev hardsplatz und Schillereiche
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Gegen Belohnung abzugeben Hotel Deutscher Hof.
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Direktion: Ltenx-llrauL Delepticm 135
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gewähre ich auf sämtlicks ^Varen
Dreitag, den 23. duli
„klsirliickn"
Interessante, moderne Komödie in 3 Hkten von brau? kiercreg. Samstag, den 24. duli
KrM Mrirs
Operette in 3 Wirten von Kmmerlcb Kalman.
Sonntag, den 25. duli nachmittags 4 ldkr
Müer-V«iÄöIIlliili
SlieeMcdeil linü
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Üiö8>k!lkIl2lMgk!VVI!l.t4.H^LI8^R, I-udwig Zssgsi'sti'. 17
WO- ll. LMMter-MM.
Kommenden Sonntag, den 25. Juli, mittags 2 Uhr
General Versammlung
im Gasthaus zum „Grünen Hof."
Tagesordnung:
1. Kassenbericht.
2. Neuwahlen.
3. Verschiedenes.
Zahlreiches Erscheinen notwendig. Der Vorstand.
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SL-rrrdiss, «Lsn LS. »ZuIS 1S26
Vsl ldlir: Ausstellung des Kestrugs beim Katliaus.
Leginn der Vorkübrungen auf dem kestplatr. Testspiel im ZLkvvar^ivaldsaal: „O'r SLbäker- miebel vo V/ildberg".
Mit liinbrucb der Dunkelheit l-euerverk und ZLkloöbeleuLklung.
rllsn LS. »ZuIS 1SLS
I I ldbr: Aufstellung rum Kirchgang beim Katbaus. l 2 Hs „ Kestrug.
I „ öeginn der Vorführungen auf dem bsstplatr. 4 „ Kestspiel im ZebwarTwaldsaal: „D'r Zcbäker- miLksl vo Wildberg".
Numerierter Zitr auk den Tribünen:
Lonntag —.50 und l.— ^ Montag I.— ^ und 1.50 ^ laintrittsprels Tum Kestsplel —.50 ^ und numerierter platr I.— ^
stestschrift mit Kestordnung sov/ie Eintrittskarten im
Vorverkauf bei der Ltadlpflege.
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