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Wer Freude hat an Gartenpflanzen, kennt die Wellin cito nie, einen als Ziergewächs häufig angepflanzten amerikanischen Nadelbaum. In unseren Kuranlagen, vorder englischen Kirche, steht ein wohlgepflegtes, schönes Exemplar. Daß aber auch auf den Waldeshöhen um Wildbad wildwachsende Wellingtonien Vorkommen, dürfte für Wald- und Gartenbesitzer eine erstaunliche Mitteilung sein. Freilich gibt es nur drei solche Bäume; sie stehen nebeneinander, dicht umgeben von gleichgroßen Fichten, hoch oben auf dem Wildbader Kopf. Sie haben ihre eigene Geschichte, die hier erzählt werden soll.
Ein englischer Forschungsreisender stieß im Jahr 1850 im kalifornischen Walde auf eine Gruppe von bisher unbekannten Baumriesen, die bis zu 100 m hoch und 10 m dick waren. Diese Entdeckung erregte allgemeines Aufsehen. Die Amerikaner nannten sofort den Baum nach ihrem Nationalhelden „Washingtonia", während die Engländer nach dem ihrigen ihn „Wellingtons" tauften. Diesen Namen hat er für Europa behalten, wo er rasch als Zierbaum in die Mode kam. Da ein solcher Baum gewaltige Holzmassen mit der Zeit zu liefern versprach, machte man nun auch da und dort Versuche, ihn als Nutzpflanze in europäischen Wäldern großzuziehen, so ganz besonders in Württemberg. Samenkörner dieses kalifornischen Nadelbaumes wurden auf Veranlassung des damaligen Königs Wilhelm I. von Württemberg in den Gewächshäusern der „Wilhelma" bei Stuttgart angesät und dann die daraus hervorgegangenen jungen Stämme in der Mitte der 1860er Jahre den Forstmeistern des Landes zur Anpflanzung übergeben. Die Mehrzahl der jungen Bäume ging aber in dem ungewöhnlich kalten Winter 1879/80 zu Grunde, andere fristeten noch einige Jahrzehnte lang ein kümmerliches Dasein und wieder einige, recht wenige freilich, sind zu gesunden Waldbäumen herangewachsen, darunter auch die drei obengenannten Exemplare. Sie unterscheiden sich noch nicht durch Größe und Dicke von ihrer gleichalterigen Tannenbaum-Ilmgebung. Wer wissen will, ob sie mit der Zeit noch den stattlichen Leibesumfang ihrer kalifornischen Vorfahren erreichen, der gehe alle hundert Jahre mal gelegentlich vorbei und schaue nach!
Um an ihren Standort zu kommen, begibt man sich zunächst auf die Paulinenhöhe, die dicht oberhalb der Rennbachbrauerei liegt. Hier beginnt die Bewaldung des Wildbader Kopfes. Vom Platze strahlen fünf Wege aus. Auf einem steht ein Wegweiserstein mit der Inschrift „Soldatenbrunnen". Man nimmt ihn, aber nur 50 Schritte weit; dann steigt rechts ein Pfad durch den Wald aufwärts, sein Beginn ist durch einen Wegstein mit der Inschrift „Wildbader stopf" gekennzeichnet. Es ist der Eibergzickzack, der, neun Knickungen aussührend und einmal euren breiteren Weg überschreitend, den Wanderer in einer halben Stunde nach oben führt. Der Pfad mündet in den breiten Kopfweg. Kurz zuvor steht links an ihm eine Holzhütte, ein wenig nach Art einer Waldkapelle gebaut. Zehn Schritte vor Einmündung des Pfades in den Kopfweg befinden sich rechts, etwa 8 m von seinem Rand entfernt, die drei Wellingtonien in einer Linie, etwa je 3 nr von einander entfernt. Da sie nicht frei stehen, sondern von gleichdicken nnd gleichhohen Rottannen eng umgeben sind, mit deren Nadelwipfeln die ihrigen sich mischen, so kann man sie eigentlich nur am Stamm erkennen. Ihre Rinde ist mehr rötlich und sieht etwas verschlissen aus. Das sinnfälligste Erkennungsmerkmal ergibt sich, wenn man den Stamm mit einem Stocke beklopft: Bei der dicken, etwas schwammigen Rinde der Wellingtonie entsteht ein dumpfer Klang, wie wenn man auf ein Polster geschlagen hätte, während bei den anderen Nadelhölzern durch Beklopfen der bekannte, kurze, trockene, harte Laut entsteht. vr. Isolier.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 1. Juni 4.20.
Kriegsanleihe 0,30. ^ ^ „
Franz. Franken 151 zu 1 Pfd. St-, 31.24 zu 1 Dollar.
Belg. Franken 157.5 zu 1 Pfd. St.
Berliner Geldmarkt, 1. Juni. Tägl. Geld 5,5—7 v. H., Monatsgeld 5,5—6,5 o. H., Warenwechsel 5,25 v. H., Privatdiskont 4,625 v. H.
Bene Renlenbankfcheü.e. Vom 15. Juni ab werden neue Rentenbankscheine über s ü uf Renienmark ausgegeben. Die alten Scheine vom t. November 1023 behalten bis auf weiteres ihre Gültigkeit.
Breslauer Zuckerbörse, 1. Juni. Für prompte Lieferung gef. 2,3.25—75; für Lief. Juni gef. 28,6215: für Lief. Juli bezahlt 28,75; Juli. Aug. bez. 20—20.5. Haltung stetig.
INaqdsburocr Zuckerbörse, 1. Juni. Innerhalb 10 Tagen 28,5. Juni 18.75. Juli 20. August 20.25. Haltung ruhig.
Mirlt. Edelmetallpreise vom 1. Juni. Feinsilber Grundpreis 00 30, dto. in Kornern 80.80—80.30, Feingold 2800—2812, Export- Platin 12.05.
Märkte
Sbttknarker Schlachkmehmarkt, 1. Juni. Dein heutigen Markt ' u SttitMarter Lieh- und Schlachthof waren zugetriebem 43 Ochsn, 25 Bullen. 200 Jungbullen, 204 Jungrinder, 118 Kühe. 812 Kälber, 1374 Schweine, 8 Schafe und 2 Ziegen. Davon blieben unverkauft: 12 Jungrinder und 174 Schweine. Verlauf des Marktes: langsam.
5ckieu: auszernöstete Tiere vvllsleüchige Tiere fleischige Tuere gering genährte Tiere 5 'len: ausgemnstete Tiere nollMüchige Tiere fleischige Tiere gering genäbrte Tiere '. igrir.ocr: ansgem. Rinder oolffleischige Rinder kreischige Rinder gering genäbrle Rinder b il,e: r.risgemäfte'e Kühe r-.nlif'eüchige Kühe fleischige Kühe gering aeinihrre Kühe
>48-52
59-46
>46 - 50 40-44
>52-55
43-50
-8-42
31-42!
I8-3o!
13-17:
Kälber: feinste Mast- u. beste
Saugkälber 68-71
mittlere Mast- und gute Saugkälber 62-6?
geringe Kälber 54-61
Schafe: Mastlämmer U. lllng. Hämmel
Weidmastschase geschlachtet mi! Kopf 10-84
oollfleikchigee Schafvleh ge. schlachtet mit Kops —
Schweine- übe- 240 Pfund: 76—7? von 266-246 Pfd. 75-76
dlo. von 160—260 Pfd. 73-74
dto. fleisch „ IS0 -l66Pfd 1 - dto. unter 126 Pfd Sauen 57-65
viehmarkt Karlsruhe, 31. Mai. Zufuhr 51 Stück Ochsen, 26 Bullen, 50 Kühe, 155 Färsen, 56 Käiber, 746 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht: Ochs» 42—58. Bullen 42—50, Kühe 22—40, Färsen 46—58, Kälber 70—80, Schweine 74—82 Mark. Veste Ouaiität über Naiiz bezahlt. Verlaus des Marktes laugfam. Bei Grosibieh Ueberstand, bei Schweinen und Kälbern geräumt.
Kath. Gottesdienst. Fronleichnamsfest, den 3 . Juni. 7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Hochamt vor cmsgesetzlem Allerheiligflen, hernach Prozession in der Kirche, 2 Uhr Andacht.
Werktags: Freitag und Samstag 7 Uhr hl. Messe. Mittwoch, Freitag und Samstag abends 6 H 2 Uhr Segens- an dacht.
Beicht: Mittwoch nachm, von 4 Uhr an, Feiertags und Werktags in der Frühe.
Kommunion: Feiertag u. Werktag bei der hl. Messe.
AeUtW her AhMge der Mhelnlstrche.
Bei dem sich steigernden Autoverkehr kann die Aufstellung von Bänken und Stühlen auf den Gehwegen der Wilhelmstraße vom Gasth. zum Ochsen und Graf Eberhard abwärts nicht mehr zugelassen werden, da sonst die Fußgänger durch den Autoverkehr schwer gefährdet sind. Es sei nur an den vor 2 Jahren vorgekommenen tätlich verlaufenen Unfall erinnert. Die betr. Hausbesitzer wären bei Wiedervorkommen eines solchen Falles zweifellos vermögens- und strafrechtlich haftbar.
Ich bitte daher, die Gehwege freizuhalten.
Wildbad, den 1. Juni 1926.
Stadtschultheißenamt: Baetzner.
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Zprsebstuncksn von 10-1 unck 3-5 Obr.
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2)en verehelichen Kurgästen und Einwohnern von Wildbad zur Kenntnis, daß ich Herrn Georg Lupfer, Molkerei und Milchzentrale im Hause Vrachhold den Alleinverkauf meiner
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(unter ärztlicher Kontrolle), sowie von trinkfertigem Ioghourdt, lieferbar in 1 Liter- und -Literflaschen, übergeben habe — lieferbar ab 1. Juni.
Ich bitte das verehrliche Publikum, das Unternehmen gütigst unterstützen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Franz Inanen
Schweizer Trockenfütterungs-Milchkur- Anstalt, Pforzheim. Telefon 4749. Unter ärztlicher Kontrolle. — Mehrfach prämiert.
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