bruch. Ein frecher Einbruchsdiebstahl wurde abends Tn einer Wirtschaft mit Metzgerei verübt. Ein Unbekannter schlich sich in die Metzgerei ein, entleerte die Ladenkasse und nahm sie mit. Es gelang dem Täter zu entkommen.

Rußdorf, OA. Vaihingen, 9. Febr. Neuaufbau. Das im Sommer 1917 durch Blitzschlag abgebrannte Viertel ist i mi bis auf das an der Straße von Vaihingen her gelegene Haus im Lauf der Jahre wieder erstanden.

Simlishagen, OA. Gerabronn, 9. Febr. Wieder ge­funden. Die vermißten Kinder der Familie Trumpp sind wieder gefunden worden. Furcht vor Strafe, wenn sie keine Milch nach Hause bringen, soll sie zu diesem Schritt ver- -anlaßt haben. In Diembot wurden sie bettelnd angetroffen.

Mergentheim. 7. Febr. Reit-undFahrtourni e r. Die Kurverwaltung veranstaltet auch in diesem Jahr ein größeres Reit- und Fahrtournier am 23. und 24. Mai auf dem großen Exerzierplatz. Die Ausschreibungen der Kon­kurrenzen erfolgen Ende Februar.

Pfalzgrafenweiler, OA. Freudenstadt, S. Febr. Groß- feusr. Im Tagwerk Fezer und Frei brach auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise Feuer aus. Das mit den neue­sten Maschinen eingerichtete Sägwerk ist vollständig nieder­gebrannt.

Rottweil, 9. Febr. Ausbau der Realschule. Aufwertung. Der Gemeinderat nahm einstimmig den Antrag von Stadtschultheiß Abrell an, die seither schon von der Stadt unterhaltene 7. Klasse der Realschule beizubehal­ten und auch eine 8. zu gründen. Zu der Aufwertungs­frage beschloß der Gemeinderat, für die städtischen Anlei­hen den Ztnsendienst wieder aufzunehmen: die Inhaber von Anleihen aus den Jahren 18931907 sollen für 1000 °4l Anleihe 15 -4t Zins erhalten; für Anleihen vom Jahr 1919 werden 4.50 -4t und für solche vom Jahr 1921 3 -4t Zins für 1000 -4t Anleihe vergütet werden.

Tuttlingen. 9. Febr. Lohnbewegung in der Me- tallindustrie. Die vom Arbeitsministerium in Stutt­gart getroffene Vereinbarung wurde von der Mehrheit der Arbeiter angenommen.

Gerstetten. 9. Febr. Schönes Schauspiel. Ein Schwarm von nicht weniger als 81 Schneegänsen kam in schöner Keilform aus Richtung Gussenstadt geflogen, drehte in Höhe von Gerstetten wieder westwärts und flog in Rich­tung Ulm davon, dabei sich immer wieder auflösend und in wunderbaren Schwenkungen sehr schöne Formen bildend.

Schwendi. OA. Laupheim, 9. Febr. Vonei nerTanne erschlagen. Der 59 Jahre alte verh. Arbeiter Franz Hörmann wurde beim Holzfällen von dem Gipfel einer fal­lenden Tanne getroffen. Er ist seinen Verletzungen erlegen.

Hechingen, 9. Febr. Schulneubau. Im Stadtrat wurde einstimmig die Errichtung eines Schulgebäudes mit 13 Klassenzimmern und Turnhalle beschlossen.

Baden

Karlsruhe, 9. Febr. Unterrichtsminister Hellpa'ch hat den Schülern das Tragen von (politischen) Abzeichen verboten.

In der Nacht zum Samstag wurde der 44jährige Maler­meister Jakob Drollinger von einem unbeleuchteten Aut« überfahren und getötet. Zu dem tödlichen Unglücksfall, der sich, wie gemeldet, vor einigen Tagen am Marktplatz zu­trug, wird noch berichtet, daß die Mutter des tödlich ver­unglückten Kaufmanns Karl Härtel von Dürrmenz-Mühl­acker kurz nach Neujahr gestorben ist. 14 Tage darauf starb die Schwester des jetzt Verunglückten.

Pforzheim, 9. Febr. Ein trauriges Bubenstück wurde am Davosweg verübt. Von den dort mit großen Kosten zum Vorteil der Allgemeinheit aufgestellten Sitzbänken wurden nachts zwölf zusammengehauen. Auf die Ermittlung der zerstörungslustigen Burschen hat der Verschönerungsverein eine hohe Belohnung ausgesetzt.

Heidelberg, 7- Februar. Der christliche Metallarbeiter­verband, Ortsgruppe Karlsruhe, hielt eine starkbesuchte Ver­sammlung ab, um zu dem drohenden Konflikt in der mittel­badischen Metallindustrie Stellung zu nehmen, und zwar insbesondere gegen die vom Arbeitgeberverband versuchte Arbeitszeiterhöhung von 51 auf 54 Stunden pro Woche. Diese Forderung des Arbeitgeberverbandes wurde als un- gerechttertigt hingestellt.

Heidelberg 9. Februar. Einige hiesige Milchgeschäfte geben einen Milchabschlag um 2 Pfennig bekannt.

Mannheim, 9. Febr. Nachdem erst vor wenigen Tagen zwei Kohlenhändler wegen Mindergewichts ihrer in den Straßen ausgebotenen Ware von der Polizei des Betrugs überführt worden waren, wurde am Freitag wiederum ein mit Kohlen hausierender Händler festgestellt, dessen bereits abgewogene Kohlenfäcke ein Mindergewicht bis zu 6 Pfd. hatten.

Furttvangen, 9. Febr. Beim Gütermannschen Kraft­werk in Obersimonswerk bei Furtwangen kam der 24jährige Arbeiter Adolf Wursthorn, der Hochspannungsleitung zu nahe und stürzte tot vom Maste ab.

Engen, 9. Febr. Samstag früh brach in dem Wohnhaus des Landwirts Johann Barer in Zimmerholz Feuer aus, das in kurzer Zeit das Wohnhaus samt Scheune und Stal­lung einäscherte.

Enge», 9. Febr. Freitag nacht gegen 1 Uhr brannte das dem Landwirt Franz Gihr gehörige, jedoch unbewohnte Ge­bäude in Stetten bei Engen vollständig nieder.

Offenburg. 9. Febr. In dem Offenburger Landfriedens­prozeß wurde nach viertägiger Verhandlung das Urteil ver­kündet. Die Hauptangeklagten Alfred und Richard Baetz erhielten wegen Anstiftung je 8 Monate Gefängnis, 63 An­geklagte erhielten Gefängnisstrafen von 1 Woche bis zu 7 Monaten, ein Angeklagter 30 Mark Geldstrafe und 12 Angeklagte wurden freigesprochen. Sämtlichen Angeklag­ten wird ein Teil der Untersuchungshaft angerechnet, ebenso wurde sämtlichen Angeklagten Strafaufschub die zu 3 Mo­naten gewährt.

Vom Bodensee. 9. Febr. Auf Grund geraten. In­folge des ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes des Boden­sees und des über dem See lagernden dichten Nebels geriet vor Immenstaad das badische DampfbootUeberlingen , als es einem anderen Schiffe ausweichen wollte, auf Grund. Die auf dem Schiff befindlichen Reisenden mußten ausge- ichiffMwerden. Das Dampfboot konnte darauf wieder flott gemacht werden.

Lokales.

Wildbad, 10. Febr. 1925.

ep. Dis Anfsalsn des kirchengememderaks. Nicht we­niger bedeutungsvoll für unser Volksleben als die Landes­kirchenwahl, die am Sonntag 15. Februar stattfindet, sind die gleichzeitig stattfindenden Wahlen zu den örtlichen Kirchengemeinderäten. Muß doch eine lebendige Kirche herauswachsen aus lebendigen kirchlichen Gemeinden, und deren berufene Vertreter sind die Kirchengemeinderäte. Durch die neue Kirchenverfassung ist ihre Aufgabe wesentlich vertieft worden. Während bisher die Arbeiten der Ver­waltung im Vordergrund standen, wird jetzt in erste Lim'" gestellt, daß der Kirchengemeinderat zum Aufbau der Ge­meinde auf allen ihren Lebensgebieten helfen soll; nament­lich soll er kirchliche Ordnung und Sitte wahren, evange­lische Jugendarbeit fördern und für Pflege der Kranken und Bedürftigen Sorge tragen. So kommt er in eine viel inni- aere Fühlung mit dem Pfarramt, das er durch diese Tätig­et zu unterstützen hat, aber auch mit der freien christ­lichen Liebestätigkeit und den freien evangelischen Verbän­den, mit denen er in der Gemeindearbeit Zusammenwirken muß. Es ist ihm ausdrücklich das Recht gegeben, Sachver­ständige für alle diese Gebiete wie auch für Kirchenmusik und Religionsunterricht, selbstverständlich auch für alle Zweige der Verwaltung, zu einzelnen Beratungen oder zu dauernder Mitarbeit heranzuziehen. Infolge dieser Hervor­hebung der Gemeindearbeit gewinnen auch die andern Auf­gaben des Kirchengemeinderats an Gewicht: Wahrung der allgemeinen und örtlichen Gottesdienstordnung, Aufstellung des Haushalts, Verwaltung des Vermögens, der Stiftungen, Steuern und Opfer; nicht unwichtig ist heutzutage auch das Recht, über Einräumung des Kirchengebäudes für andere als in der Gottesdienstordnung vorgesehene Zwecke inner­halb bestimmter Schranken zu entscheiden. Endlich bestellt der Kirchengemeinderat den Kirchenpfleger, die Kirchen­musiker und sonstigen Angestellten der Kirchengemeinde und trifft Verkehr auch hinsichtlich der Bestellung von Gemeinde­helfern, Gemeindeschwestern u. dergl. Auch wählt er aus seiner Mitte die weltlichen Abgeordneten für den Kirchen­bezirkstag, dem für die Förderung des religiösen, sittlichen und kirchlichen Lebens wie der Wohlfartspflege im Bezirk ebenfalls erweiterte Aufgaben gestellt sind. Ueberblickt man die vielgestaltigen und tiefgreifenden Anforderungen, die die kirchlichen Gemeindevertreter heutzutage zu erfüllen haben, so leuchtet ein, wie wichtig die Auswahl der geeigneten Männer und Frauen aus allen Schichten der Gemeinden ist, wie wichtig aber auch ihre Unterstützung durch eine möglichst große Stimmenzahl.

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Der milde Winker. Ein Wetterkundiger schreibt uns: Bis jetzt haben wir den mildesten Winter seit 50 Jahren.War­me" Winter hatten wir auch 1881/82, 1898/99, 1912/13 und 1913/14. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß noch ein Nachwinter kommt wie 1888, wo es im März noch neun sehr kalte Tage gab. Immerhin, der Winter liegt jetzt zu zwei Dritteln hinter uns, und es ist nicht daran zu denken, daß die Kältewelle von Amerika den Nachwinter bringt. Denn an­genommen, diese Kältewelle zöge von der amerikanischen Küste ostwärts, so würde sie mindestens 4 bis 5 Tage brauchen, um unfern Erdteil zu erreichen. Da aber das Welt­meer von warmer Luft überlagert ist, muß sich die Kälte­welle notgedrungen mit der warmen Lust beim DordrirMN mischen und immer wärmer und wärmer werden. Im mittleren Europa ist ein Kälteeinbruch nur von Norden oder von Osten (Rußland) her möglich. Die Wahrscheinlichkeit, daß es noch ernstlich kalt wird, ist aber nicht sehr groß, da die ganze Entwicklung der Wetterlage zurzeit nicht darauf hin­deutet. Cs ist vielmehr wahrscheinlich, daß wir ein zeitiges und schönes Frühjahr haben werden.

Vorsicht. Allenthalben tauchen wieder Reisende auf, die in aufdringlicher Weise photographische Vergrößerungen zu einem geringen Preis onbieten. Nicht selten erbält dann der Besteller nach einiger Zeit ein rohes, vollständig wertloses Bild mit der Aufforderung, es ausmalen zu lassen. Der Preis für diese minderwertigen Erzeugnisse stellt sich dann höber als der, den man beim einheimischen Photographen für eine erstklassige Qualitätsarbeit bezahlt. Deshalb Vorsicht!

Verwendung von Kostümen aus Papierstoff. In letzter Zeit werden Maskenkostüme aus Krepp-Papierstoff ange- boten. Vor Verwendung solcher Kostüme wird unter Hin­weis auf die für die Träger und Trägerinnen gegebene außerordentliche Verbrennungsgefahr ernstlich gewarnt.

Von den Bienen. Die warme Witterung des Januar, die' oit tagelang an Frühlingserwachen erinnerte, hat die Bienen­völker zur Unruhe, zu vorzeitigem Brutansatz und damit zu stärkerer Zehrung veranlaßt. Die Vorräte werden, wo voll­ends im Herbst nicht tüchtig eingefüttert wurde, kn-app wer- Fütterung wird dieses Jahr vielfach notwendig werden. Flüssig zu füttern ist aber erst nach dem ersten Reinigungs­slug rötlich.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

75. Geburtstag. Am 10. Februar begeht Generaloberst von Linsingen, ein im Krieg ausgezeichneter Truppen­führer, den 75. Geburtstag. Der Generaloberst war 1905 bis 1909 Kommandeur der 27. Division (Ulm a. D-).

Lin Urenkel des Kaisers Franz Joseph Mechanikerlehr- lmg. D,e Fürstin Elisabeth Windischgrätz ist die einzige

Tochter des ehemaligen Kronprinzen Rudolf, also eine En­kelin des Kaisers Franz Joseph. Ihre Ehe mit dem ehe- MAiaen Fürsten Otto Windischgrätz wurde vor kurzem ge- chieden, die Kinder blieben zur Erziehung bei ihrer Mutter. Fürst Otto Windischgrätz erwarb die ungarische, die Mutter, Frau Elisabeth Windischgrätz, die österr. Staatsbürgerschaft. Von den vier Kindern ist die Tochter Stephanie ordentliche ßorerin eines Wiener Staats-Realgymnasiums- Von den Lohnen besucht der älteste die landwirtschaftliche Vundes- Lehranstalt in Mödling, der Zweitälteste Ernst die Kunst- akademie. der jüngste Rudolf ist in einer Automobilwerk­statte in Wien Lehrling und besucht den gewerblichen Fort- iildungsschulunterricht.

Jubiläum. Am 8- Februar begannen in Leiden (Süd- Holland) die Feierlichkeiten zum 350jährigen Jubiläum der Universität (gegründet 8. Februar 1575 von Wilhelm von Oranien).

Die Amsterdamer Olympiade. Die holländische Regierung hat in der zweiten Kammer einen Antrag auf Bewilligung von einer Million Gulden zur Abhaltung der internatio­nalen Sportwettspiele in Amsterdam eingebracht.

Abschaffung der Sommerzeit. Der holländischen Abge­ordnetenkammer ist ein Gesetzentwurf zur Abschaffung der Sommerzeit als unzweckmäßig zugegangen. Die große Mehrheit der Kammer ist für die Abschaffung.

Stockholmer Wellkonzil. Erzbischof Soederblom hat die Einladungen zu einer Weltkonferenz für praktisches Christen­tum in Stockholm vom 19. bis 30. August 1925 ergehen lassen. An dem Konzil beteiligten sich alle evangelischen Kir­chen der Welt, sowie die christlich-orthodoxe Kirche. Die im Kirchenbund zusammengeschlossenen deutschen Landeskirchen werden aufgefordert, 66 Vertreter zu entsenden.

Die deutschen Häuser in Palästina sollen im Juli 1925 den Eigentümern zurückgegeben werden. Die Mädchenschule Talitha Kumt der Diakonissen, die Probstei unnd das St. Paulushospiz sowie die Augusta-Vikkoria-Stifkung sind noch besetzt. Das katholische St. Paulushospiz ist noch bis zum 1. Oktober 1926 vermietet.

Dieweisen" Zigeunerinnen. In Deutschbrod wurden 2 Zigeunerinnen verhaftet, die einem Mädchen, das von sei­nem Liebhaber verlassen worden war, versprochen hatten, sie würden durch Zaubermittel bewirken, daß der Geliebte wieder zurückkehre, obwohl er inzwischen geheiratet hatte. Die weisen Frauen versprachen, das Wunder auf einem Kreuzweg in der Nähe eines Martels zu vollbringen. Das Mädchen ließ sich Bargeld und sonstige Merkgegenstände im Betrag von 24 000 Tschechokronen herauslocken. Es mußte ferner in einen fünf Kilogramm schweren Brotleib acht neue Hundertkronen-Noken Hineinbacken. Dieser Brot­laib wurde am Fuß des Markels niedergelegt und darüber machten die Zigeunerinnen ihren Hokuspokus. Beseligt ging das Mädchen nach Hause, um auf den Liebhaber zu warten. Als er aber nicht kam und das Mädchen die Zaubergeschichke einer Nachbarin erzählte, bekam die Gendarmerie davon Wind, verfolgte die Zigeunerinnen und verhaftete sie.

Die »Heilige Johanna" eine Deutsche? In einem Sinn, der die Franzosen sehr verblüffen dürfte, hat sich kürzlichThe American Monthly" über die jetzt vielgenannte Jungfrau von Orleans ausgesprochen. Das Blatt findet es nämlich er­götzlich, daß der irische Dichter Vernarb Shaw in seiner Heiligen Johanna" gerade eine deutsche Frau verherr­licht hat. Denn da Johanna in Lothringen geboren wurde, als Lothringen ein noch unter deutscher Herrschaft stehendes Land, und noch nicht von der Raubgier (rapacib/) der fran­zösischen Könige erobert worden war, so war Johanna un­fraglich eine Deutsche!

Zur Schuldtüge. Auf eine Umfrage des NeuyorkerTi- mes-Magazin" haben 23 amerikanische Geschichtsprofessoren die Schuld Deutschlands am Krieg verneint.

Großfeuer. Das Bürogebäude und Lagerhaus der Stoff­druckerei Köchlin, Baumgartner u. Co. tn Lörrach ist mit großen Warenvorräten am Sonntag früh abgebrannt. Der Schaden soll über eine Million Mark betragen.

Geistesgestörter Mörder. In der Nacht zum Sonntag, früh 4 Uhr, drang der 25ährige Spinnereiarbeiter Hermann Anderer in Busenbach, bad. Amts Ettlingen, in das katho­lische Schwesternhaus ein und betete laut vor einem im Garten befindlichen Altar. Er rief eine Schwester und stieß ihr ein Dolchmesser in die Brust, so daß sie kurz darauf starb. Der Täter, an dem seit einigen Tagen Spuren von Geistesgestörtheit bemerkt worden waren, wurde ins Kran­kenhaus nach Karlsruhe verbracht.

Veruntreuungen im tschechischen Heer. Bei der Artillerie­schule in Olmütz ist man großen Unterschlagungen auf die Spur gekommen. Der mit der Gegenberechnung vertraute Rechnungsmeister Wenzel Rott hat den Betrag von 79 000 Kronen, den er an Offiziere als Gehalt auszahlen sollte, ver­untreut und ist geflohen.

Ein tschechischer Massenmörder. In Jrebitsch (Böhmen) wurde der Schuhmacher Dvoracek verhaftet, der im Rausch ausplauderte, daß er zwei im Frühjahr 1919 verschwundene Brüder Pantsch ermordet und beraubt habe. Cr hat nun eingestanden, im Verein mit einem andern Schuhmacher fünf polnische Juden im Flüchtlingslager ermordet zu haben.

Vom Word freigesprochen. Die polnische Schauspielerin Ominska, die ihren hoffnungslos kranken Bräutigam erschos­sen hatte, um ihm die Leiden zu ersparen, wurde vom Schwurgericht in Paris freigesprochen.

Unterschlagung. Der Obersekretär Ehrenberg am Finanz­amt Wasserberg wurde wegen Unterschlagung von 10 000 -4L verhaftet. Ehrenberg lebte auf großem Fuß und hielt sich ein Auto.

In der Angelegenheit des Spritschiebers Weber wurde gegen 10 Beamte der Berliner Zollämter Untersuchung ein­geleitet. >! ^

Diebstahl. In einem Zollamt in Hamburg wurden für 250 000 Mark Steuerbänder gestohlen. Drei Einbrecher wur­den verhaftet und der größte Teil der Bänder wieder bei­gebracht.

Bahnraub. Bei München-Gladbach (Rheinpr.) wurde ein Reisender im Zug von einem maskierten Räuber überfallen und seiner Brieftasche und Wertsachen beraubt. Der Räu­ber sprang aus dem Zug und entkam.

Driefmarkenfälscher. Der Kaufmann Schöps in Freiburg a. d. Unstrut wurde wegen Briefmarkenfälschung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht sprach eine so hohe Strafe aus, weil durch derartigen Scksivindel das An­sehen des deutschen Kaufmannsstands im Ausland geschädigt werde,

Dochenvorkragsfolge der Südd. Rundfunk A.G. Stuttgart

Dienstag, 10. Febr.: 7.308 Uhr: Vortrag des Deutschen Ausland-Instituts: Redner: Rechtsanwalt Geist, Abteilungsleiter am Deutschen AusI.-Institut: Wirtschaftslage im Baltikum", anschließend: Nachrichten aus dem Auslands- Deutschtum; 89 Uhr: Sinfonie-Konzert, Wagner-Lilzt-Abend (Leitung: Hans Sccber-va» der Floe): 9.1511 Uhr: Nachtkonzert (Rundfunkorchester, Eugen Thyssen, Bariton, Lilly Pöhler, Sopran, Max Heye).

Mittwoch, 11. Febr.: 5.437 Uhr: Kindernachmittag (Sagen. Märchen und Fabeln, erzählt non Margarethe Petri, «Werden! Rundfunkorchester» Sprecher: Georg Ott); 7.308 Uhr: Bortrag Heinz Rasch überSpaniens Bau­kunst"; 89 Uhr: Akustische Weltliteratur (8. Abend: Die Dichtung Spaniens, spanische Musik, Prof. Reiff, Mitwirkende: Paul Enberling, Pros. Reiff, Max Heye); s.11 Uhr: Funk - Kabarett (Rundfunk - Orchester, Frau E. Schwab, Rezitationen, Gerda Hansi, Max Heye, Tylophonvorträge von Aon. zertmeister I. Heinrich).

Stuttgart); 8-g Uhr: Stuttgarter Soloquartett (Eugen Kirchner, Wilhelm Müller, Tenor, Karl LeE Karl Weiß, Baß: Eilcher-Abend); dazwischen Ge- dichte von Otto Julius Blerbaum (Ernst Etockinger): 9US-11 Uhr: Nacht- konzert (Rundfunk-Orchester, Anne Wecgmann^chmitt, Eello-Svl» von Erich Rosenfclder, Ernst Etockinger, Georg Ott).

Freitag, 13. Febr.; 7.30-8 Uhr: Vortrag; 8g Uhr: Hörspiel Maria Stuart, Spicllcituiia: Karl Köstlin; 9.15-11 Uhr: Der Abend der Frau (Rundfunkorchester, Lene Frau, Georg Ott, Frl. L. Olinesdahl. Altistin).

ZTi. 4k Uhr: Kindernachmittag («usgefiihrt vom Greils -on Strümpfelbach und dem Kinderchor der Kinderfreunde Groß^Ztuttgart, Tit); 7'SO8 Uhr: Vortrag; 89 Uhr: Milltär-Kanzert Ä s. Nachrlchten-Abteiluna Cannstatt, Leitung: Musik-

fWf?' 0.1511Uhr: Funk-Kabarett (Rundfunkorchester, Fritz Kaffer, Tenor, Gerda Hansi, Max Heye). , u !>

12.30 Uhr: Religiöse Morgenfeier . . und hätte der Liebe Nicht' (Mitwirkende: Gertrud Elben, Gesang, Adolf Morlang. Violine, Arnold Etrebel, Harmonium): 4 Uhr: Zeitansage; 4S Uhr- Nach^ (Rundfunk-Orchester, Alfred Lichtenstein, MÜIe); 8-9 Uhr:

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