Das Glockenspiel der Hamburger pekrittrche, eines der größten und schönsten Deutschlands, mußte mit seinen 43 Glocken im Krieg auf dein Altar des Vaterlands geopfert werden, ebenso zwei der drei Glocken der Uhr, und die drei größten Läuteglocken. Von den letzteren wurde die mittlere 1922 und die größte in G in diesen Tagen ersetzt. Die neue große Glocke hat ein Gewicht von 6500 Kg. und ist nächst der Kölner Friedensglocke die größte, die nach dem Krieg in Deutschland gegossen worden ist. Sie stammt wie die Kölner Glocke aus der Gießerei von Franz Schilling in Apolda. Auf ihr altes Glockenspiel warten die Hamburger aber noch schmerzlich.
Rückgang des Uaffeeverbrauchs in Deutschland. Der
Kaffeeverbrauch nimmt im allgemeinen dauernd zu. Nur in Deutschland, in Oesterreich und in Holland ist er seit dem Ausbruch des Kriegs stark zurückgegangen. Die Länder, in denen er in den letzten zehn Jahren in besonders bemerkenswerter Weise gestiegen ist, sind: Italien (56,3 v. H.) und Frankreich (52,1 v. H.). Es folgen dann Portugal, die Vereinigten Staaten, Schweden. Norwegen, Dänemark, Großbritannien, Belgien und Spanien. Man darf jedoch nicht glauben, daß in Italien ein besonders großer Kaffeeverbrauch auf jeden Einwohner kommt: das Land hatte früher einen so kleinen Kaffeeverbrauch, daß die 56,3 v. H. Steigerung an sich nicht viel bedeuten. Am höchsten ist, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, .der Kaffeeverbrauch in Dänemark mit 7,14 Kilogramm: es folgen Schweden, Holland, die Vereinigten Staaten, Belgien und Frankreich.
Der Schuß beim NaskenfeslL M? gemeldet, hat way- '.end des Karnevals auf einem Künstlerfest in München ein als Argentinier verkleideter Landwirt aus Fahrlässigkeit eine Maske erschossen. Das Schöffengericht verurteilte den unglücklichen Schützen wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr Gefängnis.
Kokainschmuggler. In einer Kaserne in Mainz nahm die deutsche Polizei zwei angebliche Seidenhändler aus Frankreich fest, die 15 Kg. Kokain bei sich hatten. — Das fehlte noch, daß die Spitzbuben unser Volk mit Kokain vergiften.
Schwarzbrennerei. In den Räumen eines Groß-Pferde- händlers in Berlin-Reinickendorf wurde eine geheime Schnapsbrennerei entdeckt. Der Pferdehändler will von nichts gewußt und die Räume vermietet haben.
Wehe, wenn sie losgelassen. In Kempten i. A. kam es in einer Wirtschaft in Altstadt zu einer schweren Rauferei. wobei ein Arbeiter von einer Frauensperson einen Messerstich in die Brust erhielt. Das Messer drang 10 Zentimeter tief ein. Der Verwundete wurde ins Spital verbracht. Die Täterin wurde festgenommen.
In der Besserungsanstalt „zum guten Hirten" in Portici bei Neapel empörten sich die in der Anstalt untergebrachten 300 Mädchen gegen die Schwestern. Da sie aber das Tor nicht öffnen konnten, um in die Freiheit zu gelangen, eroberten die das Dach und warfen unter lautem Geschrei die Ziegel auf die angesammelte Menschenmenge und die Polizei. Es kostete große Mühe, daß man sich der wildgewordenen Weiber bemächtigen konnte. Sechs RSdelsführerinnen, die sämtlich aus Rom stammen, wurden ins Gefängnis abgeführt.
kiauseinsturz. In Neapel stürzte ein im Umbau be
griffenes Haus zusammen. Bis fetzt hat man zwei tote und drei schwerverletzte Arbeiter unter den Trümmern hervorgezogen.
Durch eine Kesselexplosion stürzte in Madrid ein zweistöckiger Neubau einer Parfümeriefabrik zusammen. Bis zum Abend waren 9 tote und 20 verletzte Maurer geborgen.
Durch den Fallschirm gerettet. Bei San Antonio (Texas) stießen zwei amerikanische Militärflugzeuge in einer Höhe von 1300 Metern zusammen. Die Maschinen hingen fest zusammen und stürzten brennend zur Erde. Die beiden Flieger konnten sich ohne Schaden durch die Fallschirme retten.
Teures Bad. In einem Neuyyrker Gasthof wurde einer Dame ein zu heißes Bad verabreicht, wodurch sie einen Nervenstoß erlitt. Die Dame verklagte den Gasthofbesitzer auf Bezahlung einer Lebensrente. Vor Gericht kam eine Einigung zustande, wonach sich die Dame mit einer einmaligen Abfindung von 10 000 Dollar begnügt.
Sende-Folge der Südd. Rundfunk A. G.. Stuttgart
Donnerstag, 12. März: 7.30—8 Uhr: Esperanto-Kurs (5. Abend): Dr. Vogt, Stuttgart; 8—9 Uhr: Hörspielabend: Herr Peter Squenz, Schimpfspiel in 3 Aufzügen von Andreas Gryphius (Spielleitung: Karl Köstlin): 0.15—11 Uhr: Nachtkonzert (Max Heye, Leonh. Walter, Bast-Dariton, Lilly Pöhler, Sopran, Margot Feitelberg, Rezitation, Rundfunkorchester).
Freitag, 13. März: 7.30—8 Uhr: Vortrag Prof. W. Nagel über „Entwick- lung der deutschen Musik"; 8—9 Uhr: Sinfonie-Konzert (Leitung: H. Seeber- van der Floe, Ansage: Georg Ott); 0.15—11 Uhr: Der Abend der Frau (Rundfunkorchester, Lene Frau, Rezitationen, Elfriede Oesten-Henn, weibl. Tenor, Sprecher Georg Ott).
Samstag, 14. Marz: 5—6.30 Ubr: Kinder-Nachmittag (Sagen, Märchen, Fabeln erzählt vom Gretle von Strümpfelbach, Rundfunkorchester, Sprecher: Ernst Stoekinger); 7.30—8 Ubr: Portrag von Major Palmer über: „Verkehrsflug"; 8—9 Uhr: Holisten-Abend (Heinrich Maile, Cello, Rudolf Galt, Klarinette, Artur Hangen, Klavier, vom Philharm. Orchester; Sprecher Max Seye; 9.15—11 Uhr: Funk-Kabarett (Max Heye, Hans Zimmermann, Bariton, Gerda Haust, Soubrette, Liesel Olmesdahl, Alt, Rundfunkorchester).
Sonntag, 15. März: 11.30—12.30 Uhr: Religiöse Morgenfeier: „Neue Menschen" (Erna Hollenberg, Gesang, Dr. H. Keller. Orgel); 7.30—8 Uhr: Vortrag von Frau Dr. Bauer über „Historisches der Bahai-Lehre"; 8—9 Uhr: Aus „Waffenschmied" von Lortzing (Kammersänger Reinh. Fritz und Heinrich Löhalm vorn Landestheater, Sprecher Max Heve; 9.15—11 Ubr: Nachtkonzert (Eisenbahnsingchor Groß-Slnltgart. Leitung: Musikdirektor Ludwig Griesier, Gerda Haust, Soubrette, Rundfunkorchester, Sprecher Max Heye; 11 Uhr: Sportbericht.
Täglich (sofern nicht anders vermerkt): 5—6.30 Uhr: Nachmittagskonzert; 6.30 und 9.15 Uhr: Zeitsignal und Wetterbericht.
Handelsnachrichlen
Die französisch - belgischen Handslsvertragsverhandlungen sind aufs neue unterbrochen worden. — Zu den deutsch-belgischen Ber- handliingen erfährt die „Nation Belge", die belgischen Unterhändler seien bereit, für gewisse deutsche Waren das Meistbegünstigungsrecht auf 6 Monate, für einige andere auf ei» Jahr zu gewähren.
Darniederliegender Handel in England. In zwei Werken in Assention sind 1800 Bergarbeiter entlassen worden, weiteren 680 Leuten wurde auf 14 Tage gekündigt.
Oesterreichs neue Schillingrechnung. Der Schilling ist am 1. März in Oesterreich amtliche Rechnungseinheit geworden, und die Krone hat ihm Platz machen müssen. Aeuherlich hat sich nichts geändert, denn die Silberschillinge sind unsichtbar, und nur die Ein- und Zweigroschenstücke aus Kupfer und Zehngroschenstücke aus Nickel (die ihren ursprünglichen Namen Stüber eingebüßt haben), haben ihren Eintritt in das wirkliche Leben schon vollzogen. Sonst müssen die alten Kronennoten, sogar die Einhundert- und Eintausendnoten noch weiter dem Verkehr dienen. Nur bei Zahlungen am Postschalter, im Steueramt und bei Gericht wird in Schillinge!» und Groschen gerechnet. Eine Er
schwerung der Einführung des neuen MünMtems bildet der Umstand, daß Goldkrone und Schilling sich nicht decken. Die Papierkrone ist auf dem Stand von 14 400 stabilisiert worden, das heißt 14 400 Papierkronen machen eine Goldkrone aus. Der Schilling ist aber nur der Gegenwert von 10 000 Papierkronen. Die Geschäftswelt wird wohl eine kleine Abrundung noch oben vornehmen, mindestens auf die glatte Zahl von 15 000, was schon eine kleine Verteuerung wäre.
*
Slnkkgarker Börse, 7. März. Die Börse setzte heute in Sympathie mit der gestern nachmittag und gestern abend eingetretenen leichten Erholung in etwas besserer Haltung ein. Lebhafteres Geschäft konnte sich jedoch nicht entwickeln, sodah die Kurse bald wieder abbröckeln mußten und das feste Aussehen wieder verschwunden ist. Man bleibt außerordentlich ruhig auf ungefähr gestriger Basis. — Bankaktien: Notenbank 79,5, Vereins- bnnk 3,15, Hypothekenbank konnten sich 2,5 erhöhen. Brauerei- werte blieben mit Ausnahme von Brauhaus Ravensburg, die auf 73 v. H. nachgaben, zu ihren letzten Kursen gesucht. Auf dem Markt der Metallaktien keine größeren Veränderungen. Weiterhin Junghans 12, Württ. Metallwaren 160 v. H. Maschinen- und Autowerte: Eßlingen 8, Weingarten 24, Hesser 6,1, Neckarsulmer 8,8, Daimler 5,6, Magirus 72,5 v. H. Nahrungs Mittelwerte lagen ruhig, etwas fester waren Stuttgarter Zucker mit 3,6 und Knorr mit 3,8. Verlags- aktien: Deutsche Verlasanstalt 170 G, Unionverlag 135, Bester 3,65, Stuttg. Vereinsbuch 0,75. Uebrige Werte: Anilin 28,5, Stuttg. Straßenbahn 13,25, Südholz 16,75, Ziegelwerke Ludwigsburg 11, Germania 157,5 v. H., Neckarwerke 74,75 o. Hundert, Bamberger Mälzerei 8,75, Bremen Besigheimer Oel 34, Köln - Rottweil 12,6, Kraftwerk Altwürttemberg 12,5, Schleppschiffahrt 3,5, Stuttg. Bäckermühle 3,4, Schildknecht 84,5 v. H., Cementwerk Heidelberg 90,5 o. H. und Württ. Transport 25 Billionen. Vorzugsaktien: Junghans 5,5, Madirus 65. Hans 5,5, Margirus 65.
Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bant.
Berliner Gelreidepreise. 7. März. Weizen märt. 24.80—25.60, Roggen 24.20—24.60. Wintergerste 21.50—23.20, Sommergerste 24.70—26, Hafer 18.60—19.20, Weizenmehl 24.70—36.70, Roggen- mehl 33.75—36.20, Kleie 14.40, Raps 395.
*
Pierdemarkl Biberach, 6. März. Zufuhr 169 Pferde, darunter 140 Arbeitspferde. Während des Marktes wurden 16 Verkäufe si'sw.'U.ull. Der niederste Kaufpreis war 120 und -er höchste 1800 M. Handel flau.
Devisenkurse In Billionen
Berlin
6 Miez
7. März
Gest
Brlel
Gest
Briet
Holsto-
100 Tust
167 61
168.96
167,59
168.01
Belipen
100 Fr
21 115
21215
2119
21,25
No:wezeii
100 Kr
64 02
64 18
63 97
64.13
Dänemark
100 Kr
75 19
75 37
7511
75.29
Schweden
100 Kr
113., 3
113.31
113.05
113.33
Italien
100 Lira
17,08
17.12
17.16
17.20
Lande-! 1
Pfd Sterl
20.008
20 058
so,—
20,05
Reuyvik
1 Dollar
4.195
4.205
4.195
4 205
Pari-
100 Fr
21.47
21 53
21.74
2180
Schweiz
100 Fr
80.72
80,92
80.69
80,89
Sv.rnicn
100 Deleka
59.43
59.57
59.53
59.67
D.-Oesterr.
100 Schill.
59.13
59,27
59,13
59,27
Pray
10« Kr
12,44
12.48
12,44
12.48
Ungarn
100 000 Kr
5.79
5.81
5,79
5,81
Argentinien
t Pest
1.664
1.668
1,658
1.662
Tokio
t Den
1,688
1,692
1,693
1.697
Danzig 100 D GuL
79.34
79.54
79.325
79,525
Vergebung von Murbeilen!
Zum Wohn- und Geschäftshaus-Anbau der Herren Robert Treiber, Kaufmann, und Karl Wendel, Flaschnermeister hier, habe ich die
Grab-, Beton-, Maurer- und Dachdecker-
sowie die
Zimmer-Arbeiten
zu vergeben.
Kostenanschläge und Bedingungen, wie auch zeichnerische Unterlagen liegen auf meinem Büro vom 6. bis einschl. 9. d. M. jeweils bis abends si>7 Uhr auf, woselbst die Offerte in Prozenten ausgedrückt bis Dienstag den 10., vorm. 9 Uhr eingereicht sein müssen.
Zuschlag Vorbehalten. (Frist 6 Tage.)
<-—--—->
Ltait Xovtsn.
Zotis Zeliill susiitr Ziisglsitkl'
Fabrikant
Vsnlobis.
blül-ribki-g Osttingsn (6a>.)
Wilcibaci
ß/IZrr 1925
^...^^
Ernst Hutzenlaub, MM,
Graf Eberhardbau. Tel. 115.
Mll-Mill MW
Heute abend 8 Uhr
Ausschuß-Sitzung
im Hotel „Lamm".
Das Erscheinen sämtlicher Ausschuß-Mitglieder ist dringend erforderlich.
^ Der Vorstand.
Kurverein Wildbad.
Zwecks Aufstellung einer Wohnungsliste für
den neuen Führer von Wildbad werden die Mitglieder des Kurvereins (Hotels, Pensionen und Privatzinunerverm.) gebeten, die Zahl ihrer verfügbaren Zimmmer und Betten bis spätestens 14. März auf dem Verkehrsbüro anzugeben.
Der Vorstand.
Osr kiöeksigswin n
für gstisbts ILIüiis wstck liinsn an sirüoßtkn ruiallsn, wenn Lik sieb rum ^nbau von Lsmüse unct Jncisrsn Nslckpilsnrkn unskror
Lämsusisn
beckisnon. koste Qualität ckss von uns gokausisn Zaatgutss bürgt ciis bsstbokannto Nirms Lobröcksr, Lslrwsctsl.
L W. Lebmit, I^sciioinss-Dk'ogsi'is.
«-ie mon in cter seinen 2 e>i spsn, osine
/i seineOevobnbeiien ru
äncstrn unä atme 5 lck
s
" einruxckränlcen.
^ VEenn 8 ie Ist sieben xernüllicker zerisllen vollen, cksnn beocklen 5 ie mein Lrsckeinen xen 3 u.si >38 Hläcksiemsl stelle ick mick < Iknkn vor.
^ul Vhlectersekn!
'S
PfertWnarkt-Lotterie!
Bei der am 4. März vorgenommenen Ziehung sind auf folgende von uns verkauften Losnummern Gewinne gefallen:
11680 20736 20737 53620 59059.
Die Gewinne werden in der Tagblatt-Geschäftsstelle ausbezahlt.
Lose kr MWWeits-Lottme.
(Grenz- und Heimatschutz) zu Mk. 2 sind noch einige zu haben.
Ziehung übermorgenU!
Nationaler Frauenabend
(Königin Luise-Tag),
Dienstag, den 10. März 1926, abends V,8 Uhr
im Saale des Hotels „Alte Linde".
Rednerin: Frau Beringer-Stuttgart. Musikalische Darbietungen. Lebende Bilder.
Gäste (Männer und Frauen) herzlich willkommen.
Die Vorsitzende der Frauenortsgruppe ^der W. B.-P.
Union-Briketts
sind eingetroffen.
—Karl Tubach.
Kartoffelneuheit,
BWllhM'S „gelbe Triumph".
Bester aller Frühsorten mit reicher Bestockung und außerordentlichem Ertrag. Knollen flachäugig, gekocht meblig und von ausgezeichnetem Geschmack. Reifezeit Juni. Widerstandsfähig gegen ungünstige Witterungsverhältnisse. Viele Anerkennungen. 5 Kg'. Mk. > 25 Kg. Mk. 8, 50 Kg. Mk. 15. ' E M Bogenhardt, Erfurt 63.
WgdeiiU Me».
Heute abend
keine
Zusammenkunft.
Näheres in dem heute umlaufendenNundsckreiben Nr. 3. ^
§1 MüllEMN ilM NMÄ.
Bereinigter Fußball- und Sportverein.
HL Heute
abend 8 Uhr
Uebungsabend
in der Turnhalle.
Ko. MlheOor.
Heute abend 8 Uhr
Singstunde
Der Dirigent.
Reisstroh-Besen
in divers. Größen bestes Fabrikat empfiehlt
Robert Treiber.
guoerl., gebild.
Fräulein
aus guter Familie, ans. 20-I., im Nähen bewand., sucht Stelle zu Kindern. Beste Refer. a. Platze. Zuschr. unt. Nr. 53 an die Tagblatt-Geschäftsstelle erbeten.
Verloren
ging am Samstag abend bei der Turnhalle eine Damen- Handtasche mit gr. Geldbetrag. Der ehrliche Finder wird in seinem eigenen Interesse gebeten, dieselbe in der Tagblattgeschäftsstelle gegen gute Belohnung abzugeben.