Der Mann mit der bedruckten Glatze. Aus Wien erfährt man: Bei einer Ausführung im Theater an der Wien erregte während des Zwischenaktes ein hochgewachsener, gutgekleideter Herr im Foyer großes, halb humoristisches und halb beklemmendes Aufsehen. Der Mann, der da nämlich — nachdem schon vorher eins über den Kopf gestülpte Kappe die Aufmerksamkeit der Parkettbsfucher auf sich gezogen — gemächlich und beinahe souverän seine Schritte dem Ausgang zulenkte, trug auf seiner nunmehr entblößten Glatze, in großen, blauroten Lettern die Reklamsworte aufgepinselt: „Sammelt „Dolus"-Buchstaben!" Der sonderbare Theaterbesucher, der solcherart den würdigsten Teil des Körpers — die Glatze — als Plakatwand vermietet, hat einst bessere Tage gesehen. Er soll, wie man sagt, Feldmarfchalleuknant gewesen sein.
Darlehensschwindel. Eewi''e Elemente, die sich als Darlehen- oder Hypokhekenvermiltler ausgeben, bieten geldbe- dürfkigen Personen oder Firmen ihre Vermittelung zur Geldbeschaffung an. Die ihnen erteilten Aufträge ollen dann an meist außerhalb des Landes gelegene Firmen wci- tergehen, denen angeblich Geldmittel aus dem Ausland zur Verfügung stehen. Es hat sich nun aber herausgestsllt, daß in der Mehrzahl der Fälle diese Firmen, falls sie überhaupt bestehen, gar nicht in der Lage sind, das Geldbedürfnis der Darlehenssuchenden zu befriedigen. Diese hören dann n'chts mehr von ihren Aufträgen und sind um ihre wohl recht -rrhühlichen Gebühren, die sie den Vermittlern zahlen mußten/geprellt. Es kann aber vor dieser Sorte von Darlehens- Vermittlern und Schwindelfirmen nicht eindringlich genug gewarnt werden. Gegen eine Reihe dieser Firmen und Vermittler ist bereits ein Strafverfahren eingeleitet worden.
Das Wetter
ll.iker XI» Cin/utz eines westlichen Lufkwlrbels nimmt der Hochdruck über Süddeutzchland wieder langsam ab. Für Freitag und Samstag ist zeitweise bedecktes und zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
HandelsnaGrichten
Dollarkurs. Berlin, 9. 3uli. 4,2105 Dill.MK., Neuyork 1 Dollar 4,166, London 1 Pfd. Sterl. 18,125, Amsterdam 1 Gulden 1,583, Zürich 1 Franken 0,746 Dill.MK.
Dollarschahscheine 79,10. Goldanleihe 4,20.
Kriegsanleihe 280—300.
Französischer Franken 85,10 zu 1 Pfd. Stert.
Halbschillinge. Die österreichische Finanzverwattung wird im August mit der Prägung der silbernen Halbschillinge beginnen.
Deutsche Ausstellung in Amerika. Die amerikanische Handels- Kammer in Berlin ist von der Zentralhallen-Gesellschaft in Neuyork gebeten worden, für die Beschickung einer deuks: en Ausstellung in der Zenkralhalle Stimmung in Deutschland zu machen. — Die Gesellschaft würde dabei jedenfalls kein schlechtes Geschäft machen.
Konkurse in Württemberg. Seit Januar d. 3. nehmen auch in Württemberg die Konkurse täglich zu. Nach der „Markt. Wirtschafts-Zeitschrift" betrug die Zahl der Konkurse in Württemberg im Monat 3uni d. 3. 36, in; Mai 21, im April 4, im März upd Februar je I. 3m 3ahr 1913 wurden in Württemberg 485 Konkurse eröffnet, 1914: 330, 1915: 184, 1916: 92, 1917: 49, 1918: 23, 1919: 28, 1920: 40, 1921: 116, 1922t: 31 und 1923: 35.
Hi
Stuttgarter Börse, 9. 3uli. Geschäftsstille war wiederum das Kennzeichen der heutigen Börse. Die Kurse konnten sich ver- hältnismätzig gut halten. Der Markt der Fe st verzinslichen lag etwas fester. Bankaktien: Notenbank 50, Vereinsvank 1.7, Hypothekenbank 0.6. Brauereiwerke hatten fast keine Veränderungen zu verzeichnen. Als etwas fester sind Pfauen mit 7.5 zu erwähnen. Von den Metallaktien bröckelten Feinmechanik auf 9.6, Würlt. Mekallwaren auf 30 ab. Die übrigen Werke lagen ebenfalls bei gut behaupteten Kursen ruhig. Maschinen- und Autowerke lagen uneinheitlich, jedoch eher etwas freundlicher. Es erhöhten sich Laupheimer Werkzeug und Weingarten auf je 10.75, Eßlingen 3.65, Daimler 1.85. Von den Spinnereimerten gelangten u. a. Erlangen mit 6.4, Kammgarn Bietigheim 35, Pfersee 15, Kokern 27.1, Eßlingen 25.5, Kattun 70, Leinenindustrie 17, Süddeutsche Kuchen 10.75 zur Notiz. Verlagsakkien: Deutsche Verlag 27.5, Union Verlag 8, Belser 1:6. Nahrungsmittelwerke: Kaiser- Otto 0.75, Knorr 2.5, Konservenfabrik Leibbrand 0.38 (junge 0.275), Krumm 0.8, Stuktg. Zucker 2.35. klebrige Werte: Badische Anilin 11, Bremen-Besigheimer Oel 13.5, Mannheimer Oel 17, Zementwerk Heidelberg 7.8, Köln-Rottweil 5, Kommtag 0.5, Kraftwerk Alkwürktemberg 5, Weag 3.8, Neckarwsrke 3.55, Salzwerk Herlbronn 34, Schildknechk 7.75, Ziegelwerks Ludwigsburg 3.6, Würkt. Transport 15 Bill.
Würkk. Dersinsbank.
Allgäuer Bukker- und Ktstebörse, Kempten, 9. Aut!. Marktlage: Die Preise sind bei grünem Weichkäse und ausgeheizkem Rundkäse Erzeugerpreise, bei Butter, konsumreifer Weich- und Rundkäse Groszverkaufspreise, also Erzeugerpreise zuzüglich aller Handelszuschläge ab Station des, Börsengebiets ohne Verpackung. Butter gute Nachfrage zu 140—160 je nach Qualität. Grüner Weichkäse bei fortdauernder guter Nachfrage 33—36 .desgleichen konsumreifer Weichkäse zu 45—53, ausgeheizte Nundkäse haben zurzeit gute Nachfrage zu 85—120, in konsumreifer Ware mangelt beste Qualität, im übrigen liegen die Preise zwischen 105—145.
Berliner Getreidenreise. 9. 3uli. Weizen märk. 13,90—14,40,
Roggen 12,60—13,40, Sommergerste 14 — 14,90, Hafer 12,50—13,50, Weizenmehl 21—23,75, Roggenmchl 18,50—21,75, Kleie 8,40—8,50, Raps 225—230.
Berliner V.ttkernokiernng. 1. Sorte 1,63, 2. Sorte 1,53, abfallende 1,33. (Großhandel.)
Schweinrmarkl. Ried-lingen: Zufuhr: 550 Milch- und 3 i i Mutterschweine. Milchschweine kosteten 15—27, Mukterschweine 110—130 ^it. Handel flau.
Devisenkurse in Billionen
8. JnO
9. Juli
Geld
Brief
Gell»
Brief
Holl cm-
100 Guid.
158.20
159/0
158,20
159.00
Belgien
100 Fr.
18 95
19,05
18.85
18,tG
Ro:wegen
100 Kr.
55,86
56.14
55,71
55,99
Dänemark
100 Kr.
66.53
66 87
66,73
67 07
Schweden
100 Kr.
111,12
111,86
111,22
111,78
Italien
100 Lira
17,91
17,97
17.86
17,94
London 1
Pfd. Sterl.
18,155
18,2 >5
18,165
18.255
Ncuyoik
1 Dollar
4,19
4,21
4,19
4,21
Paris
100 Fr.
21.55
21.65
21 375
21.475
Schweiz
100 Fr.
74,76
75,14
74,96
75.34
Spanien
100 Peseta
55,46
55,74
54,86
65,14
D-Qesier.
100 OOO Kr.
6,91
5.93
5,915
5,935
Prag
100 Kr.
12.27
12,33
12,275
12,335
Itnga-n
100 000 Kr.
5 09
5.11
5.015
5,035
Argentinien
1 Peso
1.335
1345
1,335
1,345
Tokio
1 Ben
1.75
1.76
1,75
1.76
Danzig 100 D Guid.
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72.98
72,66
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Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß Privatpersonen oder andere Verbraucher, welche steuerpflichtige Getränke zum Verbrauch im eigenen Haushalt oder Betrieb von auswärts beziehen, zu deren Anmeldung und Versteuerung verpflichtet sind. Soweit solche Anmeldungen noch im Rückstand sind, muffen dieselben bei Strafver Meldung alsbaid erstattet werden.
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