an dem Fünfmächteoectrag beteiligen wollte. In bezug «us die polnische und tschechoslowakische Grenz« sei die Pariser Erklärung ausfallend undeutlich; man müsse eine nähere Erklärung fordern, was Frankreich darunter verstehe, daß es bei einen, „ch a r a k t e r i s i e r t e n A n g r i f f" auf die Oststaaten in Deutschland einmarschieren dürfe.
Die „Morningposr" schreibt, Frankreich habe in Marokko, England in Aegypten und Indien Sorgen, es sei daher notwenig, daß beide Mächte in Europa (auf Kosten Deutschlands) zu einer Verständigung gelangten, denn die außereuropäischen Schwierigkeiten können nicht beseitigt werden, wenn in Europa ein unruhiges und ungebändigtes Deutschland vorhanden sei. Italien fange an, zu begreifen, daß es sich nicht zu weit von den Verbündeten entfernen dürfe-
Der „Daily Expreß" des Lord Veaverbrook sagt, mit dem Abkommen habe die englische Regierung sich tatsächlich einverstanden erklärt, daß der Rhein Frankreichs Grenze sei. Es handle sich um eine grundsätzliche Wandlung der englischen Politik.
Die „Daily News" behaupten, es sei unrichtig, daß über die Einmarschsrage schon eine Einigung erzielt sei, sie sei vielmehr späteren Verhandlungen Vorbehalten.
Der Neuyorker Berichterstatter des „Daily Telegraph" nieldet, in den amtlichen amerikanischen Kreisen sei man mit der Entwaffnungsnote unzufrieden; sie sei zu scharf und ein Hindernis in der Lösung der europäischen Frage.
Der Eindruck in Amerika
Washington, 9. Juni. In den maßgebenden Kreisen ist man überzeugt, daß die Entwaffnungsnote an Deutschland den wichtigsten Abschnitt der Entwicklung nach dem Krieg eingeleitet habe und daß die weitere Entwicklung einen entscheidenden Einfluß auf die künftige Stellungnahme der Vereinigten Staaten ausüben werde. Zunächst werden umfangreiche diplomatische Verhandlungen nötig Hein.
Die „Newyork Times" schreibt, der Inhalt der Note verstärke die Auffassung, daß die Verzögerung der Räumung auf politische Gründe zurückzuführen und daß die Behauptung deutscher Entwaffnungsverstöße nur ein Vorwand gewesen sei.
Die Neuyorker „Evening Post" sagt, Deutschland sei jetzt vor die Wahl gestellt, die Verbandsmächte zufriedenzustellen oder das Rheinland fahren zu lassen.
Italien gegen die französische Brunnen Vergiftung
Rom, 9. Juni. Die „Agenzia di Roma" wendet sich gegen die von der französischen Presse verbreiteten falschen Nachrichten, die der deutschen Botschaft in die Schuhe geschoben wurden. Durch diese Ränke werde in den diplomatischen Kreisen Italiens der peinlichste Eindruck hervorgerufen, weil man dadurch auch die italienische Politik zu verdächtigen versuche. Die Folge könne nur sein, daß man gegen die Erfinder und Verbreiter solcher Nachrichten das tiefste Mißtrauen hege.
Anruhen auf der Insel Samos
Athen. 9. Juni. Die griechische Regierung teilt mit, daß auf der Insel Samos, die seit dem Friedensschluß zu Griechenland gehört, zwei Zuchthäusler, die Brüder Taya, mit anderen befreiten Sträflingen und anderen Anhängern die Gendarmerie überfallen und d^r Waffen beraubt haben. Die Hafenstadt Vathy sei von der Bande besetzt und die Staatskasse mit 59 090 Drachmen geraubt worden. Die Regierung hat einen Zerstörer und Truppen zur Unterdrückung des Aufruhrs abgesandt.
Hundertjahrfeier der norwegischen Einwanderung in Amerika
Reuyork, 9. Juni. In St. Paul (Minneapolis) wurde die Hundertjahrfeier der norwegischen Einwanderung in Gegenwart des Präsidenten Coolidge und des Staatssekretärs Kellogg festlich begangen. Kellogg sagte in einer Rede, es gebe Leute, die mit der amerikanischen Vevfaffung unzufrieden seien und die auf Umsturz ausgehen. Niese Leute sollen dahin gehen, wo sie eine Regierung nach ihrem Geschmack finden. Coolidge betonte, die Vereinigten Staaten haben mit ihren verschiedenen Vevölkerungsbestandteilen in schwerer Prüfungsstunde ihre nationale Einheit bewiesen. Wenn dies in Amerika möglich war, warum sollte es nicht aus der ganzen Welt möglich sein?
Die Unruhen in China
London. 9. Juni. Die „Times" meldet, di« Lage in Shanghai sei noch immer sehr ernst und die Unruhe greife auf weitere Provinzen über. In Honan sei die Stimmung gereizt. China soll von Kanton im Süden bis Peking in Gärung sein. Das Bestreben Sowjetrußlands, China gewissermaßen in seine Obhut zu nehmen, hat nach dem „Daily Telegraph" die ernste Aufmerksamkeit Japans wachgerusen. Die nächsten sechs Monat« würden nach der Ansicht in Tokio eine ganz neue Zeit für den Osten Asiens heraufführen.
Die „Moxnmgpost" erfährt aus Shanghai, die dortigen
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dd Roman von Erich Eben st ein.
Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart.
Mittel und Wege dazu glaubte er durch Mitteilungen seines Vaters SU besitzen. In diesem Vorhaben sollten ihn Aeußerlichkeiten nicht stören. Darum schloß er mit Münzer einen Vertrag, der diesen für alle aus dem Tausch der Papiere etwa entstehenden Nachteile in reichlicher Weise entschädigt haben würde. Daß Münzer es trotzdem vorteilhafter finden könnte, Herr von Rosen- sHvert zu bleiben, um als solcher seinen Ansvruch auf die reiche Erbschaft geltend zu machen, konnte er freilich mchr ahnen.
Ohne jedes Mißtrauen und durchaus vornehm gesinnt, hatte er seine Pläne mit Münzer öfter besprochen, schon damit dieser, im Falle Rosenschwert etwas zustoße, d,r noch lebenden anderen Verwandten verständigen könne.
Sv gab er dem Manne ahnungslos selbst die Möglichkeit in die Hand, den Betrug zu versuchen.
Wiederholt hatte er ihm gesagt: Die fraglichen Dokumente, die allein das Testament umstoßen können, müssen sich derzeit noch im Schloß Gallenhofen befinden. Sie zu vernichten, kann kein Rosenschwert den Mut gesunden haben. Mein Onkel hat sie offenbar nur in em Versteck gebracht, wo man sie ohne Kenntnis der baulichen Anlage kaum finden kann. Es gibt zwei solche Verstecke und außer meinem Onkel hat sie nur mein Vater gekannt. Ich wül mich also unter allen Umständen zuerst in den Besitz des Schlosses setzen und dann in den Verstecken Nachschau halten. Ueber diese selbst machte er Münzer Ktzüe näheren AngMs, doch bat dieser wohl gehofft, sie
Ausländer sehen es jetzt Äs einen verhängnisvollen Fehlgriff an, daß man seit dem Weltkrieg den Deutschen und Oesterreichern die Fremdensonderrechte genommen habe, denn dies habe zu einer zunehmenden Verminderung des Ansehens der Fremden überhaupt geführt.
In Shanghai verlangten verschiedene Versammlungen der Chinesen die Zurückziehung der fremden Truppen, Aufhebung der Sonderrechte der Fremden, Abschaffung des gemischten Schiedsgerichts und daß die Generalkonsuln von England und Japan sich bei der chinesischen Regierung entschuldigen.
In Kai Feng sind ernste Unruhen gegen die Fremden ausgebrochen.
Nach der Morningpost ist die Regierung in Peking ganz machtlos, die Studentenvereinigungen üben dagegen den größten Einfluß aus. Moskau stehe auf der Seite des Generals Fengjuhsiang, Japan halte es mit Tschangtsolin (Mandschurei).
Washington, S. Juni. Die Vereinigten Staaten werden sich einer Kommission der Mächte anschließen, di« von Peking nach Shanghai gesandt worden ist. um über die Ursache der letzten Unruhen Erhebunsen anzustellen.
Die Zerskörungsforderung in den Krupp-Werken
Essen, 9. Juni. Von seinen der Firma Krupp wird mitgeteilt, daß in den KrupprL.-rken seit dem Waffenstillstand nichts mehr an Waffen hergestellt worden sei als jährlich vier leichte Kanonen als Ersatz für die Reichswehr, wie es im Vertrag von Versailles vorgesehen sei. Der Verlust der zur Zerstörung angeforderten Maschinen sei für die Kruppwerke und in nationalem Interesse deshalb besonders schmerzlich, weil gerade in diesen Monaten auf den Maschinen, hauptsächlich große Drehbänke, hochwertige Auslandsaufträge hergestellt werden selten. Das sei der eigentliche Grund für die Förderung der Zerstörung, und nicht militärische Besorgnisse, die es gar nicht gebe. Es handle sich um die Bekämpfung des deutschen Wettbewerbs auf dem Weltmarkt. Unwahr sei, daß bei der Firma Krupp Munition gefunden worden sei. In allen Werken gebe es keine Munition, die Vorgefundenen Sprengstoffe seien solche, die in jedem Bergwerksbetrieb gewöhnlich und unentbehrlich seien. Um den Uebergang von der früheren Waffenherstellung zur Friedensfabrikation zu bewerkstelligen, habe die Firma Krupp bis jetzt 103 Millionen Goldmark an Zerstörungen und Zerstreuungen opfern müssen.
Die deutsche Jndustriellenvereinigung erhebt gegen die Zrrstörungssorderungen des Botschafterrats entschiedenen Einspruch. Mindestens 250 Millionen Wirtschaftswerte würden vernichtet, nur damit Deutschland geschädigt und im Wettbewerb gelähmt werde.
Siegreiches Vordringen Abd el krims
Paris, 9. Juni. Das „Journal" meldet über die Kämpfe in Marokko, der Angriff der Kabylen habe sich in den letzten 48 Stunden noch mehr verstärkt. Besonders erbittert seien die Kämpfe der Dscheballas gegen den linken (westlichen) französischen Flügel. (Vor einigen Tagen hat der amtliche Bericht behauptet, die Dscheballas seien von Abd el Krim abgefallen.) Die französischen Stellungen dort seien bereits von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten. Weiterhin sei die französische Front am Werghasluß im Osten und Westen stark bedroht. (Die willkürliche Besetzung des Werghage biet s, bas die Kornkammer des Rifs darstellt, durch^'M FkTIffzvsen gab den Anstoß zu dem neuen Krieg.) Bibana sei von den Kabylen besetzt.
Im Kampf fing ein französisches Bombenflugzeug Feuer und stürzte ab. Die Bomben explodierten und Führer und Beobachter wurden getötet.
Die Blätter suchen nach Gründen, um die dauernden Mißerfolge des französischen Heeres zu erklären. „Paris Soir" meint, die Unmöglichkeit der Verwendung der schweren Artillerie, die bei dem Gelände und der Kampfesart der Feinde nutzlos sei, verschulde den Rückzug. „Journal des Debats" bedauert den Mangel an Fesselballons. Einige. Blätter sind der Ansicht, daß die Heerführung des Marschalls Lyauthey nichts tauge. Die Blätter bestätigen aber, daß Abd el Krims Sireitkräfte sich fortdauernd ver- mMen und baß die Stämme in Französisch-Marokko unzuverlässig seien.
?n der Pfalz sind mehrere marokkanische Soldaten wegen M..üerei erschossen worden.
Württemberg
Stuttgart, 9. Juni. Schleswig-Holsteiner Be- s u ch. In der Zeit vom 1. bis 5. Juli werden etwa 600
Mitglieder des ' Schleswig-Holstein-Bundes zu Besuch in Stuttgart eintreffen.'
Abbau der W^ herpe"'U. Wenn die Wucherpolizei abgebaut wird, müssen natürlich wieder viele Beamte dran glauben, die überflüssig werden. Deshalb wehren sich schon einige Polizeibehörden. Sie machen darauf aufmerksam, daß es bei ihnen keine Wucherpolizei gebe, daß vielmehr alle Aufgaben der Wucherpolizei von den ordentlichen Polizeibehörden besorgt werden. Den Beamten sei alles Gute gegönnt, aber die Befreiung von dem mörderischen Druck ist für die Wirtschaft wichtiger, als die Festhaltung der Beamtenschaft an einem durch die Verhältnisse überflüssig gewordenen Amt. Es werden sich dankbarere Aufgaben für die bisherigen Hüter der Wuchergesetzgebung finden.
konsumvereinswahlsn. Bei den Wahlen der Vertreter im Stuttgarter Spar- und Konsumverein erhielten die Sozialdemokratie 96 Sitze, der Beamtenbund 59, die Christlichen Gewerkschaften 35 und die Kommunisten ebenfalls 35 Sitze. Von den rund 40 000 Mitgliedern des Konsumvereins haben nur 3493 abgestimmt.
Vom Tage. Beim Aufspringen aus einen Straßenbahnwagen am Schloßplatz kam ein junger Mann zu Fall und brachte den rechten Fuß unter die Räder, der schwer verletzt wurde. — Beim Zigarettenrauchen im Bett in einem Haris der Bergstraße ist ein junger Mann eingeschlafen und das Bett geriet in Brand. Der Unvorsichtige erlitt etniße Brandwunden, der sonstige Schaden ist nicht bedeutend. — Leichtere Unfälle durch Straßenbahn, Kraftwagen und Motorräder verzeichnet dex Polizeibereicht, wie fast täglich, in großer Zahl. — Bei der König Karlsbrücke wurde die Leiche eines 51jährigen, getrennt-lebenden Bierbrauers aus dem Neckar gelandet. Es liegt Selbstmord vor.
Aus dem Lande
Lndwigsburg. 9. Juni- 80. Geburtstag. Gymnasial- rekwr a. D. Erbe feiert am 10. Juni in geistiger Frische seinen 80. Geburstag. 30 Jahre wirkte er am Stuttgarter Eberhard-Ludwig-Gymnasium, um dann das Rektorat des hiesigen Gymnasiums zu übernehmen. Als Herausgeber des Wörterbuchs der deutschen Rechtschreibung ist er xHmlichst bekannt.
Leudsiedel OA. Gerabronn, 0. Juni. Vom Wagen gestürzt. Der 66 Jahre alte Bauer Schülein wollte von einem Wagen abspringen, dessen Pferd scheute. Er wurde so unglücklich auf die Straße geschleudert, daß er die Wirbelsäule brach und sofort tot war.
Bühieriann OA. Ellwangen, 9. Juni. Marktgenehmigung. Durch Erlaß des württ. Arbeitsministeriums is! der Gemeinde Bühlertann auf die Dauer von fünf Jahren, vom 1. August 1925 bis 31. Juli 1930, die Erlaubnis erteilt worden, alle 14 Tage einen Schweinemarkt abzuhalten. Damit dürfte die für die beteiligten Gemeinden so leidliche Streitsache eine gerechte Lösung gefunden haben.
kirchheim u. T-, 9. Juni. Einbruchsdiebstahl. In einer hiesigen Villa wurde nachts eingebrochen und eine Schreibmaschine und eine Geldkassette mit 100 Inhalt entwendet. Die Diebe entkamen unerkannt. — Ein weiterer Einbruch wurde im staatlichen Haushaltungsseminar ausgeübt. Der Einbrecher mußte aber, durch die Bewohner verscheucht, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Er wurde durch die Polizei verhaftet.
Owen, OA. Kirchheim, 9. Juni. Lebensmüde. Der 71jährige ledige Bauer Johannes Huber hat sich in den Wasserbehälter der Fabrik. Leuze bei Brucken gestürzt. Angst vor längerem Siechtum scheint den seit Monaten leidenden Mann in den Tod getrieben zu haben.
Rottrveii, 9. Juni. Durchgebrannt. Der 17jährige Schuhmacher Wieser, der seit zehn Tagen auf der Neckarburg als Milchkutscher angestellt ist, ist abends mit eln- kossierten Geldern, einer Summe von 230 -4t, verschwunden.
Rißtissen OA. Ehingen, 9. Juni. A b st i m m u n g. Bei der Abstimmung wegen der Zugehörigkeit Rißtissens zu den Oberämtern Ehingen oder Laupheim stimmten 352 für Laupheim und 12 für Ehingen.
Friedrichshafen, 9. Juni. Ertrunken. Die Kleider des bei der Schwenninger Firma Bürk-Maier beschäftigten Angestellten Vogt, aus Rottweil gebürtig, der -sich gegenwärtig hier in Ferien befindet, wurden am Bodenfee aufgesunden, sodaß anzunehmen ist, daß er beim Baden ertrunken ist.
Ellwangen, 9. Juni. Grenadier st raße. Anläßlich des Königsgrenadierfestes gab Stadtschultheiß Etten- sperger den Beschluß des Gemeinderats bekannt, daß eine neue Straße „Grenadierstraße" benannt worden sei.
Eutingen OA. Horb. 9. Juni. Uebersahren. Beim
selbst ausfindig zu machen, sobald er erst Herr des Schlosses wäre . .
„Einen Augenblick —" unterbrach hier Egbert Romberg den Detektiv. „Darf ich fragen, wie Sie zur Kennt- nis Dieser Dinge kamen, die doch sicher nur den zwei Be- teiligten persönlich bekannt sein konnten?"
„Ich werde es Ihnen später sagen öder vielmehr, eS wird Ihnen aus dem weiteren Verlaufe meines Berichtes -von selbst klar werden", antwortete Silas Hempes. mit feinem Lächeln. „Vorläufig sind wir noch auf dein „Van Zoopten" in jener Nacht, als Herr von Nosenschwer' das Meerleuchten bewunderte. Es war eine warme, klare. Nacht und er stand anfangs allein, seine Zigarre rauchend, au die Schiffsbrüstung gelehnt. Da vernahm er leise Schritte hinter sich.
„Sind Sre's, Münzer?" fragte er, sich halb umwindend. Denn als Rosenschwert die gemeinsame Kajüte verlassen, hatte Münzer, den die Schwüle gleichfalls nicht schlafen linß, erklärt, später Nachkommen zu wollen.
Auf seine Frage erfolgte keine Antwort. Im nächsten Augenblick aber erhielt er einen Schlag auf den Kopf, fühlte, wie jemand seine Beine packte, und flog, die Besinnung verlierend, hinaus ins Leere . . ."
„Schrecklich!" stöhnte die Majorin schaudernd.
Hempel fuhr fort: „Der Mörder hatte offenbar darauf gerechnet, daß der Schlag an sich schon tödlich sei und ber Körper des Unglücklichen unter die Schiffsräder gerate. was sehr häufig der Fall ist, wenn jemand über Bord stürzt. Beides war hier nicht der Fall. Herr von Rosenschwert war wohl bewußtlos, aber nicht tot, und mußte durch das strudelnde Wasser vom Schiffe abgetrieben sein. Da sich dieses in voller Fahrt bejgsid, gelapg eZ
erst viele Meter weiter, es zum Stoppen zu bringend Mondschein gab es nicht. Der regungslos im schwarzenj Wasser treibende Körper, den die Strömung rasch immer weiter von der Unglücksstelle wegführte, wurde von d e»> ausgesetzten Booten nicht gesichtet.
Als Herr von Rosenschwert wieder zur Besinnung kam, war vom Schiff keine Spur mehr zu sehen. Er lag, auf dem Rücken und machte instinktiv ab u. zu Schwimm-^ bewegungen, ermüdete aber stets sehr rasch und ließ sich einfach treiben. Besonders, da er merkte, daß er sich M einer ziemlich starken Strömung befand und dara^ aiH die Nähe einer Insel schloß, deren es dort eme Menge gibt. Sein Kopf schmerzte fürchterlich. Seine Schwache war so groß, daß ihm noch mehrmals die Sinne zu ver- gehen drohten. Ein Glück war es, daß er der Hitze wegen außerordentlich leicht bekleidet war. ,
Wie lange er so dahin trieb, wußte er später selbst nicht mehr. Als der Morgen graute, fühlte er sich W erschöpft, daß er sich verloren gab. Da sah er plötzlich im Dammes licht etwas Dunkles auf sich zuschießen und erkannte einess der langen, schmalen Boote, wie sie die jenes Himmelsstriches benützten. Seine letzten Kräfte ML sammenraffend, schrie er laut um Hilfe. Dann de-rgrM gen ihm die Sinne. Er kam erst wieder unter dem, PaH mendach einer Eingeborenenhütte zu sich, umrmg-t vM Malaien, die ihn neugierig anstarrten. Ein fimger Ws^ ßer, den die anderen mit Tuwan^Doktor ansprachem über ihn gebeugt.
Später brachte man ihn ln ein holländisches wo er drei Wochen lag und Zeit hatte, über sem.MW^ nachzudenken. Erst da wurde ihm klar, was mit Hm ,M schehen war und welch ein Schurke Richard MSyOMW
(Fortsetzung sMI