Obereisesheim. OA- Heilbronn. 9. Juli. Erstickt. Als die Ehefrau des Schlossers Fr. Dich mit dem Rad nach Biberach zu ihren Eltern fuhr, mußte ihr einziges, beinahe ein Jahr altes Söhnlein während ihrer Abwesenheit sich erbrechen und erstickte.
Archshofcn. OA. Mergentheim, 9. Juli. Starrkrampf. Der 27jährige Sohn des Landwirts Nagel von Schön verletzte sichmn Pfingsten, indem er einen Holzsplitter in die Hand bekam. Die geringfügige Verletzung wurde nach längerer Zeit so bösartig, daß der junge Mann vor 8 Tagen von Freudenbach, wo er diente, ins Krankenhaus nach Creg- lingen verbracht wurde, wo er an Starrkrampf starb.
Aalen, 9. Juli. Arbeitslosigkeit. Nun wurde auch die Möbelindustrie, die hier namhafte Geschäfte hat, von der Arbeitslosigkeit erfaßt. Auch in den Betrieben der Metallindustrie, z. B. der Fahrzeugherstellung, greift sie immer noch mehr um sich. Die Not der betroffenen Arbeiter und ihrer Familien steigert sich damit fortwährend.
Plochingen, 9. Juli. NetterBescheid. Bei der schulärztlichen Untersuchung der 4. Klasse fällt ein Knabe mit erheblich großen Mandeln auf und es wird ihm gesagt, daß er deshalb in ärztliche Behandlung muß. Damit er selbst sehen kann, wie klein die Oeffnung dazwischen ist, wird ihm ein Spiegel vorgehalten. Da meint der Knirps, als er die Sache im Spiegel betrachtet: „Da got gnuag Most na, ond s ander beißt mer jo."
Kirchheim u. T., 9. Jusi. Straßenbau. Zur Fortführung des Straßenbaus Jesingen—Weilheim—Neidlingen beschloß der Bezirksrat eine Schuldaufnahme von 50 000 ^<t.
Pfullingen, 9. Juli. Reit- und Fahrturnier. Am 5. August findet auf der Großen Wann erstmals in unserem Bezirk ein Reit- und Fahrturnier statt, zu dem von auswärts bereits 150 Festwagen angemeldet sind. Der hiesige Gewerbeverein hat beschlossen, die Innungen zu ersuchen, auf eine rege Beteiligung der einzelnen Gewerbezweige an dieser Veranstaltung hinzuwirken.
Tübingen, 9. Juli. E i n e b i l l i g e K u h. Ein Tübinger Metzger erstand in Unterjesingen ein bretzeldürres Kühlein um bare 10 »k. Er nahm an, er könne 25 -K für die Haut bekommen, müsse aber das Fleisch doch wohl verkochen, was eine Ausgabe von 10 bis 15 -t( erfordere, so daß er nicht mehr als 10 dafür bieten könne. Zum allgemeinen Erstaunen stellte sich aber nach der Schlachtung durch die Fleischbeschau und tierärztliche Untersuchung fest, daß das Tier kerngesund war. Das Kühlein kam infolge Unterernährung im letzten Winter so herunter daß es die Grünfutterung nimmer vertragen konnte, Durchfall bekam und immer mehr abmagerte.
Gomadingen. 9. Juli. Jagdglück. Forstwart Wörz im „Herrental", hiesiger Markung, erlegte einen starken „Keiler". Er wiegt 2 Zentner. Schon voriges Jahr trieb sich auf unserer Markung ein Wildschwein herum.
Ebingen, 8. Juli. Rasches Ende einer „schwarzen Fährt". Nachts fuhr ein der Firma Th. Groz und Söhne gehöriges Personenauto, das die Chauffeure der Firma zu einer sog. „schwarzen Fahrt" benützten und das mit sechs Personen besetzt war, an der Straßengabelung infolge Nebels gegen einen Baum und den dort befindlichen Wegweiser. Letzterer wurde umgeworfen, der Baum stark beschädigt und der vordere linke Teil des Autos infolge des heftigen Anpralls vollständig eingedrückt. Zwei Insassen erlitten leichtere Verletzungen, während die übrigen Personen mit dem Schrecken davonkamen. Der Personenwagen mußte mit einem Lastwagen zurückbefördert werden- Die Lustfahrt fand ein schnelles Ende.
Aus Hohenzollern, 8. Juli. Anfall. Als der Baker des Metzgers Johann Blender mit dem Dienstbuben einen Magen zur Dunglege führen wollte, bemerkte die Nachbarin, daß Blender nicht mehr an der Deichsel war: sie fand ihn rücklings und leblos am Boden liegend. Alle Miederbelebungsversuche waren erfolglos. Am Hinkerkopf befand sich eine stark blutende Wunde.
Baden
Karlsruhe, 9. Juli. Der StaakSprels der Badischen Skaatsregierung, die höchste Auszeichnung nebst der goldenen Medaille wurde auf der „Großen Ausstellung für das Hotel- und Gastwirtsgewerbe in Karlsruhe 1924" der Firma Sinner A.-G., Karlsruhe-Grünwinkel, zugeteilt.
Hausierhandel mit Stoffen. Die Korrespondenz der Landwirtschaftskammer schreibt: Unter Mißbrauch des Namens der Badischen Landwirtschaftskammer hat in der letzten Zeit im badischen Unterlande ein Händler Anzugstoffe vertrieben. Er erklärte dabei, daß er die Stoffe im Aufträge der Landwirtschaftskammer nur an Landwirte verkaufe/ Die Anzugstoffe werden dem Augenschaein nach als billig bezeichnet (1?—22 Mark für den Anzug), der Verkäufer versprach außerdem für 6 Mark Futter nachzuliefern. Von einem Auftrag der Landwirtschaftskammer ist selbstverständlich keine Rede, da sie überhaupt keine Warengeschäfte betreibt; sie hat auch keinem einzigen Händler auch nur eine Empfehlung gegeben. Die Berufung auf die Landwirtschaftskammer ist nichts als ein Händlertrick, zu dem noch das schwindelhafte Versprechen der Nachlieferung von Futter für den Anzug kommt, das jedenfalls meist zum voraus bezahlt, aber niemals geliefert wird. Vor dem Ankauf von Stoffen bei unbekannten Händlern muß gewarnt werden.
Peheim, 9. Juki. Ein ungetreuer Reichs- Von der Post wurden der hiesigen Tags 9 Päckchen mit je 500 -R überwie- eck'en^ sollte dafür eine Quittung erhalten. Durch
auf Postunterbeamten hieß es »un
^ nnkgegebenen vorgeschriebenen Quit- Päckchen zu 50 -R" statt ..9 Päckchen zu 500 ,tt". Mi^b^ktt»tt^^"V/'"kOE'°^eldzähler namens'B. bei der
der dann die Ankerschrift un- ter die fehlerhafte Quittung setzte, indem er den überschie- tzuden Betrmg von 4050 -K stillschweigend für sich behielt.
nicht stimmte, reklamierte man auf der Ae.chsbank, aber erfolglos. Da sich noch weitere Schwierigkeiten ergaben und der Betreffende leuam-ke, wurde die Sache anhängig gemacht. Als dann bei den Nachforschungen in dem Keller der Reichsbank unter den Papierkorbabfallen noch eines der Streifbänder über 500 Mark gefunden wurde, war B. überführt. Er gestand den Betrug und gab auch an, wo er den Rest des Gelds versteckt hakte. Man fand es im Rolladen seiner Wohnung; einen Teil hakte er in einen Briefkasten geworfen. B. war verhaftet, ist aber nach erfolgtem Geständnis wieder entlassen worden.
9. Juli. Die größte Maschine, die bisher in in und vielleicht in ganz Baden gebaut wurde, wird
nächsten Tagen im Mannheimer Zollhafen verladen, v handelt sich um eine von den „Motorenwerken Mann
heim" gebaute Schiffs-Dieselmaschine, die eine Leistung von 1600 PS. hat. Die Maschine wird zu Wasser nach Hamburg überführt, um dort zum Antrieb des Propellers in ein Seeschiff eingebaut zu werden. Das Gesamtgewicht der Maschine beträgt 180 000 Kilogramm, wovon allein das Schwungrad 12 000 Kilogramm wiegt, also 240 Zentner.
Rastatt, 9. Juli- Das Versuchs- und Lehrgut und die Saatzuchtanstalt der Bad. Landwirtschaftskammer sind in der jetzigen Zeit das Ziel von vielen Hunderten von Besuchern aus allen Teilen Badens und der Nachbarstaaten. So haben vor kurzem führende Landwirte aus Norddeutschland, der Vorstand des deutschen Kalisyndikats, erst neuerdings die bekannte Ackerbauschule von Hohenheim und außerdem viele landwirtschaftliche Vereine und Schulen aus Baden selbst den Weg nach Rastatt gefunden, um hier unter sachverständiger Führung die neuen Schöpfungen der Bad- Landwirtschaftskammer kennen zu lernen.
Breisach, 9. Juli. Auf dem Münsterplatz, der mit seiner Umgebung eine ideale Naturbühne darstellt, wurden am Sonntag die Historischen Festspiele mit einer Uraufführung „Peter von Hagcnbach" eröffnet. Zahlreiches Publikum wohnte der Aufführung bei. In knapp zwei Monaten hatten sich die spielbegabtcn Breisacher Bürger, beraten von dem Dichter Wilhelm F l a d t, so in die Dichtung eingelebt, daß eine wohlgelungene Aufführung zustande kam, in deren Gelingen sich alle Darsteller teilen konnten. Das Stück kann insofern als echt volkstümlich bezeichnet werden, als der Dichter jede Gefühlsschwelgerei vermieden hat und einfach und kräftig zum Herzen des Volks spricht. Namentlich die Massenszenen, auf denen das Stück in der Hauptsache aufgebaut ist, fanden allgemeinen Anklang. Die Ausführung hatte auch insofern eine besondere Bedeutung, als dicht an der Grenze des besetzten Gebiets d-e Leiden eines Volks vorllberzogen, das seine heiligsten Rechte wahrt und den Landverderber in die Schranken weist.
Ettlingen, 9. Jusi. Der Streit in der Spinnerei und Weberei Ettlingen ist beigclegt. Die Arbeiterschaft hat ihre Tätigkeit wieder ausgenommen.
Bühl, 9. Jusi. Wegen Verbrechens gegen das keimende Leben schwebt seit Mai gegen eine größere Anzahl von Personen hier und in der Umgebung eine Untersuchung. Vom Schöffengericht Offenburg wurde nun ein Teil der Angeklagten verurteilt, und zwar erhielten 20 Angeklagte Gefängnisstrafen von 1—8 Monaten.
Waldshuk. 9. Juli. Jp Wallbach stürzte der 53 Jahre alte Landwirt Thomann beim Lindenblütenpflücken ab und verletzte sich tödlich.
Lokales.
Wildbad, 10. Juli 1924.
Lauten-Konzert von Dr. Hans Ebbecke. Auf das heute Donnerstag abend 8Ve Uhr im Kursaal stattfindende humoristische Lautenlieder-Konzert des allerorts geschätzten Künstlers Dr. Hans Eb decke machen wir hiermit nochmals aufmerksam. Das Programm bringt Liebes-, Tanz- und Scherzlieder aus alter und neuer Zeit, mundartliche Volkslieder aus Baden, Schwaben, Bayern, Sachsen, Schweiz usw., Schauerballaden usw.
Bunter Abend. Am nächsten Sonntag findet im Kursaal etwas Neues und Eigenartiges statt, ein bunter Abend, veranstaltet von Studierenden 'der Technischen Hochschule in Stuttgart. Studentenmimik, Melodrame, Rezitationen, komische Borträge, Studentenlieder, Gesänge zur Laute, Nigger-, Apachen- und andere Tänze stehen auf dem Programm, das von einem flotten, frohen, burschikosen Geist durchweht ist. Mitglieder der Burschenschaft „Arminia" in Stuttgart sind die Vortragenden. Sie werden in größerer Zahl, Burschen, Füchse und Bundesschwestern, erscheinen. Die Kurkapelle wird sie unterstützen. Der Ertrag des Abends kommt der „Stuttgarter Studentenhilfe e. V." zu gut, die sich die Aufgabe gesetzt hat, bedrängten Studierenden, und deren Zahl ist nicht gering, durch Geldunterstützungen die Fortführung ihrer Studien zu ermöglichen. Der Besucher wird also nicht nur einen eigenartigen, genußreichen Abend dabei verbringen, sondern er wird ihn zugleich einem sehr guten Zwecke widmen. 8.
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Ein langer Sommer in Sicht? Vogelkundige und Nalur- bc"'achter berichten, daß die Staren Heuer eine zweite Brut ansetzen, während die jungen Staren bereits flügge geworden sind. Aus dem Verhalten der Tiere wird deshalb auf einen langen sonnigen Sommer geschlossen.
Anmeldung aller Spareinlagen zur Aufwertung. Es ist vielfach die Meinung verbreitet, die Anmeldung der alten Spareinlagen zur Aufwertung müsse schon jetzt erfolgen. Dies trifft nicht zu. Die Anmeldung hat nach der Dritten Steuernotverordnung bis 31. Dezember 1924 zu erfolgen. Bis jetzt ist aber noch nicht bestimmt, welche Stelle für die Entgegennahme der Anmeldung zuständig ist. Die Anmeldung ist daher zurzeit noch verfrüht.
Das Borgunwesen. Aus den Kreisen des Einzelhandels und Handwerks kommen neuerdings wieder Klagen darüber, daß die Käufer, wie es vor dem Krieg vielfach der Fall war, Waren ohne sofortige Bezahlung entnehmen. Einzelhandel und Handwerk sind aber heute mehr denn je auf unverzügliche Bezahlung ihrer Waren angewiesen, weil das Kapital aufgezehrt ist und der Tageserlös daher dringend zur Beschaffung neuer Warenbestände benötigt wird. Wird dem Einzelhandel und Handwerk das erforderliche Geld auch nur für einige Tage durch Borgen vorenthalten, so können sie keine Waren einkaufen oder infolge der ungeheuren ständig steigenden Zinsen nur zu erheblich höheren Preisen. Die Käufer schädigen sich also auch letzten Endes durch Borgen selbst und überlegen dabei nicht, daß saumselige Zahlung auch zur Abnahme der Beschäftigung und Vermehrung der Arbeitslosigkeit Anlaß geben muß.
Schonet die Felder) Der starke Wandertrieb unserer heutigen Jugend bringt diese wieder mehr mit der Natur in Berührung. Sie zieht hinaus in Wiesen, Feld und Wald und erfreut sich nach einem-langen Winter, einem wenig wetterfreundlichen Frühjahr an der mächtig fortschreitenden Pflanzenentwicklung. Leider wird dabei aber auch viel gesündigt. Hecken, Baum und Strauch werden oft unbarmherzig verstümmelt. Sinnlos trampelt man in die Felder hinein, um den jetzt farbig lockenden Mohn und die Kornblume zu pflücken. Darin zeichnen sich auch Gelegenheitsspaziergänger oft unrühmlich aus. Die Gedankenlosigkeit geht selbst so weit, daß die Blumen, kaum gepflückt, wieder weggeworfen werden, so daß bei der ganzen Handlung nichts übrig bleibt, als eine rück
sichtslose Schädigung der Getreidefelder.'Eltern und Erzieher sollten deshalb immer wieder die Jugend ermahnen und daruf Hinweisen, mit welcher Mühe und schwerer Arbeit der Landmann sein Feld bestellt. Bor dieser Harken Arbeit des Bauern muß unsere Jugend wieder Achtung gewinnen.
Siebenbrüderkag. Der 10. Juli ist nach den im katholischen Ritus als Heilige verehrten Sieben Brüdern benannt, die nach der Sage im Jahre 251 nach Christi in einer Höhle, in der sie Zuflucht vor dem Wetter gesucht hatten, einschliefen und erst nach zirka 200 Jahren wieder erwachten. Der Landmann knüpft verschiedene Wetterregeln an diesen Tag: „Regnet's am Siebenbrüdertag, hat man sieben Wochen lang Regenplag, oder: Siebenbrüderregen bringt weder Nutz noch Segen. — Das Wetter am Siebenbrüdertag sieben Wochen so bleiben mag. — Die Sieben Brüder machen — das Wetter weinen oder lachen."
Allerlei
Priesterweihe eines Kronprinzen. Kronprinz Georg von Sachsen wird am 15. Juli die Weihe eines katholischen Priesters erhalten.
Iaures ins Pantheon? Pariser Blätter berichten, die Ueberreste des am Vorabend der Kriegserklärung in Paris ermordeten sozialistischen Professors Jean Iaures sollen nach einem Gesetzentwurf der Regierung ins Pantheon (ein großes, tempelartiges Gebäude in Paris, in dem die bedeutendsten Franzosen beigesetzt werden, wie Napoleon l-, Voltaire, Rousseau u. a.) überführt werden. — Iaures war ein Gegner des Kriegs und er hatte gedroht, im Abgeordnetenhaus die Beweise vorzulegen, daß die Kriegshetze in Frankreich eine Mache des Großkapitals unter der Präsidentschaft Poincares sei. Am Abend vor der Kammersitzung traf ihn in einem Kaffeehaus die meuchlerische Kugel. Der bekannte gedungene Mörder blieb jahrelang unbehelligt.
Rumänische Unduldsamkeit. In dem vormals deutschungarischen Herkulesbad hat die rumänische Polizeibehörde das Halten und Lesen von ungarischen und deutschen Zeitungen bei Strafe verboten und die Leitung des Bads aufgefordert, den Verkehr mit den Gästen in rumänischer Sprache zu führen.
Abgestürzk. Am Kamin des Hohen Göll (Salzburg) stürzte am Samstag der Leipziger Karl Klichins ab. Fünf Einheimische machten sich auf den Weg, um die Leiche zu bergen. In dem Augenblick, als sie diese aufgefunden hatten und sie in einen Sack legen wollten, ging eine Steinlawine nieder und riß zwei von ihnen mit in das Tal, während sich die anderen drei rechtzeitig retten konnten.
Vier Kinder erstickt. In Plauen im Voigtland versteckten sich vier Mädchen im Alter von drei bis neun Jahren beim Spielen in einem großen Holzkoffer auf der Bodenkammer. Der Deckel schlug zu, und da die Kinder von innen nicht öffnen konnten, erstickten sie.
Aabrikbrand. In Göding (Mähren) ist die große Zuckerfabrik mit Ausnahme des Kessel- und des Lagerhauses abgebrannt. Der Schaden beträgt 40 Millionen tschechische Kronen. Die Fabrik war die älteste, die Würfelzucker herstellte.
Totschlag. In Dronnersheim bei Kreuznach erschlug ein 21jähriger Arbeiter bei einer Rauferei einen 14ährigen Jungen mit einem schweren Stein. Der Täter wurde festgenommen.
Der Geschmacksrat. Drei junge Studenten aus guter Familie, aber arm wie Kirchenmäuse, haben in London gemeinsam ein Bureau eröffnet, um Leuten, denen es nicht an Geld, aber an Geschmack fehlt, mit Rat in allen Garderobefragen beizustehen. Wer mehr Geld als Geschmack hat, geht einfach auf das Bureau des Geschmacksrats und bekommt dort mit der Maschine geschriebene Anweisungen für Schneider, Schuhmacher, Krawatten-, Handschuh- und Hemdenfabrikan- ten und kann nun elegant auftreten, wenn er nur die beigefügten Vorschriften über die Zusammenstellung der einzelnen Kleidungsstücke befolgt.
Ein Umzug, der über eine Million Franken kostet. Im
Chrenhof des Schlosses zu Versailles stehen zwölf Riesenstandbilder, die Conde, Turenne, Richelieu, Sully, Colbert u. a. Staatsleute und Führer darstellen. König Louis Phil- lipp hatte sie von den Brückenpfeilern der Brücke Louis XVl., der späteren Brücke de la Concorde, die sie durch ihr Gewicht erdrückten, herabnehmen lassen, um sie im Schloßhos von Versailles aufzustellen. Dank der Mllionengabe Rockfellers ist es möglich, diese auch im Schloßhof von Versailles Unwillkommenen auf die Seiten-Alleen der Place des Armes zu transportieren: dieser Umzug kostet nicht weniger als 980 000 Francs.
lieber die Lage des Arbeitsmarktes in Württemberg
schreibt das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Die Arbeitsnachweise, mit Ausnahme vor allem der der landwirtschaftlichen Bezirke, melden eine weitere Verschlechterung. Es ist ein erfreulicher Beweis für die Solidarität der württ. Industrie und für die feste Verknüpfung der meisten Betriebe mit ihrer Arbeiterschaft, daß auch die gegenwärtige Krise, wie alle früheren, sich zunächst nicht in einem raschen Anschwellen der Erwerbslosenziffer äußert, sondern in einem stetigen Anwachsen der Zahl der K u r z a r b e i t e r. Die Zahl der Kurzarbeiter, die weniger als vier Tage in der Woche beschäftigt sind, ist nach einer auf 1. Juli veranstalteten Erhebung für diesen Tag auf etwa 20 000 zu schätzen. Die Zahl der unterstützten Vollerwerbslosen betrug über 2400 gegen 1900 am 15. Juni. Mit einer weiteren Verschlechterung ist für die allernächste Zeit bestimmt zu rechnen.
Aus der Unfallversicherung. Nach dem Geschäftsbericht des Reichsversicherungsamts in Berlin unterliegen der Unfallversicherung bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften 808 395 Betriebe mit 11 163176 Personen, bei den land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften 4 873 098 Betriebe mit 14 915 000 versicherten Personen, zusammen also 5 681 493 Betriebe mit 26 080 176 versicherten Personen. Dazu kommen noch zirka 300 000 Personen bei den Reichsausführungsbehörden. Somit sind insgesamt im Deutschen Reiche über 27 Millionen Menschen gegen Unfall in der öffentlichen Unfallversicherung versichert. Einen großen Teil der in der Landwirtschaft Versicherten bilden landwirtschaftliche Unternehmer und deren Ehefrauen. In Gegenden mit vorwiegenden Klein- und Zwergbetrieben übertristt ihre Zahl die der landwirtschaftlichen Arbeiter zum Teil erheblich.
Sport
^ak>cn Baden, 9. Juli. Zum diesjährigen Badsn-Va-ener .dünner' sind über 100 Kraftwagen angemeldct. Am 5 Kilo- meler-Fiacheennen auf der Straße Rastakt—Ettlingen beteiligten sich st) Nagen. In Klasse 1 siegten die drei Mercedes-Kompiessor- wagen Kluge, Caracciola und Kappeler, in Klasse 2 (Venz' Rumplertropfenaulo) waren Sieger Tigler (Benz 2,1l), Rosenberger (Mercedes 2.142) und Fischer Bugalti; in Klaffe 3 Merck (Benz). Mentzel (Benz), Ludwig (Opel), w Klasse 4 Törns (Opel), Bohnen (Adler), Orion (Adler), , ^