Sie Wunde nicht heilen wollte, begab sich der fahrende Ge­selle in ärztliche Behandlung.

Ebingen. 14. Okt. Erdstoß. Dienstag abend gegen 8.45 Uhr wurde ein leichterer Erdstoß mit unterirdischem Rollen wahrgenommen-, leichtere Gegenstände, wie Bilder, gerieten ins Schwanken.

Nördlingen, 14- Okt. Das älteste deutsche Kauf­haus im Besitz der Stadt. Das altberühmte Nörd- linger Hafenhaus, das älteste Kaufhaus Deutschlands, ging jetzt aus dem Eigentum der freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in den Besitz der Stadt Nördlingen über. Das Nördlinger Hafenbaus ist eines der schönsten und denk- würdisten geschichtlichen Bauwerke der alten Reichsstadt im Schwabenland.

Baden

Karlsruhe, 14. Okt. Ein led. 24 I. a. Installateur von hier brachte in der Altstadt nach vorausgegangenem Wort­wechsel feiner Geliebten einen Dolchstich in den rechten Ober­schenkel bei, sodaß ihre Aufnahme in das städtische Kranken­haus erfolgen mußte. Der Täter wurde festgenommen.

Pforzheim. 14. Okt. In Stein, Amt Pforzheim, brach in einem Heuschuppen des an der Bauschlotterstraße gelegenen Anwesens des Kassierers des Vorschußvereins, Lindemann. Feuer aus, das an den dort vorhandenen Vorräten von Heu und Stroh so reiche Nahrung fand, daß die dabei stehende Scheune sowie das Wohnhaus ebenfalls in Brand gerieten und eine anstoßende Scheune des Landwirts Morlock auch noch Feuer fing. Sämtliche Gebäude brannten nieder. Der Schaden ist bedeutend und nur zum Teil durch Versicherung gedeckt: die Ursache ist noch unbekannt.

Malsch bei Wiesloch, 14. Okt. Beim Kartoffelgraben wurde die Frau des Zimmermanns Becker von dem Jagd­aufseher Knopf angeschossen und schwer verletzt.

Donaueschingen. 14. Okt. In Mundelfingen brach aus unbekannter Ursache im Anwesen des Landwirts Jakob Rieger ein Brand aus, der auch auf die Wohn- und Oekono- miegebäude des Brunnenmeisters Walz und der Landwirte Rösch und Hall Übergriff. Diese vier Anwesen wurden voll­ständig eingeäschert. Das Vieh und der größte Teil der Fahrnis konnten gerettet werden. Dagegen find große Vor­räte an Getreide und Futter ein Raub der Flammen ge­worden.

Gundelfingcn (Amt Donaueschingen), 14. Okt. Gestern brach hier im Anwesen des Landwirts und Arbeiters Jakob Rieger Feuer aus, das auf die ebenfalls mit Schindeln ge­deckten Wohn- und Oekonomiegebäude des Brunnenmeisters Walz und der Landwirke Rösch und Hall übersprang. 3m Verlaus weniger Stunden wurden sämtliche vier Häuser voll­ständig eingeäschert. Die Fahrnisfe konnten zum größten Teil gerettet werden, dagegen nicht die Futter- und Winter­vorräte. Vier Familien sind obdachlos.

Singen ah., 14. Okt. Gestern nachmittag brach in den Reinigungsräumen der Rottweiler Baumwollspinnerei und -Weberei ein Brand aus. Der Belegschaft gelang es, die Vor­räte in Sicherheit zu bringen. Die übrigen Gebäude wurden gerettet, der Schaden ist jedoch sehr erheblich.

Singen a. H.. 13. Okt. Längs der Schweizer Grenze blüht derzeit der Tabakschmuggel. Täglich kommt eine Un­menge von Tabak und Zigaretten aus der Schweiz herüber, da 50 Grs. Feinschnitt und Zigaretten zollfrei nach Deutsch­land auf die Person eingeführt werden dürfen. Diese Schmuggelei benützen natürlich auch Frauen, Kinder und Nichtraucher. Ein Gegenstück dazu ist die Aufhebung der Zollfreiheit der Liebesgabenpakete. Eine arme Witwe er­hielt von Verwandten in der Schweiz ein Paket mit Kleidungsstücken und etwas Lebensmittel, nachdem sie durch die Inflation ihre Kapitalien und Lebensversicherung ver­loren hatte. Das Paket, auf dem 90 Mark Zoll ruhte, konnte jedoch von ihr nicht eingelöst werden.

Bai» Dürrheim. 14. Okt. Ungetreue Kassenver- walkerin. Rom Schöffengericht in Villingen i. B. wurde die 28jährige ledige Kassenverwalterin Luise Schwarz beim Kindersolbad des Bad. Frauenvereins wegen Unterschlagung von 12 000 lst zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

Pfullendorf, 14. Okt. In Dichtenhausen brach in der Scheune des Landwirts Hermann Reisch ein Brand aus, der die ganze Fahrnis und die Getreide- und Futtervorräte der diesjährigen Ernte vernichtete.

Sk. Georgen. 14. Okt. Im Gasthaus zumBären" platzte während der Tischzeit ein großer Kachelofen, wobei ein Stück Kachel einem anwesenden Gast an den Kopf flog und ihm Kopfwunden beibrachte.

Haslach, 14. Okt. Einem Motorradfahrer sprang ein 4 Jahre altes Kind in das Rad; es wurde zur Seite ge­schleudert und erheblich verletzt.

Immenstaad bei Konstanz, 14. Okt. Der badische Fische zuchtverband läßt hier zurzeit eine Fischbrutanstalt erbauen.

Lokales.

Wildbad, 15. Okt. 1925.

Anschauungsunterricht. In Fortsetzung der Bestreb­ungen, welche u. a. darin gipfeln, den Schulsamm­lungen nach Möglichkeit brauchbare weitere Beiträge zuführen zu können, werden demnächst in dem Schaufenster eines Wildbader Ladengeschäftinhabers 50 neue Lehr­mittel ausgestellt, um während der Dauer einiger Tage auch den Einwohnern Gelegenheit zu geben, sie betrachten zu können. Es handelt sich um sogenannte biologische Lehrmittel für den Anschauungs-Unterricht, die einer unserer Mitbürger von der Insel Helgoland erhalten hat und die er, wie wir erfahren, hiesigen Schulen wieder überweisen wird. Es soll nicht verfehlt werden, auf die Prachtstücke hinzuweisen, die sicher jeden Naturfreund, wie gleichfalls jeden Freund der deutschen Jugend interessieren dürften. Sobald die Sammlung in den benötigten zweck­dienlichen Pappkästen untergebracht und beschildert worden ist, wird an gleicher Stelle bekannt gegeben, wo diese bio­logischen Lehrmittel betrachtet werden können.

Fortschritt der Technik. Neuerdings ist man dazu übergegangen, das Aufpumpen der Gummireifen der Kraft­wagen und Räder nicht mehr mittels der Handpumpe zu besorgen, sondern es von einer kleinen maschinellen An­lage tun zu lassen. Bei dem bekannten Wildbader Kraft­wagenbetrieb Kirchlechner kann man jetzt beobachten, wie durch die Kraftwirkung eines mit einer Luftpumpe versehenen und fahrbar gemachten Elektromotors mühelos

und in kurzer Zeit jeder Reifen mit dem nötigen Luft- druck versehen wird.

Sprollenhaus. In den nächsten 23 Monaten sollen auch in Wildbad-Sprollenhaus vom Allg. Volksbildungs- Verein Wildbad einige Veranstaltungen abgehalten werden. In Frage kommen nur Sonntag-Nachmittage. Abgehalten wird u. a. ein heiterer Nachmittag, bei dem nur deutsche Humoristen zu Wort kommen (das Leben ist mehr wie ernst geworden; da soll man auch dann und wann der heiteren Muse die Gelegenheit geben, lachend von sich Kunde zu tun), ein Vortrag Uber Tuberkulose als Volks­krankheit, ein weiterer Uber Geschlechtskrankheiten und ver­mutlich einer über die überaus wichtige Frage:Was kann der Einzelne persönlich zum Wiederaufbau des Vaterlandes tun?" Die Redner sind gewonnen. Die sämtlichen Ver­anstaltungen sind kostenlos, doch werden die Besucher er­sucht, freiwillig je ein Scherflein beizusteuern, um die Un­kosten zu decken. Ein etwaiger Ueberschuß wird zu wohl­tätigen Zwecken überwiesen. Dr. Weidner.

Das württ. Handwerk und die Preissenkung. Die Ar­beitsgemeinschaft des Württ. Handwerks nahm hier am 12. Oktober zu der Frage der Preissenkung Stellung. Die Ver­sammlung brachte ihren Standpunkt in nachstehender Ent­schließung zum Ausdruck:Das Handwerk will an der Preis­senkung Mitwirken, soweit die Verhältnisse dies irgendwie gestatten. Maßgebend für den Lieferungspreis ist der Markt­preis. Das Handwerk lehnt es ab, die Folgen der Welt­teuerung und der Belastung des inneren Marktes mit un­geheuren Steuern und Abgaben durch Verzicht auf beschei­denen Gewinn und angemessene Entlohnung auszugleich-en. Die Handwerksarbeit muß nicht nur genügen, um die un­bedingten Lebensnotwendigkeiten zu bestreiten, sondern auch die Rücklage eines Notgroschens für die Familie und das Alter gestatten. Insbesondere weist das Handwerk die Ver­suche öffentlicher und privater Auftraggeber zurück, durch Vorlieferung von Materialien die selbstständigen Handwerker zu Lohnmeistern herabzuwürdigen. Die der Arbeitsgemein­schaft des Württ. Handwerks angeschlossenen Landesfachver­bände sind bereit, sofort eine Prüfung der in ihrem Gewerbe üblichen Preise vorzunehmen und im Sinn der obigen Ent­schließung unter Berücksichtigung der zurzeit vorliegenden Verhältnisse an der Preissenkung mitzuwirken. Solange in der gegenwärtigen Lohn- und Tarifpolitik und in der sche­matischen Durchführung des Achtstundentags nicht ebenfalls eine durchgreifende Aenderung eintritt, wird die von der Regierung eingeleitete Preissenkung nicht den gewünschten Erfolg haben. Unbedingt muß auch gefordert werden, daß der Staat selbst in den eigenen Betrieben, in denen er eine Monopolstellung innehat, zuerst mit gutem Beispiel in der Preissenkungsaktion vorangeht.

hausirunk. Das württ. Ministerium des Innern weist in einer Bekanntmachung darauf hin, daß die Verwendung von Weinsteinsäure bei der Herstellung von Haustrunk aus Traubenmaische, Traubenmost, Rückständen der Weinberei­tung oder aus getrockneten Weinbeeren verboten ist. Ein Zusatz von Weinsteinsäure zu Wein ist ohnedies verboten; es darf deshalb dem Haustrunk auch dann, wenn Wein, insbesondere ausländischer Wein mitverwendet wird, Wein- steinsäure nicht zugesetzt werden.

Für Vereine. Von dem schwäbischen Dichter August Reiff ist soeben in dessen Selbstverlag ein neues heiteres Nolksstück in 3 AktenDer Ehrenbürger" im Druck erschienen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Schnee im Riesengebirge. Im Riesengebirge setzte in der Nacht zum 13. Okt. bei 1 Grad Kälte starker Schneefall ein.

Arbeikerhochfchule in Wien. Die sozialdemokratische Partei beschloß, mit Hilfe eines Teils des beim Verkauf der Hammerbrotwerke erzielten Erlöses in Wien eine Arbeiter­hochschule zu errichten, die am 1. Januar 1926 ins Leben treten soll.

S Rlenschen verbrannt. In Marktleuthen (Oberfranken) brach in der Porzellanfabrik Vates u. Co. ein Brand aus, der so rasch u«r stch griff, daß die aus acht Köpfen bestehende Familie des Oberlehrers Martin sich nicht mehr retten konnte und den Tod in den Flammen fand.

Bekrugsprozeß. Vor dem großen Schöffengericht in Breslau begann der Prozeß gegen den früheren Militär­anwärter, Stadtinspektor Mayer, der eine halbe Million Mark städtischer Gelder unterschlagen hat. Mayer kaufte eine seine Villa und lebte auf großem Fuß.

Die 70 AUllionen-Erbschaft. Durch einen großen Teil der dänischen und dann der deutschen Presse ging kürzlich die Nachricht, daß die Erben eines in Holland verstorbenen Jo­hann Konrad Brandt zum Antritt eines Nachlasses von 70 Millionen Kronen aufgerufen seien. Die Meldung hat be­greiflicherweise manchen in Aufregung gebracht, der viel­leicht eine Anwartschaft herausbringen zu können glaubte, aber es ist mit den Hoffnungen leider nichts: es gibt kein Brandtsches Millionenvermögen mehr, mit dem sich aller­dings die dänische Regierung, wie die Behörden anderer Länder, einst jahrzehntelang befassen mußte. In Amster­dam verstarb 1791, unter Hinterlassung eines großen Ver­mögens, ein Johann Konrad Brandt, der wahrscheinlich aus Braunschweig gebürtig war. Seine Millionen fielen zunächst an eine Enkelin, die schon als Kind starb, von da an eine andere Verwandte, und nach deren Tod fiel das Vermögen an eine ganze Erbenschar. Eine Anzahl von Prozessen wur­den geführt, die meisten Ansprüche wurden abgewiesen. Daß die Erbschaft jetzt wieder auftauchen konnte, erklärt man sich in der dänischen Regierung fo, daß vielleicht im Nachlaß von Leuten, die früher einmal Ansprüche in dieser Sache hatten, Papiere, Zitungsausschnitte oder dergleichen gefunden und von den Hinterbliebenen falsch verstanden worden sind. Ein eifriger Zeitungsberichterstatter hat dann das Seinige dazu getan.

Der Riesenbetrug bei der Reichsbank. Nach den vorläufi- gen Feststellungen aus den Büchern der Reichsbankneben- stelle in Charlottenburg haben die von dem Reichsbank- oberinspektor Arnold unterschlagenen Gelder die Höhe von 560 000 erreicht. Es lieg: die Bermukung nahe, daß er die Veruntreuungen bereits -in Jahre 1917'begonnen hak. Um wenigstens einen Teil des Geldes zu retten, ist über das Vermögen und die Wohnungseinrichtung Arnolds die Be­schlagnahme verhängt worden. Vermögen ist insofern vorhan­den, als Arnold einen Teil der veruntreuten Gelder in hoch­wertigen Aktien und anderem Besitz angelegt hak. Arnold hat jedenfalls ein Doppelleben geführt. Einerseits spielte er den strebsamen Beamten, der sich durch Fleiß und Tüchtigkeit das Vertrauen seiner Vorgesetzten zu erwerben wußte, wäh­rend er auf der anderen Seite als Lebemann auftrat. Be­sondere Vorliebe hatte er für Damen der Halbwelt des Berliner Westens, wo er unter dein Namen ^Onkel^ Franz'

bekannt war. Verschiedene seiner Geliebten sollen rum seinem Treiben gewußt und von ihm Schweigegelder erpreßt "zaben. Vielleicht sind in diesen Kreisen auch die Mittäter zu suchen, deren sich Arnold bei der Anlegung der Gelder bedient hat. Es sind bereits einige Festnahmen erfolgt.

Französischer Uebergriff. Die Franzosen beschlagnahmten ein im neutralen Gebiet bei Köln liegendes Motorboot des Kölner Fabrikanten Jansen und fuhren mit dem Boot nord­wärts davon.

Erdbeben. Die Erdbebenwarte in Budapest verzeichnete am 13. Oktober, 6.51 Uhr nachm., ein Beben in 2000 Kilo­meter Entfernung. 1-15 Uhr ging ein Vorbeben voraus.

Von Ohm Krüger

Der ehemalige Präsident des tapferen Burenvolks Paul Krüger, dessen 100. Geburtstag am 10. Oktober gefeiert wurde, hatte sich als Jäger früh einen Namen unter seinen Landsleuten gemacht, der ebenso bedeutend war wie sem Ruf, den er sich später in der staatsmännischen Kunst, der Diplomatie, erwarb. Als Grenzbure hatte Krüger für seine Familie und viele Tausende Stück Vieh zu sorgen. So fand er wenig Gelegenheit, auf die Jagd zu gehen, lediglich um des Sports willen. Wenn er einmal die Büchse zur Hand nastm, so geschah es, wenn Löwen das Lager belästigten oder Fleischmangel herrschte. Seins genaue Kenntnis vom Lande und den Gewohnheiten des Wildes verschafften ihm seinen Namen als einen der berühmtesten Jäger in Südafrika, und zwar zu einer Zeit, in der ein solcher Titel mehr besagte als heute.

Krügers Iägerlaufbahn begann, als er einer derVoor- trickers" war, die von der Kapkolonie in das damals noch unbekannte Innere eindrangen. Seiner eigenen Angabe zu­folge hat Krüger auf der langen Wanderung, welche die Buren schließlich nach dem heutigen Transvaal brachte, nicht weniger als fünfzig Löwen geschossen. Mehrere seiner-Aben­teuer aus dieser Zeit weiß jeder Bure zu erzählen.

Als Krüger 15 Jahre alt war, kam seine Schwester einst in Gefahr, von einem Panther angegriffen zu werden. Ledig- mit dem Messer bewaffnet, ging Krüger der Bestie zu Leib« und tötete sie nach erbittertem Kampf, in dem er nicht un­gefährlich verwundet wurde.

Nachdem sich die Buren in Transvaal niedergelassen hat­ten, erwies es sich als notwendig, das in Besitz genommen« Land von Raubzeug, das sehr häufig Angriffe auf das Vieh der Ansiedler unternahm, zu säubern. Auf einer dieser Jag­den soll Krüger gewettet haben, daß er schneller laufen könne als ein Pferd. Die Wette kam zustande und wurde von ihm gewonnen. Die Entfernung betrug etwa 400 Meter.

Einige Tage später hatte er beim Schießen auf ein Nas­horn das Unglück, daß ihm seine Büchse in der Hand zer­sprang und seinen linken Daumen arg verletzte. Bevor seine Begleiter ihm ihre Hilfe anbieten konnten, hatte Krüger das verletzte Glied schon auf einen Stein gelegt und kaltblütig mit seinem Jagdmesser abgeschnitten.

Ein Abenteuer, das wie eine Fabel klingt, aber voll­kommen verbürgt ist, bezieht sich auf eine Begegnung mit einem Büffel, den Krüger förmlich ertränkte. Er befand sich eines Tags auf der Jagd, als er einem Büffel begegnete, den er sofort verfolgte. Als sein Pferd dem Tier bis auf wenige Schritte nahe gekommen war, und Krüger gerade feuern wollte, geriet es in einen Wasserpfuhl und stürzte. Bevor Krüger einem Zusammenstoß ausweichen konnte, be­fand er sich mit seinem Pferde in einem wilden Knäuel mit dem Büffel zusammen. Ohne jedoch seine Geistesgegenwart zu verlieren, ergriff er die Hörner des Büffels und hielt dessen Kopf so lange mit der Nase unter Wasser, bis das Tier erstickt war.

Krügers hervorragende Klugheit wurde auch vom Für - stenBismarck anerkannt. Ein englischer Parlamentarier, der ehemalige Unterstaatssekretär Sir Charles Dilke, erzählt folgende Aeußerungen des Fürsten Bismarck über Krüger: Sie nannten mich soeben den ersten Diplomaten des 19. Jahr- Hunderts glauben Sie das doch nicht! Einmal war Ca- oour zweifelsohne feiner, schlauer, diplomatisch begabter als ich es bin. Dann gibt es aber noch einen stärkeren, gewal­tigeren und verschmitzteren Mann als Cavour und mich, das ist der Präsident Krüger. Der hat nicht wie ich ein mächtiges Heer hinter sich, ein gewaltiges Reich, um ihn zu schützen. Er ist allein mit einem kleinen Volk von Buren­soldaten und mit seiner schöpferischen Geisteskraft würde er uns alle schlagen. Ich habe mit ihm Unterhaltungen gehabt und muß sagen, er hat mich in Verwirrung gebracht."

Eines Morgens entspann sich zwischen 4 und 5 Uhr, an­gesichts der berühmten Kaffeekanne des Präsidenten, zwi­schen diesem und einem alten Buren, der am Tag vorher aus einer entfernten Gegend gekommen war, folgendes köst­liches Zwiegespräch:Ohm Paul", sagte der Bursche,ich kenne dich schon sehr lange. Ich komme heute, um um einen Platz in der Regierung zu bitten."Kannst du lesen und schreiben?" fragte Präsident KrügerIch kann lesen, aber nicht schreiben."Das ist sehr schade, dann kann ich dir nicht helfen. Wenn du nicht schreiben kannst, könntest du nur Minister werden und im Augenblick habe ich keinen Minister­posten frei."

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(leitunx: Kapellmeister Kronenwett).

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1. pecktenwald:Wiener ttallo-lllarscb".

2. Komräk:peues leben", Wal rer.

3. Unke:Das blaue Oild", Ouvertüre.

4. Ltolr:Im Prater blüb'n wieder öaume", lied.

5. deesel:Zckwarrwaldmädel", Potpourri.

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1. Pall:Oie Pose von Ltamdul", Wal rer.

2. bederer:Lcbattensplele", Intermerro.

3. lortrinx: llantasie ausOer Wakfenscbmled".

4. lossei i: Lerenata.

5. pbods:4ms der duzendrelt", Potpourri,

6. posez--lll capltain", lllarscki.

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