Feuer, dos von 7 Arbeiterfamilien bewohnt ist. Es gelang, das Feuer einzudämnien, daß nur der Dachstuhl und ein Teil des ersten Stocks abgebrannt ist. Dagegen haben die Wassermassen, die in das Haus geschleudert wurden, erheblichen Sachschaden angerichtet. Die Entstehungsursache des Brandes ist aus Brandstiftung zurückzuführen, und zwar dadurch, daß dem Arbeiter Eugen Müller, der dieses Haus mit^ewohnte und schon mehrere Jahre in der Holzindustrie Meckenbeuren beschäftigt war, gekündigt wurde. Aus Rache darüber, und weil er mit dem Austritt aus dem Geschäft die Wohnung räumen sollte, wurde das Feuer von einem der Familienangehörigen gelegt. Die Eheleute Eugen Müller wurden sofort verhaftet. Als man nach dem etwa 20jährigen Sohn fahndete und ihn unter der Brücke der Schüssen Oken sah, wurde auch zu dessen Festnahme geschritten- Im gleichen Augenblick schoß sich dieser mit einem Browning eine Kugel durch den Kopf, die den Tod sofort herbeiführte.
Sigmaringen, 18. Juli. Lebensretter. Dem Landwirt Alois Kla ! berin Hornstein ist die Rettungsmedaille am gelbweißen Band verliehen worden. Klaiber hat im Hahre 1921 ein Kind des Betriebsleiters Deklotz, das in die Tonau gefallen war. vom Tod des Ertrinkens gerettet.
Baden
Karlsruhe, 18. Juli. Der Melanchtonverein, der drei Schülerheime in Freiburg, Heidelberg und Wer.heim gegründet hat und unterhält, hielt hier eine Rektorenkonferenz ab. Die drei Stiftsrektoren berichteten über ihre Heime. Die Finanzlage und die Aufgaben des Melanchtonvereins wurden eingehend besprochen, besonders auch die Werbetätigkeit. Am 11. und 12. Oktober soll hier eine größere Jahresversammlung stattfinden.
Brötzingen bei Pforzheim, 18. Juli. Das 7 Jahre alte Söhnchen des Malermeisters Georg fiel kopfüber in den Mühlkanal. Die Leiche wurde am Mühlrechen geborgen.
Baden-Baden. 18. Juli- Mittags fuhr ein Motorradfahrer in der steil abfallenden Schützenstraße auf eine Sägmaschine auf. Durch den Anprall wurde das Motorrad stark beschädigt. Der Fahrer kam ohne Verletzung davon, während der Beifahrer erheblichere Verletzungen erlitt.
Wiesloch. 18. Juli. Das Artistenpaar Willi Israel und Frau Hildegard, geb. Hahn, aus Dessau, die auf Grund einer Wette zu Fuß um die Welt reisen wollten, wurden hier von einem anderen Weltreisenpaar, Charles und Emmy Henry, Deutsch-Schweizer, auf frischer Tat dabei betroffen, daß sie nicht nur Fuhrwerke, sondern sogar die Bahn benutzten. Sie mußten den Betrug vor der hiesigen Polizei zugeben und scheiden somit beim Austrag der Wette aus.
. In der Scheuer des Landwirts Nikolaus Bender in Mal- schenberg, Amt Wiesloch, machten sich die beiden 7 und tz- jährigen Kinder des Hauses zu schaffen. Während eines der Kinder seine Hand zwischen die Messer der Maschine steckte, setzte das andere das große Schwungrad in Bewegung, wodurch dem Kind ein Arm abgeschnitten wurde. Nur durch schleuniges Anlegen eines Notverbands konnte das Kind von dem Tod des Verblutens gerettet werden.
Villingen, 18. Juli. Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz in die Transformatorenstation des Elektrizitätswerks und zerstörte diese vollständig.
Der 23jährige einzige Sohn des Landwirts Joh. Schüler aus Niedereschach, der im Steinbruch in Kappel tätig war, wurde von einem herabfallenden Stein tödlich getroffen. Die Familie hat ihren ersten Sohn bereits durch den Krieg verloren.
Lörvach, 18. Juli. Auch in diesem Jahr beabsichtigt die Badische Landwirtschaftskammer mit Unterstützung des Kreises und der Stadtgemeinde Lörrach einen Kreiszuchtziegenmarkt, verbunden mit Preiszuerkennung am Mittwoch, den 29. Juli 1926 in Lörrach abzuhalten.
Areiburg, 18. Juli. Unter sehr starker Beteiligung aus allen Schichten der Bevölkerung ersolgte heute nachmittag die Beerdigung des weit über Freiburgs Grenzen hinaus bekannten Sportsmanns Dr. Tauern.
Rheinfelden, 18. Juli. Zwei junge Leute gerieten mit ihrem Paddelboot in einen Strudel, der das Boot rasch mit Wasser füllte und zum Kentern brachte. Der eine konnte sich durch Schwimmen ans Land retten, der andere rettete sich auf den Rücken des Boots und trieb nach Warmbach, wo er von der Schweizer Seite bemerkt und in einem Boot an das deutsche Ufer zurückgebracht wurde.
Lokales.
Trommel- und Pfeifenklang der Calwer Iugendkapelle und unter Singen von frischen Marschliedern in festem Schritt und Tritt durch die Stadt auf den Uebungsplatz zum Brühl. Hier hieß Studiendirektor Nothweiler von Calw die versammelten Schulen mit herzlichen Worten will- j kommen. Nun begannen^.die Wettkämpfe (Dreikampf, Sechskampf, Völkerball, Schleuderball, Faustball), die sich dank der getroffenen vorzüglichen Organisation (Turnlehrer Spieth, Calw) glatt und ohne Stockung abwickelten. Als Kampfrichter wirkten außer den Lehrern der beteiligten Schulen Mitglieder des Calwer Turnvereins und Fußballvereins mit. Die Wildbader schnitten im Lauf und Weitsprung sehr gut ab. Auch ihre Leistungen an den Geräten (Reck, Barren, Pferd) sind als gut anzuerkennen. Um 12 Uhr war die schwere Morgenarbeit vollendet. Fröhliches Treiben begann, als ein Feldkessel kräftige Suppe lieferte. Um V-2 Uhr zogen wieder sämtliche Teilnehmer in fröhlichem Marsch und mit Hellem Klang unter den Klängen der Stadimusik durch die Stadt zurück zum Brühl. Es erfolgte sofort der Aufmarsch zu den Massensreiüb- ungen, an denen etwa 500 Schüler und Schülerinnen teil- nahmen. Sie wurden exakt ausgeführt und fanden bei den zahlreichen Zuschauern großen Anklang. An schlossen sich Spiele in Faust- und Handball, sodann die Staffetten- läufe, die größtes Interesse fanden und den Wildbadern viel bejubelte Erfolge brachten.
Nach einer Schlußansprache des Studiendirektors Nothweiler erfolgte die Bekanntgabe der Ergebnisse. Aus der Zahl der Preise geben wir nachstehend die Wildbader bekannt.
Dreikampf.
75 m-Lauf bezw. 100 m-Lauf, Weitsprung, Ballweitwurf. Forderungen vollkommen erfüllt, gibt 60 Punkte. Mädchen. Klasse L. Jahrgang 1915 u. 1914 (7 Preise). 1. Preis Else Langsdorf (52 Punkte). 2. Elfriede Rometsch (49). 7. Marianne Pflumm (40).
Beste Leistung im Weitsprung: Else Langsdorf und Elfriede Rometsch, je 3,50 m.
Mädchen. Klasse 8. Jahrgang 1913 u. 1912 (10 Preise.) 1. Gretel Krauß (81!). 2. Dora Pfeiffer (671) 3. Hildegard Kühefuß (58). 4. Liselotte Nath (57). 8. Macga Frank (47).
Bestleistung im Lauf: Dora Pfeiffer 11,0 Sek.
Im Weitsprung: Dora Pfeiffer 4,20 m.
Im Ballweitwurf: Gretel Krauß 43 m.
Alle 3 Leistungen sind als sehr gut zu bezeichnen. Gretel Krauß hat mit ihrem Wurf die bisherige württem- bergische Bestleistung ihrer Altersklasse um 4 m übertroffen.
Knaben. Klasse L. (12 Preise.)
8. Wilh.Waidelich (51 Punkte). 11. Josef Neuburger (48). Knaben. Klasse 8 (13 Preise).
6. Hans Zinser (51), 10. Robert Schlegel (45), 11. Eugen Bätzner 44, 12. Hans Pfau (41).
S e ch s k a m p f.
100 m-Lauf, Weitsprung, Ballweitwurf bezw. Kugelstoßen, Reck, Barren, Pferd (erreichbar 120 Punkte).
Knaben. Klasse 8. 56 Teilnehmer (12 Preise).
1 Kurt Rath 107, 2. Fritz Löbe 106, 6. RudolfGüthler 93, 7. Fritz Frank 91, 8. Karl Ebert 88.
In scharfem Wettkampfe errangen hier die Wildbader beachtenswerte Erfolge.
Knaben Klasse (8 Preise).
4. Friedrich Sixt (89). Errungen im Wettbewerb mit 16—18jährigen Calwer Schülern.
Staffelläufe:
Mädchen: 1. Calw I., 2. Wildbad, 3. Calw II. Knaben L.: 1. Wildbad, 2. Neue Handelsschule Calw,
3. Calw I., 4. Calw II.
Knaben 8.: 1. Wildbad, 2. Neuenbürg, 3. Calw I.,
4. Calw II.
Knaben Neue Handelsschule Calw, 2. Wildbad und Neuenbürg, 3. Calw.
Um V<9 Uhr waren sämtliche Wildbader Iungens und Mädels nach fröhlicher Fahrt in der Heimat wieder angelangt, zufrieden mit dem Erlebten und Erreichten, festen Vorsatzes, auch nächstes Jahr unsere Schule würdig zu vertreten. 5.
Wildbad, den 19. Juli 1926.
Verunglückt. Der Schwarzwaldverein Neuenbürg veranstaltete am gestrigen Sonntag einen Ausflug nach dem Mummelsee, an dem sich auch Herr Obersekretär Bölst ng er von hier beteiligte. Durch die heiße Witterung lud der Mummelsee zu einem Freibad ein, dem auch Herr Boisinger Folge leistete. Dabei verletzte er sich (ob durch Wurzeln, Schlingpflanzen oder Steine, konnte noch nicht festgestellt werden) an einem Fuß sehr schwer, so daß er aus dem See getragen werden mußte. Er wurde noch am Abend ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Wir wünschen ihm baldige Genesung. Man kennt die Tücke der sogenannten toten Seen zu wenig. Es sollte sich deshalb niemand solchen Wassern anvertrauen.
Film-Vortrag: New Pork. Auf den heute Montag abend im Kursaal stattfindenden Film-Vortrag über New Pork sei nochmals hingewiesen. Der Vortragende ist erst am 15. Juli aus Amerika in Deutschland eingetroffen und bringt viel Neues, Hochinteressantes mit.
Turn- und Spieltag in Ealw. Am Samstag, den 10. Juli 1926, fand der diesjährige Turn- und Spieltag der höheren Schulen von Calw, Heimsheim, Neuenbürg, Wildbad und Wildberg statt. Auch die beiden höheren Handelsschulen von Calw nahmen daran teil. So waren es etwa 300 Schüler und Schülerinnen, die mit großem Eifer im Wettkampfe ihre Kräfte maßen und manche prächtige Leistung zeigten. Schon Wochen zuvor wurde beinahe jeden Tag geübt und geprobt. Am Samstag nun begaben sich die 56 Wildbader Schüler und Schülerinnen mit Rad und Auto nach Calw, frohen, erwartungsvollen Herzens, obwohl der Wettergott ein etwas unfreundliches Gesicht schnitt. Doch sie wurden für ihr Vertrauen mit prächtigem Wetter belohnt; Iugendlust und Kampfeseifer ließen die Herzen höher schlagen. Um 6.45 morgens zogen die Schüler und Schülerinnen aller Anstalten unter dem
Landeskurtheater. Heute 8 Uhr findet die 6. Wiederholung von Arnold und Bachs neuestem Schwank schlager „Stöpsel", der z. Zt. den größten Sensationserfolg bildet, statt. Es dürfte niemand versäumen, diesen durchschlagenden Schwank, der stets Stürme der Heiterkeit hervorrief, zu besuchen, zumal die Titelrolle in den bewährten Händen von Walter Fischer- Achten liegt. — Dienstag 8 Uhr kommt der Schwank- Schlager „Die vertagte Nacht" von Arnold u. Bach zur Aufführung. — Als Erstaufführung geht Mitwoch 8 Uhr in neuer Ausstattung Carl Zellers Operette „Der Obersteiger", in welchem das bei Jung und Alt wohlbekannte Lied „Sei nicht bös, es kann ja nicht sein" vorkommt, in Scene. Die Titelpactie singt Norbert Scharnagl. Donnerstag 8 Uhr Iubiläumsvorstellung, 25 Wiederholung des größten Lacherfolges der Gegenwart „Der wahre Jakob" mit Walter Fischer-Achten in der Titelrolle.
1.6. Warum Roggenbrot? Frau Dr. med. M. Neu- man n-Caspary schreibt im „Neichboten" Nr. 152 vom 2. 7.: Für uns Aerzte als Hüter der Volksgesundheit gilt es, zu dieser Frage vom medizinischen Standpunkt aus Stellung zu nehmen. Da ist ese nun aber beachtenswert, die Auffassung unserer führenden Nahrungs-Physiologen und Mediziner kennen zu lernen. Schon vor 400 Jahren schrieb der englische Arzt Thomas Tryonin in seinem Buche „Wege zur Gesundheit, langem Leben und Glück": Der Genuß von feinem Brot ist der Gesundheit feindlich und der Natur oder Vernunft entgegengesetzt. Er wurde zuerst zur Befriedigung luxuriöser Personen erfunden, welche sowohl über sich als über die wahre Kraft und Wirksamkeit natürlicher Dinye unwissend waren. In dem Werk „Die Ernährung des Menschen" von Dr. Le es heißt es: Solange das feine Mehl als Kuchen genossen wird, werden die Aerzte immer Beschäftigung haben, und was leiden die Betreffenden selbst nicht durch Fieber, Entzündungen usw. Wann werden sie klug werden und wann das Gelernte verwerten? Wann wird man es vorziehen, statt feines Brot, Pillen und Pulver gesundes, grobes und ungebeuteltes Brot zu genießen.
Die Neueubürger GrzgSnge.
Eine schwache Stunde nördlich von Höfen a. Enz dehnt sich auf der Höhe rechts des Flusses verlassenes Bergbaurevier aus. E» sind die Neuenbürger Brauneisensteingänge, auf denen bis vor 60 Jahren ein lebhafter Bergbau umging. Gegen IV- Millionen Zentner Erz sind hier im Laufe von anderthalb Jahrhunderten gefördert worden. Bis 1790 wurde die Ausbeute an die badischen Hüttenwerke in Pforzheim und Karlsruhe abgesetzt. Dabei war Württemberg vertragsmäßig gebunden, dem Pforzheimer Hammerwerk 1S00 Klafter tannenes Scheiterholz zu liefern und 1000 bis 1500 Zentner Eisen abzunehmen. Bon 1800 an nahm die wllrttem- bergische Regierung die Gruben in eigenen Betrieb. Die Erze wurden nun zum Teil auf der allen Weinstraße über Schömberg und Besenfeld, zum Teil auf dem alten Wege durch das Enztal nach Friedrichstal bei Freudenstadt geführt, wo sie verhüttet wurden. Seit dem Jahr 1868 liegt das Grubenfeld verlassen, aber noch zeugen ausgedehnte Pingen, halbverschüttete Schächte und Stollen von der Bedeutung, die diesem Revier in der Vergangenheit zukam. Heute ist der Wald über den einst kahlen Berg gewachsen, und wer auf dem Waldweg von Hosen nach Waldrennach geht, würde kaum etwas von dem Vorhandensein der Erzgänge ahnen, wenn ihn nicht die weißen Schwerspat- und die dunkeln Glaskopf-Bruchstücke im Straßen- schotter aufmerksam machten. Ein Besu-ch der Neuenbürger Erzgänge ist mcht nur für Einheimische, sondern auch für Fremde außerordentlich lehrreich, nicht zuletzt der schönen Erzstufen wegen, die hier gesammelt werden können. (Ein sachkundiger Führer kann in der Ge- fchäftsstelle dieses Blattes erfragt werden.)
Kleine Nachrichten aus aller Well
Tausendjahrfeier der Stadt Nordhausen. Die aus wirk« schriftlichen Gründen mehrmals verschobene Tausendjahrfeier der Stadt Nordhausen, Aeg.-Bez. Erfurt, soll an Pfingsten 1927, vom 27. bis 29. Mai, mit einem geschichtlichen Festspiel u- a. ausgeführt werden.
Die gefährlichen Trommeln. Die Rheinlandtommissioik hat das Verbot des Spielens der Trommler und Pfeifer im besetzten Gebiet aufs neue eingeschärft. Einen Antrag des deutschen Reichskommissars, das Verbot des Tragens von Helmen für Polizeibeamte aufzuheben, hat die Rheinlandkommission abgelehnt.
Die Ueberfchwemmuna in Westhavelland (Mark) hat über 19 000 Hektar betroffen, die größtenteils jetzt noch unter Wasser stehen. Das Vieh mußte zum großen Teil in Nachbarkreise abbefördert werden. — Die Mitglieder des Reichslandbunds im pommerschen Kreis Pyritz haben den bedrängten Berufsgenossen im Kreis Greifenhagen 22 Eisen, bahnwagen Heu und Stroh zum halben oder Drittelmarktpreis und mehrere Wagen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Von der Zugspitze abgestürzt. Beim Abstieg vom Münchner Haus zur Knorrhütte auf der Zugspitze stürzte der Tourist Börner aus Limbach (Sachsen) ab. Die Leiche konnte geborgen werden. — Bei der Besteigung der „Zugspitze" sind seit Kriegsende nicht weniger als 32 Personen tödlich verunglückt, obgleich die 2960 Meter hohe Zugspitze nicht zu den gefährlichsten Bergtouren zählt. Nicht selten ist Leichtsinn die Ursache der Verunglückung. So befindet sich unter den Opfern der Zugspitze eine Dame, die glaubte, den Berg in leichter Kleidung und mit Lackschuhen besteigen zu können. Seit 1. Juli kann man gefahrlos mit der österreichischen Schwebebahn in 16 bis 18 Minuten aus den Gipfel des Bergs kommen. Der von der bayerischen Regierung längst genehmigten bayerischen Zugspitzbahn des Münchner Ingenieurs Cathrein scheinen immer noch Geldoder sonstige Schwierigkeiten entgegenzustehen.
5n den Dolomiten (Tirol) ist der englische Schriftleiter Tadmider infolge Reißens des Seils von der Aosetka-Spihe auf die Schutthalde abgestürzk. Er erlitt einen Schädelbruch.
Bakermord. Die Abendblätter melden: In der Nacht zum Freitag wurde ein Landwirt von seinem Sohn und dessen Freunden, als er den Erlös seines am Borkag verkauften Besitztums auf der Darlehnskaffe in Ourgaitschen (Ostpreußen) einzahlen wollte, überfallen. Man fand am nächsten Morgen seine Leiche in fürchterlichem Zustand im Straßengraben. Der ältere der beiden Söhne wurde verhaftet. Bon den übrigen Tätern fehlt jede Spur.
Unterschlagung. Der Sparkassenobersekretär Eulich hat die städtische Sparkasse in Breslau um mehrere tausend Mark geschädigt.
Bestrafung des Erntestreiks in Dänemark. Die Landarbeiter am Kolindsund (Jütland) waren !m vorigen Jahr zu einem Streik aufgereizt worden, durch den die Ernte behindert wurde. Die betroffenen Landwirte klagten auf Schadenersatz und das Gericht verurteilte, wie die „Ber- lingske Tidende" berichtet, den sozialdemokratischen Land- arbeiterverband zur Zahlung von 147 000 dänischen Kro. nen. Der Verband hat beschlossen, bei den Mitgliedern eine Sonderumlage zu erheben.
Schiffsunkergang. Auf dem Sk. Louis-See (Kanada) ist ein Schleppdampfer untergegangen. Fünf Männer und eine Frau sind ertrunken.
Der Hamburger Dampfer „Jsebeck" ist brennend auf der Reede von Cherbourg eingetroffen. Das Schiff hakte 10 000 Zentner Papier geladen.
Chinesisches Seeräuberunwesen. In der Nähe von Hongkong wurde ein chinesischer Dampfer von Seeräubern überfallen. Im Kampf wurden zwei Mann der Besatzung und ein chinesischer Reisender verwundet. Die Räuber entkamen mit einer Beute von 20 000 Pfund Sterling und nahmen sechs wohlhabende chinesische Reisende als Geiseln mit sich.
Schuhfabritanken als Brandstifter. Die beiden Inhaber der in der Inflationszeit gegründeten Schuhfabrik Kowes und Schütz in Frankfurt a. M. wurden wegen betrügerischen Bankrotts und Brandstiftung verhaftet.
Brandunglück. In Wehe (Wests.) stürzte bei einem Brand, der ein Wohngebäude mit sämtlichem Inventar, sowie die Stallungen und die Scheune einäscherte, ein Hausgiebel ein. Die Tochter des Besitzers und drei andere Personen wurden unter den Trümmern begraben. Eine Person war sofort tot, die drei anderen wurden schwer verletzt.
Schweres Schadenfeuer. Das rumänische Dorf Zetea ist vollkommen niedergebrannt. Die große Hitze der letzten Tage hat die Strohdächer vollkommen ausgedörrt, so daß trotz sofortigen Eingreifens der in dem Gelände eine Gefechtsübung abhaltenden zwei Kompagnien nicht ein Haus des Dorfes gerettet wurden konnte. Zahlreiches Vieh ist ebenfalls in den Flammen umgekommen. Zwei Soldaten und einige Dorfbewohner werden vermißt.
Opiumschmuggel. Bei einer Polizeistreife in Washington beschlagnahmten Steuerbeamte und Polizei große Mengen von Betäubungsgiften. Etwa 100 Personen wurden verhaftet. Im Gepäck des Sekretärs der bolivianischen Vizepräsidenten Saavedra wurden 25 Pfund Opium gefunden. Saavedra, der einen besonderen Auftrag bei der Washingtoner Regierung hatte und der von dem Opium nichts gewußt haben will, ist schleunigst abgereist, ohne seinen Auftrag ausgeführt zu haben. - —-