Nickel aus dem Melkraum. Nach Proben aus den verschiedensten Gegenden Mid Erdschichten Frankreichs, Deutschlands, Dänemarks, Italiens, Rumäniens und Serbiens hak der französische Gelehrte Gabriel Bertram im beackerten Boden überall Nickel und Kobalt festgestellt, und zwar Nickel in einem Gehalt von 5,5 bis 38,6 Milligramm. Kobalt von 0,26 bis 11,7 Milligramm. Nach einem Bericht in der „Umschau" vermutet der Gelehrte, daß diese Stoffe aus dem Weltraum stammen, aus dem nickelhaltige Staubteilchen dauernd a»k die Erdoberfläche fallen.
66 Erdbeben jeden Tag. Nach der Statistik werden im Jahr 24 000 Erdbeben verzeichnet, so daß 66 Erdbeben auf jeden Tag kommen. Die meisten indessen werden nur durch den Erschütterungsmesser gemeldet und die größten finden in ihrer Mehrzahl in der See oder in unbewohnten Gegenden statt. Im übrigen haben sich die Schadensziffern bei Erdbeben außerordentlich erhöht. Bei dem Erdbeben in Neapel 1857 kamen 12 000 Menschen ums Leben, 1908 in Messina 130 000 und 1923 in Tokio 400 000. Ebenso hat sich der angerichtete Sachschaden, der 1902 bei dem Erdbeben von Martinique noch etwa 200 Millionen betrug, vermehrt auf 20 Milliarden Goldmark bei dem letzten japanischen Erdbeben.
Der Henker lebt vom Strick. Der Henker, der die drei Urheber des Bombenanschlags in der Kathedrale von Sofia vom Leben zum Tode beförderte, ist durch diese Tat zum wohlhabenden Mann geworden. Es ist ein herumziehender Zigeuner, der für das Hängen keine große Summe bekam, aber dadurch die Möglichkeit gewann, die drei Stricke meistbietend zu versteigern. Er hat sie in kleine Stückchen und Fäden zerschnitten und zu hohen Preisen verkauft. Gilt doch der Besitz eines Stückchens von einem Stricke, an dem ein Verbrecher „gebaumett" hat, auf dem Balkan für ein besonders glückbringendes Amulett, und viele Dutzende von Bewohnern Sofias tragen jetzt diese Stückchen als kostbarsten Besitz bei sich. _
Handel und Verkehr
Dollarkurs Berlin, 5. Sept., 4.20. (Als Goldmünze 4.26.)
Dollarschatzscheine 94.63.
Kriegsanleihe 0.278.
Franz. Franken 103.43 zu 1 Pfd. St.
Jtal. Lira 120.31 zu 1 Pfd. St.
Berliner Geldmarkt. Tägliches Geld 8—9,3, Monatsgeld 10 bis 11,5, Prioatdiskont kurze Sicht 7,375, lange Sicht 7,25.
Für die Ausländsanleihe der Rhein-Main-Donau A.-G. haben der bayerische Staat und das Reich die Bürgschaft übernommen.
Die Gelreide-Einfuhrscheine, die demnächst in Kraft treten, sollen baldmöglichst als börsenmäßige Wertpapiere gehandelt werden.
Der Haushalt von Groß-Berlin. Der Gesamlhedarf der Berliner Stadtverwaltung im Rechnungsjahr 1925 beträgt an ordentlichen Ausgaben 489 Millionen, an außerordentlichen 61 Millionen Mark, rund ein Viertel mehr als im Vorjahr. In den Ausgaben nimmt das llnkerrichkswesen 85 Millionen gegen 69 im Vorjahr oder 26 Prozent in Anspruch, die allgemeine Wohlfahrt 77 (49) Millionen oder 24 Prozent des Gesamkbedarfs.
Auf der Leipziger Blesse hat sich das Geschäft von Tag zu Tag gebessert. Lebhafte Nachfrage, auch vom Ausland herrschte in Spielwaren, Steinzeug (Kanada, Amerika, Holland), Kristallwaren und Kunstporzellan. Recht gut waren die Umsätze jetzt auch in Christbaumschmuck, der besonders von England und der Schweiz verlangt wurde.
Der Abbau der Ruhrzechen scheint zum Stillstand gekommen
zu sein, nur über die Stillegung von Zechen im Kreise Hörde (West- falen) schweben noch Verhandlungen. Nach fachmännischen Berechnungen dürfte für die heutigen Betriebsverhältnisse der Ruhrzechen eine Gesamtbelegschaft von rund 400 000 Mann genügen. Sie betrögt jetzt etwas über 410 000 Mann und hält sich damit auf dem Vorkriegsstand.
Bletaügründung. Die Metaltbankgruppe hat in Gemeinschaft mit der Metallsirma Aron Hirsch u. Sohn in Halberstadt mit der tür- lischen Arbeitsbank eine A.-G. mit 1 Million türkischen Pfund Kapital zur Ausbeutung der Silberblei-Minen in Bulgar-Dagh gegründet.
Einschränkung der Rohslahlerzeugung. Nachdem die deutsche Rohstahlerzeugung bereits um 85 v. H. eingeschränkt worden war, soll, wie verlautet, nun eine weitere Einschränkung um 10 bis 15 o. H. beabsichtigt sein.
Schwierigkeiten der Aga. Die Arbeiterschaft der Stinnesschen Automobilwerke in Berlin-Lichtenberg (Aga) hat das Geschenk von 2 Millionen Aktien abgeiehnt. Hinsichtlich der Lohnzahlungen bestehen in dem Werk neue Schwierigkeiten, die durch die Einstellung der Lieferungen seitens einzelner Firmen, die noch nicht bezahlt worden sind, veranlaßt wurden.
Italienisches Angebot auf die Aktienmehrheit der Aga-A.-G. Die .Neuyork Times" berichtet, daß das von Dr. Fasola für einen führenden italienischen Industriellen abgegebene Angebot von 200 000 Dollar für 51 Prozent der Aktien der Aga-Aktiengesellschaft für Automobilbau, die früher zum Stinnes-Konzern gehörte, von Fasola auf 265 000 Dollar erhöht worden sei.
Zusammenbruch des Sichelkonzerns. Fast alle Tochtergesellschaften des Konzerns erklären sich außer Stande, die fälligen Zahlungen an die Lieferanten zu leisten. An der Frankfurter Börse nennt man die gesamten Verpflichtungen mit 80 Millionen Mark.
Max Hahn, Chemische Fabrik A.-G. in Berlin ist im Konkurs. Auf Veranlassung der Hauptgläubiger, die zugleich die Hauptaktionäre sind, wurde der Direktor Viktor Springer verhaftet. Auch die Reichsbahn und die Deutschs Verkehrskreditbank sollen geschädigt sein. Die Gesellschaft ist eine Pflanze der Inflationszeit.
Stuttgart, 5. Sept.
Die Börse beendet die Woche in etwas ruhigerer Haltung bei teilweise leicht nachgebenden Kursen. Die Grundtendenz ist jedoch immer noch freundlich. Die Umsätze waren wesentlich kleiner, was auch darauf zurückzuführen sein dürfte, daß es im breiteren Publikum noch nicht allgemein bekannt ist, daß nunmehr auch Samstags wieder Börse stattfindet. Der Rentenmarkt lag ebenfalls etwas leichter. 5proz. Reichsanleihe 0,26.
Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.
Berliner Getreidepreise. 5. Sept. Weizen inärk. 21.80—22.40, Roggen 16.70—17.50, Wintergerste 18—18.50, Sommergerste 21.40 bis 24.50, Haber 17—18.70, Weizenmehl 31—34.25, Roggenmehl 24.75—26.27, Welzenkleie 12, Roggenkleie 11.80.
Württ. Edelmetalle vom 5. Sept. Feinsilier Grundpreis 99.40, in Körnern 98.90 G., 99.40 B., Feingold 2805 G„ 2815 B., Export-Platin 15 G. 15.35 B.
Märkte
Schweinepreise. Jlsfeld: Milchschweine 36—40. — Neuenbürg: Läufer 39—60, Milchschweine 20—25. — Nürtingen: Milchschweine 32—51, Läufer 60—107. — Plieningen: Milch- schweine 34—45, Läufer 55—80. — Spaichingen: Milch- schweine 25—34. — Winnenden: Milchschweine 38—45 -4t das Stück.
Stuttgarter Wochenmarkkpreise vom 5. Sept. Obst (je Pfd.): Tafeläpsel im Großhandel 15—23 -H. im Kleinhandel 20—30 Schüttet-, Ausschuß-, Fall- und Mostäpfel 4—6. 5—8; Spalierbirnen 40—50, 50—65; Tafelbirnen 20—V, 25—50: Tafeltraupen 25—35, 33—45; Brombeeren 30—50, 40—65: Preiselbeeren 50 bis 70, 65—90: Pfirsiche 50—90, 65—110; Pflaumen 15—20, 20 bis 25; Reineclauden 20—30, 25—10: Zwetschgen 15—20, 20—25.
— Gemüse: 1 Pfd. neue Kartoffeln 4—B, 5—8; 1 Stangenbohnen 18—25, 23—33; 1 Stück Kopfsalat 5—10 7—iz. 1 Stück Endivensalat 8—10, 10-13: 1 Pfd. Wirsing 6—8, 8 bis 10; 1 Pfd. Filderkraut 4—6, 5-8: 1 Pfd. Weißkraut (rund) 3-z 4—7; 1 Pfd. Rotkraut 6—9, 8—12; 1 Stück Blumenkohl 20—70 25—90; 1 Bund Rote Rüben 7—10. 9—13: 1 Pfd. Gelbe Rüben
8—10, 10—13; 1 Blind Karotten, runde, kleine 8—12, 10 lg.
1 Pfd. Zwiebel 8—10, 10—12; 1 Stück große Gurkne 15—30, zg bis 40: 1 Stück Salzgurken 1—2, 1,5—2,5; 100 Stück Einmachgurken 50—70, 60—90: 1 Stück Rettich 3—K, 5—10; 1 SM Sellerie 10—20, 13—25; 1 Pfd. Tomaten 8—12, 10—15; 1 PH. Spinat 15—18, 20—23; IPfd. Mangold 10—15, 13—20; 1 Pf,^ Kopfkohlraben 4—6, 5—8.
Stuttgart, 5. Sept. K a r t o f f e l m a r k t auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr: 500 Atr., Preis 4—4,50 -4t für 1 Zentner.
F i ld e r k r a u t m a r k t auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr: 200 Ztr., Preis 4—5 -4t für den Zentner.
M o st o b st m a r k t auf dem Wilhelmsplatz. Zufuhr 500 Ztr. Preis 5—5,60 -4t für 1 Zentner.
Hopfen. Tettnang: Im Hopfenhandel herrscht fortgesetzt lebhafter Einkauf zu Preisen von 550 -4t und darüber. Für Ausstich sind auch bereits 600 -4t bezahlt worden. Die Späthopfen geben sehr schlecht aus. — Rottenburg: Für Hopfen vom Langen Gewand wurden 450 -4t nebst Trinkgeld, für Striesel Spalter Hopfen 500 -4t bezahlt, bis jetzt höchsterzielter Preis in Rottenburg. — Obernau: Die Hopfenernte ist in vollem Gang. Der erste Ballen wurde zu 450 -K verkauft. — Hailfingen: Für schöne Ware wurde 470 -4t bezahlt. — Ecken weiter: Die Hopfenernte geht zu Ende. Verkauft wurde zu 430 -4t und Trinkgeld. — Entringen: Cs wurden einige Ballen Hopfen verkauft zu 450 -4t und Trinkgeld. — Bondörf: Der Preis beträgt 500 -4t und Trinkgeld. — Nordstetten: Die Ernte ist in vollem Gang. Gute Mittelernte. Noch kein Kauf abgeschlossen. Geboten wurden 450 -4t und 50 -4t Trinkgeld.
Schlechte badische Weinherbstäussichken. In Baden haben teilweise die pflanzlichen und tierischen Schädlinge des Welnstocks in den letzten Monaten so gehaust, daß der Ertrag der Ernte fast vernichtet ist. Einzelne gute Bezirke werden vielleicht noch einen mittleren Herbst bekommen. Die Weinversteigerungen haben zwar im allgemeinen keinen großen unmittelbaren Erfolg gehabt, aber es wurde doch das Interesse für reine einheimische Weine wieder mehr geweckt.
Devisenkurse In Reichsmark
Berlin
Holland Belgien Norwegen Dänemark Schweden Italien London Neuyork Paris Schweiz Spanien D.-Oesterr. Prag Ungarn Argentinien Tokio Danzig
4 September
5. September
Geld
Brief
Geld
Brie,
100 Kuld.
>68.92
169.34
168.89
>69.31
lOO Fr.
l8 68
18 72
18 71
18,75
100 Kr.
88.39
88 61
90.24
90.46
100 Kr.
105,27
105.53
105.37
105 63
100 Kr.
l 12.46
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112,44
112.72
lOOLlra
' 16.77
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16 82
16.86
I Pfd. Stsrl.
20,339
20,389
20,846
20,386
l Dollar
4.195
4,20-
4,195
4,265
100 Fr
19,69
19,73
19,695
19735
100 Fr.
81 05
81,25
81 —
81.20
100 Peseln
59,73
59,87
59.78
59.92
100 Schill.
59,18
59,32
59,18
59.32
100 Kr.
12,432
>2.472
12,432
12,472
lOO 000 Kr.
5,895
5,915
5,895
5,915
1 Peio
1,689
1,603
1,689
1,693
l P.n
l.698
1.702
!,700
1.704
100 D Guld
-0.70
0.90
80.70
80,90
Vas Wetter
Der Hochdruck im Westen hat sich wieder verstärkt, doch ist immer noch mit Ausläufern des nördlichen Tiefs zu rechnen, sodaß das Wetter unbeständig bleibt Für Dienstag ist weiterhin zeitweise aufheiterndes, aber auch m.hrfach bedecktes, höchstens zu vereinzelten Niederschlägen geneigles Wetter zu erwarten.
Wildbad- den 5. September 1925.
Todes-Anzeige.
Teile Verwandten, Freunden u Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
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Oberholzhauer
Samstag früh nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren in dem Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen:
Die Gattin: Karoline Kappelmann
mit Kindern.
Familie Glaser u. Hoffman».
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Wildbad.
Am Mittwoch den 9. September 1925, vorm. 10 Uhr, kommt im Wege der Zwangsvollstreckung eine Kutsche i (Landauer) zur Versteigerung.
Zusammenkunft beim alten Schulhaus. Hähle.
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Wildbad, den 7. September 1925.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und Liebe, die wir während der Krankheit und beim Hinscheiden unserer lieben Mutter erfahren durften, danken herzlich
Familie H. Wildbrett u. K. Bott. U
S I k
8 Perfekte Mi«
für kleinen Haushalt von drei Personen in besseres Landhaus, Zimmermädchen vorhanden, für baldigst gesucht von
Frau Otto Brodbeck, Feldrennach (Württ.)
gegen gute Sicherheit (Hypothek) aufzunehmen gesucht.
Zu erfragen in der Tagblatt-Geschäftsstelle.
Mostobst.
Bestellungen können gemacht werden. Lieferung kann erfolgen vom 20. September ab, ohne Anzahlung, per Zentner 6.— Mk.
Einlegkartoffeln
per Zentner 4.59 Mk.
k*. ltisuk.
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Feldstecher,
sehr gut erhalten, zu verkaufen. Zu erfragen bei der Tagblatt-Geschäftsstelle.
Zwei Ziegen
3 und 5 Jahre alt, sowie 1 neues
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Bereinigter Fußball- und Sportverein.
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Dienstag abend Vt9 Uhr
Ausschuß-Sitzung
in d. Weinstube z. „Schwanen" Vollzähliges Erscheinen ist dringend notwendig.
Der Vorstand.
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Direktion Steng-Krauß. Montag, 7. September
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lim mein kaxer nocti vor Zcstluk Oer Zaison 7U räumen, stabe icst micst entscstlossen, meiner Kunclscstkikt eins suksnonrisntliek ZünstiZe Oele^ensteit rum Pinknus ru bieten. Icst ^eivästrs ru diesem /lvveck von beute an aus alle lVaren
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Orchester-Verein Wildbad.
Morgen Dienstagabend 8 Uhr im Hotel „Kühler Brunnen"
Ik^ods,
Vollzähliges Erscheinen wird erwartet, glieder erwünscht.
Neue Mit»
Kv«sm- Nil öMerei« MlM
Dienstag, den 8. September
Der wahre Zakob
Schwank-Schlager in 3 Akten
Anfang 8 Uhr Anfang 8 Uhr
und Urng. E.G. m.b.H.
Dienstag, den 8. September bleibt der Laden 1 bei der Linde wegen Inventur von 1 Uhr ab geschloffen.
Der Aufsichtsrat.
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