Allerlei

Me Besitzung Arville in der Nähe von Courcelles (Loth­ringens die Kaiser Wilhelm H. gehörte, ist im Auftrag des französischen Staats zum Verkauf gestellt worden. Der Ver­kaufspreis war mit 650 000 Franken veranschlagt. Es fand sich jedoch kein Käufer. Der Hof umfaßt etwa 200 Hektar Land.

Gegen die weltliche Schule. In Solingen (Rheinpr.) sind von über 5000 Volksschülern nur gegen 400 Kinder zur weltlichen Schule angemeldet worden. Nur drei Lehrer heben sich bereit erklärt, an der weltlichen Schule zu un­terrichteten; sie verlangten aber, daß keinerle. parteipoli­tische oder erzieherische Beeinflussungen gemacht werden dür­fen. Wahrscheinlich wird die weltliche Schule in Solingen infolgedessen nicht zur Ausführung kommen.

Vom Sport. Die internationalen Fußballvereinigungen in Schottland, Irland und Wales haben den frühere,, Be­schluß zurückgenommen, wodurch den Vereinen in Groß­britannien verboten wurde, mir deutschen oder österreichi­schen Vereinen Wettspiele zu veranstalten.

Schutz dem Steinadler. In Bayern und Tirol soll das Absch.eßen und Einfangen des Steinadlers verboten wer­den In den -deutschen Alpen trifft man dieses prachtvolle Tier nur noch sehr selten an.

Schneefall. In Freiberg in Sachsen hat es am 23. und 24. April den ganzen Tag geschneit.

Zerstörtes Elektrizitätswerk. In Saarlouis (Saargebiet) entstand im Kreis-Elektrizitätswerk durch Entzündung eines Oelbehälters ein Brand, der das ganze Gebäude zerstörte. Der Kreis ist ohne Strom.

Die Schiffsunfäüe nehmen in der Ostsee in letzter Zet auf­fallend zu. Am 25. April ist in der Nähe von Kopenhagen der DampferRan" auf der Fahrt nach England .ind bei Skagen ein Segelschiff gestrandet. In beiden Fällen ist die Besatzung gerettet, die Schiffe sind verloren.

Lebensmüde. Im Gasthof Quirinal in Rom hat sich der dem he Verleger Ludwig Hassenpflug durch Oeffnen der Pulsadern das Leben genommen.

Schlagende Detter. In einem Schacht der Grube Mar- einelle- Nord (Belgien) fanden schwere Schlagwetter statt. Man befürchtet, daß viele Bergleute umgekommen sind.

Raubmord. In dem Anfr-edlungsdorf Eiselau bei Kulm (Ostpr.) wurden in einem einsam gelegenen Gehöft v'ier Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren in Abwesenheit der Eltern von Einbrechern ermordet. Tlle Räuber nahmen alles Wertvolle aus dem Haus mit.

Brand. In San Jose in Guatemala (Mittelamerika) sind alle Hafengebäude mit den'Zollhäusern, in denen große Mengen Kaffee usw. lagerten, abgebrannt.

Erdbeben. Die Insel Hawaii (im Stillen Weltmeer) wurde 24 Stunden lang vom Erdbeben erschüttert. Der Sachschaden soll bedeutend sein. Ob Menschenleben ver­loren sind, ist noch nicht bekannt.

UnglücksMle der Eisenlnhn sind in den letzten Jahren zu verzeichnen: 11. September 1918: Kindersonderzug nach München-Gladbach bei Schneidemnhl verunglückt: 35 Tote, 18 Verletzte. 13. September 1918: Eisenbahnunglück bei

Amsterdam: 100 O"*er. 3. Oktober 1918: Eisenbahnunglück bei No.köpvmg (Scknnedsni- etwa ^250 Tote. 23. Sep-

. 1918: Zusammenstoß des Leipziger und Berliner

Schnellzugs bei Dresden: 33 Tote, 35 Schwerverletzte. 11. Oktober 1918: Ein M'lftärursaubcrzug bei Jederath ver­unglückt: 16 Tote. 3. November 1918: Z"lammenfiotz eures MMörurlaubewugs mit einem Gifterzug bei Briefen (Mark): 20 Tote. 14. Juli 1921: Der I)-^ug von Hannover im Leipziger Hauptbahnhof auf den Prellbock gefabren; 15 Verletzte. 11. September 1921: Entgleisung des Schnell­zugs StraßburgLyon; 32 Tote, 60 Verletzte. 19. Sep­tember 1921: In Enaelsdors ein Eütechug in eine Arbeiter kolonne gefahren; 3 Tote, 2 Schwerverletzte. 6. Oktober 1921: "stamme»': im Tunnel von Batignolle bei

st >is; 60 Tote. 8. Februar. 182?: Eisenbahnunglück in der Ukraine: 25 Tote, 8 Verletzte. 27. Juni 1922: Unglück a.,f dem Berliner Bahnhof Gesundbrunnen: 29 Tote, 55 Schwerverletzte. 1. August 1922: Ein Lourdes-Pilgerzug bei Mirande verunglückt: 40 Tote, 50 Verwundete. 1. Juni 1923: Ein Versonenzug bei Deutsch-Krone verun­glückt; 1 Toter, 21 Verletzte. 1. August 1923: Zusammen­stoß zweier O-Züge in Kreiensen; 47 Tote, viele Verletzte- 7. September 1923: Der Berliner und Leipziger V-Zug bei Wunstorf zusammengestohen; 18 Tote, 15 Verwundete. 28. Sentember 1923: Auf der Strecke ChicagoQuiney ein Vlibzug in einen Fluß gestürzt: 70 Tote. 18. Februar 1924: Entolelsimg eines Eilgüterzugs in Ludwigstadt (Ober- f nkenl. Absturz von der LudwigstäLter Brücke. 3 Tote.

Das Schmrrrbarlrissei, als Huldigung. Wohl längst ver­gessen ist heute die seltsame Huldigung, die einst König Lud­wig I. von Bayern, als er noch in den Windeln lag, von braven Männern dargebracht wurde. Es war kurz nach der Geburt des Prinzen, als es seinem Vater, dem Prinzen Ma­ximilian von Pfalz-Zweibrücken, späteren König Maximi­lian I., eines Tages zu seinem ziemlich mißliebigen Erstaunen auffiel, daß von den Grenadieren seines RegimentsElsaß" auf einmal kein einziger mehr seinen prächtigen grcßen Schnurrbart besaß, mit dem er vorher so manialisch ans- gesehen hatte. Sehr ärgerlich und aufgebracht ^kündigte sich der Prinz nach der Ursache des plötzlichen Verschwindens aller Schnurrbärte. Die Antwort war kurz und bündig. Man reichte ihm nämlich ein seidenes Kissen, das die Grenadiere dem kleinen Thronfolger als Geschenk bestimmt hatten, es war gefüllt mit den Schnauzbärten seiner getreuen Grena­diere,

HandelsnachrichLen

Dollarkurs Berlin, 26. April. 4,2165 Billionen Mark (nnv.).

Französischer Franken 68.56 zu 1 Pfö. Sterl. und 15.75 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 26. April. Tägliches Geld 1l4 v. Tausend und höher.

Der Ausweis der Reichsbank vom 15. April teilt mit, daß die Kapitalanlage in der Berichtswoche um 31,6 (Vorwoche 88,8) auf 2031,5 Trillionen PM. gestiegen ist, hauptsächlich infolge besonders dringlicher Darlehen an die Landwirtschaft. Der Bestand an Pa­piermarkwechseln stieg um 25,8 auf 736,3 Trillionen Mk., an Ren­tenmarkwechseln um 7,2 auf 1163,7 Millionen RM. Die Papier­markpfänder gingen um 1,6 auf 22,6 Trillionen Mk. zurück, die Rentenmarkpsänder erhöhten sich um 0,1 auf 108,1 Millionen RM. Auf der Passivseite haben sich die fremden Wechsel um 34,6 auf

MO Trillionen PM. vermehrt. Der BänUnotenünlläirf hat sich um 5,4 aut 678,3 Trillionen PM. vermindert, der Ilmlauf der Renten- bankscheine hat sich um 3.2 auf 1726 Millionen RM. erhöht. Der umlauf an Notgeld ist um 85 Millionen GM. zurückgegangen. Der Goldbestand ist um 5,1 auf 450,8 Millionen Mk. zurückgegan­gen infolge der Einzahlung der Reichsbank auf die von ihr über­nommenen 5 000 000 Aktien der neuen Golddiskonttxmk.

Me neuen Reichssilbermänze» sind am 23. April ausgegeben worden. Die Ausgabe erfolgt nach der zweiten Münzverordnung jeweus nur in der Menge, wie gleichzeitig Notgeld (Goldanleihe) zurückgezogen wird. Die Münzen, die je hälftig aus Silber und Knrster bestehen, haben bekanntlich einen Mekallwert H.nes Bier- tels des Nennwerts.

»

Berliner GekrelLepreise, 26. April. Weizen mark. 17.3017.80 Roggen 13.4013.90, Sommergerste 1719, Hafer 1Z.201S.9E Weizenmehl 24.5026.50, Kleie 910.40, Raps 310.

Nürnberger Hopfenmarkt. Hallertauer und Markthopfen 800 bis 81.0, Polen 750, rot ausgeblatteke Hopfen 400475 GM. d. Ztr.

Magdeburger Zuckerberlcht, 25. April. Preis für Weißzucker (ansfchl. Sack und Verbrauchssteuer) für 50 Kg. netto ab Berlade- stakion Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindestens 200 Zentnern: Gemahlene Mehlis bei Lieferung prompt innerhalb zehn Tagen 2626,50, gemahlene Mehlis bei Lieferung nach 4 Wochen gestrichen.

Abgebrochene Meinverstelgrrung. Bei der Versteigerung der Meingärknergesellschaft in Untertürkheim (120 Hl. Äusstichwein Trollinger mit Weißriesling gemischt von 1923) wurden nur 196 Goldmark für das Hl. geboten, während die Gesellschaft 230 ver­langte. Me Versteigerung wurde aufgehoben.

Der Cannstokter Maimarkt für Vieh, Schweine, Hotz und K,"bierwaren findet am Samstag, den 5. Mai auf dem Sailerwasen statt.

Berlin

Holland 100 Gntd. Belgien Fr.

Norwegen 100 Kr.

Dänemark 100 Kr.

Schweden 100 Kr. Italien 100 Lira

London 1 Pfd. Sterl. Neuyoik 1 Dollar

Paris 100 Fr.

Schweiz 100 Fr.

Spanien 100 Peseta D.-Oesier. 100 000 Kr. Prag 100 Kr.

Ungarn 100 000 Kr.

Argentinien 1 Peso Tokio I Pen

Danzig 100 D, Euld.

Devisenkurse in Billionen

25. April

Geld 156 31 22 74

58.45 70,42

110,22 18,85 18,405 4,19 26 73 74,41 58,32 6,08

12.46 5 28 1,345 1,675

73.61

Brief 157,39 22.86 58.75 70 78 110,78 18,05 18,495 4,21 26,87 74,79 58.65 6,12 12,54 5,32 1,355 1,685 78,99

26, April

Geld

Brles

166.91

156.89

22 74

22,86

58,25

58,55

70 52

70 88

110 47

110.58

18,85

18,95

18,405

18,595

4,19

4,21

26,73

26,87

74,41

74.79

5815

58.45

6,08

6.12

12,46

12,54

5,28

ö.32

1,345

1,355

1,675

1M5

73,61

73.99

Das Wetter

Die Depression über England bleibt vorerst noch eln^us^os. Fgx Mcu. g und Dien--q ist deshalb unter der Herrs , . v w:s über Mitteleuropa lieg.: ren Hochdrucks mehrfach heiteres, in der Hauptsache trockenes und warmes Wetter zu erwarten.

Führung

Cs gibt Augenblicke in jedes Menschen Leben, in welchem er eines Planes gewahr wird, der durch sein Leben hindurch- gcht, eines Planes, den nicht er entworfen hat, und den nicht er ansführt, dessen Gedanke ihn gleichwohl entzückt, als habe er ihn selbst erdacht- Lagarde.

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Guterhaltener

Kinderwagen

(Kastenwagen) ist zu ver­kaufen.

Zu erfragen in der Tag­blatt-Geschäftsstelle.

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Mskkz-ilMel.

stlMrinMrvgerik L. u. V.8edmit.

Montag, den 28. April 1924.

Oeffentliche

des MMzickn Wiks.

(Redner: Genosse Stetter)

WM'. Deutschlands Schicksalsstunde.

. Abends 8 Uhr im Saal derAlten Linde".

«hier md «hlerinnen, eWiill in MW

Am Dienstag, den 29. April vormittags 11 Uhr kommt in den städtischen Anlagen beim Elektrizitätswerk

1 Los Blmreisig

gegen Barzahlung zum Ver­kauf.

Wildbad, 28. April 1924. Stadtpflege.

Morgen abend Ve9 Uhr

Heute abend ' ->8 Uhr Lehrstunde (wer heute nicht erscheint, kann dann an dem Lehrkurs nicht teilnehmen).

Metzer M

täglich ffrisch eintreffend, zu haben bei

Anton Wolf.

Ein schönes

Läuferschwein

ist zu verkaufen

Wo, sagt die Tagblatt- Geschäftsstelle.

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