Baden

Karlsruhe. 25. April. Die diesjährige Hauptoersamm- lung des Badischen Pfarrvereins findet am Dienstag, den 25. Mai in Freiburg statt.

Pforzheim. 25. April- An der Auerbrücke versuchte sich Donnerstag früh die anscheinend geistesgestörte ledig« 24 Jahre alte L. B. aus der Calwerstraße 36 zu ertränken. Sie wurde an ihrem Vorhaben durch hinzukommende Per­sonen verhindert und ins Krankenhaus gebracht.

vdenheim bei Bruchsal, 25. April. In der Scheuer des Landwirts Konrad Mayer brach Feuer aus, das sich rasch auf das angebaute Wohnhaus ausdehnte. Die beiden Ge­bäude wurden vollständig ein Raub der Flammen.

Steinsfurt (bei Heidelberg), 25. April- Bei der Bürger- meisterwahl wurde Tierarzt Dr. Bickel zum Oberhaupt der Gemeinde gewählt.

Wiesloch. 25. April. Die Wohnungsnot ist hier sehr groß, so daß die Stadtverwaltung eine kleine Siedlung aus Eisenbahnwagen errichtet hat. Die Nachfrage nach diesen Wagen war so lebhaft, daß nur ein Bruchteil der Bewerber berücksichtigt werden konnte.

Donauefchiagen» 25. April. Dieses Jahr kann das hundert­jährige Jubiläum der Errichtung der ersten badischen Blinden­anstalt begangen werden. Diese Blindenanstalt war auch zugleich die erste im Deutschen Reich. Aus diesem Anlaß wird am nächsten Donnerstag hier ein Gedenktag vom Badischen Blindenverein veranstaltet, zu dem sich ein« große Anzahl Blinder aus ganz Baden angemeldet haben.

Skockach. 25. April. Auf dem Jahrmarkt hakte ein Land­wirt namens Reichte von Liggersdorf (Hohenzollern) großes Mißgeschick. Am Morgen verkaufte er auf dem Markt einige Stück Vieh- Als er am Nachmittag eine Rechnung bezahlen wollte, fehlte ihm der ganze Betrag von 2000 Mk Es steht noch nicht fest, ob er das Geld verloren hat, oder ob es ihm gestohlen wurde.

Hausach, 25. April. Der hier seit 5 Zähren tätige Polizei- -vachtmeister Ferdinand Wagner wird seit einer Woche ver- nißt. Er hat sich, soweit bisher feststellbar, heute vor acht Lagen nach Offenburg begeben, um sich im Krankenhaus «ntersuchen zu lassen, ist aber nicht heimgekehrk-

Sandern, 25. April. In der Nacht auf Freitag wurde hier eine mit Sprengstoff gefüllte Bombe losgelöste«. Glück­licherweise entstand jedoch kein Schaden. Die Polizei hat Untersuchungen über den Fall eingeleitet.

Freiburg. 25. April. Das Schöffengericht verurteilte die 38jährtge Emma Benzing aus Stuttgart, die einem Herrn eine Brieftasche mit 500 Mark Inhalt gestohlen hatte, zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr.

Lahr. 25. April. Die hiesige Handelskammer hat da» Ministerium des Innern um Verbot des Handels mit Me­thylalkohol ersucht.

Vom Vodensee, 25. April. Ein prächtiger Schwan der Wildschwäne-Kolonie auf dem alten Rhein geriet im Flug in die elektrische Leitung der Gemeinde Gaißau und fiel tot zu Boden. Das Tier hatte ein Gewicht von 20 Pfund. Der Hornberger Hof bei Hohenbodman ist infolge Brand­stiftung vollständig abgebrannt.

Lokales.

Wildbad, den 26. April 1926.

Eine Klage der Reichspost. Rund 150000 Brief- ssndungen können täglich allein bei den großen Post­ämtern wegen ungenügender Anschrist bei dem ersten Zu­stellversuch nicht zugestellt werden, lieber 40000 hiervon müssen zurllckgesandt werden, weil die Ermittlung der Wohnung auf Grund von Adreßbüchern, durch Nachfragen usw. trotz aller Mühe nicht gelingt, und viele Tausende von diesen Sendungen fallen sogar der Vernichtung an­heim, weil auch der Absender wegen fehlender oder mangel­hafter Angaben nicht zu ermitteln ist. Man stelle sich vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit, Beamtenkräften und Kosten es erfordert, tagtäglich solche Massen von mangelhaften Sendungen zu bearbeiten. Meistens tritt bei ihnen auch eine Verzögerung in der Zustellung ein. Die Verkehrswelt verlangt die Beibehal­tung der niedrigen Gebühren für die Postsendungen. Diesem Wunsche widerspricht es, wenn die Post tagtäglich unnötigerweise, vielfach sogar aus Nachlässigkeit und Gleich­gültigkeit, mit tausenden von ungenügend adressierten Sen­dungen belastet und zu Ausgaben gezwungen wird, die in höchstem Maße unwirtschaftlich sind. Abhilfe kann jeder Versender schaffen, wenn er bei Postsendungen stets die Wohnung des Empfängers nach Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk und bei solchen nach Städten mit mehreren Zustell-Postanstalten auch die Nummer der Zu- stell-Postanstalt angibt. Zur Erzielung vollständiger Auf­schriften kann außerdem jedermann viel beitragen, wenn er bei den ausgehenden Postsendungen auf den Brief­bogen, Umschlägen, Rechnungen usw. der Ortsangabe stets die Straße und Hausnummer und bei größeren Städten die Nummer des Zustell-Postamts hinzufügt.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

hindenburg besucht Hamburg. Reichspräsident v. Hinden- burg hat auf Einladung des Senats für den 4. Mai seinen Besuch in Hamburg angesagt. Er wird durch den Hafen fahren, abends Gast des Senats im Rathaus sein und nach der Tafel Hamburg wieder verlassen.

Landtagsabaeordneter Wildermann st Der preußische Landtagsabgeordnete Domkapitular Prof. Dr- Mild er­mann aus Münster i. Wests, ist in Lörrach in Baden ge­storben. Es mußte Ihm ein Fuß abgenommen werden, doch konnte die Operation das Leiden, das ihn befallen hakte, nicht mehr aufhalken-

Die Verhaftung des Landrats Schaible aus Karlsrube in Paris soll auf ein Mißverständnis bei der Paßprüfung zurückzuführen sein.

Der Relchsbeikrag für die kosten des Volksbegehrens ist vom Reichsrat im Einverständnis mit der Reichsregierung auf 1,5 Millionen Mark erhöht worden.

Aus dem Parketleben. Der Bürgerverein Hamburg - St. Georg hat mit großer Mehrheit den Austritt aus der Demokratischen Partei beschlossen.

hohes Alker. In Arnex bei Orbe (Schweiz) starb i.m

Alter von 103 Jahren Jakob Franz Baudet, der älteste Mann der Schweiz. Er hat sein ganzes Leben in seinem Heimatdö.scheu zugebracht. In Zürich lebt übrigens eine gleichaltrige Frau, die noch ganz rüstig ist.

hundertjährige Befreiungsfeier in Griechenland. Die griechische Regierung beschloß, anläßlich der hundertjährigen Detreiung Griechenlands von der türkischen Herrschaft in dem Befreiungskampf von 18201827 eine große National» seier zu veranstalten.

Die Gesamtzahl der katholischen Priester der Welt (1700 Millionen Einwohner) beträgt 312 000. Davon entfallen 200 324 Priester auf die Seelsorge in Europa. Es bleiben also rund 111000 Priester für die Seelsorge in den übrigen Erdteilen.

Alkgefchichtliche Funde bei Berlin. Bei Grabarbeiten auf dem Gut Britz bei Berlin wurden menschliche Gerippe und Waffenreste aus der jüngeren Eisenzeit gefunden.

Die Kunst, schön zu gehen. In Paris ist eine Schule für schöne Körperhaltung der Frauen und Mädchen gegründet worden. Im ersten Lehrgang wird gezeigt, wie man aus der Straße gehen solle, im zweiten, wie man sich in den Sa­lons, im Theater usw. zu benehmen habe. Die Schülerinnen müssen u. a. mit Wasser gefüllte Gefäße beim Gehen unter Musikbegleitung auf den Kopf nehmen. Die Schule hat schon eine große Zahl von Schülerinnen.

Fahrkarkenschwindel. In Oberhausen. Kreis Düsseldorf, hat ein Eisenbahnassistent längere Zeit Rückfahrkarten 4 Klasse durch Umstempelung als Fahrkarten 3. Klasse verkamt und den Mehrerlös in seine Tasche gesteckt. Der veruntreute Betrag soll ziemlich hoch sein.

Besuch Hindenburgs in Weimar. Reichspräsident von Hindenburg wird am 10. Mai der thüringischen Skaatsregierung seinen Besuch machen.

Hindenburg und Hitler als Taufpaten. Bei dem 12. Kind des städtischen Arbeiters Max Uhlig in Plauen (Sachsen) haben Reichspräsident Hindenburg und Adolf Hitler die ihnen angetragene Patenschaft angenommen.

Todesfall. Zn Neuyork ist der berühmte Meister der Zn- ichriftenkunde, Pennel, an Lungenentzündung gestorben.

Eebirgsübungen der Reichswehr. Mitte Mai werden mürttembregische und bayerische Truppen im bayerischen Allgäu Eebirgsübungen abhalten. Die Truppen werden in Oberstdorf auf etwa 4 Wochen einquartiert.

Reue Utziformen in Oesterreich. Das österreichische Bun­desheer soll im nächsten Jahr neu umformiert werden und zwar nach dem Vorbild der deutschen Reichswehr. Der bisherige österreichische Blusenschnitt soll aber beibehalten werden.

Schwäbisch-Bayerisches Bundesschießen. In den ersten Maitagen findet in Lindau anläßlich des 25jährigen Beste­hens der Feuerschützengesellschaft Lindau das 9. Schwäbisch- Bayerische Bundesschießen statt.

Verbotene Frauenversammlung. Die Polizei in München hat eine öffentliche sozialdemokratische Frauenversammlung verboten, in der für Geburtenbeschränkung gesprochen wer­den sollte.

Eine gotische Bibel gefunden. Nach ein«r Meldung der Deutschen Zeitung" stieß man in Gardelegen (Provinz Sachsen) bei Kanalisationsarbeiten auf einen verrosteten eisernen Kasten, mit der Jahreszahl 1632. Man iand darin eine gotische Bibel und Minnesänger-Handschriften aus der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts.

Idyll im Friedhof. Auf dem Jnnstadtfriedhof in Passau hat eine Amsel ihr Nest in einen am Boden liegenden Totenkranz gebaut. In diesem liegen fünf Eier und das Vögelchen obliegt gegenwärtig dem Brutgeschäft. Ein sonderbarer Zufall will es, daß der Kranz das Grab eines Mannes ziert, der als großer Tierfreund allgemein be. kannt war.

Die Verramschung des deutschen Besitzes auf Neuguinea Für das geraubte deutsche Eigentum auf Neuguinea, das die australische Regierung versteigert, sind in 20 Angeboten zusammen 210 000 Pfund Sterling genannt worden-

Französische Schlamperei. Der Bürgermeister Hirth von Oberburnhaupt im Elsaß hatte sich für angebliche Ausbesse­rung von Bodenschäden von der französischen Kriegsschul­denverwaltung mehrere 100 000 Franken auszablen lassen. Es war aber nichts ausgebessert worden, Schäden waren auch kaum vorhanden. Hirth war zunächst flüchtig gegangen, hat sich dann aber gestellt, wohl in der Erwartung, daß ihm nichts oder nicht viel geschehen werde, da er nichts anderes tat, als viele tausend andere in Frankreich auch getan haben. Ohne die grenzenlose Gleichgültigkeit der Verwaltungsbe­hörden wäre der Betrug nicht möglich gewesen. So wird auf die deutschen Kriegsentschädigungen hineingehaust.

Anna Esillag hak einen Bubikopf. Man erinnert sich des Reklamebildes bei Haarwasser-Anpreisungen, einer Dame, mit einem fast zwei Meter langen Kopfhaar. Die Dame, Anna Esillag, ist unterdessen 70 Zahr alt geworden und konnte das 50jährige Zubiläum ihrer Reklametäkigkeit dieser Tage feiern. Die Last ihres Haares war aber so schwer, daß sie sich nun entschlossen hatte, sich einen Bubikopf schneiden zu lassen.

Die griechische Vefreiungsfeier zum Andenken an die zweite Belagerung und Vernichtung der Festung Missolungbt begann am 13. April mit einer Festhandlung in der Uni­versität in Athen. An den beiden folgenden Tagen fanden Festlichkeiten in Missolunghi stakt, an denen die Mitglieder der Regierung und zahlreiche griechische und ausländische Gäste teilnahmen. In dem griechischen Unabhängigkeitskrieg, der 1827 mit der Errichtung des freien griechischen Staats endete, wurde die Seefestung Missolunghi am Golf von patras vom Mai 1825 an elf Monate von den Türken be­lagert und wiederholt bestürmt. 2000 Griechen machten schließlich unter Nothi Bozzaros einen A"sfall durch die tür­kischen Linien, wobei weitaus die meisten fielen. Die Türken drangen darauf in die Festung ein; die zurückgebliebenen Verteidiger sprengten die Festungswerke und fanden mit den anstürmenden Türken den Tod.

Wildschweinreichtum im Oberelsaß. Nach dem Jahres­bericht des oberelsässischen Jägerverbands wurden im Jahr 1925 2453 Wildschweine geschossen und über eine Million Papierfranken an Schwarzwildschäden bezahlt. Für das Oberelsaß kommt eine Fläche von ungefähr 3500 Geviert­kilometer in Betracht.

Autounglück. Ein von Konstanz kommender Kraftwagen fuhr bei der Zollschranke Ramsen auf schweizerischem Gebiet nachts auf einen Baum. Die vier Znsassen wurden heraus- geschleudert und blieben schwerverletzt liegen.

Augsenkgleisung. Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Gemünden entgleiste von dem Personenzug Afchaffenburg-

Würzburg ein Personenwagen. Dadurch wurde der Zug abgerissen und ein Personenwagen umgestürzt. Bei dem Unfall wurden eine Person schwer und 11 leicht verletzt.

Drei Kinder überfahren. Bei Osthofen (Pfalz) wurden zwei Kinder von einem Kraftwagen überfahren und getötet. Das gleiche Schicksal widerfuhr einem Kind bet Oppau durch ein Kraftrad.

Brandstiftung. In Oeschle brannte das ganze Anwesen des Landwirts Hermann nieder. Innerhalb zwei Monaten ist dies der fünfte Brand in der Gegend. Brandstiftung ist sicher.

Schuß auf einen Eisenbahnzug. Bei Niederschönewolds wurde ein Berliner Vorortszug beschossen. Die Kugel ging durch das offene Fenster eines Abteils, glücklicherweise ohne lem-and zu treffen. Als Schütze wurde ein 14jähriger Schüler ermittelt.

Drei Bergarbeiter verschüttet. Auf einer Grube bei tsteiwitz waren zwei Hauer verschüttet, von denen nur der ^ne lebend geborgen werden konnte. Auf einer anderen Grube bei Veuthen wurde ein Bergmann durch Herab­sturzende Kohlenmafsen tödlich verletzt.

Verhafteter Hungerkünstler. Der Hungerer Venkego, der bereits seit 47 Tagen in einem ('iaskasten im Lehrervereins­haus in Berlin hungert, wollte seinen Hungersitz nach Wer­der in die Baumblüte verlegen. Schon wurde der Glas­kasten abgebauk, als die Polizei sich für ihn zu interessieren begann. Sie fand auch heraus, daß Ventego der 37 Zahre alte Handlungsgehilfe und Schauspieler Glücksmann aus Hamburg sei, der wegen Hochstapeleien von verschiedenen Staatsanwaltschaften gesucht wird. Zunächst mußte er das Glashaus mit einem solideren Bau vertauschen.

Strandung eines itasienischen Dampfers. Zn der Nähe des Hafens von Genua ist der Frachkdampfer «Maria Mathilde" (5000 Tonnen) infolge Steuerbruches gestrandet. Oie Mannschaft konnte mit großer Mühe gerettet werden.

^ Explosion. Bei der Explosion ln einer Sprengstoffabrik in Saloniki (Neugriechenland) wurden 20 Militär- und Zivil­personen getötet und viele andere verletzt.

Lynchjustiz. Zn Poplarville im Staate Missouri sind 24 bewaffnete und maskierte Männer in das Gefängnis ein- gebrochen, wo ein wegen Doppelmords angeklagker Neger gefangen war. Sie führten ihn auf eine Brücke und knüpften hn an einem Lakernenpfahl auf.

Gänse verursachen ein schweres Unglück. In dem unter, fränkischen Dorfe Zeulenried scheuten zwei Pferde, die eine schwere Ackerwalze zogen, durch das Aufstiegen einer Schar Gänse und rasten in eine Gruppe spielender Kinder. Das aus Kitzingen zu Besuch weilende sechsjährige Kind de» Kaufmanns Dressel wurde getötet, ein 15jähriges Mädchen liegt hoffnungslos darnieder, während zwei weitere Kinder weniger schwer verletzt wurden.

In der Nähe von Camburg an der Saale (Thüringen) verunglückten nachts durch eine Katze vier Radfahrer. Die geänastigte Katze lief zunächst neben dem ersten Radfahrer her, sprang ihm aber dann plötzlich ins Rad. Cr kam zu Fall und die drei anderen Radfahrer fuhren auf ihn auf. Drei erlitten Arm- und Beinbrüche, einer wurde leickZer ver­letzt.

Mord aus Rache- Zn der Wohnung seiner v>n ihm ge­trennt lebenden Frau schoß der Schlosser Polzenius in Berlin seine Schwiegermutter nieder und verletzte dann seine Ehefrau und seine zwölfjährige Tochter lebensgefähr­lich und seinen Schwager ziemlich erheblich. Darauf stürzte sich Polzenius durchs Fenster auf die Straße und wurde schwer verletzt. Er war angezeigk und bestraft worden, weil er sich an seiner Tochter vergangen hatte. Die Tat hat er aus Rache verübt.

Brennendes Schiff. Zm Hafen von Rotterdam geriet ein teilweise, noch mit Erdöl und Benzin beladenes Tank­schiff in Brand. Das Schiff mußte in den Strom geschleppt werden, wo es vollkommen ausbrannke.

Das Gift der Wahrsagerin. Aus Komorn (Tschechoslo­wakei) wird berichtet: In Miskolcz hat die Wahrsagerin Fekete, die bereits drei Jahre im Kerker gesessen hatte, an zwei Frauen ein Pulver abgegeben, mit dem sich diese di« Gunst ihrer Verehrer erhalten sollten. Die beiden Freunde der Damen, ein Großkaufmann und ein Baumeister, genossen von dem Zauberpulver ohne ihr Wissen und starben beide an Vergiftung. Die Wahrsagerin und die beiden anderen Frauen wurden verhaftet.

Erdbeben. Zm Kubangebiek (Rußland) wurden durch Erdstöße mehrere Häuser zerstört.

Der Wasservorrak der Erde wird auf 1304 068 550 Ku­bikkilometer geschätzt. Der größte Anteil entfällt auf das Master der Ozeane, das mit 130 Mill. Kubikkilometer in Rechnung gestellt wird; im Eis, besonders im Polareis, sind 3,5 Millionen Kubikkilometer aufgespeichert: dann fol­gen die stehenden Gewässer (Seen, Teiche, Tümpel) mit 250 000 Kubikkilometer, das Grundwasser mit ebensoviel, die Flüsse mit 50 000 Kubikkilometer, das atmosphärische Wasser mit 12 300 Kubikkilometern, die Sümpfe mit 6000 und der Schnee auf der Erdoberfläche mit 250 Kubikkilo­metern. Von der Oberfläche der Erde, die rund 510 Mil­lionen Quadratkilometer umfaßt, werden 74 Hundertstel vom Wasser eingenommen.

Zn 13 Stunden von Berlin auf die Zugspitze. Nach Fertigstellung der bereits im Betrieb befindlichen (österrei­chischen) Drahtseilbahn auf die Zugspitze ist es möglich, daß ein Berliner in 13 Stunden, nachdem er die Reichshaupt­stadt verlassen hat, sich auf der Zugspitze befindet. Der D-Zug führt ihn in 10 Stunden nach München. Nach kurzem Aufenthalt ist er in 1)4 Stunden mit der elektrischen Bahn in Garmisch, von wo er mit dem Kraftomnibus die Drahtseilstation in einer schwachen Stunde erreicht. Die Drahtseilkutsche befördert ihn schließlich in 16 Minuten auf den Gipfel in 2960 Meter Meereshöhe. Arme Zugspitze!

Zm Kukiskerprozeß ist bald Kutisker bald Sklarz .ver­handlungsunfähig" wegen .Herzleiden". Wie lange der Prozeß unter diesen Umständen wohl noch dauern wird?

Der Geschäfksführende Ausschuß der Stockholmer Welk­konferenz tritt unter dem Vorsitz des Lordbischofs von Win­chester am 7. Mai d. Z in Amsterdam zu mehrtägigen Beratungen zusammen. Von deutscher Seite gehören dem 17gliedrigen Ausschuß an: der Präsident des Deutschen evan­gelischen Kirchenausschusses v. Dr. Kapler ln Berlin, der Landesbischof v. Zhmels in Dresden, Prälat v. Dr. Schöll in Stuttgart. Der Ausschuß hat die Vorbereitungen zu treffen für die mit Spannung erwartete Sitzung des Fortsehungs- ausschusses der Stockholmer Konferenz, die unter dem Vorsitz von Erzbischof Söderblom Ende August d. 2. in Bern sein vird.