^ Gesetz über die Aufteilung -es Dberamlsbezirks Weins, berg. Bon zuständiger Teste wird mitgeteilt: Das Staats­ministerium hat dieser Tage den Entwurf eines Gesetzes über die Austeilung des Oberamtsbezirks Weinsberg sestgestellt. Nach Art. 1 des Entwurfs sollen der Oberamtsbezirk und der Amtskörperschaftsverband Weinsbera auf den 1- April 1926 aufgelöst und auf diesen Zeitpunkt zugeteilt werden: die Gemeinden Ammertsweiler und Mainhardt dem Oberamts­bezirk und Amtskörperschastsverband Hall, die Gemeinden Affaltrach, Eberstadt, Eicheiber«, Ellhofen, Eschenau, Gell- mersbach, Gemischen, Hölzern, Hößlinsülz, Lehrensteinsfeld, Löwenstein, Neulautern, Sülzbach, Unterheinriet, Weiler, Weinsberg, Willsbach, Wimmental und Wüstenrot dem Ober, amtsbezirk und Amtskörperschastsverband Heilbronn, die Ge­meinden Bitzfel-, Bretzfeld, Dimbach, Finsterrot, Goddels­bach, Maienfels, Neuhütten, Rappach, Scheppach, Schwab- bach, Siebeneich, Unterheimbach und Waldbach dem Ober- amtsbezirk und Amtskörperschastsverband Oehringen. Nach Art. 2 wird das Amtsgericht Weinsberg auf einen von dem Staatsministecium zu bestimmenden Zeitpunkt, aber spä­testens auf 31. März 1927 aufgehoben. Die Gemeinden des bisherigen Bezirks werden den Amtsgerichten Hall, Heil­bronn und Oehringen in gleicher Weise wie nach Art. 1 den Oberämtern zugewiesen. Eine Reihe weiterer Artikel ent­hält die erforderlichen Einzelbestimmungen. Der Entwurf wird dem Landtag demnächst zugehen.

E Vom württ. Kriegerbund. Der württ. Kriegerbund hatte für das Jahr 1927 eine Ausstellung zum Ruhm der württ. Armee beabsichtigt. In der letzten Präsidialabteiluna wurde indessen im Hinblick auf die Wirtschaftslage beschlossen, die Angelegenheit bis auf weiteres zurückzustellen. >»?-

Kundgebung der kalh. Vereine. Die kath. Vereine von Stuttgart veranstalteten gestern eine große Kundgebung unter dem MottoDes kath. Volks Wille zu christlicher Sitt­lichkeit". Obermedizinalrat Dr. Grassel, Kempten, sprach über Leibespflege und Leibesübungen und wendete sich dabei hauptsächlich auch gegen die Nacktkultur. Frau Ministerial­rat Weber» Berlin sprach über den Willen zur Sittlichkeit im kath. Volk und kritisierte scharf die Auswüchse der jetzigen Zeit. Die Ritterlichkeit des Manns in der Ehe und vor der Ehe dem Weib gegenüber gehe im deutschen Volk verloren.

Einspruch der Hausbesitzer. Der Landesverband Württ. HauS- und Grundbesitzer veranstaltete heute morgen i« Sieglehaus zwei überaus gut besuchte und z- T. stürinisch verlaufene Protestversammlungen gegen die steuerliche Be­lastung der württ. Haus- und Grundbesitzer. Die Versamm­lungen bildeten den Auftakt zu zahlreichen weiteren Protest­kundgebungen im Lande. Als Resultat wurde zunächst eine Entschließung angenommen, in der die organisierten Hausbesitzer Württembergs, geeint in 82 Vereinen, umfas­send im Familienkreis ihrer Mitglieder, rund 200 000 Wahl­berechtigte, nachstehende Erklärung abgeben: Der Vertreter­tag bestimmt, daß die Vereine künftig in gemeinsam verbun­dener Weise jeder politischen Partei, die ihren gerechten Forderungen staatsbürgerlicher und steuerlicher Gleichberech­tigung nicht Rechnung trägt, die Gefolgschaft entziehen wer­den. Der organisierte württ. Hausbesitz lehnt es ab, künftig Parteien noch zu fördern, die über seine Forderungen teils hinweggehen, oder sie gar bekämpfen. In einer weiteren Entschließung wurden an die Regierung verschiedene Forderungen gerichtet. Es wird erwartet, daß den vor­gesehenen, aber ungenügenden Abbauvorschlägen der Reichs­regierung für das Miekerschutzgesetz keine Hindernisse in den Weg gelegt werden. Eine weitere Forderung bezieht sich auf die baldigste Durchführung der vom württ. Landtag der Regierung empfohlenen Herausnahme der Gemeinden 2. und 3. Klasse 'aus der Wohnungszwangswirtschaft, ferner der restlichen Geschäftsräume und Wohnungen über 300 Mk. Mietzins in kleinen, über 600 Mk. in mittleren und über 900 Mk. MiekzinS in größeren Städten. In einem wei­teren Antrag wird verlangt, daß Landesregierung und Land­tag aus den Gebäude-Entschuldungssteuer-Eingängen einen Anteil von 25 v. Z. absondern, aus dem nachsuchenden Haus­besitzern ein Zuschuß zur Wiederinstandsetzung ihrer Häuser bezahlt wird: das beste wäre allerdings die völlige Aufhebung der Gebäudeentschuldungssteuer, da dann die Hausbesitzer in der Lage wären, ohne Zuschuß ihre Häuser wieder instand zu sehen. Außerdem wird verlangt, nach s 27 Abs. 3 des Finanzausgleichsgesetzes auch in Württemberg den Haus- besitzern zur Erhebung eines 3 v. H. Zinses aus dem Auf- wertungsbetrag zur Deckung anfallender Aufwertungszinsen zu berechtigen. Die vom württ. Finanzministsr angekündigke weitere enorme Erhöhung der Gebäudeentschuldungssteuer wurde für den württ. Haüsbesitz als untragbar bezeichnet.

Vom Tage. Samstag nachmittag gegen 3 Uhr stürzte an der südlichen Schloßfront plötzlich einer der großen Kastanienbäume um und fiel in den Vorgarten des Schlosses Der Baum war offenbar an der Wurzel morsch. Glücklicher­weise ist niemand verletzt worden. Nur die steinerne Um- zäumung des Schlosses wurde stark beschädigt.

Aus dem Lande

Ludwigsburg, 22. Febr. Vom Heilbad Hoheneck. In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats wurde der Betrieb des Heilbades in Hoheneck an Reinhold Weng- Stuttgart übertragen.

heiibroun, 22. Febr. Einspruch gegen die Steuerlast. Auch hier fand gestern eine Massenkund­gebung des Handwerks gegen die steuerliche Ueberlastmij: statt, und es wurde die seinerzeit in Stuttgart beschlossen« Erklärung angenommen.

Heidenheim, 22. Febr. Neue Starkstromleitung Zum Anschluß des Ueberlandwerks Ellwangen an das Lei­tungsnetz der W. Landeselektrizitäts-Aktiengesellschaft muß eine 60 000 Volt-Hochspannung von Herbrechtingen ab »er gelegt und vorwiegend über städt. Waldbesitz geführt werden Zwischen der Gesellschaft und der Stadt wird ein diesbszüg licher Vertrag genehmigt.

Ein Antrag im Gemeinderat, die Kosten für die Durch­führung des Volksentscheids in der Fürftenabfindun-gsange- lrgenheit auf die Stat:?asse zu übernehmen, wurde abgelehnt.

Dürrmenz-Mühlacker, 22. Febr. AllgemeinerPreis- abbau- Mit wenigen Ausnahmen haben hier die Laden­geschäfte, Handwerker, Metzger, Bäcker, Wirt« und ander« Geschäfte in einer Versammlung unter Leitung von Schult- heiß Wöu. 'r beschlossen, ab Montag, 22. Februar, ihre bis­herigen Verkaufspreise zu ermäßigen. Die Ermäßigung .wird je nach Ware zwischen 5 und 20 v. H. liegen. Dieser Beschluß der Selbsthilfe ist eine vorbildliche Tat, auf die alle Mitwirkends» stolz sein könncu. Der Erfolg wird nicht aus- bleiben; andere Genieinden und Städte werden diesem Bei­spiel folgen müssen. Wohl fehlten nicht die Zagenden und Klagenden, die Wankelmütigen und diejenigen, die ihr Heil von der Regierung oder der Vorsehung erwarteten, aber die Mehrzahl zeigte Vertrauen in die eigene Kraft und in ihren Schaffenswillen, so daß der einzig gangbare Weg, der durch den Vorschlag des Ortsvorstehers gezeigt wurde, zum Be­schluß erhoben werben konnte. Achtung vor diesen Männern

der Tat! Mit Allem Beispiel ging die GeMMbe voran, indem sie die Tarife ihrer Betrieb (Elektrizität, Waffer und Sollzinsen der Sparkassen) in gleicher Welse ermäßigt«.

Neuenbürg. 22. Febr. Jugendlicher Selbst­mörder. Gestern morgen wurde der 14jährige Karl Frnkbeiner, Sohn des Mechanikers Karl Frnkbeiner, an der Türklinke in der elterlichen Wohnung erhängt aufgesunden. Der Grund zur Tat ist noch unbekannt.

Crailsheim. 22. Febr. Vergiftete Hunde. In den letzten Tagen sind fünf Hundebesitzern ihre zum Teil wert­vollen Tiere verendet. Man nimmt an, daß sie durch Gift umgekommen sind.

Honau OA. Reutlingen, 22. Febr. Zugsgefährdung. Etwa 300 Meter unterhalb der Haltestelle Lichtenstein, an der Stelle, wo das Eisenbahngleis dickst an den senkrechten Felsen hinführt, stürzte am Freitag mehrere Meter hohe Stützmauer ein, und das Gleis war mit Mauertrmnmern übersät. Der in R u klingen 1.55 nachm, abgehenbe Zug nach Münsingen konnte etwa 50 Meter vor der Unfallfteke zum Halten gebracht werden, so daß ein großes UnMck ver­hütet w rde. Schon vor einigen Tagen sind an anderer Stelle des Ho ^ - Felsstürze

Tübingen, 22. Febr. 8 0. Geburtstag. Lin Messerheld. Postrat a. D. Dr. Schüttle vollendet »m 22. Februar sein 80. Lebensjahr. Der 21 I. a. Maurer Ernst Koch von Dettenhausen, der wegen Diebstahls und wegen gefährlicher Körperverletzung wiederholt vorbestraft ist, wurde vom hiesigen Schöffengericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte im Rausch seinen Bruder in den Arm gestochen.

Aichhalden OA. Oberndorf, 22, Febr. Freiwilliger Tod. Aus unbekannten Gründen erschoß sich der erst seit zwei Jahren verheiratete Haderer in der Scheune des Hauses seiner Ähwiegermutter Beata King in der Parzelle Bühlen. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder.

Ulm, 22. Febr. Lebensrettung. Der 17 I. a. Adolf Dörner sah, als er unterhalb der Eisenbahnbrücke spazieren ging, in der Donau einen Körper auf und nieder sinken und glaubte auch einen Schrei gehört zu haben. Sofort sprang er in den sich dort befindlichen Strudel, sah in der Dunkel­heit den Kops einer Frau auftauchen und konnte diese gerade noch an den Haaren fassen, bevor sie wieder in dem Strudel versank. Er brachte die schon Bewußtlose glücklich ans Land.

Aulendorf, 22. Febr. Handwerkerprozeß. Gestern fand hier eine stark besuchte Versammlung der Oberschwäbi­schen Gewerbevereine statt, in der gegen den von der Reichs­regierung vorgelegten Gesetzentwurf betr. Förderung des Preisabbaus Protest erhoben wurde, desgleichen gegen die von der Handwerkskammer Stuttgart angestrebte Zusam­menlegung der Handwerkskammer zu einer einzigen Kammer mit dem Sitz in Stuttgart. Weiterhin wurde auf Vorschlag von Landeseisenbahnrat Kah eine Resolution an­genommen, die den Landtag und die Reichsbal Direktion Stuttgart dringend bitten, den Ausbau des Bahnhofs Aulendorf schleunigst wieder aufzunehmen bzw. durchzu­führen.

Hoßkirch OA. Saulgau, 22. Febr. Fastnacht und Alkohol. Einen folgenschweren Ausgang nahm ein nach dem Fastnachtsumzug entstandener Streit unter den bei diesem mitwirkenden Reitern. Nach heftigen Auseinander­setzungen zwischen letzteren, wobei der Vater des 24 Jahre alten Wunibald Schmid nachher gleichfalls mit ihm in Wort­wechsel geriet, entfernre sich der junge Mann und man fand diesen Dienstag früh erschossen in der Nähe des Hoßkircher Sees auf. Im anscheinend nicht mehr nüchternen Zustand hat er sich selbst erschossen.

Skafslangen OA. Biberach, 22. Febr. Zwei Men­schenopfer eines Brand Unglücks. Am letzten Freitag abend brannte das Wohn- und Oekonomiegebäude des Landwirts Karl Restle ab. Außer dem Vieh konnte nahezu nichts mehr gerettet werden. Nachdem das Feuer längst eingedäinmt und für die Nachbarschaft keine Gefahr mehr vorhanden war, übernahm ein Zug der Feuerwehr wechselweise die Wache. Morgens 3 Uhr drangen junge Leute von der Feuerwehr in das glimmende Gemäuer ein, um in der Küche einen Balken umzustoßen. Von der herab­stürzenden Decke wurde der 20jährige Alfons Schmidberger, Sohn des Bauern Josef Schmidberger, und der 27jährige Karl Mock, Sohn der Witwe Mock, erdrückt, sodaß der Tod sofort eintrat.

Wolkeksweiler OA. Ravensburg, 22. Febr. Brand. Am Sainstag ist der große Stadel des Landwirts Fäßler in Tepfenhardt aus noch unbekannter Ursache niederge­brannt. Das Vieh konnte noch gerettet werden. Futter­vorräte, eine Sämaschine und eine Reihe von Fuhrwagen sind verbrannt.

Isny, 22. Febr. Brand. Vorgestern früh schlug eine mächtige Lohe in südöstlicher Richtung der Stadt empor. Zwei große Schuppen der Oberschwäb. Fahrzeug G. m. b. H. brannten, und das ganze Anwesen samt Wohnhaus war in größter Gefahr. Die Entstehungsursache des Feuers ist un­bekannt. Zwei Autos verbrannten.

Neukirch OA. Tettnang, 22. Febr. Verhafteter Brandstifter. Unter dem Verdacht, den Brand beim Landwirt Hirscher in Gunzenweiler gelegt zu haben, ist am Samstag der Knecht eines Nachbarn verhaftet worden. Der Grund soll Rache fein. In der Dachstube des abgebrannten Hauses wohnten die beiden Brüder der Schwiegermutter des Besitzers, der 79jährige Stefan und der 82jährige Andreas Schnell; letzterer ist bei dem Brand ums Leben gekommen.

Friedrichshafen» 22. Febr. Todesfall. Oberjustizrat Eduard Eggert, bekannt durch seine dichterische Tätigkeit hauptsächlich durch seine Heimatspiel«Frau Wendelgard" undDie Welfensage", die in Friedrichshafen und in Wein­garten zur Aufführung gelangten, ist im Alter von 74 Jahren gestorben.

Vom Oberland. 22. Febr. Der Funkenfonntag. Bon einem prächtigen Vorfrühlingswetter begünstigt, nahm das Abbrennen der Funken zur Freude von groß und klein einen überaus gelungenen Verlauf. Es muhten mächtige Holzstöße gewesen sein, die von den Höhen des Allgäus, den Talhängen Oberschwabens und den rbergen der benach­barten Schweiz in die sternklare Nacht hinauslohten. Seit Wochen schon hatte die Jugend auf dieses Fest in froher Vorfreude gesammelt, um amKüchelesonntag" das aufge­schichtete Holz nach altem Brauch anzünden zu dürfen. Wie in früheren Jahren, so wurden auch Heuer wieder die glü­henden Scheiben geschlagen. Ein besonders feines Bild boten die vielen Fackeln, die von den Kindern um die Funken getragen wurden. Wie kleine, unruhig flackernde Lichtlein erschienen sie in der Ferne. Bis spät in die Nacht hinein glühten die schönen Feuer, die in einer 1500jährigen Ueber- ikferung von Geschlecht zu Geschlecht übernommen, heute noch eine der Hauptsreuden unserer Jugend bilden.

Siamaringea. 22. Febr. Bestätigung, Das Preuß.

Maatsministerium Ist die Wiederwahl des Pfarrers B o - gel zum Vorsitzenden und den Bürgermeister Lässter zum stellv. Vorsitzenden des hohenz. Landesausschusses be­stätigt.

Sigrnsriugkk'., 22. Febr. F e st g e n o m m e n e r Höch­st a p l e r. Der Hochstapler Korell, der seinerzeit hier viel von sich reden machte, ist jetzt hinter Schloß und Riegel. Er g -b sich hier als Diplomkaufmann aus und lebte auf großem Fuß, bis er eines Tags unter Hinterlassung namhafter Schul­den verschwunden war. Der geriebene Gauner entpuppte sich als ein entflohener Fürsorgezögling namens Karl Postel- mann. Er wurde ins Gerichtsgefängnis in Hechingen ein» geliefert, wo er seiner Aburteilung entgegensieht.

Baden

Karlsruhe, 20. Febr. Früh um 4 Uhr wurde die Polizei nach einem in der Weststadt gelegenen Haus gerufen, weil aus einem Zimmer, das von einem 19 I. a- Reisenden be­wohnt wird, starker Gasgeruch drang. Die Polizeibeamten verschafften sich gewaltsam Zutritt zu dem Zimmer und fan­den den Bewohner bewußtlos vor. Ob Selbsttötungsabsickt oder unvorsichtiges Umgehen mit dem Gashahn vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden.

Mannheim, 22. Febr. Als Samstag vormittag in der Rheinisch. Gummi- und Zelluloidfabrik in Neckarau ein Last- auto das Fabriktor passieren wollte, flog durch einen Winv- stoß der eine Torflügel zurück. Der Arbeiter Karl Ueltzhesser, der Begleitmann des Lastwagens, stieg vom Führersitz herab, um die Durchfahrt freizugeben. Dabei stürzte er so, daß er unter die Räder des Autos zu liegen kam und ihm beide Beine abgefahren wurden.

Heidelberg, 22. Febr. Nach der Genehmigung des Weiter, baus am Neckarkanal durch den Reichstag dürfte in diesem Jahr mit dem Ausbau oberhalb Heidelbergs begonnen wer­den. Da die Heidelberger Staustaffel bis 1928 fertig sein soll, werden voraussichtlich im Lauf des Sommers die Vorarbeiten und im Herbst die größeren Sprengungen oberhalb der alten Brücke vorgenommen, um dann im Frühjahr 1927 die Haupt- arbeiten in Angriff nehmen zu können.

Pforzheim, 22. Febr. In Eutingen wurde das 3^jährige Söhnchen des Malermeisters Robert Jung, das in den Müh­lenkanal gefallen war und gegen die hochangeschrvollene Enz Zutrieb, von dem 22 Jahre alten Goldschmied Friedrich Bürkle im letzten Augenblick unter Einsetzung des eigenen Lebens gerettet.

Ebersteinburg bei Baden-Baden, 22. Febr. Freitag nach­mittag ist der Mesner Joseph Meister von einem gefällten Baum erfaßt und getötet worden. Gehirn und Genick waren ihm von der ungeheuren Last geknickt und zertrümmert wor­den. Die Kameraden konnten nur den Tod feststellen.

Obrigheim bei Mosbach, 22. Febr. In einem unbewach­ten Augenblick wollte das einjährige Kind des hiesigen Tünchers Josef Schneider den im Ofen stehenden Kaffeetopf herausziehen, als dieser herausstürzke und siedheiß das arme Kind übergoß. lieber einen Tag mußie das fast am ganzen Körper verbrannte Kind die schrecklichsten Schmerzen auS- halten, bis es an den Folgen starb.

Schiltach, 22. Febr. Im Hans des zurzeit abwesenden Weoer an der Schenkenburg in Schiltach wurde ein Einbruch verübt, für den anscheinend der Einbrecher von Hausach ebenfalls als Täter in Frage kommt. Es wurde ein Fenster eingedrückt, wobei jedoch der Einbrecher das Unglück hatte, sich leicht zu verletzen. Das wurde ihm zum Verhängnis. Der Gendarmerie gelang es, den Schuldigen in der Person eines ehemaligen Reichswehrsoldaten namens Paul Borho zu er­mitteln, der sich aber der Festnahme durch Flucht entziehen konnte.

Singen a. H.. 22. Febr. Einen frechen Ueberfall machten am Donnerstag nachmittag zwei Automobilisten aus ein Mädchen. Sie zerrten das Mädchen in ein Auto, von dein es jedoch rechtzeitig entkommen konnte, nachdem es den einen der Entführer in die Hand gebissen hatte. Derartig Vorfälle sind in letzter Zeit in der Umgegend wiederholt ge­meldet worden. Während im Vorjahr auf Ostern 136 Schulanfänger gemeU>et wurden, sind es Heuer 210. Dieses Anwachsen der Schülerzahl zeigt den Auschwung Singens, es wird daher die Stadtverwaltung die Bereitstellung wei- kereer Schulräume ins Auge fassen müssen. Ein analoges Anwachsen sollen auch die anderen Lehranstalten zeigen.

Lokales.

Wildbad, 23. Febr. 1926. Generalversammlung des Krieger- u. MMtärvereins Wilddad. Am 14. Februar 1926 fand bei Kamerad Kuch zum Schwanen Generalversammlung statt; sie war gut besucht und wurde vom Vorstand, Hotelier Aug. Bechtle, um 2Ve Uhr eröffnet. Er gedachte zunächst der im letzten Jahre verstorbenen (6), sowie auch der im Weltkriege ge­fallenen Kameraden; zu deren ehrendem Andenken erhob sich die Versammlung von den Sitzen. Gegen das Proto­koll über die letzte Generalversammlung, das zur Verlesung kam, erhob sich kein Einwand. Nach dem Kassenbericht be­trägt die Mitgliederzahl 330 (im Vorjahr 270). Das Ver- einsvermögen beträgt am 1. Januar d. I. 1401 (1925

761,95, 1924 nur 29,80 ; trotz starker Inanspruchnahme

durch Todesfälle im letzten Jahre ist also ein erfreulicher Zuwachs zu konstatieren. Von der Weihnachtsfeier her wären noch einige Gewinne übrig, welche in der Versamm-

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