Vorauszahlung auf die Einkommensteuer.

Am 15. Mai 1923 ist eine Vorauszahlung auf die Ein­kommensteuer fällig. Sie beträgt ein Viertel der für das Jahr 1921 im Steuerbescheid festgesetzten Steuer. Seitdem hat sich das Einkommen der Steuerpflichtigen außerordent­lich stark erhöht. Für diesen Fall ist im Gesetz eine Er­höhung der Vorauszahlungen durch die Finanzämter vor­gesehen. Die Finanzämter sind angewiesen, von dieser Ermächtigung in geeigneten Fällen insbesondere dann Ge­brauch zu machen, wenn die tatsächlich geleisteten Voraus­zahlungen in einem auffälligen Mißverhältnis zum gegen­wärtigen Einkommen stehen. Von einer Erhöhung der Vorauszahlungen durch besonderen Bescheid wird in der Regel nur dann abgesehen werden, wenn als Vorauszah­lung ein Viertel der Steuer gezahlt wird, die sich nach der Steuererklärung für 1922 ergibt. Den Steuerpflichtigen wird daher empfohlen, wenn sie nicht einen besonderen Be­scheid erhalten, am 15. Mai ein Viertel des Betrages zu entrichten, der auf das in ihrer Steuererklärung für 1922 angegeben« oder auf das geschätzte Einkommen des Jahres 1922 nach dem mit der Steuererklärung übersandten Tarif entfällt. Steuerpflichtige, deren Einkommen im Jahre 1922 überwiegend dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterlegen hat, brauchen ihre Vorauszahlungen nicht zu erhöhen.

Nebergang in die höheren Schulen.

In einem Artikel derSchwäbischen Tagwacht" vom 5. Mai war behauptet worden, daß für das Jahr 1921/25 nach bestimm­ter Nachricht eine erste Klasse an den höheren Schulen so zustande kommen soll, daß begabte Schüler der Grundschule schon nach drei Jahren in die höheren Schulen übertreten dürfen. Dazu ist lt.Staatsanzeiger" zu bemerken, daß bis jetzt lediglich so viel feststeht, datz im Schuljahr 1924/25 auf alle Fälle überall da eine erste Klasse an den höheren Schulen zustande kommt, wo eine genügende Anzahl von Volksschülern, die das vierte Schuljahr hinter sich haben, sich zum Eintritt in die höhere Schule meldet und die Aufnahmeprüfung besteht. Ob und welche Uebergangsmaßnahmen im Frühjahr 1924 zur Durchführung des Grundschulgesetzes und der daraus sich ergebenden Folgerungen zu treffen sind, ist eine Frage, die zur Zeit die llnterrichtsver- waltungen der Länder beschäftigt und im Laufe der nächsten Wochen entschieden werden wird. Die Dauer des Lehrgangs der höheren Schulen steht hiemit in keinem unmittelbaren Zusam­menhang. Nach der am 19. Dezember 1922 zwischen allen deut­schen Ländern getroffenen Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der Reifezeugnisse der höheren Schulen umfaßt der Lehrgang dieser Schulen 9 Jahre.

Wetter für Freitag und Samstag.

Der Luftwirbel, der nach Nordosten abgezogen ist, hat Nachschub aus dem Westen erhalten, der seinen Einfluß nunmehr stärker geltend macht und am Freitag und Sams­

tag wieder vielfach bedecktes, auch mit vereinzelten Nie-* derschlägen verbundenes Wetter verursachen wird.

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Neuweiker, 16. Mai. Zu der am 12. Mai bei Kamerad K. Fenchel stattgefundenen Kriegervereinsversamm­lung, die sich eines zahlreichen Besuches erstellte, hatten sich auch die Herren der Bezirksleitung Küchle, Reichmann, Kistowski und Grün eingefunden. Nach begrüßenden Wor­ten des Vorstands Lörcher ergriff der. Bezirksobmann, Herr Oberreallehrer Küchle, das Wort und führte in herzlichen und zu Herzen gehenden Worten aus, daß die gegenwärtige Zeit uns zur Pflicht mache, derer zu gedenken, die vor dem Feind geblie­ben seien und daß es Ehrenpflicht eines jeden Kameraden sei, für die Kriegshinterbliebenen offene Hände und Herzen zu haben, damit nicht die des Ernährers beraubten Witwen und Waisen Not leiden müßten. Die Unterstützung der Kriegsopfer läßt sich der Herr Bezirksobmann sehr am Herzen liegen und es wird im ganzen Bezirk fast kein Ort sein, in den nicht schon größere oder kleinere Unterstützungssummen geflossen sind. Sehr interessant war zu hören, daß die im Mai vorigen Jahres von Herrn Küchle ins Leben gerufene Stiftung, deren Zinsen bedürf­tigen und würdigen Kriegsteilnehmern, Kriegsbeschädigten, Kriegsblinden, Witwen und Waisen zugute kommen sollen, nun nach kaum einjähriger Einrichtung über ein Kapital von einer Million Mark verfügt. Von einer zugunsten des hiesigen Ver­eins veranstalteten Tellersammlung wurde die Summe von 10 590 Mark abgehoben und dem anwesenden Vorstand eines Nachbarkriegervereins übergeben, mit der Bitte, die Summe drei Kriegswaisen seines Ortes zu übergeben. Herr Lacher aus Ealw zeigte nun an der Hand einer Reihe von trefflichen Licht­bildern, was die technischen Truppen, insbesondere die Eisen­bahnbautruppen während des Kriegs hinter der Front geleistet haben. Ganz gewaltige Leistungen wurden in unglaublich kurzer Zeit ausgeführt. So beanspruchte der Bau einer über den Dnjestr gelegten Brücke von 1400 Meter Länge nur 31 Tage Zeit, bis sie in Betrieb genommen werden konnte. Einige der von den technischen Truppen im Osten hergestellten Wunderwerke, so unter anderem eine Holzbrücke mit sieben Stockwerken, werden heute noch benützt und erregen die ungeteilteste Bewunderung unserer Gegner. Herr Apotheker Reichmann trug die Kosten der Unterhaltung durch den Vortrag von Gedichten ernsten und heiteren Inhalts und Herr Grün zeigte sich als Meister des Klavierspiels. Den Herren aus Calw, die sich um das Zustande­kommen des geselligen llnterhaltungsabends des hiesigen Krie­gervereins soviel Mühe gegeben haben, sei auch von dieser Stelle aus herzlichster Dank gesagt. Möge das Bestreben der Bezirksleitung, kameradschaftlichen Sinn und Sinn für Nächsten­liebe, die sich vor allem in Eebefreudigkeit zugunsten der Kriegs­opfer zeigt, in die Reihen der Kameraden zu tragen, edelste Früchte zeitigen!

(SCB) Schömberg, OA. Neuenbürg, 16. Mai. Der Le» kannte ärztliche Leiter der Lungenheilstätte in Schwar­zenberg, Sanitätsrat Dr. Hans Leber, ist im Alter von 59 Jahren gestorben.

(SCB) Herrenalb, 16 . Mai. Das AnwesenBergschlöß- chen" ist in den Besitz des schwedischen Lehrerbundes über­gegangen. Der Verein beabsichtigt, es zu einem auf ge­meinnütziger Grundlage fußendenErholungsheim schwedi­scher und deutscher Lehrer" einzurichten. Der bisherige Be­sitzer, Arthur Schiitzke hat sich nicht nur das lebenslängliche Wohnrecht in seinem bisherigen Besitz gesichert, sondern ist auch zum Leiter und Vorstand des Heims bestellt worden.

(SCB) Heidenheim, 16. Mai. Auf der Alb schneite es und die Waldränder waren teilweise ziemlich mit Schnee bedeckt. Diekalte Sophie" machte ihrem Namen alle Ehre.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft.

Der Kurs der Reichsmark.

Der Dollar stand gestern auf 45 918 »ll, der Schweizer Franken auf 8170 -K.

Märkte.

(SCB.) Stuttgart, 15. Mai. Dem Dienstagmarkt am Bieh- und Schlachthof waren zugeführt: 34 Ochsen. 37 Bullen, 150 Iungbullen, l69 Iungrinder, 159 Kühe, 716 Kälber, 822 Schweine, 39 Schafe u. l Ziege. Unverkauft blieben 22 Schweine. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen I. 36003800 Mk.. (letzter Markt 31003250 Mk.), II. 2800-3500 Mk., (2100-2800 Mk.). Bullen I. 30003200 Mk., (2400-2600 Mk.), II. 2500 2800 Mk. t 1900-2200 Mk.). Iungrinder I. 37 03800 Mk.. (31003300 MK.). II. 3200-3500 MK., (25002900 Mk.). III. 25003000 Mk.. (20002400 Mk.), Kühe I. 27003200 (20002600). II. 18002600 (1550 bis 1900, III. 11001700 (1000-1400): Kälber I. 36503800 (30003300), II. 35003600 (28002900). III. 32503400 (23002500): Schweine I. 43004500 (4000-4250), II. 4000 ' - 4200 (38003950), III. 3750-3950 (34003700). Der- "s Marktes: lebhaft. Auf dem Markt waren 40 Oslfriesen, .eilweise über Notiz verkauft wurden.

(SCB) Aalen, 16. Mai. (S chrv e i ne m a r kt.) Zu­fuhr 35 Milch- und 2 Läuferschweine. Preise pro Paar Milchschweine 340420 000 °4l.

(SCB) Ellwangen, 16. Mai. Auf dem Viehmarkt bezahlt: für 1 Paar Ochsen mit 31 Ztr. 11,2 Mill., . . Pfd. 9.5 Mill., 1 Ochse mit 14 Ztr. 5,4 Mill.. 1 Paar

mit 30 Ztr. 11,2 Mill.. 2780 Pfd. 9,6 Mill., 1 Ochse mit 1420 Pfd. 5,4 Mill., 1 Stier mit 886 Pfd. 3ch Mill., I Stier mit 706 Pfd. 1865 000 -K, 1 Rind mit 6W Pfd. 2 Mill., 1 Rind mit 450 Pfd. 1135 000 -K, 284 Pfd. 752 000 cK, eine Kalbel mit 788 Pfd. 2 125 000 -K, eine trächtige Kalbel 2 500 000 -K.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Seltmann. Calw. Druck und Verlag der A. OelschlLger'schen Buchdruckerei. Calw.

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Freitag, den 18. Mai, abends '/.8 Uhr:

DerwalLurigsratssitzung

bei Kamerad Würz (untere Brücke).

Die neueiulretenden Mitglieder werden ersucht, sich um '/z9 Uhr zwecks Cinteiluug daselbst ein--

Das Kommando.

Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Pfingstmontag, 21. Mai 1923 statlfindenden

in das Gasthaus zumRötzle" in Nenhengftett jreundlichst einzulade».

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Sohn des Christian Soutier,

Bäcker und der -st Sophie ged. Lharrier hier.

Marie Eitel,

Tochter des Wilhelm Eitel und der Auguste ged. Haug hier.

Kirchgang 12 Uhr.

Wir bitten, dies statt icder persönlichen Ein­ladung entgegeiinehmcn zu wollen.

zusinden.

Baumaierialien-Handlung ÄtsLöd ^sblssEL Vertreter der Ziegelwerke Ludwigsburg. Lagerplatz beim Giiterbahnhof. Fernsprecher 97. Da in den nächsten Tagen ei»

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der Auflage unseres Blattes beweist, welch großen An- klang die textliche Aus­stattung des Blattes findet.