Rechtsanwalt Martin erwiderte, daß Rothardt sich dahin geäußert habe, er habe gerade aus den Vorgängen, die zur Revolution führten, den Eindruck gewonnen, daß Ebert ein Landesverräter sei. Staatsanwalt Sorb: In dem Um­fang, in dem jetzt diese Behauptung ausgestellt wird, würde sich die Tendenz des Prozesses nicht nur auf den Abgeord­neten Ebert. sondern auch auf alle diejenigen erstrecken, die durch den Sturz der damaligen Regierung die Grundlage gelegt haben für die heute bestehende Staatsform. Wird diese Ansicht vom Gericht gekeilt, so ergeben sich für das Ge­richt Folgerungen, auf die ich im Augenblick nicht eingehen kann. Rechtsanwalt Lütgebrune: Wir wollen uns klar ausdrücken, der Staatsanwalt droht uns mit einem An­trag Ueberweisung der Sache an den Staatsgerichtshof. Staatsanwalt Sorb sagt, er behalte sich weitere Erklä­rungen vor. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. Der frühere Vizekanzler Payer- Stuttgart sagt als Zeuge aus, Ebert sei ein durchaus vaterländisch gesinnter Mann ge­wesen.

Württemberg

Stuttgart. 13. März. Von den Straßenbahnen. Der Geschäftsbericht der Stuttgarter Straßenbahnen für das Jahr 1924 weist an Einnahinen aus Fährgeldern 8 664 262 Mark auf gegen 4 769 339 Mark im Jahr 1913. Der Tiefstand der täglichen Frequenz zeigte sich am 21. No­vember 1923, an dem 23 000 barzahlende Gäste und 6236 Zeitkarteninhaber zu befördern waren. Im Dezember 1924 dagegen betrug die tägliche Beförderungsziffer 179 400 auf Fahrscheine und 17 517 Zeitkarteninhaber. Die Verwaltung wird eine Dividende von 5 Prozent verteilen. Angesichts dieser günstigen Entwicklung wäre es jetzt wohl an der Zeit, die Fahrpreise allmählich der der Vorkriegszeit anzupassen. Ueberall sind die Preise erheblich billiger als in Stuttgart.

Dienstjubiläum. Am 16. März feiert Generalleutnant a. D. Mar Freiherr Thumb von Neuburg das HOjäh­rige Dienstjubiläum.

Das Warenhaus Wertheim in Berlin beabsichtigt laut Südd. Zig." den Milhelmsbau anzukaufen, um hier eine Zweigniederlassung einzurichken.

Vom Tage. In einem Hause der Klopstockstraße wurde eine 43 Jahre alte Frau im Badezimmer ihrer Wohnung tot aufgefunden. Sie batte sich durch Gasvergiftung das Leben genommen. In einem Hause der lllmerstraße in Wangen verübte eine 26 Jahre alte Arbeiterin durch Er­schießen Selbstmord. Beim Neckartor wurde ein 39 Jahre alter Mann beim Verlassen eines Straßenbahnwagens durch einen Lastkraftivagen überfahren. Er trug eine schwere Kopf­verletzung davon. Beim Schlittenfahren erlitten zwei Schüler Knochenbrüche.

Nus dem Lande

Reutlingen, 13- März. Berufung. Die Stelle eines Professors für Raumkunst tJnnenarchitektur) an der Wies­badener Handwerker- und Kunstgewerbeschule wurde Archi­tekt Karl Pullich aus Reutlingen übertragen.

Pfullingen, 14. März. Besitzwechsel. Der Gesamt­häuserkomplex der Firma Mius-Metallwarenfabrik A -G. 4n der Bahnhofstraße ist in den Besitz des Fabrikanten Im­manuel Statt übergegangen.

Dußlingen, 15. März. Brand. Hier ist der Maschinen- und Kesselraum der Iruswerke vollständig ausgebrannt. Der Schaden beträgt etwa 15 000 Mark.

Aalen, 15. März. Die Kurzstunde. Eine Elkern- versammlung des Neformrealgmnnasiums und der Oberreal- sckuls sprach sich nach einem Bericht des Studiendirektors Fleischmann mit 75 gegen 25 (darunter 14 Auswärtige) Stimmen gegen die von der Miniskerialabkeilung beabsich­tigte probeweise Einführung der Kurzstunde in den Höheren Schulen aus. Nach dem Plan sollen den Schülern möglichst viele freie Nachmittage, durch die Einführung der kurzen Unterrichtsstunde und die Verlängerung des Vormittags­unterrichts bis 12.20 Uhr geschaffen werden, was unstreitig namentlich für auswärtige Schüler von erheblichem Wert wäre.

Ulm, 14. März. Landesschafschau. Vom 11. bis 12. März ds. Is. veranstaltete die Wiirtt. Landwirtschafts­kammer in den städt. Ausstellungsbaracken auf der Gäns- wiese die vierte Landesschaffchau. Die Schau wurde vom Vizepräsidenten der Landmirtschaftskammer, Gutspächter Hornung- Schaubcck. in Gegenwart vieler amtlicher Ver­treter sowie zahlreicher Besucher aus dem ganzen Reich und aus Lothringen durch.eine Ansprache eröffnet. Die Aus­stellung war mit 389 Schafen und Böcken die größte bisher irn Lande abgehaltene Landschaf-Schau. Die ausgestellten

Drei Tage aus dem Leben eines Kriminal-Beamten.

»7 Von P-witsch.

Aus dem Russischen von F. Pa l m- N a sa r e ff.

Was ist denn Ihre Meinung darüber?" fuhr ich fort. Glauben Sie, daß Olga Jtvanowna alles erfunden habe?"

Alles? Nein. Sie hat sich nur einige poetische Freiheiten genommen."

Was werden Sie jetzt beginnen?"

Erlauben Sie mir, darüber einstweilen Stillschweigen zu bewahren."

Er verbeugte sich freundlich und entfernte sich in größ­ter Eile, wie wenn er sich fürchtete, daß ich ihm sein Ge­heimnis entreißen könne.

Für Olga Jwanowna erschien mir jetzt nur ein einziger Ausweg: sie mußte ihre Worte von vorhin widerrufen! Ich suchte eines der Dienstmädchen auf und ließ das Fräu­lein auf einige Worte zu mir Herausbitten.

Was wünschen Sie, Herr Tscherdinsky?" fragte sie ernst, indem sie sich nur zögernd näherte.

Um Gotteswillen, widerrufen Sie Ihre Worte von vorhin!"

Warum?"

Sie stürzen sich selbst ins Verderben! Der Unter- suchungsrichter schenkt Ihren Worten keinen Glauben und zweifelt daran, daß Ihre Schwägerin sich selbst getötet habe."

Olga wurde bleich wie der Tod.

Er wird doch nicht glauben, daß ich ?" Sie konnte das Fürchterliche nicht aussprechen.

Lassen Sie uns ganz offen reden. Olga Jwanowna; hatten Sie sich vorgenommen, m,?inep Freund zu retten?"

Tiere waren mit wenigen Ausnahmen von hervorragender Qualität. Mit der Ausstellung war noch eine Zuchtbockver- steigerung verbunden. Zur Versteigerung gelangten 180 Böcke. Die Nachfrage nach guten Zuchttieren war eine rege bei lebbaftem Umsatz. Die erzielten Preise befriedigten. Dis große Geldknappheit in der Landwirtschaft machte sich je­doch auch hier bemerkbar. Die meisten Käufe wurden von auswärtigen Käufern aus Baden, Bayern, Hessen, Lotb­ringen und Thürinaen getätigt. Die Vorbereitung und Durchfübruna der Veranstaltungen lag in der Hand von Landwirtschaftsrat Scherer von der Württ. Landwirt- Zimmer.

Ehingen, 15. März. Der Verlust der Sparkass e. Wie nun ermittelt ist. hat der Vorstand Ziegler der Ober­amtssparkasse ohne Genehmigung der Ausleihekommission dem bescheidenen Sägewerk Hesse und Detemble in Ober- marchtal 60 000 Mark, der Zigarrenfabrik Kahlmann und Cie. in Ehingen aber über 600 000 Mark ohne Deckung ge­geben. Bei Kahlmann wird wenigstens ein Teil durch eine Hyphothek auf die Fabrik zu retten sein. Kahlmann kaufte vor kurzem von der Gemeinde Oberdischingen mit geringer Anzahlung die ehemalige Schloßbrauerei mit der Verpflich­tung, eine Zigarrenfabrik für 200 Arbeiter einzurichten.

- Waldsee, 14. März. Hexsnglauben. Vergangenes Jahr wurde einem Landwirt im Bezirk u-a. einige Pfund Rauchfleisch gestohlen. Ein Teil der Diebesbeute wurde in einer Scheune aufgefunden, diesaftigen" Braten aber blie­ben verschwunden, da vom Dieb bis beute noch keine Spur entdeckt werden konnte. Um die Sache aber dochheraus­zubringen", übergab der Bestohlene die Angelegenheit einem Hexenmeister" und Heilkundigen in B. Dieser verstand es, den abergäubischen Mann so lange zuverhexen", bis dieser ohne näheren Anhalt angesehene Bewohner des Orts ver­dächtigte. Als nun wirklich die Entdeckung der Täter er­folgen sollte, versagten die Künste desHellsehers". Nun hat der Bestohlene neben dem Spott auch noch namhaften Schaden, denn die Verdächtigten haben die ganze Sache dem Gericht übergeben, so daß sich der Bestohlene noch wegen Beleidigung zu verantworten hat. Auch der Mesner" des Ortes soll wie der Bauer am Hexenwahn gelitten haben, und befindet sich ebenfalls in gerichtlicher Kur und dürfte gründ­lich geheilt werden.

Alkkann, OA. Waldsee, 14. März. Kapellenbau. Die evcmg. Gemeinde Alttann baut in diesem Jahr eine Kapelle mit Schule, da sich die bisherigen Räume als unzulänglich erwiesen haben.

Engekweiler. OA. Waldfee, 14. März. Brand. Das Anwesen des Landwirts Alois Geray brannte vollständig nieder. Das Mobiliar konnte größtenteils gerettet werden. Dem Betroffenen erwächst großer Schaden.

Tekknang, 14. Mürz. Hexenprozeß. Ein Hexenprozeß beschäftigte das hiesige Amtsgericht, und zwar war die Landwirtsfrau Schuhmacher von Ellenweiler, Gde. Etten­kirch, angeklagt, ihre Nachbarin, die Witwe Geßler, durch die wiederholt geäußerten Wortealte Hexe" usw. beleidigt zu haben. Frau Schuhmacher glaubte steif und fest, daß Frau Geßler schon feit sieben Jahren ihren Stall und ihre Familie verhexe. Das Vieh gedeihe nicht, gebe wenig Milch und dieje tauge nicht viel.Sie selbst will unter dem bösen Blick der Geßler gelitten haben. Man habe alles mögliche versucht, um den bösen Geist zu verbannen, schließlich sei dieHex" vonjemand" so verprügelt worden, daß sie drei Wochen krank war, und dieseswestliche Mittel" habe dann geholfen. Die Beklagte trug diesen Unsinn mit größter Ueber- zeugung, aber auch mit unheimlicher Zungenfertigkeit vor- Ihrem Anwalt blieb nichts anderes übrig, als Unzurechs nungsfähigkeit (8 51) geltend zu machen, wogegen aber die Angeklagte selbst protestierte. Das Gericht vertagte den Prozeß, um die Angeklagte auf ihren Geisteszustand be­obachten zu lassen.

Ariedrichshasen, 14 März. Gemeindehaus. Die evang. Gemeinde wird einem längst gefüllten Bedürfnis ab- Helsen und ein eigenes Gemeindehaus bauen.

Schorndorf, 13. Mürz. Gasfernleitung. Das städt. Gaswerk Stuttgart hat dem Gemeinderat einen Ver­tragsentwurf zur Anerkennung vorgelegt. Der Vertrag gilt auf die Dauer von 50 Jahren für abgeschlossen. Stutt­gart verpflichtet sich, die Stadt auf die Dauer des Vertrags mit Gas zu versorgen, Stuttgart baut und unterhält auf seine Kosten das gesamte Straßenrohrnetz (sowohl Zust'- tungs- als Ortsrohrnetz). Die Stadt räumt Stuttgart a die Dauer des Vertrags das Recht ein, sämtliches der Stadt gehörige Grundeigentum zu benützen, sowie Gas an die Stadt, deren Einwohner oder sonstige Abnehmer zu ver­kaufen. Stuttgart verpflichtet sich, der Stadt auf je 100 Kubikmeter Gasabnabme in der Stadt bis zu 80 Kilogramm

Sie schlug die Augen nieder.Und wenn dem so wäre?"

Dann haben Sie sich geirrt. Sie können ihn doch nicht retten und stürzen sich selbst ins Verderben!"

So halten Sie mich also für seine Mitschuldige?"

Meine Meinung kommt hier gar nicht in Betracht, allein der Untersuchungsrichter deutete dieses allerdings an. Dann bleibt nur zweierlei übrig: entweder Ussolzew allein muß untergehen, oder auch Sie mit ihm."

Die ernsten Blicke des Mädchens leuchteten plötzlich auf. Nun, so wollen wir Beide zugrunde gehen!" sagte sie, mich offen anblickend.Aber Sie, Herr Tscherdinsky? was ist mit Ihnen vorgegangen? Gestern versicherten Sie mir, daß unser Schicksal Ihnen nahe ginge; wenn dem wirklich so ist, muß Ihnen doch das Schicksal Ihres Freun­des erst recht zu Herzen gehen, denn sind Sie nicht ebenso wie ich von jener Unschuld überzeugt?"

Ja, gewiß."

Er schreibt mir hier nur wenige Zeieln:Die Hand auf's Herz legend, schwöre ich Ihnen zu, daß ich an allem vollkommen unschuldig bin." Wenn schon mir diese weni­gen Worte genügen, um von seiner Schuldlosigkeit vollkom­men überzeugt zu sein, wie sollten Sie erst ihm nicht glau­ben können! Ihnen, als Prokurator, ist es eher als jedem anderen möglich, zur Aufklärung dieser dunklen Tat beizu­tragen; auch haben Sie die Vollmacht, die Tätigkeit Ihres noch nicht sehr erfahrenen Untersuchungsrichters zu leiten, welcher eine falsche Spur zu verfolgen scheint. Bis jetzt haben Sie noch keine Hand zu Nutzen Ihres Freundes ge­rührt; im Gegenteil, durch Ihren, mir soeben erteilten Rat, meine Worte zu widerrufen, schaden Sie Herrn Us­solzew."

Bei dieser niederschmetternden Anklage schlug ich schwei­gend die Augen mcher.

Koks zu einem Preis abzugeben, der dem jeweiligen von Stuttgart festgesetzten Großabnehmerpreis von 5000 Zentner entspricht. Der Gaspreis ist !m Sommer und Winter gleich; er beträgt bei de mgegenwärtigen Stuttaarter Gaspreis von 16 ^ pro Kbm. 22 F pro Kbm. Für die Fertiastellung der Gasversorgung werden bis zu zwei Jahre nach dem Ver­tragsabschluß in Aussicht genommen.

Vom Laukertal, 13. März. Elektrizitätswerk. Nun wird es mit der Errichtung eines elektrischen Ws-cks im Lautertal an dessen Ausgang doch Ernst werden. Der Plan ist ein Oberkanal ohne Stausee, der das Lauterwasser unter­halb Lauterach der Lauter entnimmt und entlang des rechtsseitigen Talgehänges dem am Talschluß befindlichen Werk mit rinem Gefälle von 5,5 Meter zuführt. Hiebei wird das Wasser zweimal durch die Felsen qefichrt in ciuem kürzeren und einem längeren Stollen von 200 Meter Länge.

Baden

Pforzheim, IS. März. In der Nähe des Rathauses wurde durch oie Unachtsamkeit eines Lastauioführers der 40 Jahre alte verheiratete städt. Markthelfer Joseph Distcl- berger überfahren, so daß ihm das linke Bein gebrochen wurde. Das Bein mußte im Krankenhaus abgenommen werden.

Der 20jährige in Berlin wohnhafte Anton Michalski hatte am Abend des 3. Januar einen Angestellten der Firma Pfannkuch auf dem Marktplatz überfallen, der 600st bei sich trug. Michalski wurde ju 3 Jahren Gefängnis ver­urteilt.

In dem Schuipfelprozeß wurde die Angeklagte Karolius Lösch, geb. Schäfer, von Nieser», die lange Zeit hindurch ihren Arbeitgeber, den Fabrikanten Fritz Kohm, durch fort­gesetzte Diebstähle um erhebliche Summen, insgesam etwa 12 000st schädigte, wegen Diebstahls zu einer Gefängnis­strafe von 2 Jahren verurteilt. Der Mechaniker Aug. Frdr. Enchelmaier von Eutingen und dessen Ehefrau wurden wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu je 1>L Jahren Zucht­haus unter gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren verurteilt. Der Scheideanstaltsbesitzer Wilhelm Issel hier und dessen Pro­kurist Wilhelm Karl Roth wurden wegen Vergehens gegen das Gesetz über den Verkehr mit Edelsteinen zu 500 Mark Geldstrafe oder 4 Monaten Gefängnis bzw. zu 300 Mark oder 75 Tagen Gefängnis verurteilt.

Wirsloch, 13. Marz. Letzter Tage wurde die hiesige Zeit- und Pflegeanstalt von etwa 120130 Lehrern und Lehrerinnen des Landes besucht. Die Besucher waren Teil­nehmer des in Karlsruhe abgehaltenen hygienischen Kurses und sollten durch den Besuch in der Anstalt durch eigene Anschauung einen Begriff von den Ausgaben und Zielen der neuzeitlichen Jrrenfürsorge gewinnen.

Heidelberg, 13. März. Ein Posifcheckschwindler, dem bei einer Berliner Bank ein Betrug gelungen war, wurde in der Person des ledigen 27iährigen Kaufmanns Karl August Hartzen von Elberfeld festgenommeu.

INannheim, 13. März. Der Bürgerausschuß befaßte sich mit der Errichtung einer Ausstellungshalle, die 800 000st kosten soll. Der für die Errichtung vorgesehene Platz liegt an der Seckenheimer Anlage. Nach einem Vorentwurf des Hochbauamts ist auch genügend Gelände für einen Aus­stellungspark vorhanden. Gegen die Stimmen der Kom­munisten wurde diese Vorlage angenommen.

Lmmendingen, 13. März. Der Bürgerausschuß beschäf­tigte sich mit der Erstellung von Wohnungsbauten und be­schloß die Erstellung von zwei Doppelwohnhäusern mit zu­sammen 16 Wohnungen durch die Stadt-

Donaueschingen, 13. März. Die Gemeinde hat beschlossen, mit einem Betrag von 80 000st 11 neue Wohnungen zu er­stellen. Der Wohnungsnot wird damit hier allerdings nur in geringem Umfang abgeholfen, da noch 177 Wohnungen fehlen.

Lt. Georgen, 13. Mürz. Die fortgesetzten Schneefälle im Schwarzwald, die noch andauern, haben den Verkehr der Kraftwagenpost lahmgelegt, so daß der Betrieb zwischen St. Georgen und Schramberg eingestellt werden mußte.

Triberg, 12. März. Nach den großen Schneefällen der letzten Tage ist es nun möglich, den Großen Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald über 30 Kilometer am Samstag, den 14. März auszufahren.

Bad Dürrheim, 13. März. Das von der Vereinigung oberbadiscben Krankenkassen neuerworbene KurhausWald­blick" ist letzter Tage eröffnet worden. Das Kurhaus um-

Jch versichere Sie, Herr Tscherdinsky", fuhr Olga fort, daß Sie mir äußerst beklagenswert erscheinen, denn wie muß es einem Menschen von Ihren Grundsätzen zumute sein, welcher die Schwächen anderer unbarmherzig ver­dammt und nun zur Erkenntnis seiner eigenen gelangt?! Verzeihen Sie meinen Eifer, Gregor Petrowitsch", brach Olga plötzlich mit weicher werdender Stimme ab,ich bin durchaus nicht dazu berufen, Ihnen Moral zu predi­gen und nicht wahr, jetzt haben Sie mir nichts mehr zu

Nein, mein Fräulein", murmelte ich. Nach einer kur- zen Verbeugung entfernte sich das junge Mädchen und ich kehrte in meine Wohnung zurück, wo ich mich, wie vernich­tet. in einen Sessel warf. In meinen Ohren tönten unab­lässig die Worte Olgas:Wie muß es einem Menschen zu Mute sein., welcher die Schwächen anderer unbarmherzig verdammt und nun zur Erkenntnis der eigenen gelangt?!" O, wenn das nur alles wäre!"

Ich mochte so eine lauge Zeit dagesessen haben, als es au meine Tür klopfte und auf meinHerein!" Kotorgow mit erregter Miene eintrat.

Ich komme soeben von Fräulein de Nacre, zu welcher man den Kreisarzt und mich eiligst gerufen hatte", begann er hastig.Die sehr gefeierte Schauspielerin hat ihrem Leben durch Gift ein Ende gemacht. Alle unsere Bemühun­gen, sie ins Leben zurückzurufen, blieben erfolglos. Dieses in französischer Sprache abgefaßte Schreiben fand ich aus ihrem Tische." . .

Bei diesen Worten überreichte mir Kotorgow ein Papier mit der UnterschriftLeontine de Nacre". Wie Schuppen fiel es von meinen Augen.

Wissen Sie auch, aus welchem Grunde Fräulein de Nacre ihrem Leben so plötzlich ein Ende machte?"

Nein." (Fortsetzung so lat.l .