ohne Ergebnis. Im Aeltestenrat wurde beantragt, die Regierungsbildung bis nach der Reichspräsidentenwahl zu verschieben.
Die er Koalition in Hessen
Darmskadt, 20. März. Nachdem das Zentrum der bisherigen Koalition wieder beigetreten ist, wurde das alte Kabinett wieder gebildet: Staatspräsident Ulrich (Soz.), Minister von Brentano (Zentr), Henrich (Dem.) und Raab (Soz.). Die Regierungskrise hat volle 14 Wochen gedauert.
Des deutsche kriegsnokgeld in Belgien Brüssel. 20. März. Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist in Brüssel eingetroffen, um über die Regelung der Angelegenheit der 6 Milliarden Goldmark Verhandlungen einzuleiten, die während des Kriegs zürn Zwangskurse in Belgien ausgegeben und beim Wassenstillstand zum Normalkurs von der belgischen Nationalbank übernommen wurden.
Die deutschen Bedingungen für den Völkerbund London. 20. März. Dem .Daily Telegraph" wird von seinen« Berliner Berichterstatter gemeldet, die Verhandlungen zwischen Deutschland und den Verbündeten über die Sicherheitsfrage werden alsbald beginnen. Als Vorbedingung für den Eintritt in den Völkerbund verlange Deutschland eine bindende Erklärung für die Räumung des Ruhr- gebiets und der Kölner Zone zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der »nächste Schritt" werde ein Vertrag sein, durch den Deutschland die Abtretung von Elsaß-Lothringen und Eupen-Malmedy dauernd anerkenne. Dann kommen Schieds- gerichtsverträgs mit Polen und der Tschechoslowakei und hierauf würde die militärische Ueberrvachung dem Völkerbund zu übergeben sein. (Nach dieser Meldung würde sich die Reichsregierung den Artikeln 16 und 17 "der Völker- bundsscchung unterworfen haben.)
Sicherheiksverkrag und Abrüstung London. 20. März. Der französische Botschafter ist nach der gestrigen Unterredung mit Ehamberlain sofort nach Paris abgereist, um Herrict Bericht zu erstatten. Die „Daily Mail" glaubt, über die Besprechung folgende Mitteilung machen zu können: Es sei Ehamberlain in Paris gelungen, Herriot davon zu überzeugen, daß das Genfer Protokoll keineswegs das einzige oder beste Mittel zur Erhaltung des Friedens sei. Herriot befürchte aber innerpolitische Schwierigkeiten, wenn er seine Meinungsänderung bekannt gäbe. Er teile den Wunsch, daß ein Vorschlag ausgearbeitet werde, der das Protokoll ersetzen könnte, und mit dem der Völkerbund zusammenhinge. Ehamberlain soll dem von Lenesch gemachten Vorschlag zweier Sichsrheitsverträge im Westen und im Osten Deutschlands nicht abgeneigt sein. (Benesch stellt in Abrede, diesen Vorschlag gemacht zu haben. D Schr.) Ehamberlain sei auch der Meinung, daß England und Frankreich sich über die Abrüstung verständigen müßten, bevor dis Abrüstungskonferenz in Washington zusammentrete, sonst wäre wenig Aussicht, daß die Konferenz gelinge. Zurzeit könne allerdings von einer Verständigung kaum die Rede sein, da Frankreich nicht einmal bezüglich der Tauchboote eine Abrüstung zulassen wolle.
Eine italienische Richtigstellung Baris, 20. März. Der italienische Botschafter Aoezzano erklärt im „Matin" die gestrige Nachricht der „Chicago Tribüne", Italien habe England ein Mittelmeer-Abkommen mit Ausschluß Frankreichs vorgeschlagen, für unbegründet. Der Botschafter ersuchte Mussolini um eine amtliche Erklärung, daß Italien auf die Fortdauer des freundschaftlichen Verhältnisses zu Frankreich Wert lege.
Dom Aufstand der Kurden
Paris, 20. März. Nach einer Meldung der „Chicago Tribuns" wird die Zahl der kurdischen Aufständischen auf 25—30 000 Mann geschätzt, die sämtlich beritten sind. Die Türken sollen außer den stehenden Truppen noch 100 000 Reservisten aus Anatolien aufgeboten haben, von denen viele zu den Kurden übergegangen seien. Die Kurden bedienen sich im Kampf gegen dis republikanische Angora-Regierung des Korans und der grünen Fahne des Propheten. Kem-al Pascha will nach der Unterwerfung des Aufstands 2 Millionen Kurden zwingen, den Treueid zu leisten, Steuern zu zahlen und Militärdienst zu tun.
Steuerherabsetzung in Amerika?
Washington, 20. März. Eine Anzahl Bankiers hat den Präsidenten Coolidge ersucht, eine Sondertagung des Kongresses einzuberufen und ein Gesetz zur Herabsetzung der steuern einzubringen.
Streik gegen deutschen Wettbewerb London, 20. März. Die Maschinisten und Heizer der Fischdampfer von Fleetwood haben ihre Drohung, die Arbeit einzuftellen, wenn die Löschung ider Ladungen deutscher Jischdampfer nicht aufhörten, zur Durchführung gebracht. 17 Fischdampfer, die in den Streik eintraten/ sind außer Dienst gesetzt worden. Wenn keine Regelung erzielt wird, wird der gesamte Fischereibetrieb Mgelegt werden. Die Fischkäufer sind durchaus für die Zulassung deutscher und anderer ausländischer Fischdampfer.
Belgische Todesurteile
Brüssel, 20. März. Das Kriegsgericht von Namur verurteilte den Hauptmann Schultze und den Leutnant Kaisers von 181. Infanterieregiment zum Tode, weil sie 15 Zivilpersonen getötet und 14 Häuser in Waulsort verbrannt haben sollen.
Auslieferung der verhafteten Kommunisten München. 20. März. Vom Staatsgerichtshof wurde ei* hiesiger Untersuchungsrichter beauftragt, die Untersuchung gegen me in Stuttgart verhafteten Kommunisten zu führen, da es sich m der Hauptsache bei den Straftaten um ein« bayerische Angelegenheit handelt- Die beiden Abgeordneten Schlaffer und Götz werden nach München ausgeliefert
Württemberg
Stuttgart, 20. März. Staatliche Beiträge ft die Jugendpflegeverübände. In der Svor zeitung emes Stuttgarter Blatts findet sich in einem Bert über die Ausschußsitzung des Stadtverbands für Leib Übungen in Groß-Stuttgart die Behauptung, die den Iuaei pflegeverbänden zugewiesenen staatlichen Mittel feien in i Wege verteilt worden, daß jede der über 60 Organisation die dem Ämdesausschuß für Jugendpflege angefchloffen si ohne Rücksicht auf ihre Größe mch Bedeutung je 50 -si
i halten habe. Diese Behauptung ist unrichtig. Die an die Verbände und Vereine überwiesenen Beiträge bewegen sich zwischen 50 und 1400 ^si.
Todesfall. Kommerzienrat Wilhelm Julius Teufel ist im Sanatorium Neu-Wittelsbach bei München im Aller von 64 Jahren an einem Herzleiden gestorben.
Ernennung. Der Staatspräsident hat den Präsidenten Dr. Michel, Ministerialrat im Ministerium des Innern, zum Präsidenten der Ministeriälabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung und den Oberregierungsrat Ernst Schmidt im Ministerium des Innern zum Ministerialrat daselbst ernannt.
Regimenkskag des 1. Würkk. Landst.-Jnf.-Reg. 13. Am
Sonntag,den 15. März fand in der Landeshauptstadt eine Regimentszusammenkunft des 1. Württ. Landst.-Jnf.-Reg. 13 statt, an der viele Ehrengäste teilnahmen. Die Feier zu der die alten Kameraden zu Hunderten herbeigeeilt waren, wurde durch Reden, Lichtbilder und Militärmusik verschönt. .
Tom Tage. Bei Ausführung von Vauarbeiten stürzte in der Königstraße eine Wand ein. Hiebei wurde ein 40 Jahre alter Maurer verschüttet und so schwer verletzt, daß er nach wenigen Stunden an den erlittenen Verletzungen starb.
Ans dem Lande
Fellbach, 20. Mürz. Straßenbahn. Dieser Tage hat, wie das „Fellbacher Tagblatt" meldet, eine Konkmifsion das Gelände zum Bau der elektrischen Straßenbahn Stuttgart—Fellbach—Untertürkheim besichtigt. Der Ausführung stehen keine bedeutenderen Hindernisse mehr entgegen.
Auenstein. OA. Marbach, 20. März. Brand. Dienstag nacht brach hier ein Schadenfeuer aus, dem ein Wohnhaus und zwei Scheunen zum Opfer fielen. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt.
Heilbronn, 20. März. Jagdglück. Im Gruppenbacksr Wald wurden zwei jährige Wildschweine erlegt, ein drittes entkam verwundet.
Metzingen, 20. März. Volksbefragung bei der Eisenbahn. Die Reisenden des letzten, um 11.14 Uhr abends von Stuttgart hier ankommenöen Zugs wurden während der Fahrt von den Beamten gefragt, wer von ihnen für die Späterlegung des Zugs sei. Wie man hörte, war die. Mehrheit für Sväterlegung, etwa um 10.20 Uhr ab Stuttgart wie früher. Die Befragung soll in den nächsten Tagen weitergehen.
Urach, 20. März. Einstellung des Kraftwagenoer k e h r s. Wegen der Schneeverhältiüsse wird der Kraft- wagenverkehr Urach—Laichingen bis auf weiteres eingestellt. Dafür verkehrt zwischen Zainingen und Urach an Werktagen ein Schlittensnhrwerk.
Bad Boll. 20. März. Besitzoeränderung. Das bisher im Besitz der Allgemein..! Ortskrankenkasse Göppingen befindliche Waldkurhaus Bad-Boll ist durch Kauf an die Deutsche Gesellschaft für Handel und Industrie, Sitz in Wiesbaden, übergegangen. Wie verlautet soll Bad-Boll durch Neu- und Umbau bedeutend vergrößert und neuzeitlich eingerichtet werden. Die Uebernahme findet am 1. April statt.
Reutlingen. 19. März. Versuchter Kirchenein- bru ch. Ein Einbrecher erbrach das Häuschen des Totengräbers, woraus er dessen Dienstrock stahl. An der Katharinenkirche kletterte er am Blitzableiter empor und zertrümmerte einen Teil des Chorfensters.
Tübingen, 29. März. Druckzwang für Doktorarbeiten. Im Einvernehmen mit den anderen deutschen Hochschulverwalrungen wird der Druckzwang für Doktorarbeiten, auf den seit Herbst 1917 verzichtet wurde, vom 1. April 1925 ab r,ü->cr grundsätzlich eingeführt. Das Württ. Kultmiüifienum hat seroch auf Antrag des Senats der Universität genehmigt, daß während einer bis 31. März 1926 dauernden Uebergangszeit bei besonderer wirtschaftlicher Notlage von den Fakultäten Befreiungen vom Druckzwang ausgesprochen werden können.
Rottenburg. 20. März. Zum Jubiläum des Bischofs. Aus Anlaß des diesjährigen 25jährigen Bischofsjubiläums und 50jährigen Priesterjubiläums des Bischofs Dr. Paul Wilhelm v. Keppler erläßt das Domkapitel einen Aufruf, in dem die großen Verdienste des Bischofs als Lehrer, Führer und Hirte gewürdigt werden. Der Ausdruck der dankbaren Gesinnung soll eine Jubiläumsgabe sein zur freien Verfügung des Bischofs für die allgemeinen Bedürfnisse der Diözese.
Mössingen, 19. März. Entgleisung. Am Mittwoch abend entgleiste zwischen Bodelshausen und Belsen ein Güterwagen. Die Strecke war infolgedessen gesperrt, wodurch zwei fällige Züge erhebliche Verspätungen erlitten. Der sonst bis Hechingen fahrende Arbeiterzug blieb hier stehen und die Reisenden konnten erst mit dem letzten Zug weitersahren.
holzenhÄ-m, 20. März. Stiftung. Die Landw. Hochschule Hohenheim wurde dieser Tage durch eine hochherzige Stiftung der Firma Hofjuwelier Eduard Föhr in Stuttgart erfreut. Das Geschenk, eine Rektorkette in prächtiger Ausführung, ist ausgezeichnetes Erzeugnis edler Gold- jchmiedekunst.
Lorch, 20. März. Diebstahl. — Rodelunfall. Gestern abend wurde im hiesigen Gasthos zum Ochsen die Tageskasse mit einem größeren Geldbetrag von einem Dieb in einem unbewachten Augenblick aus der unverschlossenen Metzgerei entwendet. Von dem Täter hat man noch keine Spur. — In den letzten Tagen verunglückte ein schulpflichtiger Junge beim Schlittenfahren so schwer, daß er in das ftädt. Krankenhaus nach Gmünd eingeliefert werden mußte.
Baden
Karlsruhe,. 20. März. Der Vorstand der Badischen Landwirtschaftskammer 'erklärte sich damit einverstanden, daß eine Beschickung der 31. großen landwirtschaftlichen Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft in Stuttgart mit Schweinen, Schafen, Ziegen, Saatgut, Tabak, Wein erfolgen solle. — Am Ettlinger Tor entstand nachts zwischen jungen Leuten eine Schlägerei, in deren Verlaus ein 19jähriger Hilfsarbeiter drei scharfe Schüsse aus einem Revolver abgab. Dadurch wurden ein 19 Jahre alter Feinmechaniker am Arm und ein 32 Jahre alter verh. Schlosser am Kinn leicht verletzt.
Heidelberg, 20. März. Der Vertretertag des badischen i Kriegerbunds ist wegen der Reichspräsidentenwahl »us I 10. Mar verlegt worden.
Adelsheim, 20. März. Der Reichsbahndirektor von Stuttgart hatte hier mit den Gemeindevertretern der an der Bahn Heilbronn - Osterburken liegenden Gemeinden eine Besprechung zwecks' besserer Zugverbindung auf dieser Strecke.
Hirschlanden bei Wertheim, 20. März. Hier wurde ein 18jähriger Bursche aus Ravensburg, dessen Eltern gestorben sind, erhängt aufgefunden. Der Junge hatte „Hängerles" spielen wollen und ist dabei vom Tode ereilt worden-
Könighofen bei Tauberbischofsheim, 20. März. Der Gedanke, den 400jährigen Tag der Wiederkehr der großen Baucrnschlacht am 2. Juni 1525 in tgrend einer Weise zu begehen, wurde in der Versammlung des Stadtrats mit Vertretern aller Kreise der Bürgerschaft besprochen. Der Vorschlag des Landtagsabgeordneten und Oekonomierats Sack, dis Feier durch einen historischen Festzug und Darstellungen aus dem Bauernkrieg in Verbindung mit einem fränkischen Heimattag zu begehen, fand allgemeine Zustimmung.
Ettlingen, 20. Mürz. Der 18 Jahre ölte Arbeiter W. Rapp hier wollte am Mittwoch nachmittag einen Hund mit einer ihm zur Verfügung stehenden Mauserpistole in einer Scheuer erschießen. Der Schuß ging darauf nicht los, weshalb Rapp nach dem Versager forschen wollte. Die Waffe entlud sich in dem Augenblick als Rapp sie vor sich hielt, und die Kugel drang ihm in den Leib. Die Verletzungen sind lebensgefährlicher Art. — Das vorgestern auf dem Bahndamm Malsch-Bruchhausen als Leiche aufgesundere Dienstmädchen Daferner ans Wöschbach scheint das Opfer ines Zerwürfnisses mit ihrem Bräutigam zu sein.
Bufenbach bei Ettlingen, 20. Mürz. Ein verh. 36 I. a. Galoaniseurmeilter, der in einer Ettlinger Firma namhafte Silberdiebstähle verübt hatte, wurde festgenvmmen. Er hatte dem in Haft befindlichen Falschmünzer Essig und Genossen das Silber zur Anfertigung falscher Dreimarkstücke geliefert.
Dill'Ngen, 20. März. Die 23 Jahre alte Luise Blessing von Tr'werg trieb seit Oktober v. I. hier als freche Schwindlerin ihr Unwesen. Sie gab sich als Tochter verschiedener Vil- linger Einwohner aus und ließ sich von Geschäften Waren angeblich zur Auswahl mit nach Hause geben, ohne sich wieder damit sehen zu lassen. Bis jetzt sind' acht solche Fälle bekannt. Der Wert der gestohlenen Waren beträgt mehrere hundert Mark.
Zunsweier bei Osfenbnrg, 20. März. Beim Fußballspielen wurde der 20jührige Schwendemann von einem Mit- spielenden derart vor den Bauch getreten, daß die Nierest Hwer verletzt wurden. Der Verletzte wunde ins Krankenhaus nach Ofsenburg verbracht: man hofft, ihn am Leben zu erhalten. _
Lokales.
Wildbad, 21. März 1925.
Und unsere Jugend
Zur Konfirmation 1925
Wieder nabt der Konfirmationstag, und Kinder und Eltern freuen sich darauf, und das Kirchenjahr steht für 14 Tage unter dem Zeichen „Konfirmation". Denn was auch aeaen die Konfirmation voraebracht und an ihr reformbedürftig gefunden wird, sie ist und bleibt eine ungemein volkstümliche Feier: auch der Konfirmandenunterricht spielt im Volksbewußtsein eine viel größere Rolle als . der übrige Religionsunterricht. Als gottesdienstliche und als Familienfeier hat sie sich ihren sicheren Platz erobert. Das muK seine tieferen seelischen Gründe haben.
Wer einer Konfirmation beiwohnt, nicht nur als unbe- testiater neugieriger Zuschauer, der wird wohl immer eigentümlich bewegt werden durch den Anblick der Kinderschar. Es sind wirklich noch Kinder, in diesem Jahr, ehe das achte Nolksschuliahr allgemein eingeführt ist, meist 13jährige; Kinderstimmcn ft m. die Antworten her. Dazwischen ältere, gereiftsre. da und dort schon eine leicht brechende Stimme, ein gewisser Ernst doch über dem jungen Volk. Und nun für die allermeisten von ihnen ein entscheidender Wendepunkt ihres Lebens, Loslösung von der Schule, die seitdem ihren Tagsslauf und Tagesinhalt vorwiegend bestimmt und sie umhegt lat, bei manchen auch vom Elternhaus, das von klein auf ihre Heimat und ihre Umwelt wart Es ist die Erinnerung an unsere eigene Jugend, die uns das Herz warm werden läßt.
Enzgau-Wettläufe. Wie bereits bekannt, finden heute nachmittag und morgen die Enzgau-Wettläufe auf dem ideal gelegenen Sommerberg-Schigelände statt, zu welchen wiederum viel auswärtiger Besuch zu erwarten ist. Die Baiersbronner Läufer sind gestern abend schon angekommen. Damit die fremden Gäste einen guten Eindruck von Wildbad auch als Wintersportstadt bekommen, wird höflich gebeten, die Häuser zu beflaggen.
Politischer Vortrag. Heute abend 8 Uhr spricht im Hotel Weil der als guter Redner bekannte Landtagsabgeordnete Oster aus Stuttgart über das aktuelle Thema „Aufwertung, Steuerfragen, Präsidentenwahl". Man kann diesen Vortrag als Einleitung für die Reichspräsidentenwahl-Propaganda betrachten und ist deshalb an einem zahlreichen Besuch desselben wohl kaum zu zweifeln.
Linden-Lichtspiele. Samstag abend V-9 Uhr und Sonntag abend 'ft9 Uhr ist jedermann Gelegenheit geboten, wieder ein erstklassiges Programm zu sehen; einen Film, der in den größten Theatern von München, Stutt- gart und anderen Großstädten den allergrößten Erfolg zu verzeichen hatte. Man darf allerdings bei diesem Film nicht auf die so oft üblichen Sensationen gefaßt sein, denn es ist ein Gesellschaft-Spielfilm, der in ergreifender Weise ein Familien-Schicksal schildert. Der Film führt den schlichten Titel „Großmutter". Viele denken, der Titel ist nicht besonders zugkräftig, wer aber Gelegenheit hat, sich das Stück anzusehen, der wird voll und ganz befriedigt davon sein. Als Beiprogramm läuft ein Lustspiel, betitelt „Baby Peggy macht Hochzeit" mit der kleinen berühmten Peggy in der Hauptrolle. Peggy ist z. Zt. die beste, kleinste Filmschauspielerin der Welt. Da die Eintrittspreise sehr nieder gehalten sind )Mk. 1.20, 0.80 und 50 Pfg.) soll es jedermann ermöglicht sein, sich dieses wirklich hervorragende Programm anzusehen. Die Sonntag-Nachmittagsvorstellung fällt diesesmal aus.
Der Württ. Landesverband des D. Seeoereins veranstaltet vom 1.—S. August eine Sonderfahrt nach der Wasserkante und Berlin. (Siehe heutige Anzeige.) Die durch ihre Konzertreisen in Amerika rühmiichst bekannte „Schwäbische Liedergruppe" (Lhormeister Kromer) wird an der genußreichen und billigen Fahrt teilnehmen.