EnMche Gegnerschaft In der Sicheryewsstage London, 24. Juni. Die englische Arbeiterpartei nahm eine Entschließung an, wonach sie der Ansicht ist, daß der Plan des Sicherheitsvertrages, wie er im Weißbuch dargestellt sei, keine deutsch-französische Versöhnung herbeiführe und auch keinen europäischen Frieden sichern könne. Auch in der liberalen Presse macht sich weiter eine Strömung -egen den Sicherheitsvorschlag bemerkbar. . ^
Der deutsche Botschafter Dr. Slhamer hakte gestern eine längere Besprechung mik Staatssekretär Chamkerlain im Auswärtigen Amt.' Es verlautet, daß Dr. Skhamer Lham- derlain Mitteilungen über die Auffassung der Reichs- reqierung in der Frage des Sicherheitsvertrages machte, so daß der Staatssekretär heute im Unterhaus in der Lage wäre, dieses über die Haltung der Aeichsregierung zu unterrichten.
Die französische Kammer billigt Painlevös Marokkopoliiik Paris, 24. Juni. In seiner in der Kammer abgegebenen Erklärung über die M-arokkopolitik der Regierung sagte Ministerpräsident Painleve u. a.: Der Gegner suche Nutzen daraus zu ziehen, daß man in Frankreich von Frie- den spreche. Wenn man auf Abd el Krim Eindruck machen wolle, müsse man sich den Anschein geben, daß Frankreich nicht geneigt sei, alle Arten von Zugeständnissen zu machen, lediglich weil man den Frieden haben wolle. Abd el Krim habe bis jetzt nichts verlauten lassen, was beweise, daß er nicht auf seine großzügigen Absichten verzichte. Im zweiten Teil seiner Rede beschäftigte sich der Ministerpräsident ausschließlich mit der kommunistischen Propaganda, indem er Kundgebungen verlas, die die kommunistische Partei belasten. Als Painleve die Sozialisten ausforderte, in Erinnerung an Jean Jaures und Jules Gnesde die Einheit der Front nicht zu stören und die Regierung nicht zu verlassen, rief Leon Blum Painleve zu, er möge nicht versuchen, zwischen den Sozialisten zu unterscheiden. Painleve wiederholte, die Gesinungsgenossen von Jaures dürften nicht vergessen, daß er der erste gewesen sei, der, als man von einem Marokkoabenteuer gesprochen habe, erklärte, daß Frankreich schon aus zivilisierten Gründen Nordafrika nicht aufgeben könne. Die stürmisch verlaufene Sitzung nahm mit 530 gegen 30 Stimmen die Tagesordnung an, in der dem Kabinett Painleve in der Marokkopolitik das Vertrauen ausgesprochen wird. Nur vier Sozialisten stimmen mit den Kommunisten dagegen, einige von ihnen enthielten sich der Stimme.
Die belgisch« Regierungserklärung Brüssel, 24. Juni. In der Kammer verlas gestern Ministerpräsident Poullet die Erklärung der neuen Regierung. In der Außenpolitik beabsichtigt Belgien, den Freundschaften treu zu bleiben, welche die Prüfung des Krieges zwischen ihm und den Verbündeten entstehen ließ. Dementsprechend wird Belgien auch weiterhin an der Verwirklichung der internationalen Abkommen Mitarbeiten, indem es den Völkerbundspakt bejaht und entwickelt. In der militärischen Frage wird die Regierung unverzüglich die Erleichterungen prüfen, denen das Land zustimmen kann, ohne die Sicherheit zu gefährden. Die Regierungserklärung wurde von der Mehrheit der Rechten und von beinahe der gesamten sozialististhen Linken mit Beifall ausgenommen.
Die Kämpfe in Marokko
Paris. 24. Juni. Nach einer Meldung aus Madrid hat der Druck, den der Feind gegen die spanische Westfront in Marokko ausübt, in der Zone von Tetuan zu heftigen Angriffen gegen die spanischen Linien geführt. Der amtliche französische Bericht besagt, daß die feindlichen Truppen, die am 20. Juni nördlich von Ouezzan die operierenden Truppen angegriffen hatten, gestern ihre Angriff« unter Ausnutzung des sehr unebenen Geländes erneuerten. Die Angriffe richteten sich gegen die Proviantzüge und wurden mit Unterstützung der Flieger schließlich zurückgeschlagen.
Zuspitzung der Lage in China London, 24. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Hong- rm.g richkeke der britische Generalkonsul von Canton an die Eantonregierung eine Note, in der er die Behörden vor ' dem Versuch, in die englische Shameen-Konzesfionszone einzudringen, ernst warnte. Es würde mit WaffengewaR Widerstand geleistet werden und man würde unweigerlich die Regierung für alle entscheidenden Folgen verantwortlich machen. Die Note fügt hinzu, falls der chinesische Pöbel Gewalttätigkeiten beginge, das vergossene Blut über die Häupter jener käme, die die Massen zu Gewalttaten aufgereizt hätten.
Nach einer Neuyorker Meldung hat der amerikanische Konsul an alle Amerikaner die Aufforderung ergehen lassen, die Stadt Canton zu verlassen. Alle Züge nach den chinesischen Grenzen sind mit Flüchtlingen überfüllt. Auf zahlreichen Plakaten wird die Bevölkerung aufgefordert, die Engländer totzuschlagen.
Die chinesische Botschaft in Berlin hat zuverlässige Mel
dungen erhalten, wonach auch die chinesischen Trupperk- verbände die sofortige Entfernung der Engländer und Japaner aus China verlangen.
Die portugiesische Regierung hat ein Kriegsschiff nach Macao gesandt, weil sie befürchtet, daß die chinesischen Unruhen auch aus die portugiesische Kolonie übergreifen könnten-
Deutscher Reichstag
Bei der zweiten Beratung des von den Sozialdemokraten eingebrachten Gesetzentwurfs zur Verlängerung der Dauer der Erwerbslosenunterstützung im besetzten Gebiet, wird in namentlicher Abstimmung der Ausschußantrag, den soz. Entwurf abzlllehnen, mit 199 gegen 158 Stimmen angenommen unh der Antrag der Kommunisten abgelehnt.
Es folgt die zweite Beratung der von den Soz. und den Dem. eingebrachten Gesetzentwürfe, die die Pachtschutzordnung vom 9. Juni 1920 in verschiedenen Punkten abändern, um den Schutz der kleinen Pächter zu verstärken. Der Ausschuß für Wohnungswesen hat einige andere Fassungen beschlossen. Auf Antrag des Zentrums wird einstimmig beschlossen, daß die Verlängerungsmöglichkeit der Pachtungen unter 10 Hektar sich auch auf Sammelpachtverträge erstrecken soll, wenn der einzelne Pächter nicht mehr als 10 Hektar bewirtschaftet. Die geltende Pachtschutzordnung bestimmt, daß, wenn das Pachteinigungsamt einen Vertrag verlängert, es zugleich auf Antrag des Verpächters den Pachtzins neu festzusetzen hat. Der Ausschuß beantragt, die Worte „des Verpächters" zu streichen, doch wird in namentlicher Abstimmung der Ausschußantraa mit 219 gegen 147 Stimmen abgelehnt. In Bezug auf Heuerlingsverträge wird auf Antrag des Zentrums beschlossen: „Liegt durch Verschulden des z. Zt. Arbeitspflichtigen (Heuerlings) ein wichtiger Grund zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses vor, so darf von der Befugnis, einen solchen Vertrag zu verlängern oder seine Kündigung für unwirksam zu erklären, kein Gebrauch gemacht werden." Die namentliche Abstimmung über den soz. Antrag, die Befristung der Verlängerung der Pachtschutzordnung bis zum 30. Sept. 1927 z,. streichen, sie also zu einer dauernden zu machen, ergibt die Ablehnung des Antrags mit 219 gegen 146 Stimmen bei 1 Enthaltung. Der Ausschußantrag auf Verlängerung bis 30. Sept. 1927 wird dagegen angenommen. Eine namentliche Abstimmung über einen dem. Antrag, die Bestimmung in der geltenden Pachtschutzordnung zu streichen, wonach die seit 1. März 1924 abgeschlossenen Verträge nicht darunter fallen sollen, ergibt die Annahme des Antrags mit 185 gegen 180 Stimmen bei 2 Enthaltungen.
Darauf wird in erster Beratung die zweite Ergänzung zum Haushalt des Reichswehrministeriums für 1925 dem Haushaltsausschuß überwiesen.
Erste Lesung der Zollvoriage
Reichsfinanzminister von Schrieben weist darauf hin, daß der Reichsrat der Vorlage bereits zugestimmt habe. Es kann wohl nicht bestritten werden, daß unser seit bald §25 Jahren geltender Zolltarif veraltet ist. Die Regierung legt Wert darauf, daß die Vorlage mit allergrößter Be- schleunigung erlassen wird, da sonst die schon eingeleiteten Handelsvertragsverhandlungen zum Stillstand kommen muffen. Die Reichsregierung hak bei der Verfolgung ihres Ziels, den Zolltarif zu modernisieren, sich auf das beschränkt, was in kurzer Zeit erreichbar ist."Sie hat auch die Gliederung des Tarifs nur dort geändert, wo ein unaufschiebbares wirtschaftliches Bedürfnis dazu vorliegt. Auch bei der Revision der Sätze hat sie sich auf das unbedingt Erforderliche beschränkt. Eine gründliche Neuregelung ist der großen Zolltarifrevision Vorbehalten. Es muß aufgeräumt werden, so erklärt der Minister weiter, mit dem Rest der Kriegsmaßnahmen, durch die für eine große Reih« von Erzeugnissen in jenen Zeiten der Zwangswirtschaft der Zoll vorübergehend aufgehoben worden ist. Es ist die Pflicht und die Aufgabe der Reichsregierung, durch Wiedereinführung argrapischer Zölle folgenden beiden wichtigen Zielen entsprechen: 1. Das notwendige Rüstzeug in Form von Derhandlungszöllen zu schaffen, die wir brauchen, um mit anderen Ländern, namentlich Ländern bedeutender landwirtschaftlicher Produktion, unserer Ausfuhr förderliche Tarifverträge abschließen zu können. 2. Der Landwirtschaft, als einem so überaus bedeutenden Faktor der nationalen Arbeit, denjenigen Schutz zu sichern, der ihr aus Gründen der Gleichberechtigung gegenüber den Jndustriezöllen gewährt werden muß, wenn nicht gefährliche Störung des Gleichgewichts die Folge sein soll. Es geschieht das unter weitgehender Rücksichtnahme auf die Verbraucherschaft (lautes Lachen links), deren dauernde» Interesse jedoch mit dem Bestehen einer intensiven und leistungsfähigen Landwirtschaft durchaus verbunden ist.
Äbg. Wifsell (Soz.) erklärt, seine Fraktion denke nicht daran, diese Zollvorlage mitzumachen.
Die Referendarin.
! Roman von Carl Busse.
4 (Nachdruck verbv'em)
Wie ein Füllen sprang sie weg. Gleich darauf kam eine Achtzehnjährige mit Tituskopf.
„Wollen Sie sich, bitte, hereinbemühen. Mama kommt sofort!"
Als er drin war in dem Staatszimmer, steckte eine Sechzehnjährige den Kopf durch die Tür, zog ihn aber sofort erschrocken zurück.
„Gottes Segen bei Cohn", brunimte Peter Körner. „Drei Mädels Hab' ich schon gesehen."
Und nun hörte er auch die Frau Feldwebel. „Ist Lottchen schon aus der Schule? Nein?"
„Nummer vier", dachte der Referendar. Da verbeugte er sich schon vor der kleinen Frau, deren grauer Kopf gar nicht zu dem frischen Gesicht passen wollte.
Er hatte richtig taxiert. Der separate Eingang vom lur sollte ihm gehören. Er führte in ein zweifenstriges orderzimmer, in dem Bett, Waschtisch und sonstige Toilettegegenstände placiert waren. Von diesem Flurzimmer kam man dann in den Arbeitsraum, der recht behaglich eingerichtet war. Im Erker ein Schreibtisch, mit grünem Tuch bespannt, Diwan, Schaukelstuhl, Sessel mit weißgewaschenen Schonern daraus, die unvermeidlichen japanischen Fächer in den Ecken, Photographien, die einen bärtigen Unteroffizier darstellten — alles nicht mehr neu, aber noch taktfest.
Das Beste war jedenfalls die kleine Veranda, auf die man hinaustreten konnte.
Ganz entzückt sah Peter Körner sich um. Vor ihm, rechts und links, der kleine Ziergarten. Jenseits des Gitters die Straße. Sanft fiel das Land dann ein paar Meter zum Ufer des Sees ab, der blau vor ihm lag.
Ueber die noch kahlen Baumwipfel am gegenüberliegenden Ufer stieg ein Turm empor — der Wasserturm, sagte Frau Neugebauer, — und fast zu Füßen baute sich die Badeanstalt — „für Militär und Zivil" — in den See hinein. Man konnte die Sprungbretter, wenn man das Auge anstrengte, gerade noch unterscheiden.
„Hier bleib' ich natürlich", dachte der Referendar.
„Und der Preis, Frau Neugebauer?"
Das betuliche Madämchen wiegte und drehte sich wie eine Henne.
„Ach Gott, Herr Referendar . . . wenn Sie's zufrieden sind: vierzig Mark den Monat."
„Topp. Dann wären wir soweit einig. Wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, nehmen Sie die japanischen Fächer, die Schutzdeckchen und -die Photographien bis morgen weg. Sie dürfen sich selbst nicht berauben, Frau Neugebauer. Ja, und die Hauptsache: Der Hund! Die Fußböden sind Wohl mit Milch aufgewischt? Hm, das wird natürlich dann nicht nötig sein. Wo ein Hund ist, sieht der Boden nie mehr so blank aus."
Die Vermieterin nickte vor sich hin.
„Geht es nicht ohne den Hund, Herr Referendar?"
„Ohne den-?"
Er lachte laut auf. „Nein, verehrte Frau! Das ist mein besseres Selbst. Das ist meine Schwäche und Stärke. Lieber wohn' ich mit Satan auf dem Rumpelboden uwd guck' aus der Dachluke, als ohne ihn im Schloß. Soll das heißen, daß ich wegen des Hundes die Zimmer nicht kriege?"
„Bewahre, bewahre", lenkte das Madämchen zurück. „Aber entschuldigen Sie: ist er wenigstens stubenrein?"
„Der Hund?" Peter Körner war außer sich. „Frau Neugebauer, der Hund hat vor einem Jahre in der Jugendklasse den ersten Preis bekommen, vor acht Wochen Zn Berlin bei denkb ar sch ärfst er Konkurrenz den z weite n.
Württemberg
Stuttgart, 24. Juni. Ein Abschiedsgru^ Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hebt, nachdem , . nunmehr ihre Tore geschlossen hat, in einer Zuschrift hervor, daß die Ausstellung in allen ihren drei Abteilungen: Tieren, Erzeugnissen und Geräten, ihren Zweck, die deutsche Landwirtschaft zur Förderung der Technik anzuregen und auch dem Städter einen Einblick in die Produktionsverhältnisse der Landwirtschaft zu verschaffen, voll erfüllt hat. Die Zuschrift erwähnt die glänzenden Leistungen der Reichsbahn und der Verkehrseinrichtungen der Stadt und rechnet mit einer Besucherzahl von etwa 230 000 wie im Jahr 1908. Leider reicht dieser Besuch nicht aus, um die Kosten der Ausstellung voll zu decken, so daß die D.L.G. mit einem Abmangel von 100—150 000 „st rechnet. Die Gesellschaft wird diesen Zuschuß gern tragen in der Ueberzeugung, daß die Ausstellung in dem Heimatland ihres Gründers Max Eyth ihren gemeinnützigen Zweck erfüllt und reiche Anregung zur Förderung der Landwirtschaft im ganzen Reich gegeben hat.
Der Finanzausschuß beriet den Kultetat und lehnte einen Antrag Schees (Dem.) ab, einen Oberrechnungsrat der Gruppe X zum Regierungsrat dieser Gruppe zu ernennen. Kultminister Bazille teilte mit, daß die Vorbereitungen für die Eingliederung der Oberschulbehörden ins Minister! >m im Gange seien und daß diese Frage in Verbindung mit der Staatsvereinfachung im Lause des Winters den Landtag beschäftigen werde. Bei den Kapiteln 41 bis 47 über die Leistungen an die Kirche erklärte der Minister auf die Ausführungen von verschiedener Seite, daß dis Klarstellung der Rechtslage schwierig sei. Man müsse die bestehenden Bestimmungen in der Praxis loyal anwenden. Beim Kap. 48 (Universitäten) wurde ein Antrag Heymann (Soz.) aus stärkere Berücksichtigung des Genossenschaftswesens in der Wirtschaft angenommen, desgl. ein Antrag aller Parteien aus Berücksichtigung der Auslandskunde an der Universität und an der Technischen Hochschule. Bei den Kapiteln 55 und 56, Höhere Schulen, wurde ein Antrag Sche«f-Dr. v. Hieber (Dem.) mit 8 gegen 6 Stimmen abgelehnt, im Haushaltplan für 1925 die Stellenanforderung auch bezüglich der höheren Lehrer nach dem Grundsatz der Sechstelung zu gestalten und dabei ein volles Sechstel der Gesamtstellenzahl in Gruppe XII einzustufen. Finanzminister Dr. Dehlinger hatte darauf hingewiesen, daß der Antrag finanziell unmöglich sei. Man könne auch nicht Lehrer an kleineren Anstalten in Gruppe XII einstufen, während andere Beamtenkatego ;n am gleichen Ort tiefer eingestuft seien. Die Ausführungen von Prof. Dr. Haller über das höhere Schulwesen wu ' :n von einem Redner des Zentrums entschieden zurückgewi. n. Die Kurzstunde erregte bei mehreren Rednern lebhafte Bedenken. Auf die Ueberfüllung der höheren Schulen wurde ebenfalls hingewiesen. I
Todesfall. Der aus Bopfingen gebürtige Oberpräz- ' or a. D. Otto Schairer ist im Alter von 75 Jahren nach längerem Leiden gestorben. Der Verstorbene war bi- vor sechs Jahren am Karlsgymnasium tätig, 23 Jahrs lc, or- isitzcnder des Stuttgarter Liederkranzes und wurde bei . ss.'n Hundertjahrfeier zum Ehrenvorsitzenden ernannt; ferner war er Ehrenmitglied einer ganzen Reihe Gesangvereine, Vizepräsident des Schwäb. Sängerbundes und langjähriges A -- schußmitglied des Deutschen Sängerbundes. Bekannt w > er auch durch seine Hymne „Deutschland, dir mein Va r- tand", die beim vorjährigen Sängerfest in Hannover qe- sungen wurde und heute zum deutschen Liederschatz gehört.
Ein Lehrstuhl für Auslandskunde an Universität ' d Technischer Hochschule. Die Abg. Dr. Hölscher, Dr. T > wänger, Roos, Dr. Scheermann, Küchle, Dr. Cgsll if, Schees, Dr. Sieger und Dr. Wider brachten im Lan' g einen Antrag auf Errichtung eines Lehrstuhls für Kunde des Auslandsdeutschtums an der Universität Tübingen und der Technischen Hochschule Stuttgart ein. -
Der würkt. Arbeitsmarkt. Die stetige Besserung der Ar- beitsmarktlage, die Württemberg besonders seit Beginn dieses Jahrs aufzuweisen hat, zeigt auch die Tatsache, daß die Zahl der Stellen, die durch die württ. Arbeitsämter besetzt werden konnten, sich in den letzten Monaten von Monat 'U Monat je um rund 1000 — bis auf 22 000 im Mai — die höchste bisher erreichte Zahl — vermehrte. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen, die am 1. Juni etwa 500 — gegenüber 14 000 in Baden! betrug, ist auf 400 am 15. I. ui zurückgeganaen. Nicht gut beschäftigt sind nur Teile der Edelmetallindustrie und die Schuhfabriken, die schweres Schuhwerk Herstellen. ^
Mahnung an die Gemeinden zu Sparsamkeit. Das Ministerium des Innern und der Finanzen erläßt an die Ee-
Glauben Sie, daß ich den Hund für tausend Mark verkaufe? Dann irren Sie sich! Und Sie fragen, ob er stubenrein ist? Das würde ich bei einem Kollegen als Tusch auffassen. Selbst wenn Satan achtundvierzig Stunden eingesperrt ist, werden Sie sich nicht zu beklagen haben. Dann benutzt er eine Vase."
Frau Neugebauer kluckerte vor Lachen.
„Herr Referendar sind so spaßhaft..."
„Immer feste! Wer lange lacht, lebt lange. Wir wrden uns schon vertragen, Frau Neugebauerl"
Plötzlich sah er sie an. „Entschuldigen Sie, verehrte Frau, ich verdreh' Wohl Ihren Namen? Sie zucken immer so ..."
In das frische Gesicht der Grauköpfigen stieg die Röte.
„Ach, lassen Sie doch! ... Der Name ist ganz richtig .. . nur. . . nur...
„In Großkirchen", sagte sie endlich resolut, „muß man sehr auf seine Stellung sehen. Und wenn der Herr Referendar nach Frau Neugebauer fragen, so wird man Sie zur Waschfrau Neugebauer führen. Die besseren Leute nennen sich hier bei den Titeln. Wenn der Herr Referendar also so gütig sein wollen: Frau Feldwebel, bitte. Es ist nur wegen der Reputation."
Peter Körner war fassungslos.
„Ja natürlich", nickte er dann, „ich verstehe . . . es könnte schließlich auch eine Verwechslung mit der Waschfrau geben. Man hält hier auf die soziale Stellung .». sehr richtig! Nehmen Sie nur meine Unkenntnis nicht übel, Frau Feldwebel!" !
Das Madämchen strahlte. „Es ist doch beinahe Offiziersrang . . . mein guter Mann ist von seinem Haupt- mann immer als Kollege ästimiert worden. Und als er starb und ich mit den Kindern dasaß . .
(Fortsetzung kolüt.1