Milliarden auf Schwierigkeiten stoßt. Es sollen deshalb zunächst 29 Wohnungsbauten, die 34 Milliarden er­fordern werden, in die Wege geleitet werden und hiezu aus den vorliegenden Anträgen die Bauwürdigsten aus­gesucht werden. Die Beteiligung der Stadt im Rahmen des Beschlusses vom 13. Juli 1923 wird hiebei von folgen­den Voraussetzungen abhängig geinacht: 1. Die Baulustigen haben vor Beginn des Baues die Verpflichtungsurkunde gemäß Begleitschreiben des Min. d. I. vom 21. Juni 1921 zu unterzeichnen, 2. sie haben an die Stadtpflege für jede Wohnungseinheit den Betrag von 1 Million ein­zubezahlen oder den Nachweis zu erbringen, daß sie diesen Betrag für Beschaffung von Baumaterialien usw. schon^ aufgewendet haben. Es wird beschlossen, für die 29 Wohnungseinheiten die im Beschlüsse vom 13. Juli d. I. festgesetzten Leistungen der Stadt eintreten zu lassen, nämlich neben den Baukostenzuschüssen aus Mitteln der Wohnungsabgabe für je 2 Wohnungseinheüen 25 Fm. Langholz, wovon des Marktpreises als Baüdarlehen gewährt wird, ferner ein Darlehen von 40 Millionen, verzinslich zu 6 und mit 10 °o jährlich rückzahlbar. Es folgen noch eine Reihe kleinerer Gegenstände und Verwaltungssachen.

Das Porto für Fernbriefe, also für alle Briefe, die Wer den Ortsverkehr hinausgeheu, wird auf 20 000 Mk. erhöht. Entsprechend verteuern sich die übrigen Postgebühren. Die neuen Gebühren werden, wie mitgeteilt, bereits nn August in Kraft treten.

Das Arbeiksgerichlsgesetz. Dem Rsichswirtschaftsrat und Reichsrat ist ein' Gesetzentwurf zur einheitlichen Regelung der Arbeitsrechtspflege zugegangen. Bis jetzt sind für Streitigkeiten auf dem Gebiet des Tarifoertragsrechts v.iele Instanzen zuständig wie Gewerbe- und Kaufmannsgerichte. Innungs-Schiedsgerichte, Schlichtungsausschüsse, Reichswirt- schaftsrat usw. Diese Zersplitterung hat zu manchen Unzu­träglich keiten geführt. Daher soll das Verfahren möglichst vereinheitlicht und vereinfacht werden. Der Reichsrat hat die Bundesstaaten bereits zur Stellungnahme aufgsfordert und die Landesregierungen haben ihrerseits von den beteiligten Interessenvertretungen Aeußerungen eingefordert.

Industriekarif. In der würkk. Industrie wurde vereinbark, daß für das zweite Drittel des August den Angestellten eine Teilzahlung in Höhe eines 2 fachen Iuligehalts, aufgerundek auf 100 000, ausbezahlt wird. Steuerabzüge werden davon nicht gemacht. Die Auszahlung soll womöglich schon am 18. August erfolgen.

Sonnenfinsternis. Am 10. September findet eine totale Sonnenfinsternis statt, die am besten in Mexiko sichtbar ist. Etwa zehn Expeditionen, die in der Hauptsache von Amerika ausgerüstet werden, sind bereits in Mexiko eingetroffen, um das Beobachtungsfeld vorzubereiten. Es handelt sich darum, die Einsteinsche Relativitätstheorie in bezug auf die Ablen­kung des Lichtes nachzuprüfen. In der Nähe der Sonne werden sich während der Finsternis etwa 80 Sterne befin-' den, deren Ablenkungswinkel für jeden einzelnen non Pro­fessor Emanuelli vom vatikanischen Observatorium in Rom bereits berechnet sind._

An die Leser der WrileniberMeil Zeitnngen

Belm Monaksübergang von Juli auf August haben wir die Leser der würkkembelgischen Zeitungen darauf aufmerksam gemacht, daß es den Zeitungsverlagen unmöglich sei, sich für die Dauer eines ganzen Monats an die Bezugspreise zu bin­den. Es wurden in den meisten Füllenvorläufige" Be­zugspreise festgesetzt und ausdrücklich dazu erklärt, daß diese freibleibend" seien und jeder B--,><cher verpflichtet sei, «Bach.

Sonntag, den 19. August 1923 nachmittags 4 Uhr

Letzte Kinder-Vorstellung

Prinzessin MMen"

Am 29. und SO. August in

Pforzheim, Hotel Ruf

Anfertigung

künstlicher Augen

nach Natur von

Adolf Müller-Welt, Stuttgart.

Täuschendste Nachahmung des menschlichen Auges. Anerkennungsschreiben aus allen Kreisen.

Zahlungen" zu leisten, falls solche onrch den Zrvang der Wirt­schaftslage gefordert werden müßten.

Seit dem Monaksanfang haben sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in einer Weise verschoben, wie es bis jetzt noch niemals der Fall war. Der Dollar, der bei der vorläufigen Preisfestsetzung Ende Juli mit S59 6W -tt notiert wurde, stieg in den letzten Tagen bis zu ö Ü0l> 090 -st. Dementspre­chend haben sich die meisten Unkosten der Zeitungen ver­teuert; das Papier allein schnellte zunächst auf das 275 000- fache des Vorkricgspreises hinauf, die Löhne und Gehälter müssen Erhöhungen erfahren wie nie zuvor, ebenso sieh! es mit allem klebrigen, zur Herstellung einer Zeitung Erforder­lichen. Die als vollkommen unzureichend er­wiesenen vorläufigen Bezugsgebühren sind dadurch längst ausgebrauchl, und die Zeitungsverlage sehen sich vor den bitteren Zwang gestellt, von ihren Beziehern die ange- kündigken Nachzahlungen einzusordern.

Infolge der täglichen, oder richtiger gesagt, fast siünd- lichen Veränderungen lassen sich die Verhältnisse nun auch nicht mehr für einen halben Monat im voraus überschauen, weshalb die Zeitungsverlage genötigt sind, von jetzt ab bis aus weiteres die

Bezugsgebühr wöchentlich

zu erheben, und zwar beginnend Mil der Woche vom 12. bis 18. August. Die Höhe der wöchentlichen Bezugsgebühren wird beim Wochenübergang in jeder Zeitung bekannkge- gebrn. Wenn die Wochen gebühren nicht schnell eingehen, so werden zahlreiche Zeitungen unseres Landes, darunter auch die besten und geistig wertvollsten, zugrunde gehen müssen, und sie würden schon in dieser Woche ihren Arbeitern und Angestellten die Löhne und Gehälter nicht mehr auszah­len können. Die Lage des Zeikungswefens ist über alle Vorstellungen hinaus bedrohlich, weshalb wir die Zeitungs­leser freundlichst um Bereithaltung der von »hren Zeitungen bekanntgegebenen Beträge ersuchen, damit das Geschäft des kassierens de« Beauftragten erleichtert wird. Bei dieser Ge­legenheit bitten wir auch ebenso höflich wie dringend darum, dem Trägcrpersonal der Zeitungen, das lediglich auf­tragsgemäß zu handeln hat, die in der Jetztzeit in vielerlei Hinsicht an sich schon überaus erschwere Ausgabe durch etwaige Vorwürfe oder zwecklose Auseinandersetzungen nicht noch mehr zu vergällen.

Außergewöhnliche Verhältnisse bedingen außergewöhn­liche Maßnahmen. Die Zeitungsverleger beschreiten nur schwersten Herzens diesen angekündigten Weg und erklären dazu, daß auch die jetzt festgesetzten Zeitungspreise bewuß­termaßen unzureichend sind. Wir bitten deshalb die Leserschaft der würltembcrgischen Zeitungen dringend um verständnisvolles Verhallen gegenüber den leider unum­gänglichen Fordernngen dieser für das heimische Zeitungs- wessn so überaus schweren und kritischen Tage.

Für den Bezug von Aeilnugen durch die Post muß von den Postleser« eine Nachnahme für den Bezug in der zweiten Hälfte des Monats August erhoben werden. Ein Teil der Leser hak für die erste Hälfte des Monats August bereits eine Nachzahlung geleistet. Die Verlage wer­den diesen Beziehern bei der Ausstellung der Nachnahme den vorauegeleisieken Betrag in Abzug bringen-

Stuttgart. 13. August 1S2Z.

Verein Würklembergischex Zeilungsv:., ^

Landes-Kurtheater Wildbad.

Handelsnachrrchten

Dollarkurs am 14. August 3 298 OM (3 709 239).

1 Pfd. Sterl. 13 759 625, 1 holl. Gulden 1 183 035, 1 Schw. Fr. 127 680, 1 österr. Kr. 42,89, 1 tfchech. Kr. 88 777, 1 iap. Yen 127 680, 1 österr. Kr. 4289, 1 lschech. Kr. 88 777, 1 jap. Yen. 1 956 350. I argenk. Peso 987 525.

Markenbrot in Berlin (1999 Gr.) 62 909 Marl» Milch 30 009, Maoermilck 20 MO 7>. L.

Prrlscrmüp,cmnq für Margarine. Die teuerste Sorte kostet 750 060 .4t (bisher 880 000t. und die billigste Sorte 580 000 st (bis­her 680 MO --st) das Pfund.

Mannheimer Produktenbörse vom 13. August. Der Markt nahm einen unreaelmähiaen Verlauf. Stimmung war scsi.

Man nannte: Weizen inländ. 13,514 Mm., ausländ. 17,5, Reg- gen 9-10, Braugerste 1011, Hafer 9-10, Luzernekleeheu OK bis 0,74. Miesenheu 0,640,70, Meizenkleie 66,M, Raps iz bis 14, Rohmelasse 5.5 nominell. Weizenmehl zweithänbig 23,5-A MM. Mk. . ^ ,

Berliner Getreidepreise am 14. August in 1090 MaiM Westen 5500-5800, Roggen 2500. Gerste 3800---4000, Hafer 23M-35V, Weizenmehl 17 00020 000, Roagenmehl 11 9009500, Weizen- Kleie 22002500, Roggenkleie 20902200, Raps 450050M.

Die Moskauer Getreidebörse wurde vor einigen Tagen feierlich eröffnet. Kommunismus und Börse! Den wirtschaftlichen Ksw- munismus haben die Bolschewisten längst über Bord geworfen.

Märkte

Biehmarkt Karlsruhe, 13. August. Zufuhr: 108 Stück nnd zwar: 13 Ochsen, 16 Bullen, 13 Kühe, 20 Färsen, 16 Kälber, 6 Skallmastschafe und 24 Schweine. Preis für den Ztr. Lebend- aewicht in Tausend gerechnet: Ochsen 1. Sorte 20 50021 009 -st, 2. Sorte 20 000-20 500 -4t, 3. Sorte 19 60020 100 -4l, 4. Sorte 19 000-19 500 -4t; Bullen: 1. Sorte 20 00920 500 -4t, 2. Sorte 19 50020 000 -4t, 3. Sorte 18 80019 450 -4t; Kühe und Färsen: 1. Sorte 20 60021 OM -4t, 2. Sorte 19 80020 700 -4t. 3. Sorte

19 20019 800 -4t, 4. Sorte 15 00016 OM -4t; Kälber: 3. Sorte 17 50018 OM -4t, 4. Sorte 17 20017 500 -4t, 5. Sorte 17 060 bis 17 200 -4t; Schafe: 2. Sorte 28 00030 MO -4t; Schweine murren wegen geringer Zufuhr nicht notiert. Tendenz des Marktes: leb­haft. Der Markt wurde geräumt.

Mannheimer Biehmarkt vom 13. August. Zugeführt waren: 61 Ochsen, 83 Bullen, 230 Kühe und Rinder, 125 Kälber, 20 Sckase und 238 Schweine. Marktverlauf: Mit allen Gattungen lebhaft, geräumt. Eine amkl. Preisnotierung konnte wegen mangelnder Zufuhr in allen Mehgaltungen nicht vorgenommen werden.

Stuttgart, 14. August. Gewaltige Preissteigerung am Schlachtvieh markt. Dem Dienskagmarkk am Vieh- und Schlachthof waren zugeführl: 18 Ochsen,

14 Bullen, 180 Inngbullen, 80 Iungrinder, 86 Kühe, 304 Kälber, 102 Schweine, 22 Schafe und eine Ziege. Verkauft wurde alles. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in 1000 Mark: Ochsen

1. Sorte 195210 (am 9. August 125-130), 2. Sorte 180-M (112122), Bullen 1. Sorte IM200 (116-122). 2. Sorte 170 bis 189 (108112), Iungrinder 1. Sorte 200212 (125-132), 2. Sorte 182ISO (115-1201, 3. Sorte 170180 (100110), Kühe 1. Sorte 177187 (11212W. 2. Sorte 165174 (100110), 3. Sorte Ist?, bis 162 (8095), Kälber 1. Sorte 240-250 (124128), 2. Sor!; 227235 (116122), Schweine 1. Sorte 306320 (160-109.

2. Sorte 290-300 (1521561. Verlauf des Marktes sehr lebhaft.

Stuttgart, 14. August. Obstgr ostmarkk. Obst reichlich vor-

banden. Kirschen (in' lMO -4t) 16- Pflaumen 1518, Aprikosen 5060, Pfirsiche 60, Träub'e 2225, Aspfel 16-20, Birnen 2025. Zwetschgen 2125, Reineclauden 2230 das Pfund. Gemüsemarkk. Müßige Zufuhr. Stangenbohnen 1091 ist. Köhl 10, Kraut 15 d. Pfd., Kohlraben 36. Gurken 1230, Essig- und Salzgurken 0,40,6 Endivie 50M6M0, Rettiche bis 10 d. Stück, Kartoffeln.. Buiter 400 (letzter Markt bis 890). Schmatz 9501090, Margarine 669850, Palmin MO, Eier wenig zugeführk.

Stuttgart- 13. Auaust. Pferde- und Hundemarkt. 290 Pferde angeführt. Handel lebhaft. Mittlere Pferde 400OM Millionen, schwere 6001M0 Millionen Mark. 150 Hund« waren ausgestellt. Prelle wurden bis 10 und 15 Millionen be­zahl. Herbstpferdemarkt im Biehhof am 17. und 18. Seoiember

Schweinemarkt Aalen, 14. August. Die Zufuhr bekrug 23 Milchschweine. Das Paar kosteke 810 Millionen, 15 Stück wur­den verkauft.

Ekwangen, 14 August. Dem Schaf markt waren an- nähernd 5000 Stück zugeführt. Das Geschäft war nickt besonders lebhaft. Die Prelle betrugen für Hammel 3035 Millionen, Jähr­linge 2830 Millionen, Brackschafe 2024 Millionen, Lämmer

20 Millionen pro Paar.

Schweinemarkt Vorsingen, 14. Anglist. Zufuhr 70 Stück Scmg- schweine. Preis pro Paar 57 Millionen Mark.

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