Joch um Vorschläge ersucht

Paris. 4. März. Der Botschafterrat beschloß, nach der Kenntnisnahme des Gutachtens des Marschalls Fach zu dem Ueberwachungsbericht, Koch und die übrigen Sachverständi­gen um genauere Erklärung über gewisse Punkte des Be­richts und um Vorschläge für die Entwaffnung zu ersuchen-

Die Fabrikspionage

London, 4. März. Im Unterhaus wurde der Staats­sekretär für den Krieg. Evans, gefragt, ob er die Mit­glieder der Kommission nennen wollte, die von der Re­gierung in die Werke der Badischen Anilin- und Soda- fabrik in Oppau (Pfalz) gesandt worden sei, um die deutsche Art der Herstellung von Stickstoff aus der Luft zuunür- suchen", ob der englische Staat die Kosten dieser Kommission trage und ob irgendwelche Mitglieder noch staatlich angestellt und tätig seien. Evans antwortete, er halte es nicht für wünschenswert, daß die Namen der Mitglieder bekannt werden. Der englische Staat bezahle die Kosten der Kommis­sion; so viel er wisse, seien aber keine Mitglieder mehr im Staatsauftrag tätig. Auf die Frage, ob diese Mitglieder setzt von englischen Privatfirmen angestellt seien, >agte Evans, das wisse er nicht.

Große militärische Hebungen in England London, 4. März. Zum erstenmal nach dem Krieg werden im kommenden September in England große ^ee- resllbungen abgebalten werden, die sich aus nicht weniger als sechs Grafschaften ausdehnen.

Aeußerungen eines amerikanischen Wirtschaftlers Newyork, 4. März. Clarence I. O w e n, der Präsident des amerikanischen Handelskongresses, der im Jahr 1923 eine ausgedehnte Studienreise durch Europa unternahm, hielt eine viel beachtete Rede in Newark. Owen erklärte, daß es notwendig für den Präsidenten Coolidge sei, eine all­gemeine internationale Konferenz zur Festsetzung der end­gültigen Entschädigungssumme einzuberufen. Weiter müßte diese Konferenz einen Plan zur Tilgung sämt­licher europäischen Wiederherftellungsleistungen, sowie der Verbandsschulden aufstellen, um Deutschland überhaupt erst einmal zu befähigen, Zahlungen zu leisten. Allerdings, führte Owen aus, müßten Bestimmungen zur Abände­rung des Versailler Vertrags getroffen werden, die Deutschland die Möglichkeit des freien wirtschaftlichen Wettbewerbs mit den andern Nationen gewährten, und fer­ner müßten Sicherungen gegen militärische Angriffe für Frankreich sowohl wie für Deutschland geschaffen werden. Das Verlangen nach Zahlung einer Summe, die in solcher Höhe von keinem Land gezahlt werden könne, sei bei gleich­zeitiger Auferlegung von Bedingungen, die Deutschland geradezu am Zahlen hindern, keine Antwort auf die Frage nach der möglichen Lösung der Frage. Owen verlangt, daß die von Deutschland geforderte Summe so weit herabgesetzt werden müsse, daß ihre Bezahlung im Rahmen des Mög­lichen liege.

Anklagen gegen Wallstreet

Washington, 4. März. Scharfe Anklage gegen die Regie­rung erhob der Verleger und Journalist Dr. Grüning, frühe­rer Chefredakteur der Neuyork Tribüne und Nation. Grü­ning machte seine Ausführungen während seiner Verneh­mung. vor dem Unterausschuß des Senats, die in Verbin­dung mit der sog. Ladd-Resolution, die das Verbot des Aufgebots amerikanischer Truppen in Wahrung amerika­nischer Privatinteressen zur Beitreibung von Schuldsummen verlangt, angeordnet war. Er erklärte, daß die mittelameri­kanischen Republiken und die Staaten um das Karibische Meer bloße Vasallen der Neuyorker Banken seien. In einer ins einzelne gehenden Schilderung der Eroberung Haiitis erhob er die Beschuldigung, daß 3000 Einwohner Haitis bingeschlachtet worden sind, während auf amerikanischer Seite nicht ein einziger Soldat gefallen sei. Seit der Be­setzung, führte Grüning aus, sei die Insel systematisch im Interesse der National City Bank geplündert worden. Er beschrieb bis ins kleinste die Schritte, durch die diese Staaten unter die Finanzhoheit der Banken gekommen sind-

Wetterleuchten im Fernen Osten London, 4. März. In Tschunking ist der amerikanische Dampfer ..Tschi-Tschuen" von chinesischen Truppen beschlag­nahmt worden, da er Waffen geschmuggelt haben soll. Der Gesandte der Vereinigten Staaten hat nun nach einer Rcu- termeldung bei der Regierung in Peking Widerspruch er­hoben. Die Beschlagnahme sei eine Beschimpfung der ameri­kanischen Flotte und eine Verletzung der Vertragsrechte. Die Regierung wird ersucht, die Behörden in Tschunking anzu­weisen. daß sie dem dortigen amerikanischen Konsul Genug­tuung geben. ^

vom Kurdenaufstand

London. 4. März. Die Nachrichten aus Kurdistan lauten widersprechend. Es heißt, daß die Bewohner von Sioas sich gegen die Kurden, die auf die Stadt vormarschieren, verteidigen werden- Kämpfe fanden bereits in der Nähe von Kighi statt. Heftige Kämpfe gegen die Kurden sollen fern- von den Bewohnern von Tchemichgezek geliefert ward»-., sein. Die Kurden machten einen neuen Angriff aus Diar- bekir. Aus der Stadt Pelou wurden die Kurden vertrieben, nachdem sie versucht hatten, die Stadt einzuäschern.

Lord Curzon über die Räumung

London, 4. März. Im Oberhaus richtete der neue Peer Asquith die Frage an die Regierung, ob sie angeben könne, wann der Ueberwachungsbericht veröffentlicht werde. Die Bestimmungen des Vertrages von Versailles über die Räumung bilden keinen Teil der Bestimmungen des Ver­trags für die dauernde Sicherheit Frankreichs und haben damit nichts zu tun. Es liege kein Grund vor, die zeitlich streng begrenzte Besetzung des linken Rheinufers in eine zeitlich unbeschränkte umzuwandeln. Die Frage sei, ob Deutschland bei der Erfüllung des Vertrags eine solche Pflichtvergessenheit gezeigt habe, daß die Verbündeten ihre Räumungsverpflichtung nicht einzuhalten berechtigt wären Es müsse ein Unterschied gemacht werden zwischen Maßnah­men, die Deutschland berechtigterweise ergriffen habe, um seinen Schutz gegen innere Unruhen zu erhöhen, und solchen Maßnahmen, die nur gedeutet werden könnten, als ob sie Mittel für einen äußeren Angriff böten.

Lord Curzon antwortete, die Botschafterkonferenz babe neben den in ihr vertretenen Regierungen keine aus­führende Gewalt. Im Lauf der Verhandlungen wegen des Kontrollberichts hoffe er selbst, daß der deutschen Regierung Gelegenheit gegeben werden würde, gehört zu werden. Er sei der Ansicht, daß allein eine gemeinsame Besprechung und eine Mitarbeit in diesen Sachen erlaubt, diese großen Fragen zu einer befriedigenden und raschen Lösung zu füh­ren. Die Aufgabe der Ueberwachungskommission bestand darin, die Tatsachen festzustellen, und diejenige der Regie­rung ist, diese Tatsachen zu verwerten. Infolgedessen sei der Bericht eine Zusammenstellung aller wichtigen und icht wichtigen Punkte, in welchen die deutsche Regierung hinsicht­lich der Entwassnungsverpflichtungen Verfehlungen began­gen habe. Die britische Regierung meint, daß ein Entschluß von so großer Bedeutung wie das Belassen ihrer Trupven in der Kölner Zone nur auf Grund wirklich wichtiger Sa­chen gefaßt werden soll. Deswegen scheint uns, daß eine große Verlegenheit entstehen würde, wenn wir der Welt eine lange Liste von geringen Verfehlungen mitteilten, denen die verbündeten Regierungen doch nicht geneigt sind, eine allzugroße Bedeutung in Hinsicht auf ihren künftigen Ent­scheid in der Räumung beizumessen. Nach meiner Meinung würde die Veröffentlichung eine Lösung viel weniger mög­lich machen. Aus diesem Grund konnte die britische Regie- s rung nicht vorschlagen, daß der Bericht veröffentlicht wer­den sollte. Aber es soll keine Entscheidung gefaßt werden, ohne die verschiedenen Gründe zu veröffent­lichen, die zu dieser Entscheidung führten. Die Einwilligung der Verbündeten vorausgesetzt, haben wir alle Absicht, die Verfehlungen, die der deutschen Regierung mitgeteilt werden und die wieder gut gemacht werden müs­sen, bevor die Räumung der Kölner Zone erfolgen kann, auch zu veröffentlichen. Es ist unsere erste Aufgabe und un­ser besonderer Wunsch, den Versailles Vertrag in allen we­sentlichen Punkten ausgeführt zu sehen. Wenn ich sage ausgeführt", so meine ich damit ausgeführt von beiden Parteien, und weiter, daß die Entscheidung über die Räu­mung nicht abhängig gemacht werden darf von Erwägun­gen, die sich nicht aus den militärischen Klauseln des Ver­trags ergeben. Demzufolge wünschen wir, daß die Besetzung von Köln so bald wie möglich beendet wird.

Württemberg

Stuttgart, 4- März. Beileidskundgebungen. In den gestrigen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung wid­mete Oberbürgermeister Lautenschlager dem ver­storbenen Reichspräsidenten einen warmen Nachruf. Der Oberbürgermeister wird als stellv. Vorsitzender des Deutschen Städtetags an der Beisetzung in Heidelberg teilnehmen.

Der Landesvorstand der Sozialdemokratie und die sozial­demokratische Landtagsfraktion sandten an Frau Ebert ein Beileidstelegramm.

Die freien Gewerkschaften schlagen vor, am Tag der Bei­setzung, Donnerstag, den 5. Mürz, von 11 bis '11.05 Uhr die Arbeit zu unterbrechen. Die für Kranzspenden vor­gesehenen Gelder sollen einer zu gründenden Ebertstiftung für Förderung der Arbeiterbewegung zugeführt werden.

,,, Die Stuttgarter Theater bldiben am Donnerstag ge- schlossen.

85. Geburkskaq. Major a. D. Eugen von Cotta, ein früherer Artillerieoffizier, feiert am 6. März den 85. Ge­burtstag.

Sonntag, den 15. März treffen sich in Stuttgart die alten Angehörigen des 1. Württ. Landst.-Inf.-Reg. 13 zu einer Regimentsfeier im Friedrichsbau und St. Vinzenzhaus. Es ist mit einer sehr zahlreichen Teilnahme zu rechnen An­fragen sind an Kamerad Georg Blumenstock, Arbeitsministe­rium, Stuttgart zu richten.

Nachwinter. In der Nacht zum Mittwoch trat nach nebligem, frostigem Wetter anhaltender starker Schneefall ein, der von Sturmwind begleitet war. In der Stadt herrscht ein richtiges Sudelwetter, während die Höhen und die wei­tere Umgebung eine tiefe Schneehöhe zeigen. Telegraphen- und Fernsprechdrähte sind an verschiedenen Stellen abgeris- sen worden. Auch die Verbindungen mit Berlin, Frankfurt usw. haben durch Leitungsbeschädiaungen erhebliche Störun­gen erlitten. In Nord- und Mitteldeutschland ist sonach die Wetterlage die gleiche wie im Süden.

Dom Tage. Im Cckardtshaldenweg kam ein 76jähriger Mann unter einen rückwärts fahrenden Latrinenkraftwagen und erlitt tödliche Verletzungen. Beim Abspringen von einem fahrenden Straßenbahnwagen stürzte in der Char­lottenstraße ein 60 Jahre alter Mann zu Boden und wurde eine Strecke weit geschleift. Er trug Quetschungen davon.

Aus dem Lande

Weilderstadk, 4. März. Aus der Brauindustrie. Die einzige, neuzeitlich eingerichtete Brauerei hier, die frühere Hechtbrauerei, ist wieder in Betrieb gesetzt worden, nachdem sie drei. Jahre stillgelegt war. Sie bringt ihr Er­zeugnis unter dem NamenKeplerbräu" zum Ausschank.

Großsachfenheim OA. Laihingen, 4. März. Begräb­nisfeier für die Ermordeten. Gestern wurden .die Leichen der am Donnerstag auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen zur letzten Ruhestätte getragen. Die große Trauergemeinde zeigte die allgemeine Anteilnahme an dem Geschick dieser Familie. Nach einer ergreifenden Trauerrede des Geistlichen wurden die drei Särge, Zwischen den Eltern das-Kind, in das gemeinsame Gr zb gesenkt. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt.

Plochingen, 4. März. Rohe Tat. Am Sonntag abend wurden hiesige Bürger an der Straßenkreuzung Psru- bausenPlochingen von 16 angetrunkenen jungen Burschen überfallen und mit Prügeln und Latten schwer mißhandelt, so daß die Verletzten ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Einem Kriegsbeschädigten wurde sein gebrechlicher Arm nochmals zerschlagen, einem anderen Mann drang ein Nagel in den Kopf.

Ellwangcn 4. März. Verhaftung von Einbre­chern. Im Sommer und Herbst 1923 wurden in der Ge­gend von Lauchheim eiße Reihe von schweren Einbruchs- diebllähle verübt, bei denen die Täter u. a. 78 Zentner Weißmehl und ein Schwein stahlen. Es gelang jetzt, die drei Haupträdelsführer der aus 78 Personen bestehenden Bande in Lauchheim festmnehmen, der übrigen Diebe konnte man in Stuttgart habhaft werden.

Gmünd. 4. März. Noch ein Raubüberfall. Ei» älteres Fräulein wurde auf der Straße nach Waldstetten von einem Burschen angefallen. Auf ihre Hilferufe eilte ein in der Nähe befindlicher Schäfer herbei, Der Räuber entkam "" " nnt.

Tübingen, 4. März. Preisangaben. Die Fakul­täten der Universität haben für 1925/26 wieder ihre Preis­ausgaben gestellt. Dagegen konnten die verschiedenen Stif­tungen infolge Geldmangels keine Preisaufgaben mehr stellen.

Dettenhausen OA. Tüb.. 4. März. Betrüger. Ein Betrüger hat sich hier als Steuereinnehmer ausgegeben und verschiedene Leute geschädigt.

Lühenhardk OA. Horb, 4. März. Den Verletzungen erlegen. Der vor 14 Tagen von seinem Schwager durch einen Stich in den Unterleib schwer verletzte verheiratete Melchior Wehzenhöfer von hier ist im Bezirkskrankenhaus Freudenstadt feinen Verletzungen erlegen.

Ulm. 4. März. Doktorarbeit. Oberlehrer Frey an d-r hiesigen kath. Grundschule hat auf Grund einer geschicht- l' ',en Arbeit von der philosophischen Fakultät der Universi­tär Tübingen den Doktortitel mit dem Zeugnissehr gut" erhallen.

Drei Tage aus dem Leben eines Kriminal-Beamten.

17 Von Pwitsch.

Aus dem Russischen von F. Pa l m - N a i o r e s f.

Und warum nicht? Ist der Kriininalrichter nicht mit einem Romanschriftsteller zu vergleichen? So wie letzterer für seinen Roman einen Plan bildet, an den er sich hält, fo hat auch der Untersuchungsrichter eine bestimmte Route zu wählen. Uebrigens muß der Arzt bereits zurück­gekehrt fein; gehen wir zu ihm."

Kotorgow irrte sich nicht; der Arzt war angelangt, ebenso Ussolzew, welcher von Olga Jwanowna ein Billet erhalten hatte, das die Bitte enthielt, sich zu den Eltern Aglaö Borissowna's zu begeben um dieselben so scho­nend wie möglich) auf die schreckliche Nachricht vorzuberei­ten. Auf der fönst so heiteren Stirn meines ziemlich leichtsinnigen Freundes lagerte eine Wolke. Er schien zer­streut und unruhig, rieb wiederholt mit feinem Taschen­tuche die von der Kälte angehauchten Gläser des Pince- nez und hielt die Blicke gesenkt. In Anbetracht des Inter­esses, welches ihm die Entseelte vor noch nicht langer Zeit eingeflößt hatte, hielt ich diesen Zustand für sehr natür­lich und achtete deshalb auch nicht besonders aus den Um­stand, daß er mir bei der Begrüßung die linke Hand reichte. Wir hatten kaum zehn Worte mit einander ge­sprochen, als man am Ende der Zimmerreihe das Oeff- nen einer Tür vernahm. Ich blickte hin und mein Herz begann heftiger zu schlagen: Olga Jwanowna schritt aus uns zu. Wäre sie nur in diesem Augenblick Plötzlich auf der Straße begegnet, ich hätte sie nicht erkannt, so verän­dert erschien sie mir. An Stelle des gestrigen Ballanzuges war ein einfaches schwarzes Kleid getreten, welches sie

nicht nur größer und älter erscheinen ließ, sondern auch weit vorteilhafter kleidete. Aus der einfachen Toilette trat das Antlitz leiblicher und zugleich bedeutungsvoller hervor, nur war die blühende Farbe der Wangen einer tiefen Blässe gewichen. Zugleich schien sie aber auch die gestrige kindliche Zaghaftigkeit abgestreist zu haben. Ihre rotgeweinten Augen waren noch feucht von Tränen, blick­ten jedoch offen und gerade; eine tiefe, ergebene Trauer lag in ihrem ganzen Wesen, als sie sich uns selbstbewußt näherte, die Verbeugung des Doktors und Kotorgows leicht erwiderte und mir und Ussolzew die Hand reichte.

Ich konnte Sie kaum erwarten, Constantin Dimj- tritsch. Nun, was sagten Klutschewskhs? Die Armen! Es war ihre einzige Tochter!"

Ich versuchte einen Bilck des jungen Mädchens aufzu- fangen, um vielleicht darin etwas zu lesen. Aber ihre Freude beim Anblick Ufsolzews war eine unbedingt freund­schaftliche: der tief traurige Zug in ihrem Gesichte ver­schwand auf einen Augenblick, um jedoch gleich darauf bei Erinnerung an die Eltern Aglaä Borissownas dem Aus­drucke der tiefsten Betrübnis Platz zu machen- Ich fühlte mich sehr erleichtert; nicht eine Spur von Furcht war in ihrem Wesen zu merken. Das war die Ruhe eines reinen Gewissens.

Ich war bis jetzt bei Klutschewskhs", antwortete Us­solzew.Da die Mutter leidend ist, teilte ich ihr so scho­nend wie möglich mit, daß ihre Tochter sich auf dem gestri­gen Balle beim Tanzen zu sehr erhitzt und auf der Nach­hausefahrt stark erkältet habe, so daß sie im Fieber liege. Die Mutter war bei dieser Nachricht trostlos und es kostete mich große Mühe, sie davon abzuhalten, trotz ihres Un­wohlseins hierher zu fahren."

Aber dem Vater verbargen Sie doch nichts?"

Das tat ich dennoch. Die volle Wahrheit wäre auch' für ihn fürchterlich gewesen, denn alle Beide haben die Tochter vergöttert. Ich bedeutete ihnen, daß zwar die nötige Pflege vorhanden sei, die Aerzte jedoch für das Leben Aglaö Borissownas fürchteten. Aus alle Fälle ist es nötig, die Eltern noch heute in die Sache einzüwechen« da sie die Wahrheit leicht von fremden Personen erfahren könnten, was noch viel gefährlicher wäre. Nur Ware es wünscherswert, wenn bis zu ihrer Ankunft hier alle Spu­ren gerichtlicher Tätigkeit entfernt werden konnten,

Ach ja, bitte, beeilen Sie sich, meine Herren , wandte sich jetzt Olga zu mir und Kotorgotp,Aber was haben Sie denn mit Ihrer Hand, Constantia DlmsiMch^

iben Sie sich verletzt?" - .

Jetzt erst bemerkte ;ch, daß Ussolzew ferne rechte Hand der Weste verborgen hielt,

Ach nichts eine Kleinigkeit bemerkte er, dre and aus der Weste hervorziehend. , . .

Längs seiner ganzen Handfläche ging ein breiter Strer- n englischen Pflasters, durch welches eine blutige Gramme hindurchschimmerte.

aus.

Gestern abend."

Doch nicht im Klub?" .

Nein, bei mir zu Hause. Als ich die Treppe hmans- ging, streifte ich unversehens über einen Nagel, der un Geländer stak." ..,

Verhielt es sich in der Tat so? Ich zweifelte daran, weil er sichtlich in Verlegenheit geraten tvar und schnell ans ein anderes Thema übergehend, fortfuhr

Sie haben jetzt gewiß eine Menge Sorgen, Olga Jwanowna; kann ich Ihnen in irgend einer Weise behilf- ilch sein?" (Fortsetzung folgt.)