Vom Herbstverkehr

Von der Reichsbahndirektion wird mitgeteilt:

1. Beim Versand von Kartoffeln als Stückgut ist eine dauerhafte und deutliche Bezeichnung der Kartofselsäcke un­erläßlich. Am zweckmäßigsten ist die Bezeichnung mit der vollen Anschrist des Empfängers. Etwaige Eigentümszeichen der sacke sollen im Frachtbrief auch dann angegeben werden, wenn die Säcke mit der Anschrift des Empfängers versehen werden. Die Bezeichnung muß nach den Tarifbestimmun­gen «uf einer am Kopfende des Sackes haltbar befestigten Tafel aus Holz oder anderem haltbaren Stoff angebracht werden. Möglichst sollen Tafeln aus Holz verwendet wer­den, weil Anhängezettel aus Pappe leicht durchreißen und bei der unvermeidlichen Beförderung der Kartoffeln in offe­nen Wagen durch. Regen aufgeweicht werden. Die Holztafeln sollen mit Blaustift beschrieben werden. Soweit Anhänge­zettel verwendet werden, müssen ihre Oesen gegen Abreißen ausreichend gesichert sein. empfiehlt sich, außerdem in die Säcke selbst einen Zettel niit der Anschrift des Empfän­gers zu legen, damit auch beim Verlust der Tafeln die rich­tige Beförderung und Auslieferung der Kartoffelsendungen gesichert ist. Anhängezettel sind bei den Güterstellen käuflich.

2. Beim Versand von leeren und vollen Weinfässern ist folgendes zu beachten: Damit die Fässer nicht verwechselt oder verschleppt werden, werden von den Güterstellen nur solche Fässer angenommen, die an einer der beiden Boden­seiten mit weißer Oelfarbe deutlich gekennzeichnet sind; es liegt jedoch im eigenen Interesse der Absender, die Fässer möglichst anbeiden Bodenseiken und mit dem vollstän - digen Namen zu bezeichnen. Ganz unerläßlich ist die deutliche und haltbare Bezeichnung der Versand- und Be­stimmungsstation, die zweckmähigerweise gleichfalls an beiden Bodenseiten angebracht werden sollte.

Besondere Vorsicht wird den Absendern für die Aus­wahl der Mostpfeifen (Gärspunden) empfohlen. Die Gärrohre und die oberen Luftlöcher der Mostpfeifen sollen so weit sein, daß sich bei eintretender Gärung keine Trester und Kerne festsetzen können. Infolge Verstopfung der Mostpfeifen werden die Fässer nicht selten gesprengt; für den hieraus erwachsenden Schaden haftet dis Eisenbahn nicht.

Jeder Sendung ist sofort der Frachtbrief beizugeben: soweit dies nicht möglich, ist jeder Fuhre ein Zettel mitzu­geben, der den Namen des Empfängers und der Bestim­mungsstation sowie die Angabe enthält, ob die Sendung als Stückgut oder Wagenladung aufgegeben wird.

3. Den Empfängern, die ihre Kartoffel- und Obstsendungen auf der Bestimmungsstation selbst abholcn wollen, wird em­pfohlen, dafür zu sorgen, daß der Absender im Fracht­brief den Vermerk „bahnlagernd" .anbringt, andernfalls kön­

nen die'Empfänger nicht damit rechnen, daß ihrem Antrag auf Selbstabholung entsprochen wird.

4. Bei Stückgutsendungen, hauptsächlich bei Kartoffeln und Obst nach Stuttgart, soll zur Vermeidung von Verschleppun­gen der Bestimmungsbahnhof (Stuttgart Hbf., Stuttgart West, Stuttgart-Eannstatt, Stuttgart-Untertürkheim) sowohl auf den Frachtbriefen als namentlich auf den Stücken deut­lich angegeben sein. Außerdem ist bei Sendungen — auch bei bahnlagernd gestellten — nach größeren Städten, ins­besondere nach Stuttgart die Angabe der Wohnung l?; Empfängers (Straße und Hausnummer) nötig.

Handelsnachrichten

Dollarkurs Berlin, 3. Sepk. 4.2105 Bill. Mk. Neuyork 1 Dollar 4.184. London 1 Pfd. Sterl. 18.85 Amsterdam 1 Gulden 1.626. Zürich 1 Franken 0.700 Bill. Alk.

Dollarschahscheine 68.75.

^ Kriegsanleihe 1145. Goldanleihe 94.75 (große Stücke), 100 (kl. St.).

Franz. Franken 82.88 zu 1 Pfd. Sterl.

Feierschichten im Rnhrbergbau. In der letzten Augustwoche (24. bis 30.) mußten im Rnhrbergbau wegen Absatzmangels in 106 Fällen 138 107 Feierschichten eingelegt werden. Damit stellt sich die Zahl der Feierschichten im ganzen Monat August auf rund 830 000.

Die belgische Anleihe von 30 Millionen Dollar, die von Morgan zu 6 Prozent Zinsen und 04 Prozent Ausgabekurs vermittelt wurde, ist bereits überzeichnet worden.

*

Stuttgarter Börse, 3. Sept. Die bereits gestern bemerkte Zurückhaltung trat an der heutigen Börse stärker hervor. Aus sämtlichen Märkten bestand Abgobeneigung, die in der Mehrheit Kursabschläge zur Folge hatte. Der Rentenmarkt blieb weiterhin im Vordergrund, besonders beachtet waren heute Würkk. Staatsanleihen, die bei höheren Kursen gesucht waren. — Bank- aktien lagen mit Ausnahme von Bereinsbank, die auf 3.1 nach­gaben, gut behauptet. Bon Brauereiwerten schwächten sich Ravensburg und Mulle um je 0.45 ab, während Hohenzollern sich auf 11.25 G. befestigten. Bon den Metallaktien büßten Feinmechanik 0.05, Iunghans 0.3, Hohner 2, Württ. Mekallwaren 1, Koch 0.4 und Metall- und Lackierwaren Ludwigsburg 0.8 ein. Maschinen- und Autowerte: Eßlingen 7.25, Hesser 4.2, Weingarten 17, Laupheimer Werkzeug 16.5, Daimler 3.45, Neckar- sulmer 4.5, Magirus 2.5. Spinnereiwerte: Unterhausen 42, lihlman 2, Eßlingen 36, Süddeutsche Kuchen 14, Pfersee 25, Kolb und Schule 9. Nahrungs Mittelwerte schlossen sich der allgemeinen Haltung an. Auf dem Markt der Berlags- alrtien ermäßigten sich Unionverlag um 0.5, Belser um 0.3. Uebrige Werke: Bremen-Besigheimer Oel 30, Anilin 21, Mannheimer Oel 34, Germania 10.25, Zementwerk Heidelberg 14.2, Köln-Rotkweil 10, Salzwerk Heilbronn 47, Neckarwcrke 7.6, Schildknecht 12, Ziegelwerke Ludwigsburg 8.75. Vorzugs­aktie»: Iunghans 2, Magirus 1 G.

^ Berliner Getreidebörse, 3. Sepk. Weizen märk. 20.80—21 30, Roggen 17—17.60, Sommergerste 20.50—23, Hafer 16—16 cm

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Allgäuer- Butter- und Käsebörse, 3. Sepk. Bukker 1 65 -i 75 ruhig; Weichkäse grüne Ware zu 65—70 F, zurückhaltend Kon-' sumreifer zu 85—90 F, ruhig; Rundküse ausgeheizt zu 1 10 bis 1.30 At. Geringer Umsatz. Beim Einkauf herrscht starke Zurück­haltung. Konsumreifer Rundkäse 1.25—1.55 At, große Zurück­haltung.

Markie

Viehmarkk. Kirchheim u. T. Zugeführk 7 Farren Preis 400-650, 17 Ochsen 550-670, 30 Stiere 360-520 127 K cke 180—610, 60 Kalbeln 520—620, 120 Stück Schmalvieh 125—350 d. Sk. Handel schleppend.

m>-N^M':preise. Aalen. Milchschweine 35—60 d. P. Hall M.lchschweme 36-54, Läufer 66-90. Herrenberq Milch.' ch-ve-ne 40-70, Läufer 8<^100. Kirchheim u. T. M-lch- Uw-me «0—64' Läufer 90-140. O e h r i n g e n. Milchschweine 40—60. R a vensburg. Ferkel 24—44, Läufer 40—60 d. P.

-.^p/' Pferde- und Viehmarkt. Zutrieb c^n c'rde. Preise: leichtere Pferde 300—800 -K, mittlere 900 bis 1-chO, schwere 1400-2200 das Stück. - Auf dem Viehmarkk notierten Ochsen 480—600, Kühe 300—600, Kalbinnen 300-600 Jungrinder 140—350 ,1t. '

Aalen, 3. Sept. Schafmarkt. Zufuhr 138 Stück. Ver­kauft wurden 108 Stück und zwar 96 Brackschafe, das Paar zu 24—40 -ck, und 12 Lämmer, das Paar zu 38 -K. Der Handel war flau.

Fruchkpreise. Ravensburg. Weizen alt 26—30, neu Sa—28, Dinkel alt 18.70—20.30. neu 16.50—17, Roggen 21—23, Gerste alt 25, neu 20-24, Haber alt 20—25, neu 17—22, Raps 28—30, Kleie 10.75 ,tt. Reutlingen. Weizen 26—29, Dinkel 21—2.2, Roggen 24. Gerste 24—26, Haber 21—23. Riedli „ gen. Dinkel 20, Gerste 24-25.60, Haber 22 d. Zkr.

Stuttgart, 2. Sept. Kartoffel- und Mosiob st markt. Der Karloffelgrosimarkk auf dem Leonbardsplatz war mit 250 Ztr. befahren. Der Preis betrug 5 d. Zkr. — Dem Moskobstmarkt auf dem Withelmsplatz waren 2000 Ztr. zugeführk. Preis 2.40 bis 2.60 Al d. Zkr.

Briefkasten.

Herrn K. 2. hier. 1. Sie können Räumungsklage anstrengen, wenn Ihr Mieter seit Jahresfrist keinen Mietzins entrichtet hat. Das Ge­setz bestimmt: „Wenn ein Mieter, welcher den Mietzins in kürzeren als vierteljährlichen Zeitabschnitte» zu entrichten hat, mit einem Be­trag im Verzug ist, welcher den für die Dauer von zwei Monaten zu entrichtenden Mietzins erreicht, kann der Vermieter auf Aufhebung des Mietverhältnisses klagen." — 2) Sofern der Mietzins seinerzeit in Papiermark festgesetzt worden ist, sollten Sie schleunigst die Woh­nung durch den Gemeinderat neu schätzen lassen und sofort klagen, damit die Forderung nicht verjährt.

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ist heute Donnerstag, den 4. September, in Wildbad auf dem Turnplatz eingetroffen und gibt heute abend 8 Uhr unter Mitwirkung des Musik- Vereins Wildbad seine _

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mit einem erstklassigen Weltstadtprogramm. — Sämtliche Künstler sind ehemalige Mitglieder des großen Zirkus Busch.

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der Vorstand.

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Donnerstag, den 4. September

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