von einer gesetzlichen Festlegung des AchtstundesttaZs keine Rede mehr sein.

Ein Beitrag zur »Verständigung- Mainz, 20. Juli. Das französische Kriegsgericht eröffnete gegen 154 Mainzer Einwohner im Alter von 15 bis 23 Jah­ren das Verfahren wegenGefährdung des Besetzungs­heeres" durch Teilnahme an einer radikal-nationalen Ver­einigung". 35 der Angeschuldigten befinden sich in Haft.

Französische Schikanen

Düsseldorf, 20. Juli. Die Franzosen hakten vor kur­zem die Räume der Kunstausstellung beschlagnahmt, so daß die Ausstellung nicht staktfinden und nach Köln verlegt werden mußte. Als nun am 17. Juli die Ausstellung in Köln eröffnet wurde, gaben die Franzosen die Räume in Düsseldorf frei. Es sind weitere Räume und das Regie­rungsgebäude beschlagnahmt worden, obgleich verschiedene frühere Kasernen leer stehen.

Französische Anleihe von 4)4 Alilliarkn Paris, 20. Juli. Wie verlautet, beabsichtigt die Regie­rung, in Frankreich eine Anleihe von 4)4 Milliarden Fran­ken aufzulegen, wofür etwa 10 Banken die Bürgschaft über­nehmen würden.

Reue Abrüstungskonferenz

Genf, 20. Juli. Die englische Regierung hat dem Völker­bund angekündigt, daß sie eine Konferenz aller Staaten der Welt einzuladen beabsichtige, um die allgemeine Abrüstung zu beraten. Ueber die Wirksamkeit des so­genannten Sicherheitsvertrags des Völkerbunds haben meh­rere der beteiligten 26 Staaten lebhafte Zweifel geäußert, tatsächlich werden auch die Rüstungen und Bündnisse weiter betrieben. Der Vertrag sei auch nutzlos, solange bedeutende Staaten dem Völkerbund nicht angehören.

Vereinigte italienische Opposition Rom, 20. Juli. In einer Vertreterversammlung der Po- polari (Kath. Volkspartei) erklärte der Vorsitz, de Gasperi, Matteotti sei ermordet worden, weil er bei den letzten- Wah­len die Vergewaltigungen durch die Regierung und ihren Anhang an den Pranger gestellt habe. Alle andern Parteien müßten ein Bündnis gegen dieses System der Gewalt schlie­ßen,- es sei nicht einzusehen, warum die Popolari sich nicht wenigstens zu diesem Zweck mit den gemäßigten Sozialisten verbinden könnten.

Argentinien wieder im Völkerbund'

Genf, 20. Juli. Die argentinische Regierung, die 1020 aus dem Völkerbund ausgetreten war, ist dem Bund wieder bei­getreten und hat den Wtgliedsbeitrag in Höhe von 2,3 Mil­lionen Franken nachbezahlt.

Verschiebung der Stillegung von Lanz Mannheim, 20. Juli. Die Firma Heinrich Lanz A--G. gibt bekannt, daß die auf 21. Juli beabsichtigte Stillegung der Werke vorläufig um eine Woche verschoben werde. Die Firma ist im Besitz einer großen Anzahl von Kundenwech­seln, die aber von den Kunden nicht eingelöst werden kön­nen. Zwangsvollstreckung gegen die Kundschaft wäre zwecklos, weil man sie nur dazu drängen würde, sich unter Geschäftsaufsicht zu stellen oder den Konkurs anzumelden. Die Kunden sind in der Hauptsache Landwirte, die jetzt ohne Barmittel sind und erst nach der Ernte bezahlen kön­nen, oder Sägwerksbetriebe mit Dampfbetrieb, die bei der gegenwärtigen Lage des Schnittholzmarkts kein Geld flüssig machen können, wenn sie ihre Lager nicht verschleudern wollen. Die Gesamtlage der Firma Äanz ist günstig und Aufträge liegen reichlich vor. Die Schwierigkeiten sind in letzter Linie auf die verschärften Vorschriften für Wechseldis­kontierung seitens der Reichsbank nicht genügen, sondern zwei gute Kundenunterschriften nicht genügen, sondern noch die Giro-Unterschrift einer Großbank verlangt wird, die aber dafür hohe Vergütung verlangt, worauf sich die Kundschaft nicht einläßt. Es sind unter Vermittlung der badischen Regierung Verhandlungen mit der Reichsbank im Gang, von denen es abhängt, ob die Stillegung der Werke vielleicht vermieden werden kann.

Rücktritt des Heidelberger Oberbürgermeisters Heidelberg, 20. Juli. Der Bürgerausschuß der Stadt Hei­delberg lehnte am fünften Tag der Verhandlungen bei der Schlußabstimmung mit 46 gegen 32 Stimmen den Vor a n- schlag ab. Für die Ablehnung stimmten die Deutschnatio­nalen, die Deutsche Volkspartei, das Zentrum und die Kom­munisten, für die Annahme die Demokraten und Sozialdemo­kraten. Oberbürgermeister Dr. W a l z. der bereits 38 Jahre

i Du klagest, daß die Welt so unvollkommen ist, si Und fragst» warum? Weil du so unvollkommen bist, s. Wenn du vollkommen wärst, wär' auch die Welt voll­kommen,

Die Unvollkommenheit wär' ihr von dir genommen,

- Sie will Vollkommenheit nur mit dir selbst empsahn,

? Und bist du noch so weit zurück auf dieser Bahn, s Dank ihr, daß sie mit dir will halten gleichen Schritt,

Und spute dich, daß sie auch vorwärts kommt damit, i - Rückert.

Die Bauerngräfin.

Roman von Fr. Sehne.

70 (Nachdruck verboten.)

Schläft Lieschen noch?"

Fa, Frau Weise. Und sie hat die ganze Nacht durch- geschlafen."

Um acht wollte doch der Herr Doktor Krause kommen und Sie holen. Darum habe ich eben den Kaffee gebracht, Schwester Liane. Wollen Sie jetzt ein Täßchen trinken?"

»Ja, Frau Weise, ich freue mich darauf."

Die blonde Schwester ging nebenan in das Wohnzimmer und fetzte sich mit Frau Weise an den Kaffetisch. Mit Appe­tit sie die buttergestrichenen Semmeln und trank Milch­kaffee. Schüchtern streichelte Frau Weife die schlanke Hand der Pflegerin.

Sie werden uns fehlen, Schwester Liane, und unserem Lieschen erst. Wenn Sie nicht gewesen wären, wir hätten unser Lieschen nicht mehr."

Oder vielmehr der Herr Doktor, das wollen Sie doch sagen."

In den Augen der verhärmt aussehenden Frau leuchtete es auf.

Ja der Doktor Krause. Was der an uns getan. Mein Mann erst so krank, weil ihm sein Bruder um unser ganzes, mühsam erspartes Geld gebracht hat, und dann legte sich unser Lieschen mit der schweren Blinddarmentzündung. Ach Gott" seufzte sie.

Die Schwester legte beruhigend ihre Hand auf den Arm her Frau.Weise.

ln Skr StaötvekMfltilM Heidelberg tätig ist, Ml flach der Abstimmung eine Erklärung ab, daß er die Ablehnung des Voranschlags als eine Mißtrauenserklärung gegen die Ver­waltung und a-lgen seine Person ansehe und sein Amt als Oberbürgermeister niederlegen werde.

Zur Erhaltung des deutschen Weinbaus

Der telegraphisch auf den 16. Juli nach Mannheim Zu­sammenberufene Vorstand des Deutschen Weinbauverbands hat anläßlich umlaufender Gerüchte, daß die Reichsregierung bei den zurzeit schwebenden deutsch-badischen Verhandlungen über den Abschluß eines Handelsvertrags mit Spanien, durch den der deutsche Weinbau einfach ruiniert ist, beschlossen, mst aller Kraft und allen Mitteln für die Erhaltung des deutschen Weinbaus einzutreten, um das drohende Unheil abzuwenden. Er hat sofort nachstehendes Telegramm an den Reichskanzler abgesandt: Unterzeichnete in Mannheim versammelte Vertre­ter des Deutschen Weinbauverbands mrd aller Weinbau­gebiet« sind erstaunt, zu hören, daß die Reichsregierung be­reit sei, den deutschen Weinbau bei Abschluß des spanischen Handelsvertrags zu opfern. Sie erhebt gegen ein« derartige Vergewaltigung Protest und kann nur annehmen, daß die Reichsregierung die ungeheure Tragweite eines solchen Vor­gehens nicht überblickt. Sie fordern aufs entschiedenste Zu­rückstellung der Verhandlungen für die preußischen Weinbau­gebiete der Aar, Mosel, Nahe und Rhein.

rttemberq

Stuttgart, 20. Juli. Durch eine Verordnung des Staats­ministeriums über Aenderung der Notariats gebühren- ordnnng vom 14. Juli d. I. ist mit Wirkung vom 19. Juli ds. Js. an die Gebühr für die amtliche Schätzung des Werts eines Grundstücks von 0,2 v. H. auf 0,1 v. H. bis zu 20 000 Gokdmark Wert auf 0,05 v. H. vom Mehrbetrag herabgesetzt und die Gebühr für die Nachlaßrichter auf die Sätze erhöht worden, die die Gemeirrderatsmitglieder für besondere Ver­richtungen beziehen.

Die Gebühren der Landssversorgurigsstelle. Die württ. Landesversorgungsstelle ab 1. August die Zentralstelle für die Landwirtschaft erhebt nach einer Verfügung des württ. Ernährungsministeriums folgende Gebühren: Für die Zu­lassung zum Handel mit Vieh oder zum gewerbsmäßigen Nachweis von Gelegenheit zum Abschluß mit Geschäften über Vieh 10100 für die Zulassung zu dem Erwerb von Vieh oder Frischfleisch durch Gewerbetreibende bei Fleisch­warenfabrikanten 20200 -1t, bei Metzgern 5 -1l; für die Zulassung zu dem Großhandel mit Frischfleisch oder Gefrier­fleisch 5100 -1t; für die Versagung der Erlaubnis oder iür die Zurückweisung eines wiederholten Antrags 320 -lt, für den Ersatz eines verlorenen oder unbrauchbar geworde­nen Erlaubnisscheins 310 -1t; für die Abschrift eines Er­laubnisscheins, und zwar für einen Vieh- oder Fleischhandels­erlaubnisschein 2 -1t, für einen Metzgeraufkaufschein 1 -1t.

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Reutin, OA. Oberndorf, 20. Juli. Brand. Das An­wesen des Hofbauers Christian Pfau ist abgebrannt. Das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnten gerettet werden. Als Ursache des Brands vermutet man Kurzschluß.

Tallfinsen. 20. Juli. Motorradunfall. Di« beiden Brüder Schöller von hier fuhren gemeinsam auf einem Mo­torrad auf der Truchtelfinger Landstraße nach Einbruch der Dunkelheit auf ein Langholzfuhrwerk auf, das nicht be­leuchtet war. Die beiden jungen Männer wurden mit großer Wucht gegen die Holzstümme geschleudert. Der ältere erlitt eine tiefe Kopfwunde und einen Armbruch, während der jüngere mit leichten Verletzungen davonkam.

Mm, 20. Juli. 29. württ. L a n d e s? ch ie.ß e n. In der Zeit vom 26. bis 29. Juli findet hier das" 29. württ. Landesschießen statt. Die Ulmer Schützengilde hat eine neu« Schießhalle hinter der Kienlesberg-Kaserne am Lehrertalweg erbaut. Anläßlich des Landesschießens findet ein historischer Festzug großen Stils stakt, und zwar am 27. öuli nachmit­tags 2 Uhr,

Vlombsuren. 20. Juli. Frühkrümmtsich... Ein hiesiger Landwirt bemerkte, daß der in seiner Kommode ver­wahrte Geldbetrag immer geringer wurd«. Es gelang, zwei hiesige Volksschüler als Täter zu ermitteln. Sie hatten sich durch die unverschlossene Scheunentür eingeschlichen und das G«ld zu Schleckereien verwendet.

Wir wollen daran nicht mehr denken, liebe Frau Weise. Das ist ja nun vorbei. Vorwärts blicken und nicht zurück. Danken Sie Gott, daß Lieschen wieder ganz gesund wird. Ja, ja, Sie können sich daraus verlassen. Und am Sonntag, sobald ich Zeit habe, besuche ich Sie, ich mache es möglich. Morgen habe ich eine schwerere Pflege anzutreten, als hier war, bei einer Mutter von vier kleinen Kindern, die sich beide Füße verbrüht hat. Ich muß da eine Schwester ablösen."

Gott lohne Ihnen das alles, Schwester Liane, Sie, so jung und so fein."

Wir müssen auch da sein, Frau Weise. Also grüßen Sic Lieschen nochmal. Was Sie zu tun haben, wissen Sie ja, und das Kind nicht zu früh wieder in die Schule schicken. Gesundheit geht vor."--

Unten an der Haustür blieb Dr. Krause mit seiner Be­gleiterin stehen.

Ich möchte Sie eine halbe Stunde ins Grüne fahren; wie denken Sie, Schwester? Ein Mund voll frischer, reiner Luft, eh« Sie ruhen."

Doktor, Ihre Sprechstunde," mahnte sie.

Bis dahin sind wir zurück. Und wenn aus ein paar Minuten kommt es wirklich nicht an. Kommen Sie, Schwe­ster Eliane." . , , .

Sie bestieg sein Auto; er setzte sich neben sie, und fort ging es in schneller Fahrt, bis man den Tiergarten erreicht hatte. Dann ließ Dr. Krause den Wagen halten und ging mit seiner Begleiterin einen breiten Weg hinauf, der von der Morgen­sonne hell beschienen war.

Sie sind so gut, Doktor," sagte sie,Sie opfern mir Ihre ohnehin so knappe Zeit."

Weil ich mit Ihnen zufrieden bin, Eliane; Sie sind ein tapferer Mensch."

Sie errötet« bei seinem Lob bis hinter die kleinen, zier­lichen Ohren. Es machte sie stolz und glücklich.

Zärtlich sah er sie an. Wie gut stand ihr in dem reichen, lichtblonden Haar die kleine, Weiße, steifgestärkte Schwestern­haube. Der früher so weiche, schwärmerische Ausdruck ihres Gesichts war fester, bestimmter, frauenhafter geworden; das Unfertige, Kindliche ivnr von ihr gestreift; sie tvar ein be- wutztes denkendes Weib geworden. So, wie er sich seine Lebensgefährtin wünschte. ^ '

Wenn Rosemarie Sie so jähe."

Schwendi. OA. Laupheim, 20. Juli. Ein 6 ru ch. Nachks wurde in dem Gemischtwarengeschäft des Kaufmanns Ende- res eingebrochen. Die Diebe drangen durch ein Fenster ein, das sie ausschnitten, in das Wohnzimmer uni» kcnnen von da in den Laden, wo sie die Ladenkasse abschraubten und Mitnahmen. Sie wurde am anderen Morgen auf dem Feld ohne Inhalt aufgefunden. Außerdem wurden Waren !m Wert von 600 -st gestohlen. . , . ,

Die Reichsrichjzahte» für die Lebenshaltungskosten (Cr- nährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft sich für Mittwoch, den 16. Juli, auf das 1,15billionen- fachs der Vorkriegszeit. Die Abnahme von 3,4 Profit gegenüber der Vorwoche (I.ISbMonenfache) ist hauptsächlich auf die Verbilligung der Gemüse und der Kartoffeln, teils auch auf die der Bekleidung zurückzuführen.

Baden

Karlsruhe. 18. Juli. Der Landtag wird am Montag, nach­mittags 3.30 Uhr, seine Vollsitzungen wieder aufnehmen.

In den ersten Tagen des August sind zehn Jahre seit Be­ginn des Weltkrieges verflossen. Aus diesem Anlaß veran­staltet die badische Regierung, einer Anregung der Reichs­regierung entsprechend, am 3. August in der Karlsruher Festhalle eine Gedächtnisfeier.

Das erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg hat angeord­net, daß die Predigt am 3. August dem Andenken der Ge­fallenen des Weltkrieges gewidmet werden soll.

Durlach, 18. Juli. Auf Einladung des Ministeriums des Innern fand in Augustenberg eine amtliche Zusammenkunft der Landesökonomieräte Badens statt. Der Direktor des Sta­tistischen Landesamts Oberregierungsrat Hecht, sprach über die landwirtschaftliche Statistik im allgemeinen und insbeson­dere über die in den letzten Jahren durchgeführten Erhebun­gen über die landwirtfch. Wirtschaftssysteme in Baden. Es Wlgten Referate des Direktors der Landw. Versuchsanstalt Augustenberg, Prof. Dr. M a ch,. überDie Forschungen auf dem GelfleL der Bodenprüsung und Bodenbehandlung und deren praktische Bedeutung für die Produktionsförderung der Landwirtschaft", und von Oberregierungsrat Cronberger über Die Abänderung des Reblausgesetzes". Darnach wurde zu­sammen mit Vertretern der badischen Landwirtschaftskammer die Betriebsberatung für die Landwirtschaft ausgiebig er­örtert.

Pforzheim, 18. Juli. Der 20 3ahre alle Kraftfahrer Emil Schofer von hier stieß an einer scharfen Straßenbiegung mit einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Lastauto zusammen. Der Kraftfahrer wurde überfahren und starb kurze Zeit darauf.

Graben b. Bruchsal, 18. Juli. Bei der hier am letzten Sonntag stattgefundenen Fahnenweihe des Bismarckbunds kam es zu schweren Auseinandersetzungen und Stechereien mit Kommunisten. Diese halten schon am Tage zuvor eine Abordnung überfallen und versuchken, beim Einzug mehrerer fremder Ortsgruppen die Fahnen wegzunehmen. Nachdem vom Gummiknüppel beiderseits reichlich Gebrauch gemacht worden war, kam es zu einer heftigen Stecherei, in deren Verlauf von den Bismarckbündlern 5 schwer und 22 leicht, auf seiten der Kommunisten 5 schwer verletzt wurden.

Heidelberg, 18. öuli. Der 38 Jahre alte taubstumme Kunst­maler Otko Frommhold ist beim Baden im Neckar ertrunken.

Schwetzingen, 18. Juli. Trotz strömenden Gewitterregens ist vorgestern um Mitternacht in der Dragonerkaserne erneut Feuer ansgebrochen. Die Feuerwehr mußte bis 5 Ahr f"üh arbeiten, um den Brand zu bewältigen.

Rettkgheirn (bei Wiesloch), 18. Juli. Von einem Rad­fahrer namens Adam Reiß wurde ein alter Mann über­fahren. der dabei tödliche Verletzungen erlitt.

Schluchsee b. St. Blasien, 18. 5uli. Eine Versammlung von Interessenten beschloß, eine Schuld von 250 000 Mark aufzunehmen, damit der Bahnbau bis Seebrugg ausgeführt werden kann, da die Reichsbahnverwaltung die Mittel für die über Afa hinausgehende Strecke nicht zur Verfügung hak.

Verschiedenes. In Singen a. H. fiel das dreijährige Kind des Schruners Frei aus Rielasingen-Hasel in die Aach und konnte nicht mehr gerettet werden. In V i l l i n g en kam ein 38jähriger Arbeiter im Sägewerk Storz der fahr­baren Kreissäge zu nahe und erlitt eine schwere Rückenver-

Beinahe war ich ihr böse. Sie hegte so viele Zweifel, und darum wollte ich ihr beweisen, daß ich auch etwas kann, wenn ich will. Sie hat mir einmal bittere Wahrheiten ge­sagt. Und nun will ich auch noch ganz anders werden," sagte sie eifrig.

Nein, das sollen Sie nicht! Das will ich nicht." Er nahm ihre Hand und hielt sie fest.

Setzen Sie sich einmal zu mir, Eliane, hieher" Er zog sie neben sich auf eine Bank.Nein, wie Sie sind, so sollen Sie bleiben aber nicht, Was Sie sind nur die Pflegerin und Helferin der armen Kranken. Dazu bin ich zu egoi­stisch, um das zuzulassenI Ich kenne jemanden, dem es das höchste Glück wäre, wenn Sie seine Helferin und sein treuer Kamerad würden. Nein, nicht bloß das, sonderr .nch das höchste Glück wäre, wenn Sie seine Helferin und in treuer Kamerad würden. Nein, nicht bloß das, form r auch ein heißgeliebtes Weib. Wollen Sie das sein, Eliane? Oder ist meine Bitte unbescheiden?" Seine Stimme bebte in tiefster Erregung. Er hatte sich Hinreißen lassen von seinen Gefühlen, hatte sprechen müssen, ehe er es sich vorgenommen. Eliane, wenn Sie nicht können, dann vergessen Sie meine Voreiligkeit," sagte er leise und schmerzlich, durch ihr Schwei­gen erschreckt,lassen Sie es dann so bleiben, wie es jetzt ist. Ich möchte nicht die Freundin verlieren, die mir über alles teuer ist."

Da hob sie die Augen zu ihm empor, in denen cs feucht schimmerte.

Ach, Doktor, bin ich denn nicht zu gering und unfähig für Sie?" flüsterte sie.

Eliane!" Wie ein Jubelrus klang ihr Name.Rein, nein, wie kommen Sie daraus?"

Doktor, ich habe Ihnen einmal sehr, sehr wehe getan."

Nicht daran rühren, Liane."

Und dann, Rosemarie sagte einmal, für Sie sei nur die Beste, Tüchtigste gut genug."

Und die sitzt neben mir, und an ihr liegt die Entschei­dung, Eliane."

Ja, ich will!" sagte sie einfach und innig,dann habe ich wieder eine Heimat."

Er drückte seine Lippen auf ihre Hände.