saßt 60 Fremdenbetken und alle Borrichtungen für Solbad­kuren.

Freiburg. 13. März. Vom hiesigen Schöffengericht wurde der 32 Jahre alte Bauarbeiter Hügel aus Dinglingen we­gen Beteiligung an den Septemberunruhen der Kommuni­smen im Jahr 1923 zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. > Der Arbeitgeberverband für Handel und Industrie im Kam- merbezirk Freidurg sprach einstimmig dem bisherigen ersten Vorsitzenden Dr- H i m m e l s b a ch das Vertrauen der Frei­burger Arbeitgeberschaft aus und wählte ihn erneut mmr ersten Vorsitzenden, nachdem sich Zeugen zu den Vertrags- abschlüssne und den ganzen Vorgängen geäußert hatten.

Pforzheim. 15. März. Die Gemeinde Sckö'"berg bei Neuenbürg beabsichtigt, mit den Nachbargemeinden einen Kraftwagenoerkehr mit Pforzheim aufzunehmen.

Gernsbach. 15. März. Infolge der Entgleisung eines Güterzuges entstand am Freitag abend oberhalb der Sta- tion Hilpertsau eine Verkehrsstörung. Es gelang späterhin, das Gleis für den Personenzugsverkehr freizumachen, sodaß der ^7 Uhrzug mit etwa halbstündiger Verspätung in Gerns­bach eintreffen konnte.

Heidelberg. 15. März. Am 1. Mai wird das Wieblinger Stauwerk in Betrieb genominen. Von diesem Tag an wi -d die Schiffahrt durch das neue Kanalbett geleitet. Die I - Neueinrichtung des Kraftwerks wird wahrscheinlich bis M ? dieses Jahrs vollendet sein, sodaß die Eröffnung des Kraft­werks zum 1. Juli erfolgen kann.

Mannheim. 15. Mörz. Billiges Kalbfleisch wird augen­blicklich hier verkauft. Von Holland werden Kälber einge­führt, deren Fleisch mit 84 Pfennig pro Pfund abgelebt wird, somit billiger als das Fleisch einheimisch Tiere. Die Metzgerinnung gibt bekannt, daß es sich dabei um lehr junge unentwickelte Kälber handle, deren Fleisch minder­wertig sei.

Germersheim, 15. März. Der 75 Jahre alte Privatmann Xaver Schimpel wurde von dem Saarbrückener Schnellzug kurz vor der hiesigen Signalbrücke überfahren. Der Getö­tete machte einen Spaziergang, bei dem ihn das Schicksal er­reichte.

Weinheim. 15. März. Der Bürgerausschuß genehmigte di« Aufnahme eines Darlehens von 37 000 Mark bei der badischen Gebäude-Versicherungsanstalt zum Bau von Woh­nungen-

kenzingen. 15. März. Der 71 Jahre alte Maurer Jo­hann Herr aus Nordweil, welcher seit einigen Jahren in der Kreispflegeanstalt Freiburg untergebracht ist. fiel in der Trunkenheit außerhalb Kenzingen in den Dorfbuch. Er konnte noch herausgezogen werden, starb jedoch alsbald au einem Herzschlag.

Hofweier bei Offenburg, 15. März. Der ledige Wilhelm Göppert fiel so unglücklich die Stiege herunter, daß er sofort tot war.

Markdorf a. Bodensee, 15. März. In Happenweiler wur­den Wohnhaus und Oekonomiegebäude des Landwirts Franz Mechenmoser durch Feuer zerstört. Außer dem Viehbestand konnte fast nichts gerettet werden.

Konstanz, 15. März. Eine von allen Bodenseeuferstaaken beschickte etwa 100 Teilnehmer zählende Versammlung des Bodenseefischereiverbands in Rorschach, befaßte sich ein­gehend mit der Bewirtschaftung des Sees. Statt des Ein­satzes von Seeforellenjährlingen soll der Iungbruk der Vor­zug gegeben werden und die Jungfische in bestehenden oder auch noch zu erstellenden Brutanstalten selbst erbrütet wer­den. Der Gewinnung von Hechtlaich soll alle Aufmerksam­keit geschenkt werden. Der Verbauung der Ufer mit Mauern soll wegen der Vernichtung der Laichplätze enkgegengetreien werden. Die Fischbrutanstalten werden in allen Staaken er­heblich ausgebauk evenk. mit Unterstützung des Verbands.

Waldshuk. 15. März. In Brunnadern ist das Haus des Landwirts Adolf Schlachter durch Feuer völlig zerstört wor­den. Es konnte nichts gerettet werden. In Nöggenschwiel ist das Anwesen des Schreinermeisters August Jäger einem Brand zum Opfer gefallen.

Gedenket der hungernden Vögel!

Das neue Wildbad.

(»I. Teil.)

Einige Anfragen sind der Anlaß für weiteres Eingehen auf die im !. Teil vonDas neue Wildbad" erwähnte Badeort-Studienreise. Daß die gedachte Reise keine ärztliche Studienreise sein soll, wurde erwähnt. Es handelt sich vielmehr um eine solche mit im Wesentlichen nur wirtschaftlichen Zielen. Inwiefern, sollen die folgenden Darlegungen zeigen.

Grundsätzlich kann sich jeder an der gedachten Reise beteiligen, der draußen Anregungen empfangen will, der also mitreist, um für den jeweiligen Beruf, dem er an­gehört, Nutzbares, Gewinnbringendes in anderer oder gar gänzlich neuer Auffassung mit nach Haufe zu bringen. Dabei braucht man nicht engherzig immer an Nachahmung zu denken, schon weil sich nicht ohne weiteres jede Ein­richtung verpflanzen läßt; doch gebiert Sehen den Ver­gleich und, dadurch anregend, oft gutes Neues.

Wettbewerblich sicher kann aber nur der sein, der auch den verwöhnten Gast instinktiv richtig behandelt und ihm bietet, was er gern hat, ohne es erst aussprechen oder er­fragen zu müssen. Er wünscht nicht nur eine gewisse Be­haglichkeit, eine Wärme der Empfindung bei seiner Be­handlung. Heute ist mehr notwendig, auch in einem Heil­bad. Der Zug der Zeit geht mehr und mehr nach einem Materialismus, der Hand in Hand mit einem Luxus mar­schiert, wie man ihn in den Luxusbädrrn zu sehen ge­wöhnt ist.

Es liegt mir fern, dem Materialismus oder einem überhandnehmenden Luxus das Wort zu reden. Doch könnte eine Mittelstufe enkbar sein, die der Neuzeitlich- keit immerhin gewisse Zugeständnisse machen könnte.

Auch in anderen Bädern hat man längst erkannt, daß der Geldstrom hauptsächlich nicht mehr von denen her­kommt, die die Quellen lediglich als Heilmittel ansehen wollen und muffen und dieses Geld ist unbedingt dort besonders notwendig, wo der kurze Sommer die Einnahmen bringen ", auch in anderen Bädern weiß man nur zu gut, daß die Auch-Badenden und die Familienmitglieder

Lokales.

Wildbad, 16. März 1925.

In den Linden-Lichtspielen ist heute abend nochmals Friedericus Rex", 3. Teil Sanssouti, 4. Teil Schicksals­wende (u. a. die Schlacht bei Leuthen) zu sehen. Auch findet heute nachmittag 4 Uhr Schülervorstellung statt.

Im Thalia-Theater (Bahnhofhotel) wird heute abend nochmalsMutter, Dein Kind ruft!" (Das brennende Ge­heimnis) mit Beiprogramm gegeben. Es haben hiezu auch Jugendliche Zutritt. ^

Deutschnationale Bolkspartei. Srtsgr. Wildbad (Srauengrn-pe).

Die Frauengruppe der Deutschnationalen (Bürger-) Partei hatte für letzten Dienstag zu einem Abend im Lindensaal eingeladen. Der Abend stand im Zeichen des Gedenkens an die Königin Luise. Lin- geiaden war für 1--8 Uhr, der Saal war um 8 Uhr überfüllt, sodaß der Berichterstatter nur mit Mühe einen Platz finden konnte. Selten sah man wohl in Wildbad einen fraulich-wohnlich-gemütlich-anhei- melnderen Versammlungssaal. Große und kleine Guirlanden und Fahnen in der württembergischen Landesfarbe und der alten Reichs- farbe schwarz-weiß-rot gaben schon äußerlich dem Feste (denn ein solches ist der Abend geworden) den würügen Rahmen. Die lieben ähncken auf den Tischen, die zudem mit Tamienreisern geschmückt, sich freundlich einladend zeigten, das waren die zarten inneren Gold- ieisten des Rahmens, Ser das sich entwickelnde Bild umkleidete.

Viole deutsche Frauen und Mädchen; aber (und das war ein trefflich gutes Zeichen!) auch viel Männlichkeit hatte sich eingefunden. Den Abend werden sie so bald nicht vergessen, denn er bo: doch eines nach dem anderen!

Die Einleitungs- und Begrllßungsworte der Vorsitzenden, Fräu­lein Fehleisen, führten dieRednerin des Abends, Frau Dr. Beh­ring er-Stuttgart, u. a. alsbald ein. In längerer Ausführung entrollte die Festrednerin das Lebensbild der edelsten deutschen Frau, die je gelebt, das der Königin Luise. Den ganzen Wortlaut wieder- zugeben, reicht nicht der verfügbare Raum. Wie der rote Faden, so ging es immer wieder als hohes Lied durch den ganzen Vortrag: die wahrhaft edle Frau, die Innigkeit des Gemüts, der Empfindung, die Liebe zum Bräutigam, zum Gatten, zur Familie, zu ihren Kin­dern; die Leutseligkeit, der Liebreiz ihrer Person, die tiefe Religio­sität, ihre Seelengröße, der geborene Adel allen Tuns und Denkens, die Liebe zur deutschen Häuslichkeit und endlich, aber nicht zuletzt, die Liebe zum Vaterland und die Tatkraft und Klugheit, germanische, nrdeutsche Frauentugenden, wie sie sich in dieser Zahl und Voll­endung kaum je wieder finden ließen. Meisterin des Stoffes, Mei­sterin des Wertes, so zeigte sich Frau Dr. Behringer. Sie verstand zu weise», den Weg zu zeigen, wie die deutsche Frau und Mutter der Familie und des Hauses wirken kann; fort riß die Rednerin mit ihrem Vortrag besonders wegen seiner vornehmen Ruhe, wegen seiner Sachlichkeit und vollkommenen Phrasenlosigkeit.Sehet", sagte sie zum Schluß,das ist das Bild! öie war und wird immer das Vorbild bleiben für die deutsche Frau und Mutter. Sehet, so half sie bis zum letzten Odemzug ihrem armen Vaterland und Napoleon erlebte an ihr, was er an keiner Frau noch erlebre: den tiefsten Eindruck von der Würde einer wahrhaft königlichen, germanischen Frau.

Vierzehn weitere Darbietungen erfreuten Herz, Gemüt und Augen der Versammlung. Musik (Geige, Klavier), Poesie, Tinzelgesang wechselten miteinander ab. Starker Beif ill erzwang mehrfach Wieder­holung des lebenden BildesHuldigung der Königin Luise". Der Porbeimarsch des Inngdeutschen Ordens und der Pfadfinder vor der Königin Luise, Vannerträger vorweg, paßte vorzüglich zur Stimmung und zum Wesen des Abends. Und bis Mitternacht hielten die Bannerträger unentwegt Wacht, das Banner fest in der Faust, bis der letzte Gast den wohnäch-lieven Lindensaal verließ. Deutsche Wacht und deutsche Treue wurden so versinnbildlicht, ein glücklicher Ge­danke der Festleitung. Dank den Bannermännern I

Und dann das Menuett und das weitere lebende BildMuß i denn" undAls der Großvater die Großmutter nahm"! Verehrte Leser, selten ist es wohl schwerer gewesen, zu entscheiden, was das Schönste war. Alles Damen, alle Künstlerinnen, die eine wie die andere und die folgenden. Und die Kostüme I Nicht nur eine Pracht, sondern eine Augenweide zugleich; der Liebreiz all was soll man da sagen? Viele Worte tun's nicht. Es war schön, schön, schön! Schade, daß auch der schönste Abend ein Ende nimmt. Nicht ein einziger Gast brach vor vollendetem Schluß ans.

Der Leitgedarke, Hebung und Weckung des Gedankens für das Verständnis und die Arbeit der deutschen Frau, wie die Vorsitzende in ihren Einleitungsworten aussprach. Wirken durch das Vorbild und durch das edle Beispiel, das wollte und sollte dieser Abend zeigen. Und er hat es gezeigt.

Die Frauengruppe von Bad Wildbad der Deutschnationalen Volkspartei kann in ihr Buch mit Fug und Recht eintragen: voller Erfolg! Kein Wunder freilich bei solcher Hingabe aller, die unmittel­bar wie mittelbar dabei etwas zu tun hatten. Wildbader Frauen und Mädchen, deutsche, nationale, vaterländisch gesinnte, denen hat der Beifall bewiesen, daß sie all die Mühe, Zeit, Kosten, Hingabe, alle Opfer, die sie fllr den Abend gebracht, nicht umsonst darge­bracht haben. W.

als Begleitung vor allem die Einnahmen bringen. Sie sind im allgemeinen auch die Beweglicheren, weil wenig oder gar nicht Leidenden. Sie suchen mehr wie die wirk­lich Leidenden, mehr wie die, welche mit Recht Kurgäste genannt werden, die Zerstreuung. Man kann auch nicht verlangen, daß sie alle nur der schönen Natur leben, son­dern wird sich dem nicht verschließen können, daß sie am Orj selber manches suchen, was sie nicht allenthalben ge­nügend finden.

Es liegt auf der Hand, daß größere Plätze als Bade­orte an sich schon mehr innerhalb ihrer Mauern bieten können. Indessen, auch hier können immerhin recht ver­schiedene Auffassungen Platz greifen.

Ohne im Augenblick auf Einzelheiten eingehen zu wollen, wird doch mit großer Wahrscheinlichkeit, ja mit Sicherheit anzunehmen sein, daß die Teilnehmer an einer Studien­reise wie gedacht, den Blick weiten können; sie sehen Neues, sie empfangen Anregungen, sie erhalten Aussprache-Mög­lichkeiten mit den Inhabern von Betrieben, Geschäften, Unternehmungen usw. ermöglicht, sie vermögen Einblicke zu tun, die, wenn rechtzeitig vorbereitet und gut inszeniert, Aufschlüsse auch wirtschaftlicher Art geben können, welche man eben sonst nicht aus der Praxis heraus allein be­kommen kann am eigenen Herd oder aus der Fachzeitschrift.

Sehen, Anschauung! So heißt es auch in der neuzeit­lich gerichteten Schule. Der Erwachsene befindet sich seit Verlassen der Lehrerschule in der Lebensschule, wo auch der Anschauungs-Unterricht, wenn man so sagen will, der wertvollere ist. Und man kann den Anderen fragen, welche Erfolge oder Mißerfolge er bei der Eigenart gerade seiner Betriebsart erzielt hat. Man lernt gewissermaßen so auf Kosten anderer, die das Lehrgeld haben zahlen müssen. Der Hotelbesitzer wird seinen Berufsgenoffen um Auskünfte angehen, der Pensionsinhaber den Pensionsinhaber nach diesem und jenem fragen und sich seine Räume, die der Gäste und die technischen Einrichtungen zeigen lassen können, der Geschäftsmann, der Unternehmer seinen Kollegen da und dort hören, Aufmachungen sehen (was übrigens alle Berufe gleichermaßen angeht I), Schaufenster-Ausschmück­ungen kritisch würdigen usw. Man wird beobachten, wie

Ablieferung der Kleinbeträge beim Steuerabzug. Bei der

Ablieferung der am Arbeitslohn gemachten Steuerabzüge, die bekanntlich am 5., 15. und 25. jeden Monats zu erfolgen hat, war seither die Erleichterung zugelaffen, daß wenn die abgezogene und an das Finanzamt abzuführende Steuer 12 RM. monatlich nicht übersteigt, die Ablieferung nur ein­mal monatlich erfolgen durfte. Nun hat der Reichsfinanz­minister diesen Grenzbetrag ab 1. März 1925 auf 50 RM. erhöht. Die Regelung gilt nicht für das Markenverfahren. Beispiele: 1. Bei den wöchentlichen Lohnzahlungen sind ein­behalten worden: am 7. März 9 RM., am 14. März 10 RM.» am 21. März 9.50 RM. und am 28. März 12 RM., somit zusammen 40.50 RM. Dieser Betrag braucht erst am 6. April abgeführt werden. 2. Es sind einbehalten worden: am 7. März 60 NM., am 14. März 50 RM. und am 21. und 28. März je 40 RM. Dann sind am 15. März 60 RM. und am 5. April 130 NM. abzuführen.

Falsche Dollarnoten. Nach Mitteilungen des amerikani­schen Konsulats sind falsche Dollarnoten im Umlauf und zwar: 20 Dollarnoten auf die First National Bank of Payette, Idaho; 20 Dollarnoten auf die Central National Bank of San Angela, Texas; 10 Dollarnoten auf di« Ameri­can Exchange National Bank in New Tork City, Serie von 1^2; 5 Dollar Silber-Zertifikate, Serie von 1899; 10 Dollar­noten auf die Fi st National Bank of Suverior. Wisconiin.

Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Ame­rika. Zur Erlangung des Sichtvermerks für die Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika ist unter anderem ein amtsärztliches Gesundheits-Zeugnis beizubringen. Trotz Besitz dieses Zeugnisses werden oft Einwanderer bei der Un­tersuchung durch die amerikanischen Aerzte in Ellis Island wegen chronischer Herzklappenfehler beanstandet. Dies deutet nach der Ansicht der zuständigen amerikanischen Ein­wanderungsbehörde darauf hin, daß die Auswanderer in der Heimat vor Ausstellung des Gesundheitszeugnisses manch­mal nicht sorgfältig genug aus Herzstörungen untersucht worden sind- Die genannte Behörde weist darauf hin, daß den Einwanderern viel Schaden erspart bleiben könnte, wenn die ärztliche Untersuchung vollständiger wäre.

Ein Tropfen Honig. Eine Biene wiegt 0,06 bis 0,23 Gramm, 10 000 Bienen gehen etwa auf ein Kilogramm. Die Honigblase der Biene hat in der Ruhe etwa 14 bis 16 Kubikmillimeter Fassungsvermögen. 1000 Kubikmillimeter Honig wiegen etwa ein Gramm. -- Die Honigblase vermag etwa 20 Milligramm aufzunehmen. Zu ein Kilogramm Honig sind also die Füllungen von 50 000 bis 60 000 Honig­blasen nötig. Eine Rotkleeblüte sondert etwa 0,000793 Gr. Nektar ab. Um 1 Kilogramm Zucker zusammenzubringen, müssen die Bienen etwa 7 500 000 Rotkleeblüten, 5 000000 Esparsette und 2 000 000 Akazienblüten befliegen. Eine Biene vermag bei zehnstündiger Arbeit etwa 7000 Blüten zu befliegen. Man kann danach berechnen, wie lange ein Volk von 12 000 Bienen braucht, um einen Honigtopf zu füllen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Einreifeverweigerung. Die österreichische Regierung ver­weigerte dem nationalsozialistischen Abgeordneten Streicher aus Nürnberg, der in einer Massenversammlung in Wien sprechen sollte, die Einreiseerlaubnis, weil gegen ihn ein Verfahren wegen Beleidigung der jüdischen Religion schwebe, deren er sich vor drei Jahren schuldig gemacht habe.

Wenn einer Pech hat. Ein Bürgersmann in Lindau- Reutin spielte in der Süddeutschen Klaffenlotterie und hielt auch bis zur 4. Klaffe aus. Weil nun die Hoffnung auf einen Gewinn gering schien, hörte er auf und löste das Los zur 5. Klasse nicht mehr ein. Dafür spielte er in einer Ham­burger Lotterie. Nun wurde das nicht mehr eingelöste Los, das von der Lindauer Kollektion nach Augsburg zurück­gesandt und dort verkauft worden war, mit nicht weniger als 500 000 Rentenmark gezogen. Es handelt sich um das Los, von dem in den letzten Tagen in der Presse die Rede war.

Der Dienstknechk alsHexenmeister". In Gersthofen, Bayern, hat ein Dienstknecht es verstanden, einer ganzen Anzahl von Landwirten teilweise nicht unerhebliche Beträge dadurch abzuknöpfen, daß er unter allerlei Hokuspokus das erkrankte Bieh beschwor oder die bösen Geister zu bannen suchte, die Schuld an der Krankheit tragen. Der Hexen­meister hat sich demnächst vor dem Gericht zu verantworten.

das Personal arbeitet, wie es geleitet wird. Und was wiederum für nahezu alle Berufe von gleich großer Be­deutung ist: Auskünfte über die rechnerischen Unterlagen von Betrieben erhalten.

Daß man recht wohl eine solche Studienreise mit einer gewissen Erholung oder Ausspannung, die wir alle nötig, haben, verbinden kann, steht fest.

Voraussetzung für eine solche Studienreise ist zweierlei: 1) genügende Vorbereitung, lange genug vorher, und 2) ausreichende Beteiligung, .dergestalt, daß die Eisenbahn­fahrpreise die einer Gesellschaft von 30 Personen erreichen. Versteht sich von selber, daß die Reise angetreten werden muß, wenn die zu besuchenden Einrichtungen und Betriebe noch im Gang sind, also etwa am 8.10. September. Zu dieser Frist pflegt in Wildbad der Kurgastbesuch inso­weit nachgelassen zu haben, daß bei gutem Willen doch mancher hier abkömmlich ist oder sich mit gutem Gewissen vertreten lassen kann. Die Organisation hat u. a. die Aufgabe, einmal die Wünsche der Teilnehmer, welche wenigstens 6 Wochen vorher bei einigen Zusammenkünften bekannt zu geben sind, in Erfahrung zu bringen, zum anderen diese Wünsche dadurch zu verwirklichen, daß sie sich mit den zutreffenden Stellen (Schultheißen, Bürger­meistern, Borständen der verschiedenen Berufsgruppen) eingehend in Verbindung setzt. Die Vorbereitung nimmt durch ausgedehnten Briefwechsel Wochen in Anspruch. Soll eine Badort-Studienreise sich ermöglichen lassen, ist zuerst die Feststellung der Stimmung dazu erforderlich, alsdann die der ungefähren Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, um danach sich an eine Stelle zu wen­den, die die Einzelheiten bearbeitet.

Ohne Zweifel könnte eine solche Studienreise bei guter Vorbereitung Segen bringen. Warum ist es möglich, daß greifbare Vorteile dem einen Beruf bei einer Studienreise beschieden find? Ist aber das der Fall, dann wird es auch hier zutreffen.

Die Erkenntnis ist die Voraussetzung, der Wille alles.

Or. Weidner.