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wurden noch verschiedme Trupps andetroffen. Die Um- gebung von Berlin wird von Reichswehr und Pcckzei scharf bewacht.

Von deutschnattanaler Seit« wird erklärt, der Diktator, Len Deutschland nötig habe, müsse über den Parteien stehen und könne nur auf gesetzmäßigem Weg kommen.

Die Kommunisten verlangen Mobilmachung

Dresden, 2. Okt. Bei den Verhandlungen der Sozial­demokratischen und der Kommunistischen Partei über den Eintritt der letzteren in die sächsische Regierung stellten diese die Forderungen: Sofortige Mobilisierung der Massen, Beseitigung des Ausnahmezustands, Bewaff­nung der beiderseitigen Kampstrupps, die auch die Grenze gegen Bayern sichern sollen, Vorberei - tung des politischen Generalstreiks und Bil­dung eines mitteldeutschen Abwehrblocks Sachsen-Thüringen.

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Poincares Pläne

Paris, 2. Okt. Bei der Eröffnung der Sitzungen dev Generalrats des Maasbezirks in Wcir-le-Duc führte Poin- cars aus, gegenwärtig höre man zwar über den Rhein her keinen Granatlärm mehr, über Waffsngeklirr, obgleich Deutschland behaupte, entwaffnet zu ssim Die Lothringer können feststellen, daß Deutschland den Friedsnsvertrag als «inen Fetzen Papier behandle. Das Eingeständnis ihrer Ohn­macht im Ruhrkampf habe di« deutsche Reichsregierung durch feindselig« und unwahre Behauptungen nebst lügenhaften Anschuldigungen begleitet. Die Schwierigkeiten seien noch lange nicht überwunden. Die bevorstehenden seien nochgrößer als die bisherigen. Nichts sei «rfüllk. Die Pariser Blätter haben zu früh den Triumph ausgerufsn. Aehnlich sprach sich Psincarä am Sonntag v«i der D««k- malswrche im Wald von Allly aus.

Maginols Drohungen

Poris, 2. Okt. Kriegsminister Maginot fugt« in einer Rede bei einer Denkmalsweihe in Clermont, Frankreich muss» möglichst viele Vorteile aus dem Sieg an der Ruhr ziehen. Die französische Regierung werde sich nickt mit einem halben Sieg begnügen. Eine zweit« Schlacht sei zu ge­winnen. Es gebe günstige Gelegenheiten, dis nicht wieder» kehren. ,

Die britische Reichskonferenz

London, 2. Okt. Gestern wurde die britische Relckskoll- ferenz durch Baldwln eröffnet. Er erklärte u. a. die zwi­schen Frankreich und England in der Entschädigung s- frage zutage getretenen Meinungsverschiedenheiten spitz­eln Unterschiede in Stimmung und Anschauungen zweier 'ölker wider, die nicht unbeachtet bleiben können. Indessen haben die letzten 20 Jahre gezeigt, daß sie nicht unvereinbar seien mit ehrlicher Zusammenarbeit in großer Gefahr. Man abe alle Rervetz angespannt, um einen Bruch zu vermeiden, er Zusammenbruch Deutschlands habe ein» neue Lage geschaffen; nur durch engste Zusammen­arbeit mrd vollständiges Bertrauen der Verbündeten kann man auf eine Regelung der europäischen Schwierig­keiten hoffen. Er sei befriedigt über die Lösung der Korfu- frage. Die Rolle, die der Völkerbund dabei gespielt habe, fei zweckmäßig und wirksam gewesen. Der türkische Frie- densverkrag sei vielleicht die Grundlage eines Zeitabschnitts verhältnismäßiger Ruhe. Die Regelung der britischen Schuldverhältnisse kn Amerika sei eine wesentliche Vorbe­reitung für die Wiederherstellung geordneter wirtschaftlicher Verhältnisse in der Welt gewesen. Die Schulden der großen Nationen müßten anerkannt werden, wenn die Grundlagen des Handels erhalten bleiben sollten. Die britische Regie­rung habe sich gegen ihren Wunsch zur Verstärkung ihrer Luftverteidigungswaffe entschlossen. Großbritannien würde sich freuen, mit anderen Regierungen bei einer Einschränkung der Stärke der LuftrüskunMi zu­sammenzuwirken, ähnlich wie dies bezüglich der Marine durch das Washingtoner Abkommen geschehen sei. Dis wirtschaftliche Lage Europas mache es erforderlich, daß Eng­land seine Augen anderswohin richte. Der Amfang der Heere und die Summe, dis für Rüstungen ansgs- eben werden, seien leider heute beträchtlicher als 1914 und as wirtschaftliche Gegenseltigkeiksverhältnis sei gebrochen. Er habe einen Trost gefunden in dem Werk des Völker­bundes, das den Entschluß enthüllt habe, dl» Herabsetzung der Rüstungen ln Angriff zu nehmen.

Württemberg

Aus der Landeshauptstadt

Stuttgart, 2. Okt. Dom Landtag. Die Abgeordneten Wider, Dirigier, Hiller, Fischer und Strobel (Bürgern, und Bbd.) haben eine Anfrage eingebracht, den aus 8. Oktober fälligen Zahlungstag für die ungeheure Erhöhung der Sätze der Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer ohne NachuerzlnL- Pflicht mindestens bis 20. Oktober zu verlängern. Di« Straßenbahn hat ihre Fahrpreise schon wieder erhähk und zwar auf 6 bis 10 Millionen Mark für die einfache Fahrt.

Abg. Schermann bfftr.) befürwortet in einer Anfrage, daß auf Eisenbahn-Schillerkarten der während der Ferien vicht abgefahrene Betrag zurückerstattet werde. ^

Di« Abgg. Dr. Fürst, Dr. Beißwänger und Dr. Schott /Dp.) haben eine Anfrage gestellt wegen der unpünkt­lichen Gehaltszahlungen besonders an Pensionäre. ^ Stuttgart, 2. Okt. Erhöhung der Tarife für elektrischen Strom. Ab 4. Oktober beträgt der Preis für die Kilowattstunde für den Verbrauch zu Beleuchtungs- Sweckep 22 Milk., für den Berbauch zu Kraftwerken 14 Milt,

'5 Dom Rathaus. Die Technische Abteilung des Gemeinde­rats hat den Preis für Gas auf 8 Millionen, für Lichtstrom auf 22 Millionen Mark für die Kilowattstunde erhöht.

Wenig veränderte Zleifchvreise. Vom Mittwoch ab kostet d z i Pfund Schweinefleisch 60 (mehr 6) Millionen, Hammel- j S'sch wird auf 2430 Millionen Mark ermäßigt.

Psrteibeitra«. Der sozialdemokratische Partei« und Lan- t 'svorstand hat für die erste Woche im Oktober als Wochen» bntrag» Männer 1 Will. Mk., für Frarre« MO 000 Mk.

Aus dem Lande

NeSMMrkach. 2. Okt. Ueberfall. Kurz »acheknan- d»r find ein» Lehrerin und eins Krcmksnschweftse im Abes^>- dunk«l aus dem »Lea «kck Kallürs«» übsrioll»» movdM. In

beiden Fällen konnten sich die Uebersallenen der Unholde er­wehren.

Neckarsulm. 2. Okt. Der Amtsschimmel. Unver­ständlich ist das Gebühren der Landwirtschaftlichen Berufs- genossenschcist, die in diesen Tagen Beträge von 10 Mk., in einem anderen Fall 33 Mk. ausbezahlen läßt. Das Geld muß bei der Post abgeholt werden. 10 Mk. Rente in der Zeit der Billionenrechnung!

Weitinxen, OA. Horb, 2. Okt. Parkeispende. Die Ortsgruppe Weitingen des Württ. Bauernbunds hat letzte Woche das Ergebnis einer Erntedanksammlung von über 1,5 Milliarden der Geschäftsstelle überwiesen.

Laupheim, 2. Okt. Ein Hilfs verein. Neulich ver­sammelten sich zahlreiche Freunde der Latein- und Real­schule im Zeichensaal des neuen Schulhauses zur Gründung eines Hilssvers'ms. Nachdem Studienrat Schweizer über Zweck und Ziele berichtet hatte, wurde die Notwendigkeit der Gründung allseits anerkannt. Sämtliche Anwesende trugen sich als Mitglieder ein. Die Vorstandswahl wurde alsbald voraenommen.

Ringschnaik, OA. Mberach, 2. Okt. ZeichenderZeit. Dieser Tage faßte ein Bauer zwei Diebe ab, die auf dem Felde eines Nachbarn einheimsten. Er stellte sie zur Rede, erhielt aber als Antwort einen derartigen Tritt auf den Leib, daß er ohnmächtig zusammenfiel. Die Diebe entkamen.

Schlier, OA. Ravensburg. 1. Okt. Raub. Die Feld­diebstähle in unserer Gemeinde sind an der Tagesordnung. Nicht nur, daß bei Nacht und Nebel gestohlen wird, sogar am Hellen Tage treibt das Gesindel sein Unwesen. So wurde in der vergangenen Woche dem Landwirt Herter in Lanzenreute 1 Zentner Kartoffeln gestohlen, nachdem ihm einige Tage zu­vor etwa 40 Krautköpfe gestohlen worden waren. Die Diebe hatten Schußwaffen bei sich und machten davon Gebrauch.

Mühlhausen, OA. Waldsee, 1. Okt. JmZeitalterder Dieb«. Einer Kriegerwitwe wurde nachts ein eiserner, bei­nahe neuer Pflug vom Felde wag gestohlen, wodurch sie einen Schaden von etwa 2 Milliarden Mark erlitten hat.

Petra ln Hohenz^ 1. Okt. Brand. Am Freitag abend find dis Häuser des Johann Zimmermann urck der Witwe Magnus Hauser abgebrannt. Vsi den Abtzsbrcmnten konnten nur das Vieh mrd Mobiliar gerettet w-rdsn. Bist Kutter- vorrLt» stich verbrannt.

B « dr »

Karlsruhe, 2. Okt. Die badische Regierung hast« sich in Einverständnis mit den zuständigen Reichsstellen an zuständi ger französischer Stelle erkundigt, welche Voraussetzungen die Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs Appenweier OffenburgKehl in Frage kommen.

Wie die.Karlsruher Zeitung" mitteilt, sind au» Bader in den letzten Tagen eine Reihe non Nationalsozia listen nach München abgereift. Die Betreffenden sollei­einenStellungsbefehl" erhalten haben.

Bruchsal, 2. Okt. G r o ß f e u e r. In Graben bei Bruch­sal sind fünf Scheuern des Bäckers Zimmermann, der Land­wirte Sigmund Metzger, Ludwig Zimmermann und Hell völlig eingeöschert worden. Große Mengen Futtervorrät« und viel Holz ist dem Brand zum Opfer gefallen. Der Vieh­bestand konnte gerettet werden. Man vermutet Brandstiftung

Freiburg, 1. Okt. Ein geriebenes Frauenzimmer ist hi« 84jähr. geschiedene Hedwig Bammrr von Schmach. Wäh­rend sie fortwährend eine groß« Frömmigkeit zur Schau trug und stets ein Gebetbuch mit sich führte, stahl ste in allen Fa­milien, bei denen sie sich Einlaß verschafft hatte, was ihr in die Hände fiel. Das Schöffengericht verurteilte sie zu drei Jahren Zuchthaus.

Freiburg, 2. Okt. Die Stadt Freiburg zählt 90 000 Ein­wohner; darauf kommen nicht weniger als 30 000 Hunde.

Lokales.

Die Fahrpreise sind ab 1. Oktober bei Kraftwagen auf 2 Millionen, bei Pferdeposten auf 1'/- Millionen Mark für den Kilometer erhöht worden.

Weitere lieber druckmarken. Demnächst werden auch die kleinen Ziffermarken 800 lilarot, 300 Mk. grün und 400 Mk. braun mit dem Ausdruck des Wertes 250 000 .ll heraus- gegcken.

Der Zuckerprels wird künftig von der Zuckerwirtschasts- stelle in Berlin jeweils am Samstag für die kommende Woche festgestellt, wie bisher, am Mittwoch wird der Preis indessen nachgeprüft und etwaigen Geldstandsveränderungen für den Rest der Woche angepaßt. Maßgebend ist der durch­schnittliche amtlich« Mittelkurs der Berliner Börs» für Aus­zahlung London.

Verbot des Derfütterns von Brotgetreide. Wie der Ert­lich» preußffchö Pressedienst erfährt, ist demnächst mit einer Erneuerung und Verschärfung des Verbots des Verfütterns von Brotgetreide für das Wirtschaftsjahr 1923/24 im Reich zw erwarten. Daneben soll eins besondere Verschärfung der Strafbestnnmungen Platz greifen für die Fälle, in denen die Verfutterung nickst beim Landwirt aus seiner eigenen Ernte, sondern von anderen, z. B. den Schweinemästern. mittels erst erworbenen Getreides erfolgt.

Bierpreisaufschlag. Der Württ- Vrauereiverdand hat mit Wirkung vom 3. Oktober an dis Vierpreise festgesetzt wie folgt: lOproz. Lagerbier im Faß 12 Millionen der Liter, im Ausschank das Glas zu 0,5 Liter mindestens 6 Millionen; als Flaschenbier di« Flasche zu 0,5 Liter im Einkauf 9, im Wiederverkauf über die Straße 10 Millionen, di« Flasche zu 0,7 Liter 12,5 und im Wiederverkauf über die Straß« 1b> Millionen. Spezialbier im Faß dos Liter 15 Millionen, im Ausschank das Glas zu 0,3 Liter mindestens 7,5 Millionen; als Flaschenbier die Flasche zu 0,6 Liter im Einkauf 14 Mil­lionen und im Wiederverkauf über die Straße 16 Millionen. Das Flaschenpfand wurde auf 6 Millionen erhöht. Beim Verkauf von Flaschenbier in Wirtschaften stellen sich die Preise den Betriebskosten entsprechend höher. Die Ausschank- vreis« des lOproz. und des Spezialbiers in 0,3 Literglas ver­stehen sich ohne den lOproz. Trinkgeldzuschlag und ohne die sonstigen Aufschläge.

Mostobst und Weine vom Ausland. S.C.B. erfährt, daß Schritte getan werden sollen, um aus Oesterreich, der Schweiz und Oberitalien Mostobst zu beziehen, da die Apfelernte in Süddeutschkand großenteils gering ausgefallen ist. Trotz des Währungsunterschieds soll sich das Auslandsobst auf Grund besonderer Vereinbarung billiger stellen als die gegenwärti­gen einheimischen Marktpreise. Auch Weine sollen in An- betracht des zu erwartenden schwachen Herbstes zu ver­hältnismäßige« billiger«« Preises vom Ausland besten werde».

Die Okkoker-Ml<He. Nach ein«! Bekanntmachung des tzürtt. Mmstenums de- Inner» die Hundertsätze für

fächstehsnde Zuschläge zur Grundmiele dach NnlMüffg voll A Vertretern der Ben: und der Mieter mir Wirkung von:

l. Oktober ab wie folgt festgesetzt: 1. Der.Zuschlag für Der- maliungskosten in großen Stadien auf 15 000 000 v. H., in mittleren Städten auf 12 000 000 v. H., in anderen Eemem- len auf 7 500 000 v. H. der Gruudmiete; 2. der Zuschlag der Instandsetzungskosten auf 225 0,00 000 v. H. der Gruudmiete. der Zuschlag beträgt demnach für Stuttgart zurzeit das 2 400 OOOsache der Grundmiete bezw. das 30fache der zum Jeginn des September gellenden Sätze.

Weidmannsfreude. Für den Jäger kommen-jetzt herr­liche Zeiten. Voraussetzung ist allerdings, daß er auch die nötigen Gelder für Pulver und Blei hat. Mit dem 1. OKt. ist auch die Schonzeit für Hasen und weibliches Rehwild vor­bei. Alles kann geschossen werden. Wo Layrpe sich zeigt, muß er Gefahr laufen, daß ihm das Blei uni die Ohren saust. Vielleicht wird es aber in diesem Jahre nicht so schlimm, da sich wohl mancher mit Rücksicht auf seinen Geld­beutel in der Ausführung der Jagd etwas Zurückhaltung auferlegen muß.

Die Technische Beihilfe. Am 30. September waren es vier Jahre, seit die Technsiche Noihllfe gegründet wurde. In die­ser Zeit ist ihr« Tätigkeit in 2979 Fällen mit 3 884 696 Ar- Arbeitsstunden von 73 217 Helfern eingestellt worden, wo­von auf die Landwirtschaft 1456 Fälle mit 1119 223 Stun­den und 17 332 Helfern entfallen. Im vierten Tätigkeitsjahr sind 955 Fälle mit 474 631 Stunden und 13 750 Helfern zu verzeichnen. Die durch das Eingreifen der Nothilss geretteten Sachwerte kaffen sich vielfach nicht ziffernmäßig ausdrücken, z. B. wenn durch ihre Tätigkeit gewisse wichtige Betriebs wie Gas- und Elektrizitätswerke, Bergwerke, Eisenbahnen rffw. in Gang gehalten wurden. Dagegen sind da, wo es sich in erster Linie um Erhaltung von Nahrungs- und Futter- mittÄn handelte, in einer Reche von Fällen nähere An­gaben bekannt geworden. So wurden im letzten, mit dem KO. September 1923 abschließenden Berichtsjahr nach den noch nicht abgeschlossenen Feststellungen 618 700 Ztr. Heu, 865 485 Zkr. Hackfrüchte geborgen, 20 764 Stück Vieh und 1168 Pferde während der Landarbeiterstreiks gewartet. Da­mit erreicht die Summe der in vier Jahren geretteten Nah­rung;- »nd Futtermitteln di» Höh« von über 50 Millionen Goldmark.

Allerlei

Kügelgens Zugenderlnnenmgen. Das Börsenblatt für ke» Deutschen Buchhandel meldet, der zweite Teil des Volksbuch« .Jugenderinnerungen eines alten Mannes" von Kügelgen sei aufgefunden und das Volksbuch werde demnächst veröf­fentlicht werden. Die Lebenserinnerungen umsaffen die Irrt von 1840 bis zum Tod 1867 und sind aus tagebucharttge» Aufzeichnungen entstanden, die für den in Rußland lebenden Bruder Gerhard, der schon in den Iugenderinnerunge» ein» große Roll« spielte, bestimmt waren-

Alke Weisen. Hans Pfitzner vollendete soeben sein Wert 88Alte Weisen", acht Gedicht« von GotffMvd Dell«, für »irr« Singstimms mit Klavier. -

9000 Worte auf einer Postkarte. Ein Meister der Fein- und Kleinschrift ist ein englischer Eisenbahnarbsiter, der sein« Kunstwerk« mit gewöhnlicher Tinte und Feder ausführt. Er hat das Vaterunser auf ein 4'/, Zoll langes Stück Papier ge- schrieben, das sich durch das Oehr einer gewöhnlichen Nadel ziehen läßt, und «in« Erzählung von 900V Worten auf ein« Postkarte.

Der Diebstahl in der Lenbachgalsrie aufgeklärt. Aus

Montreal meldet dieDaily Mail": Kanadische Zollbeamte erhielten die Mitteilung, daß die aus der Münchener Len- bachgalerie gestohlenen Bilder von Holbein, Teniers, Rubens und Franz Hals sich aus dem Weg nach Kanada befänden, um. amerikanischen Sammlern übergeben zu werden.

Die Schänder der Weimarer Fürstengrufi verhaftet. Di«

Berliner Kriminalpolizei verhaftete eine Verbrecherbande von 10 Personen, die außer Raubüberfällen, Einbrüchen und anderen Verbrechen die Einbrüche in cke W-nnarer Fürstengruft und in die Kreisauer Grabkapelle Moltles ver­übt haben. Die Bande, die geständig ist, wollte jetzt die Lei­chen der Fürsten und Dichter ihrer Kleidung berauben (l) und diese nach Amerika verkaufen, wo sie öffentlich ausge- gestellt werden sollten.

Explosion. In den Postabfertigungsräumen des Pots­damer Fernbahnhofs ereignete sich am Montag mittag nach 12 Uhr eine schwere Gasexplosion. In den Zimmern war ein starker Gasgeruch bemerkbar. Ein Bahnangestellter, der darauf aufmerksam wurde, wollte nach der Ursache for­schen und betrat die Räume mit brennendem Streichholz, worauf sich die Gas« sofort entzündeten- Sämtliche Fenster und Einfüllungen wurden hinausgeschlagen und weit auf die Straße geschleudert, dis Grundmauern zentimeterbreit über die Grundlage hinausgedrückt. Da zu der Zeit sich nie­mand in den Räumen aushielt, ist außer dem Angestellten, der leichter« Verletzungen erlitt, keine Person zu Schaden ge­kommen.

Bergsturz. In der Höllentalklamm Hei Garmisch ist ein Bergsturz niedergegangen, der das Wasser des Hemmerbachs zu einer tiefblauen Gumpe gestaut hat. Am rauhen Kopf hat ein Felssturz die Latschenfelder mitgsrissen und'ein Trüm­merfeld Wasser des Vachs aufgebauscht, deren Geländer stark beschädigt sind. Der Alpensektion erwachsen aus den nötigen Aufräumungsarbeiten ungeheure Kosten.

Die Wohnungsanzeige ein Zeichen der Zeit. Bis jetzt kannte man als Familienanzeigen die Verlobungs-, Hoch- zeits-, Geburts- und Todesanzeige. Kürzlich erhielt aber eine Familie in einer französischen Stadt folgende Ameige:Herr und Frau R.-L. versichern Sie ihrer Freundschaft und haben gleichzeitig das Vergnügen, Ihnen mitzuteilen, daß sie in der Milan-Straße Nr. 15 eine Wohnung gefunden haben."

Sechs Geschäftskeilhaber ermordet. In Szatmar (Sieben­bürgen) wurde der sehr reiche Kaufmann Jakob Reinitzer verhaftet unter dem dringenden Verdacht, seine sechs Ge- jchäststeilhaber ermordet zu haben, um deren Geschäftsan­teile an sich zu bringen. Seit zwei Jahren wurden nachein­ander vermißt die Kaufleute E. Rozmaring, Salomon Levi- witsch, Hermann Szumle, Leopold Nußbacher, Salomon Leichter und H. Groß. Auf die Anzeige der Frau des Letz­teren wurde Reinitzer verhaftet. Es handelt sich um über eine Million Lei.

Das Erdinnere als Wärmequelle. Die Frage, was ein­mal werden soll, wenn die Kohlcnvorräte der Erde erschöpft sind, beschäftigte viele Forscher schon lange und hat dazu ge­führt, eine möglichst vollkommene Ausnutzung der Kohle zu erstrebe» und müßte «it diesem kostbaren Stofs