und witzig, das Ganze eine amüsante, geistvolle Salon- l koniödie. Die Darsteller find: Martha Arendt, Emmy Schmetzer, Ludwig Lang, Hans Loose, Josef Schaper. — Samstag 8 Uhr folgt die 6. Wiederholung der Kalman- schen Operettenneuheit „Gräfin Maritza", die sich den Welterfolg errungen hat, in der seitherigen vorzüglichen Besetzung. — Sonntag nachmittag 4 Uhr wird als erste Kindervorstellung das immer beliebte Kindermärchen „Sneewittchen und die sieben Zwerge" in vollständig neuer Ausstattung und Aufmachung gegeben. Sämtliche Rollen werden von nur ersten Kräften des Ensembles verkörpert. (Preise der Plätze 30 zZ bis 2 ^.) — Abends 8 Uhr findet als gleichzeitige Fremdenvorstellung die 6. Wiederholung des Operettenschlagers „Olly-Polly", der immer zu Stürmen der Heiterkeit hinriß, statt. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß nach der Vorstellung für die auswärtigen Theaterfreunde ein Gesellschaftsauto nach Calmbach, Höfen und Neuenbürg fährt.
Allerlei «ber Wildbad.
Ein jeder Kurgast, der nur acht Tage hier verbracht, kennt das große Reliefbild, das am Kurplatz unter dem Balkon des Badhotels über dem Eberhardsbrunnen in die Wand des Eberhardsbades eingelassen ist. Es stellt die von Uhland besungene Flucht des Grafen Eberhard, des Greiners, beim Ueberfall in Wildbad im Jahre 1367 dar. Man sieht darauf, wie eben der fliehende Greiner mit seinem Sohn und dem wegbahnenden Hirten durch ein dichtes Eichengestrüpp sich hindurchschlägt. Run find aber Tannen, Fichten und Kiefern, also Nadelhölzer, und nicht etwa Laubhölzer wie die Eichen, die kennzeichnenden Bäume des Schwarzwaldes. Der Kurgast, vorausgesetzt, daß er hinreichend findig, um diese Eigentümlichkeit überhaupt zu bemerken, pflegt dann, wohlwollenden Falles, das vermeintliche Versehen herablassend damit zu entschuldigen, daß er annimmt, daß der Künstler eben nie im Schwarzwald, geschweige denn in Wildbad, gewesen sei.
Mit dieser Behauptung hat aber der verehrliche Herr Kurgast zweifach unrecht, welchen unbescheidenen Einwand ich glltigst entschuldigen zu wollen bitte. Erstens, der Schöpfer des Bildwerks, Hermann Heindel aus Berlin, war ein dankbar geheilter Kurgast von Wildbad und als solcher hatte er seinen Entwurf dem württembergischen Staate verehrt, der ihn in gebranntem Ton ausführen und im Jahr 1859 am großen Badegebäude anbringen ließ. Der Meister hatte also mit eigenen Augen gesehen, daß der Schwarzwald ein Nadelwald war.
Zweitens, wer bürgt uns dafür, daß der Schwarzwald vor 600 Jahren, also zur Zeit der Flucht des Greiners, ebenso ausgesehen hatte, wie heute? Im Gegenteil, wir haben gute Gründe, daran zu zweifeln und anzunehmen, daß der Schwarzwald damals zu beträchtlichen Teilen aus Laubholz bestand.
Als älteste Urkunden, um solche Dinge zu ergründen, wendet man sich an die Orts- und Flurnamen, die häufig aus der Art der Bäume, die da wuchsen, hervorgingen. So gibt es im Schwarzwald Nadelbaumnamen und Laubbaumnamen, die letzteren aber viel häufiger. Ganz besonders ist dies um Wildbad der Fall. Da finden sich z. B. die Orte Aichelberg, Arnbach und Birkenfeld. Aichelberg hat seinen Namen von den Eicheln, die auf dem Berg gesucht und gefunden wurden, Arnbach hieß früher Ahern- bach oder Ahornbach, auf den Ursprung von Birkenfeld brauche ich nicht einzugehen. Eiche, Ahorn und Birke sind aber Laubbäume. Sehr verbreitet um Wildbad war das Laubgestrüppe der Hasel, die die Haselnuß trägt. Der Häslachwald am Ende der Kuranlagen und die Heselsteige auf dem Meistern leiten ihre Bezeichnungen von der Hasel her. Auf dem Sommerberg gibt es ein Waldrevier, das den für seine Herkunft sehr durchsichtigen Namen Buchbusch führt. Also wieder ein Laubbaum. Nur eine einzige Höhe um Wildbad, der Eiberg, einst Eichenberg, weist auf Nadelholz hin.
Aus späterer Zeit der Besiedelungsgeschichte des Schwarzwaldes wissen wir, daß um die Ortschaften herum der Laubwald besonders geschätzt und gepflegt wurde. Für Getreidebau ist ja der Schwarzwaldboden ganz ungeeignet, die Bewohner verlegten sich daher, so gut es ging, auf Viehzucht und, im Gegensatz zum Nadelwald, konnte der Laubwald als Weide dienen, auf die man die Tiere trieb. Die Schweine fanden da Eicheln und die Rinder das zwischen den Laubbäumen gedeihende Gras. Heute noch trägt eine Waldlichtung im oberen Rennbachtal den Namen „Sauweide".
Schließlich existiert im Staatsarchiv in Stuttgart ein Forstlagerbuch über Wildbad vom Jahre 1557; es ist das älteste seiner Art. Man liest darin von erstaunlich großen Eichenbeständen. Sie werden folglich wohl auch schon 200 Jahre vorher, zur Zeit der Flucht des Greiners, bestanden haben und sogar wahrscheinlich in noch größerer Ausdehnung.
Der Bildhauer Heindel hat also nicht leichtfertig sein Werk geschaffen, sondern war über des Schwarzwalds Baumgeschichte besser unterrichtet, als seine Bemängler; er hat den Hintergrund seines Werkes mit historischer Treue darzustellen sich bemüht. X.
Die Arnika blüht. Die Arnika (Montana), auch Wohlverleih-, Bergwohloerleih, Mönchswurz, oder Mutterwurz genannt, steht zurzeit wieder auf den Bergeshöhen in Blüte. Die Arnikablute gehört zu den ältesten und beliebtesten Hausarzneimitteln, die das Volk sich selbst bereitet, und zu den Arzneien, denen auch die Wissenschaft die heilsame Wirkung nicht abspricht- Als volkstümliches Arzneimittel findet sie vielfache Verwendung. Gewöhnlich werden die tief gelben, sternförmigen Blüten, die man da und dort im Feld- -erggebiet, auf dem Kandel und an anderen Orten d . Schwarzwalds trifft, gesammelt und getrocknet. Die getrockneten Blüten werden in Flaschen oder in sonstige Behälter gesteckt, mit Alkohol (Branntwein) übergossen und angesetzt. Die so gewonnene Tinktur wird gut aufbewahrt und bei Gelegenheit zur Einreibung von Verstauchungen, Verrenkungen, Knochenbrüchen usw. zur Stärkung des betreffenden Glieds verwendet. Bei Magenverstimmungen und dergleichen wird die Arnikatinktur eingenommen und soll da- de, von guter Wirkung sein. Die Verwendung dieser Pflanze ist in der volkstümlichen Hausapotheke sehr vielseitig.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Reichswehrdenkmal. An der Stelle, wo im vorigen Jahr in der Weser bc' Veltheim 79 Soldaten der Reichswehr ertrunken sind, ist mit der Errichtung eines Denkmals begonnen worden. Der Fährmann Höck, der sich an den Rettungsarbeiten so hervorragend beteiligte, hak von seinem Grundstück einen Platz zur Verfügung gestellt. Das Denkmal, ein etwa 7 Meter hoher Obelisk, wird voraussichtlich im Herbst eingeweiht werden.
konzerlverbot in Koblenz. Die französischen Besatzungsbehörden haben in Koblenz bis aus weiteres alle Konzerte im Garten der städtischen Festhalle verboten, weil eine Kapelle alte deutsche Märsche spielte, als am Vorabend des französischen Nationalfestes (14. Juli) der Fackelzug der französischen Besatzungstruppen an dem Garten vorüberzog. Der Kapellmeister, Obermusikmeister Rausch, soll verhaftet worden sein. Eigentlich gehörte der Fackelzug aus fremdem Boden als unverschämte Herausforderung bestraft.
Die Gliederung der bayerischen Bevölkerung. Nach der Zusammenstellung des Bayerischen Statistischen Landesamts beträgt die Bevölkerung Bayerns 7 379 594 Köpfe. Ueber die Hälfte davon ist erwerbstätig, und mit einem Hauptberuf 37,9 o. H., mittlere Familienangehörige 13,9 v. H-, Hausangestellte 1.9 v. H., zusammen 53,7 v. H. Den übrigen Teil der Bevölkerung bilden Ehefrauen 11,8 v. H., sonstige Familienangehörige 27,3 o. H. Die Landwirtschaft macht in Bayern 46,7 v. H. der Bevölkerung aus.
Reste der germanischen Urbevölkerung des Baltikums? In der von Prof. H. Teuchert (Rostock) herausgegebenen Zeitschrift für deutsche Dialektforschung und Sprachgeschichte „Teuthonista" macht W. von Russow auf die Bewohner der kleinen, im Rigaschen Meerbusen gelegenen Insel Runö aufmerksam, in denen er den letzten wirklich unvermischken Rest der germanischen Urbevölkerung des Baltikums zu erkennen glaubt. Auf Grund ihrer Sprache will Russow auch eine neue Deutung des Wortes „Wikinger" geben. Im Runöschen heißt nämlich „Wikan" Robbe, die Wikinger wären also nicht in erster Linie Krieger, Seeräuber, sondern Robbenfänger gewesen, wie es auch die Bewohner Runös sind. Daß diese sich in grauer Vorzeit irgendwie ausgezeichnet haben, darauf scheint der Name der Insel zu deuten, den man mit „Eiland des Wissens" übersetzen könnte.
Schwarzbrenner. Das Schöffengericht in Koblenz verurteilte einen Großbrenner aus Münster - Marfeld wegen Schwarzbrennerei, wobei 48 060 Liter Weingeist der Versteuerung entzogen wurden, zu 788 635 Mark Geldstrafe, 225 569 Mark Sleuerersatz und 5000 Mark weiterer Geldstrafe an Stelle einer Gefängnisstrafe von einem Monat.
Auf hoher See verbrannt. Der französische Dampfer „Fontainebleau" ist im Roten Meer auf offener See vey, brannt. Mannschaft und Reisende haben das Schiff in , Booten verlassen.
An Bord des Dampfers „Isebeck" der Hamburger Reederei Knoehr u. Burchard brach 40 Kilometer von Cherbourg Feuer aus. Ein französischer Schlepper ging zur Hilfe ab.
Amerikanische Abschabung von Ausländern. Das Arbeitsamt in Neunork gibt bekannt, daß gegenwärtig durchschnittlich 1000 lästige Ausländer monatlich aus den Gefängnissen, Irren- und Armenhäusern abgeschoben werden.
Streik im Vatikan. Die Gärtner des Vatikans haben die Arbeit niedergelegt, da sie mit dem Tagesverdienst von 14 Lire (2 Goldmark) nicht zufrieden sind. Weitere Angestellte des Vatikans wollen sich dem Ausstand anschließen.
Ein italienischer Frechling. Das Gericht in Dresden verurteilte den italienischen Studenten Latanza aus Tarent zu 3 Monaten Gefängnis. Der Frechling hatte Besuchern des städtischen Ausstellungspalastss gegenüber Schimpfworte wie „Deutsche Schweine" usw. gebraucht. Ein zweiter italienischer Student wurde freigesprochen.
Schisfsverspätung durch minderwertige kohle. Der englische Reisedampfer „Duke of Clarencia" hatte infolge der Verfeuerung minderwertiger Kohle auf der Fahrt von Zee- brügge nach, Hüll (Ostengland) eine Verspätung von 16 Stunden, da er nur 6 statt 20 Knoten laufen konnte. Dies soll eine mittelbare Folge des Kohlenarbeiterstreiks in England sein.
Achtunggebietende Sleuerfindigkeik. Wer da glaubte, in Deutschland sei man am Ende der Steuererfindungen angekommen, der wird durch den Magistrat von Pasing bei München eines Besseren belehrt- Selbiger hat nämlich beschlossen, für jeden Totenkranz 1 Mark Steuer zu erheben.
Autounfall der Militärüberwachungskommission. In
Lägersdorf überschlug sich bei einer Nachtfahrt ein Kraftwagen der feindlichen Ueberwachungskommission. Die Insassen, lauter Franzosen, wurden schwerverletzt nach Hamburg verbracht.
kardinal Faulhaber ist an Bord des Dampfers „Hamburg" am 22. Juli von Neuyork nach Deutschland zurückgereist.
Todesfall. Der Leiter der Oper des badischen Staats- lheaters in Karlsruhe, Generalmusikdirektor Ferdinand Wagner, ist in München nach einer Blinddarmoperaiion an den Folgen einer Herzschwäche im Alter von 28 Jahren gestorben.
Haftentlassung. Leutnant a. D. Schwei khardt, der vor einigen Wochen unter dem Verdacht, an der Ermordung des kommunistischen Abgeordneten Gareis in München verhaftet worden war, ist wieder in Freiheit gesetzt worden.
Nicht gestorben. Nachträglich wird berichtet, daß der in Frankfurt a. M. überfallene und durch Messerstiche schwer verletzte Verleger des nakionalsozialiskischen Blatts „Freiheitsfahne für Recht, Rasse und Reinheit", Anton Hasselmayer, nicht gestorben ist.
Der Sultan von Marokko km Straßburger Münster.
Sultan Muiay Jussuf von Marokko hat von Paris aus, wo er eine islamitische Moschee einweihte, auf Einladung der französischen Regierung einen Abstecher in einige Kriegsgebiete gemacht und kam auch nach Straßburg. Er besuchte u. a. unter Führung des Bischofs Ruch das Münster und sagte zu dem Bischof: „Es ist das erstemal, daß ich einen christlichen Tempel betrete." Die besondere Neugierde des Sultans erregte die astronomische Uhr im Münster.
Die Fliegerschule in Magdeburg muß aus finanziellen Gründen geschlossen werden, da nach dem neuen Pariser Luftfahrtabkommen das Reich private Fliegerschulen nicht mehr unterstützen darf. Die Lehrer und die 40 Schüler des Unternehmens werden zum Teil nach dem Flugplatz Staaken bei Berlin übersiedeln.
künstlicher Rebel. Am Dienstag früh lag der Dresdener Vorort Trachenberge eine Stunde lang in so dichtem Nebel, daß man kaum zwei Meier weit sehen konnte. Das Artillerie
regiment 4 hatte Versuche mit einem nicht giftlg'en chemischen Nebe'stoff gemacht.
Die Hochwasserschäden in der Provinz Sachsen werden ms 30 Millionen Mark geschätzt.
kostbare T'.lder. Bei einer Versteigerung von Bildern alter Meister in Amsterdam wurde ein kleines Gemälde Rcmbrandts, „Bathseba", für 30 000 Gulden verkauft. Von neueren Meistern erzielte ein von Gogh „Le Berceau" einen Preis von 21 500 Gulden.
Unterschlagung. Der 29jährige Kassier August Iall aus Kausbeuren wurde vom Schöffengericht Kempten wegen Unterschlagung von 16 000 zu einem Jahr acht Monaten Eelänonis verurteilt.
Aus der Fremdenlegion geretiel. In München trafen 26 junge Reichsdeutsche ein, die vor kurzem aus der französischen Fremdenlegion in Syrien entflohen waren. Sie waren unter trügerischen Vorspiegelungen auf französischen Boden gelockt und in die Fremdenlegion gesteckt worden, um nach oberflächlicher Ausbildung in den Kämpfen in Syrien verwendet zu werden. Die Flüchtlinge wurden von München aus in ihre Heimat geleitet.
Verschollener Dampser. Der Dampfer „Arabia" der Hamburg-Amerika-Linie, der seit anfangs März mit 19 Mann Besatzung vermißt wird und wahrscheinlich den schweren Stürmen vor dem Aermelkanal zum Opfer gefallen ist, ist vom Hamburger Seeamt für verschollen erklärt worden.
Vermißte Bergsteiger. Nach Blätkermeldungen werden zwei Münchner Touristen, angeblich Hochschüler, die am Samstag von Hinterbaerbad ans den Kleinen Halt im Wilden Kaisergebirge bestiegen und danach zum Stripsen- jochhaus absteigen wollten, vermißt. Die Aettungsabtei- lungen haben nichts von ihnen entdecken können.
Nach Tiroler Anzeigen wurde ein auf der Oberinnkaler- skraße von Garmisch nach Schuls fahrendes Auto, worin sich ein Herr und zwei Damen aus Polen befanden, beim Ausweichen eines Lastautos umgerissen. Es stürzte dabei 20 Meter tief ab, wobei es in Trümmer ging. Zwei Insassen und der Wagenführer wurden schwer; eins Insassin leicht verletzt.
Blitzschlag in den Rundfunk. Bei einem Nachtgewitter schlug der Blitz in einem Prager Vorort in den Radioapparat, vor dem der Abnehmer, eingeschlafen, saß. Der jung« Mann wurde sofort gelötet.
Bei einem Begräbnis in Prag scheuten die Pferde des Leichenwagens in einer engen Gasse und rannten in die Menschenmenge. Dabei wurden 4 Kinder getötet und drei Frauen schwer verletzt. Eine alte Frau wurde vor Schreiten wahnsinnig.
Schlagende Wetter. In einem Bergwerk in Blocton (Alabama, Am.) wurden 9 Bergleute durch schlagende Wetter getötet.
Große Heuschreckenschwärme sind in Südostrußland aufgetreten. Mehrere nordkaukasische Bezirke haben eine Art von Ausnahmezustand erklärt, durch welche die Bezirksregierungen zur Ergreifung besonderer Kampfmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Heuschrecken bevollmächtigt werden. In den bedrohten Gebieten ist ein besonderer Dienst von Fliegerpatrouillen eingerichtet worden, die das Herannahen der in großen Wolken fliegenden Heuschrecken ankündigen müssen, worauf sogleich mit Giftmitteln der Kampf ausgenommen wird. Ein ungeheurer Schwarm von Heuschrecken, der beim Fliegen eine Ausdehnung von vielen Kilometern hat, ist in das Astrachan-Gebiet eingefallen. Die Heuschrecken sind bei Astrachan über die Wolga geflogen und haben sich über das Wiesengebiet ausgebreitet. Falls der Ostwind anhält, befürchtet man ein weiteres Vorrücken der Heuschrecken nach der Ukraine, da sich die Schwärme mit dem Wind vorwärts bewegen.
Große Hitze in Amerika. An der Ostküste der Vereinigten Staaten herrscht eine Hitze, die noch größer ist als diejenige vor drei Wochen. 80 Personen fielen seit 17. Juli Hitz- schlägen zum Opfer.
Reue Puppen. Das Reichspatentamt hat einer Spielwarenfabrik in Neustadt bei Koburg ein Patent erteilt für Puppen, die Augen haben, die nach allen Richtungen beweglich sind.
Eigener Flugdienst eines Hotels. Das Alpin-Hotel in Newyork hat für seine Gäste einen eigenen Flugdienst eingerichtet, der diese, 15 Minuten nach Eingang der Bestellung, nach jedem gewünschten Punkt der Bereinigten Staaten bringt. Besondere Wasserflüge sind für den Verkehr mit den Personendampfern, die bereits den Hafen verlassen haben, eingesetzt. Für einen bis zwei Fahrgäste werden für die ersten 113 Kilometer 40 Dollar, für jede weiteren 80 Km. 20 Dollar berechnet.
Schwindler. In Kempten und Umgebung treibt sich ein angeblicher Edelmann aus Preußen herum, der in Wirtschaften längst ungültige alte tzunderkmarknoten wechseln läßt und dann verschwindet. Bisher ist es nickt gelungen, des Betrügers habhaft zu werden.
Ein internationaler Hokeldieb wurde in Köln verhaftet, als er eben wieder ein Zimmer plündern wollte. Es ist ein seit 1922 von der Polizei gesuchter Deutschamerikaner mit dem angeblichen Namen Rigmann.
Die Diebe, die einem Amerikaner in Berlin kürzlich 80 000 -K stahlen, sind zwei internationale Gauner von etwa 30 und SO Jahren. Sie sprechen nur mangelhaft deutsch. Die Diebe konnten noch nicht gefaßt werden.
Fliegerabskurz. Der durch seinen 55000 Kilometerflug nach Japan bekannte italieische Fliegeroberst De Pinedo ist bei Pi a Marina, vier Kilometer von der Küste, mit einem Wasserflugzeug, das infolge eines Windstoßes umkippte, ins Meer abgekürzt. Pinedo und fünf weitere Insassen wurden leicht
" der Kommandant Conti fand den Tod.
In Lieskovei (Tschechoslowakei) stürzte ein Militärflugzeug ab. Führer und Beobachter fanden den Tod, Flugzeug verbrannte.
Grobfeuer. In Boitzenburg (Mecklenburg) ist die Schiffswerft und Bandsägerei von Richard Ziegler vollständig abgebrannt.
In der Stärke- und Sirupfabrik von W. A. Schölten AG. in Wepnitz bei Landsberg an der Warthe sind drei große Lagerspeicher mit Sirupfässern und Faßholz nieder- gebrannt.
Vom Dampfer ins Flugzeug. Auf allen zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Festland verkehrenden Dampfern besteht für die Reisenden die Möglichkeit, auf funkentelegraphischem Weg schon an Bord des Schiffes Platz in einem der Verkehrsflugzeuge zu belegen, die im Flughäfen der SeehafenstadL im Anschluß an dar ankommende Schiff starten.