China unv Japan

Schanghai, 18. Juli. Die führenden Handelskreise in China haben die von Japan gewünschte Ausgestaltung der japanisch-chinesischen Handelsbeziehungen abgelehnt, da Ja­pan noch nicht auf die China von den Mächten aufgezwunge­nen Verträge verzichtet habe und in der Mandschurei sich auszubreiten strebe-

Marschall Wupeifu hat die beschlagnahmten Salzzölle wieder freigeeben und Tschangtsolin aufgefordert, ein glei­ches zu tun. Die Salzzölle sollen wieder durch die Beamten der Regierung in Peking erhoben werden.

In der Stadt Sianfu, die seit 2 Wochen von Truppen Wupeifus belagert wird, droht Hungersnot auszu­brechen. In der Stadt sollen sich 15 Engländer und 20 bis 30 Skandinavier befinden. Nach der Mitteilung eines Mis­sionars sollen in der Umgegend zahlreiche Städte und Dör­fer geplündert und zerstört worden sein-

Zum Tod des Bischofs Keppler

Beileid der würtl. Regierung

Justizminister Beyerle hat als Stellvertreter des Staatspräsidenten an den Vorsitzenden des Domkapitels, Herrn Domdekan Dr. Kottmann, folgendes Beileidschreiben gerichtet:

Bei dem überaus schmerzlichen Verlust, der die Diözese Rottenburg durch das Hinscheiden Seiner Exzellenz des Hoch­würdigsten Herrn Bischofs Dr. von Keppler betroffen hat, spreche ich dem Domkapitel und allen Katholiken des Landes im Namen der württembergischen Staatsregierung das auf­richtigste und wärmste Beileid aus.

Der Verewigte hat sein hohes Amt bis zum letzten Atem­zug mit rastloser Hingabe und aufopfernder Liebe für seine Bistumsangehörigen verwaltet. Alle wichtigen Fragen, die unser Volk bewegen, verfolgte er mit warmem Mitgefühl, und sein klares festes Urteil ließ ihn stets zur rechten Zeit das rechte Wort finden. Seine feinsinnigen Schriften aus allen Gebieten des geistigen Lebens haben unserem Volk reiche Anregung gegeben und viel Gutes und Segensreiches, gewirkt. Die hohe Verehrung, der er sich weit über die Grenzen Württembergs hinaus in allen Volkskreisen er­freuen durfte, ist bei seinem Bischofs- und Priesterjubiläum zu ergreifendem Ausdruck gekommen.

Das Andenken des Verewigten wird stets in hohem An­sehen bleiben.

Mit ausgezeichneter Hochachtung

Für den Staatspräsidenten: (gez.) Ber> erl e."

Beileid des Landkagspräsidenken

Der Präsident des württ. Landtags hat dem bischöflichen Ordinariat aus Anlaß des Ablebens Sr. Exzellenz des hoch­würdigsten Herrn Bischofs von Rottenburg die herzlichste Teilnahme ausgesprochen.

Beileidstelcgram des Reichspräsidenten

Der Herr Reichspräsident hat anläßlich des Ablebens des Bischofs v. Keppler an das Domkapitel von Rottenburg fol­gendes Telegramm gerichtet:Dem Domkapitel Rottenburg und der Diözese spreche ich zu dem schweren Verlust, den sie durch den Heimgang des Bischofs v. Keppler erlitten haben, meine herzlichste Teilnahme aus.

(gez.) v. Hindenburg, Reichspräsident."

Von Reichskanzler Dr- Marx ist ebenfalls ein Beileids­telegramm eingegangen.

Das Domkapitel wählte zum Kapitularvikar den Weih- bischos Dr. S p r o l l, der damit mit den wesentlichen Rechten öes Bischofs ausgestattet ist.

Das Domkapitel veröffentlicht im Kirchlichen Amtsblatt einen Erlaß über das Ableben des Bischofs, worin es heißt: Wir sind dessen gewiß, daß, wohin immer die Kunde über den Hingang unseres, um Kirche und Staat, um un­sere engere und weitere Heimat so hochverdienten Ober­hirten dringt, diese herzliche Teilnahme wecken wird. Außer­dem hat das Domkapitel angeordnet, daß für den Verbliche­nen in allen Kirchen ein Gottesdienst abzuhalten ist, und daß durch acht Tage das Trauergeläute nach 12 Uhr mittags eine Viertelstunde in zweimaliger Unterbrechung stattzufinden hat.

Die Leiche des Bischofs ist im Salon des Bischöflichen Palais aufgebahrt worden. Ihre Ueberführung in den Dom findet am Montag nachmittag statt. Groß ist die Zahl der eingehenden Beileidskundgebungen. Der Gemeinderat von Rottenburg hielt gestern abend 7 Uhr eine Trauersitzung ab.

Llnr den Höchsten PiretS

Roman von Wolfgang Marken.

27 Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau.

Das kann kein Gerechter vergessen. Doch sagen Sie, Herr Präsident, wäre Amerika auch marschiert, wenn Frankreich durch Belgien gezogen wäre?"

Der Präsident schwieg. Cr zögerte mit der Antwort.

Vielleicht nicht, Mister Schulze "

Da sprang Friedrich Karl aus.

Das ist das ganze Geheimnis, Herr Präsident! Ich urteile nicht hart, wenn ich sage: Amerika ist keine Nation. Es stimmt. Herr Präsident. Die Angelsachsen sind Angel­sachsen geblieben, die Franzosen das, als was sie den Boden betraten. Auch ihre Kinder und Kindeskinder wurden keine Amerikaner, keine neue Nation. Sie blieben Im Grunde genommen, in ihrem Denken und Fühlen das, was sie oder ihre Vorfahren waren. Ein Volk allein ist vielleicht das ge­worden, was alle werden sollten: Amerikaner. Angehörige emer neuen und großen Nation: Die Deutschen. Die Angel­sachsen in Ihrem Lande haben den Krieg gegen uns geführt, nicht die Amerikaner.

Herr Präsident. Sie müssen jetzt eingreisen. Nicht als Deutscher läge ich Ihnen das. sondern als Angehöriger der weißen Rasse."

Der Präsident, der interessiert zugehört hatte, richtete sich gespannt auf.

Sprechen Sie, Mister."

Sie müssen den Schandvertrag von Versailles umstoßen, nicht mildern, glatt über den Hausen werfen."

Der Präsident stand auf. Eine Unmutsfalte erschien aus feiner Stirn.

Das ist unmöglich!"

Es muß möglich sein. Die weiße Rasse wartet auf den Mann der Tat."

Ich verstehe Sie nicht recht, Mister Schulze."

Ich möchte damit nur sagen, daß Ich die weiße Rasse für schwer bedroht halte."

Das Interesse des Präsidenten stieg mit jedem Worte Friedrich Karls.

Sie hätte schon um 0 Uhr abgehaltsn werden sollen, mußte aber wegen eines schweren Gewitters eine Stunde verscho­ben werden. Während des Gewitters schlug der Blitz in ein Haus in der Nähe des Marktplatzes.

Zu den Beisetzungsfeierlichkeiten wird auch Erzbischof Dr. Fritz von Freiburg in Rottenburg eintrcfsen.

Es ist nicht allgemein bekannt, daß Bischof Keppler im Jahr 1912 als aussichtsreicher Kandidat für den Kölner Erzbischosstuhl gall. Schon beim Tod des Erzbischofs Simar war er für den Kölner Bischossstuhl vorgesehen, er hat ihn aber schon damals abgelehnt.

Württemberg

Stuttgart, 18. Juli. Die Akademie der bilden­de n K ü n st e in Stuttgart zählt im laufenden Sommerhalb- jahr 111 Studierende, darunter 92 Maler und 19 Bildhauer.

Eingaben an den Landtag. In der Zeit o«m 19. Mai bis 5. Juli sind beim Landtag 44 Eingaben eingegangen, die an die zuständigen Ausschüsse überwiesen wurden. Unter den Eingaben befindet sich eine solche des Stadtschultheißen­amts Spaichingen betr. Ausbau der Nebenbahn Spaichingen Nusplingen, des Oberamts Rottweil betr. den Bahnbau WellendingenRottwsil und des Eisenbahnkomitees Lein­feldenWaldenbuch betr. die Nebenbahn nach Waldenbuch.

Württ. Landesverein staatlicher Ruhestandsbeamten. Der Vorsitzende des Vereins, Präsident a. D. v. Leo, ist aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten und zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Eine Neuwahl hat noch nicht stattgefunden. Es soll auch ein besonderer Schrift­führer gewählt werden. Die Mitgliederzahl hat um rund 500 zugenommen und dürfte bei der rührigen Werbung bald das sechste Tausend erreichen.

Aus dem Lande

Besigheim, 18. Juli. Zwei Personen durch Blitzschlag getötet. Bei einem heftigen Gewitter mit Wolkenbruch, das Freilag nachmittag niederging, hatten 7 Personen, alles Löchgauer, unter einem Baum Schutz ge- gesucht. Ein Blitz schlug in den Baum und Mete einen 24jähr. Mann und ein 17jähr. Mädchen. Zwei weitere Personen wurden in schwer verletztem Zustand in das hiesige Kran­kenhaus eingeliesert.

Ravensburg, 16. Juli. Warnung für junge Mädchen. Aus der Straße nach Weingarten soll nachts gegen 11 Uhr in der Nähe der 14 Nothelfer ein junges Mäd­chen von einem daherkommenden Auto angehalten und zur Mitfahrt aufgefordert worden sein. Als es sich dem wider­setzte und Leute hinzukamen, seien die Automobilisten davon­gefahren.

Bisingen in Hohenz., 16. Juli. Bürgermeister und Gemeinderat. Zu der Notiz über den Streit zwischen Bürgermeister und Gemeinderat wird mitgeteilt, daß der Bürgermeister gegen sich selbst und gegen die Ge­meinderäte das Disziplinarverfahren beantragt hat.

Maulbronn» 18. Juli. Tot aufgefunden. Beim Haupkbahnhof wurde ein 23jähriger Knecht von Oelbronn tol aufgesunden: das Fuhrwerk stand nicht weit entfernt und man vermutet, daß der Knecht vom Wagen stürzte und das Genick brach.

Knttttingen OA. Maulbronn, 18. Juli. Messer- stecherei. Abends kam es hier auf offener Straße zu einer Messerstecherei, in deren Verlauf ein verh. Taglöhner drei Personen (2 Männer und eine Frau) so schwer ver­letzte, daß sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wer­den mußte. Der Messerheld wurde verhafket und ins Amks- gefängnis Maulbronn eingeliefert.

Diefenbach OA. Maulbronn, 18. Juli. Verdiente Straf e. Nachts wurden zwischen Diefenbach und Sternen- fels junge Bäumchen abgeknickt. Der mutwillige Schaden­bringer, ein Skernenfelser, wurde d eswegen mit 4 Wochen Gefängnis bestraft.

hall, 18. Juli. Vom Blitz erschlugen. Bei dem am Freitag nachmittag über die Stadt mit heftigen elek­trischen Entladungen niedergegangenen Gewitter wurde der 61 Jahre alte Verwalter an der Farrenaufzuchtsstation, Ferdinand Jäger, vom Blitz erschlagen und war sofort tot. Jäger war auf der Anhöhe in der Nähe seiner Behausung mit Heuen beschäftigt.

Ravvoldshauien bei Gerabronn. 18. Juli. Hagel-

Sprechen Sie sich aus, Mister. Sie bringen mich auf Dinge, an die ich bisher noch nicht dachte."

Friedrich Karl fuhr fort:

Wenn wir die Geschichte der weißen Rasse nachschlagen und mit gerechten Richteraugen prüfen, dann sehen wir einen einzigen Blutstreifen. Wir haben die schwarze, die biaune und rote Rasse abgewürgt. Unsere Ahnen und Ur­ahnen. Wo sind die Hunderttausend? von roten Männern hin, die Amerika bevölkerten? Mit dem Recht des Stär­keren sind wir gekommen und haben ihr Land genommen: hoben sie zertreten. Wir haben den Bogen zu straff ge­spannt, jetzt droht er zurückzuschnellen.

Herr Präsident! Dort drüben sitzt der Asiate und warte! aut die Auseinandersetzung, die kommen wird. Er warte! in Ruhe, er weiß, daß ihm die weiße Rasse, die sich zer­fleischt, selbst dazu verhilft."

Die Männer standen sich Auge in Auge gegenüber, Friedrich Karls Augen blitzten. Hochaufgerichtet, wie ein Prophet des allen Bundes stand er vor dem höchsten Be­amten Amerikas.

Herr Präsident! Räumen Sie auf mit der starren dog­matischen Politik. Sie haben es in der Hand, dem Ver­brechen, das an der weißen Rasse von eigenem Rassebruder getan wird, zu steuern. Wenn Sie es unterlassen, dann können Sie vielleicht die amerikanische Nation aufs Aus- steibeetat setzen. Und das wäre der Anfang vom Ende."

Totenstille war im Zimmer. Der Präsident sah prüfend aus sein Gegenüber.

Sprechen Sie weiter," sagte er, und es schien, als fielen ihm die wenigen Worte schwer.

Friedrich Karl schwieg eine kurze Weile und fuhr dann ruhiger, mit gesenkter Stimme fort:

Wenn es einmal losbricht, dort drüben über dem Meer! Haben Sie sich schon einmal überlegt, wer Ihnen dann in dem schweren Eindringen hilft? Mein Vaterland würde sich wahrlich nicht bemüßigt fühlen, dem beizuspringen, der nichts tat. es seinem Elend zu entreißen. Und hoffen Sie auf Hilfe von Ihren französischen Freunden, von den Eng­ländern? Die haben mit sich zu tun. England wird alle Kräfte brauchen, um seine Kolonien zu schützen. Frankreich nicht minder. Und dann fürchtet Frankreich das geknechtete Deutschland. Dem amerikanischen Bruder wird «» mit

schlag. Ein schweres Gewitter verursachte zwischen hier und dem benachbarten Oberweiler so starken Hagelschlag, daß mindestens 50 v. H. der Feldfrüchte vernichtet sein dürsten.

Ellrvangen, 18. Juli. Diamantenes Priester­jubiläum. Am 10. August kann Oberkirchenrat Mon­signore Münz im Alter von 84 Jahren das diamantene Priesterjubiläum feiern. Von den 26 Priesterkandidaten, die am 10. August 1866 aus der Hand des Bischofs Lipp die Weihe empfingen, ist Oberkirchenrat Münz der einzige Ueberlebende. Seit seiner Pensionierung am 1. März 1918 wohnte der Jubilar in unserer Stadt. Vorher war er über 50 Jahre Stadtpfarrer und viele Jahre Dekan in Spaichin- gen gewesen.

Heidenheim. 18. Juli. Forderung der Fortfüh­rung des Bahnbaus Gerstetten Heiden­heim. Der Gemeinderat Heidenheim richtete in einer Ent­schließung an den Bezirksrat die dringende Bitte, die Be­mühungen um die Fortsetzung der Bahn Amstetten-Ger­stetten nach Herbrechtingen als Notstandsarbeit zu erreichen. Dem Bau der Linie von Gerstetten nach Heidenheim müsse bald auch der Bau des Teilskückes LaichingenMünsingen folgen, wodurch die direkte Verbindung mit Reutlingen ge­schaffen würde.

Frickenhausen OA. Nürtingen, 18. Juli. Brand. Abends brannte das unbewohnte Wohnhaus und die Scheune des Betriebsleiters Schweizer. Das Feuer fand in Heuvorräten reichlich Nahrung, konnte aber auf seinen Herd beschränkt werden. Das angebauts Anwesen der Witwe Schnitzler litt sehr unter den Wassermassen. Brandstiftung wird vermutet.

Reutlingen, 18. Juli. Gemeine Nachekat. Nachts wurde ein im Ringelbach stehender Heuwagen des Land­wirts Lutz in Brand gesteckt und völlig vernichtet. Die Tä­ter konnten bis jetzt nicht ermittelt werden. Es dürfte sich um eine Nachetat handeln.

Beffendors OA. Oberndorf, 18. Juli. Blitzschlag. Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz mehrmals in die elektrische und Telephonleitung, am gefährlichsten aber in das Haus des Landwirts Joseph Haaga. Dort schlug der Blitz in die Firstspitze, fuhr an dem Windfang hinunter und drang im Herrgottswinkel in die Wohnstube, rechts und links vom Kruzifix zwei Löcher reißend, über eine um den Tisch sitzende Schar von Kinder hinweg, ohne eines zu ver­letzen. dann durch das ganze Haus entlang und über dem Hausstock wieder zum Dach hinaus, riß hier ein Stück von einem Sparren weg und zerstörte einen Teil des Ziegel­daches. Der Blitz kam nirgends zum Zünden, so daß der Schrecken größer war als der Schaden.

Dunningen OA. Rotkweil, 18. Juli. Ertrunken. Der 66 I. a. Bauer Karl Werner wurde in der Eschach ertrun­ken aufgefunden. Es wird vermutet, daß ihm beim Baden ein Herzschlag getroffen hat.

Biberach, 18. Juli- Betriebsunfall. In derSchleif­mühle" bei der Fa. Waffenschmied Jos. Wiedmann zersprang infolge zu hoher Tourenzahl ein großer Schleifstein. Dabei wurde ein 2 Zentner schweres Stück drei Meter weit ge­schleudert und ein Teil der Einrichtung und die Fenster zer­stört. Die beiden im Betrieb beschäftigten Arbeiter erlitten wie durch einen Zufall nur leichtere Verletzungen.

Ravensburg, 18. Juli. Verurteilte Falsch- m ü n z e r. Die Langenargener Falschmünzer, die schwei­zerisches und deutsches Silbergeld angefertigt hatten, hatten sich am Freitag vor dem erweiterten Schöffengericht zu ver­antworten und zwar wurden der ledige Feinmechaniker Rudolf Leibinger und der verh. Mechaniker Alfons Ämann zu drei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust, der verh. Arbeiter Max Amann zu einem Jahr und der led. Ar­beiter Keller zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.

hechingen, 18. Juli. Schwere Unwetter. Der Donnerstag nachmittag brachte ein schweres Gewitter, das teilweise mit Hagel verbunden war. In Steinhofen drang das Wasser in die Keller. In Großelfingen wurden Keller und teilweise auch Wohnungen überschwemmt. In einem das Wasser in die Keller. In Grosselsingen wurden Keller eingedrungene Wasser gehoben. In Weildors mußten die Stallungen geräumt und die Kleintiere in Sicherheit ge­bracht werden. Die Feldsrückte haben teilweise erheblichen Schaden gelitten.

Brochenzell, OA. Tettnang, 18. Juli. Brandstiftung und Selbstmord. Am Freitag entstand in einem der Holzindustrie Meckenbeuren gehörenden Arbeiterwohnhaus

keinem Regiment beiipringen können. Dafür würde dann wohl auch Deutschland sorgen, seinen Unterdrücker in Schach zu halten. Im Interesse Amerikas und der weißen Rasse überhaupt. Werfen Sie den Schandvertrag um. Noch ist olles zu retten. Sie als höchster Beamter müssen die Zeichen der Zeit am besten zu verstehen wissen. Sie haben es in der Hand, Ihrem Vaterlande einen unschätzbaren Dienst zu leisten und sich damit vielleicht zum berühmtesten Manne des Jahrhunderts zu machen."

Das letzte sagte er wieder In seiner feinen, liebenswür­digen Art. die alle Herzen anzog.

Der Präsident saß stumm in Gedanken versunken. Als Friedrich Karl sich nach einer kurzen Pause eine Zigarre anzündete, faßte Ihn der Präsident an der Hand.

Ich danke Ihnen, Mister Schulze! Erwarten Sie nicht, daß ich Ihnen heute wenn auch nur als Privatmann Rede stehe, Sie haben mich überrascht. Ich danke Ihnen. Ihre Offenheit hat mir wohl getan."

Damit endete die denkwürdige Unterredung.

Friedrich Karl hielt sich noch etwa eine Stunde bei dem Präsidenten auf. Sie unterhielten sich über olle möglichen Dinge des täglichen Lebens. Das vorher behandelte Thema wurde mit keiner Silbe berührt.

Als Friedrich Karl sich verabschiedet hatte, ließ der Prä­sident Senator Rax und seinen Pressechef zu sich bitten, um mit ihnen die halbe Nacht zu konferieren.

. , .

Maud saß an der Tafel ihrem Vater gegenüber und war­tete sehnsüchtig des Geliebten. Sie fühlte die fragenden Blicke ihres Vaters auf sich ruhen, und ein Gefühl der Rüh­rung überkam sie, als sie ihn ansah.

Bist du glücklich. Maud?" fragte der alte Millionär sein Kind, und seine hagere Hand tastete nach der Rechten Mauds.

Sie umschloß des Vaters Hand und drückte sie herzlich.

Du mußt jetzt das Sorgen um mich sein lassen. Deine Maud wird wieder das Lachen lernen."

Wirklich, wirst du es?" - ^

(Fortsetzung folgt.)