erhob die französische Zollbehörde einen Zoll von 200 Fran­ken, weil der Apparat ein Luxusgegenstand sei.

Meteschirme. In Brüssel ist die Einrichtung getroffen worden, daß gegen einen geringen jährlichen Betrag jeder Belgier sich in eine Gesellschaft aufnehmen lassen kann, die überall in den staatlichen Tabakgeschäften Schirme hinter­legt. Bei eintretendem Regen holt der Abonnent im näch­sten Tabakgeschäft gegen eine Marke, die er immer bei sich trägt, einen Schirm, und diesen gibt er in einem beliebigen andern Taöakladen wieder ab, worauf er wieder eine Karte erhält, die zu einem weiteren Schirmgebrauch berechtigt.

Der Sprung vom Kirchturm. Die Frau, die am Samstag vom unteren Turmumgang der Michaeliskirche in Ham­burg aus einer Höhe von 70 Metern den Todessprung ge­macht hatte, ist eine 19jährige Amerikanerin, die vor vier Wochen mit ihrem Mann, einem Spanier, nach Hamburg gekommen war. Der Ehemann war mit dem ganzen Ver­mögen und den Schmucksachen seiner jungen Frau inzwischen durchgebrannt.

Durchgebrannk ist ein 19jähriger Bankbeamter in Köln, nackdem er eine Billion Mark unterschlagen hatte.

Die Diebe sind immer bereit. Kurz nach der Eröffnung der Berliner Automobilausstellung am Samstag wurde ein nur kurze Zeit unbeaufsichtigt gelassener Ausstellungswagen gestohlen. In Charlottenburg überfielen maskierte Radler ein Geschäft und entflohen mit dem Inhalte der Ladenkasse von etwa 70 Milliarden in einem Kraftwagen. Ein Teil der Räuber hielt mit Revolvern den Ladenbesitzer in Schach, bis der Wagen verschwunden war.

Eine Juwelendiebin erwischt. Vor einigen Tagen wur­den einem amerikanischen Ehepaar in einem Berliner Gast- Hof Schmucksachen >m Wert von 30 000 Dollar gestohlen. Die Polizei verhaftete eine im gleichen Gasthof wohnende Frau namens Dickmann, die aus Rußland stammt und in Konstantinopel ihren Mann geheiratet hatte.' Man fand bei lhr, in den Kleidern eingenäht und in einem Polsterstuhl versteckt, sämtliche Schmucksachen wieder. Die Verhaftete scheint eine berufsmäßige Gasthofdiebin zu sein.

Drand eines Munitionslagers. Beim Bahnhof in Vratza (Bulgarien) geriet ein Heulager in Brand. Das Feuer Prang auf ein Munitionslager über, das kürzlich in der B» ümpfung des Kommunistenaufstands angelegt worden war. Mehr als ein Drittel der Stadt wurde eingeäschert, darunter ste Landwirtschaftsbank, da wegen der Explosionsgefahr nie- nand loschen wollte.

Letzte Nachrichten.

Der Wirrwarr in Berlin.

Wachsende Schwierigkeiten.

Berlin, 3, Okt. Die Fraktion der Deutschen Volks- Partei faßte heute bezüglich der politischen Lage folgende Beschlüsse: 1, In der Fragender Arbeitszeit billigt die Fraktion die Entschließungen des Kabinetts in seiner gestrigen Sitzung; 2. Die Fraktion ist bereit, dem Er- mächtigungsgesetze zmustimmen, hält aber aus sach­lichen Erwägungen eine andere Besetzung des Reichsfinanzministerium für unerläßlich

Die Sozialdemokratische Fraktion des Reichstags nahm in fast 3Vestündiger Sitzung zur Lage Stellung, Das Ergebnis dieser Sitzung geht, wie die T-U. ei-fährt, dahin: Die Sozialdrin, Fraktion lehnt die in Aussicht 'genommene Arbeitszeitform ulie-- rung ab und läßt sich auch n i ch t au f d i e Au s- gäbe eines Postens im Kabinett ein, Zujam-

menfassend kann gesagt werden, daß eine einheitliche Auffassung in der soz. Fraktion nicht zum Durchbruch kam, vielmehr standen sich die Auffassungen, ob der Kompromißvorschlag, dem sich auch die soziald, Mitglieder der Reichsregierung, gngeschlossen hatten, an­genommen werden könnte, oder nicht, ziemlich schroff gegenüber,

Eingreifen des Reichspräsidenten.

Berlin, 3, Okt. Nach demLokalanzeiger" hat auch Reichspräsident Ebert, als die Krise ihren Höhepunkt" erreicht hatte, mit verschiedenen Parlamentariern Rück­sprache genommen. Man erfährt jetzt, daß der Reichs­präsident in dieser Besprechung auf seine Parteifreunde mäßigend einwirkte und aus die den Sozialdemokraten unliebsamen Folgen hinwies, die aus einem Rücktritt des Kabinetts Stresemann entstehen müßten. Diesem Eingreifen des Reichspräsidenten wird es im Kiesent- liche'n zugeschrieben, wenn die Krise für den Augenblick be- festigt werden sollte. Unter der Oberfläche würde sie selbstverständlich weiter bestehen.

Noch keine Rci.hstagssitznng.

Berlin, 3, Okt. Auch am Mittwoch kam es infolge der Parteiverhandlungen und der Kompromißversuche in der Regierungskrise zu keiner Plenarsitzung des Reichs­tags, Bis in die späten Abendstunden berieten die Frak­tionen, Führer und Reichs min ist er. Ob am Donnerstag eine Sitzung stattfinden kann, hängt von den Ent­scheidungen in der Nacht ab.

Aie vollendete Krise.

Berlin, 3. Okt. Abg. Müller-Franken (Soz.), der sich zum Reichskanzler nach der sozialdemokratischen Fraktionssitzung begab, erhielt den Auftrag, eine neue Formulierung in der Frage der Ar­beitszeit vorzulegen. Erst nach der Kabinettssit­zung, die am Nachmittag stnttfand, soll in den Abend­stunden die sozialdemokratische Fraktion zu einer end­gültigen Beschlußfassung znsar.r.nentreten. Bedeutung wird einem Leitaufsatz desVorwärts" beigemessen, der in ungewöhnlich scharfem Ton die Deutsche Volks- Partei angreift, deren Politik statt Ausbau lediglich einen Scherb::,hausen nach dem anderen erzielte. Auch auf die Frage der Auflösung des Reichstags geht derVorwärts" ein, wenn die gegenwärtige Regierung stürzt, so ist kaum noch eine verfassttngs- mätzige Neubildung einer Regierung möglich. Man spricht heute im Reichstag bereits von einer Auf­lösung des Reichstags, ohne zu sagen, wer diese Auflösung will und wann die Neuwahlen statt­zufinden hätten. Offenbar rechnet man schon heute mit einer außerparlamentarischen Dikta­tur, die unter deutschnationalem Einfluß nach bay­erischem Muster steht.

Immer noch Ausweisungen.

Tnisbnrg, 3. Okt. Am 2. Okt. wurden 5 2 Eisen­bahner mit ihren Familien ausgewiesen. Sie wurden vorher nicht gefragt, ob sie die Arbeit wie­der aufnehmen wollten. Tie Besatzungsbehörde hat am Montag 413 deutsche Beamte, Angestellte unk Arbeiter, die an derPropaganda für den pas­siv« n Widerstand" teilgenommen hatten, ans Essen ausgewiesen.

Abzug -er britischen Truppen anS Konstantine prl.

K-nstantinopel, 3. Oktl Die Fahne der Verbünde­ten wurde in sämtlichen Kasernen der Stadt durch türtiiche Fahnen r Die Bearüs, uasseierlirbkerren

wurden im «e'setn der vcrvnncereu unv Truppen vor dem Palast To ina Tepe ho genommen, General Karrington hat mir stimt ichen brilischen Trup­pen die Stadt ver'afien und sich an Bord des Tanch. fersArabie" eingefastsst.

H a n d e i s n a ch r i ch t e n ^

Dollarkurs am 3. Okt.: 441 100 000 (320 800 000). Suchst« Si,u«o 4W 237 50V.

Der Werk einer Million Mark in Pfennigen am 1. Okt.: in Fo'äruw 1,8, Belgien 0,4, Norwegen 2,0, Dänemark 2,6, Schweben 1,0, ötailen 7,4, London 1,0, Newyork 1,8, Paris 5,5, Schweiz 1,ij, Spanien 2,5.

Go drmkaufspreis der Neichsbank am 1. Oktober 1110180 M Mark für ein Zwanzigmarksiück, Reichssilbermünzen kaust die Reichsmark zum ^millionenfachen Preis des Nennwerts.

Das Ergebnis der Goldanleihe steht nunmehr vorbehaltlich ge­ringfügiger Ergänzungen sest. Es wurden 104 224186 «tt Gold gezeichnet und zwar gegen Mark 120 788 144 -4l Gold, gegen Devisen 30 852 800 -4t Gold, gegen Dollarschatzanweisungen 2^506 553 -4t Gold und gegen Goldmarkquittungen 980 630 ^t Gold.

Die Kurse der Goldanleihe sollen nun doch tägllch, mit Aus­nahme Samstags, an der Berliner Börse notiert werden.

Kalipreiserhöhung. Die Sechserkommission des ReichskalirÄS beschloß einstimmig Erhöhung der (in Gold berechneten) Kali- Inlandspreise um 12 806 v. H. mit Wirkung ab 2. Oktober.

Das markenfreie Brot in Berlin (1000 Gramm) kostet ab z. Oktober 24 Millionen. Alle ander Tage Preisänderungen.

Weizenmehlpreis Spezial Nr. 0 In Mannheim am 3. Oktober rund 3.5 MM. Mk. für 100 Kg. Käufe wurden nicht abgeschlossen.

Berliner Feltmarku. Bukker: Zufuhren gering. Preisfest­setzung im Berkehr zwischen Großhandel und Erzeuger, Fracht und Gebinde zu Lasten der Käufer war je Psd. 1. Sorte 40 Will, Mk. Margarine: Starke Knappheit. Schmalz: Bel starker Nachfrage gingen die Schmalzpreise erheblich in die Höhe: Infolge der starken' Nachfrage haben sich die Läger hier sehr geräumt, so daß eine empfindliche Knappheit eingetreten ist. Be! der Zuteb lunq der Devisen seitens der Reichsbank wurden wieder Verhält^ »isverkeilnngen vcrgenommen, so daß die Aufträge nur teilweise ausgeführt werden konnten. Me Notierungen waren nominell. Speck: Slarke Nachfrage bei steigenden Preisen.

Markte

Tuttlingen, 3. Okt. Sch weinemark k. Dem Schweine­markt waren 120 Milchschweine zugeführt. Bezahlt wurden für ein Paar 220 bis 600 Millionen Mark. 18 Stück blieben unver­kauft.

Berlin

Holland . . . Belgien . . . Norwegen . . .

änemark . . Schweden . . .

Mallen.

London .... Neunork . . .

Daris.

Schweiz .... Spanien .... Deutsch-Oesterr.

.

Ungarn .... Argentinien . . 'okio .

Devisenkurse

2. Ok>ober Geld f Brief 125286000.0 I 25914000.0

1 159500. 50473500. 56658000. 84588000.

16240500.- 50726500- 56942000.- i 85012000.-

1436400».- 14436000,- 1446375000 1453625000 3 l 9200000.(7320800000,0 19152000.-f 19248000.- 56857500,j57l42500,- 42892500.-^43107500- 4488,50j 4511 50

9526125,-f 9573875,- 16957 -f 17043-

105735000 0406265000,0 155610000 0456390000,0

Z, Oktober

Geld 172567500,0 22144500.- 69625500 77805000. 116508000.0 19750500.- 1995000000 438900000.0 26134500, 78403500 58682500, 6184.50 13117125. 23641,- >45635000 0 216495750,0

Brief 173432500 0 22255500.- 9974500.- 78195000,- 117092000.0 16849500. 2005000000! 441100000.0 26265500.-4 78796500.-4 59147500,- 6215,50 13182875. 23759,-1 146365000,0 217507250,0

NeichSgoldanleihe: 418 bis 400 Millionen.

Das Weiter

Tie Sitrimg nimmt überhand und gleicht den Einfluß des Hochdruck» » äiidw-slen aus. Am Freitag und Samstag ist kühleres und r: vereinzelten Niederschlagen verwundenes Wetter zu erwarten.

Bekanntmachung.

Auf die bei der Stadtgemeinde bestellten Kartoffeln sind sofort 100 Millionen Mark pro Zentner auf der Stadtpflege anzuzahlen.

Stadls chultheißenanrt.

"MD elektr. ÄoWse. V

Durch Beschluß vom 2. ds. Mts, hat der Gemeinderat mit Wirkung ooin 1. Oktober ds. Is. an die Preise für Gas und elektr. Strom wie folgt festgesetzt:

n, Einheitspreis für Gas 4400000 für 1 cbm.

d. Einheitspreis für elektrischen Strom 12000000 für 1 K. W. Std.

c. Preis für 1 Zentner Koks 28000000 --/t ck. Preis für 1 Kilo Teer 580000

e. Preis für 1 Zentner Holzkohle 28000000 ^

Wildbad, den 3. Oktober 1923.

Stadtschultheißenamt.

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Durch Verfügung des Ministeriums des Innern vom 25. Septeinber ds. Is. (Staatsanz. Nr. 225) wird eine Nachumlage erhoben s

bei Pferden, 1 Jahr alt und darüber s

und Maultieren 6000000 ^

bei Pferden kleinerer Nassen, Eseln !

und Mauleseln 1800 000 ^7/

bei Rindvieh (Kälber unter 3 Monate) 900000 ^ bei Rindvieh (3 Monate alte und :

ältere Tiere) 3 000000-^. Heute abend 8 Uhr

Diese Beträge, sowie die Sätze der 1. Umlage, werden Ratskeller kleine Abschieds- demnächst bei den Tierbesitzern zum Einzug gebracht werden, unserer "astioen Spiestr

Emil u. Oskar Eisele

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der 8 «>M'U Mn md UW«)

am Montag, den 5. Oktober W. vormittags Uhr im mnndlilhen Ausstreitz ans dem Rathaus in Mlddad.

Wildbad: 1. Laubstammholz: 40 Ei. mit 0,91 Fm. IV., 0,21 V,, 5,17 VI. Kl.

2, Laubholzstangen: Ei.-Derbstangen 111 Fm.

I. , 35 II., 23 III. Kl.

3. Nadelholzstangen:

Höfen: Bau In 26, !b 5, II. 5, Hag II. 2.

Wildbad: Bau In 7, lb 10, II. 36, III. 4, Hag III. 7,

Hopf. I. 115, II. 283, III. 90/IV. 24, V. 136, Nebst. I. 1526, II. 842, Boh- nenst. 30 St.

4 Nutzholz: Fo.-Rugel 15 Rm., Ta.-Scheiter 4 Nm,, Pap.-Holz I. Kl. ger. 4 Rm.,

II. 3 Rm., unsortiert 1 Rin.

Losverzeichnisse und Auskunft durch die Stadtpjstqe Wildbad.

Wildbad,- den 3. Oktober 1923.

Stadtschultheißenamt.

wozu auch die passiven Mit­glieder zur Teilnahme frdl eingeladen werden.

Man und

von morgen früh 8 Uhr ab auf der

empfiehlt

Adolf Blumenthal.

Komme nsotiZtsl' Isgs ^ nscti Wilclbsct unct ksufs

»liebiM!

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Qsgsnetsocte aus 6o!ct, 8 Zilbe»' uoct l^Istio, slls 8

LetimuLksäebsn, 6o!ct- 8

unct Lilbsk'mün-öm ^

FckreLnrixLben an ckie (ic-jK 8ckäkt88t6lle <18. KI. erbeten!» unter ki. Wolf, SckolmstsIIo.iZ kforrbsim "

IVilckbsck, 3. Oktober 1923.

Osnkssgung.

Kür ckie vielen Kewei86 inniger leilnnbrns beim kin8Äi6icken un8srer Ib. Butter, Orok- rnuttsr unck Lck«ve8ter

Kaolins Kr'suÜ Ws.

8uxen wir berrckicben Dank. in 8 be 80 nckere aucb cken Krnnken8Lbw68tern, 8owie ckern Herrn 0el8tlicben.

IDis Insuspn^sn klintsk'blisbsnsn. _