tigen Zeit" zu unterstützen, aber Herr Dr. Schweyer muß weg.

München, 26. Sept. Der Reichsjustizminister hat den Oberreichsanwalt beauftragt, sich mit den streng vertraulichen Informationen des Bayerischen Ver­kehrsbeamtenvereins schnellstens zu befassen und-im Eventualfälle das Verfahren wegen Hochver­rats gegen den Verbandsvorstand einzuleiten. In die­ser Mitteilung heißt es: Es ist sowohl im Reiche wie auch in Bayern mit der Möglichkeit zu rechnen, daß durch eilten ^ew altstreich die Staatsgewalt in andere Hände übergeht. Oberster Leitstern für unser Verhalten in einer derartigen Situation, sei der Machthaber, wer er wolle, muß denn sein, im In­teresse des Volkes, um das Chaos nicht noch größer werden zu lassen, weiter zu arbeiten, und zwar , unter Weisung und Leitung unserer Verwaltungen, so lange, als diese selbst in der Lage sind, uns Be­fehle zu erteilen. Für den Fall, daß, ähnlich wie seinerzeit beim Kapp-Putsch, die Reichsregierung eine Weisung erläßt, die den Reichsbeamten verbietet, einer nicht verfassungsmäßigen Macht Dienste zu leisten, ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dach die bayerische Staatsregierung auf Grund der Reichs- und Landes­verfassung eine Notverordnung erläßt, die uns zu Dienstleistirngen zwingt. Dieser Notverordnung sind wir auch als Reichsbeamte Wohl unter allen Um­ständen unterworfen.

München, 26. Sept. Die Kommuni st en haben in verschiedenen Stadtteilen in der Nacht Plakate und Zettel angeschlagen, auf denen sie zum Kampf und rum Losschlagen auffordern. Die Plakate stammen aus einer Druckerei in Dresden. Andere Pla­kate wieder wollen den Weg weisen, wie die Arbeiter­regierung im Reich zustande kommen soll. Die Polizei hat die Plakate entfernt. Einer der Klebeapostel konnte beim Ankleben ertappt und verhaftet werden.

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Neue Nachrichten

Die Kapitulation

Irreführende Meldungen

Berlin, 26. Sept. Die gestern durch W. T. V. verbreitete halbamtliche Meldung, daß der Abbruch des passiven Wider­stands einstimmig beschlossen worden sei, entspricht n i ch t den Tatsachen. Den in der Ministerbesprechung anwesenden Ver»

, tretern wurde nach T. U. überhaupt keine Entschließung zur Abstimmung vorgelegt, und nicht die Deutschnationalen allein haben gegen die Kapitulation Widerspruch erhoben, sondern , sehr bedeutsame Kreise des besetzten Gebiets haben mit Ent­schiedenheit gefordert, daß der Kampf zwar nicht mit dem passiven Widerstand, aber mit anderen Mitteln fortgeführt werden müsse und daß in aller Form die Beziehungen zu Frankreich abgebrochen werden sollen.

Die Kommunistische Partei des Ruhrgebiets er­hebt Widerspruch, daß keine Vertreter ihrer Partei zu der Besprechung in Berlin eingeladen worden seien, obgleich e n großer Teil der Arbeiterschaft der Partei zugehöre. Die Kommunistische Partei trete unbedingt für Fortsetzung des Kampfes ein.

Beschlußfassung der Eisenbahner

München. 26. Sept. Entgegen der Berliner Meldung, daß die gewerkschaftlichen Verbände in ihren Verhandlungen mit den Reichsministern dem Abbruch des passiven Widerstands zugestimmt haben, gibt der Bayerische Eisen- bahnerverband die Erklärung ab, daß dies unrich­tig sei. Die Gewerk,chaft deutscher Eisenbahner werde erst am Donnerstag mit den Mitgliedern der besetzten Gebiete zu dem Vorschlag der Reichsreg-erung Stellung nehmen und darnach Beschlüsse fassen. ,

Die Stimmung im besetzten Gebiet

Köln, 26. Sept. Der Entschluß der Reichsregierung, die Bevölkerung zur Einstellung des passiven Widerstandes auf­zufordern, wirkt im besetzten Gebiet niederschlagend. Allge­mein befürchtet man, daß dann für die Bevölkerung eine fürchterliche Zeit anbrechen werde, wenn sie vom Re-ch ganz losgelöst und jeder feindlichen Willkür ausgesetzt sei. Es ist daher noch gar nicht sicher, ob die Bevölkerung der Auffor­derung der Reichsregierung Folge leisten wird. Für die Ein­stellung des passiven Widerstands sind nur die Führer der sozialdemokratischen Gewerkschaften, während die sozialistischen Arbeiter nur zum Teil den Füh­rern folgen, ferner die demokratisch gerichtetem handelskreise, die es sogar zum Teil mit den Fran­zosen sehr gut verstehen, und ein kleiner Teil des Zentrums; die christlichen Gewerkschaften sind für Fortsetzung des Kampfes, wie der Führer B r e d d e m a n n - Essen neuer­dings wieder ausführte. In wirtschaftlicher und staatsrecht licker Hinsicht glaubt man im besetzten Gebiet nach der Ka­pitulation keine Hoffnung mehr hegen zu dürfen. DieKöln.

' Volksztg.", das Blatt des rheinischen Zentrums, schreibt: Will Frankreich uns zerbrechen, dann mag es wissen, daß die Stunde gekommen ist, wo wir mit allen Fasern unseres Wollens und mit allen Kräften, die uns geblieben sind, und mit der Liebe, die uns an Reich und Heimat kettet, die Auf­erstehung der deutschen Einheit wiederzugewinnen trachten werden."

Wie die Revolution in Bayern finanziert wurde

München. 26. Sept. Auf eine Anfrage im Landtag gab Ministerpräsident r Knilling die Erklärung: In den Ak­ten des Staatsmin.steriums hat sich aus der Zeit der Herr­schaft Eisners (Kusmanowski) eine große Zahl von Tagesordnungen der damals abgehaltenen Ministerrats­sitzungen gefunden. Auf der Tagesordnung vom 18. No­vember 1918 steht als erster PunktLiquidation!" Als Beilage war eine Zusammenstellung der Schecks bei­geheftet, die vom 25. September bis 16. November 1918 aus­bezahlt wurden. Die Schecks belaufen sich auf rund 165 Millionen Goldmark. Dazu bemerken die Münch­ner Neuesten Nachrichten: Aus dieser Uebersicht geht zweifels­frei hervor, daß Eisner über ganz gewaltige Geld­mittel verfügt hat und es kann keinem Zweifel unter­liegen, daß es sich hierbei tatsächlich um die Finanzierung der Revolution in Bayern handelt. Daraus ergibt sich der wei­tere Schluß, daß die Revolution keiner plötzlichen Volksauf­wallung entsprungen ist, sondern daß sie sich als Akt einer sorgfältig vorbereiteten und von einem kleinen Kreise durch- Keführten Staatsumwälzung darstellt. Wer waren nun die Geldgeber des Herrn Eisner und seiner Genossen? Diese Frage, die die Oeffentlichkeit im höchsten Grade interessieren Wutz, ist noch offen. Das bayrische Volk will Klarheit dar­über haben, wer diese Millionen gegeben hat.

Plünderungen im Rheinland

Krefeld. 26. Sept. Dem PariserJournal" wird ge­meldet, in der Gegend von Krefeld durchziehen Scharen von Arbeitern die Gegend und bemächtigen sich der Lebens­mittel. Das Rathaus in Krefeld werde unausgesetzt be­wacht.

Es gibt keine Bedingung mehr

Paris, 26. Sept. DerMatin" schreibt, der bayerische Ministerpräsident habe in Berlin nur mit einer einschränken­den Erklärung mit den anderen Ministerpräsidenten ge­stimmt; das habe vielleicht die bittere Pille versüßen sollen, die man schlucken mußte. Wenn es sich um den letzten Ver­such gehandelt haben sollte, noch etwas abzuhandeln, so sei der Versuch sehr ungeschickt gewesen; im letzten Zug der Kapitulation werden Poincarö und Theunis auch nicht den leisesten Schein einer Bedingung mehr aufkommen lassen. Je eher Stresemann aus dem Zustand derAuflehnung gegen den Friedensvertrag" heraustrete, um so früher könne er sich ans Werk machen, das Wirtschaftsleben Deutschlands wiederherzustellen.

häusliche Einrichtung

Paris, 26. Sept. Nach der deutschen Kapitulation soll die Jngenieurkommission, wie derMatin" erfährt, auf 180 lei­tende Ingenieure ergänzt werden.

Der Kriegsminister hat nach demTemps" angeordnet, daß für die farbigen Truppen im besetzten Gebiet W i n- terquartiere einzurichten seien.

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Württemberg

Stuttgart, 26. Sept. (Fleischpreiserhöhung.) Di« Stuttgarter Metzgerinnung gibt folgende neuen Fleisch­preise nach Pfund in Millionen Mark bekannt: Ochsen- und Rindfleisch I 39 (bisher 23), Rindfleisch II 35 (20), Kuh­fleisch I 32 (19). Kuhfleisch II 2526 (1416), Kalbfleisch 44 (24), Schweinefleisch 60 (äl), Hammelfleisch 40 (25), Schaffleisch 3235 (2021).

Das markenfreie Brot kostet 11 Millionen, Weißbrot 15 Millionen Mark das Kg., ein Brötchen 700 000 Mark.

Zeitungsb- 'hlagnahrne. Die kommunistischeSüdd. Ar­beiterzeitung" wurde heute wegen eines ArtikelsProletari­sche Frauen und Revolution" beschlagnahmt.

Angemessene Obsipreise. Folgende Obstpreise sind von der städt. Marktkommijiwn in Stuttgart festgestellt und als angemessen bezeichnet worden! (in 1000 -R): I Pfund Tafel­äpfel, frühe, im Großhandel 30005000 (Kleinhandel 3600 bis 6000), Schütte!-, Fall- und Mostäpfel 20003000 12400 bis 3600), Spalierbirnen 50006000 (60007500), Tafel­birnen, frühe, 20005000 (24006000), Tafeltrauben 5000 bis 6500 (60008000), Pfirsiche 20006000 (2500 bis 6000), Zwetschgen 8001200 (9601500)ll. Di« Ge- müsepreise hielten sich so ziemlich auf dem Srand vom <ams- tag. Nur Kraut und Tomaten z^gen weiter an.

Stuttaari. 26. Sept. Der teure Most. Vor der Wucherstrafkammer hatte sich der 57jährige Kaufmann Karl Zimmermann aus Karlsruhe zu verantworten, der für einenspanischen Wein"-Großhändler in Karlsruhe als Auf­käufer tätig war; derSpanier" war wiederum von einer BerlinerLikör"-Fabrik vorgeschoben. Besagter Zimmer­mann, der inzwischen Verschicbe-Pleite gemacht hat und flüch­tig gegangen ist, kaufte vor zwei Monaten in Winnenden 26 000 Liter Most und ein Faß mit 52 Hektoliter zum lieber- hauptspreis von 40 Millionen Mark und bot selbst im Groß- kauf Preise, die um 67 bis 90 Prozent über die Kleinhandels­preise hinausgingen; im Ausschank kostete damals das Liter Most 6000 Mark. Das Gericht sprach Zimmermann frei, da- gegen wurden fünf Einwohner von Winnenden zu Geld­strafen von je 10 Millionen Mark verurteilt, weil sie den ihnen freiwillig angebotenen zu hohen Pre:^ angenommen haben. (!) Der heutige Mostpreis geht auch um ein Vielfaches über jenen Preis hinaus. Wie schnell sich übrigens die Geld­entwertung auch beim Mosthandel geltend machte, stellte die Gerichtsverhandlung klar. Nach den Feststellungen des Ge­richts betrugen die Selbstkosten für den Eimer Most im vori­gen Jahr etwa 3000 Mark. Im Juli 1923 wurden dafür 3 Millionen Mark gelöst. Von den verkauften 26 000 Litern wurden 13 420 Liter beschlagnahmt und in öffentlicher gericht- sicher Versteigerung wurden dafür 3X M ill i a r d e n M k. gelöst. Streng genommen müßte es auch als Wucher anzu­sehen sein, wenn ein solches Steigerungsgebot angenommen wird. Der Literpreis hat daher seit Herbst 1922 folgende Wandlungen durchgemacht: Herstellungskosten 10 Mark, Ver­kaufspreis Juli 1923 10 bis 11000 Mark, Versteigerung?, erlös wenige Wochen später 250 000 Mk., heutiger Preis das Vielfache davon.

Die neue Stuttgarter Teuerungszahl. Nach den Berech­nungen des Stasistischen Amts der Stadt Stuttgart stellen sich die Lebenshaltungskosten einer fünfköpfigen Familie nach dem Stand vom 24. September auf 2 622 409 000 im Monat. In der Vorwoche bezifferte sich dieser Bedarf auf 1 438 903 000 -4l; es ist mithin eine Steigerung der Lebens­haltungskosten um 82,2 Prozent in der letzten Woche einge- treteu. Im einzelnen betragen die Kosten für Ernährung 1692180 000 M, für Bekleidung 406 699 000 für Woh­nung 523 530 000ll. Die Steigerung gegenüber der Vor­woche beträgt bei den Ernährungskosten 109 Prozent, bei der Bekleidung 22 Prozent und bei dem Aufwand für die Wohnung 76 Prozent. Der Augustdurchschnitt beträgt 54 402 000, der Septemberdurchschnitt 1 169 292 000, die Lebenshaltungskosten einer füufköpfigen Familie haben also im September den Machen Betrag des Vormonats erreicht.

Die Sporteln sind in Württemberg ab 25. September vom 40 OOOfachen auf das 50 OOOfach« erhöht worden.

Der neue württ. Taschenfahrplan wird in einigen Wochen ausgegeben. Auf 1 Oktober wird der Aushangfahrplan für Eisenbahn und Bodensee-Dampffchiffahrt erscheinen.

Onstmettingen, OA. Balingen, 26. Sept. Rärsel- hafter Tod. Gestern wurde der seit zwei Jahren hier angestellte Lehrer Butz, kurz nach dem Schulunterricht, in seiner Wohnung im Blut liegend gefunden. Daneben lag ein Revolver. Die Kugel war ins Auge gedrungen. Butz starb am gleichen Tag. Ob ein Unglücksfall beim Reinigen der Waffe oder Selbstmord vorliegt, ist noch nicht ausgestellt.

Köngen OA. Eßlingen, 26. Sept. Leichenfund. Der seit acht Tagen vermißte Wilhelm Wolfdörfer ist als Leiche aus dem Neckar gezogen worden. Er hatte sich nachts nur mit Hemd bekleidet aus seiner Wohnung entfernt und ist wahrscheinlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit als Folge seines Leidens (Gesichtsrose) in den Neckar gegangen. Er hinterläßt eine Frau mit drei Kindern.

Heilbronn, 26. Sept. (8 Milliarden für die Schulkinderspeisung.) Das Sammlungsergebnis für die unterernährten Kinder am 22. und 25. September ist 7 856 974 000 Mark. Sonst gingen ein 77 Millionen Mark. Zusammen also 7 933 974 000 Mark. Dazu kommen noch die Sammlungen in den Schulen, deren Ergebnis erst am Frei­tag abgeliefert wird.

Ekwangen, 26. Sept. Todesurteil. Der 20jährige Hilfsarbeiter Ernst Richmann und der gleichaltrige Fa­brikarbeiter Wilhelm Geist von Maisenbach, OA. Neuen­bürg, die am 11. Juni d. I. den 31 Jahre alten kriegsbe- schädigten Bauern Jakob Sting^l (aus Weilheim bei Balingen) von Untertürkheim angeblich wegen eines Haus- kaufs nach Lorch gelockt und ihn dort in einem Wäldchen er- mordet und eines hohen Geldbetrages beraubt hatten, wur, den vom Schwurgericht beide zum Tode verurteilt.

Baden L

Karlsruhe. 26. Sept. Der Bürgerausschuß beschäftigte sich gestern mit einer Vorlage über die Erhebung einer Woh­nung s l u x u s st e u e r. Vom Bürgermeistertifch wurde dazu erklärt, der Ertrag der Steuer werde von den Verwal­tungskosten aufgesogen und es sei deshalb empfehlenswert, die Vorlage abzulehnen. Die Steuer wurde abgelehnt, nur die Sozialdemokraten und Kommunisten stimmten dafür.

Pforzheim. 26. Sept. In dem fast neuen Anwesen des Kuhhalters Eugen Reichert brach Feuer aus, das Scheuer und Stall mit allen Vorräten in Asche legre. Das Vieh wurde gerettet. Die kleinen Geldscheine werden für das Altersheim gesammelt. Der Erfolg ist so gut, daß die gespendeten Scheine auf Karren und Wagen befördert werden niüssen. Alles wetteifert darin, die un­nützen Scheine zu einem guten Zweck los zu werden. Für den Kartoffelbedarf ist der nötige Betrag annäh >rnd schon aufgebracht.

Heidelberg. 26 Sept. Die Verhandlungen über die wirt­schaftlichen Forderungen der Streikleitung hatten das Er­gebnis, daß in der Tabakindustrie die Streiktage bezahlt werden, und daß für die städtischen Arbeiter eine Beihilfe von 400 Millionen Mark in Aussicht steht. Die Bezahlung der Streiktage für die Metallarbeiter ist dagegen abgelehnt wor­den. In einer Versammlung der Betriebsräte, in der dieses Ergebnis erörtert wurde, war laut HeidelbergerNeuesten Nachrichten" keine Stimmung für einen neuen Streik vor- hu.nden.

Wannheim. 26. Sept. Zu der Besetzung eines Teils de« Mannheimer Schlosses durch die Franzosen wird noch mit­geteilt, daß in einem Seitenflügel des Schlosses Akten der Eisenbahndirektion Ludwigshafen, die dort untergebracht waren, beschlagnahmt worden sind. Im Amtsgericht wurde nach den Akten einies die Franzosen interessierenden Streit­falles gefahndet. Das Finanzamt Mannheim-Stadt, da» von den Franzosen besetzt ist, zieht übrigens im Laufe der Woche nach seinem neuen Dienstgebäude, dem früheren Gar­nisonslazarett um. Der Befehlshaber der französischen Trup­pen hat seine Zustimmung zu dem Umzug gegeben.

Baden-Baden, 26. Sept. Auch hier ist die Arbeiterschaft jetzt in eine Teuerungsaktion eingetreten. Verlangt wird eine Wirtschaftsbeihilfe von 50 Schweizer Franken und wei­terhin wertbeständige Goldlöhne von 60 Goldpfennig pro Stunde, Wiedereröffnung der stillgelegten Betriebe und Er­höhung der Sätze für die Erwerbslosen und Rentner. Ferner wurde die Einberufung eines Landesbetriebsrätekongresses gefordert, wie das auch in Heidelberg geschehen ist. Zu Ar­beitseinstellungen ist es vorläufig noch nicht gekommen.

Areiburg. 26. Sept. Wegen des Krawalls sind hier eine größere Anzahl Personen verhaftet worden; zehn wer­den des Aufruhrs. « ondfriedensbruchs, Verbrechens gegen das Sprengstoffgesetz, Amtsanmaßung, Nötigung usw. be­schuldigt werden. Unter den Verhafteten befinden sich auch die drei Burschen, welche die Türe des Rathauses einschluaen.

Freiburg, 26. Sept. Von dem hiesigen Komponisten Julius W eis mann wird am 29. September am Stadt­theater die OperSchwanenweis", Text von Strindberg, zur Uraufführung kommen.

Tengen (bei Engen), 26. Sept. Unter äußerst zahlreicher Teilnahme der Landwirte der Umgebung fand hier die dritte ordentliche Generalversammlung des Randener Rotklee- samenbauvereinse. G. m. b. H. statt. An der Tagung nahmen u. a. teil Dr. Gras Douglas von Schloß Langenstein, der Direktor der Bad. Landwirtschaftskammer Dr. Müller- Karlsruhe und Oberamtmann Münch-Engen. Die Samen- ernte ist in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr bedeutend besser, sodaß der vielseitigen Nachfrage vom In- und Aus­land mit mindestens 500600 Zentnern Rotkleesamen und nicht weniger Esparsettesamen gedient werden kann. >

St. Blasien, 26. Sept. Die Kraftwagenlinie St. Blasien- BernauSchönau ist wegen geringer Benützung eingestelft worden.

TNeersburg. 26. Sept. Mit dem Stand der Reben ist man hier im Gegensatz zu andern Gegenden außerordentlich zu­frieden. Wenn auch die Menge nicht alle Erwartungen er­füllen wird, so dürfte doch die Güte des neuen Weins eine sehr gute fein.

Stockach, 26. Sept. Bei einem schweren Zusammenstoß zweier Kraftwagen in der Nähe von Owingen wurde der Führer des einen Wagens schwer verletzt und die beiden Kraftwagen vollständig zertrümmert. ^

Lokales.

Wildbad, den 28. Sept. 1823.

Fußgänge um Wildbad. Im Verlag von Ernst Löbich, (Buchhandlung Trittler) ist ein gut ousgestattetes Büchlein erschienen: Fußgänge um Wildbad in Nah und Fern, von Med.-Rat Dr. P. Schober. Es bringt eine hübsche Zusammenstellung von 37 reizvollen Spaziergängen und Ausflügen in die nähere und fernere Umgebung unseres Badeortes, mit kleinen Wegen beginnend und bis