Der Gemäldedleb-stohl in der Wilhelm«. Am Samstag,
- pormittcis-s 9 Uhr, wird vor der 2. Strafkammer des hiesigen Landgerichts der Einbmchsdiebstahl in der Wilhelma vom
! z Äuüvst 1920 verhandelt. Der Fall hat F merzet viel Auf-
j scheu erregt. Es wurden acht der Fürstin u Wied gehörigen
- Oelgemälde, orientalische Motive darstell, ud, von M a y e r
Theodor Freere gestohlen und teilweise in Düsseldorf flaust. Ein Teil ist wieder beigebracht worden. Angeklagt r„d dcc Maschinenmeister Eugen Strauß von Cannstatt and der Kunstmaler Viktor Nessel aus Mittelbergheim Maß) r n schweren Diebstahls, Bedrohung und Hehlerei.
Lnchach 27. Sspt. P o st d i e b st a h l. Vor einigen Ta- am ist aus dem Vahnhofpostwagen des Posthalters Stützte ein Paket gestohlen worden, das der Täter, nachdem ihm der Inhalt wahrscheinlich nicht gefallen hatte, an seinen früheren Ort zurückverbrachte.
/ Asineicholzheim OA. Mergentheim, 27. Sept. Arztund gchäfer. Die Verpachtung der Winterschasweide erbrachte dn Gemeinde 5 Milliarden Mark. Pächter ist der praktische Arzt Dr. Batolomä-Oberschefflenz.
Nürtingen, 27. Dept. Ueberfahren. — Bettlerfrechheit. Der 70 Jahre alte verheiratete Bauer Adam Melchinger ist bei dem Uebergang über das Bahngleis beim Eiiterbahnhof unter einen Verschiebezug gekommen und getötet worden. — Der auf der Wanderschaft befindliche verwitwete Gipser Josef Maier aus Nsuhausen OA. Eßlingen wurde in der Anlage vok der Nsckarbrücke durch die Polizei betroffen, wie er die zuvor zusammengebettelten Fünf-, Fünfzig- und Hundertmarkstücke zerriß und wegwarf. Cr wurde wegen Bettels festgenommen. Er hatte über 7 Millionen Mark im Besitz.
lllm, 27. Sept. Eine Duellforderung aufdem Rathaus. In der letzten Gemeinderatssitzun'g wurde be- kanNt, daß dem Oberbürgermeister Dr. Schw'ammber- a e r eine Säbelforderung durch den Gememderat Dr. Kirchgeorg im Aufträge des Syndikus Dr. Schmid überbracht worden ist, die der Oberbürgermeister aber ablehnte. Die Sache entstand dadurch, daß in einer Verhandlung zwischen dem Oberbürgermeister und dem Spediteur Nörpel auch der Syndikus, Rechtsanwalt Dr. Schmid im Rathaus erschien und im Lauf des Gesprächs Einwendun- gen erhob, die den Oberbürgermeister zu der Bemerkung ver- anlaßten, er könne sich auf juristische Spitzfindigkeiten nicht einlassen, ferner zu einer Aeußerung an Nörpel, daß er besser allein gekommen wäre. Daraufhin erhielt er noch am selben Tage von Dr. Kirchgeorg im Namen von dessen Bundesbruder Schmid die Säbelforderung. Da nun auch die Studentenverbindung, der Schwammbergsr angehört, entschied, daß er die Forderung anzunehmen Habs, trat Schwammberger aus der Verbindung aus, zeigte den Fall der Kreisregierung an und übergab die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft.
Waldsee, 27. Sept. Nichts ist mehr sicher. Aus dem Amtsgerichtsgebäude wurden zwei dem Obersekretär Hahn gehörende Fahrräder, ein Herren- und ein Damenfahr- radr gestohlen.
Tettnang, 27. Sept. Ein Wunder. Daß in der jetzi- M Zeit, wo eine Sache von heute auf morgen um etliche Millionen aufschlägt, auch etwas im Preise herabgehen kann, hat- die Münchner Lokalbahnaktiengesellschaft zur Tatsache werden lassen. Auf der Nebenbahn Meckenbeuren-Tettnang ist nämlich der Grundpreis von 0,35 auf 0,30 -N herabgesetzt worden. Nach dem Schlüssel von 20 Millionen beträgt der einfache Fahrpreis 6 Millionen Mark.
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Die Zuständigkeit dsr Gemeindegerichke in den großen und Mittleren Städten sowie in den Gemeinden 1. Klasse Württembergs auf Streitwerte bis zu 50 Millionen Mark, in den Gemeinden 2. Klasse bis zu 40, und in den Gemeinden 3. Klaffe bis zu 30 Millionen Mark ist vom 1 Oktober an ausgedehnt worden. Die Gemeindegerichte haben an Ge- t nchtsgebühren für die Erledigung eines Rechtsstreits durch Entscheidung 5 v. H. des Streitwerts, kür Vergleiche 3:10, für Arreftbsfehls oder einstweilige Verfügungen 5:10, für Zahlungsbefehle 2:10 und für Vollstreckungsbesthl- 1-10 hiervon, mindestens aber je 300 000 Mk. anzusetzen haben.
Baden
l
Karlsruhe, 27. Sept. Die 4. Schwurgenchtsperioöe beginnt am Montag, den 8. Oktober 1923.
Karlsruhe, 27. Sept. Die Polizei hat wegen unberechtigten Ankaufs von Devisen zwei Kaufleute und einen im Ruhestand lebenden Beamten und dessen Ehefrau verhaftet. — Einem Bahnarbeiter im Stadtteil Bulach wurde aus seinem Stalle eine großträchtige Rutzkuh im Wert von etwa 80 Milliarden gestohlen. Der Dieb wurde in der Person eines verheirateten Schuhmachers verhaftet; er hatte die Kuh schon an einen Wirt weiterverkauft.
Heidelberg, 27. Sept. Das Schwurgericht wird am 15. Oktober zu seiner Herbsttagung zusammentreten. Als bisher unziger Fall ist eine Verhandlung gegen den ehemaligen Heidelberger Privatdozenten Arnold Rüge wegen Vergehens zegen das Gesetz zum Schutz der Republik vorgesehen.
Auch hier ist eine Kleingeldsammlung eingeleitet worden, die der Kinderhilfe zugute kommt. In Körben und Paketen gehen täglich die kleinen Geldscheine ein. Bis jetzt wurden rund 200 Millionen Mark gesammelt.
öäckingen, 27. Sept. Hier ist einer der Haupträdelsführer der letzten Unruhen, Josef Göckel, verhaftet worden. Cr war derjenige, der zu Gewalttaten aufreizte, und der auch 4nter den Hauptbeteiligten war, die im Säckinger.Rathaus ne Beamten mißhandelten.
In Waldshut ist am Montag nachmittag auch einer der Hauptführer verhaftet worden, und zwar der Führer der Waldshuter Kommunisten, Bahnhofsbuchhändler Gaisert. stus sicherheitspolizeilichen Gründen wurde er in ein auswärtiges Gefängnis verbracht. Gaisert hat in Säckingen trotz ausdrücklichen Verbots eine revolutionäre Versammlung ibgehalten und zum Waffengebravch aufgefordert.
Lörrach, 27. Sept. Ein unschuldiges Opfer der hiesigen Unruhen wurde der ledige Arbeiter Kähny, der ?n einem der Demonstrationstaae hierhergefahren war, um sich die Vorgänge anzusehen. Er wurde dabei von einer Kugel getroffen und so schwer verletzt, daß er im Kranken- Ms gestorben ist.
Vervielfachung der Postgebühren
Ab 1. Oktober
Die wesentlichen Gebühren, die vom 1. Oktober an im Post- und Postscheckverkehr innerhalb Deutschlands gelten, sind folgende (die Zahlen bedeuten Tausender in Mark): Postkarten: im Ortsverkehr 400, im Fernverkehr 800,
Briefe: im Ortsverkehr bis 20 Gramm 800, 100 Gr. 1200, 250 Gr. 2000, 500 Gr. 2400; im Fernverkehr bis 20 Gr. 2000. 100 Gr. 2800, 250 Gr. 3200, 500 Gr. -3600.
Drucksachen bis 25 Gr. 4lK, 50 Gr. 800, 100 Gr. 1200, 250 Gr. 2000, 500 Gr. 2400, 1 Kilogramm 3000.
Geschäftspapiere und Mischsendungen bis 250 Gr. 2000, 500 Gr. 2400, 1 KGr. 3000; für Warenproben bis 100 Gr. 1200, 250 Gr. 2000, 500 Gr. 2400.
Pakete: 1. Zone (bis 75 Kilometer): bis 3 KGr. 4500, 5 KGr. 7000, 6 KGr. 8000, 7 KGr. 9000, 8 KGr. 10 000, 10 KGr. 12 000 usw. bis 20 KGr. 30 000; 2. Zone (über 75—375 Kilometer): bis 3 KGr. 9000, 5 KGr. 14 000, 6 KGr. 16 000, 7 KGr. 18 000, 8 KGr. 20 000, 9 KGr. 22 000, 10 KGr. 24 000 usw. bis 20 KGr. 60 000; 3. Zone (über 375 Kilometer): bis 3 KGr. 9000, 5 KGr. 14 000. 6 KGr. 24 000, 7 KGr. 27 000, 8 KGr. 30 000, 9 KGr. 33 000, 10 KGr. 36 000 usw. bis 20 KGr. 90 000.
Zeitungspakete bis 5 KGr.: 1. Zone: 3500, 2. Zone: 7000, 3. Zone: 7000.
Postanweisungen: bis 50 Will. M. 400, 100 Mill. M. 1000, 250 Mill. M. 2000, 600 Mill. M. 3000, 1000 Mill. M. 4000, 2000 Mill. M. 5500, 3000 Mill. M. 7000, 4000 Mill. M. 8500, 5000 Mill. M. 10 000.
Für bar eingezahlte Zahlkarten: bis 50 Mill. einschl. 100, 100 Mill. einschl. 250, 250 Mill. einschl. 500, 500 Mill. einschl. 750, 1000 Mill. einschl. 1000, 2000 Mill. einschl. 1500,
3000 Mill. einschl. 2000. 4000 Mill. einschl. 2500, 5000 Mill. einschl. 3000, unbeschränkt 4000.
Die Auslandsgebühren betragen vom 1. Oktober an: Postkarten 3600; jedoch nach Ungarn und Tschechoslowakei 2700; Briefe bis 20 Gr. 6000, jede weiteren 20 Gr. (Meist- gewicht 2 KGr.) 3000; jedoch nach Ungarn und Tschechoslowakei bis 20 Gr. 4500, jede weiteren 20 Gr. 3000; für Drucksachen für je 50 Gr. 1200; Geschäftspapiere für je 50 Gr. 1200, mindestens 6000; Warenproben für je 50 Er. 1200, mindestens 2400.
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Lokales.
Wildbad, den 28. Sept. 1823.
Arbeikgeberabgabe. Amtlich. Die Bestimmung über dis Nichterhebung der Arbeitgeberabgabe hat eine Aenderung erfahren. Als Grenze gilt nach wie vor das Zweihmdert- fache der Beförderungsgebühr für einen Brief bis zu 20 Gr. im Jnlandsverkehr. Entscheidend ist aber nicht mehr — und zwar erstmals für die am 2 5. September 1923 fällige Abgabe — die Briefbeförderungsgebühr, die am Tag der Fälligkeit der Arbeitgeberabgabe gilt, sondern die Briefgebühr, die am 10. Tage vor dem Fälligkciksiaq der Arbeitgeberabgabe in Geltung ist. Am 25. September werden z. B. Äbgabebeträge nicht erhoben, wenn sie das Zweihundertfache der am 15. September 1923 in Geltung gewesenen einfachen Jnlandsfernbriefgebühr, also den Betrag von 200 mal 75 000 gleich 15 000 000 Mark nicht übersteigen.
Valutaverlusie. Es wird uns geschrieben: Ein Landwirt bestellt (auf der Preisgrundlage 140 Pfd. Roggen für 1 Ztr. Stickstoff) 300 Ztr. schwefelsaures Ammoniak. Handelsbedingung: Der Wert von 420 Ztr. Roggen ist am Tag der Absendung des Stickstoffs nach Berlin an das Syndikat einzuliefern. Bei Eintreffen des Gelds ist jedoch der Dollar bezw. der langsam folgende höhere Preis für Roggen um das Doppelte gestiegen. Das Syndikat schickt eine neue Rechnung. Um diese zu bezahlen, verkauft der Landwirt abermals 420 Ztr. Roggen. Mit dem festen Vorsatz, nun keinen Slickstoff mehr zu beziehen — bei einem mittleren Gut ist das Verkaufsgetreide restlos zur Begleichung der 300 Ztr. Stickstoff verkauft! — hält der Landwirt nun die Sache für erledigt. Weit gefehlt! Bis zum Eintreffen des Getreides ist der Dollar wieder gestiegen und der Landwirt muß noch einmal entsprechende Mengen veräußern. Ob er alsdann Ruhe behält, ist noch nicht feststehend.
Erhöhte Beitrüge in der Angestellten- und in der Invalidenversicherung
Durch eine soeben erschienene „Fünfte Verordnung" sind mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 ab die Gehalts- und Lohnklassen, dis Steigerungs-Beträge und -Sätze der Ruhe- gelder und Renten und selbstredend auch die Monats- und Wochenbeiträge aufs neue erhöht worden.
I. In der Angslellkerwersicherimq
Lohnklass» Jahresardeitsvcvd.
im M,ll. Mk.)
45 6000—840«
46 8400-12000
47 12000—18000
48 18000—24000
40 24000—30000
50 30000 und mehr
Eteiaernnassatz Wochenbettras lin Mill. Mk.) (in Mill. Mk.)
3,6-
5,1
7,5
10.5
13.5
16.5
22.4
31.6
46.6 65,2 83,8
102.4
Für Versicherte der Gehaltsklassen 1—39 gilt die 4E Ge- iltsklasse (Jahresarbeitsverdienst von 1440 bis 1890 Millio- >n Mark, Monatsbeitrag 5 Millionen Mark) mit der Maß- ibe, daß für Angestellte bis zum vollendeten 18. Lebens- hre und Lehrlinge Beiträge in der Gehaltsklasse 36 zu ent- chten sind, sofern ihr monatlicher Arbeitsverdienst den Be- aa von 36 Millionen Mark nicht übersteigt.
II. In der Invaliden- und hinterbliebenenversichernng
Lohnklass«
Jahresarbeitsvevd, (in Mill. Mk.)
Strigarungssatz sin Mill. Mk.)
Wochenbeitra, (in Mill. Mk.
45
6000-8400
360000
2,5
46
8400-12000
510000
3,6
4?
12000-18000
750 000
5,2
48
18000-24000
1 000 OVO
7,4
49
24000-30000
1 350 000
S,4
50
30000 u. mehr
1 650000
11.6
Für Versicherte der Lohnklassen 1—39 gilt die 40. Lohn- klaffe mit der Maßgabe, daß für Personen unter 18 Jahren, Lehrlinge und für überwiegend im Haushalt tätige Hausgehilfinnen, sofern deren monatlicher Arbeitsverdienst den Betrag von 36 Millionen Mark nicht übersteigt. Beitrage der Lohnklasse 40 zu entrichten sind.
Noch weitere Erhöhung der Eisenbrchnfahrpreise. Die
Schlüsselzahl für Ciscnbahnfahrpreise und Gepäckbeförderung wird ab Dienstag, 2. Oktober von 20 auf 30 Millionen erhöht. Vorgelöste Fahrkarten behalten ihre viertägige Gültigkeit. Die Frachtgebühren bleiben vorläufg bei 36 Millionen.
Die Landabgabe. Der Vekrechnungssatz für die Abgabe der land- und forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe beträgt für die Zeit vom 23. September bis 2. Oktober 31 900 000 Mark für je eine Goldmark.
Die Reichsrichkzahl (Reichsindexziffer) für Lebenshaltungskosten in der Woche vom 17. bis 23. September 1923 beträgt 28 000 000 gegen 14 244 000 der Vorwoche-
Die Altersrente in Höhe einer Zwetschge. Dem „Mannheimer Tageblatt" schreibt ein Altersrentner, daß auf ein Pfund Zwetschgen 35 Stück gehen. Da das Pfund 1, 4 Mill. kostet, so kostet eine Zwetschge 40 000 Soviel -eträgt gerade die Altersrente dos betreffenden Manns, so daß er sich dafür gerade eine Zwetschge kaufen kann.
Allerlei
Studenkenhilfs. Der holländische Ausschuß für die Unterstützung deutscher Studenten hat der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft den vorläufigen Betrag von 8000 Gulden übergeben zu dem Zweck, daß in Deutschland eine Heilstätte für lungenkranke deutsche Studenten errichtet werde. Der Ausschuß wird die Mittel für Unterhaltung der Anstalt ansbringen.
Durch Vermittlung der Europäschen Studentenhilfe des Christlichen Studentenweltbunds sind aus der vom „Man- chestre Guardian" veranstalteten Sammlung weitere 300 Pfund Sterling der Wirtschaftshilfe zur Verfügung gestellt worden.
In die Villa des Prinzen Oskar von Preußen in Potsdam wurde nachts ein Einbruch gemacht. Den Die'-en fielen verschiedene Silbergeräte und ein neues Fahrrui' n die Hände. Der Prinz hat auf die Wiederbeschaffung eine T.'lohnunq von 600 Millionen Mark ausgesetzt.
Die Einbrecher in die Weimarer Mrstengrufl, die am 16. Mai ds. Js. die Särge der Großfürstin Maria Paulowna und der Großherzogin Karoline sprengten, aber keine große Beute machten, sind zum Teil verhaftet worben Die Kr .ninul- polizei nennt die Namen noch nicht, weil noch w-ck,tige Spuren zu verfolgen sind, die teils nach dem lieblichen Berlin, teils nach Hehlerwinkeln ausländischer Spitzbuben weisen.
Tod in der Spielhölle. Eine in Berliner Spielerkreisen bekannte Persönlichkeit hatte in letzter Zeit öfters Verluste erlitten, aber immer wieder frönte'er dem teuflischen Spiel. An einem der letzten Tage oder Nächle versuchte er wieder das Glück. Er verlor wiederholt und machre nun einen Einsatz von 15 Milliarden Mark. Als auch dieser verlöre» war, siel er tot vom Stuhl. Ein Schlagansall hatte dem unnützen Leben ein Ende gemacht.
Durch den Scheinwerfer eines Aukos geblendet, fuhr in Lungwitz ein 16jähriger Lehrling nachts auf einen Baum und erlitt tödliche Verletzungen.
kirchliche Nothilse. Bei dem Erntedankfest in Falken- stein, einer nicht gar großen Gemeinde in Sachsen, wurden von den Kirchenbesuchern gegen 600 Millionen Mark für die kirchliche Nothilfe gegeben.
Todesurteil. Der 45 Jahre alte Schlosser Harn er wurde vom Volksgericht Augsburg zweimal zum Tod ver- urteilt. Hörner hatte im Februar d. I. den 72jährigen Amtsrichter Luder und dessen Haushälterin Hüller mit einem Schürhaken erschlagen und beraubt und dann das Haus angezündet. Der Brand wurde bald gelöscht.
Eine gemütliche Polizei. In Berlin Mitte wurde , ein Ladendieb auf die Polizeiwache abgeliefert, wo zufällig nicht weniger als 10 andere Polizisten anwesend waren. Nach d^k üblichen Meldung entfernte sich der verhaftende Schutzmann wieder. Aber auch der Dieb suchte das Weite, als sich im Lokal niemand um ihn kümmerte. Gegen den Schutzmann, der die Verhaftung vorgenommen hatte, wurde ein Versah- ren wegen fahrlässiger Gefangenenbefreiung eingeleitet; das Gericht sprach ihn frei. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum denn die 10 Schutzleute sich des Verhafteten nicht an- genommen haben, gab der damalige Aussichtführnde die beruhigende Auskunft, die Leute haben gerade Kaffeepaufe gehabt.
Der Vandenführer Stovoz erschossen. Nach emer Meldung des „Tageblatts." aus Breslau entdeckte die Kriminalpolizei von Kattowitz und Myslowitz den berüchtigten Bandenfübrer Stolloz, der seit längerer Zeit Oberschlesien unsicher machte, bei einem Schmuggler in Pleß. Es entwickelte sich zwischen der Polizei und der Bande ein heftiges Feuergefecht, bei dem auch Handgranaten geworfen wurden. Stolloz wurde erschossen, ein Kriminalbeamter schwer verletzt. Zwei Mitglieder der Bande konnten entfliehen.
Riesenbetrug. Eine Hamburger Exportfirma bestellte zufolge eines Auftrags aus Japan bei einer Firma I. H. A. Gerhaus in Berlin Fahrradkugeln, und es trafen aus Berlin dann 10 Kisten mit einem Jnhaltswert non 1200 Pfund Sterling ein, die in Hamburg im April zu Schiff verladen wurden. Nun lief aus Japan die Nachricht ein, daß die Kisten — Ziegelsteine enthielten. Die Nachforschungen gaben, daß eine Firma Gerhaus in Berlin nicht bekannt ist.
Grubenunglück. Durch eindringend'e Wasser sind in der Kohlengrube von Falkink bei Glasgow (Schottland) 40 Bergleute ums Leben gekommen.
Die Jungfrau von Orleans. Der „Manchester Guardian" meldet, der irisch-englische Schriftsteller Bernhard Shaw habe ein neues Schauspiel vollendet, das im Winter in London aufgeführt werden soll. Nach der Darstellung Shaws fei „Jeanne d'Arc" (1411—1431) tatsächlich die erste Protestantin" gewesen.
Geschenk Hollands an seine Königin. Am Sonnabend ist der Königm Wilhelmina als Geschenk der Nation zum 25jährigen Regierungsjubiläum die m:t dem vom ganzen Volke gespendeten Gelds wiederhergestellte Neue Kirche in Delft übergehen worden; in der Kirche befinden sich die Gräber der Fürsten von Oranien. Auf die Begrüßungsansprache des Präsidenten des Komitees erwiderte die Königin in einer Rede, in der sie ihres Vorfahren Wilhelms von Oranien gedachte und das holländische Volk aufforderte, an dem von ihm begründeten Werk weiterzuarbeiten.
Das bekannte Konservatorium in Köln, eine der besten Privatmusikschulen der Welt, kann nicht mehr weitermachen. Die Schule wird nun ab 1. Oktober unter dem Namen „Städtische Hochschule für Musik" in städtische Verwaltung übernommen. .
T st 3. Das von der Zeppelingessllschaft m. b. H. für das amerikanische Marineamt gebaute Luftschiff Lst 3 geht seiner Vollendung entgegen. Das.Luftschiff hat einen Raumgehalt von 70 000 Kubikmetern, eine Länge von 200 Metern, einen,