denen hervorgeht, daß Schelk Satd ein unabhängiges Könlg- reich Kurdistan zu gründen versucht. Ferner wurden Briefe von Maffenfabriken an das ..Kriegsministerium von Kurdstan" entdeckt. Die türkische Regierung hat Berstär- kungen abgesandt.
Aus dem Parteileben
München. 11. März. Oekvrwmierat Munzin-ger ist als Nachfolger des verstorbenen Abgeordneten Rassig« in die Deutschnationale Landtagsfraktion ausgenommen worden. Auch hat die Fraktion dem Ausnahmegesuch des Abgeordneten Grasen Treuberg entsprochen, womit sich die Mandats,zabl der deutschnationalen Landtagsfraktion von 14 auf 15 erhöht.
Der Varmatskandal
Berlin, 11. März. Der Barmat-Ausschuß des LatrdtagS setzte gestern die Zeugenvernehmungen fort. Staatssekretär Möllendorf, 1919 als 37jähriger Unterstaatssekretär im Reichswirtschaftsministerium, sagt aus, der Wirtschaftsminister RobertSchmidt habe einen diktatorischen Ausschuß eingesetzt, der durch die anderen ReichsstLlleu oder von sich die Einfuhrgeschäfte betreiben konnte. Durch diesen Aus- schuß habe Barmat alles erreicht. Als Barmat einmal auch Webwaren liefern wollte und die zuständigen Staatssekretäre das Geschäft ablehnten, sei Barmat in Begleitung des Reichstagsabgeordneten Wels bei dem damaligen Wirtschaftsminister Wissell erschienen. Wels sei sehr derb aufgetreten und Barmat habe eine sehr große Lieferung bekommen.
- Zeuge Weyermann wird noclMals vernommen. Er bezeugt, daß die Beziehungen Barmats sich bis in die deutsche Gesandtschaft in Holland erstreckten. Einer der oberen Beamten des Reichswirtschaftsministeriums sei von Barmat zu einem Abendessen im Zentralhotel eingeladen worden. Da sei eine große Zahl von Reichstagsobgeordneten und sonstigen Politikern, weiblichen Gästen usw. versammelt gewesen: es sei sehr reichlich gegessen und getrunken und Musik gemacht und getanzt worden: den Beamten habe es geekelt, denn es war unmittelbar nach der Unterzeichnung des Schandvertrags von Versailles. Barmat sei, wenn er über gewisse Beamte Erkundigungen eiicholen wollte, ohne Bedenken aufs Auswärtige Aint gegangen, der Minister Hermann Müller habe Varmot gestattet, von den Amtsakten Einsicht zu nehmen. So groß sei der Einfluß Barmats im Auswärtigen Amt H^mesen. Bannst habr dann beim Reichswirtschaftsmiiiisterium gegen den Widerspruch der Reichsfettstell« es durchgesetzt, daß ihm die Wechsel der Reichsregierung gegen bloße Lieferscheine cmsgehänbigt wurden, Barmat selcht aber habe seine Lieferungen je nach dem Stand der Markvaluta beliebig hinausgeschoben oder gar nicht geliefert. Seine Geschäfte seien reine Valutaspekulationen gewesen. Da aber das Reichswirtschaftsministerium Barinat schützte, sei die Reichsfettstelle dagegen machtlos gewesen. Das Reich sei dadurch um sehr hohe Summen geschädigt worden.
Die Untersuchungsausschüsse des Reichstags und des Landtags werden voraussichtlich bis Ostern tagen müssen, da ecst etwa die Hälfte des Materials aufgearbeiket ist. Das Rkkenmaterial über die Barmatschen Liebesgabenpakete an die verschiedenen Minister usw. ist gestern dem Landtags- ausschuß übergeben worden. Bor Abschluß der parlamentarischen Untersuchung werden nach e ner Beifügung die gerichtlichen Strafverfahren nicht begonnen. Polizeipräsident a. D. Richter und Abg. Lange-Hegermann wurden mehrere Stunden lang als Angeklagte in Moabit verhört.
Alsdann wird der frühere Geschäftsführer der Reichs- fettstelle Thieme vernommen- Er gibt an, bei einer Lieferung von eingedickter Milch im Betrag von 18 Millionen holl. Gulden sei zur Bedingung gemacht worden, daß die Dosen 16 Unzen Reingewicht enthalten, Barmat habe sie aber nur mit 14 Unzen geliefert, auf der Blechdose stand aber der Vermerk: Inhalt 16 Unzen. Als die Reichsfettstelle Barmat den Betrug oorhielt, habe er die Schuld aus die holländischen Dosenfabrikanten geschoben, bei denen er ausdrücklich Dosen mit 16 Unzen bestellt habe. Zeuge Thieme fuhr darauf selbst nach Holland und suchte die beiden Dosensabri- kanten auf. Beide erklärten, sie haben von Barmat den Auftrag erhalten, Dosen mit 14 Unzen zu liefern, aber Etiketten mit der Bezeichnung 16 Unzen aufzukleben. Der Milchauftrag sei übrigens Barmat nicht von der Reichsfett- stelle, sondern von dem „Diktatorischen Ausschuß" gegeben worden.
Hierauf geht der Untersuchungsausschuß zur Vernehmung des bisherigen preußischen Finanzministers von Richter über. Der Zeuge bekundet: Der Reichstagsabgeordnet« Heilmann sei wiederholt, zuletzt im November 1924, bei
Drei Tage aus dem Leben eines Kriminal-Beamten.
24 Von P — w i t i ch.
Aus dem Russische» von F. P a l m - N a i a r e f f.
„Nun, dann sagen Tie der Wäscherin, sie möge sich heute abend noch einmal wegen des Plaids hierher bemühen."
Als der Diener sich entfernt hatte, blickte mir der Untersuchungsrichter aufmerksam in's Gesicht und fragte dann:
„Glauben Sie wirklich den Worten Ihres Freunde? in Bezug auf die bewußten Flecken?"
„Weshalb nicht?"
„Nun ja, er ist Ihr Freund. Ich aber hege kein Bedenken mehr, gegen ihn zu handeln."
„Tun Sie, was Sie für nötig erachten, doch hoffe ich. daß Sie nur solche Maßregeln treffen werden, die Sie später nicht bereuen müssen."
„O, beruhigen Sie sich darüber: ich berücksichtige vollkommen Ihre delikaten Beziehungen zu Herrn Ussolzew; und nicht wahr. Sie werden die Güte haben, inir den Plaid bis zum Abend aufzuheben? Es ist für-— alle Fälle."
Mir zum Abschiede die Hand reichend, ging er hocherhobenen Hauptes fort.
Es war mir unmöglich, meinen Freund seinem Schicksale zu überlassen, wo drohende Wolken sich über seinem Haupte auftürmten; ich mußte ihn warnen und begab mich deshalb eiligst zu ihm.
Ussolzew nahm'meine ernste Mitteilung beinahe gleichgültig auf.
„Das hätte ich vorhersehen können", antwortete er
ihm erschienen, um für seinen Freunb Barnrat weitere Darlehen aus der Preußischen Staatsbank zu erwirken. Auf Nachfrage bei der Staatsbank habe er (Richter) erfahren, daß Barmat schon 14 Millionen Darlehen erhalten habe, von einem weiteren Kredit könne keine Rede sein. Deshalb habe er Heilmanns Ansinnen abgelehnt. Heilmann habe aber behauptet, Barma habe bereits 5 Millionen wieder an die Bank zurückbezahlt und deshalb sei sein Freund jetzt in Schwierigkeiten geraten. Diese Beteuerung Heilmanns sei unwahr gewesen, Barmat habe vielmehr nur eine verhältnismäßig geringfügige Summe zurückbezahlt, osten- ba: in der Absicht, u.n dadurch sich len Weg für neue Darlehen zu erschließen. Heilmann habe mit Augenzwinkern gesagt: „Wir sprechen ja unter vier Augen. Ich verstehe Sie (Richter) wohl richtig, wenn ich annehme, daß Sie wünschen, ich soll den Kredit für Barmat erhöhen." Er habe darauf Heilmann eine deutliche Antwort gegeben. — Auf die Frage eines Ausschußmitglieds, wie Heilmann unter Eid habe aussagen können, er habe sich nur einmal bei dem Finanzminister für seinen Freund Barmat verwendet, antwortet Heilmann, er habe damit sagen wollen, daß er bis zu einem gewissen Zeitpunkt nur einmal mit Richter für Barmat gesprochen habe: nachher habe er allerdings auch wieder Verhandlngen geführt. (Große Bewegung.) Heilmann muß ferner zugeben, daß seine Behauptung in einer früheren Vernehmung, der Reichsminister Stresemann habe mit dem inzwischen verhafteten Spritschieber Weber auch einen wohlwollenden Briefwechsel gehabt, auf einem „Mißverständnis" beruhe. (Heilmann hatte vor dem Untersuchungsausschuß behauptet, Minister Stresemann habe an den Spritweier einen Empfehlungsbrief gerichtet, um.den Generaldirektor Kareski zu veranlassen, in den Aufsichtsrat einer Gesellschaft Spritwebers einzutreten; er (Heilmann) wisse genau, wo der Brief Stresemonns liege. Stresemann hatte die Behauptung als infame Lüge erklärt.) Heilmann sagt, er habe Kareski damals so verstanden, als habe iwn Weber'einen Stresemannbrief vorgelegt. Er habe nun gehört, daß es sich um ein Mißverständnis handle.
Deutscher Reichstag
Berlin. 11. März.
In der gestrigen 33. Sitzung wurde noch die zweite Lesung des Reichshaushaltsplans (Reichsjustizministerium) fortgesetzt. Abg. Kor sch (Komm.) berichtet über die Aus- schußverbandluugen in so einseitig gefärbter Weise, daß sich starker Widerspruch erhebt und Vizepräsident Gräf ihn ermahnt, persönliche Urteile zu unterlassen.
Abg. Dr- L e v i (Soz.) fordert die Beseitigung der letzten Iustizreform des Ministers Emminger, die den Justizbetrieb verstopft habe. Er habe zur Reichsregierung nicht das Vertrauen parteiloser Rechtspflege, wie die Verurteilung Kroh- ners wegen Beleidigung des Landgerichtsdirektors Bewers- dorff beweise. Es sei bedauerlich, wenn Leute wegen Landesverrats verurteilt werden, die geheime Waffenlager „aus republikanischer Gesinnung "an die Ueberwachungskommission Mitteilen.
Abg. Barth (Dntl.) weist die Vorwürfe Korschs und Levis gegen den Richterstand zurück. Das Angebertum habe leider so zugenommen, daß selbst französische Offiziere sich mit Ekel abgewandt haben. Die Angriffe der Demokraten gegen das Magdeburger Urteil im Fall Ebert-Rothardt können keinen deutschen Richter veranlassen, gegen seine Ueberzeugung zu handeln. Krohner sei mit Recht wegen schwerer Beleidigung des Magdeburger Gerichts verurteilt worden. Dr. Simons sei nicht ein Mann der Rechten, sondern der Demokraten. Dem Rechtsanwalt Werthaucr, über dessen vorläufige Festnahme Beschwerde geführt wurde, bade der frühere sächsische Ministerpräsident Zeigner einen Auftrag in der Auseinandersetzung des sächsischen Staats mit dem ehemaligen Königshaus zuqeschanzt, und Wert- Hauer habe nicht weniger ols 700 000 Go ld mark Honorar dafür verlangt. (Lebhaftes Hört, hört.) Die Justiz dürfe nicht herabgewürdigt werden zur Dienerin der jeweils herrschenden Partei, denn das wäre in der Tat das Ende einer unparteiischen Rechtsprechung. In keiner Zei twar die Unabhängigkeit der Gerichte so notwendig wie gerade jetzt.
Abg. H ompe (Wirtschaft!. Vereinigung) hebt hervor. Kok die Rechtsprechung nicht nach Volkstümlichkeit haschen dürfe. Er begrüßt es. drü bei der neuen Justizreform auch ein Zns--i! msnarbeiten mit Oestreich in Aussicht genommen >ei. Erfreulich ist es, daß in dein neuen Strafgesetzbuch mich der 8 175 wieder enthalten sein wird (Widerivruch links). Das ist notwendig angesichts der fürchterlichen Enthüllungen im Haormannprozek in Hannover und des Falls des Kannibalen Denke in Schlesien.
Gedenket der hungernden Vögel!
„Gehört dir denn der Dolch?"
„Gewiß."
„Aber du wirst zu leugnen versuchen?"
„Ich denke nicht daran; weshalb auch? Katorgow hat schon heute früh meinen Diener ansgefragt und in der Einfalt seines Herzens zeigte ihm dieser nicht nur die Scheide des Dolches, welche am anderen Morgen bei mir auf dem Fußboden gefunden wurde, sondern verheimlichte ihm auch nicht den Besuch Aglaö Borissowna's."
„So war sie also bei dir?"
„Ja; noch an demselben Abend."
„Mensch, denkst du denn nicht daran, daß man sich eines Verbrechens anklagen wird?"
„An dem ich jedoch vollkommen unschuldig bin."
„Das glaube ich; aber die Beweise, Freund! Andere könnten an dir zweifeln und ich denke, es kann dir nicht gleichgültig sein, wenn Olga sich unter ihnen befindet."
Bei Nennung dieses Namens wurde Ussolzew unruhig und rief aus:
"Olga! — oh, sie glaubt mir auf's Wort!"
„Wie war es nur möglich, daß du dich von Aglaö hast Hinreißen lassen, da du doch nur allein an Olga denkst?"
„Ich habe mich keineswegs hlnreißen lassen. Was Aglaö Borissowna getan, sie tat es ohne irgend eine Aufmunterung meinerseits, das schwöre ich dir."
Diese Worte beruhigten mich ein wenig und ich bat ihn. mir Alles zu sagen. Er drückte mir fest die Hand und sagte:
„Du kannst dich darauf verlassen daß du dein Vertrauen keinem Unwürdigen schenkst, denn ein Verbrecher war ich nie und werde es auch niemals werden. Höre mich an. Als ich an jenem Abende vom Klub nach Hause zurückkehrte, traf ich daselbst Aglaö Borissowna meiner harrend. Pen lbrer Anwesenheit Peinlich berührt, fragte
Württemberg
StuttKNck. 11. März. Landwirtschaftliche Notgebiete und Steuern. Aus landwirtschaftlichen Kreisen sind wiederholte Klagen darüber laut geworden, daß die Landwirte in den durch Unwetter und Mißwuchs geschädigten Gemeinden Württembergs und Hohenzollerns gegenüber den Landwirten in den angrenzenden Gemeinden der Nachbarländer durch die abweichende Behandlung der Notgebietsfrage in dem Landesfinanzarntsdezirk Stuttgart beeinträchtigt seien. Demgegenüber wird darauf hingewiesen, daß das Landesfinanzamt Stuttgart zwar aus praktischen Erwägungen von der Erklärung bestimmter Gebiete als Notgebiete abgesehen, jedoch durch entsprechende Anweisung an die Finanzämter dafür Sorge getragen hat, daß nicht nur in den besonders schwer heimgesuchten Gemeinden, sondern auch darüber hinaus, allen Landwirten, deren Ernte durch Witterungsschäden in erheblichem Umfang ausgefallen ist, nach den von dem Reichsminister der Finanzen erlassenen Richtlinien die für die Notgebiete vorgesehenen steuerlichen Erleichterungen zuteil werde.
Amtliche kurzschrifkprüfung. Die Prüfung in Kurzschrift bei dem Prüfungsamt der Handelskammer Stuttgart haben am 8. März ds- Js. 9 Teilnehmer bestanden, nämlich 5 bei 150, 2 bei 180, 1 bei 200 und 1 bei 260 Silben in der Mi- nute. Die nächste Prüfung findet anfangs Juni d. I. statt.
Die Deutsche Postgewerkschaft hielt im St. Vinzenz-Ha s in Stuttgart eine Versammlung ab, bei der eine Entschließung angenommen wurde, die bezüglich der Besoldung die baldige Einlösung der von den Parteien gemachten Versprechungen fordert, eine Nachprüfung der Ortsklassen- einhsiten und der Wohnungsgeldzuschüsse, die baldige Wiederherstellung der 48stündigen Wochendienstzeit und die 11-fache Anrechnung des Nachtdienstes verlangt.
Erneute Haussuchung bei der A. P. D. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Auf Grund des gestern im Hause Geißstraße 4 beschlagnahmten Materials ergab sich gegen den politischen Sekretär der Bezirksleitung Württemberg d?p K- P- D. Langner der Verdacht der Borbereitung des Hochverrats. Die Polizei nahm deshalb gestern nachmittag eine erneute Haussuchung vor und beschlagnahmte bei Langner weiteres schriftliches Material. Langner wurde vorläufig festgenommen.
Zur Lohnbewegung im Friseurgewerbe. Dem seit 28. November 1924 dauernden Lohnstreit im Friseurgewerhe wurde nun dadurch ein Ende gemacht, daß der Landesschlichter den am 19. Februar gefällten Schiedsspruch der Schlichtungskammer Stuttgart für verbindlich erklärte. , ,
Rund um die Solitude. Mit außerordentlich starkem Interesse sieht man im In- und Ausland dem am 16- und 17. Mai ds. Js. stattfindeuden Stuttgarter Solitude-Rennsn entgegen. Zugelassen werden alle vorschriftsmäßigen Kraftwagen und Krafträder. Die Rennstrecke ist 22 Klm. lang und weist eins Steigung von bis zu 15 Prozent auf. Die Rennen sind reine Schnelligkeitsprüfungen mit Wertung der höchsten Geschwindigkeit-
Vom Tage. In der Cannstatterstraße in Untertürkheim wurde ein vier Jahre altes Mädchen, das hinter einem Fuhrwerk über die Straße ging, von einem Personenkraftwagen zu Boden gefahren. Es trug einen Schädelbruch davon.
Aus dem Lande
Hcs und Lembach, OA. Marbach, 11. März. Blühen- derKirschbau m. Gestern wurde in der Nähe des Orts ein türkischer Kirschbäum in voller Blütenprach^ angetroffen: auch andere Kirschbäuine zeigten Blutenknospen, die am Auf- jpringen sind.
Heilbronn, 11. Mürz. Straßenbahn nach Bök- ringen. Das Stadtschultheißenamt Bückingen legte im
Bezirksrat einen Kostcnn"'--mscblaa w.v w» . ' -
Straßenbahn von Heilbronn nach Bückingen vor, wonach sich dis nlagekosten am ca. 364 000 Mc»-t und bat um Herbeiführung einer Aussprache zwischen den Beteiligten (Gemeinderat Heilbronn, Heilbronner Straßen- babn-A.-G-, Neckarbauamt, Eisenbahnverwaltung und Gemeinderat Bückingen, eventl. auch Neckargartach und Frankenbach. Der Bezirksrat sprach seitens der Amtskörperschaft die grundsätzliche Bereitwilligkeit zur Mirtwirkung an der Ausführung des Unternehmens aus.
Plochingen, 11. März. Aus der Presse. Die „Plo- cbinger Zeitung" wird ab 1. April wieder als selbständige Zeitung ausgegeben.
Reutlingen, 11. März. Einbruch. In der Nacht zum Dienstag wurde in der Waffenhandlung Brucklacher durch Zertrümmern des Schaufensters ein Einbruch verübt. Von
ich, was sie noch so spät von mir wünsche. Nachdem ste Platz genommen, begann sie mit ziemlich unsicherer Stimme:
„Ich bin gekommen, Constantin Dimitritsch, um Sie ernstlich zu bitten, unser Haus von jetzt ab zu meiden; ein Grund hierfür wird sich schon finden. Auch wünsche ich den Dolch zurückzuerhalten, welchen ich Ihnen einst törichterweise geschenkt; wo ist er?"
Ich nannte ihr den Ort, wo ich ihn aufbewahrt hatte und versuchte es zugleich, sie zu überreden, mir denselben als ein Zeichen der Freundschaft zu überlassen, worauf sie nichts erwiderte und zuletzt um ein Glas Wasser bat. Während ich dasselbe holte, scheint sie die Zeit benutzt zu babcn, den Dolch an sich zu nehmen. Du hast mir soeben die Aussage des Arztes wiederholt, daß sie zum Tode verwundet, nicht mehr die Kraft gehabt haben könne, ihn auf den Ofen zu schleudern, aber wer in aller Welt könnte es getan haben, und weshalb? Um das Verbrechen zu verbergen? Dann müßte man ihr den Dolch schon vorher obgenommen haben. In dieser Sache herrscht noch völlige Dunkelheit —"
„Schweife nicht ab!" unterbrech ich den Freund.
„Du gingst also hinaus, um ein Glas Wasser zu holen, und als du zurückkehrtest?"
„Als ich zurückkehrte, stand sie schon an der Tür, zum Fortgehen bereit. Jetzt bemerkte ich erst, wie leicht sie gekleidet war und fragte, ob sie nichts weiter bei sich habe.
„Nein; es ist auch nicht nötig", versetzte Aglaö Boris- sowua. „Wenn ich mich erkälte, sterbe ich vielleicht — desto besser!" Sie hatte sich bei diesen Worten abgewandt, wahrscheinlich um ihre verweinten Augen nicht sehen zu lassen.
(Fortsetzung folgt.)