letzüng. In WT8 D ü r"r siei m kämm zwei züsammen- gekoppelte, beladene Heuwagen, die an der Hirschhalde die Straße herunterfuhren, durch Versagen einer Bremse plötz­lich ins Rollen. Zwei auf der Deichsel des Hinteren Wagens fitzende Leute versuchten abzuspringen, wobei der Krlegs- inval'de Paul Fischer unter die Räder geriet und schwere Verletzungen davontrug. Ein junger Mann namens Rösch' aus Wollmatingen bei Konstanz badete im See unter­halb Litzelstetten, schwamm in den See hinaus und kehr^ nicht mehr zurück. Bis jetzt waren alle Nachforschungen nach seinem Verbleib ergebnislos ^ebl'eben.

Karlsruhe, 20. Juli. Der Haushaltausschuß des Land­tags lehnte einen Antrag des Landbunds, für den Ausbau der Saatzuchtanstalt Rastatt einen Beitrag von 100 000 M- zu bewilligen, ab, nachdem er vom Ministerium des Innern bekämpft worden war. Dagegen wurde ein Zentrums­antrag angenommen, daß der Staat zugunsten der Land­wirtschaftskammer eine Bürgschaft zur Beschaffung von Mit­teln für Saatzucht übernehme.

Der Stadtrat hat die Errichtung eines Feuerwehrgebäu­des beschlossen. Das Gebäude soll Ecke Ritter- und Matty- straße gegenüber dem kath. Oberstistungsrat errichtet werden.

Im Lauf des Sommers und Herbstes plant der Badische Verkehrsverband eine Anzahl von Gesellschaftsson­derzügen in das badische Oberland auszuführen. Vor­gesehen sind im Juli vom Unterland ein Zug nach Baden- Baden, im August ein Zug nach Freiburg, einer nach Sin­gen und Konstanz, im August ferner ein Zug von Mann­heim sowie von Freiburg zu den Pferderennen nach Baden- Baden, im September ein Zug nach Triberg, einer nach Freiburg, ein Zug von Freiburg zur Karlsruher Herbst­woche, im Oktober ein Zug von Freiburg nach Frankfurt zur Messe sowie ein Zug von Mannheim, nach Baden- Baden- Für den Winter kann, wenn es die Verhältnisse erlauben, auch wieder mit der Führung von Winiersport- zügen in den Schwarzwald gerechnet werden.

Breiten, 20. Juli. Dem Beispiel anderer badischer Städte folgend, beabsichtigt auch die Stadt Breiten zur Förderung der darniederliegenden Bautätigkeit und zur Linderung der großen Wohnungsnot in England ein größeres Darlehen auf- zunehmen.

Bruchsal, 20. Juli. In der Strafanstalt hat sich die 4L Jahre alte Ehefrau Maria Meier geb. Rüdiger von Basel, zuletzt in Säckingen wohnhaft, erhängt. Sie sollte sich in der nächsten Woche noch wegen verschiedener Vergehen vor dem Gericht in Waldshut verantworten.

Mannheim» 20. Juli. Beim Baden im Neckar bei Secken­heim ist der 10jährige Volksschüler Otto Stefanie ertrunken. Ein verheirateter SOjähriger Monteur, der wegen eines Ver­gehens verhaftet war, hat sich in der Gefängniszelle erhängt.

Pfukendorf, 20. Juli. In der letzten Bürgerausschußsitzung wurde eine Kapitalaufnahme von 50 000 Mark von der Bad. Bank und einer solchen mit 50 000 Mark von einer englischen Bank zu annehmbaren Bedingungen zugestimmt. Die Um­lage wurde einstimmig auf 40 Pfg. festgesetzt. Sie betrug in Vorkriegszeit 18 Pfg.

Ariedingen b. Singen a. H., 20. Juli. Die wegen Ver­dachts am Mord des Jagdaufsehers Ley von Neuhausen von hier in Untersuchungshaft genommenen Personen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

Aurkwangen, 20. Juli. Der Bildhauer Hermann Tag­lang in Mannheim hat durch das Ministerium des Kultus und Unterrichts eine Berufung an die staatliche Schnitzerei­schule in Furtwangen erhalten.

Sk. Georgen (Schwarzwald), 20. Juli. Ein junger Mann von auswärts, der hier in Arbeit stand, trank nach dem Ge­nuß von Kirschen Most und starb bald darauf.

Freibvrg, 20. Juli. Bei der Beratung des städtischen Voranschlags sagte Oberbürgermeister Dr. Bänder, Regie­rung und Landtag behandeln die Städte stiefmütterlich gegen­über der Landwirtschaft. Die Städte werden wieder eine Vertretung in der Regierung verlangen müssen. Der Per­sonalabbau in der Stadt Freiburg ergebe eine jährliche Er­sparnis von 900 000 Mark, die städtischen Werke stehen auf gesunden Fußen, und es sei in weitem Umfang eine Gesun­dung der Verhältnisse festzustellen. Freiburg liefere das bil­ligste Gas und den billigsten Strom. Unter den nächsten Aufgaben sei die Förderung des Fremdenverkehrs und die Errichtung neuer Sportanlagen zu nennen. (DieBenach­teiligung der großen Städte scheint also doch noch nicht lebensgefährlich zu sein.)

In dem Prozeß gegen den Rüster Vauernauf- st a n Ä wurden drei Angeklagte zu je 8 Monaten Gefängnis, zehn Angeklagte zu 7 Monaten Gefängnis und die übrigen Angeklagten zu 6 Monaten bis 3 Wochen Gefängnis verur­teilt. Zwei der Angeklagten wurden freigesprochen.

Lahr, 20. Juli. Das furchtbare Unwetter, das, wie schon berichtet, am Mittwoch Lahr und die Umgebung heim­suchte, hat besonders furchtbar in Meißenheim und in Mahl- berg gehaust. In Meihenheim hat der Hagelschlag sämtliche Acker- und Gartengewächse zusammengeschlagen. Zahlreiche Obstbaume wurden entwurzelt, andere stehen fast völlig kahl da so - die Obsternte zum größten Teil vernichtet ist. Der Schaden ist unberechenbar. Hoch geladene Erntewagen wur­den vom Sturme umgeworfen, Vögel von den Hagelkörnern totgeschlagen. In Mahlberg ist der Schaden vor allem in den Weinbergen sehr bedeutend, nicht minder in den Obstgärten und auf dem Feld.

20. Juli. Das neue Schloß behält gemä Unterrichtsministeriums seine seitherig Verwendung als Taubstummenanstalt. ^

Vor dem Schöffengericht Mannheit stand der Arbeiter Oskar Haspel wegen Vergehens gegen di Dem die Auflösung der Kommunistischen Hzarte

Dem Angeklagten war vorgeworfen, daß er im Januar 192 an verschiedene Hauser kommunistische Plakate anklebte un daher überrascht wurde, einem Polizeibeamten eine Kleistertopf ins Gesicht warf. Das Schöffengericht verurteilt H. zu einem Jahr Gefängnis. In Ketsch bei Schwetzinge verhaftete die Gendarmerie einen Marokkaner, der von fe! ^lsanzöstschen Truvpenteil im Linksrheinischen desertiert« Wahrscheinlich ist er über den Rhein geschwommen. De ledige 22 Jahre alte Ziegelarbeiter Eugen Keller, der in de J'egelei in Berghausen beschäftigt war, wurde heim Ver mben von Backsteinen von einem Aufzug tödlich verletzt un- lst wahrend des Transports ins städtisch« Krankenhaus Karls ruhe gestorben.

L s k a l s s.

Wild »ad, 21. Juli 1»84. Sonderzug nach Stuttgart. Am Sonntag, den 27. Juli fährt von Pforzheim ein Sonderzug nach Stuttgart

zum Besuch der Bau- und der Garten-Ausstellung. Pforz­heim ab 6 Uhr 30 morgens, Stuttgart an 8 Uhr, Stutt­gart ab 8 Uhr 15 abends, Pforzheim an 9 Uhr 52. Der Fahrpreis beträgt einschließlich Eintritt in die Bauaus­stellung sowie in die Gartenausstellung, einschließlich eines kleinen Führers durch beide nur 3 Mark 80. Aamel- dungsschluß: Freitag, 25. Juli nachmittags 3 Uhr auf dem Verkehrsbüro hier.

Allerlei über Wildbad.

Wildbad kann auf Zeiten äußeren Glanzes, wie auf Zeiten inneren Glanzes zurückschauen. Zu den letz­teren gehörte ganz besonders das Jahr 1921, in welchem die Zahl der Kurgäste größer war, als in irgend einem anderen der 600 jährigen Geschichte von Wildbad. Als Zelten großen äußeren Glanzes sind besonders die Sommer­monate von 1856, 1857 und 1860 zu nennen. Damals weilte nämlich die Kaiserin-Mutter von Rußland, die Witwe des garen Nikolaus, mit großem und ausgesuchtem Ge­folge zur Kur in Wildbad. Sie war im damaligen Hotel Bellevue, heutigem Quellenhof, abgestiegen. Die deutschen Fürsten, deren es in jener Zeit so viele gab, waren in großer Zahl persönlich zur Begrüßung der Kaiserin nach Wildbad gekommen. So erschie« der damalige König von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., die Könige von Bayern und Württemberg, die Großherzöge von Baden und Oldenburg und viele andere, darunter besonders das Kronprinzenpaar von Württemberg Karl und Olga. Die Kronprinzessin Olga war nämlich die leibliche Tochter der Kaiserin von Rußland. Eine erhabene Schönheit zierte die Tochter.Wenn sie, von ihrem Windspiel umsprungen, die Enzanlagen durchschritt, mochte man wähnen, die stolze, pfeilfrohe Diana zu erblicken," sagte ein zeitgenössischer Schriftsteller von ihr. Ein herrliches, lebensgroßes Oel- gemälde von ihr als Königin Olga, ebenso von ihrem Gemahl Karl befindet sich im Speisesaal des Katharinen­stiftes. Kurgäste, welche diese Bilder sehen wollen, sind freundlichst dazu eingeladen.

Jener zeitgenössische Schriftsteller ist Georg Ebers, der bekannte Verfasser zahlreicher Romane aus dem alten Aegypten. In seinem BucheDie Geschichte meines Lebens" widmet er in liebevoller Dankbarkeit mehrere Seiten seinem damaligen Wildbader Aufenthalt. Wir ent­nehmen dem Buche die folgenden Zeilen:

Die Anwesenheit der vielen Fürstlichkeiten gab dem Schwarzwaldstädtchen ein buntes, glänzendes Ansehen und kein Tag verging, ohne eine besondere Augenweide zu bieten. Die Kaiserin liebte es, schöne Menschen zu sehen. Darum befand sich unter ihrem Gefolge gar manche Dame von besonderer Anmut. Wenn die Damen sich wohl gruppiert auf der Treppe des Hotels, das die Kaiserin bewohnte, niedergelassen hatten, gab es einen köstlichen, unvergeßlichen Anblick. Noch eigentümlicher war das Schau­spiel, das der weibliche Hofstaat der Kaiserin bei einer Floßfahrt auf der Enz in luftigen Sommerkleidern und im reichsten Blumenschmucke gewährte. Vom Ufer her warfen dabei die Herren den vom hurtigen Gebirgsbach schnell fortgeführten Damen vielfarbige Blumen im mun­teren Spiel und Gegenspiel zu.

Wildbad war damals noch nicht durch die Eisenbahn mit der übrigen Welt verbunden. Als vom Gefolge der Kaiserin die sehr schöne Gräfin Keller, die früher wegreiste, das Hotel verließ, tauchte sie in ihrem offenen Wagen wie aus einer Flut von zahllosen Blumen, die man ihr zum Abschied gespendet, hervor. Der Zeremonienmeister Graf Wilkorsky reichte ihr. im Namen der Kaiserin ein wunder­schönes Bouquet. Im gleichen Moment hob der Postillon auf dem Sattelpferde zur Seite der Deichsel die lange Peitsche, seine vier Braunen zogen an, eine Schar von Damen und Herren schwenkte die Tücher, und es war, als fahre die Göttin Flora aus, um die Erde mit Blumen zu segnen." vr. Lcstober.

Verbotene Preisausschreiben. In letzter Zeit ist es üblich geworden, daß Geschäftssirmen sogenannte Preisausschrei­ben machten. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft hat nun das Berliner Polizeipräsidium gegen 102 solche Firmen ein Strasermittlungsverfahren wegen verbotener Ausspie­lungen und Lotterien eingeleitet. Die eingegangenen Gelder sollen beschlagnahmt werden, gegebenenfalls sollen auch die Teilnehmer an den Preisnachrichten wegen Beihilfe zur Ver­antwortung gezogen werden.

Warnung für Auswanderer. Angelockt durch vielver­sprechende Angebote sind in letzter Zeit nicht wenige Deut­sche nach den Balkanländern, besonders nach Bulgarien, ausgewandert. Arbeiter haben ihren Hausstand aufgelöst und haben sich schon nach wenigen Wochen, aufs bitterste enttäuscht, tief in dem Elend des orientalischen Armseins wieder gefunden, das eben nur der anspruchslose Einge­borene ohne Verzweiflung ertragen kann. Das Bergwerk Tscherne More" in Burgas in Bulgarien kann wegen der Malariagefahr nicht genügend einheimische Arbeiter bekom­men, aber viele Deutsche haben sich dorthin locken lassen. Die sanitären Einrichtungen sind miserabel. Und selbst, wenn sie befriedigend wären, würden die Arbeiter der Ma­lariagefahr, langer Krankheit, die ihren ganzen ersparten Lohn auffrißt, und schließlich größter Not nicht entgehen können. Die deutschen Arbeiter sind entäuscht in Schoren wieder abgewandert. Sie klagen über das für einen Deut­schen ungenießbare Essen, über ungenügende Lohnzahlung' und unberechtigte Lohnabzüge. Die Unterkunft ist so gering wie nirgends in Deutschland. Allgemein muß gesagt wer­den, daß Burgas für deutsche Wanderarbeiter ein gänzlich ungeeigneter Platz ist. Cs muß überhaupt vor Auswande­rung nach Bulgarien gewarnt werden. Auch vor Rumänien sind die deutschen Wanderarbeiter nachdrücklich zu warnen.

Allerlei

Der badische Scharfrichter gestorben. In Mannheim starb der badische Scharfrichter, Amtsgerichtsdiener Konrad Wid­der, im Alter von 53 Jahren. Seine letzte Hinrichtung voll­führte er in Bruchsal an dem Heidelberger Doppelmörder Siefert, der bekanntlich zwei Bügermeister ermordet hatte. Er war ein sehr lebenslustiger Mann. Einmal war er auch m Buchsal. Dort wäre er eines Tages beinahe einer Meu­terei der Sträflinge zum Opfer gefallen. Er wurde von eini­gen aufsässigen^Sträflingen in der Küche überfallen und

söMe Ui den'Kessel mit kochender Fleischbrühe geworfen wer­den. Nur seine riesige Körperstärke rettete ihn; aber er trug starke Verbrühungen am Hinterkopf davon.

Todesurteil. Das große Schöffengericht m FrekSuvg ver­urteilte den Doppelmörder Hundertpfund zweimal zum Tod. Hundertpfund ermordete im Herbst 1923 das Ehepaar Klöpner in Saig bei Titisee und hatte sich in den Besitz des Anwesens der Ermordeten gesetzt und dort längere Zeit mit seiner Braut gewohnt. Als das Verbrechen ruchbar wurde, flüchtete Hundertpfund, konnte aber erst nach längerer Zeit in der französischen Fremdenlegion entdeckt werden, von wo er von den Franzosen ausgeliefert wurde.

Das Schlossest Warlegg bei Rorschach a. D., bisher Eigentum der Fürstenfamilie Parma-Bourbon, ist durch Kauf an eine Finanzgesellschaft übergegangen. Das Schloß hatte nach dem Umsturz Gliedern der Familie, u. a. auch Exkaiser Karl von Oesterreich, als Zuflucht gedient. Die Besitzer von Wartegg gerieten während der Nachkriegszeit in finanzielle Schwierigkeiten.

Eine Schweizer Everest-Expedition. Im Frühjahr des nächsten Jahrs seil eine Expedition zum Mount Everest auf­brechen, die nur aus Schweizern besteht. Der Vater dieses Plans, über den man gegenwärtig bemüht ist, die notwen­digen Summen aufzubringen, ist ein bekannter Schweizer Bergsteiger, der auch Erfahrungen in Himalaja besitzt. Mit­glieder der Expedition sollen die besten Schweizer Bergführer unter 35 Jahren sein. Anstatt der beschwerlichen Sauerstoff­apparate werden die Mitglieder nur mit kleinen Röhren aus­gerüstet, die gepreßten Sauerstoff enthalten. Mit diesem Stofs werden Einspritzungen in den Oberschenkel gemacht, wenn die Atmung in großen Höhen beschwerlich wird.

Vrokverkcuerring. Die Berliner Bäckermeister haben be­schlossen, für die Brotlaibe von 1900 Gramm 250 Gramm weniger Teig zu nehmen, was einer Preiserhöhung um 10 bis 12 Prozent gleichkommt. Sie begründen die Maßregel mit den höheren Mehlpreisen und Löhnen.

Vergiftung. In derWekannten Lungenheilstätte in Gör- bersdorf (Schlesien) erkrankten nach dem Genuß einer Erd­beerspeise 238 Personen. Der Oberarzt ist gestorben. Sollte es sich um verdorbene Schlagsahne handeln?

Den Wann erschossen. Die Frau des polnischen Schrift­stellers Zoznowsni, der wegen eines übrigens unheilbaren » Leidens in einem Pariser Hospital overiert werden sollte, hat ihren Mann auf dessen Bitte aus Mitleid erschossen.

Riesenschwindel. Ein Russe, der sich Troitzky nennt, hat in Berlin, London, Paris und Nizza durch angebliche Bankf geschiffte etwa 600 000 Dollar, davon die Hälfte in Berlins erschwindelt. Er nahm von Geschäftsleuten und Privaten Gelder zurKreditvermittlung" an und versprach 15 Pro­zent Zinsen. Troitzky soll in französischen Franken spekuliert haben. Die Dummen sterben nie aus.

Tödlicher Sturz. Landwirt Adolf Heine von Schmalz- Hafen war auf dem Brandplatz des Wirts Heine in Kappel, OA. Ravensburg, beschäftigt. Er wollte eine stehengeblie­bene Mauer, auf die wieder neues Gebälk aufgelegt werden sollte, abräumen. Heine stürzte dabei aus einer Höhe von 2,50 Meter ab und zog sich schwere Verletzungen am Kopfe zu, an deren Folgen er gestorben ist.

Der Massenmörder Haarmann in Hannover hat weitere 8 Morde, zusammen also bis jetzt 20, eingestanden.

Dreizehn Personen verschwunden. In Grar (Steiermark) sind seit dem 1. Juni ds. Js. drei Frauen und zehn Männer, darunter vier Türken, in jugendlichem Alter spurlos ver­schwunden. Einer der Vermißten, ein junger Kontorist, hatte zu Hause angedeutet, daß er jemand gefunden habe, durch den er 100 000 Kronen verdienen könne.

Willionenschwindel. Die Londoner Kriminalpolizei wurde von Neuyork verständigt, daß in England und in den Ver­einigten Staaten für über 5 Millionen gefälschte Dollaraktien von Schwindelgesellschaften verkauft worden seien. Der Füh­rer der Schwindlerbande soll sich in London aushalten.

Brand. Der dem Kommerzienrat Pfeffer in Memmin­gen gehörende Westerharterhof, ein großes, schönes An­wesen, ist vollständig niedergebrannt. Ein großer Teil des Inventars und sämtliche Futtervorräte sind vernichtet, wäh­ren 70 Stück Vieh gerettet werden konnten. Wegen Wasser­mangels wurde Jauche zum Löschen verwendet.

Sturm in der Nordsee. Bei einem heftigen Weststurm gingen an der belgischen Küste 4 Fischerboote mit 15 Mann unter. Weitere Boote werden vermißt.

Auf der Schelde sind 20 Personen ertrunken.

Kohlstrünke dürfen niemals auf den Gartenbeeten ver­bleiben, weil sie meist Eier der gefährlichen Kohlsliege ent­halten. Ebenso beherbergen sie sehr oft den Kohlhermepllz, der sich in den verbleibenden Strünken prächtig entwichest und den Boden verseucht. Cs sind deshalb ave Kohlwurzeln auszureißen und zu verbrennen, nicht etwa auf den Kompost­haufen zu werfen oder einzugraben.

Gewürz- und Arzneikräuler sollten viel mehr Beachtung beim Kleingärtner finden. Rationeller Anbau von Gewürz- und Arzneikräutern führen meist zu guter Ernte und loh­nendem Ertrag.

Dem Durchfall bei Hühnern kann auf verschiedene Weise begegnet werden. In Gebirgsgegenden stößt man Zweige oder Keime junger Fichtenreiser und mengt diese Spreu unter das Trinkwasser der Hühner. In anderen Gegenden streut man Tabaksasche in das Futter.

Die glückliche Landwirtschaft. Man schreibt derDeutsch. Tageszeitung": Am 15. Mat übergab ein Landwirt einem Händler, der schon länger in der Gegend gehandelt hatte, zwei Hammel zum kommissionsweisen Verkauf. Diese Art des Geschäftsgangs ist in letzter Zeit in einigen Gegenden üblich geworden' weil die Händler einerseits nicht mehr das nötige Betriebskapital haben, andererseits aber auch nicht das Rsiko des Preissturzes tragen wollen. Es sei noch be­merkt, daß es sich um junge Hammel handelt, die zusammen 84 Kg. gewogen haben, also nicht geringster Güte gewesen sein können. Die Abrechnung des Händlers gibt folgendes Bild: 2 Hammel gleich 84 Kg. zu 10 Pfg. brutto 8.40

Davon ab an Unkosten:

Transport 1. M

Marktverwaltung 1.80 .

Versicherung 1.50

Kommission.30 -st

Futter 2. 6.80

. bleiben netto 1.80

Außerdem mußte der Landwirt noch rund 8.

Bahnfracht von Göhrde bis Hamburg tragen, so daß er nach 1.20 Mark zuzahlen mußte.

Das Beweismaterial für diese Abrechnung ist beim Kreis- landbund Bleckede hinterlegt.